Berufsoberschule. Ausbildungsrichtung Wirtschaft VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE



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Transkript:

Berufsoberschule Ausbildungsrichtung Wirtschaft VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE Fachprofil: Der Unterricht im Fach Volkswirtschaftslehre befasst sich mit den wirtschaftlichen Grundlagen unserer Gesellschaft. Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, sich kritisch mit den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen und Stellung zu beziehen. Aufbauend auf den beruflichen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler fördert eine aktuelle und praxisnahe Darstellung der Lerninhalte die Bereitschaft, wirtschaftspolitische Probleme zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Neben einem soliden Grundwissen vermittelt der Unterricht auch Kenntnisse der Denkweisen moderner Wirtschaftswissenschaften. Sie können ökonomische und soziale Erscheinungen sowie Informationen analysieren, strukturieren und bewerten. Ihnen soll bewusst werden, wie sehr unser Leben von volkswirtschaftlichen Einflüssen bestimmt wird. Sie werden erkennen, dass eine funktionierende freiheitliche Wirtschaftsordnung das Wissen um volkswirtschaftliche Zusammenhänge voraussetzt, dass aber Aussagen über zukünftige Entwicklungen nur eingeschränkt möglich sind. Die Beschaffung notwendiger Informationen über volkswirtschaftliche Problemstellungen fördert die Fähigkeit, Wissen selbstständig zu erwerben. Durch die Abwägung unterschiedlicher Standpunkte wird die eigenständige Urteilsfindung gestärkt. Bei der Auseinandersetzung mit volkswirtschaftlichen Sachverhalten werden die Schülerinnen und Schüler feststellen, dass sich die Volkswirtschaftslehre nicht mit leblosen Gegenständen beschäftigt, sondern dass in ihrem Mittelpunkt der Mensch steht. Die daraus entstehende Komplexität der ökonomischen Beziehungen erfordert häufig eine Darstellung auf theoretisch-abstraktem Niveau. Dies gilt insbesondere für die Themen der Jgst. 13. Hierdurch entwickeln die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit, in Modellen auf hohem Abstraktionsniveau zu denken, was sie in die Lage versetzt, wirtschaftliche Entscheidungen zu verstehen. Sie sollen akzeptieren, dass diese Modellbetrachtungen an Prämissen gebunden sein müssen und können hieraus die begrenzte Aussagekraft ökonomischer Modelle ableiten. Die Notwendigkeit, sich für die Beurteilung eines volkswirtschaftlichen Tatbestandes die erforderlichen Informationen zu beschaffen und anzueignen, wird die Schülerinnen und Schüler an Quellenarbeit und das Literaturstudium heranführen. Bedingt durch die Vielfältigkeit der Publikationen sollen sie einsehen, dass es nötig ist, aus unterschiedlichen Darstellungsvarianten von Sachverhalten Schlüsse zu ziehen und Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Im Rahmen von Konjunkturanalysen soll den Schülerinnen und Schülern deutlich werden, dass Wirtschaftswachstum zur Bewältigung der sozialen und gesellschaftlichen Probleme beiträgt. Dabei muss das Bewusstsein geweckt werden, dass neben der Förderung quantitativen Wachstums als Voraussetzung für mehr Lebensqualität der Bevölkerung eine qualitative Lenkung des Wachstums erforderlich ist, um sowohl die begrenzten

Jahrgangsstufe 12 Rohstoffvorräte als auch die Umwelt zu schonen. Bei der Auseinandersetzung mit den Zielkonflikten zwischen Ökologie und Ökonomie sollen die Schülerinnen und Schüler die Chancen des Einsatzes neuer, umweltschonender Technologien erkennen. Im Zuge der zunehmenden Internationalisierung der Wirtschaft soll den Schülerinnen und Schülern die enorme Bedeutung der außenwirtschaftlichen Verflechtung für den Wirtschaftsstandort Deutschland bewusst werden. Sie erhalten Einsicht in die Problematik der weltwirtschaftlichen Arbeitsteilung und in die Folgen des internationalen Kapitaltransfers. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen ihre Bereitschaft zu Offenheit gegenüber dem Ausland und den Ausländern fördern. Durch eine selbstständige und teambezogene, d. h. projektorientierte Auseinandersetzung mit volkswirtschaftlichen Fragestellungen soll bei den Schülerinnen und Schülern die Kommunikationsfähigkeit, die Kreativität und die Entscheidungskompetenz verbessert werden. Die Ausrichtung der Lehrtätigkeit auf das Ziel der Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler erfordert, dass im Unterricht Verbindungen zu den anderen Fächern (v. a. Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen und Sozialkunde) hergestellt werden mit der Absicht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Lerngebiete: 12.1 Grundlagen der Volkswirtschaftslehre 13 Std. 12.2 Sozialprodukt und Wirtschaftsschwankungen 36 Std. 12.3 Geld und Währung 20 Std. 12.4 Internationale Wirtschaftsbeziehungen 20 Std. 12.5 Projekt 10 Std. LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT 12.1 Grundlagen der Volkswirtschaftslehre 13 Std. Die Schülerinnen und Schüler erkennen sich selbst als Wirtschaftssubjekte und stellen fest, dass sie mit Hilfe der Volkswirtschaftslehre ge- Begriff der Volkswirtschaftslehre Unterscheidung der Volkswirtschaftslehre von der Betriebswirtschaftslehre

