Master Planning mit Advanced Planning Systems



Ähnliche Dokumente
1 Mathematische Grundlagen

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lernmaterial für die Fernuni Hagen effizient und prüfungsnah

4. Dynamische Optimierung

Wie Sie mit Mastern arbeiten

Tutorium zur Mikroökonomie II WS 02/03 Universität Mannheim Tri Vi Dang. Aufgabenblatt 3 (KW 44) ( )

MdtTax Programm. Programm Dokumentation. Datenbank Schnittstelle. Das Hauptmenü. Die Bedienung des Programms geht über das Hauptmenü.

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Produktvorstellung: CMS System / dynamische Webseiten. 1. Vorwort

Planungsmethoden des SNP-Laufs

WinWerk. Prozess 6a Rabatt gemäss Vorjahresverbrauch. KMU Ratgeber AG. Inhaltsverzeichnis. Im Ifang Effretikon

Materialverflechtung

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

1 Einleitung. 1.1 Motivation und Zielsetzung der Untersuchung

QM: Prüfen -1- KN

Lineare Optimierung Ergänzungskurs

Downloadfehler in DEHSt-VPSMail. Workaround zum Umgang mit einem Downloadfehler

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

Bevor Sie mit dem Wechsel Ihres Sicherheitsmediums beginnen können, sollten Sie die folgenden Punkte beachten oder überprüfen:

Informationsblatt Induktionsbeweis

Erstellen der Barcode-Etiketten:

Sonderrundschreiben. Arbeitshilfe zu den Pflichtangaben in Immobilienanzeigen bei alten Energieausweisen

Fragebogen zur Erhebung der Situation altgewordener psychisch erkrankter Menschen in den Angeboten der Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern

Wärmebildkamera. Arbeitszeit: 15 Minuten

MORE Profile. Pass- und Lizenzverwaltungssystem. Stand: MORE Projects GmbH

Zeit lässt sich nicht wie Geld für schlechte Zeiten zur Seite legen. Die Zeit vergeht egal, ob genutzt oder ungenutzt.

Software Engineering. Sommersemester 2012, Dr. Andreas Metzger

von: Oktay Arslan Kathrin Steiner Tamara Hänggi Marco Schweizer GIB-Liestal Mühlemattstrasse Liestal ATG

von unserem Zolli präsentiert

Existenzgründer Rating

Anleitung Postfachsystem Inhalt

SCHRITT 1: Öffnen des Bildes und Auswahl der Option»Drucken«im Menü»Datei«...2. SCHRITT 2: Angeben des Papierformat im Dialog»Drucklayout«...

1 PIVOT TABELLEN. 1.1 Das Ziel: Basisdaten strukturiert darzustellen. 1.2 Wozu können Sie eine Pivot-Tabelle einsetzen?

Externe Abfrage von für Benutzer der HSA über Mozilla-Thunderbird

L10N-Manager 3. Netzwerktreffen der Hochschulübersetzer/i nnen Mannheim 10. Mai 2016

1 topologisches Sortieren

Güte von Tests. die Wahrscheinlichkeit für den Fehler 2. Art bei der Testentscheidung, nämlich. falsch ist. Darauf haben wir bereits im Kapitel über

Die Gleichung A x = a hat für A 0 die eindeutig bestimmte Lösung. Für A=0 und a 0 existiert keine Lösung.

engdax.pearlchain Die reißfeste Perlenkette Stabile Verarbeitung von DELJIT SYNCRO 3

2 Aufbau der Arbeit und wissenschaftliche Problemstellung

Kontakte Dorfstrasse 143 CH Kilchberg Telefon 01 / Telefax 01 / info@hp-engineering.com

Mean Time Between Failures (MTBF)

Ringversuch zur 9. Pilztagung des VDB 2005 in Hamburg

Handbuch ECDL 2003 Professional Modul 3: Kommunikation Kalender freigeben und andere Kalender aufrufen

Nutzung von GiS BasePac 8 im Netzwerk

Informatik Kurs Simulation. Hilfe für den Consideo Modeler

Gezielt über Folien hinweg springen

Abschluss Version 1.0

Modellbildungssysteme: Pädagogische und didaktische Ziele

FH-SY Chapter Version 3 - FH-SY.NET - FAQ -

Anleitung Scharbefragung

Netzwerkversion PVG.view

4. BEZIEHUNGEN ZWISCHEN TABELLEN

Handbuch ECDL 2003 Basic Modul 6: Präsentation Diagramm auf einer Folie erstellen

2.1 Präsentieren wozu eigentlich?

Synchronisations- Assistent

ZAHLUNGSAVIS. Im Zahlungsprogrammteil automatisch erstellen

teamsync Kurzanleitung

Arbeit zur Lebens-Geschichte mit Menschen mit Behinderung Ein Papier des Bundesverbands evangelische Behindertenhilfe e.v.

