KFZ-INDUSTRIE UND KFZ-TEILE FRANKREICH



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KFZ-INDUSTRIE UND KFZ-TEILE FRANKREICH

Frankreich - Kfz-Industrie und Kfz-Teile Branche kompakt: Frankreich - Kfz-Industrie und Kfz-Teile (März 2015) Paris (gtai) - Die Trendwende auf dem französischen Automarkt ist geschafft. Im Jahr 2014 wurden erstmals seit 2010 wieder mehr Kfz abgesetzt als im Vorjahr. Zwar war der Zuwachs mit 0,2% bescheiden, die Talfahrt scheint aber gestoppt. Günstiger ist die Entwicklung bei den Zulieferern, die von der steigenden Produktion auf wichtigen Exportmärkten profitieren. Die bessere Konjunktur am französischen Automarkt kommt auch deutschen Zulieferern zugute, die ein Viertel der Importe von Kfz-Teilen stellen. Marktentwicklung/-bedarf Der Absatz von Kfz in Frankreich stabilisierte sich 2014 bei 2,2 Mio. Einheiten. Die Pkw-Verkäufe stiegen um 0,3%. Deutlich über dem Durchschnitt lagen leichte Nutzfahrzeuge mit einem Plus von 1,3%. Französische Hersteller erhöhten ihren Marktanteil auf insgesamt 56,5%. Bei Pkw erreichten sie 2014 gegenüber 2013 einen Zuwachs von 3,9%, während ausländischer Hersteller 3,8% weniger Autos absetzten. Eine wesentliche Ursache dürften die gestiegenen Sätze der Sonderabgabe für Fahrzeuge mit einem höheren CO2-Ausstoß sein, wodurch kleinere Autos, wie sie französische Hersteller zahlreicher im Angebot haben, bevorzugt werden. Für 2015 gehen Prognosen von einer Absatzsteigerung um insgesamt 3% bis 5% aus. Neuzulassungen von Kfz in Frankreich (in Einheiten; Veränderung in Prozent) Typ 2014 Veränderung 2014/13 Pkw 1.795.913 +0,3 davon französische Hersteller 993.793 +3,9 Leichte Nutzfahrzeuge (bis 5 t) 372.065 +1,3 davon französische Hersteller 245.065 +0,6 Lastwagen (über 5 t) 37.561-13,2 davon französische Hersteller 10.367-14,1 Busse 5.409-14,4 davon französische Hersteller 895-64,5 Insgesamt 2.210.948 +0,2 davon französische Hersteller 1.250.120 +2,9 Quelle: Comité des Constructeurs Français d Automobiles (CCFA) Immer noch sehr hoch ist 2014 mit 63,9% der Anteil von Pkw mit Dieselantrieb. Das ist allerdings deutlich weniger als noch 2008, als 77,4% der verkauften Pkw Dieselmotoren hatten. Dieselkraftstoff ist in Frankreich weiterhin deutlich günstiger als Benzin, da eine steuerliche Gleichbehandlung auch 2014 nicht umgesetzt wurde. Die Regierung hat sich jedoch die Verringerung des Dieselanteils zum Ziel gesetzt. Großstädte wie Paris wollen Fahrbeschränkungen für ältere Fahrzeuge ohne Partikelfilter einführen. Der Anteil von Autos mit Automatikgetriebe erhöhte sich auch 2014 weiter auf 16,6% (2013: 15,0%). Im internationalen Vergleich bleibt die Quote aber gering. Klein- und Kompaktwagen machen mit 53,9% (2013: 52,7%) den Löwenanteil des Autoabsatzes in Frankreich aus. Der Verkauf von Elektrofahrzeugen stieg 2014 auf 15.045 Einheiten und lag damit um 7,8% höher als 2013. Während der Absatz von Elektro-Pkw um 20,3% auf 10.560 zunahm, war die Nachfragenach Nutzfahrzeugen mit Elektroantrieb um 13,3% geringer als im Vorjahr. Der Marktanteil bei Pkw erhöhte sich von 0,49 auf 0,59%. Germany Trade & Invest www.gtai.de 1

