Erkrankungen des Fesselkopfes bei unauffälligem äußeren Erscheinungsbild 1
1. Ziele Inhalte des Vortrages 1.1 Gesicherte Diagnose durch klinische und bildgebende Diagnostik 1.2 Exakte Therapievorschläge mit angepasstem Rekonvaleszenzprogramm für den Patienten 1.3 Gesicherte Enddiagnose mit daraus resultierender Prognose für den überweisenden HTA und Besitzer 1.4 Verständnis des Besitzers für die Diagnose und Zufriedenheit, selbst bei nicht vollständiger Genesung des Patienten 2
Inhalte des Vortrages 2. Fallbeispiele 2.1 Hannoveranerstute, 13 Jahre, Sportpferd, SDressur 2.2 DSP Stute, 11 Jahre, Sportpferd, SSpringen 2.3 Brandenburger Wallach, 14 Jahre, Freizeitpferd 2.4 Vollbluthengst, 4 Jahre, Galopper, Deutsches Derby 3
2.1 Hannoveranerstute, 13 Jahre, Sportpferd, SDressur Wiederholte chronische, zum Teil hgr. Lahmheit vorne rechts 23/5 LH im Trab, 1/5 LH im Schritt vo. re., ZBP vo. re. +++ 4PB vo. re. + zu 100%, FGAnästhesie nach 8 Min zu 100 % + Röntgen FG 4 Ebenen o.b.b Wiederholte, intraartikuläre Therapie des FG ohne Erfolg Einweisung in die Klinik zur weiteren Diagnostik FGanästhesie vo. re. erneut zu 100 % + nach 8 Min 4
Szintigraphie: Hotspot am Fesselgelenkskopf Röntgen: Verdacht auf zystoiden Defekt medial am FB und am MC3 5
Computertomographische US: zystoider Defekt dorsomedial am MC3 Computertomographische US: zystoider Defekt medial am FB 6
Nach Besitzergespräch und Auflärung der sehr ungünstigen Prognose Therapievorschlag: FGArthroskopie mit Anbohrung der FBzyste unter C Bogenkontrolle und Tildrentherapie Prognose als Sportpferd und Reitpferd infaust und sehr ungünstig als Weidepferd, Rekonvaleszenzzeit 0,51 Jahr Pferd momentan lahmfrei im Schritt 7
2.2 DSP Stute, 11 Jahre, Sportpferd, SSpringen Lahmheit auf mehreren Beinen 2/5 vorne bds. und 2/5 hinten rechts ZBP vo. bds. ++, hinten rechts ++ 4PB hinten rechts und vorne bds. + zu 100%, FGanästhesie vo. bds. und hinten rechts + nach 5 Min Röntgen Nebenbefund Birkelandfraktur hi. re., Szintigraphie: Anreicherung in Form einer Osteoarthritis an allen 3 FG Konservative, intraartikuläre Therapie aller 3 FG mehrmals und Rekonvaleszenzzeit von 810 Wochen Wiedervorstellung nach 10 Wochen: Pferd ist lahmfrei vorne bds., zeigt jedoch eine 3/5 LH hinten rechts, stärker als bei Erstvorstellung ZBP hi. re. +++, 4PB +, FGanästhesie hi. re. + mit kleinem Rest Röntgen FG hinten rechts 4 Ebenen erneut o.b.b, Nebenbefund siehe oben 8
Szintigraphie: Hotspot dorsal am MT3 9
Computertomographische US: MT3 dorsal mit hgr. Sklerosierung und fokaler Aukellung (Hinweis auf den Beginn eines zystoiden Defektes) 10
Röntgen: Birkelandfraktur hinten rechts medial, Nebenbefund 11
Nach Besitzergespräch Arthroskopie FG hi. re. von dorsal: dtl. Synovialitis, Knorpel im Bereich MT 3 o.b.b; Arthroskopie FG von medial: Entfernung BirkelandFraktur Weitere konservative Therapieempfehlung: Tildrentherapie Rekonvaleszenzzeit: 0,51 Jahr Prognose als Sportpferd sehr ungünstig 12
2.3 Brandenburger Wallach, 14 Jahre, Freizeitpferd Seit längerer Zeit hinten rechts lahm 2/5, ZBP hi. re.++ FGanästhesie hinten rechts + mit kleinem Rest Röntgen o.b.b. Konservative, intraartikuläre Behandlung 2x im Abstand von 4 Wochen Bei Wiedervorstellung läuft das Pferd lahmheitsfrei und wird leicht antrainiert 2 Monate nach Entlassung, plötzliche hgr. LH im Schritt hi. re. jetzt dtl. Füllung des FG hi. re., Röntgen o.b.b 13
Szintigraphie: Hotspot Gleichbein 14
Sonographie: o.b.b, nicht beweisend 15
Konservative Therapie mit Antiphlogistaka Leider ohne Erfolg 16
Computertomographische US: Beide Gleichbeine mit mottenfraßähnlicher Auflösung und dtl. verdicktem Lig. Intersesamoideum 17
Arthroskopie: hgr. Läsion am Lig. intersesamoideum 18
PRPInjektion Lig. Intersesamoideum unter arthroskopischer Kontrolle kombiniert mit Rekonvaleszenzprogramm leider ohne Erfolg Prognose als Weidepferd infaust, folglich Euthanasie Pathologie bestätigt Diagnose 19
2.4 Vollbluthengst, 4 Jahre, Galopper, Deutsches Derby hgr. LH 3/5 vorne rechts, ZBP vo. re. ++, Röntgen o.b.b FGanästhesie vo. re. + nach 5 Min 20
Szintigraphie: Hotspot Gelenkkopf FG, hinweisend auf starke Knochenschäden, z.b.: Mirkofissur oder traumatisch bedingtes Ödem 21
2.4 Vollbluthengst, 4 Jahre, Galopper, Deutsches Derby Mehrmalige, konservative, intraartikuläre Therapie FG vo. re 3 Monate Ruhe Erneut auftretende LH vo. re. nach Antrainieren Bestätigung derselben Lokalität als LHU 22
Computertomographische US: Sklerosierung distal am Condylus des Röhrbeines, ggr. Knorpelveränderungen korrespondierend 23
Diagnose: Ostitis Prognose fraglich Ruhe für 612 Monate Ergänzende Therapien: Tildren für Knochenstoffwechsel, intraartikuläre Gelenksinjektion mit hochwertiger HA, PRP, IRAP 24
Inhalte des Vortrages 3. Zusammenfassung 3.1 Mgl. Befunde am Fesselkopf durch bildgebende Verfahren Mikrofissur Fissur Knochenödem und Knochensklerose Knochenzyste Knorpelschäden,glatzen Bandschäden (Seitenbänder, Gleichbeinbänder) Chips röntgenologisch, standardmäßig nicht auffindbar beginnende Calzifizierung 25
3.2 Konservative Therapien Glucokortikoide HA PRP/IRAP/Stammzelle/Bionische Zellen Polyacrylamid Hydrogel (Arthramid) 26
3.3 Fazit zur Enddiagnoseerstellung bedarf es oft weiterer bildgebender Verfahren Ueltschi: Jedes RÖBild, was Du nicht schießt, kann Dir zum Verhängnis werden! Jedes Verfahren, was Du nicht nutzt, ist eine Lücke! Knowledge is power! Francis Bacon Wissen ist Macht! 27
3.4 Danksagung Thomas Bähr Dr. Anja Fahlberg 28
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und eine entspannte Vorweihnachtszeit für Sie alle! 29