Drei Ausbildungswege zu einem vielfältigen Beruf: Sozialpädagogin HF / Sozialpädagoge HF Vollzeitausbildung: 3 Jahre ohne berufsspezifische Vorbildung Berufsintegrierte Ausbildung: 3 Jahre mit berufsspezifischer Vorbildung 4 Jahre ohne berufsspezifische Vorbildung
hsl: anerkannte Höhere Fachschule mit ganzheitlichem Bildungsprofil Inhalt 2 Die hsl im Kurzprofil 4 Sozialpädagogik: ein spannendes Studium 6 Vielseitige Arbeitsfelder nach dem Studienabschluss 8 Drei Ausbildungswege zum Ziel 10 Ausbildungsinhalte und Praxis-Verknüpfung 12 Berufseignung und Zulassung 14 Luzern als Studienort 15 Das Kleingedruckte: Kosten und Versicherungsschutz Zur Titelseite Ein Beruf, so vielfältig wie das Leben selbst: Für Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen dreht sich alles um den Menschen. Willkommen an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik Luzern hsl! Von Bund und Kantonen anerkannt und überregional ausgerichtet, bietet Ihnen die hsl eine fundierte Ausbildung in Sozialpädagogik an: wissenschaftlich abgestützt, praxisnah, schöpferisch-musisch, ganzheitlich. Der Lehrplan der hsl deckt das ganze Spektrum öffentlicher Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe ab. Als Studierende/r erwerben Sie sozialpädagogische Kompetenz für den stationären, teilstationären und ambulanten Einsatz. Inhaltlich liegen die Schwerpunkte in der sozialpädagogischen «Die hsl gewichtet Kreativität hoch. Das Musische bereichert alles pädagogische Denken und Handeln.» Arbeit mit Menschen aller Alters gruppen. An der hsl erwarten Sie erwachsenengerechte Peter Allamand, Dozent Lehrmethoden, die und Kursleiter konsequente Förderung Ihrer Eigenaktivität und eine hohe Gewichtung gestaltungspädagogischer Fächer. Zudem sind Theorie und Praxis, Schule und Arbeitsfeld eng ineinander verzahnt und gleichwertig behandelt. In der Grundhaltung der hsl spielen Ethik und soziale Gerechtigkeit eine tragende Rolle. Mit dem Hintergrund einer über 50-jährigen Geschichte schreitet die hsl offen in die bildungspolitische Zukunft. 2
CURAVIVA als Trägerin der hsl Die hsl entstand im Jahr 1959 als «Heimhelferinnenkurs» und entwickelte sich kontinuierlich zur heutigen Bildungsanbieterin. Trägerin der hsl ist CURAVIVA Schweiz Verband Heime und Institutionen. CURAVIVA unterstützt ihre rund 2300 Mitglied-Institutionen in der Aufgabe, die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen sowie betagten und behinderten Menschen umfassend zu fördern und vertritt die Interessen der Heime und Institutionen in der Öffentlichkeit. Bestens positioniert im Bildungssystem Die hsl gehört zum tertiären Nichthochschulbereich. Sie richtet sich nach den Mindestanforderungen des Bundes für die Anerkennung von Höheren Fachschulen (HF) und dem eidgenössischen Rahmenlehrplan Sozialpädagogik. Höhere Berufsbildung Eidg. Berufs- und höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen (hsl Luzern) Tertiärstufe Hochschulstufe Universität und ETH CURAVIVA Weiterbildung bietet eine breite Palette an Nachdiplomstudien und Kursen, unter anderem im Feld Sozialpädagogik. Im Aufbau befindet sich CURAVIVA hfk, Höhere Fachschule für Kindererziehung, welche Bildungsgänge in Kindererziehung HF anbietet. Eidg. Attest (2 Jahre) Berufsmaturität Eidg. Fähigkeitszeugnis (3 oder 4 Jahre) Berufliche Grundausbildung Fachhochschulen FMS- Ausweis Fachmittelschule FMS (3 Jahre) Grundbildung, Sekundarstufe II Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Fach- oder Berufsmatura Fachmittelschule (3+1 Jahre) Gymnasiale Maturität direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich 3