Frankreich - Kfz-Industrie und Kfz-Teile Neuzulassungen von Pkw in Frankreich nach Herstellern (in Einheiten; Marktanteil und Veränderung in %) Hersteller 2014 Veränderung Marktanteil 2014/13 Insgesamt 1.795.913 +0,3 100,0 PSA Peugeot Citroën 536.146 +1,6 29,9 Renault 456.425 +6,8 25,4 Volkswagen 237.544-1,9 13,2 Ford 75.090-1,8 4,2 Toyota 70.262-5,9 3,9 Nissan 68.741 +8,8 3,8 BMW 65.973 +0,2 3,7 General Motors 65.442-19,4 3,6 Fiat 62.839 +0,9 3,5 Daimler 53.298 +2,0 3,0 Hyundai 45.351-23,4 2,5 Quelle: CCFA Im Jahr 2013 waren in Frankreich insgesamt 38,20 Mio. Kfz zugelassen, davon 31,62 Mio. Pkw, 5,94 Mio. leichte Nutzfahrzeuge und 0,64 Mio. Nutzfahrzeuge über 5 t einschließlich Busse. Insgesamt 83,1% aller Haushalte verfügten über ein Auto. Die Motorisierungsdichte lag 2012 mit 587 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohnern geringfügig höher als in Deutschland mit 551. Bis 2020 erwartet die international vergleichende Studie Observatoire Cetelem wenig Veränderung und einen Anstieg auf 592 Autos pro 1.000 Einwohner. Gründe sind der gute Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in den französischen Großstädten und eine tendenziell geringer werdende Priorität des Autobesitzes. Ein deutlich höherer Anteil der Befragten (60%) als im internationalen Durchschnitt der Studie (44%) sah das Auto als Belästigung an (Emissionen, Lärm, Stress). Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in Frankreich lag 2013 bei 8,6 Jahren Neuwagenkäufer waren im Durchschnitt 54 Jahre alt, 34% unter ihnen waren Frauen. Die drei wichtigsten Kriterien beim Kauf sind der Preis, der Verbrauch und Sicherheitsaspekte. Unter den Befragten der Studie können sich 28% den Kauf eines Neuwagens im Internet vorstellen. Produktion/Branchenstruktur Im langjährigen Trend hat sich die Automobilproduktion in Frankreich deutlich verringert. Zwischen 1990 und 2013 sank die Fertigung von Pkw von 3,3 Mio. auf 1,5 Mio. Einheiten, bei Nutzfahrzeugen ging sie von 474.178 auf 281.843 Fahrzeuge zurück. Im Jahr 2014 liefen mit rund 1,82 Mio. etwa 5% mehr Autos vom Band als im Vorjahr. Die Produktion bleibt damit aber auf einem historisch sehr niedrigen Stand. Der Anteil an der weltweiten Pkw-Herstellung sank im Zeitraum 1980 bis 2013 von fast 10% auf nur noch etwa 2,2%. 2 Branche kompakt

Fahrzeugproduktion in Frankreich (Einheiten; Veränderung in %) Typ 2013 Veränderung 2013/12 Pkw 1.458.377-13,3 Nutzfahrzeuge 281.843-1,1 Insgesamt 1.740.220-11,6 Quelle: CCFA Die zwei großen einheimischen Hersteller PSA Peugeot Citroën und Renault verfügen in Frankreich über zusammen 15 Produktionsstandorte und 17 Komponentenwerke. Mit Toyota (Fertigung des Modells Yaris) und Daimler (Smart Fortwo) sind zwei ausländische Hersteller mit eigener Pkw- Produktion präsent. PSA und Renault sind an einer recht großen Zahl von Kooperationen mit anderen Herstellern beteiligt. Zum Renault-Konzern gehören Dacia und Samsung Motors (80,1%). An Nissan ist Renault mit 43,4% beteiligt. Die Zusammenarbeit mit dem japanischen Konzern soll in den kommenden Jahren intensiviert werden. Ab Ende 2016 werden Baugruppen des Nissan-Kleinwagens Micra gebaut und das Auto selbst im Renault-Werk Flins endmontiert. Seit Herbst 2012 fertigt Renault für Daimler den Kleinlieferwagen Citan auf Basis des Kangoo. Der Bau der Kleinwagen Smart und Twingo auf einer gemeinsamen Plattform begann 2014. Für den Einbau in verschiedene Mercedes- und Smart- Modelle liefert Renault Diesel- und Benzinmotoren bis 1,6 Liter Hubraum. Im Gespräch ist die gemeinsame Produktion von Pickup-Trucks durch Renault, Nissan und Daimler in zwei Werken in Europa und Nordamerika. Im Juli 2014 einigten sich Renault und Fiat auf die Lieferung von leichten Nutzfahrzeugen aus französischer Fertigung an den italienischen Hersteller ab dem 2. Halbjahr 2016. Die Zusammenarbeit von Fiat in diesem Segment mit dem PSA-Konzern dürfte zu diesem Zeitpunkt auslaufen, nachdem das Joint-Venture Sevelnord in Valenciennes bereits 2012 vollständig in Besitz von PSA übergegangen war. Als neuer Partner ist hier nun Toyota im Gespräch. Peugeot will die Zahl seiner Modelle bis 2022 von derzeit 25 auf nur noch 13 reduzieren, um eine effizientere Fertigung zu erreichen. Ein größerer Anteil der Produktion wird in Zukunft auf Standorte außerhalb Frankreichs entfallen. Im Inland will PSA die Produktion bis 2017 bei rund 1 Mio. Einheiten stabilisieren und die Fertigung dabei rationalisieren. Die Werke in Poissy und Mulhouse werden 2017 beziehungsweise 2018 auf nur noch eine Produktionslinie umgestellt. Der hierdurch erreichte Platzgewinn erlaubt außerdem die Integration bestimmter Zulieferer vor Ort. Mit der Abspaltung der DS-Modelle von Citroën und der Vermarktung als eigenständige Premiummarke zielt PSA auf die weitere Höherpositionierung seiner Modelle. Im Jahr 2014 konnte PSA für die Marke Peugeot vor allem durch verbesserte Ausstattung eine durchschnittliche Erhöhung der Verkaufspreise von 600 Euro pro Fahrzeug erzielen. Germany Trade & Invest www.gtai.de 3