Personalentwicklung im Berliner Mittelstand. Darstellung der Studienergebnisse Berlin,

II. Daten sichern und wiederherstellen 1. Daten sichern

Artenkataster. Hinweise zur Datenbereitstellung. Freie und Hansestadt Hamburg. IT Solutions GmbH. V e r s i o n

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln Erfahrungen aus den Ländern

Erweiterungen Webportal

Wie man Registrationen und Styles von Style/Registration Floppy Disketten auf die TYROS-Festplatte kopieren kann.

Speicher in der Cloud

Das Werk einschließlich aller seiner Texte ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Sparen in Deutschland - mit Blick über die Ländergrenzen

Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung

Mach's grün! macht Schule

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

So gehts Schritt-für-Schritt-Anleitung

Dokumentenverwaltung im Internet

Einleitung. Für wen ist dieses Buch

Mitteilung zur Kenntnisnahme

Mobile Intranet in Unternehmen

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Inventur. Bemerkung. / Inventur

Kosten-Leistungsrechnung Rechenweg Optimales Produktionsprogramm

Statuten in leichter Sprache

White Paper - Umsatzsteuervoranmeldung Österreich ab 01/2012

Situa?onsbeschreibung aus Sicht einer Gemeinde

Übung 1: Busplatine. Elektrotechnik. 19 Baugruppenträger Busplatine. Aufgabe/ Auftrag. Übung 1. RAG Aktiengesellschaft

Was ist das Budget für Arbeit?

meinpflegedienst.com Release Notes 3.4

Nicht kopieren. Der neue Report von: Stefan Ploberger. 1. Ausgabe 2003

Auf der linken Seite wählen Sie nun den Punkt Personen bearbeiten.

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Ein Vorwort, das Sie lesen müssen!

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Teil 2 Management virtueller Kooperation

Strom in unserem Alltag

Drucken von Webseiten Eine Anleitung, Version 1.0

Namibiakids e.v./ Schule, Rehoboth, Namibia

How-To-Do. Fernwartung einer VIPA Steuerung via Ethernet

Transkript:

Horst Tempelmeier Master Planning mit Advanced Planning Systems Modelle und Beispiele

Vorwort Vorwort Der vorliegende Text soll einen Einblick in die Grundstruktur der mathematischen Modelle verschaffen, die in den kommerziell verfügbaren Advanced-Planning-Systemen zur Supply- Chain-Optimierung im Bereich des Master Planning (Supply Network Planning, Enterprise Planning) betrachtet werden. Es handelt sich dabei um Modelle der linearen Optimierung, mit denen verschiedene Problemstellungen der standortübergreifenden Koordination von Wertschöpfungsprozessen modelliert und bearbeitet werden können. Der Text ist kein Lehrbuch i. e. S., sondern eine Sammlung teilweise nur spärlich kommentierter, aber vollständig dokumentierter und nachvollziehbarer numerischer Beispiele. Der Schwerpunkt der Ausführungen liegt auf der vollständigen Darstellung der Beispiele und der Erläuterung der mathematischen Modellformulierungen, die zur Bearbeitung der Beispiele eingesetzt werden. Der Verfasser ist der Überzeugung, daß eine sinnvolle Arbeit mit den Advanced-Planning-Systemen und eine problemadäquate Interpretation der Lösungen ein Grundverständnis der verwendeten Planungsmodelle verlangt. Der Text ist so strukturiert, daß jeweils zunächst kurz die betrachtete Planungssituation beschrieben wird. Dann folgt die formale Spezifizierung des mathematischen Entscheidungsmodells. Im Anschluß daran werden numerische Beispiele behandelt, die die wesentlichen Zielkonflikte und die Wirkungen der Restriktionen veranschaulichen. Die Darstellung der Beispiele folgt einem standardisierten Schema. Obwohl dies zu Redundanzen führt, werden für jede Beispielversion alle verwendeten Daten und alle ermittelten Planungsergebnisse vollständig tabellarisch angegeben. Dies generiert zwar mehr gedrucktes Papier, ist aber leserfreundlich und entspricht somit dem auch in der Supply- Chain-Optimierung verfolgten Gedanken der Customer Orientation. Ausgehend von sehr einfachen Planungssituationen werden die Problemstellungen schrittweise erweitert und an die Realität der in der betrieblichen Praxis auftretenden Problemstellungen angenähert. Alle Beispiele sind so gehalten, daß sie mit den kommerziell verfügbaren Advanced-Planning-Systemen nachvollzogen und gelöst werden können. Die größeren Beispiele sind im APO-Modul Supply Network Planning (SNP) der SAP AG zu Demonstrationszwecken implementiert worden und stehen dort zu Schulungszwecken zur Verfügung. Alle Beispiele außer den Beispielen, in denen Binärvariablen vorkommen sind auch mit der vom Verfasser entwickelten Übungssoftware Produktions-Management-Trainer (PMT) (http://www.pom-consult.de) lösbar. Mit diesem Programm kann man sehr einfach die Auswirkungen von Datenänderungen in den dargestellten Beispielen untersuchen. Köln, im Februar 2001 Horst Tempelmeier Prof. Dr. Horst Tempelmeier III