Sozialpädagogik: ein spannendes Studium, bei dem sich alles um den Menschen dreht Sozialpädagogik wendet sich an Menschen aller Altersstufen in schwierigen Lebenssituationen namentlich an Menschen, die als Einzelne, in Familien oder in Gruppen ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können. Ohne Hilfe von aussen droht ihnen der Ausschluss aus der Gesellschaft. Die Sozialpädagogik übernimmt somit eine bedeutsame Integrationsaufgabe. Sozialpädagogik ist nicht nur Krisen-Intervention, sondern ist auch vorbeugend und reintegrierend tätig. Merkmale schwieriger Lebenssituationen Eine beeinträchtigte, erschwerte oder gar verhinderte Fähigkeit zur Lebensgestaltung und -bewältigung kennzeichnet eine schwierige Lebenssituation. Dazu zählen Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten, belastete familiäre Situationen, Suchtprobleme, Straffälligkeit, Erwerbslosigkeit oder etwa das Leben als Asylbewerber/in oder Flüchtling. «Leben mit Menschen» als Beruf Charakteristisch für die Sozialpädagogik ist der Umstand, dass die Berufspersonen oft bestimmte Lebensabschnitte mit ihrer Klientel teilen und mit den ihnen anvertrauten Menschen temporär «Im Kern erfüllt die Sozialpädagogik eine gesellschaftlich wichtige Integrationsaufgabe.» zusammenleben. Sie bewältigen mit ihren Klientinnen und Klienten zusammen die Situationen und Aufgaben des Alltags. Diese intensive Form von Beziehungsarbeit erschliesst den Sozialpädagoginnen und Sozialpäda - gogen vielfältige Zugänge. Sie helfen, stützen, motivieren. Sie versuchen beharrlich, Defizite zu kompensieren, Ressourcen zu aktivieren, Selbstständigkeit zu fördern und Ausgrenzungen zu verhindern. All dies unterscheidet die Sozialpädagogik vom beraterischen Ansatz der Sozialarbeit. Eusebius Spescha, Schulleiter 4
Lebensqualität und Autonomie als Ziele Das Ziel sozialpädagogischer Tätigkeit ist immer eine Optimierung der Lebensqualität und die grösstmögliche Autonomie der Betroffenen. Der bekannte Sozialpädagoge Hans Thiersch drückt es so aus: «Alltagsorientierte Sozialpädagogik will Hilfe zur Selbsthilfe leisten, indem sie hilft, den Adressaten einen gelingenderen Alltag zu ermöglichen.» In die privaten Lebensumstände der Klientinnen und Klienten greift Sozialpädagogik nur insoweit ein, als es für die Alltagsbewältigung notwendig ist. Charakteristische Einsatzfelder Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sind primär dort im Einsatz, wo Menschen in ihrem sozialen Umfeld zu wenig Halt und Unterstützung finden, wo Kinder, Jugendliche und Erwachsene von ihrer Umwelt ausgegrenzt werden, wo die schwierige Situation eines Menschen seine Familie, sein Arbeitsumfeld und seinen Freundeskreis überfordert. Zur Ausübung dieses faszinierenden Berufs sind daher Personen gefragt, die ihr Sensorium für soziale Probleme mit kommunikativen Fähigkeiten, Bereitschaft zur Selbstreflexion und Freude am Leben verbinden. «Die Sozialpädagogik will den Klienten zu einem gelingenderen Alltag verhelfen.» Elvira Viefhues, Dozentin und Kursleiterin 5
Vielseitige Arbeits- und Einsatzfelder nach dem Studienabschluss Sozialpädagogische Einsatzmöglichkeiten finden sich in vielen Institutionen des Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialwesens. Diese Arbeitsfelder und die sozialpädagogischen Betreuungs- und Förderangebote entstehen aus Lebensphasen oder Lebenssituationen der Klientel, welche Lern- und Integrationsprozesse notwendig machen. «Ich habe an der hsl viel gelernt, in der Praxis erweitert und vertieft und gebe dies als Lehrbeauftragter nun gerne weiter.» Roland Zihlmann, Sozialpädagoge HF und Lehrbeauftragter Beispiele für Berufs- und Tätigkeitsfelder Heime wie z. B. Sonderschulheime, Behinderteneinrichtungen, Therapieheime Wohngemeinschaften, z. B. für psychisch Kranke, Behinderte, Mutter und Kind, Alterswohngruppen Heil- und sozialpädagogische Grossfamilien Horte, Tagesheime, Internate Schulen (Schulsozialpädagogik/-arbeit) Notschlafstellen, Krankenzimmer Frauenhäuser, Jugendhäuser, Freizeitzentren Institutionen zur Wiedereingliederung von Drogen- und Alkoholkranken Eingliederungs- und Rehabilitationszentren, z. B. Werkstätten mit besonderem sozialpädagogischem Auftrag (Jugend-) Erwerbslosigkeitsprogramme Altersanimation Institutionen für Asylsuchende und Flüchtlinge Multikulturelle Vermittlungsarbeit Institutionen des Strafvollzugs Projekte verschiedenster Ausprägung, z. B. für Langzeiterwerbslose, Obdachlose usw. 6
