PROTOKOLL: FACHTAGUNG "AUF DIE ÜBERGÄNGE KOMMT ES AN! - AUFBAU VON PRÄVENTIONSKETTEN FÜR EIN GESUNDES AUFWACHSEN IN BERLIN"

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Transkript:

PROTOKOLL: FACHTAGUNG "AUF DIE ÜBERGÄNGE KOMMT ES AN! - AUFBAU VON PRÄVENTIONSKETTEN FÜR EIN GESUNDES AUFWACHSEN IN BERLIN" Workshop II: Datum: 17.10.2013 Uhrzeit: Moderation: Input: Protokoll: Übergang Familie - Kita 13.45-15.15 Uhr Henriette Harms (Kindertagesstätten Berlin Süd-West) Dr. Christa Preissing (BeKi), Monika Pause (Vielfarb Kita ggmbh) Katja Becker, Svenja Gelowicz (Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung) Input: 1) Dr. Christa Preissing (Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung) Eine Bewertung der Rahmenbedingungen in Berlin zur positiven Gestaltung von Übergängen lässt sich auf den Ebenen der Struktur-, Prozess- und Orientierungsqualität vornehmen. Struktur- und Prozessqualität: o Um zur positiven Gestaltung des Übergangs in die Kindertagesbetreuung die notwendigen Strukturen zu schaffen und die erforderlichen Prozesse zu ermöglichen, werden in Berliner Kitas das Berliner Eingewöhnungsmodell oder das Münchener Eingewöhnungsmodell zu Grunde gelegt. o Die Eingewöhnung der Kinder in die Kita dauert in der Regel 3-4 Wochen. In dieser Zeit ist im Idealfall eine Erzieherin/ein Erzieher für 1-2 Kinder zuständig. o Problem: Um dies zu gewährleisten, fehlt es den Kitas/Trägern oft an personellen Mitteln. o Erhebungen des BeKi zeigen, dass im Rahmen dieses Übergangs sowohl Eltern als auch Kinder von den Berliner Kita-Mitarbeiterinnen und - mitarbeitern selbstverständlich einbezogen werden. Orientierungsqualität: o meint konzeptionellen Rahmen und Grundverständnis o Beispiel Übergang von der Kindertagespflege in die Kindertageseinrichtung o Kita-Leitung ist erste Ansprechperson und dadurch in einer Schlüsselrolle. o Wichtig: Einbindung der Kinder, der Eltern und der Netzwerke der Familien (z. B. Spielgruppe) o Problem: Die Zusammenarbeit von Jugendamt und Kita gestaltet sich im Hinblick auf den Erhalt eines Kita-Gutscheins teilweise noch schwierig für die Familien. o Die Bewältigung der ersten Transition (= oft Übergang in die Kindertagesbetreuung) hat einen großen Einfluss auf die Bewältigung künftiger biographischer Übergänge. 1

