Aufzucht und Leistungsbereitschaft. Betriebswirtschaftliches Fachgespräch 2010

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Transkript:

Aufzucht und Leistungsbereitschaft Betriebswirtschaftliches Fachgespräch 2010

Kurz und Intensiv? 25 20 Aufzuchtkosten ct / kg Milch (bei ø 1,50 EURO / Haltungstag) 28 Monate EKA 24 Monate EKA 15 10 1 Jahr 5 2 Jahre 3 Jahre EKA <23 23-24 25-26 27-28 >28 0 Milch-kg (d 305 ) 8788 8591 8745 8809 9153 5000 6000 7000 8000 9000 10000 E% 3,36 3,38 3,38 3,37 3,37 durchschnittliche Milchleistung kg / Kuh und Jahr F% 3,64 3,83 3,88 3,93 3,93 AB% (d 305) 19,7 18,6 19,4 21,4 24,3 Milch- kg / aufgezogene Färse 7056 6993 7047 6928 6925 2

10 sächsische Herden im Visier Der Start der Milchkuh-Karriere EKA: RFD a.p.: 25 Monate 18 mm Zwillinge: 0,9 % Schwergeburten: 6 % TG (männl): 20 % TG (weibl.): 13 % AB 1. Lakt (o. Zucht): 28 % dav. NT/VE: 18 % dav. bis 42.Tag p.p.: 38 % Besamung in 1. Lakt: 81% Milchleistung 305 d (MLP): 8690 kg Milchmenge mit 292 kg Eiweiß und 332 kg Fett 3

Ein Langzeitversuch 500 Kälber wachsen sehen Teil 1 (Geburtsjahre 2001 bis 2003): Untersuchungen zur Wachstumsintensität vom 170 Kälbern bis zur Milchkuh und deren Leistungsbereitschaft in der ersten und zweiten Laktation 4

Körpermasse entscheidet KMZ Tränkkalb Alter Kreuzbeinhöhe bei 100 kg KM g / T +T d cm < 500 125 96 500-800 92 97 > 800 68 96 Diff.: 57 Tage 5

Erfolg der Kälberaufzucht - ohne Einfluss auf Verfettung KMZ KMZ Rückenfett- Kreuzbein- Tränkkalb Pubertät Alter dicke höhe bei 400 kg KM g / T + T g / T + T d cm cm < 500 981 425 1,3 132 500-800 970 400 1,3 133 > 800 947 370 1,3 134 Körpermasse, nicht Alter bestimmt Rückenfett und Größe 6

Je intensiver als Kalb, desto höher die Leistung KMZ KM EKA Milch F + E Milch F + E AB Tränkkalb Kalbung 100. LT 305. LT 1.Lakt g / T+T kg Monate kg kg kg kg % < 500 650 26,4 2749 202 7878 600 46 500-800 643 26,0 2842 212 7854 618 44 > 800 634 25,5 2910 219 7889 630 37 7

Ein Langzeitversuch 500 Kälber wachsen sehen Teil 2 (Geburtsjahre 2004 bis 2005): Untersuchungen von 320 unterschiedlich intensiv aufgezogenen Kälbern bis zur Milchkuh und deren Leistungsbereitschaft in der Laktation Länderübergreifendes Gemeinschaftsprojekt 8

Auswertung aller Kälber gute Entwicklung für hohe Leistung 9

Geburt bis 3. LM Die Versuchsvarianten 4. Lebensmonat 10 bis EB (400 kg KM) Trächtigkeit Kalbung (600 kg KM) Grundration - AWS, Maissil., - AWS, Luzernesil., Stroh 700 +1% g tkmz RP intensiv intensiv 1000 g Kontrolle 850 g restriktiv 700g 11,0-10,8 MJ ME / kg T. EBA 13 Mo EKA 22 Mo 10,0 9,6 MJ ME / kg T. 12 % RP 700 g tkmz EBA 15 Mo EKA 24 Mo Kraftfutterkomponenten - Kälberaufzuchtpellet - Gerste - Sojaextr.-schrot 9,2-8,8 MJ ME / kg T. -1% RP EKA EBA 26 17 Mo Mo 700 g tkmz

Intensität der Kälberaufzucht hat Einfluss auf Wachstum 1,20 1,00 0,80 Mittlere Rückenfettdicke (in cm ohne Haut) intensiv Kontrolle restriktiv 0,60 0,40 0,20 0,00 200 kg 300 kg 400 kg Körpermasse bei Messung der RFD 1,00 0,90 0,80 RFD in cm (o. Haut) intensiv Kontrolle restriktiv 0,70 Körpermasse, Alter und Intensität bestimmen Rückenfett 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 11 0,00 6. LeMo 12. LeMo Körpermasse bei Messung der RFD

