Firmenkundenbank. Studienbrief zu dem GenoPE Modul Praktischer Einsatz BWA. Stand 08/05



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Transkript:

Studienbrief zu dem GenoPE Modul Praktischer Einsatz BWA Stand 08/05

Inhaltsverzeichnis 1. Einsatz betriebswirtschaftlicher Auswertungen bei der Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse gemäß gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Rahmenbedingungen ( 18 und 25 a KWG, MaK)...3 1.1. Ziel der Lerneinheit:...3 1.2. Gesetzliche und aufsichtsrechtliche Vorgaben...3 1.3. Sinn und Zweck der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften...4 1.4. Die Leitlinie der 18 und 25 a KWG und der MaK...5 1.5. Aktuelle Situation...6 2. Aufbau und Inhalt der betriebswirtschaftlichen Auswertungen...8 2.1. Entstehung von betriebswirtschaftlichen Auswertungen...8 2.2 Inhalt von betriebswirtschaftlichen Auswertungen...9 2.2.1 Summen- und Saldenliste...9 2.2.2 Kurzfristige Erfolgsrechnung...16 2.2.3 Bewegungsbilanz...21 2.2.4 Statische Liquidität...24 2.2.5 Vergleichs-BWA...27 3. Glossar...29 Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 2 von 30

1. Einsatz betriebswirtschaftlicher Auswertungen bei der Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse gemäß gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Rahmenbedingungen ( 18 und 25 a KWG, MaK) 1.1. Ziel der Lerneinheit: In diesem Kapitel lernen Sie die grundsätzliche Bedeutung betriebswirtschaftlicher Auswertungen im Rahmen der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen kennen. Ziel ist ein sicherer Umgang mit den Bestimmungen der 18 und 25 a KWG und der MaK in Bezug auf betriebswirtschaftliche Auswertungen 1.2. Gesetzliche und aufsichtsrechtliche Vorgaben 18 KWG Ein Kreditinstitut darf einen Kredit, der insgesamt 750.000 EUR oder 10 vom Hundert des haftenden Eigenkapitals des Institutes überschreitet, nur gewähren, wenn es sich von dem Kreditnehmer die wirtschaftlichen Verhältnisse, insbesondere durch Vorlage der Jahresabschlüsse, offen legen lässt. Das Kreditinstitut kann hiervon absehen, wenn das Verlangen nach Offenlegung im Hinblick auf die gestellten Sicherheiten oder auf die Mitverpflichteten offensichtlich unbegründet wäre. Das Kreditinstitut kann von der laufenden Offenlegung absehen, wenn 1. der Kredit durch Grundpfandrechte auf Wohneigentum, das vom Kreditnehmer selbst genutzt wird, gesichert ist, 2. der Kredit vier Fünftel des Beleihungswertes des Pfandobjektes im Sinne des 16 Abs. 1 und 2 des Pfandbriefgesetzes nicht übersteigt und 3. der Kreditnehmer die von ihm geschuldeten Zins- und Tilgungsleistungen störungsfrei erbringt. Eine Offenlegung ist nicht erforderlich bei Krediten an eine ausländische öffentliche Stelle im Sinne des 20 Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe b bis d. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 3 von 30

25 a KWG Gemäss 25a KWG umfasst eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation insbesondere geeignete Regelungen zur Steuerung und Überwachung der Risiken sowie angemessene Regelungen, anhand derer sich die finanzielle Lage des Instituts jederzeit mit hinreichender Genauigkeit bestimmen lässt. 18 KWG ist eine spezielle Ausprägung von 25a KWG. Gut zu wissen... MaK (MaRisk) Nach den MaK (MaRisk) hat eine Bank u.a. Organisationsrichtlinien zu erlassen zur Sicherstellung der zeitnahen Einreichung der für eine Beurteilung der Adressenausfallrisiken erforderlichen Unterlagen. Der Detaillierungsgrad hängt von Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktivitäten ab. Eine Überprüfung der Risikoeinstufung mit einem Risikoklassifizierungsverfahren ist im risikorelevanten Kreditgeschäft jährlich durchzuführen. 1.3. Sinn und Zweck der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften Vorschriften sollen das einzelne Kreditinstitut vor leichtsinnigen Kreditgewährungen bewahren und seine Einleger schützen Vorschriften sollen die Kreditinstitute über die Bonitätsprüfung zu einem risikobewussten Kreditvergabeverhalten verpflichten Vorschriften sollen das Kreditinstitut in die Lage versetzen, frühzeitig von Bonitätsverschlechterungen des Kreditnehmers Kenntnis zu erlangen Vorschriften stellen eine spezielle Ausprägung der allgemeinen Verpflichtung des Kreditinstituts zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle von Risiken dar (Risikomanagement) Vorschriften leiten sich aus dem Gebot kaufmännischer Sorgfalt ab Die Anforderungen an die Bonitätsunterlagen von Kreditnehmern sollen nicht zum Gegenstand des Wettbewerbs zwischen den Kreditinstituten werden. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 4 von 30

1.4. Die Leitlinie der 18 und 25 a KWG und der MaK Die vorgelegten Unterlagen müssen ein klares zeitnahes hinreichend verlässliches Bild über wirtschaftliche Situation des Kreditnehmers ermöglichen. Die wirtschaftliche Situation umfasst die: Vermögenslage Finanzlage Liquiditätslage Ertragslage des Kreditnehmers. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 5 von 30

1.5. Aktuelle Situation Auch nach der Entscheidung der BaFin vom 09.05.2005, sämtliche veröffentlichte Rundschreiben mit Regelungen und Auslegungen zum Thema 18 KWG, aufzuheben, gelten diese Grundsätze und Leitlinien weiter. Aus diesen Leitlinien heraus kann es in verschiedenen Situationen erforderlich sein, betriebswirtschaftliche Auswertungen vom Kunden unterjährig zu verlangen. Diese Situationen können sich beispielhaft wie folgt darstellen: Kredite oberhalb der Mengenkreditgrenze aber unterhalb der individuellen Risikorelevanzgrenze soweit Negativmerkmale bestehen. Kredite oberhalb der individuellen Risikorelevanzgrenze aber unterhalb des KWG-Schwellenbetrages von 750 T bzw. 10 % des HEK. Kredite oberhalb des KWG-Schwellenbetrages. Kredite an Existenzgründer Im Einzelfall liegt die Auslegung in der Eigenverantwortung der einzelnen Institute selbst. Jedes Institut muss bei der Kreditgewährung und -weiterbearbeitung ein ihrem individuellen Geschäftsprofil entsprechendes System entwickeln und einsetzen, um sein individuelles Adressausfallrisiko umfassend beurteilen zu können. Inwieweit das eingesetzte, institutsspezifische System künftig angemessen ist, wird im Rahmen der Jahresabschlussprüfung beurteilt und die Erfüllung von 18 KWG bestätigt. Die BaFin wird sich durch Sonderprüfungen davon überzeugen, ob diese Systeme angemessen sind, um das Adressausfallrisiko hinreichend zu begrenzen und ob die internen Vorgaben im praktischen Alltag eingehalten werden. Da die Leitlinien nach wie vor gültig sind, bestimmt sich daraus auch der Umfang und die Qualität der vorzulegenden betriebswirtschaftlichen Auswertungen. Sofern also im jeweiligen Fall betriebswirtschaftliche Auswertungen erforderlich sind, muss sich das Institut, um sich ein klares, zeitnahes, hinreichend verlässliches Bild über die Vermögens-, Finanz-, Liquiditäts- und Ertragslage machen zu können, Auswertungen vorlegen lassen, mit denen diese Anforderungen erfüllt werden können. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 6 von 30

