Inge Döll-Krämer. Projektleitung Fernlehrwerk für deutsche Schüler im Ausland



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Transkript:

Für viele Deutsche, die im Ausland leben oder vorübergehend im Ausland arbeiten wollen, stellt sich die Frage, ob die Kinder ihre Schulbildung im Ausland fortsetzen können oder ob sie in Deutschland ein Internat besuchen müssen. Es gibt eine dritte Möglichkeit: den Fernunterricht. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesverwaltungsamt - Zentralstelle für das Auslandsschulwesen - in Köln, hat diese Alternative eröffnet und das ILS (Institut für Lernsysteme GmbH) bereits 1980 beauftragt, ein Fernlehrwerk zu entwickeln. Diese deutsche Schule auf Fernunterrichtsbasis hilft den Kindern deutscher Eltern im Ausland schulisch weiter, wenn sie in Gegenden leben, in denen eine dem deutschen System vergleichbare Schule nicht erreichbar ist. ein Elternteil (oder eine andere Person) dem Schüler oder der Schülerin hilft. Falls ein Schüler nicht an dem Gesamtlehrgang teilnehmen kann, besteht die Möglichkeit, das Unterrichtsmaterial zu einzelnen Fächern nach Wahl zu beziehen. Sie werden sich die Frage stellen, ob ein Kind auf schriftlichem Wege den Unterricht erhalten kann, den es braucht, um später Anschluss an eine normale Tagesschule in Deutschland zu finden. Diese Frage kann nach dreißigjähriger Erfahrung und anhand einer über zehn Jahre geführten Studie der Universität Hamburg ohne Einschränkung mit ja beantwortet werden. Wie das Lernen mit dem Fernlehrwerk im Einzelnen vor sich geht, wird auf den folgenden Seiten beschrieben. Wo Sie nähere Auskünfte einholen können, erfahren Sie am Ende dieser Broschüre. Unterrichtet werden Haupt-, Real- und Gymnasialschüler der Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 10). Der Fernunterricht deckt sämtliche Fächer mit Ausnahme des Sports ab, die normalerweise in der Schule unterrichtet werden. Das Kind kann mit dem Fernlehrwerk auf der Klassenstufe aufbauen, die es absolviert hat. Voraussetzung ist also im Regelfall die Versetzung in die entsprechende Klasse. Die Lehrmaterialien sind so gestaltet, dass die Schüler sie weitgehend allein bearbeiten können. Bei bestimmten Aufgaben allerdings ist es erforderlich, dass Inge Döll-Krämer Projektleitung Fernlehrwerk für deutsche Schüler im Ausland 2 3

Schulbücher, Unterrichtshefte, CDs, Kassetten, Tuschkasten, Atlas, Experimentiermaterial, Keyboard oder Lektüren - alles erhält der Schüler oder die Schülerin per Post. Wie das Kind damit umzugehen hat, wie es lernen und was es lernen soll, vermitteln ihm Lehrer in schriftlicher Form in den Unterrichtsheften. Schritt für Schritt wird der Schüler hier durch die Inhalte geführt, sei es in Mathematik, Deutsch oder einem anderen Schulfach. Die Unterrichtshefte differenzieren im Niveau; Gymnasiasten erhalten zusätzliche Hefte oder Lektionen; Hauptschüler und Realschüler können bestimmte, besonders gekennzeichnete Teile weglassen. Von Klasse 7 an treten die Unterschiede im Anspruchsniveau stärker hervor. Die Gymnasiasten müssen als zweite Fremdsprache (ggf. bereits ab Klasse 6) Französisch wählen. Realschüler können freiwillig als zweite Fremdsprache Französisch wählen. Wollen sie das nicht, müssen sie die Hefte des Faches Arbeitslehre durcharbeiten. Hauptschüler bekommen keine zweite Fremdsprache. Für sie ist die Arbeitslehre (Technik und Werken) Pflichtfach. In Klasse 8 kommt für alle Schüler das Fach Politik hinzu. Zwischen Kunst und Musik kann in der 9. und 10. Klasse gewählt werden. Die Tabelle gibt einen Überblick über das Unterrichtsangebot in Wochenstunden (Änderungen vorbehalten). Klasse 5 6 7 8 9 10 Fach H/R Gym H/R Gym H/R Gym R Gym Deutsch 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 Mathematik 4 4 5 5 6 6 5 5 4 4/6 Englisch 5 5 3 4 3 4 3 3 3 3 Französisch - * 4 4 4 4 3 3 3 3 Biologie 2 2 2 2 1 1 1 1 2 2 Physik 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 Chemie - 1 1 1 - - 2 2 2 2 Erdkunde 1 2 1 1 2 2 1 1 1 1 Geschichte - 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Politik - - - - 2 2 2 2 2 2 Musik 2 2 2 2 1 1 2 2 2 2 Kunst 2 2 2 2 2 2 4 4 4 4 Arbeitslehre 2 2 3-3 - 3 - - - Religion 1 2 - - - - 2 2 2 2 ITG** 1 1 - - - - - - - - *) Wunschweise ab Klasse 6 **) ITG = Informationstechnische Grundbildung 4 5