135 130 Intensität der Kälberaufzucht hat Einfluss auf Wachstum Kreuzbeinhöhe (in cm) intensiv1 Kontrolle restriktiv 125 120 115 110 200 kg 300 kg 400 kg Körpermasse bei Messung der KH 135 130 Kreuzbeinhöhe (in cm) intensiv1 Kontrolle restriktiv Körpermasse, Alter und Intensität bestimmen Kreuzbeinhöhe 125 120 115 110 12 105 6. LeMo 12. LeMo Alter bei Messung der KH

Schnelles Wachstum kontra Fruchtbarkeit %EB TR EB % Bes / JR Bes / tr. Färse TR ges. % intensiv - 0,5-8,0 +0,3 +0,3-1,4 restriktiv + 1,0 +6,9 +0 +0 +3,0 Kontrolle = 100% 13

Die Intensiven in der Trächtigkeit überholt intensiv Kontrolle restriktiv KM (kg) Konzeption 452 436 425 KMZ (g / d) Trächtigkeit 720 g 814 g 849 g EKA 24,8 25,3 26,0 KM (kg) Kalbung 638 648 652 RFD (mm) Kalbung 17 20 21 14

Die Intensiven kalbten schwerer Versuch Iden 6. 12. Monat Versuch Köllitsch 4. Monat Konzeption (Fischer, 2007) EKA 22 EKA 24 intensiv Kontrolle Konzeption Alter (d) 13,4 15,7 15,6 16,2 Konzeption KM (kg) 429 456 452 436 RFD zu Kalbung 17 18 17 20 in mm (mit Haut) EKA (Monate) 22,7 24,4 24,8 25,3 Totgeburten (%) 15,8 7,1 13,4 6,5 15

Zwei Kilo mehr Milch und 0,1% weniger Eiweiß 100-Tage-Leistung 305-Tage-Leistung ZTZ AB Mkg/ n MM (kg) Eiweiß (kg) n MM (kg) Eiweiß (kg) (d) % LT nach 1.Lakt Intensiv 51 3077 100 53 8009 278 418 42 7,0 Kontrolle 30 3241 101 28 8878 296 (+18) 413 31 8,1 restriktiv 70 3132 103 63 8959 313 (+33) 415 37 7,9 16

Futteraufnahme besser trainiert? Mittlere Trockenmasseaufnahme bis 112. Laktationstag 18,5 in kg/d 18,6 24 Mon. EKA 22 Mon. EKA 18 18,0 17,5 17 (Fischer, 2007) SACHSEN - ANHALT

Hohe Belastung um die Kalbung 70,0 Ante il Tie re m it BHB >0,59 m m ol/l ß-HB 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 Anteil Tiere mit Grenzwertübersdchreitung über 340 bzw. 640µmol/l (in % ) 50,0 45,0 FFS 40,0 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 intensiv K1 intensiv K1 intensiv K1 intensiv K1 FFS d -21 FFS d -7 FFS d 3 FFS d 28 10,0 0,0 inte nsiv K1 inte nsiv K1 inte nsiv K1 inte nsiv K1 BHB d -21 BHB d -7 BHB d 3 BHB d 28 18

Die Intensiven scheinen instabiler Anteil Abgegangener Jungkühe (in %) 50,0 40,0 >200. MT 101. - 200. MT bis 100. MT 30,0 20,0 10,0 0,0 intensiv Kontrolle 1 19

Fette Färsen - hohes Risiko 35,0 30,0 Anteil Totgeburten/Verendungen b. 48h bei Färsenkalbungen (in %) n 6 242 472 423 227 69 EKA 25,4 25,1 25,4 25,6 25,9 26,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 20 0,0 <6 6-11 12-17 18-23 24-29 >29 Rückenfettdicke mit Haut im Monat vor der Kalbung (in mm)

Wer s verpasst, braucht neuen Fahrplan!! Nicht kompensieren! Wenn nötig: EKA schieben! kg KM Verschiedene Wege Geburt 42 800 g <500 g 800 g <500 g 3. Monat 115 85 90 85 +85 900 g 900 g 900 g 900 g 6. Monat 200 170 200 170 max.+150 max. 850 g max. 850 g 700 g 700 g 12. Monat 350 320 330 300 max. 850 g max. 850 g 700 g 700 g Erstbesamung 420 14,7 15,7 16,2 17,6 700 g Erstkalbung 620 24,0 25,0 25,4 26,8 21

