CLUSTER Forst Holz Papier Energie Deutschland Stand 2015
Deutschland war ursprünglich fast zur Gänze mit Wald bedeckt. Heute nehmen Wälder mit 11,1 Millionen Hektar weniger als ein Drittel der deutschen Landfläche ein. Ursachen der Waldzerstörung: - Expansion der Landwirtschaft und die damit einhergehende Umwandlung von Wäldern in Acker- und Weideflächen, - Entstehung von Infrastruktur menschliche Siedlungen, Straßen, usw. und - die Holznutzung. Europa ist (neben China) die einzige Region der Erde, in welcher seit Jahrzehnten eine Zunahme der Waldflächen verzeichnet wird. (seit 1990 insgesamt um 13 Mio. ha)
Nahezu der gesamte deutsche Wald wird intensiv bewirtschaftet. Die Folge einer über 200jährigen rein ertragsorientierten Forstwirtschaft: 2/3 des Waldes sind nicht in naturnahem Zustand. Ziel bis 2020: 5% der Waldfläche einer natürlichen Entwicklung überlassen. Der nachhaltigen Nutzung des Rohstoffes Holz sind Grenzen des Wachstums gesetzt. Rohstoff Holz effizienter und sparsamer nutzen Vorrang von stoffliche Nutzung und Holzrecycling vor energetischer Nutzung!
CO 2 -Gehalt der AtmosphŠre 400.000 Jahre lang lag der CO 2 -Gehalt der Atmosphäre unter diesem Wert Jahr CO 2, ppm 2000 369 2010-2015 388-398 2050-2060 463-623 ca. 2100 578-1099 Jahr vti-bd H.J. Weigel Intergovernal Panel on Climate Change (2001)
Ursprung des Konzeptes der Nachhaltigkeit
und/oder Unternehmen sind heute bestrebt, mit FSC- oder PEFC-Zeichen den Endverbrauchern zu signalisieren, dass bei der Herstellung der Produkte umweltgerecht gehandelt wurde und Kunden ohne schlechtes Gewissen kaufen und nutzen können. Damit der Kunde nicht allein auf die Aussage der Produzenten angewiesen ist, wird das Einhalten der Ökostandards von unabhängigen Prüfern überwacht und zertifiziert. Für den Verbraucher ist jedoch der Wettbewerb unterschiedlicher Zeichen (Ökolabel) verwirrend. Nur wenige wissen, was sich hinter dem Gütesiegel - des Weltforstrates FSC (Forest Stewardship Council) vorgestellt 1993 in Toronto oder - des europäischen Zertifizierungssystems PEFC (Pan European Forest Certification) verbirgt.
und/oder Hier geht es um die FSC- oder PEFC-Zertifizierung des heimischen Waldes. Hinter FSC oder PEFC verbergen sich Unterschiede im Umgang mit Wald. Dies gilt vor allem für die ökologischen Vorgaben und die Mitsprachemöglichkeiten von Organisationen, die nicht originär aus der Holzbranche kommen. Für den Verbraucher ist das im Einzelfall kaum einschätzbar. Darauf scheinen vor allem die Schöpfer des PEFC zu spekulieren, sagt doch dessen Geschäftsführer: Der Kunde will Holz mit zertifizierter Herkunft. Da ist es egal, ob vom FSC oder PEFC.
und/oder - Der PEFC schreibt einen angemessenen Anteil von abgestorbenem Holz pro Waldfläche vor. Eine überaus dehnbare Regelung. - Der FSC ist hier sehr konkret. Waldbesitzer mit großen Flächen müssen einen Anteil von 5% unbewirtschafteter Referenzflächen ausweisen, d. h. diese Fläche ist aus der wirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen. Weiter wird verlangt, dass mindestens zehn tote Bäume pro Hektar im Wald verbleiben. - Der PEFC lässt viel Freiraum bei der Auswahl der Baumarten. So sind auch in eindeutigen Laubwaldregionen Fichten und sogar die nordamerikanische Douglasie zugelassen. - Der FSC besteht auf einem im Gebiet natürlicherweise vorkommenden Bestand.
Nur wenn Biomasse nachhaltig angebaut und genutzt wird, kann sie auf Dauer und in großem Stil zu unserer Energie- und Rohstoffversorgung beitragen. Das System Nachwachsende Rohstoffe muss die Möglichkeit zur natürlichen Regeneration haben, so dass auch künftige Generationen es in gleicher Weise nutzen können wie die heutige. Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft - wird seit ca. 300 Jahren erfolgreich angewandt. Anstoß war die nicht-nachhaltige Übernutzung der Wälder ab dem späten Mittelalter Holzknappheit.
