Fragen zum Themenkomplex Inflation und Deflation: 2.) Differenzieren Sie Inflation im Hinblick auf deren Erkennbarkeit.

Ähnliche Dokumente
VWL 4 VWL-4 VWL 4. Konjunktur

Gelesen und Verstanden

Konjunktur. Wirtschaftsschwankungen. Lange Wellen Konjunkturschwankungen Saisonschwankungen

Wirtschafts- und Konjunkturpolitik

Konjunktur. Ursachen von Konjunkturschwankungen. Makroökonomik

"Andre Gastreich" Konjunktur Seite 1 von 1 Konjunktur, Konjunkturpolitik und umweltschonende Wirtschaftspolitik

Lösungen zu Aufgabensammlung. Konjunkturtheorie: Aufgabensammlung I

0.1 Analyse der wirtschaftlichen Lage

1 Wir erkennen den Einfluss gesamtwirtschaftlicher Daten auf die Personalentwicklung in unserem Unternehmen

Gelesen und Verstanden

THEMENFELD 3 Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen

Kurzfristige ökonomische Fluktuationen

Schiller Gymnasium Hof Manuel Friedrich, OStR Manuel Friedrich -

2.1 Skizze zum Begriff der Geldtheorie 2.2 Der Keynesianismus 2.3 Der Monetarismus

Wirtschaftspolitik. gesetzliche Verpflichtung zur Wirtschaftspolitik

wir-sind-klasse.jimdo.com

Makroökonomische Fluktuationen

Geschlossene Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität. Y n = C + I (1)

Inflation. 1. Wesen und Messung

Programm von heute. Start «Konjunktur» Prüfungsbesprechung «Kaufvertrag» Inflation Deflation: Störungen im W-Kreislauf. kbsglarus

Arbeitsheft VWL für FOS + BOS in Bayern

Magisches Viereck. Stabilitäts- und Wachstumsgesetz. Preisniveaustabilität

Rohstoffpreise. Index (2008 = 100), in konstanten Preisen*, 1960 bis Index 320,7 241,4 220,8. 171,3 170,1 Nahrung und Genussmittel

a) Welche Annahmen über Güterangebot und Güternachfrage liegen dem Modell eines Branchenzyklus zugrunde?

Einführung in Mopos SIMULATION MOPOS 3.0

Nachfrageorien,erte Wirtscha1spoli,k. Keynesianismus

Gute Zeiten, schlechte Zeiten: Konjunktur und Konjunkturzyklen

Impressum 2 Inhalt 3 Vorwort 4 Übersicht über die Stationen 5 6 Hinweise zum Einsatz des Buches und der Materialien 7 8 VORSCHAU

1 Wir erkennen den Einfluss gesamtwirtschaftlicher Daten auf die Personalentwicklung in unserem Unternehmen

Lerne in Webinaren. Mach die Pr fung einfacher! mit Lernvideos. wann du willst. wo du willst. so oft du willst.

Arbeitsblatt 1 Konjunkturphasen

Was ist Wirtschaft? Befriedigung von materiellen Bedürfnissen Die Erzielung von Wohlfahrtsgewinnen: mir/allen soll es besser gehen!

Geld- und Währungspolitik

Herleitung der AD-Kurve: beschreibt wie sich Änderungen des Preisniveaus auf die Produktion auswirken. M P = YL(i)

Thema 4: Das IS-LM-Modell. Zusammenfassung der beiden Modelle des Gütermarktes (IS) und des Geldmarktes (LM)

LÖSUNGEN ZUR ÜBUNGSPRÜFUNG

Makroökonomische Fluktuationen

Makroökonomik. VL 1: Einführung. Prof. Dr. Michael Kvasnicka Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre

Abschlussklausur zur Vorlesung Makroökonomik I Wintersemester 2013/14. Bitte auf dem Lösungsblatt angeben!

Klausur zur Vorlesung Konjunktur- und Wachstumspolitik SS 2009

KLAUSUR Einführung in die Volkswirtschaftslehre

4. Konjunktur. Was verursacht Konjunkturschwankungen? 2 Sichtweisen:

Der Transmissionsmechanismus nach Keynes

Rezepte gegen Arbeitslosigkeit

KAPITEL 1 Was ist Makroökonomik? KAPITEL 2 Die Ausdrucksweise der Makroökonomik : Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung...

