Fluid - und Thermodynamik

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Fluid - und Thermodynamik

Springer-V erlag Berlin Heidelberg GmbH Physics and Astronomy ONLINE LlBRARY http://www.springer.de/phys-de/

Kolumban Hutter Fluidund Thermodynamik Eine Einfiihrung Zweite Auft.age Mit 194 Abbildungen i Springer

Professor Kolumban Hutter Technische Universităt Darmstadt Institut rur Mechanik HochschulstraBe 1 64289 Darmstadt Deutschland Einbandabbildung: Umstromung einer Platte - Photo: Prof. C. Balan Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Hutter, Kolumban: Fluid- und Thermodynamik: eine EinfiihrunglKolumban Hutter. - 2. Aufl. - Berlin; Heidelberg; New York; Hongkong; London; Mailand; Paris; Tokio: Springer, 2003 (Physics and astronomy online library) ISBN 978-3-540-43734-5 ISBN 978-3-642-55804-7 (ebook) DOI 10.1007/978-3-642-55804-7 ISBN 978-3-540-43734-5 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfi1mung oder der Vervielfâltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfâltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfal1 nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulăssig. Sie ist grundsătzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. http://www.springer.de Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1995, 2003 U rspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2003 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Hande1snamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dafi so1che Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Satz durch Autor; Datenaufbereitung durch LE-TEX, Leipzig Einbandgestaltung: design & production GmbH, Heidelberg Gedruckt auf săurefreiem Papier SPIN: 10881775 55/3141/tr - 5 43 2 1 o

Vorwort zur zweiten Auflage Die zweite Auflage dieses Buches unterscheidet sich yom lnhalt her nicht von der ersten. Es sind jedoch viele Druckfehler und kleinere Ungereimtheiten im Text beseitigt worden. Sie sind mir zum Teil durch die Studenten iibermittelt worden. Zusiitzliche Korrekturlesungen haben allen voran Dr.-Ing. L. WEBER, Dr. rer. nat. N. KIRCHNER und Dr.-Ing. Y. WANG vorgenommen und Verbesserungsvorschliige eingebracht. Prof. Dr. rer. nat. W. MUSCHIK hat in seiner Besprechung der Erstauflage des Buches im Zentralblatt fur Mathematik die Formulierung des zweiten Hauptsatzes auf Seite 279 beanstandet und auf die SEARS-KESTIN Aussage hingewiesen, mit welcher der zweite Hauptsatz widerspruchsfrei eingefuhrt werden kann. Auch dieser Mangel ist jetzt behoben. Zu den Kapiteln 1-8 sind ca. 500 Folien erstellt worden, welche dem Dozenten als Vorlesungsunterlagen dienen konnen. Diese sind als pdf-files beim Autor auf Anfrage erhiiltlich: hutter@mechanik.tu-darmstadt.de. Bei der Umsetzung dieser A.nderungen im I IEX-Format und bei weiteren Verbesserungen in den Abbildungen haben mich Dr. rer. nat. A. Savvin, Dr. rer. nat. A. MULLER und Dipl.-Phys. H. HUTTEMANN tatkriiftig unterstiitzt. Ihnen und allen, die zum guten Gelingen der Neuauflage beigetragen haben, sei hiermit herzlich gedankt. Darmstadt, Juni 2002 K. HUTTER

Vorwort zur erst en Auflage Dieses Buch bildet eine erweiterte Niederschrift einer Vorlesung iiber "EinfUhrung in die Fluid- und Thermodynamik", welche ich seit einigen Jahren als einsemestrige Veranstaltung fiir Studenten der Regelungstechnik und der Datentechnik der Technischen Universitat Darmstadt halte. Ich habe es aus mehreren Griinden geschrieben: Erstens wollte ich meinen Studenten die Erarbeitung eines grundlegenden, aber fiir den Lernenden nicht einfachen Stoffes erleichtern und einen Text bereitstellen, der die einzelnen Themen etwas breiter behandelte, als es in meinen Handnotizen geschehen war. Zweitens erachte ich es als einen besonderen Gliicksfall, dab die Fluiddynamik und die Thermodynamik in einem einzigen Lehrgang - schon yom Titel her - behandelt werden. Dies bietet die reizvolle Aufgabe, die beiden Stoffgebiete "Fluidmechanik" und "Thermodynamik" nicht als Disjunkta, sondern als Einheit anzusehen, was sie ja eigentlich auch sind. Drittens schlieelich, wird die Vorlesung an der Technischen Universitat Darmstadt fur Studenten im Hauptstudium - etwa im 6. oder 8. Semester - angeboten und gestattet dem Dozenten, in den mathematischen und mechanischen Grundlagen von breiteren Voraussetzungen auszugehen als dies in iiblichen Kursen der technischen Mechanik moglich ist. Diese Priimissen legen im wesentlichen die Form des Buches fest. Als Einfiihrung kann es nicht vollstiindig sein. Man mue sich stofhich automatisch beschriinken. Als Vorlesungsunterlage fur fortgeschrittene Studenten der genannten elektrotechnischen Fachrichtungen, fiir welche Fluid- und Thermodynamik nicht zu den zentralen Themen ihrer Studienrichtung gehoren, soli es in erster Linie Verstiindnis und erst in zweiter Linie Stoffwissen vermitteln. Ich habe mich daher besonders bemiiht, die grundsatzlichen Ideen und Konzepte der Fluid- und Thermodynamik klar darzustelien, dabei aber auch deren Anwendung nicht zu vernachlassigen. Ich habe versucht, die Darstellung von unnotigem mathematischen Beiwerk freizuhalten, mich aber auch nicht davor gescheut, gewisse mathematische Grundkenntnisse vorauszusetzen und diese auch einzusetzen. Weil bei vielen Studenten der Ingenieurwissenschaften im Hauptstudium die mathematischen Kenntnisse aus dem Grundstudium in Vergessenheit geraten, mue dies behutsam geschehen. So werden die Massen- und Impulsbilanz z. B. sowohl anhand eines materiellen Elementarwiirfels als auch unter Zuhilfe-