o Derzeit wird das Berliner Bildungsprogramm überarbeitet und damit werden auch Qualitätsanforderungen und - indikatoren zur Gestaltung von Übergängen festgelegt. Diese sind Gegenstand der internen und externen Evaluation. Letztere ist für alle Berliner Kitas verpflichtend. 2) Monika Pause (Vielfarb Kita ggmbh) Familienzentren, die an Kitas angebunden sind, können für Eltern als Türöffner fungieren - sowohl zum Angebot Kita als auch zu den niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten des Familienzentrums. Vertrauensbasis zwischen Familienzentrum/Kita und Eltern wird geschaffen, frühestmöglicher Kontakt der Eltern zur Kita ermöglicht/frühestmöglicher Kitabesuch und damit frühestmögliche Förderung der Kinder unterstützt Übergang in die Kindertagesbetreuung kann durch ein Familienzentrum erleichtert werden. Familienzentren als Multiplikatoren des (frühen) Kitabesuchs Durch die Sozialraumorientierung und die niedrigschwelligen Angebote von Familienzentren können auch Familien in prekären Lebenslagen und solche, die sozial isoliert sind, erreicht werden. Alleinerziehende Mütter werden als Zielgruppe mit besonderen Bedarfen hervorgehoben und können von den Angeboten des Familienzentrums besonders profitieren. Herausforderungen für die erfolgreiche Gestaltung von Übergängen im Rahmen von Familienzentren ergeben sich insbesondere beim Aufbau von Kooperationen mit Hebammen und teilweise auch mit Ärztinnen/Ärzten. Als Chance wird angesehen, dass werdende Eltern während der Schwangerschaft und nach der Geburt besonders offen für Informationen und Angebote sind. Daher kommt Familienzentren sowohl beim Übergang in die Elternschaft als auch in die Kindertagesbetreuung eine Schlüsselrolle zu. Anschließende Diskussion/Leitfragen: Inwieweit reichen die bestehenden Rahmenbedingungen aus, damit Kitas und Familienzentren den Übergang in die Kindertagesbetreuung positiv gestalten können? Vor diesem Hintergrund wird die Kita-Pflicht diskutiert. Diese berge das Potenzial, bürokratische Hürden zu nehmen. Als gute Absicht - aber falsche Strategie wird die berlinweite Kitapflicht von Frau Dr. Preissing bewertet. Wichtig sei dagegen, Eltern für einen frühen Kitabesuch ihrer Kinder zu gewinnen. Damit kann frühzeitig Ungleichheiten in den Gesundheits- und Bildungschancen entgegen gewirkt werden. Um alle Familien zu erreichen, sollte allen Familien mit Kindern ab dem vollendeten ersten Lebensjahr ein Kita-Gutschein inklusive Willkommensbrief und einer Liste mit Kitas in Wohnortnähe zugeschickt werden. Zum Stichwort Willkommenskultur wurde zudem angemerkt, dass die Kitas diese durch die Nutzung neuer Medien oder mehrsprachig zur Verfügung stehenden Informationsmaterialien verbessern könnten. Wichtig sei zudem, die Eltern und Kinder in ihrer Individualität zu akzeptieren und ihnen wertschätzend zu begegnen. Häufig schämen sich Eltern in sozial belasteten Lebenslagen für ihre Situation/Verhältnisse und zögern deshalb den Kitabesuch heraus. 2

Was macht einen gelungenen Übergang in die Kindertagesbetreuung aus? Ein Teilnehmender berichtet diesbezüglich über die eigenen Erfahrungen und weist darauf hin, dass der Übergang in die Kindertagesbetreuung bereits mit den ersten Überlegungen der Eltern zum Kita-Besuch des Kindes beginnt (z. B. bei der Suche einer Kita). Familienzentren seien oft die erste Anlaufstelle für Eltern, dahingehend sind Kooperationen zwischen Kitas und Familienzentren in jedem Fall sinnvoll. Was einen guten Übergang ausmacht, sei sehr subjektiv und hänge in jedem Fall von den jeweiligen Kindern, Eltern und allgemeinen Rahmenbedingungen ab. Monika Pause stellt vor diesem Hintergrund heraus, dass der Fokus bei der Zusammenarbeit der Kita-Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern mit den Eltern immer auf dem Wohlbefinden von Kind und Eltern liegen und die Gesprächsführung seitens der Fachkräfte dahingehend angepasst werden müsse. Thematisiert wird auch die Neuregelung hinsichtlich des gesetzlichen Anspruchs auf einen Kita-Platz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Der Übergang von unter 3- Jährigen birgt besondere Anforderungen an Kita-Personal und Kita-Einrichtungen. Vor allem die hohe Fluktuation und die dadurch geringe Kontinuität im Personal, die für einen gelingenden Übergang dieser Zielgruppe sehr wichtig ist, stellt eine Herausforderung dar. Aus Sicht von Frau Pause wird für einen gelingenden Übergang viel Zeit benötigt, Vorgespräche und gegenseitiges Kennenlernen von Kita-Mitarbeiterinnen/Kitamitarbeitern und Eltern eingeschlossen. Als ein Beispiel guter Praxis nennt Frau Pause die Frühstartergruppe, die durch das Familienzentrum in Weißensee initiiert wurde und mit Mitteln aus dem Quartiersmanagement finanziert wird. Neben Familienzentren bergen aus Sicht der Teilnehmenden auch Nachbarschaftszentren ein großes Potenzial, um den Übergang in die Kindertagesbetreuung zu erleichtern. Zusammenfassend halten die Teilnehmenden fest, dass die konzeptuellen Grundlagen in Berlin sehr gut sind, es allerdings an ausreichend Personal mangelt. Welche Bedingungen und welche Angebote benötigen Eltern und Kinder für eine erfolgreiche Bewältigung des Übergangs in die Kindertagesbetreuung? Zu dieser Frage werden unterschiedliche Punkte von den Teilnehmenden eingebracht. Für Kinder seien zur Eingewöhnung feste Bezugspersonen (u.a. Eltern, andere Kinder und Erzieher/innen) wichtig, um vertrauensvolle Bindungen einzugehen. Zeit spielt dabei eine genauso entscheidende Rolle wie der stetige Dialog mit den Eltern, da diese oftmals ängstlich und verunsichert sind. Ein flächendeckendes Angebot an Kita-Plätzen ist nicht gewährleistet und stellt Eltern oftmals vor große Herausforderungen. Auch sollte die Arbeitgeberseite über die Anforderungen des Übergangs in die Kindertagesbetreuung an die Eltern aufgeklärt werden, um diese durch flexiblere Arbeitsmodelle in dieser Zeit unterstützen zu können. Christoph Assmann Die Kinder sollten in Ruhe die Räume wie auch die Außenbereiche kennenlernen dürfen. Eine Möglichkeit für einen sanften Einstieg ist auch die mit den Eltern 3

