Vorwort. Inge Hanschke, Rainer Lorenz. Strategisches Prozessmanagement - einfach und effektiv. Ein praktischer Leitfaden ISBN: 978-3-446-42695-5



Ähnliche Dokumente
STRATEGISCHES PROZESS - MANAGEMENT

STRATEGISCHES PROZESS - MANAGEMENT

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

Projektmanagement in der Spieleentwicklung

ERP / IT Strategieleitfaden Vorgehensmodell zur Entwicklung einer ERP / IT-Strategie

ZIELE erreichen WERTSTROM. IDEEN entwickeln. KULTUR leben. optimieren. KVP und Lean Management:

PerformanceGroup. Seite 1

Prozessoptimierung. und. Prozessmanagement

Kundenbefragung als Vehikel zur Optimierung des Customer Service Feedback des Kunden nutzen zur Verbesserung der eigenen Prozesse

Inhaltsverzeichnis. Hermann J. Schmelzer, Wolfgang Sesselmann. Geschäftsprozessmanagement in der Praxis

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Albert Einstein BERATUNG

Systemen im Wandel. Autor: Dr. Gerd Frenzen Coromell GmbH Seite 1 von 5

Geschäftsprozessmanagement

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Wir organisieren Ihre Sicherheit

Vorwort. Inge Hanschke, Rainer Lorenz. Strategisches Prozessmanagement - einfach und effektiv. Ein praktischer Leitfaden ISBN:

Inhalt. Kundenbindung langfristig Erfolge sichern 5 Kundenbindung als Teil Ihrer Unternehmensstrategie 6 Was Kundenorientierung wirklich bedeutet 11

Projektmanagement. Einleitung. Beginn. Was ist Projektmanagement? In dieser Dokumentation erfahren Sie Folgendes:

Geschäftsprozessmanagement in der Praxis

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Inhaltsverzeichnis. Inge Hanschke. Strategisches Management der IT-Landschaft. Ein praktischer Leitfaden für das Enterprise Architecture Management

Häufig gestellte Fragen zur Initiative Sportverein 2020

ERP-Evaluation systematisch und sicher zum optimalen ERP-System

Projekte für reale Herausforderungen Projektarbeit: Einleitung und Gliederung. Projekte für reale Herausforderungen

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

Skills-Management Investieren in Kompetenz

GPP Projekte gemeinsam zum Erfolg führen

Das Leitbild vom Verein WIR

verstehen entwickeln begleiten UnternehmerBerater Strategieentwicklung Chancen erkennen, Zukunft gestalten.

Die PROJEN-GmbH bietet ihren Kunden einheitliche

Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen. Ghandi PROZESSBEGLEITUNG

Warum sich das Management nicht für agile Softwareentwicklung interessieren sollte - aber für Agilität

MHP Auditmanagement Ihre Lösung für Ihr Mobile Device- Management zur Performancesteigerung!

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Prozessbewertung und -verbesserung nach ITIL im Kontext des betrieblichen Informationsmanagements. von Stephanie Wilke am

Vgl. Kapitel 5 aus Systematisches Requirements Engineering, Christoph Ebert

Change Management. Hilda Tellioğlu, Hilda Tellioğlu

Geschäftsprozessmanagement in der Praxis

Geld verdienen als Affiliate

Wir beraten Sie. Wir unterstützen Sie. Wir schaffen Lösungen. Wir bringen Qualität. Wir beraten Sie. Wir unterstützen Sie. Wir schaffen Lösungen

WSO de. <work-system-organisation im Internet> Allgemeine Information

Microsoft Office Visio 2007 Infotag SemTalk Thema: Prozessmodellierung

BPM Strategie. Von der Strategie zur operativen Umsetzung. GFT Academy. 06. und , Hamburg 04. und , Stuttgart

Enterprise Architecture Management (EAM)

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Der Wunschkunden- Test

Organisation des Qualitätsmanagements

Fragenkatalog zur Bewertung Ihres ERP Geschäftsvorhabens:

Qualitätsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Nr. 12-1/Dezember 2005-Januar A 12041

Mind Mapping am PC. für Präsentationen, Vorträge, Selbstmanagement. von Isolde Kommer, Helmut Reinke. 1. Auflage. Hanser München 1999

STRATEGISCHE PERSONALPLANUNG FÜR KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN. Fachtagung CHANGE Papenburg Kathrin Großheim

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG. Die Riometa GmbH stellt sich vor.