VIII Vorwort zur ersten Auflage nahme von allgemeinen integralen Bilanzaussagen unter Verwendung des aus der Vektorenanalysis bekannten GauBschen Satzes hergeleitet. (Dieser wird iibrigens in einem Anhang zusammen mit dem Stokesschen Satz erhiutert). Diese parallele Vorfiihrung von physikalischen Aussagen mit einfachen und etwas eleganteren mathematischen Mitteln soll den Leser dar auf vorbereiten, eine feldtheoretische Formulierung des erst en und zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik im sechsten Kapitel ohne Schwierigkeiten verstehen zu kannen. Die Begriffe der Differentiation und des Integrals betrachte ich in einem gewissen Sinne als selbstverstiindlich, und ich setze auch voraus, dab der Leser mit einfachen Differentialgleichungen umgehen kann. Was die Mechanik betrifft, so werden die Grundkenntnisse, wie sie in einfachsten Vorlesungen aus der Technischen Mechanik und der Physik geboten werden, vorausgesetzt. So werden der Kraftbegriff und das Newtonsche Grundgesetz erwiihnt, aber nicht weiter erliiutert. Ich glaube kaum, dab dies den Leserkreis des Buches entscheidend einschriinkt. Denn es ist allgemein Tradition, die Fluid- und die Thermodynamik unter Voraussetzung dieser Kenntnisse zu unterrichten. Bei der Auswahl des Stoffes habe ich mich bemiiht, auch etwas neuartigere Themen in den Text einzubinden. So beschriinkt sich der Begriff der Fliissigkeit nicht nur auf ideale, reibungsfreie stramende und Newtonsche Fluide, sondern vielfach werden auch Stramungen eines allgemeineren Fliissigkeitstyps betrachtet. Desgleichen wird versucht, den Anwendungen aus der Technik auch solche aus den allgemeinen Naturwissenschaften (Meteorologie, Geowissenschaften) beiseitezustellen. Es gibt viele Zugiinge zur klassischen Thermo dynamik, und es ist auch bekannt, dab das Erlernen der Grundprinzipien den Studenten im allgemeinen Schwierigkeiten bereitet. Mindestens zum Teil ist diese Schwierigkeit darauf zuriickzufiihren, dab die Darstellungsweise der thermodynamischen Konzepte, wie sie uns aus dem 19. Jhd. vermittelt wurde, eine ungeniigende "sprachliche" Anpassung an das 20. Jhd. gefunden hat. Man darf das mathematische Riistzeug, wie es den heutigen Studenten in den unteren Semestern geboten wird, nicht nur in der Fluidmechanik benutzen, sondern soll davon in gleichem MaBe auch in der Thermodynamik Gebrauch machen. Differentiale, die keine totalen Differentiale sind, bediirfen keiner eigenen Symbole, und der GauBsche und Stokessche Satz sind ebenso verwendbar. Was fiir den Studenten das Erlernen der Thermodynamik ebenfalls erschwert, ist m. E. eine oft wenig klare Darstellungsweise dessen, was axiomatische Voraussetzung ist und was daraus folgt; desgleichen, welche neuen Konzepte mit den gewonnenen Erkenntnissen motiviert werden. So lassen sich fiir sogenannte adiabate Systeme die Begriffe der Entropie sowie der absoluten Temperatur herleiten. In der modernen feldtheoretischen Behandlung des zweiten Hauptsatzes adiabater oder allgemeiner Systeme wird die Existenz beider dieser GraBen in der Regel postuliert, ganz zu schweigen davon, dab die Resultate der klassischen Thermodynamik adiabater Syteme benutzt werden, um die

