Unternehmerinnenumfrage Frühjahr 2015. Zukunftsperspektiven Herausforderungen aktiv begegnen

Ähnliche Dokumente
Unternehmerinnenumfrage 2016

Mitten im Markt. Unternehmerinnenumfrage Frühjahr Schwerpunkte: Standort Deutschland, Unternehmensführung, Rahmenbedingungen

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Deutschland-Check Nr. 35

ZART KEIMT DIE HOFFNUNG FÜR 2005

Flexibilität und Erreichbarkeit

Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen. Gothaer Asset Management AG Köln, 11. Februar 2016

BEVÖLKERUNGS- UND UNTERNEHMERBEFRAGUNG»VERMÖGENSTEUER UND EIGENTUM«

Pressekonferenz. 7. Oktober 2002, Uhr Café Landtmann, Löwel-Zimmer 1010 Wien, Dr. Karl-Lueger-Ring 4

Umfrage Bedeutung von Innovationen und gesellschaftliche Relevanz

Presse-Information

Umfrage Stress und Arbeitsbelastung in Deutschland

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Familienunternehmer-Umfrage: Note 4 für Energiepolitik der Bundesregierung 47 Prozent der Unternehmer sehen Energiewende als Chance

Azubi Plus. projekt zukunft. Gestalten Sie Ihre Ausbildungen attraktiver, interessanter und wirkungsvoller mit...

Studie Autorisierungsverfahren Online-Banking n = 433, Befragungszeitraum: Februar bis März 2014

Es gibt nur eine Bilanz die zählt: Ihre Zufriedenheit.

Ergebnisse zur Umfrage GC MARKT-BLITZLICHT No. 6 Mitarbeiter gewinnen. 08. August 2014

ASQF-Umfrage 2014 Branchenreport für die deutschsprachige IT-Branche. Qualitätstrends in der Software-Entwicklung

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Stimmungsbild im Februar 2014

Weihnachten: Mittelstand feiert und spendet

Was machen Unternehmen gegen Fachkräfteengpässe? Sonderauswertung aus dem IW-Personalpanel für den TÜV NORD

Hinweise zum Fragebogen. Wir möchten Sie darum bitten, die jeweils zutreffenden Antworten in den dafür vorgesehenen

Presseinformation

Demografischer Wandel

PHIMEA MITARBEITERZUFRIEDENHEIT. Erkennen. Verstehen. Handeln. Mitarbeiter sind das Kapital in Ihrem Unternehmen

Rhein-Main KOMPASS Der Wirtschaftstrend-Report der Helaba

Umfrage Mitarbeiterkapazitäten für das BCM 2010 der bcm news Mai 2010 Ergebnisse der bcm news Umfrage Mitarbeiterkapazitäten für das BCM 2010

expopharm 30. September 2015

Zinssicherung im B2B Markt April 2010

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten

Umfrage: In Deutschland liegt viel Gründerpotential brach

Väter in Familienunternehmen Die Ursachenstiftung Oktober 2012

Crowdfunding Umfrage Bekanntheit & Beteiligung

FORSA-STUDIE ARBEIT, FAMILIE, RENTE WAS DEN DEUTSCHEN SICHERHEIT GIBT

- Making HCM a Business Priority

I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Mobile Intranet in Unternehmen

Wachstumspotenzial bei Banken durch individuelle Beratung

EPU und Kleinunternehmen in OÖ Studie 2016

Energieeffizienz 2012

Private Altersvorsorge

Ohne den gewerkschaftlichen Rechtsschutz hätte ich meine Rechte nicht durchsetzen können.

Fragebogen zur Erhebung der Zufriedenheit und Kooperation der Ausbildungsbetriebe mit unserer Schule

Statement. Dr. Jens Sträter zeb/rolfes.schierenbeck.associates

Deutsche Arbeitnehmer sind zuversichtlich und hochmotiviert

INNOVATIONEN UND QUALIFIZIERUNG WAS SAGEN BETRIEBSRÄTE?

