Bericht des Gemeinderates an die Gemeindekommission zu Handen der Einwohnergemeindeversammlung



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Transkript:

Bericht des Gemeinderates an die Gemeindekommission zu Handen der Einwohnergemeindeversammlung Neue Pensionskassen-Lösung für das Gemeindepersonal a) Information zur Ausfinanzierung der Deckungslücke der BLPK b) Information zur Wahl der Vorsorgeeinrichtung und des Leistungsplans / Voraus- Beschluss zum Budget 2015 c) Kostenbeitrag zur Wahrung des Besitzstands a) Information zur Ausfinanzierung der Deckungslücke der Basellandschaftlichen Pensionskasse BLPK Um die Beitragsbelastung des Steuerzahlers, der notfalls für Unterdeckungen gerade stehen muss, zu minimieren, hat der Gesetzgeber bei den öffentlich-rechtlichen Pensionskassen bisher bewusst einen Deckungsgrad von unter 100 % zugelassen. Aufgrund der neuesten Revision des Bundesgesetzes zur beruflichen Vorsorge (BVG) müssen nun jedoch auch die öffentlichrechtlichen Pensionskassen über einen Deckungsgrad von 100 % verfügen. Die Basellandschaftliche Pensionskasse BLPK weist eine massive Deckungslücke auf und bedarf deshalb einer Sanierung. Über das entsprechende Reformpaket (Kantonsmodell) hat das Stimmvolk in der Abstimmung vom 22. September 2013 entschieden. Die Ausfinanzierungskosten für die Gemeinde Therwil betragen (Stand 31.12.2013) insgesamt gegen CHF 16 Mio. Diese setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Gemeindepersonal Lehrkräfte Anteil an Deckungslücke Aktive 851 500 1 108 500 Anteil an Deckungslücke Rentner 3 427 700 4 906 900 Umstellungskosten auf neue technische Grundlagen VZ 2010 für den Rentenbestand 1 414 900 2 470 600 Auskauf der bisher durch den Arbeitgeber im Umlageverfahren finanzierten Rententeuerung 421 600 367 500 Netto-Besitzstandsausgleich* durch Primatwechsel 224 300 723 400 Total Anteil an Ausfinanzierung 6 340 000 9 576 900 * Netto-Besitzstandsausgleich: Hinzu kommen von der BLPK gebildete Rückstellungen in Höhe von CHF 473 440, die der Gemeinde zustehen und an den Ausfinanzierungskosten angerechnet werden. Seite 1

Die Annahme des Gegenvorschlags des Landrats zur Gemeindeinitiative anlässlich der Volksabstimmung vom 18. Mai 2014 hat zur Folge, dass der Kanton die Ausfinanzierung (inklusive Besitzstand) aller Lehrpersonen des Kindergartens, der Primar- und Musikschule übernimmt. Für die Gemeinde Therwil bedeutet dies, dass sich die Ausfinanzierungskosten der Deckungslücke um CHF 9 576 900 (siehe rechte Spalte der Tabelle auf Seite 1) reduzieren. Die der Gemeinde für das Gemeindepersonal verbleibenden Kosten von CHF 6 340 000 (inkl. Besitzstand) müssen auf Ende Jahr der Basellandschaftlichen Pensionskasse überwiesen werden. Der definitiv endgültige Betrag richtet sich nach dem erzielten Jahresergebnis 2014 der BLPK und wird im Laufe des Jahres 2015 mit der Gemeinde abgerechnet. Aufgrund der aktuellen Lage an den Kapitalmärkten darf tendenziell eine gewisse nachträgliche Reduktion erhofft werden. Gemäss 16a des Pensionskassengesetzes entscheidet der Gemeinderat abschliessend über die Art der Finanzierung des auszufinanzierenden Betrags. Es steht den Gemeinden frei, den Betrag entweder aus der eigenen Kasse und/oder aus Mitteln, die auf dem Kapitalmarkt bezogen werden, zu finanzieren oder aber diesen Betrag über 20 Jahre zu amortisieren (analog Kanton). Zusätzlich ermöglicht der Kanton den Gemeinden und den anderen angeschlossenen, öffentlich-rechtlichen Institutionen, die bei der BLPK verbleiben, durch ein «Pooling» bessere Zinskonditionen für die Finanzierung zu erhalten. Angesichts der aktuell hohen Liquiditätslage kann die Gemeinde Therwil die Ausfinanzierung mit einer Einmalzahlung per 31. Dezember 2014 aus eigenen Mitteln leisten und wird deshalb auf eine freie Kapitalaufnahme resp. das «Pooling-Angebot» des Kantons verzichten. b) Information zur Wahl der künftigen Vorsorgeeinrichtung und des Leistungsplans Nach der Annahme der Vorlage durch das Stimmvolk und der Inkraftsetzung des Gesetzes und des dazugehörigen Dekrets per 1. Januar 2015 durch den Regierungsrat stehen die Konditionen bezüglich Leistungsplan der Basellandschaftlichen Pensionskasse BLPK fest. Die Gemeinden haben nun bis spätestens 30. November 2014 Zeit, alternative Vorsorgelösungen zu prüfen und zu entscheiden, ob sie ihre Angestellten weiterhin bei der BLPK versichern oder eine andere Vorsorgelösung treffen wollen. Der Gemeinderat hat als Bedingung für die Einholung von Vergleichsofferten festgelegt, dass der Leistungsplan demjenigen der kantonalen Lösung (Kantonsmodell) entsprechen muss, damit keine Ungleichbehandlung zwischen Gemeindepersonal und Lehrpersonen, welche ebenfalls Angestellte der Gemeinde sind, zustande kommt. Weiter hat der Gemeinderat festgelegt, dass aus Kosten- wie auch aus administrativen Gründen die Rentner weiterhin bei der BLPK angeschlossen bleiben sollen, da gesetzlich keine Kürzungen von Pensionierten-Renten möglich sind. Seite 2