Nachhaltigkeit umfasst: ökologische, ökonomische und soziale Aspekte. Vorteile in folgenden Bereichen: Klimaschutz Schonung endlicher fossiler, mineralischer und atomarer Rohstoffe, Strukturwandel im ländlichen Raum, Erhöhung des Nutzpflanzenspektrums und der Biodiversität durch den Anbau der Biomasse.
Der Waldbestand sehr unterschiedlich verteilt. Im Jahr 2010 entfielen auf die fünf Staaten mit dem größten Waldbestand 53% des weltweiten Waldbestandes. Staat Mio. ha % Russland 809 20,1 Brasilien 520 12,9 Kanada 310 7,7 USA 304 7,5 China 207 5,1 Demokratische Republik Kongo 154 3,8 Australien 149 3,7 Indonesien 94 2,3 Sudan 70 1,7 Indien 68 1,7
Verlust von Primärwäldern zwischen 1990 und 2010 (Staaten mit einem Flächenverlust von über 1000 ha/jahr) Quelle: FAO
Bevölkerung um 1650: zwischen 500 und 750 Mio. Menschen. Dezimierung der Bevölkerung in Deutschland durch: 30 Jährige Krieg Pest und andere Krankheiten Erholung des Waldes. Wälder fielen in der Geschichte immer wieder Kriegen zum Opfer. Wo einst die großen Seeschlachten stattfanden, liegen ganze Wälder am Meeresgrund, denn die Kriegsschiffe der großen Seemächte hatte Unmengen Holz verschlungen. Bau der spanischen Armada: großangelegte Rodungen im 16. Jahrhundert. (ca. 5.000 Bäume = 1 Galeone mit 100 Kanonen; insgesamt erforderte die Flotte 6 Mio. Kubikmeter Holz = Eiche). Spanien: im Mittelalter fast vollständig bewaldet danach kaum noch Wälder. England (wichtige Seemacht): schon im 16. Jahrhundert weite Teile seiner Wälder für den Bau der Kriegsflotten eingebüßt. (pro Schiff Abholzung von 30 ha Eichenwald). Nach Holzverknappung in England, Abholzung in Deutschlands und Skandinavien Später Importe aus Kolonien - riesigen tropischen Bäumen für hölzernen Schiffe.
gem. Bundeswaldinventur 2012/14 (BWI ) Die Fläche Deutschlands 35.720.780 ha entsprechend 357.208 km³ davon Waldfläche (BWI³) 11.400.000 ha das sind 32 % der Fläche! 2002 betrug die Waldfläche 11.083.896 ha das waren 31 % Die Waldfläche hat in 10 Jahren um ca. 0,4 % bzw. 50.000 Hektar zugenommen.
gem. BWI 2012/14 Der Holzvorrat im deutschen Wald ist in den vergangenen zehn Jahren 2002 2012 um 7 % gestiegen. Deutschland verfügt über einen Holzvorrat von 2002 3.400.000.000 m³ 2012 3.700.000.000 m³ 1987 betrug der Holzvorrat (bezogen auf die Waldfläche der alten Bundesländer = 80916 km³ = 8.091.554 ha) 296,1 m³/ha und stieg bis 2002 auf 347,7 m³/ha. Das entsprach einer Steigerung von 17 %. Bezogen auf die alten Bundesländer ergeben sich entsprechende Holzvorräte: 1987 2.395.909.139 m³ 2002 2.813.433.326 m³ + 586.566.674 m³ ( DDR ) Gesamthaft ergab sich 2002 ein Holzvorrat von 310 m³/ha für Deutschland. 2012 beträgt der Holzvorrat ca. 330 m³/ha.
gem. BWI 2012/14 Ein wichtiges Merkmal für die Vielfalt im Wald ist die Zahl der verschiedenen Baumarten und ihre Mischung. Die Zusammensetzung des Waldes hat sich in den letzten 10 Jahren positiv entwickelt. Vier Baumarten sind dabei prägend: Auf fast ¾ der Waldflächen wachsen - Fichten (25%; 2002: 28,2%), - Kiefern (22%; 2002: 23,3%), - Buchen (15%; 2002: 14,8%) und - Eichen (10%; 2002: 9,6%). Der Anteil der Laubbäume ist um 7% gestiegen. Damit lässt sich eine Entwicklung zu mehr Laubbäumen (43% gegenüber 40% im Jahr 2002) und Mischwäldern (76% gegenüber 73%) feststellen.