Dresden: Wirtschaftliche Situation und digitale Herausforderungen von Freiberuflern, Gewerbetreibenden und Handwerkern

Verbundprojekt SCHICHT

kinderbetreuung Wir fördern Vereinbarkeit

Köln/Bonn: Wirtschaftliche Situation und digitale Herausforderungen von Freiberuflern, Gewerbetreibenden und Handwerkern

Altdorf. ihk-standortumfrage. ergebnisse der umfrage bei mittelständischen unternehmen. ihk-gremiumsbezirk. Herzogenaurach

Personalentwicklung. Umfrage zur Personalentwicklung. Februar Cisar - consulting and solutions GmbH. In Zusammenarbeit mit

Modernes Arbeiten Wunsch und Wirklichkeit in deutschen Büros. Ergebnisse der repräsentativen Emnid-Studie 2011

Sparen in Deutschland - mit Blick über die Ländergrenzen

Konzeption & Umsetzung eines länderübergreifenden IKZM - Prozesses

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an!

Das Unternehmens- Cockpit Die zehn wichtigsten Kennzahlen zum Strategie-Controlling

Forderungsausfälle - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - September 2009

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Auswertung JAM! Fragebogen: Deine Meinung ist uns wichtig!

Privatanleger erwarten anhaltend negative Realzinsen

Umfrage zur Akzeptanz der Windenergie an Land Herbst 2015

Unternehmensführung in der Krise

Wechselbereitschaft von. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 07. Januar PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Test: Sind Sie ein Unternehmertyp?

Blitzumfrage zum Thema Crowdinvesting. Stand: Blitzumfrage des BITKOM zum Crowdinvesting in Deutschland. Methodik

Es gilt das gesprochene Wort! Impulse für Weiterbildung

Der DIA Deutschland-Trend-Vorsorge

SaarLB-Trendstudie Erneuerbare Energien

Generation Y Umfrage

Die Mehrheit der deutschen Erwerbstätigen sieht Defizite im Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit

Sonderbefragung Industrie 4.0

MODUL 5: BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

Energieeffizienz. Ergebnisse einer repräsentativen Telefonbefragung bei 400 B2B-Finanzentscheidern

Bürger legen Wert auf selbstbestimmtes Leben

Brüssel, 13. Mai 2011 Flash-Eurobarometer zu Jugend in Bewegung

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE (BAV) TNS-UMFRAGE IM AUFTRAG DES BVI 3. DEZEMBER 2014 FRANKFURT

Änderungen in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ab 1. Januar 2015.

CSR - Corporate Social Responsibility Ein Gewinn für alle

Bevölkerungsbefragung: Servicemonitor Finanzen. Oktober 2015

DIA Ausgewählte Trends Juni Klaus Morgenstern, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Berlin Bettina Schneiderhan, YouGov Deutschland, Köln

Repräsentative Umfrage zur Beratungsqualität im deutschen Einzelhandel (Auszug)

Emnid-Umfrage zur Bürger-Energiewende

Strategien der professionellen Fachkräftegewinnung

UNTERNEHMER SEMINAR. Das Unternehmens- Cockpit. Die zehn wichtigsten Kennzahlen zum Strategie-Controlling. In Kooperation mit

Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern am politischen Willensbildungsprozess und an politischen Entscheidungen. Bonn, Mai 2014

PROKONTEX / Mit Profis arbeiten.

Personalentwicklung im Berliner Mittelstand. Darstellung der Studienergebnisse Berlin,

EARSandEYES-Studie: Elektronisches Bezahlen

Transkript:

Unternehmerinnenumfrage Frühjahr 205 Zukunftsperspektiven Herausforderungen aktiv begegnen

Inhalt Unternehmerinnen 205 kritisch und offensiv 3 Summary 4 Umfragekonzept 6 Einschätzung der wirtschaftlichen Lage 7 Die Stimmung weniger optimistisch Investitionsbereitschaft bei Unternehmerinnen nach wie vor hoch Wirtschaft und Politik 9 Langfristiges Unternehmenswachstum braucht weniger Bürokratie, aber verlässliche politische Entscheidungen Arbeit der Großen Koalition bei Unternehmerinnen herrscht Unzufriedenheit Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Unternehmerinnen von Vorteil Breitbandausbau gute Versorgung bei massiv steigendem Bedarf Unternehmerische Herausforderungen und Strategien 2 Die Zukunft des Unternehmens sind qualifizierte Mitarbeiter Fachkräftemangel Lage spitzt sich zu Bindung von Fachkräften verstärkte Investitionen in Qualifikation und Work-Life-Balance Flexible Arbeitszeiten nach wie vor wichtigste Maßnahme zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Wiedereinsteiger Ressourcen werden bisher nicht ausgeschöpft Erfahrung und Wissen sind gefragt wie Wiedereinsteiger punkten können Private Zukunftsvorsorge 8 Anlage in Immobilien, Fonds und Aktien bei Unternehmerinnen hoch im Kurs

