Flexibles Arbeiten vor und nach der Pensionierung. Eine quantitative Studie bei verschiedenen Branchen in der Deutschschweiz

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Transkript:

Flexibles Arbeiten vor und nach der Pensionierung Eine quantitative Studie bei verschiedenen Branchen in der Deutschschweiz Dr. Anne Jansen / Melanie Reber / Prof. Dr. Martina Zölch März 2018 Management Summary Der demografischen Wandel und der Fachkräftemangel führen zu einer zunehmenden Konkurrenz um qualifizierte Nachwuchskräfte. Ältere Mitarbeitende stellen deshalb eine grosse Chance für den Arbeitsmarkt dar und die Flexibilisierung von Arbeitszeit, -ort, -aufgaben und -vertrag wird als Möglichkeit gesehen, ältere Mitarbeitende länger im Erwerbsleben zu halten. Mittels einer Onlinebefragung von 80 Deutschschweizer Unternehmen aus verschiedenen Branchen wurde untersucht, wie die Situation der Unternehmen hinsichtlich der Beschäftigung älterer Personen ausschaut, welchen Herausforderungen sie dabei begegnen, welche Personenmerkmale älterer Mitarbeitenden wichtig sind und welche Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit angeboten werden. Es zeigte sich, dass knapp die Hälfte der befragten Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen ist. Wissensmanagement und Weiterbildung spielen eine wichtige Rolle. Die meisten Unternehmen bieten Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte an, wobei flexible Arbeitszeiten, vorzeitige Pensionierung und die Abgabe von Führungsverantwortung am meisten verbreitet sind. Weniger häufig werden eine aufgeschobene Pensionierung, Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort sowie die Übernahme von Beratungs- und Mentoringaufgaben angeboten. Die Möglichkeiten zur Flexibilisierung werden meist individuell ausgehandelt; es existieren nur selten Reglemente. Die grössten Herausforderungen für Unternehmen sind das Up-to-date-halten der Kompetenzen und die fehlende Bereitschaft der Mitarbeitenden, ihre Aufgaben zu verändern. Die wichtigsten Personenmerkmale älterer Beschäftigter sind Spezialwissen, Leistung und Arbeitsfähigkeit, wobei es von der Eigeninitiative der Personen abzuhängen scheint, ob sie ihre Arbeit flexibilisieren können. Bei einigen Ergebnissen zeigten sich Unterschiede zwischen Branchen und Unternehmen verschiedener Grösse. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass in den Unternehmen der Deutschschweiz noch einiges Potential besteht, die Arbeitstätigkeit zu flexibilisieren und ältere Beschäftigte längerfristig einzusetzen. Institut für Personalmanagement und Organisation 2 1

Inhaltsverzeichnis 1. Hintergrund der Studie 4 2. Methodisches Vorgehen 7 3. Unternehmenskontext 13 4. Herausforderungen 26 5. Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit für ältere Mitarbeitende 32 6. Wichtige Personenmerkmale älterer Mitarbeitenden 39 7. Zusammenhang Personenmerkmale, Unternehmenskontext sowie Herausforderungen und Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende 45 8. Zusammenfassung und Fazit 57 9. Glossar 61 Institut für Personalmanagement und Organisation 3 1. Hintergrund der Studie In diesem Abschnitt erhalten Sie Informationen zur Ausgangslage dieser Studie sowie zu den zugrunde liegenden Fragestellungen. Institut für Personalmanagement und Organisation 4 2

1.1 Ausgangslage Demografischer Wandel Fachkräftemangel Zunehmende Konkurrenz um qualifizierte Nachwuchskräfte Flexibles Arbeiten 65+: eine mögliche Lösung? Ältere Mitarbeitende* stellen heute für den Arbeitsmarkt nicht nur ein Risiko, sondern auch eine grosse Chance dar Flexibilisierung von Arbeitszeit, -ort, -aufgaben, -vertrag als Möglichkeit, ältere Mitarbeitende länger im Erwerbsleben zu halten * nach OECD sind ältere Beschäftigte Personen, die sich in der zweiten Hälfte ihres Berufsleben befinden; häufig werden Mitarbeitende ab 55 Jahren dazu gezählt, Zuordnung variiert branchenspezifisch und berufsspezifisch Institut für Personalmanagement und Organisation 5 1.2 Fragestellungen Wie sieht die Situation der Unternehmen hinsichtlich Fachkräftemangel, Wissensmanagement, Retention älterer Beschäftigter und Unternehmenskultur aus? Welchen Herausforderungen begegnen Unternehmen bei der (Weiter-)Beschäftigung älterer Mitarbeitenden? Welche Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit setzen Unternehmen bei älteren Mitarbeitenden ein? Wie häufig werden diese Möglichkeiten eingesetzt? Wie wichtig sind bestimmte Personenmerkmale älterer Mitarbeitenden für deren (Weiter-)Beschäftigung? Wie hängen Personenmerkmale, Merkmale des Unternehmenskontextes und Herausforderungen mit Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit für ältere Mitarbeitende zusammen? Institut für Personalmanagement und Organisation 6 3

2. Methodisches Vorgehen Im folgenden wird die Durchführung und das Sampling der Studie beschrieben. Für die Charakterisierung des Samplings werden die Faktoren Branche, Unternehmensgrösse und Anteil Mitarbeitende 50+ verwendet. In diesem Teil werden jeweils alle Branchen dargestellt. Ab Kapitel 3 werden nur noch für die vier grössten Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) sowie verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren detailliert gezeigt. Institut für Personalmanagement und Organisation 7 2.1 Durchführung und Sampling Onlinebefragung im 2. Halbjahr 2017 Verteilung der Umfrage über: Arbeitgeberverband Basel ICT Switzerland Industrie- und Handelskammer Thurgau (IHK) Kanton Aargau (Amt für Wirtschaft und Arbeit) Schweizerischer Versicherungsverband (SVV) Solothurner Handelskammer Schweizerischer Wirtschaftsverband der Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik (Swico) Teilnehmende MAS Human Resource Management (Fachhochschule Nordwestschweiz) n = 80 Hinweis: Es wurden jeweils nicht alle Fragen von jedem Unternehmen beantwortet. Die Stichprobengrösse verändert sich also bei den einzelnen Fragen/Items. Die Veränderungen sind jedoch minim und werden deshalb im folgenden nicht angegeben. Institut für Personalmanagement und Organisation 8 4