18 KWG gilt im Sinne der Generalnorm stets dann als erfüllt, wenn die Unterlagen mit hinreichender Sicherheit Auskunft über die künftige Kapitaldienstfähigkeit und die Vermögenslage geben. Maßgebend dafür, ist die wirtschaftliche und nicht die formelle Betrachtungsweise. Der Umfang der hereinzunehmenden Unterlagen und die Intensität ihrer Auswertung ist immer im Sinne dieser Generalnorm auszulegen. Mit Blick auf die in der Praxis verwendeten Auswertungen, kommt in Bezug auf betriebswirtschaftliche Auswertungen, als Mindestanforderung nur die Summen- und Saldenliste in Betracht. Nur sie bietet in Verbindung mit weiteren Informationen die Qualität, die ein Jahresabschluss bietet. Alle weiteren Auswertungen können bei der Analyse hilfreich und sinnvoll unterstützen. Auf regionaler und überregionaler Ebene wurden und werden zur Auslegung der neuen Rahmenbedingungen kurzfristig Leitlinien als Empfehlung entwickelt, bei deren Beachtung das einzelne Institut die Sicherheit erlangen soll, dass die Anforderungen von 18 KWG erfüllt sind und keine Beanstandungen seitens der Jahresabschlussprüfer zu erwarten sind. Bei der Gestaltung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) werden diese grundlegenden Prinzipien bedeutsamer Bestandteil sein. Aktuell geht man davon aus, dass diese Ende 2005 verabschiedet werden. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 7 von 30

2. Aufbau und Inhalt der betriebswirtschaftlichen Auswertungen 2.1. Entstehung von betriebswirtschaftlichen Auswertungen Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 8 von 30

2.2 Inhalt von betriebswirtschaftlichen Auswertungen 2.2.1 Summen- und Saldenliste Die Summen- und Saldenliste ist das Spiegelbild der Buchführung. In ihr sind alle Konten auf denen Vermögen oder Schulden (Bestandskonten) vorhanden sind und auf denen Kosten oder Erlöse (Erfolgskonten) verbucht worden sind, erfasst. Somit befinden sich in ihr auch sämtliche Veränderungen, die im Jahresverlauf buchungsmäßig vorgenommen worden sind. Die Inhalte der Summen- und Saldenliste sind die Grundlage für die nachher in den Auswertungen (Erfolgsrechnung, Vergleichs- BWA, Bewegungsbilanz, etc.) zusammengefassten Werte. Ist z. B. eine Kostenposition in der Summen- und Saldenliste nicht erfasst, kann sie auch nicht in der in kurzfristigen Erfolgrechnung enthalten sein. Die Summen- und Saldenliste ist damit der Ursprung (vgl. Schaubild Entstehung von betriebswirtschaftlichen Auswertungen ). Sie bildet für den Steuerberater die Basis für die Erstellung des Jahresabschlusses. Mit etwas Übung lässt sich anhand der Summen- und Saldenliste ein unterjähriger Jahresabschluss jederzeit darstellen. Einschränkend muss hier aber darauf hingewiesen werden, dass nur die Positionen bei der späteren Analyse berücksichtigt werden können, welche auch erfasst wurden. Über evtl. fehlende Buchungen können nur Vermutungen angestellt werden. Der Aufbau der Summen- und Saldenliste ist immer gleich. Die Möglichkeiten, aus diesen Zahlen Auswertungen zu erstellen, sind sehr vielfältig. Sie richten sich nach dem Wunsch des Mandanten. Eine Übersicht über eine Auswahl an Möglichkeiten ist im Schaubild auf der folgenden Seite dargestellt. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 9 von 30

Finanzbuchführung (FIBU) Summen- und Saldenliste Standard-BWA DATEV-BWA Einnahmen-Ausgaben-BWA Kapitaldienstgrenze-BWA KER / Arzt-BWA Gesamtkostenverfahren-BWA Steuerberater-BWA Handwerks-BWA Hotel- und Gaststätten-BWA IfH-BWA Grundauswertungen Kurzfristige Erfolgsrechnung Bewegungsbilanz Statistische Liquidität Vergleichs-BWA mit Vorjahreswerten mit Vorgabewerten Chefübersichten Jahresübersicht Entwicklungsübersicht Vergleichsanalyse Vorjahr Vergleichsanalyse Vorgabe 3-Jahresvergleich Grafiken Entwicklungsübersicht Vergleich mit dem Vorjahr 3-Jahresgrafik Individuelle BWA mandantenbezogen kanzleibezogen mit englischer Beschriftung Auswertungen zum Betriebswirtschaftlichen Kurzbericht BKB Vergleichs-BKB BWA-Report BWA-Nachweise BWA-Wertenachweis BWA-Kontenzuordnung Betriebswirtschaftliche Analysen Einzelhandel (BAE) Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 10 von 30

Kanzlei-Rechnungswesen V2.21 Frische Handels-GmbH Summen- und Saldenliste Dezember Blatt 1 Alle Konten Konto 1 bis 99999 Konto Bezeichnung Eröffnungsbilanzwert Monatswert Kumulierter Wert Saldo Soll Haben Soll Haben 160 Bauten auf fremden Grund. 25.788,00 S 25.788,00 S 280 Betriebsvorrichtungen 3.368,00 S 3.368,00 S 350 LKW 4.389,00 S 4.389,00 S 380 sonstige Transportmittel -0,18 6.626,29 6.626,29 S 400 Betriebsausstattung 160.962,00 S 146.164,58 307.126,58 S 420 Büroeinrichtung 1,00 S 1,00 S 480 GWG bis 800,-- DM 1,00 S 4.287,62 6.797,71 6.798,71 S 644 Darlehen 51.609,13 H 3.600,00 6.726,39 62.244,52 181.561,78 170.926,39 H 800 gezeichnetes Kapital 80.000,00 H 80.000,00 H 860 Gewinnvortrag v. Verwend. 71.360,73 H 62.500,00 8.860,73 H 957 Gewerbesteuerrückst. 9.187,00 H 9.187,00 H 963 Körperschaftssteuerrückst. 23.518,71 H 23.518,71 H 977 Rückst. F. Abschluss u. Prüf. 5.000,00 H 5.000,00 H 996 Pauschalwertb. Ford. > 1J. 1.711,00 H 1.711,00 H Summe Klasse 0 194.509,00 S 7.887,44 284.333,10 354.097,58 S 242.386,57 H 6.726,39 181.561,78 299.203,83 H Kopfzeile In der Kopfzeile findet man neben dem Namen des Firmenkunden auch das Erstellungsdatum. Spalten - Kontonummer und Kontobezeichnung - Hier sind die für den Firmenkunden geführten Konten gemäß Kontenrahmen der Datev mit ihrer Bezeichnung dargestellt. Im Schaubild oben sind es Konten der Klasse 0. Positionen die wir sonst in der Bilanz im Anlagevermögen bzw. im Eigenkapital oder Fremdkapital finden. Weitere Kontoklassen entsprechend dem jeweiligen Kontenrahmen sind auf folgenden Seite eingefügt. der Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 11 von 30

