Konjunkturerwartungen



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Transkript:

UpDate Februar 2012 Economic Gute Finanzierungsbedingungen trotz eingetrübter Konjunkturerwartungen Die Schweizer Volkswirtschaft mit ihrer starken Export- Grundsätzlich erfreulich ist dagegen die Zinssituation am orientierung ist von den wirtschaftlichen Problemen in der EU aber auch in den USA stark betroffen. So wird die deutliche Aufwertung des Schweizer Frankens teilweise erhebliche negative Auswirkungen auf die EBIT-Margen der Unternehmen haben. Besonders betroffen sind Unternehmen mit einem hohen Kostenanteil im Schweizer Franken und gleichzeitig starker Exporttätigkeit in die EU oder die USA. Erschwerend kommt hinzu, dass für diese Hauptexportmärkte nur ein geringes Wirtschaftswachstum prognostiziert wird. Kredit- / Kapitalmarkt: Steigende Zinsen erwartet 3-Monats LIBOR CHF und Rendite 10-s CH-Bundesobligation 3.0 % 2.5 % 2.0 % 1.5 % 1.0 % 0.5 % Schweizer Kredit- und Kapitalmarkt. So bewegen sich Renditen der Schweizer Bundesobligation auf einem historischen Tiefstand. Auch die Credit Spreads bei Unternehmensanleihen sind moderat, obschon in den letzten Monaten ein leichter Anstieg zu beobachten war. Für die Finanzierung von Investitionen und Akquisitionen ist das aktuelle Zinsumfeld folglich attraktiv. Hinzu kommt die Tatsache, dass aktuell lediglich rund 50 % der Kreditlinien von den Unternehmen auch effektiv beansprucht werden. Konjunktur: Moderate Wachstumserwartungen Reales BIP-Wachstum und Inflation in der Schweiz 2.5 % 2.0 % 1.5 % 1.0 % 0.5 % 0 % 0 % -0.5 % 2009 2010 2011 2012 2013 ø2006 bis 2010 2011 2012 2013 Rendite CH-Bundesobligation (Laufzeit 10 ) Prognosen Rendite CH-Bundesobligation (Laufzeit: 10 ) 3-Monats LIBOR CHF Prognosen 3-Monats LIBOR CHF BIP-Wachstum ø-prognose BIP-Wachstum Inflation ø-prognose Inflation Bandbreite der Prognosen Es wird erwartet, dass die Renditen von Schweizer Bundesobligationen mittel- und langfristig ansteigen werden. Die kurzfristigen Zinsen verharren 2012 und 2013 voraussichtlich auf tiefem Niveau. Für 2012 wird aufgrund des konjunkturellen Umfeldes und des starken Schweizer Frankens ein deutlicher Rückgang des realen BIP-Wachstums prognostiziert. Eine verhaltene Wachstumserholung wird für 2013 vorausgesagt. Quellen: Bloomberg, Credit Suisse, KOF, SNB, Seco, UBS und ZKB.