Gliederung Gliederung Vorwort........................................... III 1 Einführung........................................ 1 2 Einstufige Probleme................................... 5 2.1 Modell 1: Eine Fabrik................................ 7 2.1.1 Modell 1a: Basisversion........................... 8 2.1.1.1 Beispiel 1: 2 Produkte, 4 Perioden.................. 10 2.1.1.2 Beispiel 2: 3 Produkte, 12 Perioden................. 11 2.1.1.3 Beispiel 3: 3 Produkte; 24 Perioden................. 15 2.1.1.3.1 Version 1a-3-1: Überstundenkosten = 0............ 16 2.1.1.3.2 Version 1a-3-2: Überstundenkosten = 500........... 18 2.1.1.3.3 Version 1a-3-3: Überstundenkosten = 15; N max 180..... 20 2.1.2 Modell 1b: Bestandsrestriktionen...................... 21 2.1.2.1 Beispiel 3: 3 Produkte; 24 Perioden................. 22 2.1.2.1.1 Version 1b-3-1: Maximaler Bestand = 25........... 22 2.1.2.1.2 Version 1b-3-2: Mindestbestand für Produkt 1 = 1...... 24 2.1.3 Modell 1c: Mindestüberstunden (Diskretisierung)............. 27 2.1.3.1 Beispiel 3: 3 Produkte; 24 Perioden................. 28 2.1.3.1.1 Version 1c-3-1: Mindestüberstunden = 40........... 28 2.1.4 Modell 1d: Mindestproduktionsmengen (Diskretisierung)......... 29 2.1.4.1 Beispiel 3: 3 Produkte, 24 Perioden................. 31 2.1.4.1.1 Version 1d-3-1: Mindestproduktionsmengen = 50....... 33 2.1.4.1.2 Version 1d-3-2: Mindestproduktionsmengen = 100...... 35 2.1.4.1.3 Version 1d-3-3: Mindestproduktionsmengen = 200...... 36 2.2 Modell 2: Eine Fabrik, Fremdlieferanten...................... 38 2.2.1 Beispiel 3: 3 Produkte; 24 Perioden..................... 41 2.2.1.1 Version 2-3-1: Beschaffungskosten = 2............... 41 2.2.1.2 Version 2-3-2: Beschaffungskosten = 20............... 45 2.3 Modell 3: Mehrere Fabriken............................ 48 2.3.1 Beispiel 4: 3 Produkte; 24 Perioden; 2 Fabriken.............. 52 2.3.1.1 Version 3-4-1: Identische Produktionsprogramme.......... 52 2.3.1.2 Version 3-4-2: Unterschiedliche Produktionsprogramme...... 59 2.4 Modell 4: Mehrere Fabriken, Fremdlieferanten.................. 65 2.4.1 Beispiel 4: 3 Produkte; 24 Perioden; 2 Fabriken.............. 69 Prof. Dr. Horst Tempelmeier V