Kontenklasse 0 Kontenklasse 1 Kontenklasse 2 Die Datev-Kontenrahmen Aufbau der Standardkontenrahmen 03 und 04 SKR 03: Prozessgliederungsprinzip Anlagevermögen, Eigenkapital, langfristige Verbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzun gsposten Umlaufvermögen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten Finanzergebnis, a.o. Ergebnis, sonstige betriebliche Aufwendungen, sonstige betrieblichen Erträge SKR 04: Abschlussgliederungsprinzip Anlagevermögen Umlaufvermögen Kapital Wareneingang und Rückstellungen, Kontenklasse 3 Warenbestand Verbindlichkeiten Umsatzerlöse, betriebliche Bestandsveränderung Kontenklasse 4 Aufwendungen en, sonstige betriebliche Erträge Kontenklasse 5 frei Materialaufwand Kontenklasse 6 frei Personalaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen Kontenklasse 7 Kontenklasse 8 Kontenklasse 9 Kto. 10.000-69.999 Kto. 70.000-99.999 Bestand an Fertigerzeugnissen, Bestand an halbfertigen Erzeugnissen Erlöse, Bestandsveränderungen Vortragskonten, statistische Konten Debitoren (Kunden) Kreditoren (Lieferanten) Finanzergebnis, a. o. Ergebnis, Steuern, Gewinnverwendung frei Vortragskonten, statistische Konten Debitoren (Kunden) Kreditoren (Lieferanten) Die Datev bietet zurzeit 18 verschiedene Kontenrahmen für das Rechnungswesen ihrer Firmenkunden bzw. der Mandanten der Steuerberater an, die je nach indivi-duellen kundenspezifischen Anforderungen eine Auswahl treffen können. Die am häufigsten verwendeten Kontenrahmen sind der Standardkontenrahmen (SKR) 03 und der Standardkontenrahmen (SKR) 04. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 12 von 30

Die Kenntnis des Aufbaus der verwendeten Kontenrahmen ist wichtig, um sich möglichst schnell und sicher in der Summen- und Saldenliste eines Kunden orientieren zu können. Die Inhalte sind bis auf rechtsformspezifische Unterschiede identisch.. Der SKR 03, der nach dem sog. Prozessgliederungsprinzip aufgebaut ist, wird empfohlen für Einzelfirmen und Personenhandelsgesellschaften. Der SKR 04, der nach dem Abschlussgliederungsprinzip gegliedert ist, wird für Kapitalgesellschaften empfohlen. Er ist nach dem handelsrechtlichen Bilanzierungsschema aufgebaut. Spalte - Eröffnungsbilanzwerte - Sie nimmt alle Bilanzwerte zu Beginn des Geschäftsjahres auf. Diese Zahlen sind, wenn die Bilanz für das letzte Jahr bereits erstellt ist, identisch mit den Jahresabschlusszahlen. Dabei ist allerdings dann zu bedenken, dass diese Werte in der Regel noch keine Abschlussbuchungen, z. B. AfA, beinhalten. Sobald die Zahlen der Bilanz vorliegen, sind diese zu aktualisieren, um somit die Aussagefähigkeit der EDV-Übersichten zu verbessern. Wenn die Bilanz bereits erstellt wurde und es Unterschiede zwischen den Jahresabschlusswerten des Vorjahres und den Eröffnungsbilanzwerten des laufenden Jahres gibt, so resultieren diese meist aus Änderungen, die sich aus der Änderung von Bewertungsansätzen im Rahmen einer Betriebsprüfung des Finanzamtes ergeben haben. Hier sollte der Sachverhalt beim Steuerberater hinterfragt werden, um zu ergründen, woher diese Unterschiede zwischen Jahresabschlusswerten und den Eröffnungsbilanzwerten stammen. Evtl. sind Steuernachzahlungen zu erwarten. Um die Aussagefähigkeit der EDV-Übersichten zu sichern, muss überprüft werden, ob die Eröffnungsbilanzwerte vollständig auf Basis der letzten Bilanz in die Summen- und Saldenlisten übernommen worden sind. Achtung: Eröffnungsbilanzwerte gibt es nur bei Bestandskonten (Bilanz) nicht bei Erfolgskonten (G+V). Liegt keine Bilanz vor sollte zumindest kontrolliert werden, ob Summen der Sachkonten in der Spalte Eröffnungsbilanzwerte per Saldo (Aktiv Passiv) gleich 0 ergeben. Bei einem anderen Ergebnis fehlen Eröffnungsbilanzwerte. Man findet diese Beträge auf der letzten Seite der Summen- und Saldenliste. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 13 von 30

Spalte - Monatswert - Sie nimmt alle Buchungen in Soll oder Haben des jeweiligen Monats auf. Liegt z. B. die Summen- und Saldenliste aus dem Oktober vor, so zeigt sie die im Monat Oktober verbuchten Veränderungen. Achtung: Wann die Geschäftsvorfälle tatsächlich aufgetreten sind, kann nicht erkannt werden. Da nicht immer taggleich gebucht wird, kann der Ursprung z. B. durchaus auch im September gelegen haben. Spalte - kumulierter Wert - Diese Spalte zeigt alle Buchungen, die von Jahresanfang bis zum Erstellungsdatum der Summen- und Saldenliste vorgenommen wurden. Wird eine Summen- und Saldenliste zum 31.08. erstellt, umfasst sie somit alle Buchungen vom 01.01. bis zum 31.08. des laufenden Jahres. Spalte - Saldo - Hier wird der Betrachter über die Endbestände auf den Konten informiert. Voraussetzung ist allerdings, dass die Eröffnungsbilanzwerte ordnungsgemäß übernommen wurden. Es handelt sich hier i. d. R. noch nicht um die Schlussbilanzwerte der aufzustellenden Bilanz. Wegen der noch fehlenden Abschlussbuchungen ergeben sich hier im Vergleich noch Unterschiede. Wenn die Eröffnungsbilanzwerte richtig vorgetragen und die Buchungen genau vorgenommen wurden, haben die Zahlen trotz der unvermeidbaren Ungenauigkeit der BWA eine große Aussagefähigkeit. Je umfangreicher der Firmenkunde bzw. sein Steuerberater auch unterjährig Abschlussbuchungen vorbereitet und sie z. B. in Form der indirekten Abschreibung im Rechnungswesen verbucht, desto dichter liegt das Ergebnis der Summen- und Saldenliste am tatsächlichen Jahresabschluss. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 14 von 30

