Unternehmenskultur als schlummernder Erfolgsfaktor



Ähnliche Dokumente
Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland

Mitarbeitermotivation

3 Great Place to Work Institut Deutschland

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

11 Organisationsklima und Organisationskultur

Personalentwicklung. Umfrage zur Personalentwicklung. Februar Cisar - consulting and solutions GmbH. In Zusammenarbeit mit

Hüter der Fliegen. Stefanie Guse I Susanne Demske

Dr. Heiko Lorson. Talent Management und Risiko Eine Befragung von PwC. *connectedthinking

Management der Organisationskultur

Unternehmenskultur und Führung von Veränderungsprozessen. Great Place to Work. September 2015

Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Einführung einer Gleitzone

Erfolgreiches Changemanagement. TQU BUSINESS GMBH Ein Steinbeis-Unternehmen

GeFüGe Instrument I07 Mitarbeiterbefragung Arbeitsfähigkeit Stand:

Inhalt. Kundenbindung langfristig Erfolge sichern 5 Kundenbindung als Teil Ihrer Unternehmensstrategie 6 Was Kundenorientierung wirklich bedeutet 11

Warum Great Place to Work?


Smart Innovation by Festo Industrie Consulting

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Informationssystemanalyse Problemstellung 2 1. Trotz aller Methoden, Techniken usw. zeigen Untersuchungen sehr negative Ergebnisse:

Erfolg im Verkauf durch Persönlichkeit! Potenzialanalyse, Training & Entwicklung für Vertriebsmitarbeiter!

Bernadette Büsgen HR-Consulting

Ergebnisse des 1. Väter-Barometers

Organisationen neu sehen

Welchen Nutzen haben Risikoanalysen für Privatanleger?

Erfolgsfaktoren der Handelslogistik. Ergebnisse der BVL-Studie Logistik im Handel Strukturen, Erfolgsfaktoren, Trends

INHALTSVERZEICHNIS. Inhaltsverzeichnis...I Abbildungs- und Tabellenverzeichnis...IV Abkürzungsverzeichnis...VI

Sind wir attraktiv für Mitarbeiter? Employer Branding für Unternehmen auf Wachstumskurs.

Employer Branding Die Arbeitgebermarke als Erfolgsfaktor Prof. Dr. Eric Kearney GISMA Business School / Leibniz Universität Hannover

Geschäftsprozessmanagement in der Praxis

Internationales Marketing: Planung des Markteintritts eines Baumschulbetriebes in die GUS-Länder

Requirements-Traceability in der industriellen Praxis Ziele und Einsatz

Stephan Lobodda GRUNDIG AKADEMIE

Erste Erfahrungen aus betriebsärztlicher Sicht. Dr. Peter Egler - Präsidiumsmitglied des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.v.

Trends und Entwicklungen in der Personalentwicklung Prof. Alexander Dürr, MBA Seite Seite 1

Social Media Einsatz in saarländischen Unternehmen. Ergebnisse einer Umfrage im Mai 2014

Evaluation des Projektes

Klaus-Peter Wiedmann Frank Bachmann Tina Durst. Erfolgsfaktoren von Hospitality im Bereich des Sports Ergebnisse einer empirischen Untersuchung

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

Copyright 2010 inno nord GmbH. Marketing für Praktiker: Gründertag Hannover Seite 1

Genossenschaften modern interpretiert

Weiterbildungsbedarfe im demografischen Wandel

Kundenorientierung ist wichtigster Wachstumstreiber in Europa

Kunden begeistern: wie gelingt das? Prof. Dr. rer. nat. Jutta Liebelt

KOMPAKT-SEMINAR Feelgood- Management. BALANCE Akademie, Ruth Pils KG

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Flucht der Bank-Azubis? Zusammenfassung Schulabgänger Feb 2015

Begeisterung und Leidenschaft im Vertrieb machen erfolgreich. Kurzdarstellung des Dienstleistungsangebots

Outsourcing personalwirtschaftlicher Dienstleistungen in Stadtwerken

Methode Online Befragung 16 geschlossene Fragen Durchgeführt im März 2015 im Rahmen des Future of Work HR Kongresses.

Neue Arbeitswelten Bürokultur der Zukunft

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

GFO Beratung: Organisationshandbuch

Modelling. Ralf Stumpf Seminare

Qualifizierungsbedarfe von Führungskräften Empirische Untersuchungen und neue Ansätze. Wissen anwenden.

Kundenbefragung als Vehikel zur Optimierung des Customer Service Feedback des Kunden nutzen zur Verbesserung der eigenen Prozesse

Wissen und Wertvorstellungen! Reflexion von Werten! beim Transfer von Erfahrungswissen!

1. Management Summary. 2. Grundlagen ERP. 3. ERP für die Produktion. 4. ERP für den Handel. 5. EPR für Dienstleistung. 6.