Februar 2012 Kredit- und Kapitalmarkt: Gute Marktbedingungen Rund die Hälfte der Kreditlimiten beansprucht Ausstehende Kreditlimiten Schweizer Unternehmen (in Mrd. CHF) 250 200 150 100 50 Beanspruchung der Kreditlimiten Schweizer Unternehmen (in %) 0 0% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2006 2006 2007 2007 2008 2008 2009 2009 2010 2010 2011 2011 Kreditlimiten insgesamt Beanspruchte Kreditlimiten insgesamt Beanspruchte Kreditlimiten Bandbreite der Beanspruchung einzelner Branchen 100% 80% 60% 40% 20% UpDate/Economic Berechnung: IFBC, Daten: SNB (Januar 2012). Während der Finanzkrise stieg das Volumen der nicht hypothekarisch gedeckten Kreditlimiten an und verharrte seither auf diesem Niveau. Die durchschnittliche Nutzung der Kreditlimiten ist leicht rückläufig. Die konjunkturellen Unsicherheiten und strukturellen Risiken in einigen Branchen können sich negativ auf die individuelle Verschuldungskapazität der Unternehmen auswirken. Schliesslich sind die Auswirkungen der gestiegenen Eigenmittelanforderungen auf die Kreditvergabe der Banken im Auge zu behalten. Restlaufzeit der ausstehenden Anleihen beträgt 5.1 Fälligkeit kotierter Anleihen Schweizer Unternehmen per 31.12.2011 (in Mio. CHF, ohne Finanzindustrie) 7 000 6 000 5 000 4 000 3 000 2 000 1 000 0 40% Ausgewählte Neuemissionen Schweizer Industrieunternehmen im 2. Semester 2011 30% Name 2012 2015 2018 2021 2024 >2025 Ausgabedatum Rating (SIX) Betrag (in Mio. CHF) Laufzeit (in ) Anteil ausstehender Anleihen (nach Branchen) 100% 40% 90% 80% 70% 60% Öl & Gas, Chemie, Rohstoffe, Bauwesen & Materialien Industrie & Dienstleistung Verbrauchsgüter Gesundheitswesen Verbraucherservice Telekommunikation & Versorgung Technologie 50% Berechnung: IFBC, Daten: Bloomberg (Januar 2012). Coupon (in %) 20% 10% YtM bei Ausgabe (in %) Credit Spread (in bp) Actelion 07.12.2011 BB+ 235 4.0 4.88 % 4.80 % 444 Givaudan 07.12.2011 BBB 150 5.0 1.25 % 1.16 % 55 Givaudan 07.12.2011 BBB 150 10.0 2.13 % 2.12 % 77 0% Lonza 07.12.2011 BBB 30 4.0 2.25 % 2.12 % 176 Lonza 07.12.2011 BBB 210 4.0 2.25 % 2.13 % 177 Lonza 07.12.2011 BBB 140 7.0 3.13 % 3.04 % 205 Schindler 21.11.2011 A 200 3.0 0.63 % 0.57 % 34 Schindler 21.11.2011 A 400 5.0 1.25 % 1.19 % 54 Aduno 27.10.2011 A 250 6.0 2.25 % 2.16 % 112 Kraftwerk Oberhasli 13.10.2011 AA 40 11.0 1.95 % 1.95 % 39 ABB 11.10.2011 BBB 500 5.0 1.25 % 1.20 % 40 ABB 11.10.2011 BBB 350 10.0 2.25 % 2.17 % 68 Nobel Biocare 10.2011 A 120 5.0 4.00 % 3.91 % 309 Alpiq 20.09.2011 A 250 5.0 1.38 % 1.27 % 45 Alpiq 20.09.2011 A 225 10.0 2.25 % 2.15 % 69 Sulzer 11.07.2011 BBB 500 5.0 2.25 % 2.12 % 90 Quellen: Bloomberg (Januar 2012), SIX Group (Januar 2012) und SNB (Januar 2012). 8% 1% 9% 17% 23% 2% Per 31. Dezember 2011 hatten Industrieunternehmen Anleihen im Wert von CHF 40.2 Mrd. ausstehend. Bis Ende 2013 werden davon CHF 7.8 Mrd. zurückbezahlt. Die volumengewichtete mittlere Restlaufzeit der ausstehenden Anleihen beträgt 5.1. Die durchschnittliche Laufzeit der ausstehenden Anleihen zum Emissionszeitpunkt beträgt 9.4. Der volumengewichtete Durchschnitt liegt knapp unter 8 n. Insbesondere Unternehmen aus der Versorgungsindustrie emittierten Anleihen mit längeren Laufzeiten. 2006 2007 von CHF 7.9 Mrd. 2008 im Vorjahr ist 2009 Im Jahr 2011 haben Industrieunternehmen Anleihen im Umfang von rund CHF 6.6 Mrd. emittiert und Anleihen im Wert von CHF 2.9 Mrd. zurückbezahlt. Im Vergleich zum Emissionsvolumen damit ein Rückgang um rund 16 % festzustellen. Die Industrieunternehmen nutzten das im Mehrjahresvergleich tiefe Zinsniveau, um sich zu refinanzieren. Im Jahr 2011 emittierten auch Unternehmen Anleihen, welche über kein Investment Grade Rating verfügten. Als Beispiele sind Actelion, Bobst, Clariant und Kudelski zu nennen.