Dies geht zu Lasten der reinen Fichtenwälder, die in großem Umfang nach dem Zweiten Weltkrieg gepflanzt wurden. Der Umbau von Nadelbaumreinbeständen (2002 waren es 58,1% des Baumbestands) zu standortgerechten Laub- und Laubmischbeständen ist ein Ziel der Forstpolitik des Bundes und der Länder; Bestandteil der Waldbaurichtlinien vieler Landesforsten und wird im Nichtstaatshaushalt seit Jahr zehnten mit erheblichen Mitteln gefördert. Der Wald soll damit für die zu erwartenden Belastungen durch den Klimawandel besser aufgestellt werden.
Nachhaltigkeit und Zuwachs des deutschen Waldes
gem. BWI 2012/14 Der durchschnittliche jährliche Zuwachs über alle Baumarten beträgt in Deutschland ca. 11,23 m³/ha. Das entspricht 128.022.000 m³ Davon werden laut BWI³ jährlich ca. 76.000.000 m³ geerntet (entnommen, genutzt). Von den 130 Mio. m³ werden jährlich rund 77.000.000 m³ stofflich und rund 53.000.000 m³ energetisch genutzt. Prinzipielle Uneinigkeit herrscht über den tatsächlichen jährlichen Holzeinschlag in Deutschland, seit im Jahr 2006 der Forstwissenschaftler Udo Mantau vom Zentrum für Holzwirtschaft der Universität Hamburg den Holzverbrauch in Deutschland als Berechnungsgrundlage für den Holzeinschlag heranzog. Er berechnete den Einschlag für das Jahr 2005 mit etwa 74 Millionen Festmeter deutlich höher als die für das gleiche Jahr vom Statistischen Bundesamt offiziell genannte Zahl von 56 Millionen Festmeter. Die Vermutung eines tatsächlich höheren Einschlags wird damit begründet, dass ein Teil nicht offiziell erfasst wird. Immerhin würden demnach ca. 32 % nicht erfasst!!!
Nur ein bewirtschafteter Wald ist eine Kohlenstoffsenke
gem. HZB 13.02.2015 Indikationsbericht des Bundeskabinett:... unsere Art und Weise der Bewirtschaftung fördert auch die Entwicklung der biologischen Vielfalt. Es ist ja gerade die multifunktionale Forstwirtschaft, mit der es uns gelingt, die Waldfunktionen (Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion, Anm. der Redaktion) gleichermaßen auf ganzer Fläche zu erfüllen. wichtigste Ursachen für den Rückgang der Artenvielfalt nennt der Bericht die intensive landwirtschaftliche Nutzung, die Zerschneidung und Zersiedelung der Landschaft, die Versiegelung von Flächen sowie großräumige Stoffeinträge (z.b. Säurebilder oder Nährstoffe). Naturschutzverbände fordern:..das Ziel, 5% des Waldes insgesamt in Deutschland und 10% der öffentlichen Wälder stillzulegen Quelle: Holzzentralblatt vom 13. Februar 2015
Deutschland Beschäftigtenzahlen in der Forst- und Holzwirtschaft In so genannten Cluster-Studien werden Betriebe der Forst- und nachgelagerten Holzwirtschaft sowie weitere produzierende und verarbeitende Industriezweige wie die Papierindustrie und das Druck- und Verlagsgewerbe, die auf Holz als Rohstoff angewiesen sind, aber auch Zulieferer oder im Holz- und Holzprodukte-Transport arbeitende Unternehmen als Cluster Forst und Holz zusammengefasst. Der Cluster Forst und Holz hat rund 1.300.000 Beschäftigte In der Holzwirtschaft weist die Statistik für das Jahr 2010 93.451 Unternehmen mit einem Umsatz von 165,4 Mrd. Euro, einer Wertschöpfung von 50,5 Mrd. Euro und 1,04 Mio. Gesamtbeschäftigten aus. 2011 gab es 93.624 Unternehmen der Holzindustrie in Deutschland. Sie erwirtschafteten 173,95 Mrd. Euro Umsatz und beschäftigten 1,042 Mio. Mitarbeiter. Die Abweichungen zur Grafik ergeben sich aus dem zeitlichen Abstand und dem Wegfall der Beschäftigten der Forstwirtschaft.
