Frühpädagogik: Ist Bindung der Schlüssel? Kinder Stärken! Vortrag Campus hautnah Bocholt Mo., 25. März 2019 Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff Evangelische Hochschule Freiburg Zentrum für Kinder- und Jugendforschung
Vorbemerkungen Entwicklung der Frühpädagogik Stark aufkommende Diskussion um frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung seit den 2000er Jahren Zunächst: Schulische Bildungsbereiche (Mathe, Natwiss, Fremdsprachen ) vorziehen, vorbereiten Dann: Qualitätsdebatte (Fachkraft-Kind-Schlüssel, Qualifikation der Fachkräfte BA Studiengänge) Dann: Ausweitung der Aufgaben Familienzentren Aktuell: Frage der Bedeutung von Interaktion und Beziehungsgestaltung; Begegnung mit als herausfordernd erlebten Verhaltensweisen Welche Faktoren führen dazu, dass Kinder sich seelisch gesund entwickeln ( Resilienz)
Gliederung 1. Das Konzept der Resilienz und Lebenskompetenzen 2. Erkenntnisse der Präventionsforschung 3. Resilienz über die Lebensspanne 3.1 Frühe Kindheit 3.2 Projekte zur Resilienzförderung in Kita 3.3...und Schule 4. Zusammenfassung/ Hinweise für den Alltag
1. Das Konzept der Resilienz und Lebenskompetenzen Paradigmenwechsel: Von der Pathogenese zur Salutogenese Von der Defizit- zur Ressourcenorientierung Von den Risiko- zu den Schutzfaktoren
Definition von Resilienz Ableitung vom Englischen resilience = Widerstandsfähigkeit, Spannkraft, Elastizität erfolgreicher Umgang mit belastenden Lebensumständen und negativen Stressfolgen psychische Widerstandfähigkeit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken
Resilienz: seelische Widerstandfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken (Balance aus) Entwicklungs- Aufgaben (Besondere) Belastungen Bewältigung Schutz- und Risikofaktoren Personal Sozial Bezugsperson (weitere) Umwelt External (nach außen gerichtet) entwicklungsförderlich Internal (nach innen gerichtet)
Drei Quellen der Resilienz I (Grotberg, 2011, S. 55) Ich habe um mich Menschen, denen ich trauen kann und die mich lieben Menschen, die mir Leitlinien setzen, so dass ich weiß, wann ich einhalten muss, bevor mir Gefahr oder Ärger drohen Menschen, die mir durch die Art, wie sie sich verhalten, zeigen, wie man es richtig macht Menschen, die möchten, dass ich lerne, selbständig zu werden Menschen, die mir helfen, wenn ich krank bin, in Gefahr bin oder etwas lernen muss
Ich bin Drei Quellen der Resilienz II (Grotberg, 2011, S. 55) Jemand, den man mögen und lieben kann Gern bereit, zu anderen freundlich zu sein und zu zeigen, dass sie mir wichtig sind Bereit, für das, was ich tue, Verantwortung zu übernehmen Sicher, das alles gut werden wird
Ich kann Drei Quellen der Resilienz III (Grotberg, 2011, S. 55) mit anderen über Dinge reden, die mich ängstigen oder bekümmern Lösungen finden für Probleme, die ich habe mich zurückhalten, wenn ich das Gefühl habe, ich mache etwas falsch oder bringe mich in Gefahr gut einschätzen, wann ich mit jemandem reden soll oder etwas tun muss dann, wenn ich es brauche, jemanden finden, der mir hilft
Nachdenkeinheit I Beschreiben Sie bitte eigene Schutzfaktoren in der Kindheit
Wesentliche außerpersonale Schutzfaktoren UMWELT Der wichtigste Schutzfaktor für eine gesunde seelische Entwicklung ist mindestens eine stabile emotionale Beziehung zu einer (primären) Bezugsperson Bedeutend auch: sichere sozioökonomische Bedingungen, soziale Einbettung der Familie, gute Bildungsinstitutionen; später: gute Peerbeziehungen
In ihrer umfassenden Analyse der letzten fünfzig Jahre Resilienzforschung kommt Luthar (2006) zu dem Schluss: Die erste große Botschaft ist: Resilienz beruht, grundlegend, auf Beziehungen (Luthar 2006, S. 780; Übers. d. Verf.)