Kredit- und Kapitalmarkt: Steigende Zinsen erwartet Zinsen auf historischem Tief Zinskurven CHF 1-12 Monate: LIBOR, 2-15 : Swapsätze (in %) 3.0 % 2.5 % 2.0 % 1.5 % UpDate/Economic Die Zinskurve ist trotz bereits tiefem Niveau in der zweiten shälfte 2011 nochmals stark gesunken. Zinssätze per 31.12.2011: - 3-Monats LIBOR: 0.05 % - 5-s Swapsatz: 0.58 % - 10-s Swapsatz: 1.23 %. 1.0 % 0.5 % 0 % 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 31.12.2010 30.6.2011 31.12.2011 Quelle: Bloomberg (Januar 2012). Steigende Zinsen erwartet Aktuelle Zinsprognosen für die Schweiz (in %) 3-Monats LIBOR 10-s Bundesobligation Historisch 12/10 12/11 UBS CS ZKB KOF Seco Trend UBS CS ZKB KOF Seco Trend 7 1.71 0.05 0.71 1.3 1.4 Prognosen 12/12 12/13 1.2 0.0 1.4 1.2 Quellen: Bloomberg (Januar 2012), UBS (Januar 2012, November 2011 für Prognose 10-s CH-Bundesobligation), CS (Dezember 2011), ZKB (Dezember 2011), KOF (Januar 2012), Seco (Dezember 2011). 2.8 1.9 0.4 1.6 Für das Jahr 2012 rechnen die meisten Institutionen mit einem moderaten Anstieg des langfristigen Zinsniveaus. Die kurzfristigen Zinsen dürften weiter auf sehr tiefem Niveau verharren. Die Zinsprognosen für das Jahr 2013 unterscheiden sich deutlicher. Während das Seco von einer parallelen Aufwärtsverschiebung der Zinskurve ausgeht, prognostiziert die UBS einen deutlichen und überdurchschnittlichen Anstieg bei den langfristigen Zinsen. Ausweitung der Credit Spreads am Kapitalmarkt Credit Spreads Schweizer Industrieunternehmen per 31.12.2011 (in bp, ohne Finanzdienstleister und öffentlichem Sektor) 400 350 300 250 200 150 100 50 0 AA A BBB Rating AA A BBB 1 bis 4 24 (n=1) 56 (n=20) 111 (n=16) 4 bis 6 46 (n=3) 62 (n=15) 142 (n=12) 6 bis 8 60 (n=2) 89 (n=6) 149 (n=3) > 8 81 (n=7) Laufzeit 1-4 (Mittelwert) Laufzeit 4-6 (Mittelwert) Laufzeit 6-8 (Mittelwert) Laufzeit > 8 (Mittelwert) Bandbreite der Credit Spreads Für die Berechnung der Spreads wurden im Swiss Bond Index aufgeführte Anleihen (ohne Finanzdienstleister und öffentlichem Sektor) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und einem Emissionsvolumen von mehr als CHF 100 Mio. berücksichtigt. Trend Die Credit Spreads werden als Differenz zwischen der Rendite auf Verfall und den fristenkongruenten Swapsätzen ermittelt. Die Credit Spreads für Industrieunternehmen der Rating-Klassen AA, A und BBB sind während der Finanzkrise stark angestiegen und nach 2009 wieder gefallen. Seit Mitte 2011 ist erneut ein leichter Anstieg der Credit Spreads festzustellen. Aktuell liegen die Credit Spreads leicht über dem Mittelwert der 2001-2011. Quelle: IFBC Credit Spread Index, Datengrundlage: Bloomberg (Januar 2012) und SIX Group (Januar 2012).