JK Makroökonomik I: Wiederholungsklausur vom

Europäische Zentralbank

Prüfungsvorbereitung: Aufgabensammlung II

Geldpolitik im Euroraum

Der volkswirtschaftliche Prozess (Gütererzeugung, Güteraustausch, Güterverteilung, Güterverwendung) unterliegt ständigen Veränderungen.

JK Makroökonomik I: Nachholklausur vom

Makroökonomische Fluktuationen

Konjunkturtheorien. Allgemeines zu Konjunktur und Konjunkturschwankungen

Leitfaden zu den PMI-Indikatoren Veranschaulichung der Wechselwirkungen zwischen

Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum

6.8 Die Wirkungen von Angebotsschocks

Makroökonomische Fragen

ÜBERBLICK ÜBER DIE UNTERRICHTSEINHEIT

Bruttoinlandprodukt Wirtschaftslehre LF 6 und LF 7 Bruttoinlandprodukt Wirtschaftslehre LF 6 und LF 7

In einer Rezession führen Zinssatzsenkungen durch die Zentralbank tendenziell zu

Makroökonomie und Immobilien: Einfluss der Geldpolitik auf die Immobilienzyklen

Wahr/Falsch: Gütermarkt

III. Spezielle Wirkungen der Staatsverschuldung Die konjunkturelle Stabilisierungsfunktion. Unter Berücksichtigung der EU bzw.

Aufgabe 1: Wachstum und seine Determinaten des Wachstums

(i) Bei einer Preisentwicklung, die um den Zielwert schwankt, wird der Zielwert von null zeitweise unterschritten (Deflation).

Fit for Banking Modul 1 Wirtschaftliche Zusammenhänge. Modul 1: Wirtschaftliche Zusammenhänge. Inhalt: Wissen bringt Gewinn

Abitur 2005 AWT GK (Lehrer) Seite 2

VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE Arbeitsbogen 1-3 TELEKOLLEG MULTIMEDIAL

Makroökonomische Fragestellungen u. Grundbegriffe. wichtigste Variable in der Makroökonomie: Produktion (Output) u.

Währungspolitik Konjunktur- und Beschäftigungspolitik

Wachstum, Konjunktur und Arbeitslosigkeit

4. Konjunktur-Theorie

Ursachen von Inflation

Hintergrundwissen zur Konjunktur

Wirtschaftliche Problemlagen

Klausur zur BSc-Vorlesung Makroökonomik des WS Termin

1 Themen und Konzepte der Volkswirtschaftslehre 5. 2 Die Marktwirtschaft und die Rolle des Staates Beschäftigung und Arbeitslosigkeit 81

7. Übung Makroökonomische Theorie

Staatsverschuldung. Vorlesung Bauwirtschaft Öffentliche Ausgaben

Problemorientierte Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Teil 1 - BIP: Berechnung und Prognose

Übungsaufgaben zu Kapitel 3: Der Gütermarkt

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM. KURZFILME DER OeNB. Geldpolitik und Preisstabilität DIDAKTIK

Vorsichtige Zinswende möglich

Konjunktur- und Wachstumspolitik. Tagebuch Internet-Blog. Datum: 9. März 2010 Fach / Thema: Volkswirtschaft Dozenten: Prof. Dr.

Konjunktur und Wachstum

Restriktive Fiskalpolitik im AS-

Geld und Währung. Übungsfragen. Geld

Der Transmissionsmechanismus nach Keynes

Abschlussklausur vom 25. Februar 2013

Korrekturrand 1 / 3. Klausur in Makroökonomik / Angewandte Volkswirtschaftslehre. Viel Erfolg!!!

Grundlagen der Ökonomie (Teil II) Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik Konjunktur und Stabilität

Nachholklausur zur Vorlesung Makroökonomik I Wintersemester 2013/14. Bitte auf dem Lösungsblatt angeben!