Service erfolgreich gestalten im Gesundheitswesen

Bildungsstandards konkret formulierte Lernergebnisse Kompetenzen innen bis zum Ende der 4. Schulstufe in Deutsch und Mathematik

AMS Leitbild. April Willkommen in der mobile family...

Es ist die Kultur, und es wachsen lässt.

Die subjektive Lage materiell armer Kinder in Baden-Württemberg

Personalmanagement in Museen. Notwendigkeit, Grundansatz und Perspektiven

Attraktion Unternehmenskultur. Ihre Bedeutung für die Bindung von Mitarbeitern

Neue Energie für den Quantensprung im Leben. Leben Sie Ihr Leben in Fülle und Vertrauen

Wohlbefinden & Motivation der Arbeitnehmer. Gehalt, variable Vergütungsleistungen und Kaufkraft

Altersbilder von Führungskräften

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Viel Freude. Unternehmerabend. Zielen. Zitat. Was ein Chef nicht delegieren darf: Die Hauptaufgaben Unternehmensführung

HR-Organisation Umfrage zur Organisation im HR-Bereich

Neu in Führung. Die k.brio Coaching-Begleitung für Führungskräfte und ihre Teams. k.brio coaching GbR. Grobkonzept. offen gesagt: gut beraten.

Instrumente zur Personalentwicklung am Beispiel der ARCUS Kliniken. Sigrun Goos, MSc ARCUS Sportklinik

Wie kann Ihr Unternehmen von Leadership Branding profitieren?

Der Zusammenhang zwischen Performance und Unternehmenskultur

Frauen und ihr Verständnis von Schönheit

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

Studie über Umfassendes Qualitätsmanagement ( TQM ) und Verbindung zum EFQM Excellence Modell

Zeitarbeit in Österreich

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Mach Dir das Leben zur Aufgabe.

Talentmanagement in Unternehmen gestalten. Suche und Bindung von technischen Fachkräften

Von Berlin nach Paris: Die Rolle der deutschen Energiewende für den internationalen Klimaschutz Dr. Michael Pahle, PIK Potsdam

Entrepreneur. Der Aufbruch in eine neue Unternehmenskultur

Unternehmenskultur und soziales Handeln

Die Erfolgsgeschichte geht weiter

Die wichtigsten Werkzeuge, um UNTERNEHMENSKULTUR BEWUSST zu gestalten.

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

Wie wirkt agiles Leadership auf Unternehmenskultur und Performance?

Employer Branding. Dr. Erich Laminger,

Aktuell zu vergebende Themen für Abschlussarbeiten (Bachelor, Master und Diplom)

Handlungsfelder des Deutschen Bildungspreises Praxistransfer und IT innovativ managen

Verbundausbildung - Hannover-Lissabon, Elektrotechnik-Mechatronik-Mechanik 06

Herausforderungen 2013 der Marketingentscheider in B2B Unternehmen

DIN EN ISO 9000 ff. Qualitätsmanagement. David Prochnow

Value Based Job Grading

Elternumfrage Kita und Reception. Campus Hamburg

I.P. Mitarbeiten vermitteln. entwickeln. trainieren. AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL Abteilung 19 - Arbeit

Stand 15. Oktober Fragen und Antworten

Auswertung Onlinebefragung Unternehmen. Thematik: Mitarbeitende mit psychischen Beeinträchtigungen bei Unternehmen

Der MEISTERKREIS-Index 2013 (Ausgabe 1)

Transkript:

Unternehmenskultur als schlummernder Erfolgsfaktor Arbeitskreistreffen vom 13.05.2013 Gerhard Unterberger office@marketingatelier.at

Problemstellung & Hintergrund: Globalisierung, Internationalisierung, Markttransparenz, M&A, Überkapazitäten, hohe Dynamik, steigender Wettbewerbsdruck, dauerhafter Wandel, Veränderungsgeschwindigkeit Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft: Steigende Bedeutung von Unternehmenskultur (Innovation, Hochqualifizierte Mitarb.) UK oft unterschätzter & langfristiger Wettbewerbsvorteil: Sie prägt wesentlich die Einstellungen & das Verhalten der Mitarbeiter Eisbergphänomen: bedeutsamen Dinge befinden sich unterhalb d. Wasseroberfläche office@marketingatelier.at

Organisatorische Eisberg Modell Regeln & Prozesse Arbeitsabläufe & Strukturen Prozesse / Systeme Rationales Bewusst Einstellungen Glaubenssätze Denkmuster Werte Emotionen Unbewusst office@marketingatelier.at

Zielsetzungen: Definitionsansätze, Modelle, Funktionen und Wirkungsweisen von UK zu beschreiben Methoden zur Erfassung von Unternehmenskultur darzustellen Zusammenhänge zwischen Unternehmenskultur und Unternehmenserfolg zu untersuchen office@marketingatelier.at

