Dual Career - Paare. - Eine Herausforderung an die Arbeitswelt - Michel E. Domsch. Prof. Dr. Michel E. Domsch E-Mail: ipa@hsu-hh.



Ähnliche Dokumente
EMPLOYER BRANDING IM MITTELSTAND EINE BESTANDSAUFNAHME IN OBERFRANKEN. Forschungsergebnisse der Masterarbeit Lena Kniebaum

Personalmanagement in Lohnunternehmen: Erfolgreich Führungskräfte suchen

Ergebnisse zur Umfrage GC MARKT-BLITZLICHT No. 6 Mitarbeiter gewinnen. 08. August 2014

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung. Antoine de Saint-Exupery. Das Beratungsteam. Iris Güniker + Silke Schoenheit

Lebensphasenorientierte Personalpolitik Finanzdienstleistungen und Unternehmensnahe Dienstleistungen. Ergebnisse des World-Cafés

Technische Universität München WEGE & STRATEGIEN FÜR ZWEI

Weit blicken flexibel handeln ESF-Projekt Personalentwicklung (PE-Projekt)

PersonalKompass Demografiemanagement mit Lebenszyklusorientierung

REALSCHULTAGUNG 21. Workshop 3. Change-Management

ESF-Sozialpartnerrichtlinie Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern. Dr. Dietrich Englert

Strategie für die Zukunft: Lebensphasenorientierte Personalpolitik

ddn Das Demographie Netzwerk: Von Unternehmen für Unternehmen Saarbrücken Christian Werner, ddn Vorstand 11. Juni 2014

Zielgruppe Studenten?

KONGRESS: BERUF, FAMILIE, MÄNNER! MONTAG, DEN 7. DEZEMBER 2015 VON BIS UHR IHK FRANKFURT AM MAIN, BÖRSENPLATZ 4, FRANKFURT

atio-gruppe R T empo

Wo liegen die Schwerpunkte bei der Weiterbildung? Eine Marktstudie von Bosshard & Partner

Familienfreundliche PTB

Strategie für die Zukunft: Lebensphasenorientierte Personalpolitik

Strategie für die Zukunft: Die lebensphasenorientierte Unternehmens- und Personalpolitik

Herzlich Willkommen! Marketing Insights (April 2015) Employer Branding. Seite 1. H:\461702mc\doc\charts\461702_EmployerBranding_report.

Generation Y Umfrage

Gesprächsnotiz Unternehmen

beratung Coaching Supervision Mediation

Balance halten zwischen Leistung und Gesundheit Lösungen für die Betriebliche Gesundheitsförderung und Personalentwicklung

Fragebogen für eine qualitative/quantitative Befragung zur Mediencommunity 2.0 aus Sicht der Lernenden

Keine Chance dem Karriereknick

Jede dieser Ebenen zieht Konsequenzen in der Personalwirtschaft nach sich. Ein Familienunternehmen mit langer Tradition

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Hier bin ich richtig!

Umfang, Kosten und Trends der betrieblichen Weiterbildung Ergebnisse der IW-Weiterbildungserhebung 2008

Kieler Prozessmanagementforum 2013 Prozessmanager der Zukunft Referent: Dr. Klaus Thoms, IHK zu Kiel 20. Dezember 2013

Der psychologische Vertrag im transformationalen Wandel

Trends und Entwicklungen in der Personalentwicklung Prof. Alexander Dürr, MBA Seite Seite 1

Fit for Fair-Training. Unternehmensberatung. Mit Weitblick & System!

Personalentwicklung im Berliner Mittelstand. Darstellung der Studienergebnisse Berlin,

Musterfragebogen. Angebote für Mitarbeitende mit familiären Aufgaben

Employer Branding: Ist es wirklich Liebe?

C O N S U L T I N G. Wir bauen Brücken zwischen Menschen und Unternehmen. Chefsache. Executive Management Coaching

Wo planen Zeitsoldaten ihre Karriere nach der Bundeswehr?

Entpuppe dich! Ausbildung mit Perspektive bei der Gothaer.

Erfolg studieren. Beruf integrieren. DER DUALE MASTER

Angebot. An einen geschätzten Kunden

Fragebogen zum Thema Bewerbungssituation für den höheren Polizeidienst

M-RaT: Mediation am Telefon

Fachkräftemangel und Unternehmensnachfolge

Online Befragung Familienfreundliche Region Mitte Februar Ende April 2008

Fragebogen für Führungskräfte


aáé=^êäéáíëïéäí=îçå=ãçêöéå qáééëi=qêéåçë=ìåç=qéåçéåòéå

Beste Arbeitgeber in der ITK. Für IT-Abteilungen mit mindestens 50 Mitarbeitern in Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern

Ihre Personalberatung für den Mittelstand.

Berufsorientierung an der August-Lämmle-Schule. Nr. 1

Berufsbild Personaldienstleistungskaufmann/-frau

Mach Dir das Leben zur Aufgabe.