Vielfalt stellt Ausbildungsansprüche Das ausgesprochen breit angelegte Tätigkeitsfeld der Sozialpädagogin oder des Sozialpädagogen zeigt deutlich, dass die Sozialpädagogik längst weit über die Heimerziehung hinaus reicht, welche in der öffentlichen Wahrnehmung am bekanntesten ist. «Zusammenarbeit ist für eine erfolgreiche Sozialpädagogik zwingend in der Ausbildung wie in der Praxis.» Thea Klarenbeek, Dozentin und Kursleiterin Die Vielfalt der möglichen Einsatzfelder stellt besondere Ansprüche an die Ausbildung. Im Verständnis der hsl vermittelt die Ausbildung jene Basiskompetenzen, welche den Studierenden die Wege in die verschiedenen Arbeitsgebiete offen lässt. Der generalistische hsl-ansatz schliesst mit ein, dass notwendiges Spezialwissen im konkreten Arbeitsfeld zu erwerben ist. Ein Blick in die Zukunft: Berufsperspektiven Als Sozialpädagogin/Sozialpädagoge haben Sie auch nach Ihrer Ausbildung glänzende Perspektiven, um beruflich am Ball zu bleiben. Entwicklungsmöglichkeiten sind: fachliche Vertiefung und Spezialisierung; Übernahme von Kaderfunktionen; Übernahme von Ausbildungsfunktionen. Die berufliche Weiterbildung erfolgt durch Weiterbildungskurse, Zertifikatslehrgänge, Nachdiplomstudien usw. Das HF-Diplom eröffnet den Zugang zu den NDS im HF-Bereich. Über die Teilnahme an Lehrgängen der Fachhochschulen entscheiden die Fachhochschulen. Die internationale Anerkennung des HF-Diploms ist zur Zeit noch nicht geregelt. Mehr Information: www.weiterbildung.curaviva.ch 7
Drei Ausbildungswege zum Ziel Angebote der hsl Vollzeit Die Ausbildung an der hsl entspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaften und den Anforderungen des Praxisfeldes. Bezüglich der Tätigkeit im Berufsfeld hat die Ausbildung generalistischen Charakter; Spezialwissen ist im Berufsfeld selbst zu erwerben. Zielgruppe ohne berufsspezifische Vorbildung 3 Jahre (6 Semester, 5400 Lernstunden) Personen mit anerkanntem Abschluss auf Sekundarstufe II (eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ, Berufsmatura). Mindestalter von 20 Jahren Art der Ausbildung Unsere erwachsenengerechten Ausbildungsmethoden stützen sich auf die Erkenntnisse der Lernforschung. 8 Es werden vielfältige Methoden und Gefässe eingesetzt, z. B. Klassenunterricht, Vorlesung, Seminar, Training, musisch-gestalterisches Arbeiten, Reflexionsgruppen. Für das Grundstudium für Personen mit berufsspezifischer Vorbildung sind komplexe berufliche Situationen die leitenden Inhalte; an ihnen werden die zu erwerbenden Theoriehintergründe aufgearbeitet. Studienjahr Beginn Oktober; Schulferien gemäss Ferienplan der öffentlichen Schulen des Kantons Luzern Grundstudium Hauptstudium Organisation der Ausbildung Praxis 3 Semester, inkl. ½ Jahr Praktikum 3 Semester, inkl. ½ Jahr Praktikum 1. Jahr 1. Semester Grundstudium: Schulische Ausbildung 2. Semester Grundstudium: Ausbildungspaktikum (Praxispromotion I) 2. Jahr 3. Semester Grundstudium: Schulische Ausbildung, Grundstudiums-Promotion 4. Semester Hauptstudium: Schulische Ausbildung 3. Jahr 5. Semester Hauptstudium: Ausbildungspraktikum (Praxispromotion II) 6. Semester Hauptstudium: Schulische Ausbildung, Diplomierung Mind. 6 zusammenhängende Monate Vorpraktikum in einer sozialpädagogischen Institution. Pensum: mind. 80 % bei 6 Monaten, bei weniger als 80 % proportional länger. Je 6 Monate Praktikum während des Grundstudiums (2. Semester) und des Hauptstudiums (1. Semester). Die beiden Praktika sind in zwei verschiedenen Institutionen und Berufsfeldern zu absolvieren.