Techem Monitoring. Ihr Online-Service für Energie- und Wasserverbrauch in Immobilien.

Andrea Grass & Dr. Marcus Winteroll oose Innovative Informatik GmbH. Geschäftsprozessmanagement und Agilität geht das zusammen?

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

.. für Ihre Business-Lösung

Dr. Heiko Lorson. Talent Management und Risiko Eine Befragung von PwC. *connectedthinking

OPTI. Effizienz und Zufriedenheit von Teams steigern. Entwicklung begleiten

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII

RWE Service. lieferantenmanagement. Konzentration auf die Besten gemeinsam sind wir stark

Leichte-Sprache-Bilder

MHP Audit Process Optimization Ihre Lösung für Ihr Mobile Device- Management zur Performancesteigerung!

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

Governance, Risk & Compliance für den Mittelstand

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Wechselbäder bei der Einführung neuer Software in der Hochschulorganisation?

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Warum Projektmanagement?

Studie über Umfassendes Qualitätsmanagement ( TQM ) und Verbindung zum EFQM Excellence Modell

Vertriebspartner. Wer hat sie nicht gerne.

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

KMU-verträgliche Umsetzung eines integrierten Qualitäts- und Umweltmanagementsystems

Prozessanalyse und -optimierung. Die Beratungsleistung der Dr. Peter & Company AG

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

OUTSOURCING ADVISOR. Analyse von SW-Anwendungen und IT-Dienstleistungen auf ihre Global Sourcing Eignung. Bewertung von Dienstleistern und Standorten

Leseauszug DGQ-Band 14-26

Prozessmanagement Modeerscheinung oder Notwendigkeit

1. In welchen Prozess soll LPA eingeführt werden und warum? (Auslöser und Prozess)

Selbsttest Prozessmanagement

WARENWIRT- SCHAFT UND ERP BERATUNG Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Anleitung über den Umgang mit Schildern

SPI-Seminar : Interview mit einem Softwaremanager

Agile Enterprise Development. Sind Sie bereit für den nächsten Schritt?

Fit for Fair-Training. Unternehmensberatung. Mit Weitblick & System!

Wann ist eine Software in Medizinprodukte- Aufbereitungsabteilungen ein Medizinprodukt?

Business Model Canvas

1. Weniger Steuern zahlen

CDC Management. Change. In Zusammenarbeit mit:

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für Geschäftsprozessmanagement

Agile Unternehmen durch Business Rules

Enterprise Architecture Management - einfach und effektiv

HUMAN ASSET REVIEW

Das Ziel ist Ihnen bekannt. Aber was ist der richtige Weg?

Checkliste Webauftritt

«PERFEKTION IST NICHT DANN ERREICHT, WENN ES NICHTS MEHR HINZUZUFÜGEN GIBT, SONDERN DANN, WENN MAN NICHTS MEHR WEGLASSEN KANN.»

Unternehmens-Check (U.C.)

Transkript:

Vorwort Inge Hanschke, Rainer Lorenz Strategisches Prozessmanagement - einfach und effektiv Ein praktischer Leitfaden ISBN: 978-3-446-42695-5 Weitere Informationen oder Bestellungen unter http://www.hanser.de/978-3-446-42695-5 sowie im Buchhandel. Carl Hanser Verlag, München

