Fallen Angels: Panikkurse sind Kaufkurse!

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Transkript:

Sonderausgabe Dezember 2015 Das Team der StarCapital AG wünscht Ihnen und Ihrer Familie erholsame Feiertage und ein guten Start in das neue Jahr 2016. Fallen Angels: Panikkurse sind Kaufkurse! Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger, im Verlauf des zweiten Halbjahres kamen hochverzinsliche USD-Unternehmensanleihen (High Yield) massiv unter Druck. Speziell in den letzten Wochen mündete dies in einem regelrechten Kurssturz, ausgelöst durch Panikverkäufe nervöser Anleger. Zwei High-Yield-Fonds mußten sogar wegen Unverkäuflichkeit der Papiere die Rücknahmen einstellen. Der Ausverkauf erfolgte bei extrem hohen Umsätzen (sowohl bei Bonds als auch bei Verkaufsoptionen). Ebenfalls unter die Räder kamen viele Währungen und (Staats-)Anleihen aus den Emerging Markets. Index für hochverzinsliche US-Anleihen 88 86 84 82 78 Ishares Iboxx USD High Yield Mrz. 15 Mai. 15 Jul. 15 Sep. 15 Grafik 1, Quelle: Thomson Reuters Datastream per 18.12.2015 Nov. 15 Erinnerungen an die Krise in 2008 vor und nach der Lehman-Pleite werden wach (Grafik 1). Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch den steigenden US-Dollar und die fallenden Energie- und Rohstoffpreise. Man befürchtet, dass dieser Trend anhält und viele Staaten und Unternehmen deshalb Schwierigkeiten haben werden, ihre Dollar-Schulden zurückzuzahlen. Dies gilt natürlich insbesondere für jene Gläubiger, die davon besonders betroffen sind d.h. deren Einnahmen direkt von den erodierenden Öl- und Rohstoffpreisen tangiert werden. Verstärkt wird das Desaster durch ein Phänomen, auf das wir bereits mehrfach hingewiesen haben. Durch die verstärkte staatliche Regulierung der Banken, können diese nur noch wenige Handelsbestände in Anleihen halten und verabschieden sich zunehmend von ihrer Funktion als Market-Maker. Deshalb kann es schon bei kleineren Unsicherheiten zu scharfen Preisausschlägen mit Panikreaktionen kommen. Unsere beiden Fonds StarCapital Argos und StarCapital Winbonds plus sind von dieser Entwicklung ebenfalls betroffen. Der Argos hat seit Jahresanfang 2,1% abgegeben, der Winbonds plus liegt mit 2,7% im Minus (Stand: 20.12.). Dies ist ärgerlich, weil beide Fonds im Jahresverlauf schon über 6% im Plus lagen. Die Ursache liegt darin begründet, dass wir traditionell einen der Anlageschwer- Kontakt: Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. StarCapital Aktiengesellschaft Kronberger Str. 45 61440 Oberursel Deutschland E-Mail: info@starcapital.de Web: www.starcapital.de freecall 00-69419 - 00 Tel.: +49 6171 69419-0 Fax: +49 6171 69419-49 Seite 1