Unternehmerinnen 205 kritisch und offensiv Auch wenn der Blick in die Zukunft skeptischer geworden ist, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung für 205 weniger optimistisch bewertet wird, Bürokratie und Abgaben den unternehmerischen Handlungsspielraum einschränken Unternehmerinnen gehen künftige Herausforderungen offensiv an. Unternehmerinnen haben den nachhaltigen Unternehmenserfolg im Blick. Sie investieren z. B. verstärkt in Mitarbeiterqualifikation und in Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um dem steigenden Fachkräftemangel aktiv zu begegnen. Die Rekrutierung von Wiedereinsteigern könnte hier Linderung verschaffen, allerdings sind dafür auch Hürden zu überwinden, wie z. B. der hohe Schulungsbedarf der Wiedereinsteiger. Unter dem Leitthema Zukunftsperspektiven beleuchtet die aktuelle Unternehmerinnenumfrage des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU) und der Deutschen Bank wichtige Faktoren der Unternehmensführung und -strategie. Dabei wurden zu ausgewählten Fragen auch die Einschätzungen von Entscheidern im Mittelstand herangezogen, um Vergleichswerte zu erhalten. Die Ergebnisse legen sowohl die Gemeinsamkeiten als auch interessante Differenzen offen. Allen an der Umfrage beteiligten Unternehmerinnen und Entscheidern in mittelständischen Unternehmen möchten wir auch in diesem Jahr für ihre eingebrachte Zeit und Unterstützung danken. Den Leserinnen und Lesern wünschen wir eine informative und anregende Lektüre. Stephanie Bschorr Präsidentin Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. Martina Eich-Ehren Managing Director Deutsche Bank AG 3

Summary Fachkräftemangel Lage spitzt sich zu Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen Unternehmerinnen vs. Entscheider im Mittelstand Einschätzung Unternehmerinnen Einschätzung Entscheider in mittelständischen Unternehmen 2 205 204 205 204 4 5 28 40 40 4 27 Schwer zu besetzende Bereiche: 74 % Fachkräfte mit Berufsausbildung 75 % 25 Schwer zu besetzende Bereiche: 78 % Fachkräfte mit Berufsausbildung 74 % 42 44 % Fach- und Führungskräfte mit Hochschulabschluss 43 % 26 % Auszubildende 35 % % An- und ungelernte Mitarbeiter 9 % 33 Fach- und Führungskräfte mit Hochschulabschluss 55 49 % 48 % 54 40 % Auszubildende 37 % 6 % An- und ungelernte Mitarbeiter 7 % Ja, ich habe Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Nein, ich habe keine Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Ich habe keine offenen Stellen zu besetzen. Ja, ich habe Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Nein, ich habe keine Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Ich habe keine offenen Stellen zu besetzen. n = 354 (205), 422 (204); 2 n = 203 (205), 207 (204) keine Angaben = nicht dargestellt Bindung von Fachkräften verstärkte Investitionen in Qualifikation und Work-Life-Balance Maßnahmen zur Qualifizierung und zum Halten der Fachkräfte aus Sicht der Unternehmerinnen Weiterbildungsmaßnahmen im Unternehmen 60 67 Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf 53 63 Ausbildung von Jugendlichen 35 37 Sonderleistungen in Form von Zusatzzahlungen, Dienstwagen etc. 24 34 Angebote der betrieblichen Altersvorsorge 3 * Vermögenswirksame Leistungen 29* Längere Beschäftigung älterer Mitarbeiter 28 3 Imagekampagnen und Werbemaßnahmen 8 9 205 204 Anwerbung von ausländischen Fachkräften 9 n = 354 (205), 422 (204); * neue Frage 205 keine Angaben = nicht dargestellt 4