Und schliesslich hat der Gemeinderat entschieden, dass für einen allfälligen Wechsel lediglich eine Versicherungslösung in Betracht gezogen werden soll, bei welcher eine mögliche Nachschusspflicht bei einer künftigen Unterdeckung vermieden wird, wovon sowohl Arbeitgeber (Gemeinde) als auch Arbeitnehmende profitieren. Beim sogenannten Kantonsmodell der BLPK, das wie erwähnt Basis für die Vergleichsofferten bildete, haben die Arbeitnehmenden gegenüber der heutigen Pensionskassenlösung folgende Einbussen in Kauf zu nehmen: a. Wechsel zum Beitragsprimat geringere Renten Die Rentenhöhe ist im Gegensatz zum Leistungsprimat (60% des zuletzt versicherten Lohns) nicht mehr garantiert. Pensionierte beziehen künftig eine Rente in der Höhe ihrer tatsächlich erfolgten Einzahlungen (Sparkapital). Insbesondere für die über 40-Jährigen bringt dies eine zum Teil empfindliche Einbusse mit sich. b. Höhere Prämien Im Gegenzug werden aufgrund des Primatwechsels die Beiträge höher ausfallen (neu maximal 27.4% / bisher maximal 22.5% des versicherten Lohns). Neu wird eine Risikoprämie für Invalidität, welche früher im Leistungsprimat durch ein Umlageverfahren finanziert wurde, beiden Beitragsverpflichteten in Rechnung gestellt. Zudem werden künftig die Arbeitnehmenden 5% mehr von der Beitragsaufteilung übernehmen müssen (Arbeitgeber 55%, Arbeitnehmende 45% / bisher betrug die Beitragsaufteilung 60% zu 40%). Auch werden sich die Arbeitnehmenden künftig mit 25% am Teuerungsausgleich beteiligen müssen (bisher 0%). Die Verwaltungskosten werden ebenfalls analog der Kantonslösung (und wie bisher) vom Arbeitgeber übernommen. c. Keine Beiträge mehr an Frühpensionierungen Die bisher durch den Arbeitgeber an Frühpensionierungen geleisteten Beiträge von maximal CHF 100 000 als Überbrückungsrente werden ersatzlos gestrichen. d. Erhöhung Pensionierungsalter Das Pensionierungsalter wird bei der BLPK generell von 64 auf 65 Jahre erhöht. Im Rahmen der Prüfung der künftigen Vorsorgelösung hat der Gemeinderat mit Unterstützung eines unabhängigen Beratungsbüros (Experten für berufliche Vorsorge) vier konkrete Offerten eingeholt und einen detaillierten Vergleich vorgenommen. Dabei zeigte sich, dass die Swiss Life das vorteilhafteste Angebot unterbreitet hat: Bei nur gering höherem Gesamtprämienaufwand (+ 3.0%) werden deutlich höhere Altersrenten (im Durchschnitt + 8.9%) als bei der BLPK nach Beitragsprimat erzielt. Diese höheren Altersleistungen resultieren bei gleichen Sparbeiträgen aufgrund des höheren Umwandlungssatzes. Sie erreichen aber (ceteris paribus) bei den meisten der über 40-Jährigen und bei allen über 50-Jährigen nie mehr das Niveau der bisher geltenden Renten nach Leistungsprimat. Seite 3