www.starcapital.de punkte in den Fallen Angels haben, da diese langfristig ein optimales Chance-Risikoverhältnis im Rentenmanagement bieten. Fallen Angels sind Anleihen von Emittenten aus dem Crossover-Bereich (BBB-/BB+), denen eine Herabstufung aus dem Investmentgrade in den High-Yield- Sektor droht oder bei denen diese Abstufung bereits vollzogen wurde. Da die meisten institutionellen Anleger solche Anleihen aus gesetzlichen oder regulatorischen Gründen nicht halten dürfen, entsteht hier ein künstlicher Verkaufsdruck. Dieser hat mit der tatsächlichen Situation des Unternehmens wenig zu tun und bietet deshalb oft exzellente Einstiegschancen (Grafik 2). Wertentwicklung Fallen Angels im Vergleich 220 200 1 160 140 120 60 Global Fallen Angel HY 102,5% Global High Yield 57,5% Global Corporates 37,9% Dez. 09 Dez. 11 Dez. 13 Dez. 15 Grafik 2, Quelle: Thomson Reuters Datastream per 18.12.2015 Derzeit gibt es bei USD-Anleihen besonders viele Fallen Angels und damit besonders viel Verkaufsdruck, da die Zinsen im Dollarraum steigen und sich die Konjunktur gleichzeitig abschwächt. Dies belastet Unternehmen mit einer höheren Verschuldung, zum Beispiel aus dem Energie- und Rohstoffsektor. Gleichzeitig fordern die Anleger höhere Sicherheitsprämien (Spreads), weil die Risikoaversion steigt. Und dies alles stößt auf einen Markt, bei dem die Liquidität nicht mehr gegeben ist. All diese Faktoren zusammengenommen führen zu einer desaströsen Kursentwicklung bei den betroffenen Anleihen. Wir haben bereits im Frühjahr die damals noch positive Entwicklung genutzt und die Portefeuilles krisensicherer gemacht. Es wurden fast alle Anleihen mit einer längeren Laufzeit als 10 Jahre verkauft, ebenso fast alle Papiere mit einem Rating schlechter BB, oder einer riskanteren Struktur (Perpetuals, Nachranganleihen, etc). Auch der Anteil der Fremdwährungsanleihen aus den Emerging Markets im Argos wurde deutlich reduziert. Durch diese Gewinnmitnahmen wurden umfangreiche Barreserven von bis zu 40% aufgebaut, die Schlimmeres verhindert haben und jetzt zur Wiederanlage zur Verfügung stehen. Allerdings haben wir zu früh angefangen in höherverzinsliche Anleihen aus dem Energie- und Rohstoffbereich zu investieren. Nachdem die Abwärtsbewegung in diesem Sektor bereits seit mehr als vier Jahren andauert, haben wir das weitere Verlustpotential nicht mehr so hoch eingeschätzt. Das war sicher ein Fehler (Grafik 3). Entwicklung des Kupferpreises 5 Jahre 375 325 275 225 175 Dez. 12 Dez. 13 Dez. 14 Dez. 15 Grafik 3, Quelle: Thomson Reuters Datastream per 18.12.2015 Wie ist die aktuelle Entwicklung einzuschätzen? Wir stellen fest, dass sich die Schwächezeichen in der amerikanischen Konjunktur verstärken. Die Kursentwicklung von Kupfer (Dr. Copper) als Frühindikator spricht Bände. Deshalb war die Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank ein Fehler und die Renditen werden bald wieder sinken. Die Überschussproduktion von Erdöl und vielen Rohstoffen wird zwar noch eine ganze Zeit anhalten und die Preise niedrig halten. Doch auch dies ist keine Einbahnstraße, zumal die betroffenen Unternehmen ihre Investitionen in die Erschliessung neuer Vorkommen drastisch kürzen. Selbst die totgesagte Kohle wird neben anderen fossilen Energieträgern noch auf Jahrzehnte unverzichtbar bleiben. Vielleicht erinnern Sie sich noch: Vor einigen Jahrzehnten hat der Club of Rome eine Analyse veröffentlicht, wonach der Welt in Kürze die Rohstoffe ausgehen. Auch diese Prognose hat sich als unsinnig erwiesen. Wir halten die Kurseinbrüche bei vielen Unternehmensanleihen für völlig überzogen und haben begonnen, unsere Liquidität schrittweise für Rückkäufe einzusetzen. Entge- Seite 2