2.2 Anzahl Unternehmen pro Branche Branche absolut % verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Elektro + Elektrotechnik, Uhren, 25 31.3 Fahrzeuge, Kunststoffverarbeitung, Maschinen + Apparatebau, Metallverarbeitung, Papier, Lebensmittelherstellung) Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) Beratung, HR-Dienstleistungen, Informatik, 16 20.0 Kommunikation/Werbung, Medien, Gastronomie/Hotellerie, Logistik/Transport, Bildung Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Banken, 10 12.5 Treuhand, Versicherungen Gesundheits- und Sozialwesen Gesundheitswesen, Sozialunternehmen 7 8.8 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, übriger Sekundärsektor (Industrie) 6 7.5 Energie, Medizinaltechnik Baugewerbe, Bau Bau + Baunebengewerbe 4 5.0 Handel und Reparatur 4 5.0 Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung Politische 4 5.0 Gemeinden, Polizei keine Angabe 4 5.0 Total 80 100 Institut für Personalmanagement und Organisation 9 2.3 Unternehmensgrösse Unternehmensgrösse absolut % Grosse Unternehmen (250+ Mitarbeitende) 32 40.0 Mittlere Unternehmen (50 250 Mitarbeitende) 20 25.0 Kleine Unternehmen (10 49 Mitarbeitende) 17 21.3 Mikrounternehmen (1 9 Mitarbeitende) 4 5.0 Keine Angabe 7 8.8 Total 80 100.0 Median = 200 Mitarbeitende Institut für Personalmanagement und Organisation 10 5

2.4 Anteil Mitarbeitende 50+ (nach Branchen) Branche Anteil in % (Mittelwert) SD Gesamtstichprobe 29.7 16.8 Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung 41.0 18.2 Gesundheits- und Sozialwesen 38.4 18.9 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, übriger Sekundärsektor 31.7 15.4 (Industrie) verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren 29.7 15.6 Handel und Reparatur 27.5 16.6 Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) 27.4 21.0 Baugewerbe, Bau 26.3 22.9 Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 24.0 6.7 Im Durchschnitt liegt der Anteil Mitarbeitende 50+ bei knapp 30%. Institut für Personalmanagement und Organisation 11 2.4 Anteil Mitarbeitende 50+ (nach Grösse) Unternehmensgrösse Anteil in % SD (Mittelwert) Gesamtstichprobe 29.7 16.8 Mikrounternehmen (1 9 Mitarbeitende) 34.0 27.8 Kleine Unternehmen (10 49 Mitarbeitende) 32.5 14.5 Mittlere Unternehmen (50 250 Mitarbeitende) 31.5 21.1 Grosse Unternehmen (250+ Mitarbeitende) 26.6 13.8 Institut für Personalmanagement und Organisation 12 6

3. Unternehmenskontext Im folgenden werden die Ergebnisse zum Unternehmenskontext präsentiert. Anhand verschiedener Variablen zu den Themen Fachkräftemangel, Wissensmanagement, Retention älterer Beschäftigter und Unternehmenskultur wird die Situation, in der sich die befragten Unternehmen befinden, beschrieben. Schliesslich wird auch dargestellt, wie oft Unternehmen Mitarbeitende bis zum ordentlichen Pensionsalter, bisherige Mitarbeitende nach dem ordentlichen Pensionsalter und neue Mitarbeitende nach dem ordentlichen Pensionsalter beschäftigen. Institut für Personalmanagement und Organisation 13 3.1 Unternehmenskontext (Gesamtstichprobe) Auf wie viele Prozent der Unternehmen treffen die Aussagen zu (stimme eher zu und stimme völlig zu)? % Ist es für die meisten Funktionen wichtig, sich weiterzubilden 76.3 Müssen Flexibilisierungsmöglichkeiten individuell ausgehandelt werden 75.0 Haben die meisten Funktionen einen hohe Wissensintensität 68.4 Ist es uns wichtig, dass alle Altersstufen vertreten sind 63.8 Sind wir besonders auf den Wissenstransfer zwischen Alt und Jung angewiesen 52.5 Sind wir vom Fachkräftemangel betroffen 48.8 Haben wir Mühe, Vakanzen zu füllen 48.8 Hat die Bindung älterer Mitarbeitenden eine hohe Relevanz 36.7 Hat die Senkung von Personalkosten Priorität 28.8 Sind wir zurückhaltend gegenüber der Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte 22.5 Haben die meisten Funktionen hohe physische Anforderungen 17.5 Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte 11.3 Institut für Personalmanagement und Organisation 14 7

