172.220.111.310.3 Verordnung des EFD über zinsvergünstigte Hypothekardarlehen



Ähnliche Dokumente
Verordnung des EFD über zinsvergünstigte Hypothekardarlehen

Verordnung des EFD über Hypothekardarlehen aus Mitteln von PUBLICA

Verordnung über die Darlehen an Arbeitgebende für die Ausfinanzierung der Forderungen der Pensionskasse (Poolingverordnung)

Hypothekenreglement. Gültig ab 2. September 2015 (3. Fassung)

Verordnung über den Sicherheitsfonds BVG (SFV) 1. Kapitel: Organisation. vom 22. Juni 1998 (Stand am 1. Januar 2012)

Teilliquidationsreglement der Kantonalen Pensionskasse Solothurn

Bernische Lehrerversicherungskasse Caisse d assurance du corps enseignant bernois. Reglement betreffend Gewährung von Hypotheken

Reglement über den Sozialfonds der Stadt Luzern

1. Januar 2015 BERNISCHE PENSIONSKASSE. Hypothekenreglement

Pensionskasse der Zürich Versicherungs-Gruppe. Reglement Kapitalplan 1 Gültig ab 1. Januar 2015

0.3 VORSCHRIFTEN ZUM BVG-LEISTUNGS-PLAN DER PENSIONSKASSE DER STADT BIEL (PKBiel)

Verordnung über den Fonds für erneuerbare Energien (Ökofonds) Energie Wasser Bern (Fondsverordnung ewb)

Freiwilliger Einkauf (Vorsorgeplan Kantonspolizei)

Verordnung über die Unterstützung der Absatzförderung

Dekret über die berufliche Vorsorge für Mitglieder des Regierungsrates und über die Lohnleistungen beim Ausscheiden aus dem Amt

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

Nr. 866a Verordnung zum Gesetz über die Verbilligung von Prämien der Krankenversicherung (Prämienverbilligungsverordnung)

Auswirkungen der Güterstände auf das Erbrecht eingetragener Lebenspartner

Reglement betreffend Anteile und Darlehen

VORSORGEREGLEMENT. Vorsorgeplan SE (Selbständigerwerbende) Stiftung Auffangeinrichtung BVG. Vorsorge BVG. Gültig ab

Anhang FAR. Personalvorsorgestiftung edifondo. gültig ab

Vereinbarung

Erfolgsrezept Kostenmiete

Reglement betreffend Hypothekardarlehen an Versicherte der Pensionskasse Bühler AG Uzwil vom 2. September 2014

Säule 3a Gültig ab 1. Januar 2016

Verordnung zum Stipendiengesetz vom 24. April 1988

Gesetz über die kantonale Pensionskasse (Pensionskassengesetz)

Zusatzprämientarif. Gültig ab 1. April 2013 (Version 5.0/2013)

Nr. 914 Richtlinien für die Unterstützung von Strukturverbesserungen. vom 22. Oktober 2002* (Stand 1. Januar 2013)

Krankenpflegeverein Gossau Statuten Krankenpflegeverein Gossau

PENSIONSKASSE DER ALCATEL-LUCENT SCHWEIZ AG Friesenbergstr. 75, 8055 Zürich. Gesuch um Vorbezug. Name: Vorname:

Verordnung zum Kantonalen Familienzulagengesetz (Kantonale Familienzulagenverordnung)

Synopse. Teilrevision Grundeigentümerbeitragsverordnung Änderung der Kantonalen Verordnung über Grundeigentümerbeiträge und -gebühren (GBV)

Brutto-Jahreslohn CHF 78' Versicherter Jahreslohn CHF 53'325.00

1. Januar 2015 BERNISCHE PENSIONSKASSE. Reglement Integrität und Loyalität

Reglement über die Ausrichtung von Mietzinsbeiträgen

n Parlamentarische Initiative. Freigabe der Investitionen in erneuerbare Energien ohne Bestrafung der Grossverbraucher (UREK-NR)

PENSIONSKASSE FREELANCE

Richtlinie. über die Vergabe von. städtischen Wohnbaugrundstücken in Neubaugebieten. vom 06. November 2007