Sonderausgabe Dezember 2015 gen dem normalen Sicherheitsempfinden ist es viel weniger riskant, in einer Panik zu kaufen als in einer Euphorie! Allerdings gehen wir sehr behutsam vor, da die Abwärtstrends immer noch intakt sind. So liegt die Barreserve beim Argos immer noch bei 34% und im Winbonds plus bei 28%. Außerdem konzentrieren wir uns auf Anleihen sehr großer Unternehmen wie Glencore, Petrobras, Anglo American und Freeport McMoran, die wir nicht für ernsthaft gefährdet halten, zumal sie drastische Maßnahmen ergreifen, um ihre Kreditfähigkeit zu bewahren. Glencore ist mit einem Jahresumsatz von über 200 Mrd. Dollar einer der größten Rohstoffhändler weltweit. Das Unternehmen ist gerade dabei, seine Schulden von 30 Mrd. $ auf 18-19 Mrd. $, durch eine bereits durchgeführte Kapitalerhöhung von 2,5 Mrd. $, die Kürzung der Investitionen, Einstellung der Dividendenzahlungen und dem Verkauf und der Stilllegung von Minen und Vorkommen, abzubauen. Notfalls wird man auch einen Teil der Agrarhandelssparte verkaufen, die allein einen geschätzten Marktwert von über 10 Mrd. $ hat. Dollaranleihen von Glencore mit mittlerer Laufzeit bringen derzeit eine Rendite von über 10%. Das Rating liegt derzeit (noch) bei BBB- (Grafik 4). Kursentwicklung 5 3/8% Petrobras 2021 95 85 75 65 60 Jul. 15 Aug. 15 Sep. 15 Okt. 15 Nov. 15 Dez. 15 Grafik 5, Quelle: Bloomberg per 18.12.2015 letzten Jahren versucht, die Inflation durch künstlich gedrückte Preise zu deckeln. Dollaranleihen von Petrobras mit mittlerer Laufzeit bringen derzeit eine Rendite von über 12 %, und damit fast doppelt so viel wie vergleichbare Staatsanleihen, die ebenfalls über ein BB-Rating verfügen (Grafik 5). Kursentwicklung 4 1/8% Glencore 2023 95 85 75 65 Jun. 15 Jul. 15 Aug. 15 Sep. 15 Okt. 15 Nov. 15 Grafik 4, Quelle: Bloomberg per 18.12.2015 Petrobras war bis vor einigen Jahren mit einer Marktkapitalisierung von über 400 Mrd. $ eines der lukrativsten Öl- und Gasunternehmen weltweit. Das Unternehmen besitzt eine implizite Garantie durch den brasilianischen Staat, der die Stimmenmehrheit hält und die staatlichen Investitionen darüber steuert. Vor kurzem wurde es Petrobras erlaubt, erstmals seit langem die Benzinpreise zu erhöhen. Die brasilianische Regierung hatte in den Wir sind der Überzeugung, dass Aktien keine sinnvolle Alternative zu Anleihen bieten. Dividenden sind nicht der neue Zins, wie derzeit von vielen Seiten postuliert wird. Anleihen bieten eine feste Laufzeit, einen festen Zins und eine Rückzahlung zum Nominalwert. Damit sind sie ganz anders kalkulierbar als Dividendenpapiere. Der Königsweg bleibt nach wie vor ein ausgewogenes Depot aus Aktien und Anleihen. Allerdings geben quasi zinslose Staatsanleihen mit langer Laufzeit keinen Sinn. Hier erwirbt man nur Risiko ohne Rendite, statt Rendite ohne Risiko. Neu ist sicher, dass es auch im Anleihebereich keinen risikolosen Zins mehr gibt. Der renditebewusste Anleger muss heute also zwangsläufig höhere Risiken und damit verbunden auch höhere Kursschwankungen in Kauf nehmen. Viele Anfragen erreichen uns derzeit wegen der möglichen Ausfallrisiken. Wenn ein Unternehmen bankrott geht, zahlt es seine Anleihen nicht zurück. So etwas kommt immer mal vor, aber bei großen Gesellschaften viel seltener als man gemeinhin glaubt. Wir haben derzeit mit Abengoa, einem spanischen Technologiekonzern, einen Pleitekandidaten im Depot (aktuelles Gewicht im Argos: 0,16%, im Winbonds: 0,18%). Das ist aber eher eine Ausnahme. In der Regel werden auch High Yield Anleihen im BB-B-Bereich pünktlich zurückbezahlt. Seite 3

www.starcapital.de Beispiele: In den Jahren 2011/2012 kamen Telekom-Anleihen massiv unter Druck, wegen erodierender Margen im Mobilfunk- und Festnetzgeschäft bei gleichzeitig hoher Verschuldung der Unternehmen. Die Eurobonds von Hellenic Telecom, einer Tochter der Deutschen Telecom, fielen von auf fast 50 zurück, nur um sich anschließend wieder dem Rückzahlungskurs anzunähern (Grafik 6). Kursverlauf von 4 5/8% Hellenic Telecom 2016 60 50 Jun. 10 Dez. 10 Jun. 11 Dez. 11 Jun. 12 Dez. 12 Grafik 6, Quelle: Bloomberg per 18.12.2015 In den Jahren 2014/2015 geschah Ähnliches mit russischen Unternehmensanleihen. Wegen der Ukraine-Krise und dem Ölpreisverfall fielen zum Beispiel die Dollarbonds von Lukoil von auf 75, um sich später (trotz Ölkrise) wieder dem Nominalwert anzunähern (Grafik 7). Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Anlegern ein höherverzinsliches Rentenportfolio mit einem möglichst optimalen 95 85 75 Kursverlauf von 4,563% Lukoil 2023 Sep. 14 Dez. 14 Mrz. 15 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Grafik 7, Quelle: Bloomberg per 18.12.2015 Chance-Risiko-Verhältnis zusammenzustellen. Dabei muss im heutigen Umfeld der historischen Niedrigzinsen bewusst ein überschaubares Risiko eingegangen werden, das sich in der Regel in einer höheren Schwankungsbreite in der Wertentwicklung ausdrückt. Alles andere gibt aus unserer Sicht keinen Sinn. Die aktuellen panikartigen Verwerfungen in bestimmten Segmenten sehen wir eher als Kaufgelegenheit. Mit freundlichen Grüßen Peter E. Huber (peter.huber@starcapital.de) Ihr Kontakt zu StarCapital Steffen Berndt (im Team seit 2007) ist als Sales Manager für die Beratung und Betreuung institutioneller Kunden (Family Offices, Dachfondsmanager, Banken) sowie von Finanzvermittlern zuständig. Adam Volbracht (im Team seit 2012) ist als Sales Manager für unser Neukundengeschäft im institutionellen Bereich mitverantwortlich. Freecall: 00 694 19 00 Telefon: 06171 694 19 0 E-Mail: info@starcapital.de www.starcapital.de Seite 4

