Frauenspezifische Fachberatung Vortrag im Sozialausschuss durch Gleichstellungsbeauftragte Tertilte-Rübo

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Transkript:

Frauenspezifische Fachberatung Vortrag im Sozialausschuss 19.11.2015 durch Gleichstellungsbeauftragte Tertilte-Rübo 1

AWO Frauenhaus Kleve AWO Frauenhaus Kleve - Jahresbericht 2014 Frauen 49 von häuslicher Gewalt betroffene Kinder 54 Aktuelle Lage: im Jahr 2015 bis heute aufgenommen: Frauen 33 von häuslicher Gewalt betroffene Kinder 39 2015 lange Bleibezeiten weil der Unterstützungs- und Begleitungsbedarf entsprechend hoch war: - Frauen mit hoher Gefährdung, - Frauen mit ungeregeltem Aufenthaltsstatus, - fehlende Deutsch- und Englischkenntnisse, - eine Dolmetscherin muss viele Termine begleiten, bei finanziellen Schwierigkeiten, - kein Anspruch auf SGB-II-Leistungen 2

AWO Frauenhaus Kleve Thema Flüchtlinge: Bisher haben wir keine Frau aufgenommen. Es gab zwei Anfragen, einmal haben wir weitervermittelt, weil wir kein Zimmer frei hatten, beim zweiten Anruf war eine andere Unterbringung sinnvoller. Der Bund hat Gelder zur Verfügung gestellt für Frauen, die keine Asylanträge o. ä. stellen können. Dies haben wir noch nicht in Anspruch nehmen können. Aktuelle Situation: auffallend ist, dass der Unterstützungsbedarf der Frauen immer größer wird. Das liegt wahrscheinlich aber auch an der längeren Aufenthaltsdauer. Wir hatten einige EU-Bürgerinnen im Haus, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Anspruch auf Leistungen hatten. Eine dieser Frauen (mit zwei Kindern) hat eine Arbeitsstelle in Kleve gefunden, der Unterstützungsbedarf und auch die Kosten sind sehr hoch. Gesamtbilanz der letzten 30 Jahre: Frauen: 2110 Kinder: 2405 3

Finanzierung des Frauenhauses: jährliche Ausgaben von durchschnittlich 273.000 Euro Landeszuschüsse 130.000 Euro (Teil der Personalkosten) kommunale Tagesgelder ungefähr 113.000 Euro Selbstzahlerinnen Tagessatz 31,00 Euro jährl. Defizit von ca. 30.000 Euro Defizit wird durch Spenden gedeckt. Die Einnahmen der Tagessätze sind abhängig von der Bewilligung der SGB-II-Anträge. D. h. nur für Frauen, die ihren SGB-II-Antrag bewilligt bekommen, werden auch Unterkunftskosten und psychosoziale Betreuungskosten an den Träger gezahlt. Selbstzahlerinnen sind meist nicht in der Lage, den Tagessatz von 31 Euro zu tragen. 4

Jahresbericht 2014 Frauenberatungsstelle Impuls Beratene Frauen insgesamt: 449 Orte Anzahl der Frauen Anteil % Bedburg-Hau 15 3% Emmerich 24 5% Geldern 62 14% Goch 117 26% Issum 7 2% Kalkar 15 3% Kerken 10 2% Kevelaer 29 6% Kleve 86 19% Kranenburg 6 1% Rees 19 4% Rheurdt 2 0% Straelen 9 2% Uedem 14 3% Wachtendonk 4 1% Weeze 21 5% Sonstige 9 2 Summe 449 100% 5

Frauenberatungsstelle Impuls Jahresbericht 2014 Beratungsanlässe: Frauen Anteil % Beziehung und Trennung 141 31% Beruf 17 4% Gewalt 255 57% soziale Isolation / Selbstwert 39 9% Sozialberatung / existentielle Sicherung 34 8% Kinder- und Erziehungsfragen 31 7% Gesundheit 106 24% Ess-Störungen / Sucht 99 22% sonstiges 38 8% akut von häuslicher Gewalt betroffen: Frauen 180 Kinder 218 Dabei wurde die Frauenberatungsstelle IMPULS in 123 Fällen vom Opferschutzbeauftragten der Kreispolizei informiert. Hierbei handelte es sich überwiegend um 10-tägige Wohnungsverweisungen des gewalttätigen Partners durch die Polizei. 6