Reglement über Gemeindebeiträge an die schulergänzenden Betreuungsangebote der Gemeinde Allschwil

Verordnung über die Weiterbildung

Teilliquidationsreglement

REGLEMENT. Erster Teil: Vorsorgeplan AN (Arbeitnehmer)

Fragen und Antworten (Q&A) zur freiwilligen Weiterversicherung bei der Stiftung Auffangeinrichtung BVG

Verordnung über die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung

n Bundesgesetz über die Unfallversicherung. Änderung (Differenzen)

s Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Spitalfinanzierung

Reglement der Darlehenskasse der Baugenossenschaft wohnen & mehr

Normalarbeitsvertrag für hauswirtschaftliche Arbeitnehmer 1

Wohneigentumsförderung und berufliche Vorsorge

Einführungsgesetz zum Nationalstrassengesetz (EGzNSG) 1

Kreisschreiben über die Verrechnung von Nachzahlungen der IV mit Leistungsrückforderungen von zugelassenen Krankenkassen

Vereinbarung über die E-Government- und Informatikstrategie sowie den gemeinsamen Informatikbetrieb

gestützt auf die Artikel 14, 23 Absatz 3 und 40 Absatz 3 des Bundesgesetzes vom 23. März 2001 über den Konsumkredit (KKG) 1,

Beilage 1a zur Botschaft Statuten der Aargauischen Pensionskasse. Statuten der Aargauischen Pensionskasse. Teilrevision Teil 1

Reglement Teilliquidation der Pensionskasse des Bundes PUBLICA betreffend das Vorsorgewerk Nationalmuseum

Anspar-Darlehensvertrag

Familienrecht Vorlesung 6. Familienrecht

Verordnung über Investitionshilfe für Berggebiete

REGLEMENT TEILLIQUIDATION

ANTRAG AUF VEREINBARUNG EINER ANWARTSCHAFTSVERSICHERUNG

1 Abs. 1 a Satz 2 Nr. 1 a KWG definiert die Anlageberatung als die

Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

Bernische Lehrerversicherungskasse Caisse d assurance du corps enseignant bernois. Reglement betreffend Gewährung von Hypotheken

Änderung vom. Der Staatsrat des Kantons Wallis

Liechtensteinisches Landesgesetzblatt

Allgemeine Vertragsbedingungen für die Übertragungen von Speicherkapazitäten ( Vertragsbedingungen Kapazitätsübertragung )

Verlagerung der Buchführung ins Ausland. 146 Abs. 2a AO

Statuten in leichter Sprache

Brandschutz Januar für die Festsetzung der Beiträge an freiwillige Massnahmen für die Verbesserung der Brandsicherheit aus dem Feuerfonds

Basisplan II der Pensionskasse Post

Datenschutzreglement. 10. Dezember

Hypotheken Immobilienfinanzierung. Ein und derselbe Partner für Ihre Hypothek, Ihre individuelle Vorsorge und Ihre Gebäudeversicherung

Satzung der Hochschule Aalen Technik und Wirtschaft über die Zulassung für die höheren Fachsemester vom 21. Januar 2013

Bundesgesetz über die Buchpreisbindung (BuPG)

Gesetz über die Pflegezeit (Pflegezeitgesetz - PflegeZG)

ohnen Pensionskasse der Oerlikon Contraves AG Wohneigentumsförderung mit Mitteln der beruflichen Vorsorge

ENTWURF. Neue Fassung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages

Krankenkassenwahl: Nicht nur eine Frage des Beitragssatzes

A N G A B E N D E S VERKÄUFERS ZUR I M M O B I L I E N B E S TE U E R U N G (nicht gewerblich)

Vertrag über die Betriebliche Krankenversicherung - Gruppenversicherung - (Tarife BKV) zwischen

Verordnung über das Übersetzungswesen in der allgemeinen Bundesverwaltung

Jahrgang 2009 Kundgemacht im Internet unter am 6. März 2009

AVB für Unfallversicherung gemäss UVG

Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag

Abgeschlossen in Bern am 19. Dezember 2006 Zustimmung des Landtags: 26. April 2007 Inkrafttreten: 24. April