Wiedereinsteiger Ressourcen werden bisher nicht ausgeschöpft Eingliederung Wiedereinsteiger Einschätzung Unternehmerinnen Einschätzung Entscheider in mittelständischen Unternehmen 2 Ist Plan Ist Plan 8 5 6 37 5 44 52 43 38 20 44 32 Haben Sie in Ihrem Unternehmen Wiedereinsteiger angestellt? Planen Sie in den nächsten 2 Monaten Wiedereinsteiger einzustellen? Haben Sie in Ihrem Unternehmen Wiedereinsteiger angestellt? Planen Sie in den nächsten 2 Monaten Wiedereinsteiger einzustellen? Ja Nein keine Angabe Ja Nein keine Angabe n = 354; 2 n = 203 Einschätzung der wirtschaftlichen Lage Stimmung weniger optimistisch Beurteilung der Wirtschaftslage allgemein und im eigenen Unternehmen für die nächsten 6 Monate Einschätzung Unternehmerinnen Einschätzung Entscheider in mittelständischen Unternehmen 2 205 204 205 204 205 204 205 204 7 0 5 6 5 4 7 4 55 47 37 55 54 59 48 57 23 33 45 56 30 42 35 47 Entwicklung der wirtschaft lichen Lage in Deutschland allgemein Entwicklung der wirtschaft lichen Lage im eigenen Unternehmen Entwicklung der wirtschaft lichen Lage in Deutschland allgemein Entwicklung der wirtschaft lichen Lage im eigenen Unternehmen besser bleibt unverändert schlechter besser bleibt unverändert schlechter n = 354 (205), 422 (204); 2 n = 203 (205), 207 (204) keine Angaben = nicht dargestellt 5

Umfragekonzept Im Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU) sind rund.600 Unternehmerinnen in 6 Landesverbänden und 5 Regionalkreisen organisiert. Die Unternehmerinnen erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von 85 Milliarden Euro und beschäftigen über 500.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Seit über 60 Jahren setzt der VdU sich erfolgreich dafür ein, dass die Stimme der Unternehmerinnen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft angemessen Gehör findet. Die Deutsche Bank als einer der wichtigstenfinanzpartner des Mittelstands unterstützt heute jedes vierte mittelständische Unternehmen vom Selbstständigen bis zum Familienunternehmen. Untersuchungsprofil: Einschätzungen der Unternehmerinnen vs. Einschätzungen von Entscheidern in mittelständischen Unternehmen Die aktuelle Frühjahrsumfrage 205 basiert wie in den beiden vorvergangenen Jahren auf zwei parallelen Befragungssträngen: zumeinen auf einer Online-Befragung von 354 deutschen Unternehmerinnen, die dem VdU angehören, durchgeführt im Januar / Februar 205 von dem Marktforschungsinstitut EARSandEYES GmbH. Zumanderen auf computergestützten Telefoninterviews mit 203 Entscheidern in mittelständischen Unternehmen, durchgeführt im Januar / Februar 205 von TNS Deutschland GmbH. Die erstmals im Frühjahr 203 erhobene Umfrage ist als langfristige Befragungsreihe konzipiert. Diese Ausrichtung erlaubt es, Unterschiede wie Gemeinsamkeiten zwischen den Einschätzungen und Einstellungen von Unternehmerinnen und Entscheidern in mittelständischen Unternehmen zu identifizieren. 6

Einschätzung der wirtschaftlichen Lage Die Stimmung weniger optimistisch Innerhalb eines Jahres hat sich die Stimmung der Befragten leicht eingetrübt: So bewerten nur noch 23 % der Unternehmerinnen die Entwicklung der zukünftigen Wirtschaftslage in Deutschland mit wird besser, in 204 gaben 33 % diese Einschätzung ab. Die Entwicklung im eigenen Unternehmen sehen nur noch 45 % ( *) positiv. Auch bei den Entscheidern in mittelständischen Unternehmen haben sich die Erwartungen mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung verschlechtert: Die Optimisten haben von 42 % auf 30 % verloren, die Pessimisten von 4 % auf 5 % zugenommen. Die kurzfristige Zukunft des eigenen Unternehmens sehen noch 35 % ( 2*) positiv. Beurteilung der Wirtschaftslage allgemein und im eigenen Unternehmen für die nächsten 6 Monate Einschätzung Unternehmerinnen Einschätzung Entscheider in mittelständischen Unternehmen 2 205 204 205 204 205 204 205 204 7 0 5 6 5 4 7 4 55 47 37 55 54 59 48 57 23 33 45 56 30 42 35 47 Entwicklung der wirtschaft lichen Lage in Deutschland allgemein Entwicklung der wirtschaft lichen Lage im eigenen Unternehmen Entwicklung der wirtschaft lichen Lage in Deutschland allgemein Entwicklung der wirtschaft lichen Lage im eigenen Unternehmen besser bleibt unverändert schlechter besser bleibt unverändert schlechter n = 354 (205), 422 (204); 2 n = 203 (205), 207 (204) keine Angaben = nicht dargestellt * Veränderung in Prozentpunkten 7