Zusammenfassung zentraler Punkte verschiedener Definitionen zu UK: UK ist ein stabiles & kollektives Phänomen. Überzeugungen, Werte, Muster, Normen und Einstellungen, welche das Denken, Fühlen und Verhalten der Mitarbeiter und das Erscheinungsbild des Unternehmens wesentlich prägen, sowohl bewusst als auch unbewusst. Diese sind erlernt und dienen sowohl der internen Integration als auch der externen Anpassung. Sie sind selten niedergeschrieben und tiefer reflektiert. Bewährtes ist meistens bindend und wird an neue Mitarbeiter als korrekter Ansatz des Denkens, Fühlens und Wahrnehmens weitergegeben. Gemeinsam geteilte Grundannahmen

Drei-Ebenen-Modell von Schein: Quelle: (Schein, 1995, S. 30)

Funktionen der Unternehmenskultur: 1. Komplexitätsreduktion: durch Wahrnehmungsfilter & Interpretationsmuster. UK erlaubt dadurch schnelles & routiniertes Handeln. 2. Koordinations- und Integrationsfunktion: Sie ist ein sozialer Klebstoff und wirkt Abteilungsegoismen entgegen. 3. Kontinuitäts- & Stabilitätsfunktion: Erfolgsrezepte werden wiederholt und UK gibt Sicherheit, die Sicherheit nichts falsch zu machen. 4. Motivationsfunktion: weil gemeinsame Werte die Identifikation & das Engagement fördern. UK kann auch Sinn & Orientierung geben. office@marketingatelier.at

ZSHG von Unternehmenskultur & Erfolg: Unternehmenskultur, Arbeitsqualität & Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland. Auftrag: BMFAS, 2007, Deutschland, 314 Unternehmen, 37.000 Befragte Mitarbeiter Arbeitsmodell & Hypothese des Forschungsprojektes, Quelle: (Hauser, Schubert, & Aicher, 2007, S. 34) Erfasste UK-Dimensionen: Mitarbeiterorientierung, Kundenorientierung, Leistungsorientierung, Qualitätsorientierung, Stärke der Unternehmenskultur und Anpassungs- bzw. Innovationsfähigkeit.

Unternehmenskultur, Arbeitsqualität & Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland. Schwerpunkt Mitarbeiterorientierung: Great Place to Work Modells - Ermittlung der besten Arbeitgeber in dzt. 46 Ländern Die Dimensionen und Items des Great Place to Work Modells Quelle: (Hauser, Schubert, & Aicher, 2007, S. 39)

Ergebnisse d. deutschen Studie: Mitarbeitertypologie durch Clusteranalyse: 1. Passiv Zufriedene: relativ zufrieden, durchschnittl. Engagement, eher passiv gebunden 2. Aktiv Engagierte: sehr zufrieden, hohes Engagement, aktiv Situationen mit Freude anstrebt 3. Akut Unzufriedene: sehr unzufrieden, aber posit. Einstellung zur Arbeit, innere Kündigung 4. Desinteressierte: unter-ø Zufriedenheit & Engagement, Beruf prinzipiell geringe Bedeutung Unternehmenskultur, Arbeitsqualität & Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland.

ZSHG von Unternehmenskultur & Erfolg: Unternehmenskultur, Arbeitsqualität & Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland. Auftrag: BMFAS, 2007, Deutschland, 314 Unternehmen, 37.000 Befragte Mitarbeiter

ZSHG von Unternehmenskultur & Erfolg: Was Top Unternehmen anders machen eine europäische Strategiestudie. 700 Führungskräfte, 10 europ. Länder, 8 Erfolgsfaktoren Quelle: (Bailom, Matzler, & Tschemernjak, 2006, S. 49)

ZSHG von Unternehmenskultur & Erfolg: Was Top Unternehmen anders machen eine europäische Strategiestudie. Quelle: (Bailom, Matzler, & Tschemernjak, 2006, S. 227)

Fazit / Erkenntnisse: Pers. Learning: Sensibilisierung für unbewusste, unreflektierte Selbstverständlichkeiten, schneller Gewöhnungseffekt an d. Unternehmenskultur Nicht exakt fassbares, aber relevantes Phänomen Unternehmenskultur wirkt eher indirekt auf den Unternehmenserfolg Führung & Unternehmenskultur sind Nährboden & Fundament für zahlreiche Erfolgsfaktoren: Innovation der Marktleistung, Entwicklung von Kernkompetenzen, Markt- bzw. Kundenorientierung, Wissensmanagement, Mitarbeiterengagement, Veränderungsbereitschaft, gelebte Werte und Einstellungen Unternehmenskultur ist ein schlummernder Schatz: oft diskutiert, jedoch wenig reflektiert, angewendet und genutzt office@marketingatelier.at

Essenz in einem Satz: Die Unternehmenskultur kann ganz wesentlich zu positiven Rahmenbedingungen beitragen, damit sich ein Unternehmen mittel- bis langfristig erfolgreich entwickelt. office@marketingatelier.at