Fütterungserfolg weit weg vom Soll 1400 Körpermassezunahme (g / Tier und Tag) Abtränken Pubertät Körpermasse (kg / Tier) 400 1200 350 1000 800 600 -- >700 g -- -- 850 g -- -- 900 g -- 300 x 850 g /Tag 250 x 900 g /Tag 200 150 400 100 200 50 0 0 1 2 3 4 Lebensmonat 5 6 7 8 9 10 11 12 tkmz (Optimum) tkmz (Betrieb) KM (Optimum) KM (Betrieb) 0 22

Phasen 1. Hyperplasie (Vermehrung der Zellen) des 2. Hyperplasie + Hypertrophie (Zellvermehrung und -vergrößerung) 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 0-50. LT 50.-100. LT Leber 100.-150. LT bis 600. LT 3. Hypertrophie (Zellvergrößerung) Wachstums 23

Schwere Geburt - mehr Verluste 9,0 Anteil Nottötungen und Verendunden bis 100. Lebenstag (in %) 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 Einlinge Mehrlinge 0,0 GV1 GV2 GV3u4 Dokumentierter Geburtsverlauf von weiblichen Einlings- (n=7640) und Mehrlingskälbern (n=445) 24

Den Wert des Kolostrums erhalten Ig- Konz. im Blut der KälberK Keimkonzentration - Saubere Kolostrumgewinnung von eutergesunden Kühen - Unmittelbar nach Kalbung melken kontollieren sofort vertränken (2 x 2 Liter) - Ziel: >100 g IG, besser 250 g IG in ersten 12 h - Reste zügig z kühlen - in Problembeständen pasteurisieren und dann kühlenk - Kontrolle über Proteinbestimmung im Blutserum von 2-102 Tage alten Kälbern (60% mit >55g/l) 25

Das junge Kalb ist ein monogastrischer Säugling Ort der Verdauung Maul Enzymausstattung Prägastrische Esterasen (Fettvorverdauung 1/3 1/2 der TG, kurzkettige FS) Schlundrinne (vorbei am Vormagen) Labmagen Schlundrinnenreflex - ausgelöst durch Saugreflex -nur bei physiologischer Körperhaltung beim Tränken Labferment (Gerinnungskuchen) Dünndarm Laktase &. unspez. Lipasen (Futterenergiequelle) 26

tägliche Tränkemenge in l Ab ersten Tag in die Gruppe - Versuchsergebnisse 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Tag 1 Tag 3 Tag 5 Tag 7 Tag 9 (Maier, 2008) Tag 11 Höhere Kolostralmilchaufnahme und höhere here Tränkmengen je Kalb für r besseres Wachstum Entscheidend sind Kosten je kg Zuwachs Tag 13 Versuchsgruppe Kontrollgruppe LTZ in g nach 13 LT LTZ in g nach 95 LT Abgang < 12 Wo. Gleiche Anzahl Behandlungen Mehr behandelte Kälber (77% / 59%) Weniger Behandlungen je Kalb (1,7 / 2,7) Mehr erkrankte Kälber K aber weniger Wiederholungs- erkrankungen Ver-such (früh) 332 502 8 Kontrolle (d 5-7) 147 486 5 Signifikanz Differenz kg + 1,7 +2,9 sig 0,000 n. s. n. s. 27

Nicht intensiv füttern ist hohe Schule! MJ Umsetzbare Energie / kg TM 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Zwei Grundtypen: Bis 12. Monat max. 10,7 MJ ME / kg TM Ab 12. Monat max. 10,0 MJ ME / kg TM Mittlere Grobfutterqualität 0 5 10 15 20 25 Alter der Jungrinder in Monaten 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 kg TM-Aufnahme / Tier + Tag MJ ME / kg TM TM-Aufnahme in kg / Tier und Tag 28 (Steinhöfel, O., 2009)

Futteraufnahme steigt schneller als Bedarf Sojaextraktionsschrot Erbsen 29 Weizen Körnermais Roggen Kartoffeln Triticale Gerste Trockenschnitzel Pressschnitzel Rapsextraktionsschrot Getreideschlempe Maissilage Biertreber Roggenkleie Grassilage Weizenkleie Heu Stroh Wenige Futtermittel zum Ausbremsen! 6,5 9,0 10,0 9,9 11,4 11,0 11,0 10,9 10,7 11,9 11,9 13,5 13,4 13,3 13,3 13,1 13,1 12,8 0 5 10 15 13,8 MJ ME / kg TM (Steinhöfel, O. 2009)