Investitionsbereitschaft bei Unternehmerinnen nach wie vor hoch Wie in den beiden Vorjahren planen etwa zwei Drittel der Unternehmerinnen in den nächsten 2 Monaten Investitionen in das eigene Unternehmen: 205 liegt die Zahl bei 70 %, 204 bei 69 %, 203 bei 63 %. Planung von Investitionen in den nächsten 2 Monaten aus Sicht der Unternehmerinnen 205 70 20 9 204 69 27 5 63 29 7 203 Ja, es sind Investitionen für das eigene Unternehmen in den nächsten 2 Monaten geplant Nein, es sind keine Investitionen für das eigene Unternehmen in den nächsten 2 Monaten geplant keine Angabe n = 354 (205), 422 (204), 44 (203) 8

Wirtschaft und Politik Langfristiges Unternehmenswachstum braucht weniger Bürokratie, aber verlässliche politische Entscheidungen Der Abbau bürokratischer Vorschriften führt die Rangliste der wichtigsten Wachstumsfaktoren sowohl bei den Unternehmerinnen (58 %) als auch bei den Entscheidern im Mittelstand (50 %) an. Ebenfalls weit oben rangiert bei beiden Befragungsgruppen der Faktor verlässliche politische Entscheidungen: 47 % bei den Entscheidern im Mittelstand und 45 % bei den Unternehmerinnen. Ein weiterer Top-Faktor ist die Verringerung der Abgaben- und Steuerlast: Mit 47 % hat er für Unternehmerinnen eine weitaus höhere Priorität als für die Entscheider im Mittelstand (36 %). Die größte Diskrepanz besteht in der Einschätzung der Energiepreise: Nur 3 % der Unternehmerinnen halten dies für einen wichtigen Faktor, jedoch 38 % der Entscheider im Mittelstand. Aktuell diskutierte Themen wie Mindestlohn und Neuregelung der Erbschaftsteuer sind weniger relevant. Faktoren für das langfristige Unternehmenswachstum Abbau bürokratischer Vorschriften 50 58 Verringerung der Abgaben- und Steuerlast 36 47 Verlässliche politische Entscheidungen 45 47 Höhere Investitionen ins Bildungssystem 28 33 Erleichterungen beim Kündigungsschutz 6 8 Forcierung des Breitbandausbaus (z. B. für Digitalisierung / Industrie 4.0) 4 5 Förderung von Diversity (Vielfalt) 4 4 Günstige Energiepreise 3 38 Alternative Finanzierungsformen (Crowdfinancing, Venture Capital) Weitere Ausnahmen vom Mindestlohn 9 0 2 Neuregelung der Erbschaftsteuer Andere Faktoren 7 7 7 5 Einschätzung Unternehmerinnen Einschätzung Entscheider in mittelständischen Unternehmen 2 n = 354; 2 n = 203 keine Angaben = nicht dargestellt 9

Arbeit der Großen Koalition bei Unternehmerinnen überwiegt die Unzufriedenheit Die Arbeit der Bundesregierung benoten 33 % der befragten Unternehmerinnen mit eher unzufrieden, 8 % mit sehr unzufrieden. 30 % sind eher zufrieden und nur % sehr zufrieden. Zufriedenheit mit der Arbeit der Großen Koalition Sehr zufrieden Eher zufrieden 30 Weder zufrieden noch unzufrieden 25 Eher unzufrieden 33 Sehr unzufrieden 8 n = 354 keine Angaben = nicht dargestellt Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Unternehmerinnen von Vorteil 45 % der Unternehmerinnen sind der Meinung, dass die aktuelle Niedrigzinspolitik der EZB sich vorteilhaft für ihr Unternehmen gestaltet. Die aktuelle Niedrigzinspolitik der EZB aus Sicht der Unternehmerinnen Die aktuelle Niedrigzinspolitik ist von Nachteil. 0 Die aktuelle Niedrigzinspolitik ist von Vorteil. 45 45 Weder noch n = 354 0