Motivation Aufs Ganze zu gehen lohnt sich erst, wenn wir den Überblick gewonnen haben. Ernst Ferstl (* 1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker Globalisierung, Fusionen, zunehmender Wettbewerbsdruck, steigende Kundenanforderungen, regulatorische Verpflichtungen und kürzer werdende Innovationszyklen prägen das Umfeld der Unternehmen. Nur durch die stetige Optimierung der bestehenden oder Gestaltung neuer adäquater Geschäftsmodelle lässt sich die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens langfristig sichern. Das Strategische Prozessmanagement ist hierfür ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Es schafft übergeordnete fachliche Strukturen und einen langfristigen Plan zur Weiterentwicklung der Prozesslandschaft des Unternehmens. Geschäftsprozesse werden markt- und wettbewerbsbezogen analysiert, strategische Prozessziele entsprechend der Unternehmensstrategie festgelegt und deren Umsetzung geplant, kontrolliert und gesteuert. So schafft man die Voraussetzungen für den Erfolg des Geschäftsmodells, sichert vorhandene Erfolgspotenziale und baut neue auf. Ein solches Strategisches Prozessmanagement lässt sich nicht ad hoc realisieren. Ein ganzheitliches und systematisches Vorgehen ist notwendig. In der Literatur findet man diverse Ansätze im Prozessmanagement. Diese sind aber vorwiegend operativ und mit einer starken Detailsicht ausgeprägt. Es gibt kaum Unterstützung, um den Überblick über die für die aktuelle und zukünftige Geschäftsentwicklung wesentlichen Geschäftsprozesse und deren Zusammenspiel zu gewinnen. Dies ist aber die Voraussetzung, um zur richtigen Zeit das Richtige zu tun. Motiviert durch die Herausforderung, ein einfaches und effektives Instrumentarium für das Strategische Prozessmanagement bereitzustellen, entstand dieses Buch. Es konsolidiert die Erfahrungen vieler Kundenprojekte und die Erkenntnisse aus dem intensiven Austausch mit einer großen Zahl von Experten im Prozessmanagement. Seine Vorgehensweise ist ganzheitlich und systematisch. Es gibt konkrete Hilfestellungen für die Einführung und das Etablieren von Strategischem Prozessmanagement in Ihrem Unternehmen. Danksagung Vielen Dank an die Diskussionspartner und Reviewer bei iteratec und anderen Unternehmen für den intensiven Austausch und die vielen Feedbacks. Insbesondere möchten wir uns bei Daniel Goetze, Tobias Dietl, Karsten Voges und weiteren geschätzten Personen, die nicht genannt werden wollen, bedanken. Bedanken möchten wir uns auch beim Hanser Verlag, insbesondere bei Margarete Metzger für ihr wertvolles Feedback und die vielen wichtigen Hinweise sowie bei Irene Weilhart für die schnelle und sehr gute Unterstützung bei der Gestaltung. Zu guter Letzt vielen Dank an Frank Fischer für die grafische Unterstützung.

VIII Motivation Besonderen Dank an unsere Familien, die uns den Rücken freigehalten und uns tatkräftig unterstützt haben. München, im Dezember 2011 Inge Hanschke und Rainer Lorenz

1 Einleitung Unternehmen sind heute keine klar umgrenzten Einheiten mehr, die autonom agieren können. Sie befinden sich wie eine Spinne im Zentrum eines Netzes. Zieht man an einzelnen Fäden, durchtrennt diese oder knüpft neue, muss man immer das ganze Netz und seine Funktion im Auge behalten. Andernfalls riskiert man einen Kollaps. Ähnlich verhält es sich mit der Prozesslandschaft eines Unternehmens. Durch Fusionen, die Aufgliederung in Tochtergesellschaften oder Kooperationen werden die Schnittstellen von Unternehmen mit ihrer Umwelt ständig verändert. Das Netz wird vergrößert, verkleinert oder mit anderen Netzen verknüpft. Die Auslagerung von Prozessen an Shared Service Center, Dienstleister oder Kunden und Lieferanten führt zu weiteren Veränderungen. Die Netzstruktur wird verändert. Was heute noch im eigenen Unternehmen abgewickelt wurde, übernimmt morgen ein Dienstleister. Dabei darf es keine Auswirkungen auf die restlichen Prozesse des Unternehmens geben. Abbildung 1.1 zeigt die heute in vielen Unternehmen vorherrschende Situation. Geschäftsprozesse werden immer stärker zerlegt und verteilt. Dadurch geht die ganzheitliche Sicht verloren. Das Risiko, wieder zu Insellösungen und Silodenken zurückzukehren, steigt mit der Geschwindigkeit, mit der sich Prozesse und Systeme verändern. Schnell verliert man so den Überblick, wie alles zusammenhängt und wer wofür verantwortlich ist. Der kontinuierliche Wandel der Prozesslandschaft lässt sich nicht verhindern. Er muss aber aktiv und vorausschauend gestaltet werden. Das ist die Aufgabe des Strategischen Prozessmanagements. Abbildung 1.1 Aktuelle Situation der Geschäftsprozesse in Unternehmen