Transkript:

Fragen zum Themenkomplex Inflation und Deflation: 1.) Definieren Sie den Begriff Inflation. 2.) Differenzieren Sie Inflation im Hinblick auf deren Erkennbarkeit. 3.) Differenzieren Sie Inflation im Hinblick auf die Schnelligkeit der Entwertung. 4.) Differenzieren Sie Inflation nach ihrer Ursache. 5.) Erklären Sie die Wirkungsweise und Mechanismen von Inflation. 6.) Definieren Sie den Begriff Deflation. 7.) Beschreiben Sie Deflation im klassischen Sinne

1.) Definieren Sie den Begriff Inflation. Unter Inflation versteht man ein anhaltendes Steigen des Preisniveaus.

2.) Differenzieren Sie Inflation im Hinblick auf deren Erkennbarkeit. Offene Inflation Nach den Mechanismen von Angebot und Nachfrage steigen Marktpreise. Es liegen keine aktiven Eingriffe des Staates vor. Bsp: Dt. Reich 1914 1923 Dollarkurs 29.800 Mark -> 4,2 Bio Mark Verdeckte Inflation Der Staat schreibt Höchst- bzw. Festpreise vor. Weil das Güterangebot zu gering ist, können die Leute nichts mit ihrem Geld anfangen, es kommt zu Schwarzmärkten. - Bsp.: Dt. Reich 1939-1948

3.) Differenzieren Sie Inflation im Hinblick auf die Schnelligkeit der Entwertung. Schleichende Inflation Die Preissteigerungen sind verhältnismäßig niedrig und liegen i.d.r. unter dem Zinssatz für Spargelder. Bsp.: Bundesrepublik Deutschland Galoppierende Inflation Die Preissteigerungen liegen im Bereich von 6 8%. Hyperinflation Bei Preissteigerungsraten von über 50% spricht man von Hyperinflation. Bsp.: Dt. Reich 1918-1923

4.) Differenzieren Sie Inflation nach ihrer Ursache. nachfrageinduziert angebotsinduziert Binnennachfrage Außennachfrage Kosteninflation Gewinninflation Die Wirtschaftssubjekte sparen zu wenig und / oder nehmen Kredite auf. Durch Exportüberschüsse kommt es zu Deviseneinnahmen und somit steigt die Geldmenge. Die Gütermenge ist exportbedingt geringer, somit steigt das Preisniveau. (importierte Inflation) Durch höhere Lohnkosten, Steuern oder Rohstoffe müssen die Produzenten ihre Preise erhöhen. So kommt es zu Inflation. Kommen die teureren Rohstoffe aus dem Ausland, spricht man von Importkosteninflation. Monopolunternehmen erhöhen die Preise, was die Gewerkschaften zu Gehaltserhöhungen drängt. Preis-Lohn-Spirale

5.) Erklären Sie die Wirkungsweise und Mechanismen von Inflation. - Stagflation = Stagnation (Stillstand) + Inflation: Unternehmen können gestiegene Preise nicht auf die Güter umlegen und produzieren weniger. Es entsteht folgerichtig Arbeitslosigkeit. - Reflation = steigendes Preisniveau (Inflation) in der Rezession (Rückgang): Der Staat erhöht trotz wirtschaftlichen Rückgangs die Steuern, was die Unternehmen zu Preissteigerungen und somit Inflation führt. - Begünstigung von Schuldnern : Die Kreditzinsen liegen beispielsweise unter der Inflationsrate. - Eigentümer von Sachvermögen (z.b. Grundstücke) werden gegenüber Sparern besser gestellt. - Verstärkung sozialer Spannungen / Benachteiligung einzelner Gruppen (z.b. Rentner) - Flucht in Sachwerte (Immobilienboom) - Anfänglich steigende Steuereinnahmen können den Staat zu zusätzlichen Ausgaben und späterer Verschuldung verleiten (Haushaltsdefizite). - Steuererhöhungen verringern die Nachfrage - Angst vor Arbeitslosigkeit führt zu stagnierender Konsumgüternachfrage

6.) Definieren Sie den Begriff Deflation. Unter Deflation im klassischen Sinne versteht man ein anhaltendes Sinken des Preisniveaus. Dieser auch als Depression bezeichnete Zustand einer Volkswirtschaft ist mit zunehmender Arbeitslosigkeit und Sinken des BIP verbunden.