3.1 Unternehmenskontext (Gesamtstichprobe) Ist es für die meisten Funktionen wichtig, sich weiterzubilden Müssen Flexibilisierungsmöglichkeiten individuell ausgehandelt werden Haben die meisten Funktionen einen hohe Wissensintensität Ist es uns wichtig, dass alle Altersstufen vertreten sind Sind wir besonders auf den Wissenstransfer zwischen Alt und Jung angewiesen 4 3.93 3.82 3.66 3.6 Sind wir vom Fachkräftemangel betroffen Haben wir Mühe, Vakanzen zu füllen 3.31 3.43 Hat die Bindung älterer Mitarbeitenden eine hohe Relevanz 3.09 Hat die Senkung von Personalkosten Priorität 2.88 Sind wir zurückhaltend gegenüber der Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte Haben die meisten Funktionen hohe physische Anforderungen 2.49 2.45 Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte 1.96 Frage «Inwieweit treffen folgende Aussagen auf Ihr Unternehmen zu?» / Skala 1 = stimme gar nicht zu, 2 = stimme eher nicht zu, 3 = stimme teilweise zu, 4 = stimme eher zu, 5 = stimme völlig zu Institut für Personalmanagement und Organisation 15 3.2 Unternehmenskontext (nach Branchen) I Ist es für die meisten Funktionen wichtig, sich weiterzubilden Müssen Flexibilisierungsmöglichkeiten individuell ausgehandelt werden Haben die meisten Funktionen einen hohe Wissensintensität Ist es uns wichtig, dass alle Altersstufen vertreten sind Sind wir besonders auf den Wissenstransfer zwischen Alt und Jung angewiesen Gesundheits- und Sozialwesen Sind wir vom Fachkräftemangel betroffen Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) 4.29 4.1 4.31 3.8 3.86 3.6 3.5 4.08 4 3.8 4.19 3.68 3.57 4.2 3.56 3.84 3.57 3.7 3.25 3.56 3.14 3.2 3.5 3.44 Erbringung von Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Frage «Inwieweit treffen folgende Aussagen auf Ihr Unternehmen zu?» / Skala 1 = stimme gar nicht zu, 2 = stimme eher nicht zu, 3 = stimme teilweise zu, 4 = stimme eher zu, 5 = stimme völlig zu Institut für Personalmanagement und Organisation 16 8

3.2 Unternehmenskontext (nach Branchen) II Haben wir Mühe, Vakanzen zu füllen Hat die Bindung älterer Mitarbeitenden eine hohe Relevanz Hat die Senkung von Personalkosten Priorität Haben die meisten Funktionen hohe physische Anforderungen Sind wir zurückhaltend gegenüber der Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte 3 3.1 3.25 3.32 2.71 2.8 3.07 3.04 2.71 3.1 2.81 2.88 2.57 2.1 2.19 2.6 2.57 2.4 2 2.44 2.29 3.2 1.75 1.56 Gesundheits- und Sozialwesen Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) Erbringung von Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Frage «Inwieweit treffen folgende Aussagen auf Ihr Unternehmen zu?» / Skala 1 = stimme gar nicht zu, 2 = stimme eher nicht zu, 3 = stimme teilweise zu, 4 = stimme eher zu, 5 = stimme völlig zu Institut für Personalmanagement und Organisation 17 3.3 Unternehmenskontext (nach Grösse) I Ist es für die meisten Funktionen wichtig, sich weiterzubilden Müssen Flexibilisierungsmöglichkeiten individuell ausgehandelt werden Haben die meisten Funktionen einen hohe Wissensintensität Ist es uns wichtig, dass alle Altersstufen vertreten sind Sind wir besonders auf den Wissenstransfer zwischen Alt und Jung angewiesen Sind wir vom Fachkräftemangel betroffen 1.75 4.13 4.25 3.41 4.25 3.84 3.95 4.06 3.25 3.88 3.75 3.47 3.59 3.7 3.47 3.59 3.75 3.24 3.56 3.85 3.06 4.75 4.5 4.25 Grosse Unternehmen Mittlere Unternehmen Kleine Unternehmen Mikrounternehmen Frage «Inwieweit treffen folgende Aussagen auf Ihr Unternehmen zu?» / Skala 1 = stimme gar nicht zu, 2 = stimme eher nicht zu, 3 = stimme teilweise zu, 4 = stimme eher zu, 5 = stimme völlig zu Institut für Personalmanagement und Organisation 18 9

3.3 Unternehmenskontext (nach Grösse) II Haben wir Mühe, Vakanzen zu füllen 2.25 3 3.41 3.55 Hat die Bindung älterer Mitarbeitenden eine hohe Relevanz 2.69 3.13 3.2 3.75 Hat die Senkung von Personalkosten Priorität 3.06 2.55 2.88 2.75 Haben die meisten Funktionen hohe physische Anforderungen 1.5 2.53 2.29 2.85 Sind wir zurückhaltend gegenüber der Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte 1.25 2.63 2.5 2.24 Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte 1.4 1.76 2 2.41 Grosse Unternehmen Mittlere Unternehmen Kleine Unternehmen Mikrounternehmen Frage «Inwieweit treffen folgende Aussagen auf Ihr Unternehmen zu?» / Skala 1 = stimme gar nicht zu, 2 = stimme eher nicht zu, 3 = stimme teilweise zu, 4 = stimme eher zu, 5 = stimme völlig zu Institut für Personalmanagement und Organisation25 19 3.4 Mitarbeitende bis zum ordentlichen Pensionsalter (nach Branchen) Branche Mittelwert SD Gesamtstichprobe 3.9 0.88 Viele Mitarbeitende arbeiten bis zum ordentlichen Pensionsalter (M = 3.9; SD = 0.88) Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, übriger Sekundärsektor (Industrie) 4.3 0.52 Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung 4.3 0.50 verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren 4.2 0.83 Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 3.9 1.10 Baugewerbe, Bau 3.8 0.96 Gesundheits- und Sozialwesen 3.7 0.49 Handel und Reparatur 3.3 0.50 Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) 3.3 0.86 Viele Mitarbeitende arbeiten bis zum ordentlichen Pensionsalter Item «Wie viele Ihrer Mitarbeitenden arbeiten bis zum ordentlichen Pensionsalter?» / Skala 1 = keine, 2 = wenige, 3 = einige, 4 = viele, 5 = sehr viele Institut für Personalmanagement und Organisation 20 10