Merkblatt «Lebensgemeinschaft/Todesfallkapital» (Art. 27, 28 und 30 des Vorsorgereglements)

Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Krankenversicherung

Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Änderung der Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zur Bundeshaushaltsordnung (VV-BHO)

Verordnung. Der Staatsrat des Kantons Freiburg. beschliesst: vom 24. März 2014

Besteuerung von getrennt lebenden und geschiedenen Ehegatten mit Liegenschaften

Gesetz zum Schutz der Berufsbezeichnungen "Ingenieurin" und "Ingenieur" (Ingenieurgesetz - IngG)

DOKUMENTATION. Verfahren bei Schliessungen und Verlegungen von Poststellen und Postagenturen (Art. 34 VPG)

Zusatz-Tarifvertrag. für die in der. DB Zeitarbeit GmbH. beschäftigten Arbeitnehmer. (DB Zeitarbeit-ZusatzTV)

Die Wohneigentumsförderung in der beruflichen Vorsorge (WEF)

c:\temp\temporary internet files\olk42\pct änderungen.doc

Montessori Verein Kösching e.v.

Zivilrecht - BGB Schuldrecht AT_ Übersicht Nr. 3 Seite 1 von 10. Beachte: Schuldnerverzug ist Sonderfall der Pflichtverletzung i.s.d.

Grundsätze für die Überprüfung der besonderen Sachkunde von Sachverständigen

Transkript:

Verordnung des EFD über zinsvergünstigte Hypothekardarlehen (Hypothekardarlehensverordnung-EFD) vom 10. Dezember 2001 (Stand am 12. Februar 2002) Das Eidgenössische Finanzdepartement, gestützt auf Artikel 116 Absatz 1 der Bundespersonalverordnung vom 3. Juli 2001 (BPV) 1, verordnet: 1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen Art. 1 Geltungsbereich Diese Verordnung regelt: a. die Gewährung von zinsvergünstigten Hypothekardarlehen aus Mitteln der Eidgenössischen Versicherungskasse (EVK) und deren Verwaltung; b. die Verwaltung von Darlehen, die gestützt auf den Bundesbeschluss vom 7. Oktober 1947 2 über Wohnungsfürsorge für Bundespersonal gewährt wurden. Art. 2 Wohneigentum 1 Als Wohneigentum im Sinne dieser Verordnung gilt das Einfamilienhaus, die Eigentumswohnung oder Teile eines Gebäudes im Eigentum der Darlehensnehmerin oder des Darlehensnehmers oder von deren Ehepartner oder von dessen Ehepartnerin. Es muss von der Darlehensnehmerin oder vom Darlehensnehmer ganzjährig bewohnt werden (Eigenbedarf) und in der Schweiz gelegen sein. 2 Nicht als Wohneigentum gelten Zweitwohnungen. 3 Vom Erfordernis des ganzjährigen Bewohnens kann in besonderen Fällen abgesehen werden, namentlich wenn die Darlehensnehmerin oder der Darlehensnehmer vorübergehend im Inland oder ins Ausland versetzt wird. Art. 3 Darlehensarten Es können gewährt werden: a. Darlehen zur Finanzierung des Neuerwerbs von Wohneigentum; b. Darlehen zur Ablösung bestehender Hypotheken; AS 2002 218 1 SR 172.220.111.3 2 [ BS 10 964; AS 1958 93. BBl 1994 III 895 Z. I1] 1