samtwirtschaftliche Erscheinungen beschreiben und erklären können. Anhand des allgemeinen Marktmodells gewinnen sie Einblick in die Funktionsweise des vollkommenen Markts und in die modellhafte Denktechnik der Volkswirtschaftslehre. Dabei wird ihnen der Markt-Preis-Mechanismus als das wesentliche Steuerungsinstrument der Marktwirtschaft bewusst. 12.2 Sozialprodukt und Wirtschaftsschwankungen Die Schülerinnen und Schüler übertragen ihr Wissen über betriebliche Produktionsprozesse auf die Gesamtwirtschaft, erkennen die gesamtwirtschaftlichen Produktionszusam- Teilbereiche der Volkswirtschaftslehre Einordnung der Volkswirtschaftslehre in das System der Wissenschaften Aktuelle volkswirtschaftliche Größen und ihre Entwicklung Marktbegriff Angebots- und Nachfragekurve Preisbildung auf dem vollkommenen Markt: Käufer- und Verkäufermarkt Konsumenten- und Produzentenrente Funktionen des Gleichgewichtspreises Veränderungen des Gleichgewichtspreises Gesamtwirtschaftlicher Produktionsprozess und Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft mit staatlicher Aktivität Entstehung des Sozialprodukts: Die Schülerinnen und Schüler sollen angeregt werden, den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung zu lesen und wichtige volkswirtschaftliche Größen (z. B. Wirtschaftswachstum, Inflation, Arbeitslosenzahl) in den Medien über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Die Vermittlung der damit verbundenen Lerninhalte soll im Rahmen der nachfolgenden Lerngebiete vorgenommen werden. Eine Absprache mit der Lehrkraft des Fachs Sozialkunde ist erforderlich, vgl. Sozialkunde, LG 2.1. Eine Absprache mit der Lehrkraft des Fachs Sozialkunde ist erforderlich, vgl. Sozialkunde, LG 2.1. 36 Std. Bei der Kreislaufdarstellung empfiehlt sich eine Beschränkung auf die Abbildung der Geldströme. Eine kontenmäßige Ausarbeitung ist nicht erforderlich.

menhänge und werden sich der Interdependenzen zwischen den einzelnen Sektoren einer Volkswirtschaft bewusst. Dabei entdecken sie die Notwendigkeit unterschiedlicher Abgrenzungen des Produktionsergebnisses und verstehen die Systematik der damit verbundenen Begriffsvielfalt. In der Analyse und Diskussion aktueller Daten festigen sie die fachbegrifflichen Inhalte und begreifen die volkswirtschaftliche wie auch die einzelwirtschaftliche Bedeutung einzelner Komponenten oder Aggregate der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Hierbei erschließt sich ihnen auch die Problematik der Beurteilung der mit der Güterproduktion einhergehenden Wohlstandsänderungen. Das Erleben wirtschaftlicher Veränderungen motiviert sie, Dynamik, Ursachen und Wirkungen unterschiedlicher Wirtschaftsschwankungen zu erkennen und zu hinterfragen. Dabei setzen sie sich kritisch mit den sozialund wirtschaftspolitischen Problemen der einzelnen Zyklen auseinander. Insbesondere analysieren und beurteilen sie die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaftswachstum und Beschäftigung sowie zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz. Schließlich wird ihnen die Bedeutung Bruttoproduktionswert Bruttowertschöpfung Bruttoinlandsprodukt Bruttosozialprodukt (nominal und real) Verteilung des Sozialprodukts: Nettosozialprodukt zu Marktpreisen Nettosozialprodukt zu Faktorkosten (Volkseinkommen) Verwendung des Sozialprodukts: inländische Verwendung Außenbeitrag Sozialprodukt als Wohlstandsindikator: als alleiniger Maßstab zusammen mit anderen Sozialindikatoren im Rahmen einer Gesamtbilanz, die soziale und ökologische Aspekte einbezieht Konjunktur und Wachstum: saisonale, konjunkturelle und strukturelle Wirtschaftsschwankungen Unterscheidung von Konjunktur und Wachstum Ursachen und Merkmale des Konjunkturverlaufs Wachstum und Beschäftigung: Lohn- und Produktivitätsentwicklung Formen der Arbeitslosigkeit Wachstum und Umwelt: Kritische Auseinandersetzung Z. B. Schattenwirtschaft Z. B. Lebenserwartung Z. B. System der Weltbank, Öko-Sozialprodukt