2 1 Einleitung Strategisches Prozessmanagement Das Strategische Prozessmanagement definiert die Geschäftsprozesse des Unternehmens und erzeugt Transparenz über deren Verknüpfung untereinander und mit den Geschäftsprozessen von Geschäftspartnern. Es identifiziert Anforderungen an die Geschäftsprozesse aus der Unternehmensstrategie und dem Geschäftsmodell und schafft einen langfristigen sowie unternehmensweiten Plan zur Weiterentwicklung der Geschäftsprozesse des Unternehmens. Es definiert die dafür erforderlichen Maßnahmen, kontrolliert deren Umsetzung und steuert gegebenenfalls nach, um vorhandenes Erfolgspotenzial zu sichern und neues Erfolgspotenzial aufzubauen. Wesentlich ist dabei der kontinuierliche Prozess aus den Phasen Plan, Do, Check und Act des PDCA-Zyklus (Abbildung 1.2). Ausgangspunkt für den Start des Zyklus ist die Unternehmensstrategie. Sie macht Aussagen zum künftigen Geschäftsmodell des Unternehmens und damit zu Kundengruppen, Kernprozessen, Produkten, Dienstleistungen, Vertriebswegen und dem Erlösmodell (siehe [Kag06]). Außerdem definiert sie die Ziele des Unternehmens und die Bereiche, in denen Veränderungen notwendig sind. In der Planungsphase (Plan) des Strategischen Prozessmanagements wird die Unternehmensstrategie analysiert. Die Anforderungen an die Geschäftsprozesse werden identifiziert und die notwendigen Änderungen geplant. Das Strategische Prozessmanagement definiert Maßnahmen und macht Vorgaben, um die durch die Unternehmensstrategie gesetzten Ziele zu erreichen. Unternehmensstrategie und Geschäftsmodell Geschäftsmodell Projektportfolio Prozess-Portfoliodiagramm Plan Swimlane-Diagramm I A O IAO-Diagramm Act Operational Model Swimlane-Diagramm Fachliches Referenzmodell Prozess-Risiko- Do 1 0 1 0 0 0 1 1 2 1 2 0 Cross-Impact- 3 1 4 8 2 1 2 5 1 1 3 5 6 3 9 Bewertungs- Check Masterplan Prozess-Bebauungsdiagramm Abbildung 1.2 Der PDCA-Zyklus des Strategischen Prozessmanagements