SONNE ICH PASSE AUF! Informationsmaterial Sonnenschutz für Kindergartenkinder

Der Mensch im Mittelpunkt: Team- und Führungskompetenzen stärken

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Flexibilität und Erreichbarkeit

Gemeinsam finden wir den Weg, der zu Ihnen passt.

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Effizient familienbewusst führen Umsetzung in der Praxis

Innovationspreis Deutscher Bildungspreis Akademie. Learnin

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

... aus Ihrem Abitur machen.

Diversity in regionalen Unternehmen

für Unternehmer + Führungskräfte Kommunizieren Motivieren Führen

TRANSPARENZ wird bei uns GROSS geschrieben.

Praxisworkshop Vertragslösungen / Ausbildungsabbrüche. Projekt Hamburger Mediationsservice Ausbildung

Social Media Einsatz in saarländischen Unternehmen. Ergebnisse einer Umfrage im Mai 2014

Demografie-Aktive Unternehmen

Schnorrenberger Immobilien Gruppe

BERATUNG, COACHING UND SCHULUNG FÜR ARBEITGEBER UND VORGESETZTE

Burnout frühzeitig erkennen und handeln Führungskräftetraining zur aktiven Burnout-Prävention.

DHBW Bausparkassentag

Zukunft Basisbildung: Web Literacy

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Vertriebspartner. Wer hat sie nicht gerne.

Neue Väter - Chancen für Frauen in Führungspositionen?

Trainings für Führungskräfte. mit Fördermöglichkeit für Mitarbeiter ab 45 Jahren in KMU-Unternehmen

an der Leibniz Universität Hannover Karriereperspektiven in der Wirtschaft nach der Promotion

Mixed Leadership for More success.

Informationen zum Seminar. Grundlagen und Einführung in das Wissensmanagement

MEDIZIN & PFLEGE ENGINEERING OFFICE INDUSTRIE & TECHNIK EDV & IT

Gesprächsnotiz Vereine

WSL Service Hannover. Personalführung und Wissen & Kompetenz / Personalentwicklung. Hannover Langenhagen Bremen Göttingen Hamburg

Registrierung von Abschlussprüfern aus Drittländern Formular A (DE)

Information zum Prüfungswesen Geprüfte(r) Industriemeister(in) - Fachrichtung Metall / Elektrotechnik Handlungsspezifische Qualifikationen

Akademische Personalentwicklung

Pflegende Angehörige beraten, begleiten, unterstützen. SPITEX RegionKöniz Brigitte Hadorn-Lüthi

Denkwerkstatt Selbstständigkeit eine Möglichkeit für MICH?

Psychologische Gesprächsführung HS 2012

In dem Projekt Zukunftsfähige, gesundheitsförderliche Kompetenzentwicklung im HandWerk durch Regionale Vernetzung (e-regiowerk)

CreditPlus Bank AG. Bevölkerungsbefragung: Beruf und Karriere CreditPlus Bank AG Juli 2014 Seite 1

Berufliche Beratung für Frauen

EDAG. UNSERE ARBEITSWELT. WIR ENTWICKELN DIE MOBILITÄT VON MORGEN, VON MENSCHEN FÜR MENSCHEN.

PERSPEKTIVE GENERATION PLUS

Datenblatt: Frankfurt am Main, St. (412)

WSI/PARGEMA Betriebsrätebefragung tebefragung 2008/09 zu Arbeitsbedingungen und Gesundheit im Betrieb. Zentrale Ergebnisse

Transkript:

Dual Career - Paare - Eine Herausforderung an die Arbeitswelt - Michel E. Domsch 1

Dual Career Couples (DCCs) Partnerschaften, in denen beide Partner berufstätig und karriereorientiert sind und gleichzeitig ein (gemeinsames) (Familien)leben führen. 2

- Einfluss verschiedener Systeme - Arbeitsleben und Karriere im Unternehmen 1 (P 1) Privatleben beider Partner (P 1 / P 2) Arbeitsleben und Karriere im Unternehmen 2 (P 2) Familie Freunde Hobbies 3

Wir kommen zu zweit Quelle: managerseminare, Juni 2011 (Heft 159, S. 58) 4

P 1 P 2 Zeit?... Auslandseinsatz Unternehmenswechsel (anderer Ort) Versetzung in Filiale (anderer Ort) X X X Karrierepfade X X X?... Unternehmenswechsel Beförderung Berufsstart U2 oder U1 Berufsstart U1 X 5

- Nutzenaspekte für die Wirtschaft - Krankheitsrate / Fluktuation Arbeitgeberattraktivität Produktivität D-PP D-PP D-PP Mitarbeiterzufriedenheit Win-Win Strategie Stress Eustress D-PP D-PP Doppelkarrierepaare- Personalpolitik Distress D-PP 6

- Paartypen - Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4 Traditionelle Paare Modernisiert traditionelle Paare Gleichberechtigte Paare Fragmentiert individualistische Paare Quelle: Schulte, Jürgen: Dual Career Couples... In: Heike Solga und Christine Wimbauer (Hrsg.): Wenn zwei das gleiche tun...ideal und Realität sozialer (Un-) Gleichheit in Dual Career Couples, Opladen 2005. 7