UpDate/Economic Konjunktur: Verhaltene Wachstumserwartungen Stagnation im Jahr 2012, anschliessende Erholung erwartet Konjunkturelle Prognosen Schweiz (in %) BIP- Wachstum Inflation Erdölpreis USD/Barrel Historisch Prognosen 2012 2013 2010 2011 UBS CS ZKB KOF Seco Trend UBS CS ZKB KOF Seco Trend 2.7 1.8* 0.4 0.5 0.4 0.2 0.5 1.6 1.9 1.9 0.7 0.2 0.3 0.4 2.0 0.0-0.3 1.4 1.1 0.3 3.9 3.1* 3.1 3.3 3.3 3.6 3.2 3.6 3.7 94 109 105 111 100 114 100 *Prognosen: Quellen: BfS (Januar 2012), Seco (Dezember 2011). Quellen: Bloomberg (Januar 2012), BfS (Januar 2012), UBS (Januar 2012), CS (November 2011), KOF (Januar 2012), Seco (Dezember 2011). Aufgrund des Exportrückgangs fiel das BIP-Wachstum im Jahr 2011 tiefer als im Vorjahr aus. Gleichzeitig war für 2011 nahezu keine Inflation zu verzeichnen, was vor allem auf die Aufwertung des Schweizer Frankens und den damit verbundenen Preisdruck auf Importgüter zurückzuführen ist. Für das Jahr 2012 wird mit einem weiteren Rückgang des BIP-Wachstums gerechnet. Für 2013 wird eine wirtschaftliche Erholung prognostiziert. Unternehmenserwartungen zurückhaltend Purchase Managers Index (PMI) 75 50 25 2008 2009 2010 2011 Schweiz Deutschland EURO-Zone USA China 31.12.2011 Trend 50.7 48.4 46.4 62.5 49.5 Der PMI ist ein Indikator für die künftige wirtschaftliche Aktivität. Ein Wert von über 50 deutet auf eine steigende, von unter 50 auf rückläufige Produktion hin. Quelle: Bloomberg (Januar 2012). China stützt weltweites Wirtschaftswachstum, Schweizer Franken bleibt stark Konjunkturelle Prognosen (in %) Reales BIP Wachstum Inflation Im Dezember 2011 stieg der PMI Schweiz nach mehreren Monaten erstmals wieder an und schloss über dem Benchmark von 50 Punkten. Für die meisten Branchen wird für das Jahr 2012 von einer Umsatzstagnation resp. einem moderaten Umsatzrückgang ausgegangen. Vor allem bei Unternehmen aus der Uhren- und teilweise der Maschinenindustrie herrscht verhaltener Optimismus. Arbeitslosenquote Wechselkurse (per 31.12.) Historisch Prognosen 2012 2013 2010 2011 UBS CS IMF WB Trend UBS CS IMF WB Trend Deutschland 3.6 3.0* 0.6 0.7 1.3 1.6 EURO-Zone 1.8 1.6* -0.7-0.5 1.1 1.3 0.8 1.7 1.9 USA 3.0 1.7* 2.1 2.3 1.8 2.2 2.6 2.0 2.4 China 10.3 9.1* 8.0 8.0 9.0 8.4 8.0 8.2 8.3 Deutschland 1.2 2.5 1.7 1.5 1.3 1.7 EURO-Zone 1.6 2.7 1.7 1.9 1.5 1.8 1.6 USA 1.6 3.1 2.1 1.9 1.2 1.9 1.7 China 3.3 5.4 3.5 4.4 3.3 4.0 4.5 EUR/CHF 1.25 1.22 1.25 1.23 USD/CHF 0.94 0.94 0.86 0.99 CNY/CHF 4 5 4 6 *Prognosen: Quellen: UBS (Januar 2012), CS (Januar 2012). Quellen: Bloomberg (Januar 2012), UBS (Januar 2012), CS (Januar 2012), IMF: Internationaler Währungsfonds (September 2011), WB: Weltbank (Januar 2012). Im Jahr 2011 ist das BIP-Wachstum vor allem in den westlichen Ländern stark gesunken. Für die Euro-Zone wird auch für das Jahr 2012 ein rückläufiges BIP Wachstum prognostiziert. Eine Erholung wird erst für 2013 in Aussicht gestellt. Für die USA prognostizieren die meisten Institutionen ein erhöhtes Wirtschaftswachstum in den nächsten beiden n. Das BIP Wachstum von China dürfte sich auf sehr hohem Niveau leicht zurückbilden. Der Schweizer Franken bleibt aller Voraussicht nach auch im Jahr 2012 stark, sofern die Schweizerische Nationalbank die Euro-Mindestgrenze nicht anhebt.