Frankreich - Kfz-Industrie und Kfz-Teile Die französische Kfz-Zulieferindustrie beschäftigte 2013 nach einer Zusammenstellung des Fachverbandes FIEV etwa 234.000 Personen. Der gesamte Umsatz der Branche belief sich 2013 auf rund 41,3 Mrd. Euro, 7,8% weniger als im Vorjahr (44,8 Mrd. Euro). Die Umsätze der in der FIEV organisierten Kfz-Zulieferindustrie haben sich 2013 um 6,7% verringert, für 2014 geht der Verband von einem Anstieg um 4% aus. Die Prognosen der Bank LCL sehen 2015 eine weitere Erholung mit einer Umsatzsteigerung von 1,4% voraus. Unter den weltweit größten Automobilzulieferern befinden sich die französischen Unternehmen Faurecia (zu 51,7% in Besitz von PSA), Michelin, Plastic Omnium und Valeo. Von den gesamten Umsätzen mit Kfz-Teilen entfielen 2012 nach Angaben der FIEV circa 85% auf die direkte Zulieferung an Hersteller in Frankreich und den Export, 15% auf Ersatzteile und den Zubehörhandel. Teile und Komponenten für den Motor- und Antriebsbereich kamen für 42% der Umsätze auf, Karosserieteile stellten 16%, Ausstattungen für den Innenraum 26%. Immerhin 11% des Umsatzes wurden mit Reifen und Felgen gemacht. Bei Reifen zählt Frankreich zu den wichtigsten Standorten in Europa. Auf Mess-, Kontroll- und Diagnosetechnik schließlich entfielen 5% der Verkäufe der Branche. Wichtige Investitionsprojekte in der Kfz-Industrie in Frankreich (Auswahl) Akteur/Projekt Investitionssumme in Mio. Euro Projektstand Anmerkungen PSA / Modernisierung Werk Mulhouse PSA / Modernisierung Werk Sochaux PSA / Modernisierung Werk Poissy Getrag Ford Transmissions (GFT) / Modernisierung Werk Bordeaux Punch / Erweiterung Werk Strasbourg 348 Mio. Planung Umstellung auf nur noch eine Produktionslinie bis 2018; geplant zwei Modelle des Segments D ab 2020, ca. 200.000 Stück/Jahr 316 Mio. Begonnen, Abschluss 2017 153 Mio. Umsetzung 2015-2017 Umstellung einer der beiden Produktionslinien auf ein neues Crossover-Modell Umstellung auf eine einzelne Produktionslinie 112 Mio. Umsetzung Umstellung für die Produktion einer neuen Getriebegeneration; Kapazität 650.000 Getriebe pro Jahr Circa 40 Mio. Umsetzung bis Ende 2016 Erweiterung der Herstellung von Getriebeteilen für den Partner ZF Außenhandel Der Außenhandel mit Kfz-Teilen belebte sich 2014 gegenüber dem Vorjahr etwas. Die Importe nahmen um 2,4% zu, die Ausfuhren erhöhten sich um 1,6%. Im Gegensatz zur defizitären Bilanz bei Kfz erzielt Frankreich mit Kfz-Teilen einen deutlichen Exportüberschuss, dessen Wert 2013 bei 2,16 Mrd. Euro lag. Infolge der niedrigeren Nachfrage aus Schwellenländern wie Argentinien, Brasilien, Iran und der Türkei rechnet FIEV für 2014 mit einem um etwa ein Fünftel geringeren Überschuss von rund 1,7 Mrd. Euro. 4 Branche kompakt

