20. Februar 2012. Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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Transkript:

Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Ölpreis kletterte in den letzten Tagen kräftig nach oben. Das Autofahren ist somit deutlich teurer geworden. Im Thema der Woche dazu einige Anmerkungen. An den Aktienmärkten setzt sich indessen der Kursanstieg unvermindert fort. Der DAX-Index nähert sich der 7.000er-Marke. Die europäischen Rentenmärkte tendierten wie schon in der Vorwoche weitgehend unverändert. Heute tagt die Eurogruppe zum Dauerthema Griechenland. Die Chancen für die Freigabe des zweiten Hilfspaketes für Hellas über 130 Mrd. Euro stehen gut. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden. 20. Februar 2012

Inhaltsverzeichnis Themen der Woche: Iran und der Ölpreis Angst vor iranischem Atomprogramm Der Straße von Hormus droht eine Sperrung Auswirkungen auf die Wirtschaft Aktien: Kursveränderungen Marktindikator Stand am 17.02.2012 seit 10.02.2012 Wertentwicklung seit Jahresanfang Dow Jones 12.950 +1,1% +6,0% EuroStoxx 50 2.520 +1,6% +8,8% Dax 30 6.848 +2,3% +16,1% Nikkei 225 9.384 +4,7% +11,0% Aufwärtstrend setzt sich fort Banken topp Thyssen hopp MSCI Emerging Markets 45.581 +1,8% +11,1% Renten: Griechenland: Warten auf die Eurogruppe EZB wird nicht umschulden EM-Anleihen und Corporates konsolidieren Ausblick Treffen der Eurogruppe Einkaufsmanagerindizes/ ifo Geschäftklima Euro-Leitzins 1,00% - - Rendite 10-jähriger Bundesanleihen 1,91-2 Bp +9 Bp IBoxx Euro Sovereign 177,20 - +2,5% Spread EMU-Unternehmenszu EMU-Staatsanleihen 243-3 Bp -69 Bp US-Leitzins 0-0,25% - - Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 2,01 +8 Bp +13 Bp Euro-Wechselkurs in USD 1,3131-0,9% +1,4% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 103,24 +4,4% +4,5% InvestmentTicker 20. Februar 2012 Seite 2

Themen der Woche Iran und der Ölpreis Angst vor iranischem Atomprogramm In den vergangenen Handelstagen setzte sich der Ölpreisanstieg weiter fort, was viele Autofahrer an den Tankstellen bereits schmerzlich feststellen mussten. So ist der Preis für einen Liter Superbenzin auf einen neuen Höchststand geklettert. Ausschlaggebend ist der schwelende Konflikt mit dem Iran. Einige westliche Länder befürchten, dass die Perser an atomaren Sprengköpfen forschen. Hiervon fühlt sich vor allem Israel bedroht. Der Iran dementiert das Vorhaben, verweigert aber gleichzeitig Beobachtern der Internationalen Atomagentur den Zugang zu den entsprechenden Anlagen. Während der Westen mit einem Handelsembargo droht, will der Iran seine Öllieferungen stoppen. Neben Indien und China bezieht vor allem Europa Öl aus dem Iran. Länder wie Saudi- Arabien wären in der Lage einen Produktionsausfall vorrübergehend zu kompensieren, indem sie ihre Förderquoten anheben. Da die Versorgungsmöglichkeiten über Pipelines jedoch begrenzt sind, müsste ein Transport durch Öl-Tanker erfolgen. Der Straße von Hormus droht eine Sperrung Die wichtigen Seehäfen dafür liegen am Persischen Golf. Über diesen Seeweg sind auch die Häfen von Kuwait, Bahrain, dem Irak und den Vereinigten Arabischen Emiraten erreichbar. Rund ein Viertel der weltweiten Produktion wird hier verschifft. Auf dem Weg in andere Länder müssen die Tanker die Straße von Hormus passieren. Ein Embargo gegen den Iran könnte zu einer Schließung dieser Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman führen und damit eine weltweite Knappheit auslösen. In der Folge würde der Ölpreis kräftig steigen. Den vorläufigen Höhepunkt bildete der erst kürzlich bekanntgegebene Exportstopp des Irans nach Frankreich und Großbritannien. Eine Schließung der Straße von Hormus wird dadurch immer wahrscheinlicher. Seit Jahresbeginn hat sich daher vor allem die Nordseesorte Brent um 13 Prozent verteuert. Der Preisanstieg ist Ausdruck einer drohenden Knappheit in Europa. Die US-Sorte WTI stieg lediglich um gut vier Prozent, da die Amerikaner selbst Öl fördern und hiervon weniger stark betroffen sind. Auswirkungen auf die Wirtschaft Sollte der Exportstopp auf weitere Länder ausgedehnt werden, ergeben sich erhebliche Belastungsfaktoren für die Wirtschaft im Allgemeinen. Grundsätzlich gehört das Schwarze Gold zu den wichtigsten Rohstoffen überhaupt, es ist der Schmierstoff im weltweiten Konjunkturmotor. Produktionsanlagen brauchen Energie, gleichzeitig ist Rohöl auch in einer Vielzahl von Produkten enthalten. In Deutschland gibt jeder Haushalt durchschnittlich etwa 2.500 Euro im Jahr für Energie aus. Steigt der Preis, sinkt das verfügbare Einkommen und es muss an anderer Stelle gespart werden. Dies wirkt sich meist belastend auf den Konsum aus und bremst dadurch einen konjunkturellen Aufschwung. Als Faustregel für Europa gilt, dass ein Ölpreisanstieg von 10 Prozent das BIP-Wachstum um etwa 0,2 Prozent verringert. Noch ist der Einfluss also gering. InvestmentTicker 20. Februar 2012 Seite 3