UpDate/Economic Folgerungen: Steigende Anforderungen Aktuelle Herausforderungen Aktuelle Handlungsfelder 1. Starker Schweizer Franken Trotz der Intervention der Nationalbank am Devisenmarkt und der Festlegung einer Kursuntergrenze zum Euro stellt der Umgang mit dem tiefen Wechselkurs für viele Unternehmen weiterhin eine grosse Herausforderung dar. 2. Konjunkturelle Unsicherheiten Gemäss Prognosen kann erst 2013 von einem Anstieg des BIP-Wachstums in der Schweiz ausgegangen werden. Auch die Konjunkturprognosen in den wichtigsten Exportmärkten haben sich verschlechtert. Die Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise sind jedoch kaum abschätzbar, weshalb die aktuellen Prognosen mit grossen Unsicherheiten behaftet sind. 3. Mittelfristig steigende Zinsen Per Ende 2011 haben die Zinsen am Kapitalmarkt ein historisches Tief erreicht. Gleichzeitig haben sich die Credit Spreads nur sehr moderat nach oben bewegt. Die aktuellen Fremdkapitalkosten befinden sich im historischen Vergleich auf unterdurchschnittlichem Niveau. Für die nächsten 12-24 Monate wird allerdings ein moderater Zinsanstieg prognostiziert. 4. Kapitalbeschaffung Die aktuellen Bedingungen auf dem Kredit- und Kapitalmarkt sind grundsätzlich gut. Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und überschaubaren Cash Flow- Volatilitäten verfügen über gute Voraussetzungen, die Banken und Investoren von ihren Finanzierungspotenzialen zu überzeugen. 1. Überprüfung des Geschäftsmodells Vor allem für exportorientierte Unternehmen steht eine Überprüfung des Geschäftsmodells an. Dem wechselkursbedingten Druck auf die Margen ist mit Produkt- und Prozessinnovation sowie einem konsequenten Kostenmanagement entgegen zu wirken. Damit kann die Leistungsqualität und Wettbewerbsstärke nachhaltig gestärkt werden. 2. Liquidität verschafft Reaktionszeit Die Sicherstellung einer jederzeitigen Zahlungsbereitschaft stellt das oberste Prinzip der finanziellen Unternehmensführung dar. Eine weitsichtige und auf Szenarien basierende Liquiditätsplanung ist dafür eine wesentliche Grundvoraussetzung. 3. Finanzierung sichern Eine Stabilität gewährleistende Kapitalstruktur verbindet Geschäftsmodell und unternehmerische Verschuldungskapazität. Vor diesem Hintergrund ist im Rahmen einer offenen und transparenten Kommunikation mit den Gläubigern eine möglichst konjunkturresistente Finanzierung zu realisieren. 4. Währungsmanagement Zur Reduktion des Währungsexposures sind diverse Massnahmen im finanziellen aber auch im operativen und strategischen Bereich zu prüfen. Zudem sind unter Berücksichtigung des Geschäftsmodells mögliche Verbesserungspotentiale bei der organisatorischen Umsetzung (Strukturen, Prozesse, Instrumente) zu identifizieren. 5. Gezielte Akquisitionen Die Rahmenbedingungen für Akquisitionen v.a. im Ausland sind günstig. Strategischer Fit und Sorgfalt bei der Transaktions- und Finanzierungsgestaltung sind aber nach wie vor entscheidende Erfolgsfaktoren. Die in dieser Publikation veröffentlichten Angaben basieren auf folgenden Quellen: Bloomberg, Bundesamt für Statistik (BfS): Arbeitslosenstatistik (Januar 2012), Bruttoinlandprodukt gemäss Produktionsansatz (Januar 2012), Landesindex der Konsumentenpreise (Januar 2012). Credit Suisse (CS): Aktuelle Konjunkturprognosen zur Schweizer Wirtschaft (November 2011), Global Economic Weekly Calendar (Januar 2012), Research & Analytics FX Forecasts (Januar 2012), Wirtschaft und Märkte (Dezember 2011). Internationaler Währungsfond (IMF): World Economic Outlook (September 2011). KOF Konjunkturforschungsstelle ETH Zürich (KOF): KOF Bulletin Nr. 48 (Januar 2012). Schweizerische Nationalbank (SNB): Bankenstatistisches Monatsheft der Schweizerischen Nationalbank (Januar 2012), Statistisches Monatsheft der Schweizerischen Nationalbank (Januar 2012). SIX Group AG (SIX): Diverse. Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco): Prognosen vom 13.12.2011 (Dezember 2011). UBS AG (UBS): Swiss Economic Forecast (Januar 2012), UBS Global Forecasts (Januar 2012), UBS Hypotheken im aktuellen Zinsumfeld (Dezember 2011), UBS outlook Schweiz (November 2011). Weltbank (WB): Global Economic Prospects (Januar 2012). Zürcher Kantonalbank (ZKB): Monthly Economic Review (Dezember 2011), Swiss Rating Guide (Juni 2011).