Breitbandausbau gute Versorgung bei massiv steigendem Bedarf Für 63 % der befragten Unternehmerinnen hat sich der Breitbandbedarf in den letzten Jahren massiv erhöht. Rund die Hälfte (5 %) ist mit der Versorgung am Unternehmensstandort zufrieden. Mehr als ein Drittel (35 %) würde bei mangelnder Versorgung einen Standortwechsel in Betracht ziehen. Bedeutung des Breitbandausbaus 63 5 49 39 35 8 33 32 29 42 Unser Breitbandbedarf hat sich in den letzten Jahren massiv erhöht. Ich bin mit der Breitbandversorgung am Standort meines Unternehmens zufrieden. Meine Mitarbeiter können das Internet auch für private Zwecke nutzen, da es ein wichtiges Instrument zur Mitarbeiterbindung ist. An dem Standort meines Unternehmens stehen Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Ich würde einen Standortwechsel meines Unternehmens bei mangelnder Breitbandversorgung in Betracht ziehen. Trifft voll und ganz zu + Trifft eher zu Trifft eher nicht zu + Trifft überhaupt nicht zu n = 354 keine Angaben = nicht dargestellt

Unternehmerische Herausforderungen und Strategien Die Zukunft des Unternehmens sind qualifizierte Mitarbeiter Vor allem die Intensivierung der fachlichen Qualifikation sichert nach Meinung der Unternehmerinnen (77 %) ebenso wie der Entscheider im Mittelstand (8 %) den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Für 70 % der Unternehmerinnen ist die Erschließung neuer Marktfelder eine wichtige strategische Option. Bei beiden Befragungsgruppen rangiert die Senkung der Unternehmenskosten unter den Top-3-Herausforderungen der Zukunft: Entscheider im Mittelstand 77 %, Unternehmerinnen 53 %. Maßnahmen zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs in den nächsten 2 Monaten Intensivierung der fachlichen Qualifizierung / Weiterbildung 77 8 Erschließung neuer Marktfelder 60 70 Senkung der Unternehmenskosten 53 77 Einstellung neuer Mitarbeiter 47 58 Ausbau der Infrastruktur des Unternehmens 47 5 Digitalisierung von Wertschöpfungsprozessen / Prozessabläufen 44 55 Ausbau flexibler Arbeitszeitmodelle 33 35 Klärung der Unternehmensnachfolge 23 23 Einschätzung Unternehmerinnen Top-2-Boxes (Werte und 2 auf der Skala) Einschätzung Entscheider in mittelständischen Unternehmen 2 Top-2-Boxes (Werte und 2 auf der Skala) n = 354; 2 n = 203 5er-Skala: = bestimmt; 5 = bestimmt nicht keine Angaben = nicht dargestellt 2

Fachkräftemangel Lage spitzt sich zu 42 % der Unternehmerinnen tun sich nach eigenen Angaben schwer, vakante Stellen zu besetzen, 204 waren es 33 %. Noch problematischer sieht die Lage bei den Entscheidern in mittelständischen Unternehmen aus: 55 % (+*) beklagen Engpässe. Dringend gesucht werden nach wie vor Fachkräfte mit Berufsausbildung: 74 % ( *) der Unternehmerinnen haben hier Probleme, bei den Entscheidern im Mittelstand stieg der Wert sogar auf 78 % (+4*). Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen Unternehmerinnen vs. Entscheider im Mittelstand Einschätzung Unternehmerinnen Einschätzung Entscheider in mittelständischen Unternehmen 2 205 204 205 204 4 5 28 40 40 4 27 Schwer zu besetzende Bereiche: 74 % Fachkräfte mit Berufsausbildung 75 % 25 Schwer zu besetzende Bereiche: Fachkräfte mit 78 % Berufsausbildung 74 % 42 44 % Fach- und Führungs- kräfte mit Hochschul- abschluss 43 % 26 % Auszubildende 35 % An- und ungelernte % Mitarbeiter 9 % 33 Fach- und Führungs- kräfte mit Hochschul- 55 49 % abschluss 48 % 54 40 % Auszubildende 37 % An- und ungelernte 6 % Mitarbeiter 7 % Ja, ich habe Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Ja, ich habe Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Nein, ich habe keine Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Nein, ich habe keine Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Ich habe keine offenen Stellen zu besetzen. Ich habe keine offenen Stellen zu besetzen. n = 354 (205), 422 (204); 2 n = 203 (205), 207 (204) keine Angaben = nicht dargestellt * Veränderung in Prozentpunkten 3