Trotz evtl. Ungenauigkeiten kann man aus der Summen- und Saldenliste z.b. folgende wesentliche Informationen gewinnen. Investitionen während des Buchungszeitraums Veränderung der Forderungen aus Lieferung und Leistung (Volumen, Alter und Streuung) - Debitorenziel Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung (Volumen, Alter und Streuung) - Kreditorenziel Skontoausnutzung Vorsteuer Forderungen oder Mehrwertsteuer Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt EK-Ausstattung EK-Entwicklung durch die Konten Privatentnahmen und Gewinnausschüttung Darlehen und neue Darlehensaufnahme bei anderen Banken fristenkongruente Finanzierung Tilgungsbeträge der Darlehen Darlehensgewährung an die Gesellschafter Cross-Selling-Ansätze u.v.m. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 15 von 30

2.2.2 Kurzfristige Erfolgsrechnung 12345 Kanzlei-Rechnungswesen V... Frische Handels-GmbH Kurzfristige Erfolgsrechnung Dezember Blatt 1 SKR 03 BWA-Nr. 1 BWA-Form DATEV-BWA Wareneinsatz KG 3 Bezeichnung Monatswert % % % % kumulierter Wert % % % % Umsatzerlöse 218.929,87 100,00 2361514,56 100,00 Best. Verdg. FE/UE 0,00 0,00 Gesamtleistung 218.929,87 100,00 246,30 2.361.514,56 100,00 269,92 389,71 Mat./Wareneinkauf 109.100,47 49,83 122,74 100,00 1.253.451,31 53,08 143,27 206,85 100,00 Rohertrag 109.829,40 50,17 123,56 220,78 100,67 1.108.063,25 46,92 126,65 182,86 88,40 So. betr. Erlöse 0,00 0,00 Betriebl. Rohertrag 109.829,40 50,17 123,56 220,78 100,67 1.108.063,25 46,92 126,65 182,86 88,40 Kostenarten: Personalkosten 49.745,37 22,72 55,97 100,00 605.972,47 25,66 69,26 100,00 Raumkosten 23.353,65 10,67 26,27 127.188,69 5,39 14,54 Betriebl. Steuern 0,00 9.694,00 0,41 1,11 Versich./Beiträge 0,00 8.669,90 0,37 0,99 Besondere Kosten 0,00 0,00 Kfz-Kosten (o. St.) 1.170,95 0,53 1,32 18.046,58 0,76 2,06 Werbe-/Reisekosten 5.099,72 2,33 5,74 7.508,91 0,32 0,86 Kosten Warenabgabe 2.548,42 1,16 2,87 24.918,53 1,06 2,85 Abschreibungen 0,00 0,00 Reparatur/Instandh. 2.736,54 1,25 3,08 21.047,24 0,89 2,41 Sonstige Kosten 4.231,50 1,93 4,76 51.840,07 2,20 5,93 Gesamtkosten 88.886,15 40,60 100,00 874.886,39 37,05 100,00 Betriebsergebnis 20.943,25 9,57 233.176,86 9,87 Zinsaufwand 6.781,02 3,10 12.313,80 0,52 Übrige Steuern 3.933,00 16.176,00 0,68 1,85 Sonst. neutr. Aufw 0,00 2.053,26 Neutr. Aufwand ges. 10.714,02 4,89 30.543,06 1,29 Zinserträge 24,28 157,22 Sonst. neutr. Ertr. 5.711,20 8.911,20 0,38 1,02 Verr. kalk. Kosten 0,00 0,00 Neutr. Ertrag ges 5.735,48 9.068,42 0,38 vorläufiges Ergebnis 15.964,71 7,29 211.702,22 8,96 Das vorläufige Ergebnis entspricht dem derzeitigen Stand der Buchführung. Abschluss/ Abgrenzungsbuchungen können es noch verändern Währung Euro Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 16 von 30

Kopfzeile Neben dem Namen des Firmenkunden und dem Erstellungsdatum findet man hier Angaben über den verwendeten Kontenrahmen, hier SKR 03, und Informationen über die Verschlüsselung des Wareneinsatzes, hier KG 3. Betragsspalten - Monatswert und kumulierter Wert In der kurzfristigen Erfolgsrechnung wird das vorläufige Ergebnis ermittelt. In dieser Auswertung wird dabei meistens zwischen dem laufenden Buchungsmonat, hier Dezember (linke Betragsspalte), und den kumulierten Jahreswerten bis zum Ende des laufenden Buchungsmonat (rechte Betragsspalte) differenziert. Spalten - % Werte - Auch hier wird nach laufendem Monat und aufgelaufenen Jahreswerten differenziert. Neben den jeweiligen Euro-Beträgen werden jeweils mehrere Relationen dargestellt. Die jeweils erste Spalte neben den Euro-Beträgen stellt die Relation der einzelnen Kosten und Ertragspositionen im Verhältnis zur Gesamtleistung dar. So lässt sich hier jeweils die Handelsspanne (im Beispiel 50,17 % im laufenden Monat bzw. 46,92 % im aufgelaufenen Jahr), die Personalaufwandsquote oder die Umsatzrendite ablesen. In der jeweils zweiten Spalte liegen die Gesamtkosten zugrunde. Anhand dieser Werte lässt sich feststellen, wie sich die einzelnen Kostengruppen zu den Gesamtkosten verhalten bzw. entwickelt haben. Kostenschwerpunkte können lokalisiert werden und somit Auswirkungen von Veränderungen am Markt besser prognostiziert werden. In der jeweils dritten Prozentspalte werden die einzelnen Beträge auf der Grundlage der Personalkosten verglichen. Dadurch lässt sich z. B. vergleichen, wie produktiv die Mitarbeiter im Vergleich zur Branche gearbeitet haben. Die jeweils letzte Spalte weist den sog. Kalkulationsaufschlag nach der Formel Rohertrag x 100 Wareneinsatz aus. Sie bietet also eine Information darüber, mit wie viel Prozent Aufschlag eingekaufte Güter weiter verkauft wurden. Aus diesen Relationen können z. B. saisonale Schwankungen oder Trendentwicklungen erkannt werden. Bei starken Unterschieden zur Branche oder zwischen laufenden und kumulierten Werten, sollten die Ursachen ergründet werden. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 17 von 30