Exkurs: Interaktion Beziehung - Bindung Interaktion (erfahrung) Interaktion Interaktion Interaktion Beziehungserfahrung Beziehungserfahrung Bindungs status
Zur Erinnerung: Entstehung von Bindung und Bindungsverhalten Erwartungen Beziehungserfahrungen Kategorien: - Feinfühligkeit - Emotionale Unterstützung - Pos/neg. Einstellung - Wechselseitigkeit und Synchronizität der Interaktion - angemessene Stimulation - Regelmäßigkeit - Verlässlichkeit Mentale Bindungsrepräsentationen ( internal working model of attachment ) Balance zwischen Bindung und Exploration Bindungs- Verhalten (4 Typen) -Sicher -Unsichervermeidend -Unsicherambivalent -Desorganisiert
Entstehung der Selbst-Struktur (als handlungsleitender Instanz) (nach Stern 1995) Wahrnehmungen plus Affekte Erinnerungen Schemata 1. Ordnung Schemata 2. Ordnung W E RIG SCH (real gelebte Erfahrungen (generalisierte Repräsentationen (Selbst-Struktur-Elemente) plus Bewertungen) von Interaktionserfahrungen; RIG s) W 1 E 1 W 2 E 2 RIG 1 W 3 E 3 SCH 1 W4 E4 RIG 2 SCH 2 W5 E5 W6 E6 RIG 3 W7 E7
Gehirnentwicklung 1. Bei der Geburt 2. Mit 3 Monaten 3. Mit 15 Monaten 4. Mit 3 Jahren Abb. Zunahme des neuronalen Netzwerkes im Großhirn (Holler, 1991, Abb. 22, S. 273)
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N e u r o p l a s t i z i t ä t (L. Besser) Nutzungsabhängige Hirnentwicklung: Aus ursprünglich schmalen Pfaden (geknüpften neuronalen Verbindungen) werden je nach Häufigkeit, Dauer und emotionaler Intensität der Nutzung dieser vernetzten Funktionseinheiten im Gehirn also: Trampelpfade Wege Straßen Autobahnen d.h. schließlich feste Strukturen (gebahnte Fähigkeiten, Gewohnheiten, Muster, Introjekte, Repräsentanzen, neuronale Netzwerke innere Bilder (Hüther ), die nun häufig vom Individuum genutzt bzw. befahren werden oder auch wieder verfallen. use it or loose it (Hebb)
von: G. Hüther 2005
Kennzeichen entwicklungsförderlicher Beziehungsgestaltung Verlässlichkeit, Regelmäßigkeit, Kontingenz, PRÄSENZ Zuwendung, Wertschätzung, bedingungslose Akzeptanz Feinfühligkeit (Signale erkennen, richtig interpretieren, prompt und angemessen beantworten) Responsivität, angemessene Spiegelung ( still face) Stressreduktion; Unterstützung der Selbstregulation Sicherheit ; Halt und adäquate (altersangemessene) Grenzsetzung Assistenz; Explorationsunterstützung herausfordernde, aber bewältigbare Anforderungen stellen und dabei individuelle und passgenaue Unterstützung anbieten Ermutigung aussprechen und Erfolgsrückmeldung geben Reflektierte Kongruenz MERKE: Nicht die Quantität, sondern die Qualität der Beziehung(sgestaltung) ist entscheidend
Die Bedeutung pädagogischer Fachkräfte Pädagogische Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung (Tagesmütter, Krippe, Kita) und Grundschule können kompensatorische/korrigierende Bindungserfahrungen gestalten, wenn sie... den Bindungsstatus eines Kindes erkennen... ihr eigenes Bindungsverhalten reflektieren... und passgenaue Interaktionsangebote realisieren
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Schutzfaktoren auf der personalen Ebene Selbst- und Fremdwahrnehmung Selbstwirksamkeit (-serwartung) angemessene Selbsteinschätzung und Informationsverarbeitung Überzeugung, Anforderung bewältigen zu können Entwicklungsaufgaben, aktuelle Anforderungen, Krisen Selbststeuerung Problemlösen Kognitive Flexibilität Soziale Kompetenzen Regulation von Gefühlen und Erregung allg. Strategien zur Analyse und zum Bearbeiten von Problemen Kreativität, Umstellungsf. Unterstützung holen, Selbstbehauptung, Konfliktlösung B E W Ä L T I G U N G Stress-Bewältigung/ Adaptive Bewältig. Realisierung vorh. Kompetenzen in der Situation