1 Einleitung 3 In der Durchführungsphase (Do) werden die Maßnahmen in Projekten umgesetzt. Das Strategische Prozessmanagement ist in dieser Phase beratend und steuernd tätig. Seine Aufgabe ist die Analyse der Auswirkungen von Projekten auf die Prozesslandschaft sowie die Beurteilung der Effekte bei zeitlichen und inhaltlichen Abweichungen in der Umsetzung von Projekten. In der nächsten Phase (Check) kontrolliert das Strategische Prozessmanagement die erfolgreiche Umsetzung der freigegebenen Projekte. Es überprüft, ob die geplanten Ziele in Bezug auf die Umgestaltung der Prozesslandschaft erreicht werden. Ist das nicht der Fall, muss nachgebessert werden. In der Verbesserungsphase (Act) erfolgt die Feinjustierung der Prozesslandschaft, vor allem über die kontinuierliche Verbesserung der Geschäftsprozesse im operativen Betrieb. Wenn eine neue Unternehmensstrategie formuliert wird oder der Markt Anpassungen erfordert, beginnt der Kreislauf von Neuem. Das Strategische Prozessmanagement konzentriert sich auf die wesentlichen Geschäftsprozesse und die Prozesslandschaft als Ganzes. Es geht darum, das Richtige zu tun, weniger, wie ein Prozess konkret ausgeführt wird. Letzteres ist Aufgabe des Operativen Prozessmanagements (siehe [Gad07]). Wegweiser durch dieses Buch Abbildung 1.3 stellt die Gliederung des Buches dar. Sie können die Kapitel in der genannten Reihenfolge oder selektiv lesen. Kapitel 2 Was ist Strategisches Prozessmanagement? Kapitel 6 I A O IAO-Diagramm Kapitel 4 3 1 4 8 2 1 2 5 1 1 3 5 6 3 9 Bewertungs- Wie erstelle ich initial die Dokumentation für das Strategische Prozessmanagement? Geschäftsmodell Kapitel 3 Operational Model Fachliches Referenzmodell Womit arbeitet das Strategische Prozessmanagement? Wie erzeuge ich mit Hilfe von Business Capability Management Mehrwert? Capability Map Prozess-Risiko- Erweiterte Swimlane-Diagramm Kapitel 5 Wie kann ich das Strategische Prozessmanagement ausbauen? Masterplan Prozess-Portfoliodiagramm Prozess-Bebauungsdiagramm 1 0 1 0 0 0 1 1 2 1 2 0 Cross-Impact- Abbildung 1.3 Kapitelstruktur

4 1 Einleitung Kapitel 2 führt das Strategische Prozessmanagement ein. Es werden die wichtigsten Begriffe definiert, Inhalte und Nutzen dargestellt sowie das Zusammenspiel mit und die Abgrenzung von anderen Disziplinen beschrieben. Zudem stellen wir die fünf Ausbaustufen des Strategischen Prozessmanagements und ein Vorgehen für die Einführung dar. In Kapitel 3 werden die Ergebnistypen des Strategischen Prozessmanagements sowie deren Erstellung und Einsatz vorgestellt. In Kapitel 4 erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die initiale Erstellung der Basisdokumentation und Tipps für deren Pflege und Auswertung. Sowohl die Top-down- als auch die Bottom-up-Vorgehensweise werden erläutert. Wir zeigen Ihnen, wie Sie oft schon vorhandene Detailunterlagen sinnvoll nutzen, um Transparenz mit möglichst wenig zusätzlichem Aufwand zu schaffen. In Kapitel 5 erfahren Sie, wie Sie das Strategische Prozessmanagement nach der initialen Einführung weiter ausbauen und damit Ihren Reifegrad erhöhen können. In Kapitel 6 wagen wir einen Blick in Richtung Business Capability Management. Die Disziplin an und für sich und deren Einsatzmöglichkeiten sowie deren Zusammenspiel mit dem Strategischen Prozessmanagement werden erläutert. Für wen ist dieses Buch gedacht? Zielgruppe dieses Buches sind insbesondere Personengruppen, die sich mit dem Unternehmen und seinen Prozessen als Ganzem beschäftigen. Diese können sowohl Teil des Unternehmens sein als auch außerhalb des Unternehmens stehen. Mit den hier beschriebenen Best-Practices des Strategischen Prozessmanagements lassen sich wesentliche Fragen der folgenden Zielgruppen beantworten. Chief Information Officer, Chief Financial Officer, Chief Operating Officer, Chief Process Officer: Wie sehen mein Geschäftsmodell und meine Prozesslandschaft heute und in der Zukunft aus? Warum soll beziehungsweise muss ich mein Geschäftsmodell ändern? Wie setze ich dies einfach und effektiv um? Unternehmensarchitekten sowie Organisationseinheiten wie Business Development, Organisations- und Prozessmanagement, Risikomanagement, Controlling, Internal Audit/Revision: Wie sieht das Geschäftsprozessmodell aus? Was muss ich tun, um die Unternehmensstrategie umzusetzen? Welchen Zustand hat meine Prozesslandschaft heute? Prozessarchitekt, Prozessmanager, Prozessverantwortliche: Welche Informationen brauche ich für meine Arbeit? Wie erstelle ich die verschiedenen Ergebnistypen und wie werte ich diese aus? Projektmanager (Business Reengineering, Change Management, Prozessoptimierung, Reorganisation, Unternehmenszusammenschlüsse oder -ausgliederungen, Geschäftsmodelländerungen): Wie nutze ich die Informationen aus dem Strategischen Prozessmanagement für meine Arbeit?