individueller Verhaltensweisen für die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt bewusst. Bevölkerungsentwicklung Notwendigkeit des Wachstums Grenzen des Wachstums qualitatives Wachstum Kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen des Clubs of Rome 12.3 Geld und Währung 20 Std. Die Schülerinnen und Schüler erfahren die Zusammenhänge zwischen Bankensystem und Geldversorgung einer Volkswirtschaft. Sie stellen den Geldschöpfungsprozess modellhaft dar und erwerben einen ersten Einblick in die Wirkungsweisen monetärer Impulse. Bei der Auseinander-setzung mit den Ursachen und Folgen von Geldwertschwankungen wird ihnen die Bedeutung der Geldwertstabilität bewusst. Zentralbank: Organisation Aufgaben und Ziele Stellung im politischen System Geldmengenbegriffe Geldschöpfung durch die Zentralbank Geldschöpfung durch Geschäftsbanken: multiple Geldschöpfung Geldschöpfungsmultiplikator Geldmengensteuerung durch die Zentralbank an einem Beispiel Messung des Geldwerts: Warenkorb Preisindex Kaufkraft Arten der Inflation Ursachen der Inflation: Nachfragesog Angebotsdruck Aktuelle europäische Entwicklungen berücksichtigen Wirkungen einer geldpolitischen Maßnahme herausarbeiten, z. B. Zinsänderung bei Wertpapierpensionsgeschäften Vertiefung in LG 13.4 Die Behandlung der Inflationsbekämpfung erfolgt in LG 13.4

Erhöhung der Geldmenge (Quantitätsgleichung) Wirkungen der Inflation Deflation 12.4 Internationale Wirtschaftsbeziehungen Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung der internationalen Verflechtungen für eine Volkswirtschaft. Sie analysieren die Zahlungsbilanz und setzen sich mit ungleichgewichtigen Handelsbeziehungen auseinander. Die Funktionsmechanismen von Devisenmärkten werden ihnen bewusst und sie erfassen die Interdependenzen zwischen Wechselkurs und Außenhandel. Sie untersuchen Hintergründe einer aktuellen Entwicklung des internationalen Handels und beurteilen diese. Ursachen des Außenhandels: z. B. Verfügbarkeit der Güter, Produkt- und Preisdifferenzen komparative Kostenvorteile Zahlungsbilanz und ihre Teilbilanzen Zahlungsbilanzsaldo und außenwirtschaftliches Gleichgewicht Ungleichgewichtige Handelsbeziehungen: Ursachen Wirkungen Ansätze zur Beseitigung Wechselkurse: Bestimmungsfaktoren Kursbildung und Kursänderungen Wechselkurssysteme: Vor- und Nachteile Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Außenhandel 20 Std. Darstellung mit Hilfe eines einfachen 2-Güter-Beispiels

Aktuelle außenwirtschaftliche Entwicklungen, z. B.: Europäische Integration Globalisierung Kreditvergabe durch Weltbank und Internationalen Währungsfonds 12.5 Projekt 10 Std. Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an der Auswahl und Organisation des Projekts. Sie befassen sich mit der Lösung aktueller, nicht zu komplexer volkswirtschaftlicher Problemstellungen. Durch die selbstständige und teambezogene Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema erfahren sie schrittweise Zusammenhänge zwischen einzelnen Bereichen der Volkswirtschaftslehre. Sie erarbeiten in Gruppen alternative Lösungswege, begründen sie und nehmen Stellung zu möglichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen. Dabei erleben sie die Schwierigkeiten einer Konsensfindung in der Gruppe. Mögliche Themen: Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Ökologie Wirtschaftsschwankungen und Geldwert Wirtschaftswachstum und Außenwirtschaft Wirtschaftsentwicklung und beruflichen Perspektiven

Berufsoberschule Ausbildungsrichtung Wirtschaft VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE, Jahrgangsstufe 13 Lerngebiete: 13.1 Wirtschaftliche Entscheidungen des Haushalts 26 Std. 13.2 Wirtschaftliche Entscheidungen des Unternehmens 26 Std. 13.3 Markt- und Preistheorie 36 Std. 13.4 Wirtschaftspolitik 44 Std. LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT 13.1 Wirtschaftliche Entscheidungen des Haushalts Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand eines 2-Güter-Modells ökonomisch rationale Konsumentscheidungen des Haushalts darzustellen und zu begründen. Sie können Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen der Haushaltsnachfrage und ihren Bestimmungsfaktoren aufzeigen, das Haushaltsoptimum ermitteln sowie unterschiedliche Elastizitäten berechnen und interpretieren. Bestimmen des Haushaltsoptimums: Nutzen und Grenznutzen Gossensche Gesetze Indifferenzkurve und Nutzengebirge Grenzrate der Substitution Budgetgerade Auswirkungen von Preis-, Einkommens- und Nutzenänderungen auf das Haushaltsgleichgewicht 26 Std. Die Problematik der Messbarkeit des Nutzens ansprechen Nutzengebirge nur grafisch darstellen

