Migrantinnen am Arbeitsmarkt Daten und Implikationen des AMS Sarah Galehr Organisationsentwicklung und Personalausbildung
Definition: Migrationshintergrund Definition der Statistik Austria: Beide Elternteile sind im Ausland geboren 1. Generation ist selbst im Ausland geboren 2. Generation ist selbst in Österreich geboren (unabhängig von Staatsbürgerschaft) Definition im AMS (DWH Data Warehouse) Basiert auf Staatsbürgerschaft 1. Generation: Personen mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft, sowie Personen mit dokumentiertem Staatsbürgerschaftswechsel 2. Generation: Miterversicherte von Personen der 1. Generation Vor allem 2. Generation ist noch untererfasst, weil Mitversichertendaten erst ab 2007 verfügbar sind.
Schulstatistik zu SchülerInnen mit nichtdeutscher Umgangssprache Gemessen am Bildungsniveau von Drittstaatsangehörigen dürften deren Kinder zukünftig in der Bildung aufholen. Demgegenüber migrieren EU- BürgerInnen aus dem Osten bereits mit relativ hohem Bildungsgrad
Qualifikation von MigrantInnen I Hoher Anteil an PflichtschlabsolventInnen und AkademikerInnen unter ZuwandererInnen ZuwanderInnen schließen weniger häufig eine Lehre ab, als in Österreich geborene Menschen ZuwanderInnen nach formaler Ausbildung 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% 15,00% Zuw anderinnen in Österreich geboren 10,00% 5,00% 0,00% Pflichtschule BMS Lehre BHS, Kolleg AHS Akademische Ausbildung Quelle: Sonderauswertung der Statistik Austria
Qualifikation von MigrantInnen II AkademikerInnenanteil von Menschen, die in den letzten 5 Jahren zugewandert sind, ist im Steigen begriffen. AkademikerInnen- und Pflichtschulanteile von ZuwanderInnen 2005 bis 2009 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% 2005 2006 2007 2008 2009 Akademische Ausbildung Pflichtschule Quelle: Sonderauswertung der Statistik Austria
Italien Rumänien Polen Tschechoslowakai ehemalig Unganrn Türkei Deutschland Jugoslawien ehemalig Unselbständig beschäftigte AusländerInnen 2010 nac Herkunftsland Unselbständig beschäftigten (UB) ingesamt: 451.276 Anteil der AusländerInnen an allen unselbständigen Beschäftigten: 13,4% 40% 84% aller UB kommen aus den abgebildeten 8 Ländern 15% 13% 4% 4% 4% 3% 1% Quelle: Hauptverband
Erwerbsquote von MigrantInnen Die Erwerbsquote von Personen mit Migrationshintergrund ist geringer als ohne Migrationshintergrund, wobei es je nach Herkunft Unterschiede gibt. Frauen mit türkischem Migrationshintergrund gelingt der Einstieg am wenigsten gut. Da sie auch den höchsten Anteil an Arbeitslosen darstellen ist davon auszugehen, dass viele der Frauen aktiv arbeitssuchend sind. Frauen aus EU/EWR/CH und ehem. YU sind jene mit den höchsten Erwerbsquoten unter allen Frauen mit Migrationshintergrund. Grafik aus: Migration & Integration.Zahlen.Daten.Indikatoren 2010, Statistik Austria
Frauenerwerbsquote Anstieg der Erwerbstätigkeit bis zu dem Alter, wo Frauen typischerweise Kinder bekommen und aufgrund von Kinderbetreuung dem Arbeitsmarkt fern bleiben. Einbruch der Erwerbstätigenquote zwischen 35 und 44 Jahren. Besonders stark ist Einbruch bei Frauen aus dem ehem. YU Ausnahme: bei Frauen aus der TR steigt die Erwerbsquote (auf niedrigem Niveau) genau in dieser Alterskohorte. Grafik aus: Migration & Integration.Zahlen.Daten.Indikatoren 2010, Statistik Austria