3.4 Mitarbeitende bis zum ordentlichen Pensionsalter (nach Grösse) Unternehmensgrösse Mittelwert SD Gesamtstichprobe 3.9 0.88 Kleine Unternehmen (10 49 Mitarbeitende) 4.1 0.77 Mittlere Unternehmen (50 250 Mitarbeitende) 3.9 0.79 Grosse Unternehmen (250+ Mitarbeitende) 3.8 0.95 Mikrounternehmen (1 9 Mitarbeitende) 3.5 1.29 Viele Mitarbeitende arbeiten bis zum ordentlichen Pensionsalter Item «Wie viele Ihrer Mitarbeitenden arbeiten bis zum ordentlichen Pensionsalter?» / Skala 1 = keine, 2 = wenige, 3 = einige, 4 = viele, 5 = sehr viele Institut für Personalmanagement und Organisation 21 3.5 Beschäftigung bisheriger Mitarbeitende nach dem Pensionsalter (nach Branchen) Branche Mittelwert SD Gesamtstichprobe 2.5 0.95 Baugewerbe, Bau 3.0.82 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, übriger Sekundärsektor 3.0.63 (Industrie) verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren 2.8.85 Gesundheits- und Sozialwesen 2.3.76 Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 2.2.67 Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) 2.1 1.00 Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung 2.0.00 Handel und Reparatur 1.5 1.00 Unternehmen beschäftigen selten bis gelegentlich bisherige Mitarbeitende nach dem ordentlichen Pensionsalter Item «Beschäftigen Sie in Ihrem Unternehmen ältere Personen nach dem ordentlichen Pensionsalter, welche bereits in Ihrem Unternehmen gearbeitet haben?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 22 11

3.5 Beschäftigung bisheriger Mitarbeitende nach dem Pensionsalter (nach Grösse) Unternehmensgrösse Mittelwert SD Gesamtstichprobe 2.5 0.95 Grosse Unternehmen (250+ Mitarbeitende) 2.58.77 Kleine Unternehmen (10 49 Mitarbeitende) 2.47.94 Mittlere Unternehmen (50 250 Mitarbeitende) 2.40 1.00 Mikrounternehmen (1 9 Mitarbeitende) 1.75 1.50 Unternehmen beschäftigen selten bis gelegentlich bisherige Mitarbeitende nach dem ordentlichen Pensionsalter Item «Beschäftigen Sie in Ihrem Unternehmen ältere Personen nach dem ordentlichen Pensionsalter, welche bereits in Ihrem Unternehmen gearbeitet haben?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 23 3.6 Beschäftigung neuer Mitarbeitende nach dem Pensionsalter (nach Branchen) Branche Mittelwert SD Gesamtstichprobe 1.4 0.66 Gesundheits- und Sozialwesen 1.71.49 Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) 1.56.81 Baugewerbe, Bau 1.50.58 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, übriger Sekundärsektor 1.50.55 (Industrie) Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung 1.50 1.00 verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren 1.44.65 Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 1.33.70 Handel und Reparatur 1.00.00 Unternehmen beschäftigen nie bis selten neue Mitarbeitende nach dem ordentlichen Pensionsalter Item «Beschäftigen Sie in Ihrem Unternehmen ältere Personen nach dem ordentlichen Pensionsalter, welche noch nicht in Ihrem Unternehmen gearbeitet haben?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 24 12

3.6 Beschäftigung neuer Mitarbeitende nach dem Pensionsalter (nach Grösse) Unternehmensgrösse Mittelwert SD Gesamtstichprobe 1.4 0.66 Mikrounternehmen (1 9 Mitarbeitende) 2.00 1.41 Kleine Unternehmen (10 49 Mitarbeitende) 1.59.71 Grosse Unternehmen (250+ Mitarbeitende) 1.39.56 Mittlere Unternehmen (50 250 Mitarbeitende) 1.35.49 Unternehmen beschäftigen nie bis selten neue Mitarbeitende nach dem ordentlichen Pensionsalter Item «Beschäftigen Sie in Ihrem Unternehmen ältere Personen nach dem ordentlichen Pensionsalter, welche noch nicht in Ihrem Unternehmen gearbeitet haben?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 25 4. Herausforderungen Im folgenden Abschnitt werden die Herausforderungen aufgezeigt, denen die befragten Unternehmen bei der (Weiter-)Beschäftigung älterer Mitarbeitenden begegnen. Institut für Personalmanagement und Organisation 26 13

4.1 Herausforderungen (Gesamtstichprobe) Kompetenzen up-to-date halten 3.14 Fehlende Bereitschaft Aufgaben zu verändern 3.05 Hohe Lohn- und Versicherungskosten 3.05 Fehlende Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen 2.99 Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibiltät 2.99 Fehlende Bereitschaft über Pension hinaus zu arbeiten 2.87 Wunsch nach Frühpensionierung 2.78 Einstellung der Führungskräfte gegenüber älteren Mitarbeitenden 2.28 Einschränkung durch gesetzliche Rahmenbedingungen 2.15 Frage «Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Bezug auf die (Weiter-)Beschäftigung älterer Mitarbeitender?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 27 4.2 Herausforderungen (nach Branchen) I Kompetenzen up-to-date halten Fehlende Bereitschaft, Aufgaben zu verändern Hohe Lohn- und Versicherungskosten 2.88 3 2.81 2.96 2.8 3.29 3.2 3.19 3.43 3.56 3.57 3.5 Fehlende Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen 2.43 2.6 2.88 3.04 Gesundheits- und Sozialwesen Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Frage «Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Bezug auf die (Weiter-)Beschäftigung älterer Mitarbeitender?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 28 14

4.2 Herausforderungen (nach Branchen) II Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibiltät 3 3 2.68 3.5 Fehlende Bereitschaft, über Pension hinaus zu arbeiten 2.25 2.86 3.1 3.08 Wunsch nach Frühpensionierung 2.16 2.9 2.81 3.71 Einstellung der Führungskräfte gegenüber älteren Mitarbeitenden 2 2.04 2.5 2.44 Einschränkung durch gesetzliche Rahmenbedingungen 2.43 2.3 2.13 1.83 0 0.5 Gesundheits- und Sozialwesen Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Frage «Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Bezug auf die (Weiter-)Beschäftigung älterer Mitarbeitender?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 29 4.3 Herausforderungen (nach Grösse) I Kompetenzen up-to-date halten 1.75 2.79 3.35 3.38 Fehlende Bereitschaft, Aufgaben zu verändern 2.55 2.5 3.34 3.29 Hohe Lohn- und Versicherungskosten 2.4 3.25 3.29 3.5 Fehlende Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen 2.25 3 2.9 3.18 Grosse Unternehmen Mittlere Unternehmen Kleine Unternehmen Mikrounternehmen Frage «Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Bezug auf die (Weiter-)Beschäftigung älterer Mitarbeitender?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 30 15