Bundespersonal c. Zusatzdarlehen zu den Darlehen nach den Buchstaben a und b für Investitionen in Wohneigentum, die über den normalen Unterhalt erheblich hinausgehen. Art. 4 Verfügbare Mittel Wie viele Mittel der EVK in Hypothekardarlehen angelegt werden dürfen, bestimmt sich nach der Anlagestrategie für die EVK. Art. 5 Prioritätenordnung 1 Reichen die verfügbaren Mittel nicht aus, um sämtlichen Gesuchen zu entsprechen, so haben die Zusatzdarlehen 1. Priorität, die Darlehen zur Finanzierung des Neuerwerbs von Wohneigentum 2. Priorität und die Darlehen zur Ablösung bestehender Hypotheken 3. Priorität. 2 Innerhalb der einzelnen Darlehensarten werden die Prioritäten nach folgenden Kriterien festgelegt: a. Für Zusatzdarlehen sind der Zeitpunkt des Gesuchseinganges sowie die Dringlichkeit der Investitionen massgebend. b. Für Darlehen für den Neuerwerb von Wohneigentum ist der Zeitpunkt des Übergangs von Nutzen und Schaden massgebend. Der frühere Erwerb hat gegenüber dem späteren Priorität. c. Für Darlehen zur Ablösung bestehender Hypotheken ist das Datum des Erwerbs des betreffenden Wohneigentums massgebend. Der Erwerb, der weniger weit zurückliegt, hat Priorität. 3 Im Einzelfall kann aus sozialen Gründen von der Prioritätenordnung nach Absatz 2 abgewichen werden. 2. Abschnitt: Voraussetzungen und Auflagen für die Darlehensgewährung Art. 6 Darlehensempfängerinnen und Darlehensempfänger 1 Darlehen können Personen gewährt werden, die dem Personal gemäss Artikel 1 Absätze 1 und 2 Buchstabe c der BPV angehören und deren Arbeitgeber ein Arbeitgeber im Sinne von Artikel 3 Buchstaben a c des Bundesgesetzes vom 23. Juni 2000 3 über die Pensionskasse des Bundes ist und dieser Pensionskasse angehört. 2 Zusatzdarlehen für ausschliesslich werterhaltende Investitionen können auch Personen gewährt werden, welche die Bedingungen nach Absatz 1 nicht erfüllen, aber bereits ein zinsvergünstigtes Darlehen aus Mitteln der EVK erhalten haben und eine Rente dieser Kasse beziehen. 3 SR 172.222.0 2

Hypothekardarlehensverordnung-EFD 172.220.111.310.3 3 Darlehen von Personen, welche die Bedingungen nach Absatz 1 nicht erfüllen, aber bereits ein zinsvergünstigtes Darlehen aus Mitteln der EVK erhalten haben und eine Rente dieser Kasse beziehen, können höchstens im bisherigen Umfang auf ein neues Objekt übertragen werden. Art. 7 Gesuch und Mitwirkungspflichten 1 Das Gesuch für die Gewährung eines Darlehens ist schriftlich bei der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV) einzureichen. Die EFV legt fest, welche Unterlagen dem Gesuch beigelegt werden müssen. 2 Die Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller müssen der EFV alle für die Beurteilung des Gesuchs erforderlichen Auskünfte erteilen. Sie haben ihr auch Einsicht in die Akten und den Zutritt an Ort und Stelle zu gewähren. 3 Die EFV kann zur Begutachtung fachkundige Bundesstellen oder aussenstehende Fachleute beiziehen. Die dadurch entstehenden Kosten trägt die Gesuchstellerin oder der Gesuchsteller. Art. 8 Höhe der Darlehen 1 Darlehen inklusive Zusatzdarlehen können höchstens bis zu 80 Prozent der Anlagekosten oder des Kaufpreises unter Ausschluss der Handänderungskosten gewährt werden. Liegt der Verkehrswert tiefer, so bildet dieser die Berechnungsgrundlage. 2 Können die Anlagekosten nicht festgelegt werden, namentlich weil das Wohneigentum geschenkt oder vererbt wurde, oder bestehen auf Grund der Erfahrungswerte Zweifel bezüglich der angegebenen Anlagekosten, so sind diese durch eine Verkehrswertschatzung nach den Vorgaben der EFV und auf Kosten der Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer festzulegen. 3 Bei Bauten, deren Grösse oder Ausbau den Rahmen des Üblichen sprengt, werden nur Darlehen für die Finanzierung des normalen Standards gewährt. Art. 9 Eigenmittel und Tragbarkeit 1 Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer haben mindestens 20 Prozent der Anlagekosten oder des Kaufpreises mit eigenen Mitteln zu finanzieren. 2 Die Zinsbelastungen und die jährlichen Amortisationen der fremden Mittel dürfen 30 Prozent des Bruttoeinkommens, das von den Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmern alleine oder gemeinsam mit den solidarisch haftenden Ehe- oder Lebenspartnern beziehungsweise Ehe- oder Lebenspartnerinnen erzielt wird, nicht übersteigen. Art. 10 Überprüfung des Darlehensverhältnisses 1 Muss während der Laufzeit des Darlehens davon ausgegangen werden, dass die Voraussetzungen und Auflagen für die Darlehensgewährung nicht mehr erfüllt werden, so kann die EFV eine Überprüfung des Darlehensverhältnisses vornehmen. 3