Vorwort zur erst en Aufiage IX allgemeine Formulierung des zweiten Hauptsatzes zu motivieren. Ich hoffe, es ist mir gelungen, dies klar auseinanderzuhalten. In einem Buch iiber Fluid- und Thermodynamik darf natiirlich die Anwendung nicht fehlen, welche beide Wissensgebiete miteinander verkniipft. Die Gasdynamik ist zum Nachweis dieser Verkniipfung best ens geeignet; sie bietet dariiber hinaus die Gelegenheit, in der StoBtheorie Stromungsprozesse, bei welchen auf bestimmten Fliichen gewisse Variablen Spriinge aufweisen konnen, zu behandeln. 1m achten Kapitel wird schlieblich der Versuch unternommen, eine kurze, aber geschlossene Theorie der Dimensionsanalyse darzulegen. Sie gehort zwar zumeist nicht zum Lehrstoff der Fluid- und Thermodynamik; sie ist aber iiuberst niitzlich, und ich p lege sie in vielen Vorlesungen anzuwenden, ohne im Detail dar auf einzugehen. Ich hoffe, dab der Leser an dieser Darstellung Gefallen findet. Bei der Ausarbeitung des Textes haben mich viele Mitarbeiter unterstiitzt, so Frau R. DANNER, die Herren C. BALAN, G. BAUER, S. DIE BELS, P. GUTING, K. JOHNK, T. KOCH, A. SADIKI, Y. WANG, L. WEBER, U. WEIMAR, T. Wu und T. ZWINGER. Die Zeichnungen sind von Frau R. SCHREIBER erstellt worden. Ihnen allen sei herzlich gedankt. Darmstadt, Februar 1995 K. HUTTER

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 1 1.1 Historische Notizen und Abgrenzung des Fachgebietes....... 1 1.2 Eigenschaften von Fliissigkeiten.......................... 3 2. Hydrostatik... 13 2.1 Der Fliissigkeitsdruck................................... 15 2.2 Grundgleichung der Hydrostatik.......................... 18 2.3 Druckverteilung in einem dichtebestiindigen, schweren Fluid. 22 2.4 Hydrostatischer Auftrieb schwimmender Korper............ 30 2.5 Hydrostatik im beschleunigten Bezugssystem............... 41 2.6 Druckverteilung in der Atmosphiire....................... 45 3. Hydrodynamik idealer Fluide............................. 51 3.1 Kinematische Grundbegriffe... 51 3.1.1 Bewegung, Geschwindigkeit........................ 51 3.1.2 Stromlinien, Bahnlinien, Streichlinien............... 55 3.2 Massenbilanz, Kontinuitiit............................... 64 3.3 Impulsbilanz... 74 3.4 Die Bernoullische Gleichung... 80 3.5 Einfache Anwendungen der Bernoullischen Gleichung... 86 3.6 Globale Formulierung des Impulssatzes... 100 3.7 Anwendungen des Impulssatzes... 103 3.7.1 Reaktionskriifte in durchstromten Rohren... 103 3.7.2 Bordamiindung... 104 3.7.3 Aufprallen eines Freistrahles auf eine Wand... 107 3.7.4 Mischvorgiinge... 108 3.7.5 Wassersprung... 112 3.8 Stromungen um unendlich lange Tragfliigel... 115 3.8.1 Stromung durch ein periodisches Fliigelgitter... 116 3.8.2 Stromung um einen Einzelfliigel... 120 3.9 Drallbilanz... 125 3.10 Anwendungen des Drallsatzes... 130 3.10.1 Segnersches Wasserrad... 130 3.10.2 Eulersche Thrbinengleichung... 134