1 Einleitung 5 Auditoren von Managementsystemen (QM, UM, TQM, EFQM) und Wirtschaftsprüfer: Wie sieht das Geschäftsprozessmodell des Unternehmens aus? Wie sind die Verantwortlichkeiten verteilt? Wo sind welche Kontrollen nötig? Mehr Informationen zu den Fragestellungen und Nutzern des Strategischen Prozessmanagements finden Sie in Kapitel 2.3. Abgrenzung und weiterführende Literatur Die Unternehmensstrategieentwicklung und Business-Planung sind der Startpunkt für die Ableitung der Prozessstrategie. Detaillierte Informationen zu diesen Themen finden Sie in [Mal11], [Gäl05], [Por04a], [Por04b] und [Kap01]. Das Operative Prozessmanagement wird in diesem Buch lediglich in den Aspekten gestreift, die für das Strategische Prozessmanagement von Belang sind. Einen Überblick zu den Teildisziplinen des Operativen Prozessmanagements, wie z. B. Prozessmanagement-Organisation, Prozessmodellierung, Prozessanalyse, Prozessdesign, Prozessleistungsmessung und Prozesseinführung sowie operatives Prozesscontrolling, finden Sie in [Eur09], [Sch10], [Bin08], [Fis10], [Rei09] und [Ahl06]. Weitere Informationen zum Geschäftsprozessmanagement erhalten Sie darüber hinaus in [Dav01] für ereignisgesteuerte Prozessketten, und in [Fre10] und [All09] für BPMN 2.0 (Business Process Model and Notification). Für detaillierte Beschreibungen verschiedener Rollen und Gremien, die vor allem im operativen Prozessmanagement benutzt werden, sei auf [Eur09], [Sch10] und [Ham97] verwiesen. Schließlich gibt es noch das weite Feld der Vorgehensweisen und Methoden für die Umsetzung strategischer Vorgaben in konkrete Umsetzungsprojekte und die Begleitung größerer Änderungen in der Aufbau- und Ablauforganisation durch das Change Management. Zum Thema Business Process Reengineering finden Sie mehr Informationen in [Ham96], [Ham97], [Jes08] und [Ost06], zu Change Management in [Bär07], [Ves02] und [Zin04] sowie für die verschiedenen Methoden der Prozessoptimierung in [Fis10], [Bin08] und [Ber03]. Eine umfassende Werkzeugunterstützung für das Strategische Prozessmanagement in der hier beschriebenen Form gibt es bisher nicht. Wertschöpfungsketten und einzelne Ergebnistypen lassen sich mit den meisten Prozessmodellierungswerkzeugen erstellen (eine Übersicht geben z. B. [All09] und [Gad07]). Für die hier vorgestellten Auswertungen und Grafiken eignen sich am besten Enterprise Architecture Management Tools. Einen Marktüberblick finden Sie in [Mat04]. Des Weiteren sei auf das Open-Source-Produkt iteraplan hingewiesen. iteraplan unterstützt insbesondere die Verknüpfung von Elementen der Fachlichen Bebauung (Prozesse, Produkte, Geschäftseinheiten) mit der Informationssystem-Architektur, der Technischen Architektur und der Betriebsinfrastruktur-Architektur (www.iteraplan.de). Informationen zur Überführung von Prozessen in IT-gestützte Lösungen und Workflow-Systeme finden Sie bei [Fre08]. Das Strategische Prozessmanagement ist stark mit dem strategischen Management der IT- Landschaft und der Unternehmensarchitektur verknüpft. Die wesentlichen Schnittstellen und Synergien finden Sie in Kapitel 6, eine eingehende Betrachtung des Themas Enterprise Architecture Management bei [Han10], [Han11] und [Der06].