Dieser Umwandlungssatz darf nach menschlichem Ermessen für die kommenden fünf Jahre als stabil angenommen werden. Auf Bundesebene wird in den eidgenössischen Räten im Zusammenhang mit dem Rentenplan 2020 von einer möglichen Senkung auf 6.0% gesprochen. Erfahrungsgemäss würde eine dannzumalige Senkung des Umwandlungssatzes wohl in mehreren Schritten verteilt auf drei bis fünf Jahre erfolgen. Weitere Vorteile des Swiss Life Angebots sind: Für die weiblichen Angestellten verbleibt das Rentenalter bei 64 Jahren, und für die Gemeinde kann sich wie bereits erwähnt bei einer allfälligen Unterdeckung keine Nachschusspflicht ergeben. Der Offertvergleich zeigt folgendes Bild: BLPK Swiss Life Sparbeitrag (55% / 45%) 646 848 646 848 Risikobeitrag (55% / 45%) 84 317 83 698 Verwaltungskosten (100% / 0%) 15 107 33 051 Sicherheitsfonds und Teuerung (75% / 25%) 5 278 Total Prämienaufwand 746 272 768 875 Arbeitgeberanteil 55% (inkl. Verwaltungskosten etc.) 417 250 438 810 Ordentliches Rentenalter (M / F) 65 / 65 65 / 64 Umwandlungssatz BVG obligatorisch 5.80% 6.80% Umwandlungssatz überobligatorisch (M / F) 5.80% 5.835% / 5.7186% Durchschnittliche Differenz planmässige Altersrente + 8.9% Nach Abwägung aller Fakten haben sich sowohl der Gemeinderat als auch das gesamte Gemeindepersonal je einstimmig für einen Wechsel der Vorsorgeeinrichtung per 1. Januar 2015 von der Basellandschaftlichen Pensionskasse BLPK zur Swiss Life entschieden. Die Paritätische Vorsorgekommission (je drei Vertreter/innen Gemeinderat und Arbeitnehmende) hat an ihrer konstituierenden Sitzung vom 22. September 2014 den Leistungsplan (analog Kantonsmodell) als Vorgabe und den Wechsel zur Swiss Life abschliessend bestätigt. Der Gemeinderat unterbreitet der Gemeindeversammlung, 1) den Wechsel der Vorsorgeeinrichtung für das Gemeindepersonal auf der Basis des Leistungsplans «Kantonsmodell» per 1. Januar 2015 zur Swiss Life zur Kenntnisnahme; und beantragt der Gemeindeversammlung, 2) die Arbeitgeberbeiträge für die Vorsorge des Gemeindepersonals in Höhe von rund CHF 440 000 als Voraus-Beschluss zum Budget 2015 zu genehmigen. Seite 4