Februar 2012 UpDate/Economic Mehrwert durch Professionalität Eine integrierte finanzielle Führung stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung dar. Mit dem Blick für die bedeutenden finanziellen Zusammenhänge unterstützen wir Sie bei Unternehmenstransaktionen und Finanzierungen, bei der Ausgestaltung der finanziellen Führung und bei ausgewählten Themen der Rechnungslegung. Als Experten für massgeschneiderte Lösungen berücksichtigen wir dabei sowohl die unternehmensspezifischen Besonderheiten als auch den Aktualitätsbezug. Schliesslich stellt unsere Unabhängigkeit sicher, dass der objektive Blick bewahrt und Lösungen im Sinne der Best Practice resultieren. IFBC verfügt über langjährige Erfahrung und Kernkompetenzen in den Bereichen Corporate Finance & Financial Advisory, finanzielle Führung sowie IFRS Advisory. IFBC Panorama Bond-Emission für die Axpo Holding AG IFBC unterstützte die Axpo Holding AG bei der erfolgreichen Emission ihrer ersten Anleihe im Umfang von CHF 1 Milliarde. Zusätzlich wurde gemeinsam ein Finanzierungskonzept entwickelt, welches eine opti- male Finanzierung der langfristigen Investitionen ermöglicht. Refinanzierung der Aduno Gruppe IFBC begleitete die Aduno Gruppe bei der Entwicklung eines neuen Finanzierungskonzepts sowie bei der anschliessenden Umsetzung über neue Kreditfinanzierungen und der Emission einer ersten Anleihe am Schweizer Kapitalmarkt. Öffentliches Übernahmeangebot für die EGL Als Financial Advisor unterstützte IFBC die Axpo Holding AG bei der erfolgreichen Umsetzung des öffentlichen Übernahmeangebots zuhanden der EGL-Aktionäre. Corporate Finance & Financial Advisory Bewertungen Transaktionen Finanzierungen Management Buyout der Reasco AG IFBC begleitete das Management Team der SIG Immobilien und Dienste bei der erfolg- Finanzielle Führung Finanzielle Gesamtführung Planung und Performance Messung Corporate Treasury Management reichen Realisierung ihres Management Buyouts. Purchase Price Allocation für Aryzta IFRS Advisory Purchase Price Allocation Impairment Testing Bewertung von Finanzinstrumenten Im Rahmen der Übernahmen von Great Kitchen und Fresh Start Bakeries durch Aryzta führte IFBC die Kaufpreisallokation (PPA) nach IFRS 3 durch. Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen zu den Dienstleistungen der IFBC oder dem vorliegenden Update: Dr. Thomas Vettiger Managing Partner thomas.vettiger@ifbc.ch Christian Hirzel Partner christian.hirzel@ifbc.ch Christian Gätzi Manager christian.gaetzi@ifbc.ch IFBC AG. Riedtlistrasse 19. CH 8006 Zürich. Tel. +41.43.255 14 55. info@ifbc.ch. www.ifbc.ch IFBC. Zürich 2012