Bindung von Fachkräften verstärkte Investitionen in Qualifikation und Work-Life-Balance Verstärkt investieren Unternehmerinnen in Weiterbildungsmaßnahmen der Mitarbeiter: Mit 67 % sind es 7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Noch mehr an Bedeutung gewinnen mit 63 % Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, in 204 waren es 53 %. Circa ein Drittel der Unternehmerinnen bieten ihren Mitarbeitern betriebliche Altersversorgung oder vermögenswirksame Leistungen an. Die Anwerbung von ausländischen Fachkräften spielt nach wie vor nur eine geringe Rolle. Maßnahmen zur Qualifizierung und zum Halten der Fachkräfte aus Sicht der Unternehmerinnen Weiterbildungsmaßnahmen im Unternehmen 60 67 Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf 53 63 Ausbildung von Jugendlichen 35 37 Sonderleistungen in Form von Zusatzzahlungen, Dienstwagen etc. 24 34 Angebote der betrieblichen Altersvorsorge * 3 Vermögenswirksame Leistungen * 29 Längere Beschäftigung älterer Mitarbeiter 28 3 Imagekampagnen und Werbemaßnahmen 8 9 Anwerbung von ausländischen Fachkräften 9 205 204 n = 354 (205), 422 (204); * neue Frage 205 keine Angaben = nicht dargestellt 4

Flexible Arbeitszeiten nach wie vor wichtigste Maßnahme zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Das Angebot flexibler Arbeitszeiten ist mit 7 % nach wie vor die wichtigste Maßnahme, die die Unternehmerinnen zur besseren Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben umsetzen. Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Flexible Arbeitszeiten 7 70 Teilzeitmodelle (für Männer und Frauen) 52 50 Individuelle Regelungen mit Mitarbeitern / Mitarbeiterinnen zur Kinderbetreuung 4 39 Telearbeitsplätze 9 23 Programme für die Rückkehr nach der Elternzeit 2 8 Kooperation mit lokalen privaten oder öffentlichen Kinderbetreuungsangeboten 8 7 Betriebliche Kinderbetreuung 3 Keines davon 9 9 205 204 n = 354 (205), 422 (204) 5

Wiedereinsteiger Ressourcen werden bisher nicht ausgeschöpft Trotz zunehmenden Fachkräftemangels nutzen sowohl Unternehmerinnen wie Entscheider im Mittelstand in der Mehrheit das Potenzial von Wiedereinsteigern noch nicht. Aktuell geben nur 38 % der befragten Unternehmerinnen an, Wiedereinsteiger eingestellt zu haben, nur 20 % planen dies in den nächsten 2 Monaten. Bei den Entscheidern im Mittelstand sind es immerhin 44 %, die Wiedereinsteiger beschäftigen. Auf Jahressicht plant hier knapp ein Drittel, Wiedereinsteigerprogrammeweiterhin zu realisieren. Eingliederung Wiedereinsteiger Einschätzung Unternehmerinnen Einschätzung Entscheider in mittelständischen Unternehmen 2 Ist Plan Ist Plan 8 5 6 37 5 44 52 43 38 20 44 32 Haben Sie in Ihrem Unternehmen Wiedereinsteiger angestellt? Planen Sie, in den nächsten 2 Monaten Wiedereinsteiger einzustellen? Haben Sie in Ihrem Unternehmen Wiedereinsteiger angestellt? Planen Sie, in den nächsten 2 Monaten Wiedereinsteiger einzustellen? Ja Nein Keine Angabe Ja Nein Keine Angabe n = 354; 2 n = 203 6