Zum Vergleich bietet die Datev Unterstützung mit ihrem Programm Betriebsvergleich an. Hier können Stärken und Schwächen erkannt werden, um daraus entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Im vertikalen Aufbau ähnelt die Erfolgsrechnung einer G + V in Staffelform. Allerdings muss bedacht werden, dass einzelne Begriffe anders als in der Bilanzanalyse definiert sind. Als Beispiel sei hier der Begriff Betriebsergebnis genannt. In der Erfolgsrechnung liegen z. B. Zinsaufwendungen für betriebliche Finanzierungen im neutralen Bereich. In der Bilanzanalyse (vgl. Geno-FBS) gehört dieser Aufwand eindeutig zum Betriebsergebnis. Das bedeutet, dass das uns aus der Bilanzanalyse bekannte Betriebsergebnis in der Erfolgsrechnung zwischen dem vorläufigen Ergebnis und dem in der Erfolgsrechnung genannten Betriebsergebnis liegt. Es kann ermittelt werden, indem das vorläufige Ergebnis um etwaige außerordentliche Positionen bereinigt wird. In der vertikalen Darstellung wird nicht zwischen Handels- bzw. Produktionsbetrieben differenziert. D.h. alle Unternehmen weisen z.b. die Position Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen aus, obwohl es diese bei Handelsunternehmen in der G+V gar nicht gibt. Dieser Umstand führt in der Praxis häufig zu Fehlinterpretationen. Bei Produktionsunternehmen weist diese Position im Regelfall aufgrund fehlender unterjähriger Bewertungen keinen Betrag aus. Allerdings muss beachtet werden, dass diese noch nicht zu Umsatz gewordenen fertigen und unfertigen Erzeugnisse bzw. deren Bestandsveränderungen das vorläufige Ergebnis im Vergleich zum tatsächlichen Jahresüberschuss/-fehlbetrag noch stark verändern können. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 18 von 30

Verbuchung des Wareneinsatzes Definition des Begriffes Wareneinsatz: In der Literatur findet man unter dem Begriff Wareneinsatz den tatsächlichen Warenverbrauch. In den betriebswirtschaftlichen Auswertungen wird dagegen nicht immer der tatsächlichen Verbrauch abgebildet. In den Darstellungen der Datev gibt es drei Arten, den Wareneinsatz zu verbuchen. Die jeweils angewendete Art wird in der Kopfzeile durch die Art der Verschlüsselung (KG 3 bzw. KG 4 oder K 50 bzw. K 51) und durch die Zeilenbezeichnung angegeben. 1. Das Unternehmen ermittelt den korrekten Wareneinsatz unterjährig nicht. Es gibt keine Erfassungssysteme, der Aufwand wäre zu hoch. Ein Umstand, der in der überwiegenden Zahl aller vorgelegten Auswertungen auftritt. In diesen Fällen wird der Wareneinkauf als Wareneinsatz angesetzt. Dies kann vor allem dann zu erheblichen Abweichungen im Ergebnis führen, wenn nicht auftragsbezogen eingekauft wird. Wenn z.b. Angebote ausgenutzt werden oder größere Einheiten beschafft, werden um bessere Rabatte auszuhandeln. Im Kontenrahmen SKR 04 wird dies mit Wareneinsatz K 51 bezeichnet. Im Kontenrahmen SKR 03 wird dies mit Wareneinsatz KG 3 bezeichnet. In der Erfolgsrechnung finden wir den Hinweis Mat./Wareneinkauf. Im Rahmen der Inventur werden dann Warenbestandsveränderungen ermittelt, die das Ergebnis verändern. Es sei darauf hingewiesen, dass der reine Wareneinkauf im Jahresabschluss keine Erfolgsauswirkung hat, sondern nur einen Aktivtausch darstellt. 2. Das Unternehmen ermittelt den korrekten Wareneinsatz (z. B. Scanner-Kassen im Supermarkt). D.h. der gebuchte Wareneinsatz soll dem tatsächlichen Verbrauch entsprechen. Im Kontenrahmen SKR 04 wird dies mit Wareneinsatz K 50 bezeichnet. Im Kontenrahmen SKR 03 wird dies mit Wareneinsatz KG 4 bezeichnet. In der Erfolgsrechnung finden wir den Hinweis Mat./Warenverbrauch. Sofern diese Vorgehensweise unterjährig auch immer beachtet wurde, entspricht der gebuchte Wert dem korrekten Verbrauch und braucht im Rahmen der Inventur nicht mehr korrigiert werden. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 19 von 30

3. Wenn der Wareneinsatz nicht genau ermittelt wird, aber das Unternehmen mit einer durchschnittlichen Handelsspanne arbeitet, wird der Wareneinsatz mit der Formel Wareneinsatz in Euro x 100 Umsatz bei jeder Auswertung neu berechnet und dient somit als Kontrollmöglichkeit. Im Vergleich zur G+V kann man sagen, dass das vorläufige Ergebnis dem Jahresüberschuss in der G+V entspricht, sofern alle Buchungen für ein Geschäftsjahr inkl. der Abgrenzungs- und Abschlussbuchungen erfolgt sind. Üblicherweise sind aber noch nicht alle Buchungen erfolgt, wodurch dann Abweichungen sichtbar werden. Neben der genauen Ermittlung des Wareneinsatzes kommt es vor allem darauf an, ob Abschreibungen und ähnliche Kosten, die häufig erst am Jahresende in Form von Abschlussbuchungen berücksichtigt werden, bereits während des laufenden Jahres anteilig in das Ergebnis eingeflossen sind. Eine Auswahl möglicher Fehlerquellen ist im folgenden dargestellt. Zinsaufwand fehlt ganz oder teilweise Abschreibung gar nicht gebucht Abgrenzung zu anderen Perioden sind nicht vorgenommen Wareneinsatz ist nicht korrekt erfasst laufende Kostenpositionen fehlen ganz oder teilweise fehlerhafte Kontierung Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 20 von 30

2.2.3 Bewegungsbilanz Kanzlei-Rechnungswesen V... Meyer KG, Möbelhaus Bewegungsbilanz Juni Blatt 2 SKR 03 BWA-Nr. 1 BWA-Form DATEV-BWA Wareneinsatz KG 4 Mittelverwendung Mittelherkunft Bezeichnung Erh. Aktiva/Mind. Passiva Prozent Erh. Passiva/Mind. Aktiva Prozent Anlagevermögen Imm. Vermögensggst. Sachanlagen 23.630,80 1,91 Finanzanlagen Umlaufvermögen Unf./Fert. Erzeugn. RHB-Stoffe/Waren 153.908,71 12,44 Kasse/Bank/Postbank 936.063,36 75,68 Wechsel/Schecks/WP Forderungen L.u.L. 171.052,33 13,83 Sonst. Vermög. Ggst. 1.788,12 0,14 Verbindl. L.u.L. 190.565,49 15,41 Wechselverbindl. 31.800,00 2,57 Sonst. Verbindl. 4.722,71 0,38 Anleihen/Kredite 800.000,00 64,68 Vor-/Umsatzsteuer 12.689,04 1,03 Wertb./Rückst./RAP 1.555,69 0,13 SoPo mit RL-Anteil Kapital Privat 72.000,00 5,82 Rücklagen Vorl. Gewinn/Verlust 74.103,11 5,99 Summe Mittelverwendg. 1.236.939,68 100,00 Summe Mittelherkunft 1.236.939,68 100,00 Das vorläufige Ergebnis entspricht dem derzeitigen Stand der Buchführung. Abschluss/ Abgrenzungsbuchungen können es noch verändern Währung Euro Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 21 von 30