Aktien Aufwärtstrend setzt sich fort An den US-Aktienmärkten setzte sich der Aufwärtstrend weiter fort. Wichtige Frühindikatoren wir der Empire State oder der Philly-Fed-Index verbesserten sich erneut und deuten somit auf eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholungsbewegung hin. Positive Nachrichten kamen auch vom US-Arbeitsmarkt. So ging die Anzahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe auf den niedrigsten Stand seit März 2008 zurück. Rückenwind erhielten die Leitindizes zudem aus Europa. Dort nahmen die Märkte ein neues Hilfspaket für Griechenland bereits vorweg. Während die Verhandlungen mit Athen in der Vorwoche noch auf den Kursen lasteten, honorierten die Marktteilnehmer die jüngsten Entwicklungen, wonach Griechenland den Bedingungen der Troika zustimmte und weitere Einsparungen vornehmen wird. Das Risiko einer drohenden Zahlungsunfähigkeit Griechenlands hat sich dadurch vorerst verringert, bleibt aber grundsätzlich bestehen. In Europa fielen die Konjunkturdaten hingegen gemischt aus. Die BIP-Zahlen zum vierten Quartal zeigen, dass neben Italien und Spanien sogar Deutschland einen leichten Rückgang zu beklagen hat. Optimistisch stimmen allerdings die präsentierten Frühindikatoren wie der ZEW-Index in Deutschland. Erstmals seit Mai 2011 erreichte der Umfragewert der Konjunkturerwartungen wieder ein positives Vorzeichen. DAX und EURO STOXX 50 kletterten daraufhin auf ein Sechsmonatshoch. Der deutsche Leitindex steht somit nur knapp zwei Prozent unter der psychologisch wichtigen 7.000- Punkte-Marke. Banken topp Thyssen hopp Zu den größten Wochengewinnern auf dem europäischen Parkett zählen abermals Finanzwerte. Die Erleichterung über eine sich abzeichnende Lösung mit Griechenland wog dabei schwerer als der Rundumschlag vom Moody s. Die Ratingagentur hatte angekündigt, die Bonität von knapp 100 Banken unter die Lupe zu nehmen. Weitere Herabstufungen sind daher wahrscheinlich. Für Aktionäre von Thyssen fiel die Wochenbilanz hingegen negativ aus. Viele Investoren reagierten verstimmt auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen. Demnach verzeichnete der Stahlkonzern einen Verlust von knapp 500 Mio. Euro. Vor allem die Expansion des Stahlkonzerns nach Brasilien entwickelt sich zu einem regelrechten Albtraum. Niedrigere Lohnkosten und die kurzen Wege zu den Erzvorkommen Südamerikas sollten eigentlich die Marktposition der Essener stützen. Immer wieder kam es jedoch zu Verzögerungen beim Bau, sodass die Produktion noch immer nicht in vollem Umfang aufgenommen werden konnte. Inzwischen summieren sich die Kosten auf knapp 6 Mrd. Euro. Anleger quittierten die Zahlen mit einem Kursverlust von sechs Prozent. InvestmentTicker 20. Februar 2012 Seite 4