Erfahrung und Wissen sind gefragt wie Wiedereinsteiger punkten können Auf die Frage, welchen Nutzen bzw. welche Herausforderungen die Rückkehr von Wiedereinsteigern mit sich bringt, sehen Unternehmerinnen u. a. folgende Vorteile: Das Wissen aus langjähriger Berufspraxis wird genutzt (89 %), Unternehmenswissen wird gesichert (87 %), Fachkräftemangel wird reduziert (85 %). Obwohl die Mehrheit der Befragten diese Chancen erkennen, betrachten 47 % den hohen Schulungsbedarf der Wiedereinsteiger und die daraus folgenden Qualifikationsmaßnahmen als Hürden der Umsetzung. Die Rückkehr von Wiedereinsteigern Nutzt das Wissen aus langjähriger Berufspraxis. 89 Trägt zum Erhalt von Unternehmenswissen bei. 87 Reduziert den Fachkräftemangel. 85 Führt zu weniger Fluktuation im Unternehmen. 69 Steigert die Motivation in der Gesamtbelegschaft. 66 Steigert die Wettbewerbsfähigkeit. 52 Erfordert hohen Schulungsbedarf, um Qualifikationsdefizite der Rückkehrer auszugleichen. 47 Stößt auf Vorbehalte seitens der Kollegen. 3 n = 354 7

Private Zukunftsvorsorge Anlage in Immobilien, Fonds und Aktien bei Unternehmerinnen hoch im Kurs Bei der privaten Zukunftsvorsorge setzen 59 % der befragten Unternehmerinnen auf Anlagen in Immobilien, Fonds oder Aktien. 57 % haben Vorsorgemaßnahmen für die Berufsunfähigkeit getroffen. Gesetzliche Vorsorgemodelle, wie die Rürup-Rente, kommen für die Mehrheit nicht infrage. Für 32 % ist der Verkauf des Unternehmens als Vorsorgebaustein für später geplant. Maßnahmen der privaten Zukunftsvorsorge Vermögensanlage in Immobilien, Fonds oder Aktien Zusätzliche Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit Direktversicherung für geschäftsführende Gesellschafter einer GmbH Betriebliche Altersversorgung für geschäftsführende Gesellschafter Rürup-Rente 59 7 2 57 6 8 4 6 32 2 6 25 34 30 3 8 3 29 6 3 58 2 Pensionszusage für geschäftsführende Gesellschafter Verkauf des Unternehmens 4 2 6 4 36 2 32 36 29 Bereits durchgeführt Ist kurzfristig geplant Ist später geplant Kommt nicht infrage Keine Angabe n = 354 8

Impressum Herausgeber: Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU) Glinkastraße 32 07 Berlin Telefon: +49 (0)30 20 05 99-0 www.vdu.de Deutsche Bank AG Taunusanlage 2 60325 Frankfurt am Main Telefon: +49 (0)69 90-3 90 8 www.deutsche-bank.de Durchführende Institute: EARSandEYES GmbH Institut für Markt- und Trendforschung Brahmsallee 6, 2044 Hamburg TNS Deutschland GmbH, Infratest Finanzforschung Stieghorster Straße 86 90, 33605 Bielefeld Verantwortlich: Stephanie Bschorr, VdU Claudia Große-Leege, VdU Martina Eich-Ehren, Deutsche Bank Olaf Petersen, Deutsche Bank Dr. Alexander Winkler, Deutsche Bank Gestaltung: Die G2 Werbeagentur GmbH Gerhardt & Gustmann, Frankfurt am Main Druck: Franz Kuthal GmbH & Co. KG, Mainaschaff Stand: März 205 Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU) Deutsche Bank AG

Für Smartphone-Nutzer Scannen Sie den untenstehenden QR-Code mit Ihrem QR-Code-Reader und Sie gelangen direkt zur Internetseite des Verbands deutscher Unternehmerinnen. der Deutschen Bank. Ansprechpartner bei Rückfragen Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU) Julia Chojecka Telefon: +49 (0)30 200 59 9-5 E-Mail: julia.chojecka@vdu.de Deutsche Bank AG Claudio De Luca Telefon: +49 (0)30 3407-2686 E-Mail: claudio.deluca@db.com