Arbeitslosenquote Personen mit Migrationshintergrund sind doppelt so stark von Arbeitslosigkeit betroffen wie Personen ohne Migrationshintergrund Die Dauer der Arbeitslosigkeit von Personen mit Migrationshintergrund liegt mit 87,3 Tagen deutlich unter dem Durchschnittswert. Arbeitslosenquote von Personen mit und Personen ohne Migrationshintergrund 14,00% 12,00% 10,00% 8,00% 6,00% 4,00% 2,00% 0,00% 11,80% Mit Migrationshintergrund 5,90% Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund Quelle: AMS-DWH
Arbeitslosigkeit und Nationalität Zum Stichtag 1.1.2010 hatten rd. 895.000 EinwohnerInnen keinen österreichischen Reisepass (10,7%) Der Anteil arbeitsloser, nicht-österreichischer StaatsbürgerInnen lag bei 19,21% (Frauen: 17,66%, Männer: 20,33%). Der Anteil an arbeitslosen Frauen ohne österreichischer Staatsbürgerschaft ist 2010 gegenüber 2009 um ein Prozent gestiegen (von 16,67% auf 17,66%). Arbeitslosenbestand 2010 Österreichische Staatsbürgerschaft Nicht-österreichische Staatsbürgerschaft Nicht-österreichische Staatsbürgerschaft in % Nationalität Frauen 87.013 18.662 17,66% 105.676 Männer 115.601 29.505 20,33% 145.106 Geschlecht 202.615 48.167 19,21% 250.782 Quelle: AMS DWH
Zahlungen von AMS-Förderungen 2010 (ohne Kurzarbeit) Zahlungen des AMS Insgesamt mit Migrationshintergrund AusländerInnen Anteil Personen mit Migrations hintergrund Beschäftigung (ohne Kurzarbeit) 251.602.391 68.887.255 38.367.632 27% Qualifizierung 686.984.587 254.356.855 140.734.650 37% Unterstützung 85.498.593 21.142.044 12.402.730 25% Alle AMS Beihilfen und Maßnahmen 1.024.085.571 344.386.153 191.505.012 34% darunter BRD 20.301.379 15.260.218 Quelle: AMSDWH
MigrantInnenanteil in ausgewählten Fördermaßnahmen des AMS Anteil Personen mit Migrationshintergrund 2010 Produktionsschulen gesamt Produktionsschule Wien / BAZ Pilotprogramm Step2Job des AMS Wien Überbetriebliche Lehrausbildung FrauenPioltpro... Überbetriebliche Lehrausbildung Männer 60,20% 74,30% 53,70% 41,20% 52,30% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Quelle: AMSDWH
Angebote für Kunden und Kundinnen Deutschkurse Beratung durch MigrantInnenvereine Zukauf von Dolmetschdiensten Muttersprachliche Erstinfoveranstaltungen Fremdsprachige Broschüren und Folder Die Erfordernisse in den einzelnen Geschäftsstellen unterscheiden sich aufgrund des Anteils an Personen mit Migrationshintergrund stark voneinander Mentoringprogramm für Höherqualifizierte in Zusammenarbeit mit der WK und dem ÖIF Sämtliche Förderangebote sind stehen zur Verfügung
Angebote für AMS-Personal Weiterbildungsangebot für AMS MitarbeiterInnen: interkulturelle Trainings - persönliche und soziale Handlungskompetenz stärken. Sprachkurse (z.b.) Türkisch für BeraterInnen des AMS. Rekrutierung von Personal mit Migrationshintergrund.
Für Ausschreibungen für AMS-Maßnahmen gilt: Bei Maßnahmen mit sozialpädagogischer Betreuung müssen TrainerInnen den Nachweis über ein einmaliges Diversitätstraining von mindestens 16 Stunden erbringen. Ein Training muss folgendes beinhalten: 1. Erklärung der Begrifflichkeit Diversity/Vielfalt 2. Reflexion des eigenen Kulturbegriffs 3. Wissen über Diskriminierungsmechanismen 4. interkulturelles Konfliktmanagement