Aspekte von Resilienz Resilienz ist...... ein dynamischer Anpassungs- und Entwicklungsprozess ist nicht angeboren, keine Charaktereigenschaft!! Entwicklungsprozess, abhängig von Erfahrungen und Erlebnissen... Eine variable Größe keine stabile Unverwundbarkeit... Situationsspezifisch und kontextabhängig nicht auf alle Lebensbereiche übertragbar
Verwandte Konzepte Grundbedürfnisse (Klaus Grawe, 2004) Lebenskompetenzen, life skills (WHO) Nationales Gesundheitsziel Salutogenese (Aaron Antonovsky) stark.stärker. WIR (Kultusministerium BW)
Grundbedürfnisse (Grawe, 2004; Fröhlich-Gildhoff, 2016) Bindungsbedürfnis (Deci & Ryan, 1993: Soziale Eingebundenheit) Entwicklungsthema: Das Erleben sicherer Bindungen Bedeutung der Feinfühligkeit der Bezugspersonen Entwicklungsthema: Das Erleben von Spiegelung und Regulation Fähigkeit zur Selbststeuerung, angemessene Selbst- und Fremdwahrnehmung [ still face] Bedürfnis nach Exploration und Weltaneignung (Deci & Ryan: Autonomie) Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle (Deci & Ryan: Kompetenz) Entwicklungsthema: Das Erleben von Selbstwirksamkeit und Kontrolle Ermöglichen von Urheberschaftserfahrungen Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung
Konzept der Lebenskompetenz
2. Erkenntnisse der Präventionsforschung Präventionsstudien haben gezeigt: Programme sind am erfolgreichsten, wenn sie die Kinder, deren Eltern und das soziale Umfeld erreichen (multimodale oder systemische Perspektive) und in deren Lebenswelt ansetzen (Setting-Ansatz) ein langfristig eingesetztes Programm ist erfolgreicher ist als kurze Programme oder einzelne Trainings klar strukturierte, verhaltensnahe Programme (Üben) haben bessere Effekte als offenere ; reine Informationen zeigen so gut wie keine Effekte ( Elternbriefe ) die Professionalität der TrainerInnen hat eine (positive) Auswirkung auf die Wirksamkeit die allgemeine Entwicklungsförderung hat bessere (Langzeit-) Effekte als die Prävention isolierter Verhaltensauffälligkeiten (z.b. dissoziales/aggressives Verhalten) (zusammengefasst aus Greenberg et al. 2000, Heinrichs et al. 2002, Durlak 2003, Beelmann 2006)
Präventionsansätze indiziert z.b. Kinder mit großer Ängstlichkeit mit Störungswert Intensität selektiv z.b. alle Kinder mit besonderen Risikofaktoren (Zurückgezogene Ki.) universell Umfang/Breite der Zielgruppen z.b. alle Kinder in der Einrichtung
Achtung!!!!! mit Aufwand erreichbar gut, regelmäßig erreichbar
3. Resilienz über die Lebensspanne
3.1 Frühe Kindheit Sichere Bindung! Halt Feinfühligkeit Spiegeln/Resonanz Die Resilienzfaktoren im Alltag stärken Bsp: Selbstwirksamkeitserleben stärken! Bewältigbare Aufgaben in der Zone der nächsten Entwicklung (Wygotski): Das Beste, was eine gute Fee einem Kind in die Wiege legen kann, sind Schwierigkeiten, die es überwinden soll (A. Adler, 1920 )
Überforderung Zone der nächsten Entwicklung Komfortzone Unterforderung 34