Der jährliche Umsatz ergibt ungefähr 181 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz in der Forstwirtschaft in Deutschland auf rund 3 Milliarden Euro. Das Verhältnis der Beschäftigtenzahl in der Sägeindustrie zu den nachgelagerten Stufen der Holzwirtschaft beträgt ungefähr 1:20 Das Verhältnis der Forstwirtschaft zu den nachgelagerten Stufen der Holzwirtschaft ist ca. 1:10.
Holzprodukte
Rund 27.700 Forstbetriebe mit mehr als 10 ha Waldfläche gibt es in Deutschland. Zusätzlich gibt es noch 231.500 so genannte Mischbetriebe, d.h. Betriebe mit Land- und Forstwirtschaft. Die deutschen Forstbetriebe sind Arbeitsplatz und Einkommensquelle für 75.000 Vollerwerbsund rund 100.000 Nebenerwerbskräfte. Sie stellen damit einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum dar. Diese Betriebe erwirtschaften über 90 Prozent ihrer Einkünfte, mehr als 2 Milliarden Euro jährlich, durch den Holzverkauf. Die deutsche Sägeindustrie ist mit ca. 2.000 Betrieben und mehr als 19.000 Beschäftigten das wichtigste Bindeglied zwischen Forst- und Holzwirtschaft. Ihre Betriebe bilden die erste Bearbeitungsstufe des im Wald geernteten Rundholzes. Der Umsatz der deutschen Sägeindustrie liegt bei ca. 5 Milliarden Euro im Jahr. Die Holzwerkstoffindustrie hat rund 15 000 Beschäftigte und weist einen jährlichen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro auf. In Deutschland werden pro Jahr etwa 20 Mio. Kubikmeter Holz für die Herstellung von Holzwerkstoffen benötigt.
Deutschland ist mit einem Umsatz von über 15 Mrd. Euro und 40 000 Mitarbeiter der größte Papierproduzent Europas. (Weltweit an 4. Stelle) Jährlich werden für die Herstellung von Papier, Pappe und Karton in Deutschland mehr als 10 Mio. Kubikmeter schwache Waldhölzer sowie Sägerohstoffe benötigt. Die Jahresproduktion beträgt knapp 23 Mio. Tonnen. Es werden rund 3000 verschiedene Papiersorten hergestellt. Das deutsche Zimmerer- und Holzbaugewerbe setzte im Jahre 2013 rund 6,3 Milliarden Euro um. Die Anzahl der Beschäftigten wächst stetig wegen der weiterhin wachsenden Bautätigkeit im Bereich Neubau und Sanierung. Gut 80% der Betriebe haben zwischen 1 bis 9 Mitarbeiter. Nur ein sehr geringer Anteil von 3% hat mehr als 20 Beschäftigte. Die zukünftige Entwicklung im deutschen Zimmererhandwerk ist sehr davon anhängig, wie sich der Holzbau entwickelt. Der größte Umsatzanteil liegt mit 49% im Bestandsbau. Im gesamten Wohnungsbau ist die Entwicklung weiterhin steigend.
In Deutschland wurden im Jahr 2013 Möbel im Wert von rund 16,2 Mrd. Euro produziert, was ein Produktionsrückgang von 3% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Rückgang ist in nahezu allen Bereichen zu beobachten. Die Exportquote der Möbelindustrie liegt bei rund 35 %. Die wichtigsten Teilsparten der Branche sind Büro- und Ladenmöbel sowie Küchen und Sitzmöbel. Der Schwerpunkt der Branche liegt auf dem Innenausbau und dem Möbelbau. In mehr als 42.000 Betrieben werden knapp 185.000 Menschen beschäftigt. Sie erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 17 Milliarden Euros jährlich.
Kaskadennutzung, das Gebot der Stunde! Erst stofflich dann wiederverwenden recyceln und dann erst energetisch nutzen!
2015 liegt die Holzbauquote in ganz Deutschland über 20%, in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bei ca. 25% mit steigender Tendenz. Nachhaltiges, energieeffizientes Bauen mit Holz ist bei Allen angekommen!!