Rechnet man das Unterrichtsangebot für alle Fächer zusammen, so ergeben sich zum Beispiel: 25 Wochenstunden für Klasse 5 30 Wochenstunden für Klasse 6 26 (28) Wochenstunden für Klasse 7 29 (31) Wochenstunden für Klasse 8 30 Wochenstunden für Klasse 9 (mit Wahlpflichtfach Kunst) 32 Wochenstunden für Klasse 9 (mit Wahlpflichtfach Musik) 34 Wochenstunden für Klasse 10 (mit Wahlpflichtfach Kunst) 29 Wochenstunden für Klasse 10 (mit Wahlpflichtfach Musik) Der gesamte Lernstoff wird auf 40 Wochen im Jahr verteilt. Eine Unterrichtsstunde umfasst im Fernlehrwerk nicht 45, sondern durchschnittlich 30 Minuten. Das ist weniger, als das Kind aus der Schule gewohnt ist, aber es kann ja auch ohne Ablenkung durch Mitschüler ganz konzentriert arbeiten. Die Unterrichthefte sind so geschrieben, dass der Schüler oder die Schülerin weitgehend ohne Hilfe arbeiten kann. Die Hefte sind im Übrigen so gestaltet, dass sie auch dem Ergänzungsunterricht in einzelnen Fächern dienen können, wenn das Kind zwar am Ort eine Tagesschule besucht, diese aber nicht - oder nicht voll - den deutschen Verhältnissen entspricht. In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, anstelle des Gesamtlehrgangs das Material zu einem oder mehreren Einzelfächern zu beziehen. Voraussetzung ist, dass der Schüler oder die Schülerin nicht eine für die gewünschte Klasse voll ausgebaute deutschsprachige Auslandsschule oder eine Begegnungsschule mit vollständigem Angebot besucht. Die allgemeinen und besonderen Lernziele, der Lernstoff und die Aufgabenstellungen entsprechen den deutschen Lehrplänen. Die Methodik des Unterrichts ist dabei den besonderen Lernbedingungen des allein arbeitenden Schülers angepasst. Das Elternhandbuch Die Begleitung durch die Eltern ist zwar erwünscht, aber kein fester Bestandteil des Fernunterrichts. Die Unterrichtsmaterialien sind grundsätzlich so verständlich aufbereitet, dass die Schüler weitgehend selbständig damit arbeiten können. Für die Eltern gibt es zusätzliche Handbücher, in denen allgemeine Hinweise zu den Zielen der jeweiligen Klassenstufe und zum Lernverhalten von Kindern dieser Altersstufe, außerdem einige Modellstundenpläne enthalten sind. Darüber hinaus finden die Eltern hier für jedes Fach besondere Erläuterungen, z.b. über weitere Lernhilfen. Selbstverständlich können sich die Eltern jederzeit mit Fragen an das Institut für Lernsysteme wenden, falls Schwierigkeiten auftauchen oder zusätzliche Informationen gebraucht werden. 6 7