Stroh oder Kraftfutter? Grobfutterqualität entscheidet über Preis der Ration Ziel: 10,7 MJ / kg Ration TM Ziel: 10,0 MJ / kg Ration TM 1000 1000 g Futter-TM je Rations-TM 800 600 400 200 520 570 650 720 820 1000 930 Kraftfutter Stroh Grobfutter g Futter-TM je Rations-TM 800 600 400 200 720 790 900 1000 920 830 770 0 9,0 9,3 9,7 10,0 10,3 10,7 11,0 0 9,0 9,3 9,7 10,0 10,3 10,7 11,0 MJ ME / kg TM im Grobfutter MJ ME / kg TM im Grobfutter Stroh: 6,5 MJ ME / kg TM / Kraftfutter: 12,5 MJ ME / kg TM (11 MJ ME / kg FM) 30 (Steinhöfel, O. 2009)

Den Proteinbedarf bestimmt der Pansen, nicht das Tier g Rohprotein / kg TM 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 12 % Rohprotein TM braucht der Pansen 0 5 10 15 20 25 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 kg TM-Aufnahme / Tier + Tag 31 g Rohprotein / kg TM Alter der Jungrinder in Monaten (Steinhöfel, O. 2009) TM-Aufnahme in kg / Tier und Tag

Jungrinderfütterung - ist Pansenfütterung 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 g nrp je Tier und Tag nrp-bedarf Mikrobenproteinsynthese 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 g tlmz 700 800 850 900 950 900 850 750 650 650 750 600 % RP im Festfutter > 21 20,6 18,5 15,7 12,6 12,1 11,8 11,3 10,9 11,3 12,5 14,3 kg Körpermasse 32 (Steinhöfel, O. 2002)

Jungrinderfütterung - von der Mähstandweide 600 Körpermasse (kg) 500 823g tkmz 400 655g tkmz 300 Weide 200 Stall Stall (n=15) Weide (n=19) 100 (ab April 790g / 815g) KM - Zuwachs 177 kg 140 kg 0 Beginn Apr Mai Jun Jul Datum Aug Sep Okt Nov t KMZ KM EB Alter EB TR EB 823 g 394 kg 14,4 Mo 60,0% (5 NB) 655 g 413 kg 15,9 Mo 73,3% (4 NB) 33

Brunsterkennung per Funk erfolgreich - 86% der brünstigen Färsen wurden erkannt - 12% falsch positive Meldungen - 14% kein Alarm trotz Brunsterscheinungen (davon die Hälfte mit erhöhter Kurvenauslenkung) Ca. 6 Wochen vorher => 100 Tage => 12-18 Sensoren je 50 Färsen (ab 13.Monat) 34

Kontrolle aber wie? 900 800 700 600 500 400 Körpermasse von weiblichen Jungrindern und Färsen (in kg) KM lt. Waage KM lt. "Coburn" KM lt. "Ostalb" BU : KM KH : KM Polynomisch (KM lt. Waage) y = 0,0492x 2-9,903x + 663,89 300 200 145 155 165 175 185 195 205 215 225 Brustumgfang (in cm) 450,0 400,0 350,0 300,0 Körpermasse (in kg) y = 0,085x 2-12,14x + 480,75 r = 0,97 35 250,0 200,0 150,0 100,0 50,0 80 90 100 110 120 130 140 Kreuzbeinhöhe (cm)

Zur Orientierung Alter Körpermasse (kg) Brustumfang (cm) Kreuzbeinhöhe (cm) 3. Monat mind. 115 108 100 6. Monat 185 200 130 113 12. Monat höchst. 360 163 132 Besamung mind. 400 170 134 36

Ein Rechenbeispiel: Angestrebte KM zur Kalbung 650 kg Tägl. KMZ während Trächtigkeit 500 g 700 g 900 g KM zur Konzeption 510 kg 450 kg 395 kg VZ (Tage) 20 35 20 35 20 35 KM (kg) zur Erstbesamung 700 g tägl. KMZ bis Konzeption 495 484 438 427 381 371 1000 g tägl. KMZ bis Konzeption 489 474 432 417 375 360 Der optimale Weg setzt Wissen voraus! 37

Fazit Die Leistungsbereitschaft ist durch die Aufzucht zu beeinflussen Intensives Wachstum (>700 g) der Kälber und verhaltenes Wachstum (<900 g) der geschlechtsreifen Färse zeigen Vorteile in der Laktation Schwerpunkt der Kälberaufzucht K liegt auf Gesunderhaltung durch - Rechtzeitige Immunisierung - Physiologisch angepasste Haltung und FütterungF - Bedarfsdeckung Färsenaufzucht ist Fressertraining und Konditionierung Zeitverluste durch gesundheitsbedingte Wachstumsstagnationen und verzögerte Konzeption sind empfindliche Kostenfallen Die Kenntnis über den Wachstumsverlauf ist die Basis, um Einfluss nehmen zu können k 38