Resilienzförderung im Krippen- (und Familien)- Alltag (S. Kaiser, 2019) Grundprinzip: In den Schlüsselsituationen (Essen, Wickeln, Freispiel,...) die Resilienzfaktoren gezielt ansprechen Beispiel: Beachtung von Selbst- und Fremdwahrnehmung beim Essen in der Gruppe Essen soll Freude machen, angenehm und gesellig sein (statt anhaltender Ermahnungen, weiter zu essen, anständig zu essen und sitzen, keinen Quatsch zu machen) Kinder werden altersgemäß einbezogen beim Tisch decken, Getränke einschenken (Kinder dürfen Aufgaben für die Gemeinschaft erledigen) Das Essen wird mit Ritualen verbunden (gemeinsamer Beginn, wenn möglich, Essensspruch ) Die Bezugsperson achtet auf Äußerungen/Signale vorsprachlicher Kinder, kleidet dies in Worte anstelle des Kindes - trägt ihren Teil zu anregender Kommunikation bei - lässt Kinder ausreden, bemüht sich um Verstehen Da beim Essen oft alle Kinder relativ aufmerksam sind, können die sich bietenden Gelegenheiten genutzt werden als Lernsituation für verschiedenste Bereiche: Spiegeln von Gefühlen und Verhalten, geteilte Aufmerksamkeit, dialogisch sich entwickelnde Denkprozesse durch offene Fragen und gegenseitiges gemeinsames anfängliches Nachdenken über ein Thema
3.2. Kinder Stärken! Resilienzförderung in Kita
Projektkonzeption Multimodales Vorgehen, Setting Ansatz Arbeit mit den Kindern Kursprogramm ( Training ) Verankerung im Alltag zielgruppenspezifische Angebote Netzwerke Erziehungsberatung Soziale Dienste KinderärztInnen, KiJu PT Einrichtungen, Vereine etc. im Sozialraum Fortbildungen für die Pädagogischen Fachkräfte Leitbild (Institution) pädagogischer Alltag + ressourcenorientierte Fallsupervision Zusammenarbeit mit den Eltern Information Beratung/ Sprechstunden Elternkurse
3.2 Projektrealisierung Multimodales Vorgehen in Kitas Teamfortbildungen Inhalte konzeptbezogen und nach Bedarf: Ausgangspunkt: Stärkebilanz ; dann: Resilienzkonzept, Kursprogamm Kinder, Zusammenarbeit mit Eltern; Fachkräftegesundheit Kinder kurs 20 Einheiten, max. 10 Kinder, ab 4 Jahre (Spiele, Übungen, Lieder, Geschichten/ Märchen u.v.m. zu Resilienzfaktoren) Elterngruppen/kurse 6 Einheiten à 90 min mit max. 12 Eltern (u.a. Dialogische Aktivierung, Anknüpfen an Ressourcen und Erfahrungsschatz der Eltern) Vernetzung Nach Bedarf: z. B. Sprechstunden der EB in der Kita
Selbstwahrnehmung Gefühle
Ampel
Mutsteine Weiterbildung Resilienz Kita Biber
Entspannung
Wichtigste Ergebnisse Selbstwert der Kinder steigt deutlich z.t. sehr deutliche Fortschritte in der kognitiven Entwicklung (Gedächtnis, logisches Denken, Selbstund Fremdwahrnehmung) Langzeiteffekte (bis in die Schule) Fast alle Eltern konnten mit unterschiedlichen Angeboten erreicht werden; fühlten sich sicherer in ihrer Elternrolle Arbeitszufriedenheit und Kompetenzerleben der Pädagog. Fachkräfte steigt
3.3 Vorgehen in der Schule Vereine Sozialraum Jugendsozialarbeit Erziehungsberatung Jugendamt Organisation Resilienzföderliche Schule Reflexion, Qualifizierung LehrerInnen, Schulsozialarbeit, Eltern Klassen SchülerInnen
Umsetzung Im Projekt Grundschule macht stark
(1) Organisation Schule resilienzförderliches Schulklima Schulprogramm zur Resilienzförderung strukturelle Verankerung! verbindliche Beschlüsse (in Lehrer-, Schul-, Eltern-, Schülerkonferenzen) Verlässlichkeit und Sicherheit erzeugen (Transparenz von Entscheidungen, klare Regeln, ) Partizipation Fortbildungen für das gesamte LehrerInnen-Team Systematische und verbindliche Kooperation der Organisation Schule mit unterstützenden Institutionen (z.b. Erziehungsberatungsstellen, Organisationen der Jugend(sozial)arbeit, Vereinen im Sozialraum, JugendsachbearbeiterInnen/Präventionsbeauftragten der Polizei).