Damit Sie eine Vorstellung von den Materialien und dem Unterricht Ihres allein lernenden Kindes bekommen, haben wir hier für Sie ein paar Beispiele zusammengestellt. Beispiel Mathematik: Die Unterrichtshefte geben Erklärungen und leiten zur selbständigen Arbeit an. Die Schüler können eine Vielzahl von Aufgaben direkt im Unterrichtsheft erledigen. Beispiel Chemie und Physik: Die Schüler werden unter Berücksichtigung aller Sicherheitsvorschriften angeleitet, selbständig Versuche durchzuführen. Im Haushalt zu findende Materialien ergänzen das gelieferte Experimentiermaterial. Beispiel Kunst: Wo schriftliche Arbeitsanleitungen nicht ausreichen, wird der Text durch erläuternde Abbildungen ergänzt. Beispiel Musik: Ein Keyboard und Musik-CDs, u. a. mit Playbackmaterial, ermöglichen aktives Erforschen der Welt der Musik. Beispiel Sprachunterricht: Korrekte Ausprache und Sprachmelodie werden per CD oder Kassette von 8 Muttersprachlern vermittelt. 9

Anhand von Übungsaufgaben und Fragen in den Unterrichtsheften, die mit einem Lösungsschlüssel versehen sind, kann das Kind selbst überprüfen, ob es den Stoff verstanden hat. Die Lösungen einiger Aufgaben können von den Eltern anhand von Musterlösungen im Elternhandbuch überprüft werden. Mit schriftlichen Lernkontrollen - quasi den Klassenarbeiten - schließt der Schüler eine Unterrichtseinheit ab. Diese Arbeiten werden dann an das ILS in Hamburg geschickt. Dort werden sie von Fachlehrern korrigiert, kommentiert, benotet und Mara schickt eine MP3-Datei mit einem musikalischen Experiment. anschließend, verbunden mit Vorschlägen für das weitere Lernen, an den Schüler zurückgesandt. Auf der Grundlage dieser Noten erhält der Schüler zum Abschluss des Schuljahres ein Zeugnis. Fachliche Nachfragen und Hilfen sind jederzeit per Post möglich, aber auch über alle modernen Kommunikationsmittel: Telefon, Fax oder E-Mail. So wird sichergestellt, dass der Schüler bei Problemen nicht allein gelassen wird und fachlich betreut werden kann. Die Fernlehrer korrigieren und kommentieren die eingesandten Schülerarbeiten. Katja schickt per E-Mail eine Mathematikarbeit. 10 Dorothee schickt über den Fernlehrwerk-Campus einen Aufsatz zum Thema Straßenkinder. Jonas schickt die Lösung einer Chemieaufgabe. 11 3