Bundespersonal 2 Bei einer Überprüfung durch die EFV haben die Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer die Mitwirkungspflichten nach Artikel 7 Absatz 2. 3 Ist im Rahmen der Überprüfung eine Verkehrswertschatzung der Liegenschaft erforderlich, so ist sie von der Darlehensnehmerin oder dem Darlehensnehmer nach den Vorgaben der EFV auf eigene Kosten erstellen zu lassen und der EFV zur Verfügung zu stellen. 3. Abschnitt: Sicherstellung, Verzinsung und Amortisation Art. 11 Sicherstellung und Rangfolge 1 Die Darlehen sind durch vorgangsfreie Grundpfandrechte, lastend auf dem Wohneigentum nach Artikel 2, sicherzustellen. Die EFV kann im Zusammenhang mit Baurechten einen Vorgang akzeptieren, wenn die sicherzustellenden Baurechtszinsen betragsmässig unbedeutend sind. 2 Zwei Drittel der Anlagekosten oder des Verkehrswertes, wenn dieser massgebend ist (Art. 8 Abs. 1), können als Darlehen im I. Rang und der Rest als Darlehen im II. Rang gewährt werden. 3 Wenn die Zinsbelastung und die jährliche Amortisation der fremden Mittel 25 Prozent des Bruttoeinkommens oder mehr beträgt (Art. 9 Abs. 2), oder bei einem Vorbezug aus der 2. Säule, kann die EFV die Verpfändung von Forderungen gegenüber Vorsorgeeinrichtungen und Lebensversicherungen oder andere zusätzliche Sicherheiten verlangen. Art. 12 Verzinsung 1 Die Darlehen sind zu verzinsen. 2 Referenzzinssatz bildet der unterste Zinssatz des Zinsbandes, welches die Berner Kantonalbank für bestehende variable Hypotheken im I. Rang festlegt. 3 Beträgt der Referenzzinssatz weniger als 5,75 Prozent, so sind die Darlehen im I. Rang um 0,5 und diejenigen im II. Rang um 0,25 Prozentpunkte unter diesem Satz zu verzinsen. Beträgt der Referenzzinssatz 5,75 Prozent oder mehr, so sind die Darlehen im I. Rang um 0,75 und diejenigen im II. Rang um 0,5 Prozentpunkte unter diesem Satz zu verzinsen. 4 Änderungen der Zinssätze werden von der EFV zwei Monate im Voraus schriftlich bekanntgegeben. Art. 13 Amortisation 1 Darlehen im II. Rang sind innerhalb von höchstens 25 Jahren zurückzuzahlen. 2 Sind die Mittel für die Gewährung neuer Darlehen knapp (Art. 4), so kann die EFV nach Amortisation des Darlehens im II. Rang die Rückzahlung von maximal 80 Prozent des Darlehens im I. Rang verlangen. Sie muss dazu eine Frist von mindestens 40 Jahren nach Ergehen der entsprechenden Verfügung einräumen. 4