Zusammenhang zwischen dem Güterpreis und der Güternachfrage eines Haushalts: Preiselastizität Kreuzpreiselastizität Zusammenhang zwischen dem Einkommen und der Nachfrage eines Haushalts: Einkommenselastizität Superiores Gut Inferiores Gut Engel-Schwabesches-Gesetz Sättigungsgut 13.2 Wirtschaftliche Entscheidungen des Unternehmens Aufbauend auf ihren Kenntnissen aus der Theorie des Haushalts erkennen die Schülerinnen und Schüler die Zusammenhänge zwischen den produktionstechnischen Gegebenheiten, die in einer ertragsgesetzlichen bzw. in einer linear-limitationalen Produktionsfunktion zum Ausdruck kommen, und den daraus resultierenden Kosten- und Erfolgsverläufen einer Unternehmung. Sie unterscheiden kritische Kosten- und Leistungspunkte und gewinnen Einsicht in die Grundlagen kurz- und langfristiger unternehmerischer Dispositionen. Aus der Summe der individuellen Produktionsentscheidungen schließen sie auf Ertragsgesetzliche und linear-limitationale Produktionsfunktion: Gesamtertrag Grenzertrag Durchschnittsertrag Isoquante Isokostenlinie Minimalkostenkombination Auswirkungen von Preis- und Ertragsänderungen auf die Minimalkostenkombination Expansionspfad Ertragsgesetzlicher und linearer Kosten- und Erlösverlauf einschließlich der Analyse kritischer Punkte 26 Std. Die linear-limitationale Produktionsfunktion ist Grundlage der Voll- und Teilkostenrechnung des Fachs Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, vgl. LG 12.3 und 12.4 sowie 13.3 Eine Absprache mit der Lehrkraft des Faches Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen ist erforderlich.

Höhe und Preiselastizität des gesamtwirtschaftlichen Güterangebots. Güterangebot und Preiselastizität 13.3 Markt- und Preistheorie 36 Std. Die Schülerinnen und Schüler können Märkte nach verschiedenen Kriterien unterscheiden und erkennen die Notwendigkeit eines funktionierenden Wettbewerbs. Sie erfahren und verstehen die Preisbildungsprozesse in unterschiedlichen Marktformen und beurteilen mögliche Verhaltensweisen der Marktteilnehmer. Ziele und Probleme staatlicher Einflussnahme auf die Preisbildung werden ihnen bewusst. Funktionen von Markt, Preis und Wettbewerb Arten von Märkten Marktformenschema Preisbildung im vollkommenen Polypol: Gleichgewichtspreis verzögerte Angebotsreaktion (Cobweb- Theorem) Preisbildung im Monopol: Cournotscher Punkt Vergleich mit dem Polypolpreis Preisbildung im Oligopol: unterschiedliche Verhaltensweisen der Oligopolisten geknickte Preis-Absatzkurve Preisbildung bei monopolistischer Konkurrenz: doppelt geknickte Preis-Absatzkurve Gewinnmaximum Preisdifferenzierung Staatliche Eingriffe in die Preisbildung: marktkonform Vertiefung zum LG 12.1, z. B. durch Berücksichtigung verschiedener Elastizitäten

marktkonträr 13.4 Wirtschaftspolitik Projektorientierter Unterricht ist bei der Erarbeitung ausgewählter Inhalte dieses Lerngebiets sinnvoll. 44 Std. Das Verfolgen der aktuellen politischen Auseinandersetzung motiviert die Lernenden, die Möglichkeiten wirtschaftspolitischer Maßnahmen kennenzulernen. Mit Hilfe bereits erlernter volkswirtschaftlicher Methoden werden Wirkungen, Risiken und Grenzen einzelner Maßnahmen im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft aus verschiedenen Politikbereichen untersucht. Dabei werden ihnen die Interdependenzen zwischen den einzelnen Feldern der Wirtschaftspolitik und die Schwierigkeiten der Kompromissfindung bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen bewusst. Träger, Ziele, Instrumente, Wirkungen und Probleme in folgenden Bereichen der Wirtschaftspolitik: Fiskalpolitik Geldpolitik Wettbewerbspolitik Außenwirtschaftspolitik Umweltpolitik weitere ausgewählte wirtschaftspolitische Maßnahmen, z. B. im Rahmen der Beschäftigungs-, Verteilungs- oder auch Strukturpolitik Ohne Akzelerator Aufbauend auf LG 12.3