Der Fernunterricht für deutsche Schüler unterliegt den strengen Maßstäben der Zentralstelle für den Fernunterricht (ZFU) und wird den deutschen Lehrplananforderungen entsprechend erteilt. Deswegen finden Schüler nach ihrer Rückkehr ins deutsche Schulsystem leicht den Anschluss im Unterricht, in etwa vergleichbar einem Schulwechsel innerhalb Deutschlands. Eine Langzeitbegleitstudie der Universität Hamburg unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Carl-Ludwig Furck hat gezeigt: Die allermeisten Schüler (84%) setzen ihrer Jahrgangsstufe entsprechend den Unterricht an Schulen in Deutschland ohne Probleme fort. Bei der Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland erteilt das Institut für Lernsysteme ein Zeugnis mit Aufnahmeempfehlung, das bei der aufnehmenden Schule vorgewiesen werden kann. Auch im Falle eines Übergangs während des laufenden Schuljahres erhält der Schüler oder die Schülerin ein Zeugnis über die bis dahin erbrachten Leistungen. Schüler, die nach der 10. Klasse des gymnasialen Zweigs im Fernunterricht in die Sekundarstufe II einer deutschen Schule überwechseln wollen, erhalten ebenfalls ein Zeugnis mit Empfehlung, sofern ihre Leistungen in den Tests dies rechtfertigen. Über die endgültige Aufnahme in die 11. Klasse entscheidet die Schulleitung der aufnehmenden Schule im Einzelfall. Es gibt keine formale Regelung der Übergänge vom Fernunterricht in den Direktunterricht. Schüler, die nach der 9. oder 10. Klasse ihre schulische Ausbildung beenden wollen, müssen an einer Abschlussprüfung teilnehmen, die entweder zum staatlichen Haupt- oder Realschulabschluss führt. Diese Prüfungen werden als staatliche Externenprüfung abgenommen. Im Fernunterricht und in Vorbereitungsseminaren in Deutschland werden die Teilnehmer vom ILS systematisch und individuell auf diese Prüfungen vorbereitet. Wir empfehlen die Prüfung bei der Schulbehörde am Sitz des Instituts für Lernsysteme, also in Hamburg, abzulegen. Vorzeitige Beendung des Lehrgangs Die Eltern sind nicht für das gesamte Schuljahr an den Vertrag gebunden, wenn sie beispielsweise in die Bundesrepublik zurückkehren oder andere Schulmöglichkeiten sehen. Der Vertrag sieht eine Widerrufsmöglichkeit und Kündigungsfristen vor. Die Eltern können ihn innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des ersten Unterrichtsmaterials ohne Angabe von Gründen widerrufen. Danach können sie den Lehrgang erstmals zum Ende des ersten Halbjahres mit einer Frist von 6 Wochen kündigen, ohne dass sie dafür Gründe nennen müssen. Anschließend ist eine Kündigung jederzeit mit einer Frist von drei Monaten möglich. 12 13

Schule ist für die Schülerinnen und Schüler ein Teil ihres Lebens, der über reine Wissensvermittlung hinausgehen sollte. Das Schulleben eröffnet in der Regel allen Beteiligten Raum für Erlebnisse, für verantwortungsvolles Handeln, für Engagement, für Kreativität und eigene Initiativen. Im Fernunterricht darf dieser Aspekt nicht fehlen, auch wenn er sich nicht aus der direkten Begegnung der Schüler miteinander ergibt. Gleichwohl bietet gerade die Vielfalt der außerschulischen Erfahrungen und Umfelder für alle Schülerinnen und Schüler einen besonderen Anreiz, ihr Schulleben global zu gestalten. Im weltweiten Klassenzimmer des Fernlehrwerks sitzen die Schüler zwar nicht an einem Ort zusammen, aber gemeinsame Projekte stellen immer wieder Verbindungen her. So entstand quer über den Erd- ball die erste (Fern-)Schülerzeitung, von Schülern des Fernlehrwerks in China, Spanien, Thailand und Indien selbständig für ihre Mitschüler produziert. Als UNICEF-Sonderkorrespondenten waren Schüler für eine deutsche Tageszeitung aktiv, ein Kalender mit Motiven aus aller Welt und Ideen zur Gestaltung eines Schul-T-Shirts sind einige Projekte, an denen sich viele Schüler beteiligt haben. Die Campus-Seite Wer lernt mit mir dient dem gegenseitigen Kennenlernen und sollen verhindern, dass die Schüler sich isoliert fühlen. Die Fernschule will so nah wie möglich beim Schüler sein und ihm ein Zugehörigskeitsgefühl verschaffen. Der in jedem Schuljahr erscheinende Rundbrief der Schulleitung informiert über aktuelle Entwicklungen im Fernlehrwerk. Die Schülerzeitung PupILS News steht als PDF zum Download zur Verfügung. 14 15