4.3 Herausforderungen (nach Grösse) II Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibiltät 2.2 2.82 3.44 3.25 Fehlende Bereitschaft, über Pension hinaus zu arbeiten 2.25 2.55 3.06 3.12 Wunsch nach Frühpensionierung 2.65 2.24 2.5 3.22 Einstellung der Führungskräfte gegenüber älteren Mitarbeitenden 2 2 2 2.58 Einschränkung durch gesetzliche Rahmenbedingungen 1.65 2.13 2.4 2.75 Grosse Unternehmen Mittlere Unternehmen Kleine Unternehmen Mikrounternehmen Frage «Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Bezug auf die (Weiter-)Beschäftigung älterer Mitarbeitender?» / Skala: 1 = nie, 2 = selten, 3 = gelegentlich, 4 = oft, 5 = sehr oft Institut für Personalmanagement und Organisation 31 5. Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit für ältere Mitarbeitende Nachfolgend wird beleuchtet, welche Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit die befragten Unternehmen ihren älteren Mitarbeitenden bieten. Dabei wird die Flexibilisierung von Arbeitszeit, -ort, - aufgaben und -vertrag berücksichtigt (vgl. Folie «Ausgangslage»). Institut für Personalmanagement und Organisation 32 16

5.1 Möglichkeiten (Gesamtstichprobe) Wie viele Prozent der Unternehmen bieten die Möglichkeiten an (für wenige, einige, viele oder alle Beschäftigten)? Flexible Arbeitszeiten 91.0 Vorzeitige Pensionierung 88.6 Abgabe Führungsverantwortung 87.3 Pensionierung und Wiederbeschäftigung 84.6 Interner Tätigkeitswechsel 84.6 Reduktion Arbeitspensum 83.8 Abgabe Fachverantwortung 83.5 Aufgeschobene Pensionierung 73.8 Flexibilität Arbeitsort 73.8 Übernahme Beratungs-/Mentoringaufgaben 66.7 % Institut für Personalmanagement und Organisation 33 5.1 Möglichkeiten (Gesamtstichprobe) Flexible Arbeitszeiten 3.47 Vorzeitige Pensionierung Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten 3.3 3.28 Reduktion Arbeitspensum Interner Tätigkeitswechsel Abgabe Führungsverantwortung Abgabe Fachverantwortung Flexibilität Arbeitsort 2.85 2.78 2.71 2.61 2.59 Aufgeschobene Pensionierung Pensionierung und Wiederbeschäftigung Übernahme Beratungs-/Mentoringaufgaben 2.1 2.31 2.23 Frage «Welche Möglichkeiten bietet Ihr Unternehmen für ältere Beschäftigte?» / Skala 1 = für keine Beschäftigten, 2 = für wenige Beschäftigte, 3 = für einige Beschäftigte, 4 = für viele Beschäftigte, 5 = für alle Beschäftigten Institut für Personalmanagement und Organisation 34 17

5.2 Möglichkeiten (nach Branchen) I Flexible Arbeitszeiten 3.12 3.29 3.75 4.44 Vorzeitige Pensionierung 3 3.57 4 3.88 Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten 3.04 3.44 3.7 4.14 Reduktion Arbeitspensum 2.36 2.71 3.3 3.38 Interner Tätigkeitswechsel 2.48 2.86 3.13 3.5 Gesundheits- und Sozialwesen Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) Erbringung von Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Frage «Welche Möglichkeiten bietet Ihr Unternehmen für ältere Beschäftigte?» / Skala 1 = für keine Beschäftigten, 2 = für wenige Beschäftigte, 3 = für einige Beschäftigte, 4 = für viele Beschäftigte, 5 = für alle Beschäftigten Institut für Personalmanagement und Organisation 35 5.2 Möglichkeiten (nach Branchen) II Abgabe Führungsverantwortung 2.16 3.14 3.3 3.25 Abgabe Fachverantwortung 2.04 3.14 3.1 3.25 Flexibilität Arbeitsort 1.84 2.29 3.5 3.8 Aufgeschobene Pensionierung 2 2.4 2.5 2.48 Pensionierung und Wiederbeschäftigung 1.67 2.13 2.4 2.81 Übernahme Beratungs-/Mentoringaufgaben 1.83 1.79 2.4 2.5 Gesundheits- und Sozialwesen Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) Erbringung von Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Frage «Welche Möglichkeiten bietet Ihr Unternehmen für ältere Beschäftigte?» / Skala 1 = für keine Beschäftigten, 2 = für wenige Beschäftigte, 3 = für einige Beschäftigte, 4 = für viele Beschäftigte, 5 = für alle Beschäftigten Institut für Personalmanagement und Organisation 36 18