Ergebnisse: abgestimmte Staffelung der Eingewöhnung, um mehr Zeit für die einzelnen Kinder zu haben. Eine Begrüßungsmappe für Eltern, in der die wichtigsten Fragen vorweg genommen werden, kann eine vertrauensvolle Willkommenskultur schaffen. Von großer Bedeutung ist es auch, die Eingewöhnung nicht als starren Prozess zu sehen. Monika Pause stellte außerdem heraus, dass die Fachkräfte für die verschiedenen Elterntypen sensibilisiert werden müssten, um ein vorurteilsfreies Handeln zu ermöglichen. Was brauchen Kinder und Eltern für einen guten Übergang in die Kita? Was brauchen Kita-Fachkräfte, um den Übergang in die Kita positiv zu gestalten? Welche Qualitätserfordernisse werden für einen gelingenden Übergang in die Kita benötigt? 1) Kinder feste Bezugspersonen (2-3) und genügend Zeit Eingewöhnung in Kleingruppen Sanfter Übergang: Vor-Kita-Angebot Erfahrungen/Übungsfeld ermöglichen Empathie Zuverlässigkeit Flexible Eingewöhnungsdauer Respekt/Feinfühligkeit Sich willkommen fühlen 2) Eltern Beteiligung: Eltern in die Ablaufplanung und Gestaltung der Eingewöhnung einbeziehen (Dialog) Zeit für Gespräche mit den Fachkräften Austausch mit anderen neuen Eltern in der Kita Information und Austausch zum Thema Bindung Sich willkommen fühlen Flexible Eingewöhnungsdauer Respekt/Feinfühligkeit 3) Pädagogische Fachkräfte Staffelung der Eingewöhnung Zeit Weiterbildung (u.a. Methodenkenntnis zur Kontaktaufnahme, vorurteilsbewußte Pädagogik) Supervision Willkommenskultur für (neue) Kinder und Eltern Ausbau und Ausfinanzierung von Familienzentren 4

Analyse von Zielgruppen der Kita und Erhebung von deren Bedarfen Personal: Kontinuität, personelle Aufstockung, Leitungsfreistellung Wo und bei wem liegen die Verantwortlichkeiten? Die Verantwortung zur positiven Gestaltung des Übergangs in die Kindertagesbetreuung ist auf mehreren Schultern verteilt: Eltern, Kita-Leitung, Kita-Mitarbeiterinnen und - mitarbeiter, Jugendamt, Land Berlin. 5