XII Inhaltsverzeichnis 4. Viskose Fliissigkeiten... 137 4.1 Dynamische Grundgleichungen viskoser Fliissigkeiten... 137 4.1.1 Newtonsche Fluide... 141 4.1.2 Dilatante und pseudoplastische, dichtebestiindige Fluide... 148 4.2 Ebene Schichtenstromungen... 152 4.3 Anwendungen... 160 4.3.1 Couette-Viskosimeter... 160 4.3.2 Drehkegel-Viskosimeter... 163 4.3.3 Oldruckpolster... 164 4.3.4 Filmstromung... 167 4.3.5 EinfluB des Eigengewichtes bei der ebenen Poiseuille-Stromung... 169 4.3.6 Gleitlagertheorie... 171 4.4 Dreidimensionale Kriechstromung eines pseudo-plastischen Fluids mit freier Oberfliiche... 177 5. Rohrstromungen... 191 5.1 Laminare Rohrstromungen... 192 5.1.1 Das Gesetz von Hagen-Poiseuille... 192 5.1.2 Laminare Stromung in zylindrischen Rohren allgemeinen Querschnitts... 194 5.1.3 AusfluB aus einem GefiiB... 197 5.1.4 EinfluB der Rohrreibung auf den AusfluB aus einem Behiilter... 200 5.2 Thrbulente Stromungen in Rohren... 203 5.2.1 Widerstandszahl... 203 5.2.2 Einiges zur Thrbulenz nach Prandtl und von Karman. 210 5.2.3 Druckverlustberechnung in turbulenten Rohrstromungen... 215 6. Thermodynamik... 221 6.1 Grundsiitzliches sowie geschichtliche Bemerkungen... 221 6.2 Allgemeine Begriffe und Definitionen... 229 6.2.1 System... 229 6.2.2 Zustand, ProzeB... 231 6.2.3 Extensive, intensive, spezifische, molare ZustandsgroBe... 232 6.2.4 Adiabate und diatherme Wiinde... 234 6.2.5 Empirische Temperatur, Gastemperatur, Temperaturskalen... 236 6.3 Thermische Zustandsgleichungen... 239 6.3.1 Ideales Gas... 240 6.3.2 Reale Gase... 241 6.3.3 Das phiinomenologische Modell von van der Waals... 244

Inhaltsverzeichnis XIII 6.4 Reversible und irreversible thermodynamische Prozesse... 247 6.4.1 Reversible Expansion und Verdichtung eines Gases... 251 6.5 Der erste Hauptsatz... 251 6.5.1 Mechanische Energien... 252 6.5.2 Der erste Hauptsatz... 255 6.5.3 Die kalorische Zustandsgleichung der Fluide... 262 6.5.4 Einfache Anwendungen des 1. Hauptsatzes... 266 6.5.5 Spezifische Warmen bei realen Gasen... 274 6.6 Der zweite Hauptsatz - Prinzip der Irreversibilitat... 276 6.6.1 Vorbemerkungen... 276 6.6.2 Der zweite Hauptsatz fur einfache adiabate Systeme... 279 6.7 Verallgemeinerung des 2. HS fur nicht-adiabate Systeme... 293 6.8 Anwendungen des zweiten Hauptsatzes... 301 6.8.1 Einfache Beispiele... 301 6.8.2 Auswertung des einfachen Entropieprinzips fur eine warmeleitende viskose Flussigkeit... 307 6.9 Zustandsgleichungen... 315 6.9.1 Kanonische Zustandsgleichungen... 315 6.9.2 Spezifische Warmen und andere thermodynamische GraBen... 320 6.9.3 Anwendung auf ideale Gase... 326 6.9.4 Isentrope Prozesse in kalorisch idealen Gasen... 328 7. Gasdynamik... 331 7.1 Einleitende Bemerkungen... 331 7.2 Ausbreitung kleiner Starungen in einem Gas... 332 7.2.1 Grundgleichungen... 332 7.2.2 Ebene Wellen und Kugelwellen... 337 7.2.3 Eigenschwingungsansatz nach Bernoulli... 345 7.3 Stationare, isentrope Stromfadentheorie... 349 7.4 StoBtheorie... 363 7.4.1 Grundsatzliches... 363 7.4.2 Sprungbedingungen... 365 7.4.3 Stationare StaBe bei einfachen Fluiden unter adiabaten Bedingungen... 369 8. Dimensionsanalyse... 377 8.1 MaB-Systeme und Dimensionen... 377 8.2 Theorie der dimensionsbehafteten Gleichungen... 381 8.2.1 Dimensionshomogenitat... 381 8.2.2 Das Theorem von Buckingham... 384 8.2.3 Systematische Berechnung von dimensionslosen Produkten... 388

XIV Inhaltsverzeichnis 8.3 Algebraische Theorie der Dimensionsanalyse... 395 8.3.1 'Transformation von Grundeinheiten... 395 8.3.2 Exakte Definition der DimensionshomogeniUit... 397 8.3.3 KalkUl der dimensionslosen Produkte... 401 8.4 Theorem von Buckingham... 406 8.4.1 Beweis des Theorems von Buckingham... 406 8.4.2 Anwendungen der Theorie... 410 8.5 Ahnlichkeit und Modellversuche... 420 8.5.1 Theorie... 420 8.5.2 Anwendungen... 428 Anhang... 431 A Vektoranalysis und Integralsatze... 431 A.l Der Gradient... 431 A.2 Der GauBsche Satz und die Divergenz... 433 A.3 Der Stokessche Satz und die Rotation... 439 Literaturverzeichnis... 445 Index... 447