Hypothekardarlehensverordnung-EFD 172.220.111.310.3 3 Wird auf Grund der Überprüfung des Darlehensverhältnisses nach Artikel 10 festgestellt, dass die Belehnungsgrenze gemäss Artikel 8 Absatz 1 überschritten ist oder die Belastungen durch Zinsen und Amortisationen mehr als 30 Prozent des Bruttoeinkommens ausmachen (Art. 9 Abs. 2), so kann die EFV ausserordentliche Amortisationen verlangen. Art. 14 Bezahlung von Zinsen und Amortisationsraten 1 Zinsen und Amortisationsraten werden in festen Annuitäten berechnet und monatlich vom Lohn oder von der Rente abgezogen. Die Lohn- oder Rentenabzüge sind unverzinslich. 2 Es können andere Zahlungsmodalitäten zugelassen werden, sofern die fristgemässe Rückzahlung des Darlehens sichergestellt ist. 3 Für Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer, die nicht den Lohnbuchhaltungen des Bundes angeschlossen sind, legt die EFV die Zahlungsmodalitäten entsprechend fest. 4. Abschnitt: Beendigung und Übertragung des Darlehensverhältnisses Art. 15 Kündigung durch Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer 1 Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer können das Darlehen mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten auf Ende eines Monats kündigen. 2 Bei Verkauf der Liegenschaft, Scheidung, Todesfall und bei sozialen Härten kann die EFV auf begründetes Gesuch hin eine kürzere Kündigungsfrist festlegen. Art. 16 Kündigung durch die Darlehensgeberin 1 Die Darlehensgeberin kann das Darlehen mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten auf Ende eines Monats kündigen. 2 Sind Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer mit ihren Zahlungsverpflichtungen mehr als 90 Tage in Verzug oder sind Zwangsvollstreckungsmassnahmen eingeleitet worden, welche die Rückzahlung oder Verzinsung des Darlehens gefährden, so kann die Darlehensgeberin das Darlehen fristlos kündigen. Das Darlehen und die aufgelaufenen Zinsen werden sofort fällig. 3 Bei sozialen Härten kann die EFV den Zeitpunkt, an dem die Kündigung wirksam wird, auf begründetes Gesuch hin hinausschieben. Art. 17 Rückzahlung bei Kündigung 1 Das Darlehen wird zur Rückzahlung fällig im Zeitpunkt, an dem die Kündigung wirksam wird. 5

Bundespersonal 2 Wird das Darlehen bei Fälligkeit nicht zurückbezahlt, so gilt ab diesem Zeitpunkt für Darlehen im I. Rang der unterste Zinssatz des Zinsbandes der Berner Kantonalbank für bestehende variable Hypotheken im I. Rang. Für Darlehen im II. Rang gilt der Zinssatz der Berner Kantonalbank für Hypotheken im II. Rang. Art. 18 Beendigung und Rückzahlung bei Auflösung des Arbeitsverhältnisses 1 Das Darlehensverhältnis endet ohne Kündigung bei der Auflösung des Arbeitsverhältnisses im Sinne von Artikel 6 Absatz 1. Nicht als Auflösung des Arbeitsverhältnisses gilt die Pensionierung. 2 Die Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer informieren die EFV ohne Verzug über die erfolgte Auflösung des Arbeitsverhältnisses. 3 Das Darlehen wird drei Monate nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zur Rückzahlung fällig. Wird das Darlehen bei Fälligkeit nicht zurückbezahlt, so gilt ab diesem Zeitpunkt für Darlehen im I. Rang der unterste Zinssatz des Zinsbandes der Berner Kantonalbank für bestehende variable Hypotheken im I. Rang. Für Darlehen im II. Rang gilt der Zinssatz der Berner Kantonalbank für Hypotheken im II. Rang. 4 Bei sozialen Härten kann die EFV auf begründetes Gesuch hin ausnahmsweise die Frist für die Rückzahlung des Darlehens verlängern. Art. 19 Tod einer Darlehensnehmerin oder eines Darlehensnehmers Stirbt eine Darlehensnehmerin oder ein Darlehensnehmer, so kann das Darlehensverhältnis auf Gesuch hin auf Hinterlassene übertragen werden, die das belehnte Eigentum bewohnen und Anspruch auf eine Hinterlassenenleistung der EVK haben. 5. Abschnitt: Vollzug und Rechtspflege Art. 20 1 Die EFV schliesst mit der EVK eine Vereinbarung über die Verwaltung der von der EVK für die Gewährung von zinsvergünstigten Darlehen zur Verfügung gestellten Mittel und verwaltet sie im Rahmen dieser Vereinbarung. 2 Sie ist zuständig für die Gewährung und Verwaltung der Darlehen. Sie erlässt im Einvernehmen mit der EVK die dazu erforderlichen Richtlinien und vollzieht diese Verordnung. 3 Auf Verfügungen der EFV sind die allgemeinen Bestimmungen der Bundesrechtspflege anwendbar. 6