Anhang StarCapital Argos & StarCapital Winbonds plus Wesentliche Kennzahlen auf einen Blick (per 18.12.2015) StarCapital Argos StarCapital Winbonds plus ISIN (A-ATK) LU0137341789 ISIN (A-ATK) LU0256567925 WKN (A-ATK) 5785 WKN (A-ATK) A0J23B Fondskategorie Rentenfonds Fondskategorie Vermögensfonds defensiv Rendite der Anleihen (Yield to Worst) 6,0% Rendite der Anleihen (Yield to Worst) 6,0% Restlaufzeit 4,3 Jahre Restlaufzeit 4,7 Jahre Mod. Duration (inkl. Futures) 3,7% Mod. Duration (inkl. Futures) 4,0% Durchschnittliches Credit Rating BBB Durchschnittliches Credit Rating BBB+ Anteil Fremdwährungen (inkl. DTGs) 26,0% Cash-Quote 32,5% Aktienquote - Anzahl Emittenten 47 Anzahl Wertpapiere 67 Anteil Fremdwährungen (inkl. DTGs) 10,3% Cash-Quote 28,7% Aktienquote 16,0% Anzahl Emittenten 63 Anzahl Wertpapiere 92

Das Ganze sehen, die Chancen nutzen. Impressum Herausgeber: Redaktion: E-Mail-Redaktion: Erscheinungsort: Quellenhinweis: StarCapital AG, Kronberger Str. 45, D-61440 Oberursel Tel: +49 6171 69419-0, Fax: +49 6171 69419-49 Dipl.-Kfm. Peter E. Huber, Dipl. MSD (FH) Jan-André Huber, Dipl.- Wirt.-Inf. Norbert Keimling info@starcapital.de Oberursel Soweit nicht anders gekennzeichnet, wurden Tabellen und Charts auf der Basis von Thomson Reuters Datastream und Bloomberg erstellt. Besonderer Hinweis: Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Informationen, Meinungen und Prognosen stützen sich auf Analyseberichte und Auswertungen öffentlich zugänglicher Quellen. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen muss dennoch ausgeschlossen werden. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen der veröffentlichten Inhalte ist somit ausgeschlossen. Insbesondere gilt dies für Leser, die unsere Investmentanalysen und Interviewinhalte in eigene Anlagedispositionen umsetzen. So stellen weder unsere Musterdepots noch unsere Einzelanalysen zu bestimmten Wertpapieren einen Aufruf zur individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Handelsanregungen oder Empfehlungen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder derivativen Finanzprodukten dar. Diese Publikation darf keinesfalls als persönliche oder auch allgemeine Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Meinungen können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine Prognose für die Zukunft. In Fällen, in denen sich das Management zu bestimmten Wertpapieren äußert, sind wir als Firma, als Privatpersonen, für unsere Kunden oder als Berater oder Manager der von uns betreuten Fonds in der Regel unmittelbar oder mittelbar in diesen Wertpapieren investiert. Ein auf unsere Äußerungen folgender positiver Kursverlauf kann also den Wert des Vermögens unserer Mitarbeiter oder unserer Kunden steigern. Im Regelfall ist das Management der Firma StarCapital AG in den eigenen Fonds investiert. Sie können auf unserer Website in den Rechenschaftsberichten und Halbjahresberichten lückenlos feststellen, welche Wertpapiere unsere Fonds zu bestimmten Stichtagen hielten. Aktuelle Daten sind im Regelfall für alle Fonds und für die größten Fondspositionen auf den Factsheets zu unseren Fonds auf unserer Website zu finden. Die Aktien, die die StarCapital AG in ihren Fonds und in dem von ihr betreuten Portfolios und Sondervermögen hält, können Sie unseren Geschäfts- und Rechenschaftsberichten entnehmen. Dieses Dokument wurde redaktionell am 21.Dezember 2015 abgeschlossen. 2015