7.) Beschreiben Sie Deflation im klassischen Sinne Die Deflation im Deutschen Reich (1930 1932) unter Reichskanzler Brüning wurde durch drastische Kürzungen bei den Staatsausgaben bewirkt. Hinzu kamen pessimistische Zukunftserwartungen der Bevölkerung, die zu vermehrtem Sparen führten. Dies führt zu sinkendem Preisniveau, weiterem Sparen ( Alles wird billiger ), weiter sinkenden preisen und somit zu steigender Arbeitslosigkeit.

Fragen zum Themenkomplex Konjunktur (A): 1.) Was versteht man unter Konjunkturschwankungen? 2.) Welche Theorie hat Kondratieff aufgestellt? 3.) Aus welchen Phasen besteht idealtypisch ein Konjunkturzyklus?

1. ) Was versteht man unter Konjunkturschwankungen? - Mittelfristige Schwankungen der Wirtschaft - Dauer eines Konjunkturzyklusses 5-8 Jahre - Abweichungen vom Trend - Trend = reales BIP

2.) Welche Theorie hat Kondratieff aufgestellt? - 1926 - Lange Wellen der Fortentwicklung der Wirtschaft - Ca. 50 60 Jahre - Tief greifende strukturelle Veränderungen - Technische Neuerungen - Bsp. Dampfmaschine, Mikroelektronik usw.

3.) Aus welchen Phasen besteht ein idealtypischer Konjunkturzyklus? (1) Aufschwung (2) Oberer Wendepunkt Boom / Hochkonjunktur (3) Abschwung Rezession (4) Unterer Wendepunkt Talsohle

Fragen zum Themenkomplex Konjunktur (B): 1.) Welche typischen Merkmale kennzeichnen einen Aufschwung? 2.) Welche typischen Merkmale kennzeichnen einen oberen Wendepunkt? 3.) Welche typischen Merkmale kennzeichnen einen Abschwung? 4.) Welche Faktoren können einen Wirtschaftsaufschwung auslösen?

1.) Welche typischen Merkmale kennzeichnen einen Aufschwung? - Zunehmende Auslastung der Kapazitäten - Abnehmende Arbeitslosigkeit - Steigende nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern - Stabiles Preisniveau - Steigende Aktienkurse - Flüssiger Kreditmarkt mit niedrigen Zinsen

2.) Welche typischen Merkmale kennzeichnen einen oberen Wendepunkt? - Konjunkturüberhitzung - Zinssteigerungen durch knappe Gelder - Erhöhte Preissteigerungsraten - Steigende Löhne - Abnehmende Unternehmergewinne - Rückläufige Investitionsgüternachfrage mit ersten Stilllegungen - Steigende Konsumgüternachfrage

3.) Welche typischen Merkmale kennzeichnen einen Abschwung? - Pessimistische Grundhaltung der Verbraucher - Kaufzurückhaltung führt zu Umsatzeinbußen - Weitere Betriebsstillegungen - Sinkende Zinssätze durch abnehmende Kreditnachfrage - Kein idealtypischer Preisrückgang durch weitgehend fixe oder steigende Kosten

4.) Welche Faktoren können einen Wirtschaftsaufschwung auslösen? - Steigerung der Geldmenge - Steigerung der Nachfrage an Investitionsgütern - Steigerung der Nachfrage an Konsumgütern - Steigende Exporte (Außenbeitrag) - Zahlungsbilanzüberschüsse (Transaktionen zwischen In- und Ausländern) - Optimistische Zukunftserwartungen - Positiver politischer Rahmen

Fragen zum Themenkomplex Konjunkturindikatoren: 1.) Definieren Sie den Begriff Konjunkturindikatoren. 2.) Zeigen Sie die realwirtschaftlichen Indikatoren auf. 3.) Zeigen Sie die finanzwirtschaftlichen Indikatoren auf.

1.) Definieren Sie den Begriff Konjunkturindikatoren. Konjunkturindikatoren sind Daten, die einen Konjunkturverlauf messen und / oder zukünftige Entwicklungen prognostizieren (voraussagen).