In Schweden beträgt die Holzbauquote im Einfamilienhausbau rund 80 Prozent. Noch 2011 lag der Anteil Einfamilienhäuser in Kanada bei 40%. Dann kam die Krise In Österreich sind es 39 % mit steigender Tendenz
Rund 200 000 Menschen in Bayern sind im Cluster Forst und Holz beschäftigt - überwiegend im ländlichen Raum. Diese Menschen erwirtschaften zusammen einen Umsatz von rund 31 Milliarden Euro. Der Sektor Forst und Holz ist damit in Bayern von wesentlicher volkswirtschaftlicher Bedeutung und wurde daher als einer der Cluster in die bayerische Cluster-Offensive aufgenommen. Bayern Deutschland Beschäftigte im Sektor Forst und Holz 200.000 1.300.000 Umsatz 31 Mrd. 180 Mrd. Umsatz/Beschäftigte 155.000 138.460
Die bayerische Forst- und Holzwirtschaft beschäftigt 175 000 Menschen in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Hinzu kommen noch die zahlreichen selbstständigen Landwirte und Unternehmer, die ihr Einkommen in diesem Bereich erzielen. Insgesamt sind es damit etwa 200 000 Erwerbstätige. Im Vergleich zu anderen Branchen des verarbeitenden Gewerbes steht der unterschätzte Riese Forst und Holz damit an vierter Stelle.
Der Anteil der Beschäftigten eines Sektors an der Zahl aller Beschäftigten (Beschäftigungsquote) schwankt von Region zu Region je nach der räumlichen Ansiedlung einzelner Branchen. Manche Sektoren sind räumlich stark konzentriert. Im Vergleich zu den großen Sektoren des verarbeitenden Gewerbes kann der Cluster Forst und Holz über alle Regierungsbezirke die gleichmäßigste Beschäftigungsquote vorweisen und entfaltet damit große Bedeutung für den ländlichen Raum in Bayern.
Innerhalb des Clusters Forst und Holz arbeiten die meisten abhängig Beschäftigten im Druckgewerbe, gefolgt vom Holzgewerbe und der Forstwirtschaft. Zum Holzgewerbe zählen Säge-, Furnier-, Verpackungsmittel- und Holzwerkstoffindustrie sowie Hersteller von Konstruktions- und Fertigbauteilen. Im Sektor Forst und Holz wurde nach der Umsatzsteuerstatistik 2005 ein Umsatz von 25,4 Milliarden Euro erzielt. Damit liegt die Branche noch vor der Metall- und Chemieindustrie.
Wird der Holzhandel mit einbezogen, ergibt sich sogar ein Umsatz von 31 Milliarden Euro. Im Holzgewerbe stiegen die Umsätze gegenüber 2003 um 20 Prozent, im Möbelbau sogar um 22 Prozent. Neuere, aber nicht umfassende Statistiken deuten auf weitere beachtliche Zuwächse im Jahr 2006 hin. Die Wertschöpfung betrug 2005 mehr als 13 Milliarden Euro. Das sind fast sechs Prozent mehr als noch zwei Jahre zuvor.
700 000 private Waldbesitzer bewirtschaften fast 1,5 Millionen Hektar. ( 58% der Waldfläche Bayerns). 2/3 dieser Flächen werden von Betrieben mit einer Größe von unter 20 Hektar bewirtschaftet 10% der Fläche sind Körperschaftswald Eine starke Parzellierung im Privat- und Körperschaftswald erschwert häufig die Bewirtschaftung, zum Beispiel durch unzureichende Erschließung der Parzellen mit Waldwegen und einen verstreuten Holzanfall.
Bei vielen Eigentümern nimmt der Bezug zum Wald ab. Sie wohnen zwar noch in der Nähe ihres Waldes, erzielen ihr Einkommen inzwischen aber außerhalb der Land und Forstwirtschaft und sind daher nicht von Einkünften aus der Waldbewirtschaftung abhängig.
Eine zielgerichtete und naturverträgliche Holznutzung kann die bayerischen Wälder auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereiten und gleichzeitig den vielfältigen anderen Ansprüchen der Gesellschaft gerecht werden. Bayerns Waldbesitzer nutzten im Jahr 2006 bereits rund 20,5 Mio. Festmeter Holz (fast 1/3 des gesamten Holzaufkommens in der Bundesrepublik).
Lieferungen 2006: - Bayerischen Waldbesitzer hauptsächlich Nadelstammholz (66%) an heimische Sägeindustrie - Unternehmen Bayerische Staatsforsten meist Laubstammholz Zweitwichtigstes forstliches Erzeugnis (23%) Energieholz für Feuerungsanlagen. Im Kleinprivatwald : Brennholzgewinnung: 35% höherwertigen Stammholzes: entsprechend gering. Statt unmittelbarer energetischer Holznutzung Erhöhung der stofflichen Verwertung: langfristige Bindung von Kohlenstoff in Holzprodukten und die energetische Verwendung am Ende der Nutzungsdauer, wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Holzaufkommensprognosen sagen für Bayern ein jährliches Holznutzungspotenzial von rund 21 Millionen Festmetern voraus (1987-2002: 16 Mio. Festmeter). In der Summe aller Baumarten wurde das Potenzial 2006 erstmals ausgeschöpft. Unausgeschöpfte Nutzungsmöglichkeiten von 3 Mio. Festmetern bestehen hingegen bei Buchen und Kiefern. Das Gesamtpotenzial ist nur dann nachhaltig realisierbar, wenn die Nutzung dieser beiden Baumarten verstärkt und die der Fichte reduziert wird.