c) Kostenbeitrag zur Wahrung des Besitzstands Die in der kollektiven Finanzierung des Leistungsprimats vorgesehenen Umverteilungsmechanismen verursachen bei der Umstellung auf das Beitragsprimat und dessen individueller Finanzierung unter gewissen kumulativ gegebenen Voraussetzungen (Dienstalter und effektives Alter) eine Finanzierungslücke, welche die betroffenen Personen trotz den pro futuro geltenden höheren Sparbeiträgen nicht mehr ausgleichen können und daher bei der Rente eine (teilweise massive) Einbusse hinnehmen müssen. Zur Verhinderung dieses Nachteils hat der Kanton Basel-Landschaft für die davon betroffenen Mitarbeitenden (Arbeitnehmende über 50 Jahre) eine Besitzstandsregelung beschlossen, welche das Sparkapital im Beitragsprimat mit Zusatzgutschriften erhöht, so dass die Lücke zwischen der Rente im Leistungsprimat und der im Beitragsprimat geschlossen werden kann, sofern ein Anspruch auf eine maximale Zusatzgutschrift besteht (siehe dazu Dekret der BLPK). Diese Besitzstandsregelung wird aufgrund der Abstimmung vom 18. Mai 2014 nebst allen Kantonsangestellten auch den Lehrpersonen des Kindergartens sowie der Primar- und Musikschule welche ebenfalls Angestellte der Gemeinde sind garantiert. Die entsprechenden Ausfinanzierungskosten (CHF 723 400, siehe unter a)) werden vom Kanton übernommen. Hinzu kommt bei den Lehrkräften, dass ihnen bei Stellenwechsel innerhalb des Kantons alle früheren Beitragsjahre voll angerechnet werden (erweiterter Besitzstand), während Mitarbeitende der Gemeinde im gleichen Fall (Beschäftigung beim Kanton oder anderen Gemeinden vor Stellenantritt in Therwil) die früheren Beitragsjahre verlieren. Der Gemeinderat vertritt die Ansicht, dass eine Ungleichbehandlung von Lehrpersonen und den übrigen Gemeindeangestellten willkürlich erscheint, weshalb die Besitzstandsregelung für alle Betroffenen angewendet werden soll. Zumal wie bereits erläutert alle arbeitnehmenden Personen zur Ausfinanzierung der Deckungslücken künftig anteilmässig mehr von der Beitragsaufteilung (+ 5%) und vom Teuerungsausgleich (+ 25%) bezahlen müssen. Der von der BLPK ausgewiesene Besitzstandsausgleich für das Gemeindepersonal beträgt brutto CHF 697 740. Davon in Abzug zu bringen sind die von der BLPK in den letzten Jahren aus den Beiträgen der Aktivversicherten gebildeten, zweckgebundenen Rückstellungen in Höhe von CHF 473 440, die der Gemeinde gutgeschrieben werden. Netto wäre demnach bei der BLPK ein Betrag von CHF 224 300 (siehe unter a)) zusätzlich zu leisten. Durch den Wechsel zur Swiss Life wird dieser, in den totalen Ausfinanzierungskosten von CHF 6.34 Mio. aufgeführte Betrag nicht fällig, und zusätzlich werden die oben erwähnten Rückstellungen angerechnet: Seite 5

Ausfinanzierungskosten 6 340 000 Netto-Besitzstandsausgleich./. 224 300 Zwischentotal 6 115 700 Rückstellungen für Besitzstandsausgleich./. 473 440 Netto-Überweisung Ausfinanzierung an BLPK 5 642 260 Vom gesamten für den Besitzstandsausgleich nach Kantonsmodell notwendigen Betrag (697 740) sind demnach 68% durch die zweckgebundenen Rückstellungen finanziert. Der Gemeinderat ist aufgrund des vorher Genannten der Ansicht, dass auch die restlichen 32% (224 300) in die neue Vorsorgeeinrichtung eingebracht werden sollen, so wie es bei einem Verbleib bei der BLPK der Fall wäre. Gemäss 16a des Pensionskassengesetzes entscheidet die Gemeindeversammlung über den Betrag der Besitzstandsregelung. Dieser Beschluss ist ein Entscheid über eine ungebundene Ausgabe, wird jedoch ausdrücklich vom Referendum ausgenommen. Höhere planmässige Altersleistungen (wie bei der Swiss Life) führen erfahrungsgemäss zu einer Senkung der Besitzstandskosten, weil eine geringere Rentendifferenz ausgeglichen werden muss. Da eine exakte Berechnung zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht möglich ist, beantragen der Gemeinderat und die Paritätische Vorsorgekommission den gesamten, zusätzlich und einmalig zu leistenden Betrag. Dies erscheint umso gerechtfertigter, als ja die Vorsorgekosten der Gemeinde durch die Senkung des Anteils der Arbeitgeberbeiträge (von 60% auf 55%) und der Teuerung (von 100% auf 75%) sowie durch den vollständigen Wegfall der Überbrückungsrenten bei vorzeitiger Pensionierung dauerhaft reduziert worden sind. Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung, der Besitzstandsregelung für das Gemeindepersonal gemäss Kantonsmodell zuzustimmen und zur Finanzierung zusätzlich zu den zweckgebundenen Rückstellungen von CHF 473 440 einen Kredit von maximal CHF 225 000 zu genehmigen. Therwil, im September 2014 Im Namen des Gemeinderates Der Gemeindepräsident Reto Wolf Der Gemeindeverwalter Theo Kim Seite 6