5.3 Möglichkeiten (nach Grösse) I Flexible Arbeitszeiten 2.95 3.29 3.87 4.25 Vorzeitige Pensionierung 2.8 3.31 3.5 3.72 Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten 3.09 3.4 3.18 3.75 Reduktion Arbeitspensum 2.94 2.6 2.76 3.75 Interner Tätigkeitswechsel 2.55 2.71 2.75 3.06 Grosse Unternehmen Mittlere Unternehmen Kleine Unternehmen Mikrounternehmen Frage «Welche Möglichkeiten bietet Ihr Unternehmen für ältere Beschäftigte?» / Skala 1 = für keine Beschäftigten, 2 = für wenige Beschäftigte, 3 = für einige Beschäftigte, 4 = für viele Beschäftigte, 5 = für alle Beschäftigten Institut für Personalmanagement und Organisation 37 5.3 Möglichkeiten (nach Grösse) II Abgabe Führungsverantwortung 2.6 2.35 2.87 3.75 Abgabe Fachverantwortung 2.69 2.45 2.35 4 Flexibilität Arbeitsort 2 2.29 2.81 4.25 Aufgeschobene Pensionierung 2.19 2.1 2.53 3.25 Pensionierung und Wiederbeschäftigung 2.09 2.21 2.25 3.75 Übernahme Beratungs-/Mentoringaufgaben 1.97 2.05 1.75 4 Grosse Unternehmen Mittlere Unternehmen Kleine Unternehmen Mikrounternehmen Frage «Welche Möglichkeiten bietet Ihr Unternehmen für ältere Beschäftigte?» / Skala 1 = für keine Beschäftigten, 2 = für wenige Beschäftigte, 3 = für einige Beschäftigte, 4 = für viele Beschäftigte, 5 = für alle Beschäftigten Institut für Personalmanagement und Organisation 38 19

6. Wichtige Personenmerkmale älterer Mitarbeitenden In diesem Kapitel wird ausgeführt, wie wichtig die befragten Unternehmen ausgewählte Personenmerkmale älterer Mitarbeitenden für die (Weiter-)Beschäftigung dieser Personengruppe einschätzen. Institut für Personalmanagement und Organisation 39 6.1 Wichtige Personenmerkmale (Gesamtstichprobe) Spezialwissen Leistung Arbeitsfähigkeit Identifikation Eigeninitiative Beschäftigungsfähigkeit Geschäftsbeziehungen Flexibilität 4.26 4.25 4.25 4.09 4.01 3.96 3.78 3.77 Lohnvorstellungen 3.35 Führungserfahrung 2.92 Frage «Wie wichtig sind folgende Merkmale älterer Personen für die (Weiter-)Beschäftigung in Ihrem Unternehmen?» / Skala 1 = gar nicht wichtig, 2 = eher nicht wichtig, 3 = mittelmässig wichtig, 4 = eher wichtig, 5 = sehr wichtig Institut für Personalmanagement und Organisation 40 20

6.2 Wichtige Personenmerkmale (nach Branchen) I Spezialwissen Leistung Arbeitsfähigkeit 4 4 4.3 4.44 4.43 4.5 4.31 4.12 4.43 4.4 4.19 4.28 Identifikation Eigeninitiative 3.86 4 3.94 4.08 4.11 4.13 3.96 4.57 0 0.5 Gesundheits- und Sozialwesen Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) Erbringung von Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Frage «Wie wichtig sind folgende Merkmale älterer Personen für die (Weiter-)Beschäftigung in Ihrem Unternehmen?» / Skala 1 = gar nicht wichtig, 2 = eher nicht wichtig, 3 = mittelmässig wichtig, 4 = eher wichtig, 5 = sehr wichtig Institut für Personalmanagement und Organisation 41 6.2 Wichtige Personenmerkmale (nach Branchen) II Beschäftigungsfähigkeit Geschäftsbeziehungen Flexibilität 4 4 3.71 3.9 3.81 3.6 4 3.9 3.69 3.8 4.14 4.13 Lohnvorstellungen 3.29 3.4 3.38 3.32 Führungserfahrung 3 3 2.81 2.72 Gesundheits- und Sozialwesen Dienstleistungen (übriger Tertiärsektor) Erbringung von Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren Frage «Wie wichtig sind folgende Merkmale älterer Personen für die (Weiter-)Beschäftigung in Ihrem Unternehmen?» / Skala 1 = gar nicht wichtig, 2 = eher nicht wichtig, 3 = mittelmässig wichtig, 4 = eher wichtig, 5 = sehr wichtig Institut für Personalmanagement und Organisation 42 21

6.3 Wichtige Personenmerkmale (nach Grösse) I Spezialwissen 4.1 4.28 4.41 4.75 Leistung 4.28 4.2 4.24 4.25 Arbeitsfähigkeit 4.06 4 4.34 4.3 Identifikation 3.75 4.16 4.05 4.35 Eigeninitiative 3.94 4.05 4 4.5 Grosse Unternehmen Mittlere Unternehmen Kleine Unternehmen Mikrounternehmen Frage «Wie wichtig sind folgende Merkmale älterer Personen für die (Weiter-)Beschäftigung in Ihrem Unternehmen?» / Skala 1 = gar nicht wichtig, 2 = eher nicht wichtig, 3 = mittelmässig wichtig, 4 = eher wichtig, 5 = sehr wichtig Institut für Personalmanagement und Organisation 43 6.3 Wichtige Personenmerkmale (nach Grösse) II Beschäftigungsfähigkeit 4.07 3.95 4.06 3.75 Geschäftsbeziehungen 3.81 3.82 3.75 4.05 Flexibilität 3.63 3.75 3.94 4.25 Lohnvorstellungen 2.95 3.28 3.76 3.75 Führungserfahrung 2.65 2.94 3.1 3.5 Grosse Unternehmen Mittlere Unternehmen Kleine Unternehmen Mikrounternehmen * Frage «Wie wichtig sind folgende Merkmale älterer Personen für die (Weiter-)Beschäftigung in Ihrem Unternehmen?» / Skala 1 = gar nicht wichtig, 2 = eher nicht wichtig, 3 = mittelmässig wichtig, 4 = eher wichtig, 5 = sehr wichtig Institut für Personalmanagement und Organisation 44 22