Renten Griechenland: Warten auf die Eurogruppe An den europäischen Rentenmärkten waren in der vergangenen Handelswoche vergleichsweise geringe Renditeveränderungen zu beobachten. Auf Indexebene (iboxx Euro Sovereign) zeigte sich der Markt für europäische Staatsanleihen in den vergangenen Tagen per saldo unverändert. Das Marktgeschehen unterlag dabei weitgehend dem Verhandlungsstand mit der griechischen Regierung. Eine vorübergehende Verunsicherung am Markt, ausgelöst von Zweifeln an einer rechtzeitigen Einigung zwischen Griechenland und der Eurozone, führte zunächst zu altbekannten Handelsmustern. Während Bundesanleihen in dieser Phase wieder einmal mehr gefragt waren die Zehnjahresrendite fiel zwischenzeitlich in Richtung 1,8 Prozent, zogen die Risikoprämien an den Staatsanleihemärkten der Peripherieländer leicht an. Zum Wochenschluss verbesserte sich mit Blick auf das heutige Treffen der Eurogruppe jedoch die Stimmung der Marktteilnehmer. Letztlich präsentierten sich die Märkte damit in der Berichtswoche unverändert. Die Chancen auf eine Verabschiedung des zweiten Rettungspaketes für Griechenland am heutigen Montag stehen dabei gut. Mit weiteren Einsparmaßnahmen auf dann insgesamt 325 Mio. Euro dürfte eine der wichtigsten Forderungen der Troika aus EU, EZB und IWF erfüllt sein. Darüber hinaus versicherten die griechischen Koalitionspartner nunmehr wie gefordert, auch weiterhin am eingeschlagenen Reformkurs festzuhalten. Damit sollte für die Eurogruppe der Weg frei sein, sowohl die Eckdaten des zweiten Rettungspaketes als auch die Details zur Beteiligung der privaten Investoren zum bevorstehenden Schuldenschnitt zu beschließen. EZB wird nicht umschulden Hinsichtlich der Umschuldung scheint die Europäische Zentralbank eine Sonderrolle einzunehmen. Um sich im Falle eines Scheiterns der freiwilligen Umschuldung einem dann folgenden zwangsweisen Schuldenschnitt (durch die rückwirkende Einführung entsprechender Klauseln) entziehen zu können, tauscht sie Presseberichten zufolge ihre griechischen Anleihen in neue Titel um. Im Rahmen des Ankaufprogramms für Staatsanleihen aus der Europeripherie hatte die Zentralbank bislang griechische Papiere im Volumen von schätzungsweise 50 Mrd. Euro erworben. Die privaten Gläubiger erlangen durch die Bevorzugung der EZB quasi Nachrangstatus, was künftig auch entsprechend für die aus Spanien, Italien, Irland und Portugal angekauften Staatsanleihen gelten müsste. EM-Anleihen und Corporates konsolidieren Anleihen aus den Schwellenländern und Unternehmenspapiere bewegen sich derzeit in einer Konsolidierungsphase. Nach der starken Neuemissionswelle geht es derzeit etwas ruhiger an den betreffenden Märkten zu, wobei - auf Indexebene - der Trend rückläufiger Risikoaufschläge teils noch anhält. Im Finanzsektor kam es in der vergangenen Woche zu zahlreichen Ratingherabstufungen italienischer und spanischer Banken. Dies war im Wesentlichen den vorangegangenen Ratingaktionen im Staatsanleihesektor geschuldet. InvestmentTicker 20. Februar 2012 Seite 5

Ausblick Neben dem Dauerbrenner Griechenland - heute beginnt das Treffen der Eurogruppe zum zweiten griechischen Hilfspaket über 130 Mrd. Euro - zählen die Einkaufsmanagerindizes für Euroland am Mittwoch sowie der ifo-geschäftsklimaindex am Donnerstag zu den wichtigsten Terminen in der laufenden Woche. Beide Indizes dürften nunmehr wieder nach oben gerichtet sein. Die Unterstützung der EZB im Rahmen großzügig zur Verfügung gestellter Liquidität (Dreijahrestender) sorgte in den letzten Wochen an den Finanzmärkten für gute Stimmung. Diese Zuversicht sollte auch auf die Realwirtschaft übergegriffen haben, zumal zuletzt veröffentlichte Konjunkturindikatoren auf eine Erholung hindeuten. Am Freitag werden die detaillierten Daten zur Zusammensetzung des BIP im vierten Quartal veröffentlicht. Mit einem Minus von 0,2 Prozent fiel der Rückgang unerwartet mild aus. Analysten glauben, dass vor allem der Konsum einen positiven Beitrag leistete. Termine Montag, 20.02.2012 Dienstag, 21.02.2012 Mittwoch, 22.02.2012 Donnerstag, 23.02.2012 Freitag, 24.02.2012 Treffen der Eurogruppe zum Hilfspaket für Griechenland USA: Feiertag EWU: Verbrauchervertrauen (Februar) EWU: Einkaufsmanagerindex (Februar) UK: Protokoll der Bank von England vom 09. Februar USA: Verkäufe bestehender Häuser (Januar) DE: ifo Geschäftsklimaindex (Februar) DE: Bruttoinlandsprodukt Q4 detailliert USA: Konsumklima Uni Michigan (Februar); Neubauverkäufe (Januar) InvestmentTicker 20. Februar 2012 Seite 6

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