(2) Klasse Gestaltung eines resilienzfördernden Klassenklimas Eine Grundlage dafür sind regelmäßige Freiräume im Unterricht ( Klassenstunden ), die spezifisch zur Entwicklung der Klassenkultur genutzt werden, Fedbackrunden Durchführung eines Kurses zur Resilienzstärkung (mit regelmäßigen Wiederholungen/Vertiefungen), Spiralcurriculum für Klasse 1-4 Verbindung pädagogischer Alltag Förderung der Resilienzfaktoren Zugehen auf die Eltern: Kontakt VOR dem Problem Informations- und Kursangebote für die Eltern der Klasse(n) LehrerIn als Bezugs- und Beziehungsperson
(3) Einzelne SchülerInnen Unterstützung einzelner SchülerInnen bei spezifischem Bedarf an Gesundheitsförderung Exkurs: Kinder mit herausforderndem Verhalten Unterstützung der Selbstwert-Entwicklung, der sozialen Kompetenzen, der Selbstregulationsfähigkeiten ggfls. durch begleitete Weitervermittlung an Spezialdienste Niedrigschwellige Einzelberatung und Unterstützung von Eltern
3.2.2 Evaluationsergebnisse I - Sozialverhalten der Kinder ändert sich: mehr positive Bezogenheit, bessere Konfliktlösungen - Kinder zeigen sich selbstbewusster und selbstsicherer - Eltern bewerten Thema Resilienz positiv, zeigen Interesse an Elternabenden - Eltern nehmen an Elternkursen teil und beschrieben eigene Entwicklungsfortschritte (mehr Erziehungssicherheit) - LehrerInnen nehmen eigene Haltungsänderung wahr (stärkenorientierter Blick) - anfangs: Mehraufwand, mittelfristig: Entlastung
Evaluationsergebnisse II - Implementierung ist zeitintensiv (Fortbildungen, Prozessbegleitung, Umsetzen der Resilienzstunden ) - und bedarf der Unterstützung durch Leitung und eine klare Verantwortung (Steuerungsgruppe) - und bedarf zeitweise der Unterstützung von Außen - unterstützende Rolle der Schulsozialarbeit - nicht alle machen (immer) mit
4. Hinweise für den Alltag Gezielte Entwicklungsunterstützung Stärkung von Schutzfaktoren Individuum (personale Faktoren) Institutionen Beziehungen
Beziehungen Beziehungskontinuität sichern! Wertschätzung, Empathie und Kongruenz an Beziehungs/Bindungsbedürfnissen und möglichkeiten anknüpfen Feinfühligkeit (Signale wahrnehmen, richtig interpretieren, angemessen und prompt beantworten) den Eigensinn ergründen (jedes Verhalten ergibt einen Sinn) VERSTEHEN Stärkenorientierung/Ressourcenaktivierung Passung des Interaktionsangebots zum Entwicklungsstand, zu den (aktuellen) Bindungsbedürfnissen, zum Interesse und der Engagiertheit der Kindes im Rahmen der (Lern-) Gruppe; Begegnung in der Zone der nächsten Entwicklung (Wygotsky, 2002) des Kindes Reale Begegnung statt virtuellem Kontakt
Zentrale Botschaft: Systematisches Vorgehen 1. Beobachten 2. Analysieren/ Verstehen 5. Überprüfen (Evaluation) 3. Handlungsplanung 4. Handeln
Beziehungen Beziehungskontinuität sichern! Wertschätzung, Empathie und Kongruenz an Beziehungs/Bindungsbedürfnissen und möglichkeiten anknüpfen Feinfühligkeit (Signale wahrnehmen, richtig interpretieren, angemessen und prompt beantworten) den Eigensinn ergründen (jedes Verhalten ergibt einen Sinn) Stärkenorientierung/Ressourcenaktivierung Passung des Interaktionsangebots zum Entwicklungsstand, zu den (aktuellen) Bindungsbedürfnissen, zum Interesse und der Engagiertheit der Kindes im Rahmen der (Lern-) Gruppe; Begegnung in der Zone der nächsten Entwicklung (Wygotsky, 2002) des Kindes
Überforderung Zone der nächsten Entwicklung Komfortzone Unterforderung 56