In der kurzfristigen Erfolgsrechnung werden alle Aufwands- und Ertragskonten dargestellt. Die Bewegungsbilanz hingegen gibt Auskunft darüber, wie sich die einzelnen Bilanzpositionen eines Unternehmens im Zeitablauf verändert haben. Die rechte Seite gibt Auskunft darüber, wie die Mittel entstanden sind und heißt deshalb Mittelherkunft. Die linke Seite zeigt, wie diese Mittel verwendet wurden und heißt daher Mittelverwendung. Da die Gewinnermittlung eines bilanzierenden Firmenkunden durch Kapitalvergleich erfolgt, ergibt sich als Saldo der Veränderungen sämtlicher Bilanzpositionen zwingend der erzielte Gewinn bzw. Verlust. Die Bewegungsbilanz wurde früher Kapitalverwendungsrechnung genannt, weil sie dokumentiert, wo Mittel entstanden sind und wie mit ihnen verfahren wurde. Man kann also erkennen, ob dem Betrieb zugeflossene Gelder z. B. in das Anlagevermögen investiert oder aus dem Betrieb entnommen wurden. Aus einer Bewegungsbilanz kann in Verbindung mit dem letzten Jahresabschluss eine neue Bilanz erstellt werden. Durch Veränderung der Bilanzwerte aus dem Vorjahresstatus um die Salden der Bewegungsbilanz erhält man die neue Bilanz. Sie kann klassisch analysiert werden. Bitte beachten Sie: Fehlende Buchungen, wie im Kapitel 2.2.2 beschrieben, fehlen auch hier. Insofern kann die Aussagefähigkeit unter Umständen eingeschränkt sein. Bei der Analyse der einzelnen Salden ist zu berücksichtigen, dass pro Bilanzposition immer nur exakt ein Saldo ausgewiesen wird. Hinter diesem Saldo können sich aber eine Vielzahl von Buchungen verbergen, die anhand dieser Auswertung nicht erkannt werden können, deren Hintergrund aber für die Analyse interessant sein kann. Beispiel: Die Bewegungsbilanz der Firma Meyer KG weist im Anlagevermögen eine Mittelherkunft in Höhe von 23.630,80 aus. Auf den ersten Blick vermutet man, es wurde Anlagevermögen verkauft. Auf den zweiten Blick stellt man fest, dass in der kurzfristigen Erfolgsrechnung 67.500,00 Abschreibung gebucht worden sind. Eigentlich müsste die Mittelherkunft, sofern keine anderen Buchungen durchgeführt worden sind 67.500,00 betragen. Sie beträgt aber nur 23.630,80. Folglich muss im Anlagevermögen im laufenden Jahr eine Mittelverwendung in Höhe der Differenz durchgeführt worden sein. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 22 von 30

1 Kanzlei-Rechnungswesen V... Meyer KG, Möbelhaus Kurzfristige Erfolgsrechnung Juni Blatt 1 SKR 03 BWA-Nr. 1 BWA-Form DATEV-BWA Wareneinsatz KG 4 Bezeichnung Monatswert % % % % kumulierter Wert % % % % Umsatzerlöse 1.175.916,92 100,00 6.595.081,90 100,00 Best. Verdg. FE/UE 0,00 0,00 Gesamtleistung 1.175.916,92 100,00 522,64 6.595.081,90 100,00 507,65 620,96 Mat./Warenverbrauch 899.334,56 76,48 399,71 100,00 5.110.895,34 77,50 393,41 481,22 100,00 Rohertrag 276.582,36 23,52 122,93 153,01 30,75 1.484.186,56 22,50 114,24 139,74 29,04 So. betr. Erlöse 0,00 0,00 Betriebl. Rohertrag 276.582,36 23,52 122,93 153,01 30,75 1.484.186,56 22,50 114,24 139,74 29,04 Kostenarten: Personalkosten 180.765,94 15,37 80,34 100,00 1.062.075,26 16,10 81,75 100,00 Raumkosten 2.189,40 0,19 0,97 13.462,89 0,20 1,04 Betriebl. Steuern 0,00 0,00 Versich./Beiträge 4.785,00 0,41 2,13 22.633,73 0,34 1,74 Besondere Kosten 3.200,36 0,27 1,42 23.811,64 0,36 1,83 Kfz-Kosten (o.st.) 6.001,35 0,51 2,67 29.835,61 0,45 2,30 Werbe-/Reisekosten 2.111,34 0,18 0,94 12.365,83 0,19 0,95 Kosten Warenabgabe 3.995,87 0,34 1,78 23.865,37 0,36 1,84 Abschreibungen 11.225,00 0,95 4,99 67.350,00 1,02 5,18 Reparatur/Instandh. 4.289,65 0,36 1,91 27.916,85 0,42 2,15 Sonstige Kosten 6.433,45 0,55 2,86 15.812,87 0,24 1,22 Gesamtkosten 224.997,36 19,13 100,00 1.299.130,05 19,70 100,00 Betriebsergebnis 51.585,00 4,39 185.056,51 2,81 Zinsaufwand 0,00 116.755,26 1,77 Übrige Steuern 0,00 4.871,32 0,07 0,37 Sonst. neutr. Aufw 0,00 0,00 Neutr. Aufwand ges. 0,00 121.626,58 1,84 Zinserträge 10.673,18 10.673,18 Sonst. neutr. Ertr. 0,00 0,00 Verr. Kalk. Kosten 0,00 0,00 Neutr. Ertrag ges 10.673,18 10.673,18 0,16 Kontenklasse 8 Vorläufiges Ergebnis 62.258,18 5,29 74.103,11 1,12 Das vorläufige Ergebnis entspricht dem derzeitigen Stand der Buchführung. Abschluss/ Abgrenzungsbuchungen können es noch verändern Währung Euro Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 23 von 30