Frauenberatungsstelle Impuls Frauenberatungsstelle IMPULS: Die Frauenberatungsstelle IMPULS finanziert ihre Arbeit durch öffentliche Zuschüsse vom Land Nordrhein-Westfalen und den Kommunen im Kreis Kleve. Zusätzlich müssen Eigenmittel erbracht werden, die sich vor allem aus Spenden, Bußgeldern und Veranstaltungen zusammensetzen. Finanzierung in 2014: Land NRW: 67 % Kommunen im Kreis Kleve: 20 % Zuschuss Stadt Kleve: 4.000 Eigenmittel: 13 % 7

Impuls Aus Landesmittel gefördert werden: etwa 85 % der Personalkosten der drei Beraterinnen bzw. von zwei vollen Personalstellen für die Beratungstätigkeit und eine Sachkostenpauschale. Kommunale- und Kreiszuschüsse: 15% Personal- und Betriebskosten werden jedes Jahr auf lokaler Ebene aufgebracht. Dabei ist die Beteiligung der Städte und Gemeinden im Kreis Kleve eine wichtige Unterstützung bei der Finanzierung der kreisweiten Beratungsarbeit. Die kommunalen Zuschüsse decken knapp 20 % der jährlichen Kosten. Alle 2 Jahre werden mit den Kommunen entsprechende Rahmenvereinbarungen getroffen. Eigenmittel: Mitgliedsbeiträge der Vereinsfrauen Spenden von Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen unterschiedliche Veranstaltungen, die wir durchführen Sponsoren, die durch Raumpatenschaften symbolisch Mietkostenanteile der Frauenberatungsstelle IMPULS übernehmen. Zuwendungen von Gerichten und Stiftungen 8

Impuls Aktuelle Zahlen der Frauenberatungsstelle IMPULS Stand: 30.09.2015- Ende des 3. Quartals Beratungssuchende: 346 Frauen und jugendliche Mädchen Beratungsgespräche: 689 akut von häuslicher Gewalt betroffen: 171 Frauen (knapp 50 %) 224 Kinder Dabei wurde die Frauenberatungsstelle IMPULS in 114 Fällen vom Opferschutzbeauftragten der Kreispolizei informiert. Hierbei handelt es sich überwiegend um 10-tägige Wohnungsverweisungen des gewalttätigen Partners durch die Polizei. 9

Netzgruppe Kleve Ansprechpartner in Not- und Krisensituationen und ein kommunales Angebot der schnellen Hilfe gegen die Obdachlosigkeit junger Frauen, Mädchen und junge alleinerziehende Frauen, und schwangeren Flüchtlingsfrauen. Aktuelle Situation: Aufnahmen in die Wohngruppe 2015 20 Frauen 4 Kinder (Säuglinge) Personelle Ausstattung: 1 feste Stelle: 30 Wochenstunden Reduzierung (von 40 Std. auf 30 seit 2012) 1 geringfügige 30 Std. Monat Praktikantin 9 Std. Woche Psychologiestudierende Bürokraft 1x Woche 3-4 Std. Aktive Ehrenamtliche Mitarbeitende 3 10

Angebote der Netzgruppe 7 Plätze in der betreuten Wohngemeinschaft für Frauen mit ihren Kindern RUND UM HILFE PAKET Schnelle und unbürokratische Hilfe 24 Std. Hilfetelefon zentral gelegenen betreuten Wohnraum Stärken junge Frauen darin neue Zukunftsperspektiven zu entwickeln Helfen bei der Erweiterung und Stärkung der eigenen Ressourcen und des sozialen Netzwerks Aufbau einer funktionierenden Tagesstruktur Unterstützung bei der Ausbildung und Arbeitssuche. Außerdem Unterstützung bei: der Inanspruchnahme existenzsichernder Leistungen behördlichen und juristischen Angelegenheiten persönlichen Fragen und Problemen 11

Finanzierung - Netzgruppe Kleve Die Stadt Kleve ermöglicht den Fortbestand seit Jahren durch ihren festen Zuschuss. -Haushaltsmittel 2016: 38.800 Für: 1 feste Stelle Erzieherinn 30 Std. und Qualifizierung und Fortbildung der (ehrenamtlichen) Mitarbeiterinnen. - Spendenhöhe rückläufig - laufenden Fix-Kosten stetig erhöht - ohne weiterführende Hilfen wird diese Hilfe nicht aufrecht zu erhalten sein 12