Gliederung 2.4.1.1 Version 4-4-1: Produktspezifische Beschaffungskosten...... 69 3 Mehrstufige Probleme.................................. 79 3.1 Modell 5: Mehrere Fabriken............................ 79 3.1.1 Beispiel 5: 2 Endprodukte, 1 Vorprodukt, 4 Perioden........... 84 3.1.1.1 Version 5-5-1: Unbeschränkte Kapazität der Fabrik 2........ 85 3.1.1.2 Version 5-5-2: Beschränkte Kapazität der Fabrik 2......... 87 3.1.1.3 Version 5-5-3: Beschränkte Überstunden der Fabrik 2....... 89 3.1.2 Beispiel 6: 3 Endprodukte, 3 Vorprodukte, 24 Perioden.......... 92 3.1.2.1 Version 5-6-1: Externe Nachfrage nur für Endprodukte....... 92 3.1.2.2 Version 5-6-2: Externer Bedarf für Endprodukte 1, 2, 3 und für Vorprodukt 4.............................. 98 3.2 Modell 6: Mehrere Fabriken, Lieferanten..................... 103 3.2.1 Beispiel 7: 2 Endprodukte, 1 Vorprodukt, 4 Perioden........... 106 3.2.1.1 Version 6-7-1: Beschaffungskosten = 0............... 106 3.2.1.2 Version 6-7-2: Beschaffungskosten = 6............... 109 3.2.2 Beispiel 8: 3 Endprodukte, 3 Vorprodukte, 24 Perioden.......... 112 3.2.2.1 Version 6-8-1: Beschaffungskosten prohibitiv hoch......... 112 3.2.2.2 Version 6-8-2: Kein Lagerbestand in Fabrik 2............ 119 3.2.2.3 Version 6-8-3: Beschaffungskosten des Vorprodukts 4 = 4.... 126 3.2.2.4 Version 6-8-4: Beschaffungskosten der Endprodukte = 4..... 133 4 Erweiterungen...................................... 141 5 Master Planning mit dem APO der SAP AG...................... 142 Literaturverzeichnis.................................... 161 VI Prof. Dr. Horst Tempelmeier

Einführung 1 Einführung Die Probleme des Master Planning betreffen die Planung der zeitlichen und räumlichen Verteilung der Produktionsmengen (Produktionsprogramm) in der operativen Produktionsplanung und -steuerung. Ausgehend von einem vorgegebenen Produktprogrammrahmen sowie einer gegebenen Ausstattung mit Produktionsanlagen und einem gegebenen Bestand an Stammarbeitskräften ist im Rahmen der operativen Produktionsplanung und -steuerung festzulegen, wie die saisonalen Schwankungen von Kapazitätsbedarf und Kapazitätsangebot auszugleichen sind; welche absatzfähigen Produkte in welchen Mengen in den einzelnen Perioden des Planungszeitraums produziert werden sollen; welche Mengen an Verbrauchsfaktoren (Rohstoffe, fremdbezogene Teile, eigengefertigte Einzelteile und Baugruppen) dazu bereitzustellen sind; in welcher Form die Produktionsprozesse ablaufen sollen. Verfügt ein Unternehmen über mehrere Produktionsstätten, dann ist zusätzlich zu klären, welche Produkte in welchen Mengen an den einzelnen Standorten produziert werden sollen. Eng damit verbunden sind Entscheidungen über den Transport von Produkten zwischen den Produktionsstätten. Da Unternehmen zunehmend in logistische Netzwerke eingebettet sind, stellt sich auch die Frage, ob bestimmte Endprodukte oder Komponenten alternativ bei Zulieferern bezogen werden sollen. Dies kann eine günstige Alternative zur Eigenproduktion unter Einsatz von Überstunden sein. Die Entscheidung über Eigenproduktion oder Fremdbezug (Outsourcing) kann nur sinnvoll im Gesamtzusammenhang der Planung der Produktionsmengen im logistischen Netz behandelt werden. Prof. Dr. Horst Tempelmeier 1

Modell 1a Grundannahmen: Eine Fabrik s S 1. Mehrere (End-)Produktgruppen k K s. T Perioden (Wochen, Monate, Quartale). Produkt- und periodenspezifische Nachfragemengen. Keine explizite Modellierung der Nachfrager. Der Distributionsprozeß bleibt daher außerhalb der Betrachtung. Zielfunktion: Lagerkosten, Überstundenkosten Bild 3 zeigt die geographische Struktur dieses sehr vereinfachten Logistiksystems. Es ist eine Fabrik mit ihrem Einzugsbereich dargestellt. Die Abnehmerzentren sind nur symbolisch angedeutet, da die Materialflüsse zu den Abnehmerzentren nicht explizit modelliert werden. 4 2.1.1 Modell 1a: Basisversion Das Entscheidungsmodell lautet: MODELL 1 Min Z s S Fabriken T lk s Ls kt k K s t 1 ßÞ Ð Produkte Perioden Lagerkosten T s S t 1 u s t U s t ßÞ Ð Kosten für Überstunden (1) u. B. d. R. Lagerbilanzgleichung: L s k t 1 ßÞ Ð X s kt ßÞÐ L s kt ßÞÐ Endbestand d s kt ßÞÐ Anfangsbestand Produktionsmenge Nachfragemenge s S;k K s ;t 1 2 T (2) 4 Man könnte sich auch Planungssituationen vorstellen, in denen bei mehreren Fabriken (mit begrenzten) Kapazitäten darüber zu entscheiden ist, welcher Großabnehmer bzw. welches Abnehmerzentrum durch welche Fabrik beliefert wird. Diese Problemstellung mit Eigenschaften des klassischen Transportproblems kommt z. B. in der chemischen Industrie vor. 8 Prof. Dr. Horst Tempelmeier