Berufsorientierung der Frau Präferenzen der Frau dominante Berufslaufbahn Abstimmung über Berufslaufbahn beider Doppelkarrierepaare - Paartypen - Typ 1 traditionell gering keine Familie und Karriere des Mannes Typ 2 modernisierttraditionell Typ 3 gleichberechtigt Typ 4 fragmentiertindividualistisch mittel bis hoch hoch sehr hoch Familie vor eigener Karriere (Kinder); gleichwertig Familie und Karriere gleichwertig Mann Mann keine beide nein ja ja nein eigener Beruf vor Partnerschaft Konfliktlösungen Beruf keine Konflikte keine Konflikte; evtl. Rollenkonflikt der Frau (Kinder) Anforderungen an Arbeitgeber / evtl. Karriereeinschränkung Einzelfall, evtl. Partnerschaft auflösen Quelle: Schulte, Jürgen (2005) 8

- Prognosestudie Wirtschaft - DCC (Fach- und Führungskräfte) Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4 2008 40% 40 15% 5% 2015 20% 30 30% 20% 2020 10% 20 40% 30% Trend Quelle: I.P.A. Delphi-Studie DCC, 2003 ff. (mindestens ein Partner mit akademischem Abschluss; Abfrage in 5%-Schritten; grundsätzlich Vollbeschäftigung für Zielgruppe) 9

Handlungsansätze Ansatz Unternehmen A Partner/in (P1) Ansatz Unternehmen A Partner/in (P2) Ansatz Unternehmen B (P2) Ansatz privat (P1 / P2) 10

Ansatz Unternehmen A Partner/in (P 1) Leitlinien Personalmarketing DCC-direkt Führungskräfteschulung / -sensibilisierung Personalentwicklung (Weiterbildung / Laufbahn) Beratung / Coaching Mentoring / Cross Mentoring Interne DCC Netzwerke DCC Mainstreaming DCC Netzwerk(e) - extern Arbeitszeitmodelle Compact Work Home Office Virtual Leadership Flexible Career Path Lotse / Externe Beratung Reise- / Sitzungskultur Reisekostenbudgets Mitarbeitergespräche Rechtsberatung Family / Relocation Service 11

Ansatz Unternehmen A Partner/in (P 2) gemeinsame Gespräche / Beratung / Coaching Dual Hiring Transplacement-Beratung / -Hilfe (inkl. Personalberater) Netzwerke öffnen Gehaltsübernahme Weiterbildung / -qualifikation unterstützen Stellenbörse Informations- / Diskussionsveranstaltungen, Workshops 12

Ansatz Unternehmen B (P2) Ansatz privat (P1 / P2) Absprachen / Abstimmungen gemeinsame Netzwerke / Partnerschaften gemeinsame Transplacement- Beratung Information / Beratung / Coaching Family Service Social Networks Relocation Services DCC-Netzwerk(e) Reisekostenbudgets Rechtsberatung 13

DCC Personalpolitik DCC Vermeidungsstrategie DCC Unternehmenskultur offene Ansprache ganzheitliche Betreuung längerer Zeitraum paartypen-orientiert lebensphasen-orientiert handlungs-orientiert DCC Cafeteriasystem 14

- Konsequenzen des Spillover-Stresses - Gesundheitliche Risiken Abnehmende Produktivität bei der Arbeit Partnerschaftliche Unzufriedenheit Verkürzte Lebenserwartung und Lebenszufriedenheit Dies gilt für einen oder für beide DCC-Partner, michel.domsch@hsu-hh.de, Tel.: 040/6541-2848, desiree.ladwig@hsu-hh.de, 15 I. P. A. Institut für Personalwesen und Internationales Management

- Bewältigungsstrategien: Paarzentrierte Strategien - (evtl. mit Unterstützung / Mediation) Aktionen: Kommunikation Problem- und Konfliktlösungstechniken Gemeinsame Entscheidungstechniken Arbeitsorganisation / -verteilung Doppelkarrierepaare Ziele: Toleranzfähigkeit verbessern Erwartungshaltungen dem Partner gegenüber revidieren Erfahrungen sammeln Lebens- / Partnerschaftsmodell überdenken 16

- Allianz - Gesellschaft Unternehmen 1 Mitarbeiter, Kollegen, Vorgesetzte Unternehmen 2 Freunde Ziel: Win-Win Familie Kinder, Eltern etc. Lebenspartner Freunde etc. 17

- Fazit - DCCs sind eine wachsende Gruppe DCCs sind ein Wettbewerbsfaktor DCCs sind eine Herausforderung 18

Wir kommen zu zweit Quelle: managerseminare, Juni 2011 (Heft 159, S. 58) 19

- Multi-WorkLifeBalance auf hohem Niveau - 20

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!, HSU Hamburg, E-Mail: michel.domsch@hsu-hh.de, FH Lübeck, E-Mail: ladwig@fh-luebeck.de 21