2.2.4 Statische Liquidität 12367 Kanzlei-Rechnungswesen V... Frische Handels-GmbH Statische Liquidität Dezember Blatt 3 SKR 03 BWA-Nr. 1 BWA-Form DATEV-BWA Wareneinsatz KG 3 zum Abrechnungszeitpunkt zum vorigen Abrecnungszeitpunkt Bezeichnung Mittel Verbindlichk. Über/Unterdeck Deck.Grad Mittel Verbindlichk Über/Unterdeck Deck.Grad Kasse 1.169,91 0,00 3678,67 0,00 Postagiro 0,00 0,00 0,00 0,00 Bank 57.919,51 0,00 50.472,21 17.285,20 Barliquidität 1. Grades 59.089,42 0,00 59.089,42 0,00 54.150,88 17.285,20 36.865,68 3,13 Wechsel/Schecks 0,00 0,00 0,00 0,00 Wertpapiere/Sonst. Vermögen. 0,00 44.000,00 0,00 0,00 Forderungen aus Lief. U. Leist. 62.772,98 0,00 61.074,93 0,00 Sonst. Vermögensgegenstände 3.257,53 0,00 2.850,20 0,00 Vorsteuer- /Umsatzsteuersaldo 389,19 0,00 0,00 1.061,43 Verbindlichkeiten aus Lief. u. Leist. 0,00 11.098,16 0,00 32.789,54 Wechselverbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 0,00 Sonst. Verbindlichkeiten 6.463,00 28.545,81 6.463,00 38.796,86 Liquidität 2. Grades 131.972,12 83.643,97 48.328,15 1,58 124.539,01 89.933,03 34.605,98 1,38 Das vorläufige Ergebnis entspricht dem derzeitigen Stand der Buchführung. Abschluss/ Abgrenzungsbuchungen können es noch verändern Währung Euro Eine weitere Auswertung, die sogenannte Statische Liquidität, gibt Aufschluss über die Liquidität des Unternehmens. Sie zeigt im linken Tabellenabschnitt, wie es per Stichtag um seine Zahlungsfähigkeit steht, im rechten Tabellenabschnitt wird die Zahlungsfähigkeit des vorangegangenen Abrechnungszeitpunktes zum Vergleich abgebildet. Bitte beachten Sie: Dieser vorangegangene Abrechnungszeitpunkt muss nicht der Vormonat sein. Es ist der letzte vorangegangene Zeitpunkt, an dem ein Buchungsschnitt vorgenommen wurde. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 24 von 30

Liquiditätsgrade Es werden drei Liquiditätsgrade unterschieden, wobei der Dritte nur berechnet wird, wenn der Wareneinsatz genau, d. h. durch Umbuchung ermittelt wird (z. B. im SKR 03 mit der Verschlüsselung KG 4). Da es sich hier um eine rein statische Betrachtung handelt, ist die Aussagefähigkeit eher von untergeordneter Bedeutung. Interessant ist vorrangig die Betrachtung der Entwicklung. Die Veränderung der Liquiditätslage bzw. ihre aktuelle Situation sollte, sofern Zugriff darauf besteht, anhand der Kontoführung schon im Vorfeld erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Hilfreich ist diese Auswertung für den Fall, dass aus den unterjährigen Zahlen ein Jahresabschluss gefertigt werden soll, um sie mit klassischen Analyseprogrammen auszuwerten. Als Beispiel wird hier auf die Umsatzsteuer verwiesen. In der Summenund Saldenliste wird diese auf einer Vielzahl von Konten verbucht, was bei der Bereinigung zu möglichen Fehlern und somit Zeitverlusten führen kann. In der Statischen Liquidität sind diese Positionen bereits zu einem Saldo verdichtet. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 25 von 30

Kanzlei-Rechnungswesen V2.21 Frische Handels-GmbH Summen- und Saldenliste Dezember Blatt 1 Alle Konten Konto 1 bis 99999 Konto Bezeichnung Eröffnungsbilanzwert Monatswert kumulierter Wert Soll Haben Soll Haben Saldo...... 380 sonstige Transportmittel -0,18 6.626,29 6.626,29 S 400 Betriebsausstattung 160.962,00 S 146.164,58 307.126,58 S 420 Büroeinrichtung 1,00 S 1,00 S 480 GWG bis 800,-- DM 1,00 S 4.287,62 6.797,71 6.798,71 S...... Summe Klasse 0 194.509,00 S 7.887,44 284.333,10 354.097,58 S 242.386,57 H 6.726,39 181.561,78 299.203,83 H.... 1545 Ust-Ford. 1.346,85 S 645,00 701,75 S 1570 anrechenbare Vorsteuer 5.831,54 71.864,76 0,28 71.864,48 S 1571 anrechenb. Vorsteuer 7 % 2.551,37 44,08 23.747,62 62,48 23.685,14 S 1575 anrechenb. Vorsteuer sonst 71,23 71,23 S 1576 anrechenb. Vorsteuer 16 % 6.565,09 63.722,93 0,07 63.722,86 S 1610 Verbind Liefer. und Leist. 38.454,33 H 32.569,54 10.878,16 332.845,39 305.489,22 11.098,18 H 1700 Sonstige Verbindlichkeiten 10.664,39 H 3.221,36 202.247,86 201.900,05 10.316,58 H 1736 Verbind. Betriebsst. u. Abg. 9.987,61 H 16.450,81 6.463,00 S 1741 Verbind. Lohn- und Kirchenst 6.394,48 H 13.386,16 6.627,81 82.873,57 83.106,90 6.627,81 H 1742 Verbind. soziale Sicherheit 14.319,89 H 18.265,48 11.551,42 145.200,96 142.482,49 11.601,42 H 1771 Umsatzsteuer 7 % 15.299,90 281,44 165.475,51 165.194,07 H 1778 Umsatzsteuer 16 % 54,00 720,00 720,00 H 1780 Umsatzsteuervorausz. 4.302,20 2.401,60 26.480,80 21.063,00 5.417,80 S 1781 Umsatzsteuervorausz. 1/11 840,00 840,00 S.. Div ausgeglichene Konten 59,80 S 28.940,60 29.000,40 Summe Klasse 1 90.305,38 S 698.819,25 7.475.263,08 298.278,99 S 150.515,33 H 685.097,08 7.366.332,18 249.558,04 H Die Auswertung entspricht dem derzeitigen Stand der Buchführung Währung Euro Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 26 von 30