7. Zusammenhänge Personenmerkmale, Unternehmenskontext sowie Herausforderungen und Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende Im folgenden wird aufgezeigt, wie die Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit für ältere Mitarbeitende mit a) Personenmerkmalen, b) Unternehmenskontext und c) Herausforderungen zusammenhängen. Lesebeispiele für die Bedeutung der Zahlen sind auf den nächsten beiden Folien zu finden. Institut für Personalmanagement und Organisation 45 7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende I Personenmerkmale: Leistung r =.24* Flexibler Arbeitsort Unternehmenskontext: Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte r =.48** Haben die meisten Funktionen hohe physische Anforderungen r = -.23* Herausforderungen: Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibilität r =.32** Fehlende Flexibilisierungsmöglichkeiten r = -.29* Einschränkungen durch gesetzliche Rahmenbedingungen r =.25* Lesebeispiel: Je mehr physische Anforderungen in einem Unternehmen vorhanden sind, desto weniger Möglichkeiten für einen flexiblen Arbeitsort gibt es in diesem Unternehmen (r = -.23*). Dies entspricht einem bedeutsamen mittleren negativen Zusammenhang. Institut für Personalmanagement und Organisation 46 23

7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende II Personenmerkmale: Leistung r =.34** Eigeninitiative r =.32** Arbeitsfähigkeit r =.27* Identifikation r =.26* Beschäftigungsfähigkeit r =.24* Reduktion Arbeitspensum Unternehmenskontext: Sind wir zurückhaltend gegenüber der Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte r = -.36** Hat die Bindung älterer Mitarbeitenden eine hohe Relevanz r =.30** Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte r =.29* Hat die Senkung von Personalkosten Priorität r = -.21 (p = 0.056) Herausforderungen: Fehlende Bereitschaft, Aufgaben zu Verändern r =.44** Einschränkungen durch gesetzliche Rahmenbedingungen r =.34** Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibilität r =.26* Lesebeispiel: Die Möglichkeit zur Reduktion des Arbeitspensums hängt mit dem Personenmerkmal «Leistung» (r =.34**) zusammen. Dies entspricht einem bedeutsamen mittleren positiven Zusammenhang. Institut für Personalmanagement und Organisation 47 7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende III Personenmerkmale: Eigeninitiative r =.25* Flexible Arbeitszeiten Unternehmenskontext: Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte r =.36** Sind wir zurückhaltend gegenüber der Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte r = -.25* Haben die meisten Funktionen hohe physische Anforderungen r = -.22 (p = 0.053) Herausforderungen: Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibilität r =.34** Fehlende Bereitschaft, Aufgaben zu verändern r =.32** Einschränkungen durch gesetzliche Rahmenbedingungen r =.29* Kompetenzen up-to-date halten r =.24* Institut für Personalmanagement und Organisation 48 24

7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende IV Personenmerkmale: Führungserfahrung r = -.30** Beschäftigungsfähigkeit r =.27* Arbeitsfähigkeit r =.26* Eigeninitiative r =.25* Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten Unternehmenskontext: Ist es für die meisten Funktionen wichtig, sich weiterzubilden r =.30** Hat die Senkung von Personalkosten Priorität r = -.27* Ist es uns wichtig, dass alle Altersstufen vertreten sind r =.23* Herausforderungen: Keine signifikanten Korrelationen Institut für Personalmanagement und Organisation 49 7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende V Personenmerkmale: Leistung r =.36** Eigeninitiative r =.23 (p = 0.53) Spezialwissen r =.23 (p = 0.53) Übernahme Mentoring-Aufgaben Unternehmenskontext: Keine signifikanten Korrelationen Herausforderungen: Fehlende Flexibilisierungsmöglichkeiten r = -.23* Institut für Personalmanagement und Organisation 50 25

7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende VI Personenmerkmale: Identifikation r =.23* Interner Tätigkeitswechsel Unternehmenskontext: Ist es für die meisten Funktionen wichtig, sich weiterzubilden r =.23* Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte r =.23* Herausforderungen: Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibilität r =.28* Fehlende Bereitschaft, Aufgaben zu verändern r =.24* Institut für Personalmanagement und Organisation 51 7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende VII Personenmerkmale: Leistung r =.46** Eigeninitiative r =.32** Arbeitsfähigkeit r =.29* Flexibilität r =.28* Abgabe Führungsverantwortung Unternehmenskontext: Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte r =.32** Hat die Bindung älterer Mitarbeitenden eine hohe Relevanz r =.25* Müssen Flexibilisierungsmöglichkeiten individuell ausgehandelt werden r = -.25* Sind wir zurückhaltend gegenüber der Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte r = -.24* Herausforderungen: Fehlende Bereitschaft, Aufgaben zu verändern r =.33* Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibilität r =.28* Fehlende Flexibilisierungsmöglichkeiten r = -.27* Institut für Personalmanagement und Organisation 52 26

7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende VIII Personenmerkmale: Leistung r =.46** Eigeninitiative r =.34** Flexibilität r =.28* Arbeitsfähigkeit r =.23* Abgabe Fachverantwortung Unternehmenskontext: Hat die Bindung älterer Mitarbeitenden eine hohe Relevanz r =.33** Ist es für die meisten Funktionen wichtig, sich weiterzubilden r =.28* Sind wir zurückhaltend gegenüber der Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte r = -.28* Existieren Reglemente/Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte r =.26* Müssen Flexibilisierungsmöglichkeiten individuell ausgehandelt werden r = -.23* Herausforderungen: Fehlende Bereitschaft, Aufgaben zu verändern r =.28* Wunsch nach zeitlicher/örtlicher Flexibilität r =.26* Fehlende Flexibilisierungsmöglichkeiten r = -.25* Einschränkungen durch gesetzliche Rahmenbedingungen r =.24* Fehlende Bereitschaft, weiterzuarbeiten r = -.23* Institut für Personalmanagement und Organisation 53 7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende IX Personenmerkmale: Lohnvorstellungen r = -.25* Aufgeschobene Pensionierung Unternehmenskontext: Sind wir vom Fachkräftemangel betroffen r =.23* Herausforderungen: Keine signifikanten Korrelationen Institut für Personalmanagement und Organisation 54 27