Deutschland lieferte 2014 mit 24,7% rund ein Viertel der von Frankreich importierten Kfz-Teile. Da der Warenwert gegenüber 2013 geringfügig um 0,9% sank, lag der Anteil 2014 etwas niedriger als im Vorjahr mit 25,5%. Unter den Importen aus Deutschland ging vor allem die Lieferung von Motoren zurück. Wichtigste Lieferländer für Kfz-Teile waren neben Deutschland Spanien (Anteil 11,1%), Italien (9,7%), die Tschechische Republik (6,0%), Schweden (5,1%) und Belgien (4,9%). Einfuhr wichtiger Kfz-Teile nach Frankreich (in Mio. Euro) SITC Warenbezeichnung 2013 2014 davon aus Deutschland (2014) 713.21-.22 Hubkolbenmotoren mit Fremdzündung 356,7 355,2 58,2 713.23 Diesel- oder Halbdieselmotoren 823,8 830,6 75,4 742.2 Kraftstoff-, Öl- u. Kühlmittelpumpen 513,7 425,4 192,2 f. Kolbenverbrennungs- motoren 773.13 Kabelsätze 845,7 856,9 37,9 778.31,.33 Zündanlagen, Anlasser, Lichtmaschinen 715,4 667,1 121,1 etc. 778.34-.35 Beleuchtungs- u. Signalgeräte 712,7 771,0 139,1 (ohne 778.2), Scheibenwischer etc. 784.1 Fahrgestelle 191,2 191,2 128,4 784.2 Karosserien (einschl. Fahrerhäuser) 192,8 218,2 50,1 784.3 Andere Kfz-Teile (Stoßstangen, Bremsen, Schaltgetriebe, Achsen, etc.) 9.613,0 9.934,7 2.720,3 Quelle: Eurostat Geschäftspraxis Im innergemeinschaftlichen Warenverkehr der EU sind die Regelungen des Umsatzsteuer- Kontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern (www.bzst.bund.de ). Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien. Siehe hierzu zum Beispiel die Website des Deutschen Instituts für Normung e.v. (www.din.de). Germany Trade & Invest www.gtai.de 5

Frankreich - Kfz-Industrie und Kfz-Teile Kontaktadressen Bezeichnung Internetadresse Anmerkungen AHK Frankreich http://frankreich.ahk.de Anlaufstelle für deutsche Unternehmen Ministère de l économie. de l industrie et du numérique Comité des Constructeurs Français d Automobiles (CCFA) Fédération des industries des équipements pour véhicules (FIEV) Groupement Plasturgie Automobile (GPA) Fédération Française de Carrosserie Industries et Services (FFC) www.economie.gouv.fr www.ccfa.fr www.fiev.fr www.autoplasticgate.com www.ffc-carrosserie.org Ministerium für Wirtschaft, Industrie und Digitales Verband der französischen Kfz-Hersteller Verband der Kfz-Zulieferindustrie Vereinigung der Hersteller von Kunststoffteilen für die Kfz-Industrie Verband der Hersteller von Karosserien und Anhängern Auto Journal www.autojournal.fr Automagazin L Automobile Magazine www.automobile-magazine.fr Automagazin Mondial de l Automobile www.mondial-automobile.com Automobilsalon, 1. bis 16.10.16 in Paris Equip Auto www.equipauto.com Ausrüstermesse, 13. bis 17.10.15 in Paris 6 Branche kompakt

Kontakt Impressum Herausgeber: Germany Trade and Invest Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbh Villemombler Straße 76 53123 Bonn Tel.: +49 (0)228/24993-0 Fax: +49 (0)228/24993-212 E-Mail: info@gtai.de Internet: www.gtai.de Hauptsitz der Gesellschaft: Friedrichstraße 60, 10117 Berlin Geschäftsführung: Dr. Benno Bunse, Erster Geschäftsführer Dr. Jürgen Friedrich, Geschäftsführer Autor: Dr. Marcus Knupp, Paris Redaktion: Philip Nonnenmacher Tel.: +49 (0)228/24993-328 E-Mail: philip.nonnenmacher@gtai.de Ansprechpartner: Karl-Heinz Dahm Tel.: +49 (0)228/24993-274 E-Mail: karl.dahm@gtai.de Redaktionsschluss: März 2015 Bestell-Nr.: 19863 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch teilweise - nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. Layout: Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.