International betrachtet werden die Produktion und der Verbrauch von Papier, Pappe und Zellstoff weiter zunehmen. der Anteil der bisher bestimmenden Regionen Nordamerika und Westeuropa wird abnehmen, Steigerung von Produktion und Verbrauch in Asien, Lateinamerika und Osteuropa Verlagerung von Produktionskapazitäten Gefragte Produkte und effiziente Produktionsverfahren entscheiden maßgeblich über die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen am Produktionsstandort von großer Bedeutung: - Lohn- und Energiekosten, - die Rohstoffverfügbarkeit und - die Rohstoffpreise.
Die Papier- und Zellstoffindustrie ist aufgrund ihrer Rohstoffansprüche nur in begrenztem Maße zur Substitution befähigt. Belastend sind ebenfalls steigende Faktorkosten: Neben Rohholz und Energie werden auch Altpapier und Transportleistungen teurer. Das Waldindustrieholzangebot der Baumarten Fichte und Buche ist daher von entscheidender Bedeutung. Die zunehmende energetische Nutzung bewirkt in diesem Zusammenhang eine gewisse Nutzungskonkurrenz die sich allerdings durch ein vermehrtes Aufkommen an energetisch verwertbaren Sägenebenprodukten und zusätzlichen Nutzungsreserven beim Waldenergieholz entspannt.
Der Verbrauch von Holz für die Energieerzeugung in Bayern ist in den vergangenen Jahren auf mehr als 9 Mio. Festmeter angewachsen. Die größte Menge wird in Form von Brennholz aus dem Wald in privaten Feuerstätten verbrannt. (Energieholzverbrauch in Form von Pellets im Jahr 2005 1%) Dieses Wachstum wird sich weiter fortsetzen und sogar noch beschleunigen. Insgesamt könnte das Aufkommen aller Energieholzsortimente zusammen gegenüber dem Jahr 2006 noch um 45-60% steigen.
Das verarbeitende Gewerbe und Handwerk der zweiten Verarbeitungsstufe beschäftigt innerhalb des Clusters Forst und Holz in Bayern rund 134 000 Menschen und erzielt mit 23 Milliarden Euro den größten Umsatzanteil des Sektors. Das Verlags- und Druckgewerbe bildet aufgrund seiner großen Bedeutung in Bayern den eigenen Cluster Druck und Printmedien. Die zweite Verarbeitungsstufe des Cluster Forst und Holz umfasst unter anderem folgende Branchen: Schreiner, Zimmerer und Holzbau, Möbel und Holzhandel. Dabei reicht das Betätigungsfeld von handwerklichen Schreinerprodukten für den lokalen Markt bis zu Fertighausteilen für den Export in die USA. 1. Stufe: 8 Mrd. Umsatz und ca. 66 000 MA 2. Stufe: 23 Mrd. Umsatz und 134 000 MA Zusammen: 31 Mrd. Umsatz und die 200 000 MA
Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten vom 10. Dezember 2014 Brunner gibt Studie zur Holzverwendung in Auftrag München - Forstminister Helmut Brunner will neue Einsatzbereiche für Holz erschließen. Um die Grundlagen dafür zu schaffen, hat der Minister jetzt eine Studie in Auftrag gegeben. Sie soll die Rohstoffsituation in Bayern umfassend analysieren und innovative Lösungsansätze für die Wertschöpfungskette Holz liefern. Die Holzwirtschaft habe im Zuge des Klimawandels und der Umsetzung der Energiewende große Herausforderungen zu bewältigen. durch den Umbau von reinen Nadelwäldern in klimatolerante, stabile Mischwälder ist mittelfristig mit rückläufigen Nadelholz- und steigenden Laubholzmengen zu rechnen. die Nachfrage nach Holz als Energieträger wird laut Brunner weiter zunehmen. Die Studie wird gemeinsam vom Cluster Forst und Holz, der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und der Firma Knauf Consulting erarbeitet. (Ergebnisse liegen Ende nächsten Jahres vor)