7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende X Personenmerkmale: Leistung r =.24* Pensionierung und Wiederbeschäftigung Unternehmenskontext: Keine signifikanten Korrelationen Herausforderungen: Keine signifikanten Korrelationen Institut für Personalmanagement und Organisation 55 7. Zusammenhänge Möglichkeiten für ältere Mitarbeitende XI Personenmerkmale: Keine signifikanten Korrelationen Vorzeitige Pensionierung Unternehmenskontext: Keine signifikanten Korrelationen Herausforderungen: Wunsch nach Frühpensionierung r =.39** Fehlende Bereitschaft, Aufgaben zu verändern r =.33** Institut für Personalmanagement und Organisation 56 28

8. Zusammenfassung und Fazit Institut für Personalmanagement und Organisation 57 8. Zusammenfassung und Fazit Hinsichtlich dem Unternehmenskontext zeigt sich, dass knapp die Hälfte der befragten Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen ist. Ausserdem ist das Wissensmanagement von besonderer Wichtigkeit; insbesondere für Mikrounternehmen. Die Mehrheit der Unternehmen stimmt der Aussage zu, dass es für die meisten Funktionen wichtig ist, sich weiterzubilden. Es fällt auf, dass die Flexibilisierung der Arbeit weitgehend individuell ausgehandelt wird und diesbezüglich nur selten Reglemente existieren. Am ehesten gibt es solche in grossen und mittleren Unternehmen. Durchschnittlich beträgt der Anteil Mitarbeitende 50+ knapp 30%. Der Anteil variiert zwischen den Branchen zwischen 41% und 24%. Am meisten Mitarbeitende 50+ gibt es in den Branchen «Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung» und «Gesundheits- und Sozialwesen». Unternehmen beschäftigen nur selten bisherige oder neue Mitarbeitenden nach dem ordentlichen Pensionsalter. Institut für Personalmanagement und Organisation 58 29

Die am häufigsten auftretenden Herausforderungen der Unternehmen sind das Up-todate-halten der Kompetenzen und die fehlende Bereitschaft der Mitarbeitenden, ihre Aufgaben zu verändern. Die Einstellung der Führungskräfte gegenüber älteren Mitarbeitenden ist keine grosse Herausforderung. Bei der Betrachtung der Branchen fällt auf, dass Unternehmen in der Branche «Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» vermehrt mit einem nach Wunsch zeitlicher/örtlicher Flexibilität der Mitarbeitenden konfrontiert sind. Im «Gesundheits- und Sozialwesen» dagegen taucht öfter der Wunsch nach Frühpensionierung auf. Diese beiden Herausforderungen zeigen sich auch öfter in grossen Unternehmen. Gesetzliche Rahmenbedingungen werden allgemein nur selten als einschränkend wahrgenommen, am meisten jedoch von Mikrounternehmen. Insgesamt geben die Unternehmen an, dass die Herausforderungen nur «gelegentlich» auftreten. Die meisten Unternehmen bieten Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit für ältere Beschäftigte an ( zwei Drittel der Unternehmen). Die Angebote gelten durchschnittlich nur für «wenige» oder «einige» Beschäftigte. Am meisten verbreitet sind flexible Arbeitszeiten, vorzeitige Pensionierung und Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Für wie viele Beschäftigte die Angebote gelten ist abhängig von Branche und Unternehmensgrösse. Eine aufgeschobene Pensionierung wird bisher nur selten angeboten. Institut für Personalmanagement und Organisation 59 Alle Personenmerkmale als mittelmässig wichtig bis sehr wichtig bewertet. Die drei wichtigsten Merkmale sind Spezialwissen, Leistung und Arbeitsfähigkeit. Das Personenmerkmal «Eigeninitiative» steht mit besonders vielen Möglichkeiten zur Flexibilisierung in einem positiven Zusammenhang. Es scheint also von der Eigeninitiative abzuhängen, ob eine Person ihre Arbeit flexibilisieren kann. Eine Herausforderung, die häufig mit Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeit zusammenhängt, ist die fehlende Bereitschaft der Mitarbeitenden zur Veränderung ihrer Aufgaben. Dies scheint insbesondere bei internen Tätigkeitswechseln sowie Abgabe von Fach- und Führungsverantwortung aufzutreten. Reglemente und Leitlinien zu Flexibilisierungsmöglichkeiten für ältere Beschäftigte scheinen insbesondere für die Reduktion des Arbeitspensums, flexible Arbeitszeiten, flexible Arbeitsorte, internen Tätigkeitswechseln, Abgabe der Führungsverantwortung sowie Abgabe der Fachverantwortung zu existieren. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass in den Unternehmen der Deutschschweiz noch einiges Potential besteht, die Arbeitstätigkeit zu flexibilisieren und ältere Beschäftigte längerfristig einzusetzen. Institut für Personalmanagement und Organisation 60 30

9. Glossar Begriff Abkürzung Erklärung Mittelwert M Durchschnitt aller Werte Median - Ober- und unterhalb des Medians liegen jeweils die Hälfte der Werte Standardabweichung SD Mass für die Streuung der Werte eines Items rund um dessen Mittelwert Korrelation r Zusammenhang zwischen zwei Variablen. r bezeichnet die Stärke des Zusammenhangs. Ein positive Zahl bedeutet «je grösser die eine Variable, desto grösser die andere»; eine negative Zahl bedeutet «je grösser die eine Variable, desto kleiner die andere». Zur Interpretation dient folgende Einteilung: schwacher Zusammenhang: r =.10 mittlerer Zusammenhang: r =.30 starker Zusammenhang: r =.50 Institut für Personalmanagement und Organisation 61 Kontakt Dr. Anne Jansen Projektteam Hochschule für Wirtschaft Anne Jansen Melanie Reber Martina Zölch Riggenbachstrasse 16 4600 Olten T +41 62 957 27 93 anne.jansen@fhnw.ch www.fhnw.ch/wirtschaft/pmo Institut für Personalmanagement und Organisation 62 31