Das Auswärtige Amt - Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesverwaltungsamt - Zentralstelle für das Auslandsschulwesen - in Köln, ist seit 1980 der Auftraggeber des Fernlehrwerks. Die Schule - Die Schule ist das ILS (Institut für Lernsysteme GmbH) in Hamburg, das zum Klett-Verlag gehörige größte deutsche Fernlehrinstitut mit über 200 Lehrgängen aus den Bereichen Allgemeinbildung sowie technische und wirtschaftliche Berufsaus- und fortbildung. Die Eltern vertrauen ihre Kinder einem Institut an, das weiß, wie Unterrichtsmaterialien für das Lernen zu Hause aussehen müssen, und dessen Schüler deshalb erfolgreich sind. Die Projekt- und Schulleitung - Die Projektleitung und das fernunterrichtliche Lektorat für das Fernlehrwerk liegt in den Händen von Frau Inge Döll-Krämer. Haben Sie allgemeine pädagogische Fragen oder den Wunsch nach einer Schullaufbahnberatung, so wenden Sie sich bitte an Frau Döll-Krämer. Das Schulbüro - Frau Evelyn Müller und Frau Carmen Gödecke-Molles nehmen die Anmeldungen entgegen und beantworten alle Fragen zum organisatorischen Ablauf. Die Autoren - Die Autorinnen und Autoren der Unterrichtshefte sind Praktiker, die als Lehrer - überwiegend an Hamburger Schulen - über große Erfahrung verfügen. Auf der Grundlage des didaktischen Konzepts werden die Unterrichtshefte in ständiger Zusammenarbeit mit der Projektleitung, dem Lektorat und dem Institut für Lernsysteme erarbeitet. Als Richtschnur dienen dabei deutsche Lehrpläne. Die Fernlehrer - Alle eingesandten Arbeiten werden von voll ausgebildeten Lehrern und Lehrerinnen korrigiert und kommentiert. Fragen von Schülern oder Eltern zum Unterrichtsstoff werden von ihnen schnell und kompetent per E-Mail, Fax, Post oder auch am Telefon beantwortet. Die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht der Länder der Bundesrepublik Deutschland (ZFU), Köln - Diese Einrichtung garantiert die Qualität der Unterrichtsmaterialien. Alle Unterrichtshefte müssen der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht in Köln zur Begutachtung vorgelegt werden. Das schreibt das Fernunterrichtsschutzgesetz (FernUSG) vor. Die ZFU hat das Fernlehrwerk für deutsche Schüler im Ausland, 5. bis 10. Schuljahr, überprüft und zugelassen. Auch die Aktualisierungen der Materialien unterliegen der staatlichen Kontrolle durch die ZFU. Evelyn Müller und Carmen Gödecke-Molles 16 17

Förderung durch das Bundesverwaltungsamt Die Eltern erhalten in mehrfacher Hinsicht vom Bundesverwaltungsamt - Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Köln - eine Förderung : Die Kosten für die Entwicklung und Überarbeitung der Unterrichtshefte werden vom Bundesverwaltungsamt übernommen. Ferner fördert das Bundesverwaltungsamt den Fernunterricht unter bestimmten Bedingungen mit der Gewährung einer Geschwisterermäßigung. Deshalb kann der Fernunterricht zu Preisen angeboten werden, die weit unter den im Ausland üblichen Schulgeldkosten liegen. Das vollständige Unterrichtsangebot kostet pro Schuljahr zwischen 2.040,- Euro und 2.724,- Euro abhängig von der Klassenstufe und den belegten Wahlfächern. Darin enthalten sind die Betreuungskosten einschließlich der Hausaufgabenkorrektur sowie sämtliche Lernmittel (Schulbücher, Unterrichtshefte, Arbeitsmaterial etc.). 18 ILS Institut für Lernsysteme GmbH Doberaner Weg 20 22143 Hamburg Telefon: 040/675 70-0 (Zentrale) 040/675 70-149 (Schulbüro/Anmeldung) Fax: 040/675 70-221 e-mail: fernlehrwerk@ils.de Internet: http://www.ils.de BVA Zentralstelle für das Auslandsschulwesen Barbarastr. 1 50728 Köln Telefon: 0221/758-0 Fax: 0221/758-28 54 Internet: http://www.auslandsschulwesen.de ZFU Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht Peter-Welter-Platz 2 50676 Köln Telefon: 0221/92 12 07-0 Fax: 0221/92 12 07-20 Internet: http://www.zfu.de Für die Klassen 1-4 wenden Sie sich bitte an: Deutsche Fernschule Herbert-Flender-Str. 6 D-35578 Wetzlar Telefon: 06441/92 18 92 Fax: 06441/92 18 93 e-mail: info@deutsche-fernschule.de Internet: http://www.deutsche-fernschule.de 20