Modell 1a, Beispiel 1 S Nt s max Ut s max ut s Variablen: L s kt Ut s Xkt s Indexmenge der Fabriken (Vorbereitung für die folgenden Modelle) personelle Kapazität am Standort s in Periode t maximale personelle Zusatzkapazität am Standort s in Periode t Kosten für eine Einheit zusätzlicher personeller Kapazität am Standort s Lagerbestand für Produkttyp k am Standort s am Ende von Periode t genutzte personelle Zusatzkapazität am Standort s in Periode t Produktionsmenge von Produkttyp k am Standort s in Periode t 2.1.1.1 Beispiel 1: 2 Produkte, 4 Perioden Zur Erfassung des grundsätzlichen Zielkonflikts zwischen Lagerkosten und Kosten der Anpassung der Produktionskapazität durch Überstunden betrachten wir das Beispiel aus Günther und Tempelmeier (2000), Kapitel 8. Daten Periode Technische Personelle Maximale Kapazität Kapazität Überstunden Nachfrage 1 Nachfrage 2 1 200.0 160.0 100.0 100.0 200.0 2 200.0 160.0 100.0 90.0 190.0 3 200.0 160.0 100.0 110.0 210.0 4 200.0 160.0 100.0 100.0 200.0 Konstanten Produkt 1 Lagerkostensatz 4.00 Produktionskostensatz 0.00 Personalbedarf pro ME 1.00 Kapazitätsbedarf pro ME 0.50 Lager-Anfangsbestand 36.00 Lager-Mindestbestand 0.00 Produkt 2 Lagerkostensatz 4.00 Produktionskostensatz 0.00 Personalbedarf pro ME 0.50 Kapazitätsbedarf pro ME 1.00 Lager-Anfangsbestand 220.00 Lager-Mindestbestand 0.00 Sonstiges Lager-Maximalbestand 99999.00 Überstundenlohnsatz 5.00 10 Prof. Dr. Horst Tempelmeier

Modell 1a, Beispiel 2 Lösung Periode Prod.-Menge 1 Menge 2 Bestand 1 Bestand 2 0 36 220 1 74 125 10 145 2 80 160-115 3 110 145-50 4 100 150 - - Lösung Periode Technische Personelle Belastung Belastung Überstunden 1 162 136.50-2 200 160-3 200 160 22.50 4 200 160 15 Hinweise: Die knappe technische Kapazität erzwingt die Vorausproduktion und den Aufbau von Lagerbestand. Bild 4 zeigt das Modul des Produktions-Management-Trainers, mit dem die Lösung des Beispiels erfolgen kann. 2.1.1.2 Beispiel 2: 3 Produkte, 12 Perioden Wir betrachten nun ein etwas größeres Problem mit 3 Produkten, 12 Perioden sowie anderen Kapazitäten und Kosten. Daten Periode Technische Personelle Maximale Kapazität Kapazität Überstunden Nachfrage 1 Nachfrage 2 Nachfrage 3 1 500.0 260.0 100.0 100.0 200.0 10.0 2 500.0 260.0 100.0 90.0 190.0 140.0 3 500.0 260.0 100.0 60.0 210.0 10.0 4 500.0 260.0 100.0 150.0 200.0 150.0 5 500.0 260.0 100.0 10.0 150.0 100.0 6 500.0 260.0 100.0 50.0 120.0 200.0 7 500.0 260.0 100.0 100.0 100.0 90.0 8 500.0 260.0 100.0 250.0 280.0 50.0 9 500.0 260.0 100.0 60.0 90.0 190.0 10 500.0 260.0 100.0 40.0 50.0 80.0 11 500.0 260.0 100.0 100.0 200.0 90.0 12 500.0 260.0 100.0 180.0 250.0 150.0 Prof. Dr. Horst Tempelmeier 11