Auszug aus dem Anschreiben an alle Fraktionen im September 2015: Für die Netzgruppe Kleve steht fest, dass in 1-2 Jahren leider der Verein nicht mehr existiert, sollte es keine weiterführenden und erhöhten Fördergelder geben. Dies hätte zur Folge, dass die Kosten für die jungen Frauen und Mütter auf andere Institutionen verteilt werden müssten, die einen deutlich höheren Tagessatz hätten, wie eine Recherche beim Jugendamt problemlos ergibt. Da die Netzgruppe aber immer ausgebucht ist, wir in den seltensten Fällen ein Zimmer frei haben, sogar stetig Absagen erteilen müssen, ist der Bedarf zweifellos da. 13

Sozialdienst katholischer Frauen e.v. Kleve / FrauenFachberatungsstelle gemäß 67-69 SGB XII Zahlen und Fakten 2014 kurze Zusammenfassung Beratene Frauen: 144 Frauen (2013-135 Frauen) (2012-98 Frauen) Anstieg zum Vorjahr um weitere 7% gestiegen. 89 Frauen hatten insgesamt: 181 Kinder. Haushaltsstruktur und Familienstand 40,3% der Frauen waren allein erziehend, 33% alleinstehend. 12% waren zu Beratungsbeginn schwanger, alle waren unter 27 Jahre alt 46% ledigen 48 % geschieden oder getrennt lebend 6 % verwitwet Bei 14 % der Frauen lebten deren Kinder außerhalb der eigenen Haushaltsstruktur 14

Sozialdienst katholischer Frauen e.v. Kleve / FrauenFachberatungsstelle gemäß 67-69 SGB XII Lebenssituation und Wohnungsnot: 17% keine aktuellen Wohnungsnotfallsituation 81% hoher Hilfebedarf bei Beschaffung und Erhalt einer Wohnung. 64% der Frauen eine eigene Wohnung 12% der Frauen waren sonstig Untergebracht: (2%) stationär (6%) in einer städtischen Unterkunft (4%) lebten auf der Straße 25% der Hilfesuchenden waren bei Beratungsbeginn bei Familienmitgliedern oder Bekannten untergebracht. (2013-28%) 15

Sozialdienst katholischer Frauen e.v. Kleve / FrauenFachberatungsstelle gemäß 67-69 SGB XII Häufige Auslöser für den (drohenden) Wohnungsverlust waren: Trennung bzw. Scheidung vom Partner (15%) Gewaltgeprägte Lebensumstände (8%) Mietschulden (12%) Auszug aus dem elterlichen Haushalt (13%) 16

Sozialdienst katholischer Frauen e.v. Kleve / FrauenFachberatungsstelle gemäß 67-69 SGB XII Frauenspezifische Problemlagen: - Probleme wie sexuellen Missbrauch in der Kindheit - Gewalterfahrungen, - (Zwangs-) Prostitution, - In der Vergangenheit bzw. zeitnah Gewalt- und Missbrauchserfahrungen (über 80 % der Ratsuchenden) - Verlust funktionierender sozialer Netzwerke hinzu. - 1/3 unter 27 Jahre alt: mangelnde lebenspraktische Kenntnisse und Fähigkeiten und kaum Erfahrungen hinsichtlich gesellschaftlicher Teilhabe Als geschlechtsspezifische Konfliktlösungsstrategie steht bei dieser Klientel unter anderen die Flucht in die Schwangerschaft. Bei Beratungsbeginn waren 12 % der Frauen schwanger. Alle waren unter 27 Jahre 17

Sozialdienst katholischer Frauen e.v. Kleve / FrauenFachberatungsstelle gemäß 67-69 SGB XII Von der Wohnungsnot ihrer Mütter mit betroffenen Kinder: 181 Kinder waren 2014 von der Wohnungsnot ihrer alleinerziehenden Mütter betroffen - über 80% dieser Mütter hatten in der Vergangenheit bzw. zeitnah Gewalt- und Missbrauchserfahrungen - es ist davon Auszugehen das viele dieser Kinder hier als Opfer oder Zeugen dieser Gewalt- und Missbrauchserfahrungen ihrer Mütter mit betroffen sind. - 14% der Frauen mussten in der Vergangenheit eine Fremdunterbringung ihrer Kinder hinnehmen. 18

Sozialdienst katholischer Frauen e.v. Kleve / FrauenFachberatungsstelle gemäß 67-69 SGB XII Finanzierung: Gesamtbuget: 61.000 50% LVR 50% Stadt Kleve Stellen: 0,5 Sozialpädagogin 0,25 Verwaltungsmitarbeiterin Aktuelle Lage: Im Jahr 2015 haben bereits über 140 Hilfesuchende die FFbs aufgesucht 19

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ihre Gleichstellungsbeauftragte 20