Individuum (personale Faktoren) Die sechs Resilienzfaktoren gezielt stärken, z.b. durch: LOB, LOB, LOB Erfolge verschaffen: bewältigbare Aufgaben Feedback; Reflexion: wie wurde Aufgabe bewältigt Gemeinsam geteilte Aufmerksamkeit ( shared attention Bezogenheit, Konzentration, Perspektivenübernahme/Empathie); Zeit und Gelegenheit zum gemeinsamen Hinschauen, zum Teilen von Erfahrungen Programme/Kurse
Institutionen Raum/Zeit für Beziehungsgestaltung Sicherheit, klare Struktur Orientierung Bestärkungs- statt Bewertungskultur Individualisierte Förderplanung Binnendifferenzierung Verantwortung für den Alltag (Aufgaben!) übertragen, für die Gruppe
Eine letzte Botschaft mit Aufwand erreichbar gut, regelmäßig erreichbar
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Literatur, eigene Veröffentlichungen Lorenzen, A., Weltzien, D. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2018). Förderung von Resilienz und seelischer Gesundheit in Kindertageseinrichtungen im Rahmen einer langfristigen Intervention im Setting Kindertageseinrichtung. Perspektiven der empirischen Kinder- und Jugendforschung, 4 (1), 5-32. Fröhlich-Gildhoff, K. (2016). Das Projekt Kinder stärken! Förderung von Resilienz und seelischer Gesundheit in Kindertageseinrichtungen. In D. Weltzien & A. Lorenzen (Hrsg.), Kinder Stärken! Förderung von Resilienz und seelischer Gesundheit in Kindertageseinrichtungen. Wissenschaftlicher Abschlussbericht April 2016 (S. 13-21). Freiburg: FEL. Fröhlich-Gildhoff, K., Dörner, T. & Rönnau-Böse, M. (2016). Prävention und Resilienzförderung in Kindertageseinrichtungen. Ein Förderprogramm(PRiK) (3. überarb. und aktualis. Aufl.). München: Reinhardt. Rönnau-Böse, M. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2015). Resilienz und Resilienzförderung über die Lebensspanne. Stuttgart: Kohlhammer. Rönnau-Böse, M. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2015). Resilienzfokussierte Kinderpsychotherapie. PERSON 19 (2), 104-116. Fröhlich-Gildhoff, K. & Rönnau-Böse, M. (2015). Resilienz (4. aktualis. Auflage). München: Reinhardt/UTB Fröhlich-Gildhoff, K., Kerscher-Becker, J., Rieder, S., von Hüls, B. & Hamberger, M. (2014). Grundschule macht stark! Resilienzförderung in der Grundschule Prinzipien, Methoden und Evaluationsergebnisse. Freiburg: FEL Verlag. Rönnau-Böse, M. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2014). Resilienz im Kita-Alltag. Was Kinder stark und widerstandsfähig macht (2. neu bearb. Auflage). Freiburg, Herder. Fröhlich-Gildhoff, K. (2013). Angewandte Entwicklungspsychologie in der Kindheit. Stuttgart: Kohlhammer. Rönnau-Böse, M. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2014). Förderung der seelischen Gesundheit in Kindertageseinrichtungen. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 9 (2), 185 198. Fröhlich-Gildhoff, K. & Rönnau-Böse, M. (2013). Förderung der Lebenskompetenz und Resilienz in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen. Frühe Bildung (2), 4, 172-184. Fröhlich-Gildhoff, K., Becker, J. & Fischer, S. (2012). Prävention und Resilienz in Grundschulen (PRiGS). München: Reinhardt. Fröhlich-Gildhoff, K., Fischer, S. & Becker, J. (Hrsg.)(2012). Gestärkt von Anfang an Resilienzförderung in der Kindheit. Weinheim: Beltz. Fröhlich-Gildhoff, K. & Rönnau-Böse, M. (2012). Prevention of exclusion: the promotion of resilience in early childhood institutions in disadvantaged areas. Journal of Public Health: Volume 20, Issue 2 (2012), Page 131-139. Fröhlich-Gildhoff, K., Beuter, S., Fischer, S., Lindenberg, J. & Rönnau-Böse, M. (2011). Förderung der seelischen Gesundheit in Kitas bei Kindern und Familien mit sozialen Benachteiligungen. Freiburg: FEL. Fröhlich-Gildhoff, K. Rönnau, M. & Dörner, T. (2008). Eltern stärken mit Kursen in Kitas. München: Reinhard.