2.) Zeigen Sie die realwirtschaftlichen Indikatoren auf. Betrachtungsgegenstand ist die volkswirtschaftliche Gesamtnachfrage (Inlandsnachfrage nach Konsum- bzw. Investitionsgütern, Exportgüternachfrage) sowie der Arbeitsmarkt. 1. Entwicklung der Arbeitslosenzahlen bzw. der offenen Stellen, 2. Entwicklung der Konsumgüternachfrage, 3. Entwicklung der Investitionsgüternachfrage, 4. Entwicklung des Außenhandels, 5. Entwicklung der Staatseinnahmen und ausgaben, 6. Entwicklung der Lagerbestände, 7. Kapazitätsauslastung und Auftragsbestände, 8. Vertrauensindikatoren

3.) Zeigen Sie die finanzwirtschaftlichen Indikatoren auf. Geldpolitik: Die vermutete Zinspolitik einer Zentralbank hat Einfluss auf die Konjunktur Modell: Zinserhöhungen bei Überschäumen der Konjunktur Wechselkurse: Steigende Wechselkurse verteuern die Binnenwährung und machen Exporte teurer Bsp.: Porsche 911 Carrera Verkaufspreis: 100.000 Dollarkurs: 2011/04/18: 1 = 1,482 $ 148.200 $ 2019/02/11: 1 = 1,131 $ 131.100 $

Frühindikatoren Gegenwartsindikatoren Spätindikatoren = dienen als Grundlage zur Prognose Auftragseingänge Lagerhaltung Geschäftsklimaindex Baugenehmigungen Konsumbereitschaft Geldmenge Einzelhandelsumsätze [Zinsstruktur] Börsenkurse = reagieren ohne zeitliche Verzögerung Reales BIP (Güterproduktion) Kapazitätsauslastung Produktivität Kreditnachfrage = reagieren mit zeitlicher Verzögerung Preise Beschäftigung Löhne Zahl Insolvenzen

Fragen zum Themenkomplex Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik -1 (S. 278-280) 1.) Wie funktioniert antizyklische Fiskalpolitik? 2.) Was versteht man unter nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik? 3.) Welche Grenzen hat die antizyklische Fiskalpolitik?

1.) Wie funktioniert antizyklische Fiskalpolitik? Erhöhung der Staatseinnahmen und Senkung der Staatsausgaben Fall: Inflationsgefahr Maßnahme 1: Steuererhöhungen sparen in Konjunkturausgleichsrücklage bei Banken Maßnahme 2: Kürzung von Staatsausgaben Ziel: Geldmenge verringern und Inflation bremsen Senkung der Staatseinnahmen und Erhöhung der Staatsausgaben Fall: Unterbeschäftigung Maßnahme 1: Steuersenkungen und finanzieren über die Konjunkturausgleichsrücklage Maßnahme 2: Kreditaufnahme Ziel: Geldmenge erhöhen und Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern stärken Theorie: Antizyklische Fiskalpolitik sorgt für einen ausgeglichenen Staatshaushalt (atmender Haushalt)

2.) Was versteht man unter nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik? John Maynard Keynes (1883-1946) Hauptmittel = Einnahmen- und Ausgabenpolitik des Staates ( Fiskalismus) Mechanismus: Steigerung Staatsausgaben + Steuersenkungen führt aus dem konjunkturellen Tal Hauptziel: Bekämpfung Arbeitslosigkeit Nebenziel: Bremsen inflationärer Tendenzen

3.) Welche Grenzen hat die antizyklische Fiskalpolitik? Problemfall: Stagflation (Inflation bei gleichzeitiger Stagnation) Erhöhung der Geldmenge führt nicht zwangsläufig zu mehr Beschäftigung Nichterhöhung der Geldmenge führt zur Bekämpfung von Inflation, nicht aber Bekämpfung von Arbeitslosigkeit Problemfall: Abstimmungsprobleme Bund / Länder und Gemeinden haben nicht immer die gleichen Interessen Zeitliche Wirksamkeit (time lags) können dazu führen, dass z. B. konjunkturdämpfende Maßnahmen erst im Abschwung wirksam werden, wo man sie schon gar nicht mehr braucht