2.2.5 Vergleichs-BWA 1 Kanzlei-Rechnungswesen V... Fische Handels-GmbH Vergleichs-BWA Dezember Blatt 4 SKR 03 BWA-Nr. 1 BWA-Form DATEV-BWA Wareneinsatz KG 3 400 Vergleichs-BWA Vergleichsmonat Veränderung kumuliert Veränderung Dezember Vorjahr absolut in % Jan - Dez Vorjahr absolut in % Umsatzerlöse 218,9 245,7-26,8-10,91 2361,5 2646,3-284,8-10,76 Best.Verdg. FE/UE 0,0 0,0 0,0 0,0 Gesamtleistung 218,9 245,7-26,8-10,91 2.361,5 2.646,3-284,8-10,76 Mat./Wareneinkauf 109,1 106,2 2,9 2,73 1.253,5 1633,7-380,2-23,27 Rohertrag 109,8 139,5-29,7-21,29 1.108,0 1.012,6 95,4 9,42 So. betr. Erlöse 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Betriebl. Rohertrag 109,8 139,5-29,7-21,29 1.108,0 1.012,6 95,4 9,42 Kostenarten: Personalkosten 49,7 49,7 0,0 0,00 606,0 587,1 18,9 3,22 Raumkosten 23,4 9,1 0,00 127,2 121,6 5,6 4,61 Betriebl. Steuern 0,0 9,2-9,2-100,00 9,7 16,6 0,00 Versich./Beiträge 0,0 1,2 0,00 8,7 9,5-0,8-8,42 Besondere Kosten 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Kfz-Kosten (o.st.) 1,2 0,8 0,00 18,0 16,2 1,8 11,11 Werbe-/Reisekosten 5,1 7,0-1,9-27,14 7,5 10,1-2,6-25,74 Kosten Warenabgabe 2,5 0,6 0,00 24,9 26,5-1,6-6,04 Abschreibungen 0,0 47,3-47,3-100,00 0,0 47,7-47,7-100,00 Reparatur/Instandh. 2,7-1,9 0,00 21,0 17,5 3,5 20,00 Sonstige Kosten 4,2 5,1-0,9-17,65 51,8 71,6-19,8-27,65 Gesamtkosten 88,8 128,1-39,3-30,68 874,8 924,4-49,6-5,37 Betriebsergebnis 21,0 11,4 9,6 84,21 233,2 88,2 145,0 164,40 Zinsaufwand 6,8 5,6 1,2 21,43 12,3 9,2 3,1 33,70 Übrige Steuern 3,9 25,9 0,00 16,2 33,7-17,5 Sonst. neutr. Aufw 0,0 6,7-6,7-100,00 2,1 8,4-6,3-75,00 Neutr. Aufwand ges. 10,7 38,2-27,5-71,99 30,6 51,3-20,7-40,35 Zinserträge 0,0 0,0 0,0 0,2 0,0 0,2 Sonst. neutr. Ertr. 5,7 13,1 0,00 8,9 15,0-6,1 Verr. kalk. Kosten 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Neutr. Ertrag ges 5,7 13,1-7,4-56,49 9,1 15,0-5,9-39,33 Vorläufiges Ergebnis 16,0-13,7 29,7 216,79 211,7 51,9 159,8 307,90 Das vorläufige Ergebnis entspricht dem derzeitigen Stand der Buchführung. Abschluss/Abgrenzungsbuchungen können es noch verändern. Währung Euro Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 27 von 30

Die Vergleichs-BWA ist im vertikalen Aufbau wie die kurzfristige Erfolgsrechnung gegliedert. Die Spalten können jedoch unterschiedlich aufgebaut sein. Je nachdem, was verglichen werden soll, werden in den Spalten die aktuellen Werte des laufenden Monats bzw. des abgelaufenen Jahres und zum Vergleich dazu jeweils die Werte des Vorjahres oder Planwerte dargestellt. Die Vergleichs-BWA-Vorjahr (Schaubild) beinhaltet, sofern der Jahresabschluss des Vorjahres fertiggestellt ist und eine Auswertung per Dezember des aktuellen Jahres vorliegt, die korrekten G+V Werte des Vorjahres. Sie bietet somit eine gute Vergleichsmöglichkeit zum laufenden Jahr. Die Vergleichs-BWA-Vorgabe muss in Zusammenarbeit mit dem Steuerberater erstellt werden und bietet unterjährig einen ständigen Soll-/Istvergleich. Bei Investitionsvorhaben, welche den Erstellungsaufwand rechtfertigen, stellt sie ein Instrument zur Früherkennung von Fehlentwicklungen dar. Zusammenfassung In diesem Kapitel haben Sie einen Überblick über eine mögliche Auswahl von Auswertungen aus dem Rechnungswesen Ihrer Firmenkunden bekommen. Die dargestellten Inhalte, wie Summen- und Saldenliste, kurzfristige Erfolgsrechnung, Bewegungsbilanz und Vergleichs-BWA bilden die Standardauswertungen, die bei jeder unterjährigen Analyse herangezogen werden sollten. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Auswertungen, die im Bedarfsfall sinnvoll sein können. Grundsätzlich kann man sagen, dass mit dem Datenbestand jede denkbare Art von Auswertung erstellt werden kann. Als Mindestanforderung sollte für die bankinterne Bearbeitung die Summen- und Saldenliste vorliegen. In der Präsenzveranstaltung bilden diese Inhalte die Basis für weitere Analysen. Lernzeit: ca. 120 Minuten Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 28 von 30

3. Glossar BWA Betriebswirtschaftliche Auswertungen Auswertungen bzw. Darstellungen von Daten aus dem Rechnungswesen der Mandanten eines Steuerberaters. Für die Art der Darstellung gibt es standardisierte Masken. Bewegungsbilanz Eine Form der Auswertung bzw. Darstellung. Sie zeigt die Veränderungen seit dem letzten Bilanzstichtag. Erfolgsrechnung Eine Form der Auswertung bzw. Darstellung. Sie zeigt den Erfolg eines Unternehmens. Dargestellt werden hier die Aufwendungen und Erträge. Summenund Saldenliste Ist die Datengrundlage für alle Auswertungen. Hier sind alle Konten, die für einen Mandanten eingerichtet sind, mit ihren entsprechenden Umsätzen dargestellt. Man bezeichnet sie auch als Spiegelbild der Buchführung. AfA Absetzung für Abnutzung Man unterscheidet i.d.r. zwischen linearer AfA und degressiver AfA. Im Rechnungswesen tauchen die indirekte und die direkte AfA auf. Bei der Bilanzanalyse trennt man nach ordentlicher AfA und Sonder-AfA. G+V Teil des Jahresabschlusses Hier wird der Erfolg dargestellt. Sie enthält nur Erfolgskonten. Datev Rechenzentrum der Steuerberater - Sie stellt die Anwendungssoftware zur Verfügung. Steuerberater sind i.d.r. Mitglied der Datev. Kontierungssystem Für die Darstellung der Buchführungsinhalte werden im Rechnungswesen verschiedenartige Kontenrahmen und daraus abgeleitet Kontenpläne verwendet. Sie sind auf die spezifischen Anforderungen der Mandanten zugeschnitten. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 29 von 30

SKR Geno-FBS Standardkontenrahmen Hier gibt es für die einzelnen Rechtsformen Standardkontenrahmen wie den SKR 03, der für Einzelfirmen bzw. Personenhandelsgesellschaften seitens der Datev empfohlen wird oder den SKR 04, der für Kapitalgesellschaften empfohlen wird. Diese Empfehlungen sind aber nicht verbindlich und werden in der Praxis von den Steuerberatern auch nicht immer so umgesetzt. Genossenschaftliches-Finanzberatungs-System Analyse-, Beratungs- und Planungsprogramm zur Jahresabschlussbearbeitung. Mengenkreditgrenze individuelle Risikorelevanzgrenze Eine von der jeweiligen Bank individuell festzulegende Grenze bis zu der ein Kredit im Mengenkreditbereich angesiedelt ist. Eine von der jeweiligen Bank individuell zu definierende Grenze für das Kreditgeschäft, abgeleitet aus den MAK. Firmenkundenbank Praktischer Einsatz BWA Seite 30 von 30