Hypothekardarlehensverordnung-EFD 172.220.111.310.3 6. Abschnitt: Übergangs- und Schlussbestimmungen Art. 21 Darlehen nach der Verordnung über Hypothekardarlehen der Eidgenössischen Versicherungskasse 1 Die gestützt auf die Verordnung vom 28. Juni 1989 4 über Hypothekardarlehen der Eidgenössischen Versicherungskasse (EVK-Hypothekardarlehensverordnung) gewährten Darlehen werden in der bestehenden Rangaufteilung übernommen und unterstehen mit folgenden Ausnahmen den Bestimmungen dieser Verordnung: a. Während einer Frist von drei Jahren ab Inkrafttreten dieser Verordnung kann das Darlehen durch die Darlehensgeberin nur unter folgenden Voraussetzungen gekündigt werden: 1. die Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer sind ohne Anspruch auf Versicherungsleistungen (Alters-, Hinterlassenen- oder Invalidenleistungen) aus der EVK ausgeschieden, 2. der Eigenbedarf ist entfallen, oder 3. die Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer haben die mit der Gewährung von Darlehen verbundenen Pflichten verletzt. b. Während einer Frist von drei Jahren ab Inkrafttreten dieser Verordnung kann das Darlehen durch die Darlehensgeberin gegenüber den Hinterlassenen der Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer nur unter folgenden Voraussetzungen gekündigt werden: 1. der Leistungsanspruch der Hinterlassenen gegenüber der EVK ist definitiv erloschen, 2. die Hinterlassenen haben das Wohneigentum veräussert, 3. das Wohneigentum wird nicht mehr von den Hinterlassenen bewohnt, oder 4. die Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer oder deren Hinterlassene haben die mit der Gewährung von Darlehen verbundenen Pflichten verletzt. 2 Bestehende Darlehen an Wohnbaugenossenschaften des Bundespersonals können noch während einer Frist von drei Jahren ab Inkrafttreten dieser Verordnung nach den bisher auf sie anwendbaren Bestimmungen weitergeführt werden. Nach Ablauf der Übergangsfrist werden diese Darlehen nach den Bestimmungen dieser Verordnung weitergeführt. Die Verzinsung erfolgt zum untersten Zinssatz des Zinsbandes, welches die Berner Kantonalbank für bestehende variable Hypotheken im I. Rang anwendet. Es können keine neuen Darlehen gewährt werden. 3 Bestehende Darlehen an freiwillig versicherte Personen und Personal der angeschlossenen Organisationen können noch während längstens drei Jahren ab Inkrafttreten nach den Bestimmungen dieser Verordnung weitergeführt werden, sofern sie nicht von den Arbeitgebern oder deren Pensionskassen übernommen werden. Mit dem Ablauf dieser Frist endet das Darlehensverhältnis ohne Kündigung. Für die Rückzahlung gelten die Bestimmungen von Artikel 18 Absätze 3 und 4 sinngemäss. 4 [AS 1989 1484, 1990 1486, 1994 2366. AS 2001 3067] 7

Bundespersonal Art. 22 Darlehen gemäss dem Bundesbeschluss vom 7. Oktober 1947 über die Wohnungsfürsorge für Bundespersonal 1 Auf die gestützt auf den Bundesbeschluss vom 7. Oktober 1947 5 über Wohnungsfürsorge für Bundespersonal gewährten Darlehen bleiben die Richtlinien des Eidgenössischen Finanzdepartementes vom 1. Oktober 1977 anwendbar. 2 Die EFV verwaltet diese Darlehen bis zu deren vollständigen Rückzahlung in Anwendung dieser Richtlinien und der bestehenden vertraglichen Regelungen. 3 Eine Verlängerung der Laufzeit dieser Darlehen ist ausgeschlossen. Art. 23 Inkrafttreten Diese Verordnung tritt am 1. Januar 2002 in Kraft. 5 [BS 10 964; AS 1958 93. BBl 1994 III 895 Z. I1] 8