Berufsintegriert MIT berufsspezifischer Vorbildung 3 Jahre (6 Semester, 3600 Lernstunden) Personen mit berufsspezifischem Abschluss auf Sekundarstufe II (eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ, Berufsmatura). Als «berufsspezifisch» gelten: EFZ als «Fachperson Betreuung», Kleinkindererzieher/in, Betagtenbetreuer/in, Behindertenbertreuer/in. Zulassung auf schriftlichen Antrag auch möglich für Personen mit Berufs- oder Studienabschluss im sozialen, psychosozialen, pflegerischen oder pädagogischen Bereich, sofern sie eine mindestens dreijährige Berufstätigkeit in einem sozialpädagogischen Arbeitsfeld nachweisen können. Berufsintegriert OHNE berufsspezifische Vorbildung 4 Jahre (8 Semester, 5400 Lernstunden) Personen mit anerkanntem Abschluss auf Sekundarstufe II (eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ, Berufsmatura). Mindestalter von 22 Jahren 1 Jahr 2 Jahre Schultag Wochentag, der über alle drei Jahre gleich bleibt. 1. Jahr 2 Studienwochen zu Beginn der Ausbildung. 3 4 Studienwochen verteilt aufs Jahr 2. Jahr 2 Austauschwochen, Zwischenwoche für Nachprüfungen 2 Studienwochen zum Einstieg ins Hauptstudium, 2 3 Studienwochen verteilt aufs Jahr 3. Jahr 4 5 Studienwochen verteilt aufs Jahr 1 ¾ Jahre 2 ¼ Jahre Schultag Wochentag, der über alle vier Jahre gleich bleibt. 1. Jahr 12 Studienwochen, davon 1 Studienblock à 8 Wochen von Mitte Januar bis Mitte März 2. Jahr 5 Studienwochen (November, März, Juni, September) 3. Jahr 4 5 Studienwochen verteilt aufs Jahr 9 4. Jahr 3 4 Studienwochen verteilt aufs Jahr Bei Studienbeginn muss mindesten ein Jahr Berufspraxis nach Lehrabschluss nachgewiesen werden, dies im Status eines/r Mitarbeitenden. mind. 50 % Berufstätigkeit im sozialpädagogischen Arbeitsfeld während der Ausbildung Mind. 6 zusammenhängende Monate Vorpraktikum in einer sozialpädagogischen Institution. Pensum: mind. 80 % bei 6 Monaten, bei weniger als 80 % proportional länger. mind. 50 % Berufstätigkeit im sozialpädagogischen Arbeitsfeld während der Ausbildung
Ausbildungsinhalte und stark betonter Praxisbezug Die Ausbildung beinhaltet sowohl Denk- und Handlungsmodelle aus den Sozial- und Erziehungswissenschaften wie auch Gestalterisches Arbeiten und Persönlichkeitsbildung. Die Ausbildung von Wissens- und Methodenkompetenz einerseits, Selbst- und Sozialkompetenz andererseits ergibt als Ganzes die angestrebte sozialpädagogische Berufskompetenz. Inhalte der Ausbildung Die Lerninhalte sind in folgenden sechs Fächergruppen gebündelt: Sozial- und humanwissenschaftliche Grundlagen Sozialpädagogische Grundlagen Ganzheitliche Persönlichkeitsbildung und musisch-gestalterische Elemente Lern- und Arbeitstechnik und Organisation Theorie-Praxis-Integration Leistungsausweise Diplomierung Einige ausgewählte Stichworte aus der Lerntafel belegen die Breite und Faszination des Studiums: Sozialpädagogik, Heilpädagogik, Psychologie, Soziologie, Recht, Sozialpolitik und Sozialversicherung, Welt- und Menschenbilder, Gesprächsführung und Kommunikation, Musik, Theaterpädagogik, Werken, Interkulturalität, Gender, Ethik, Führung/Organisation/Konfliktmanagement, Schulsozialarbeit/-pädagogik. Ansätze des Ausbildungskonzeptes Zentral ist an der hsl die ganzheitliche und interdisziplinäre Betrachtungsweise der einzelnen Themen. Pestalozzis Leitspruch «Kopf, Herz und Hand» wird an der hsl gelebt. Kompetentes sozialpädagogisches Handeln zeigt sich zudem in nachhaltiger und genderbewusster Beziehungsarbeit. Genderkompetenz und transkulturelle Kompetenz betrachten wir als Schlüsselqualifikationen für die Profession. Erst so kann die Sozialpädagogin/der Sozialpädagoge die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen in der Arbeit adäquat berücksichtigen. «Ich finde es sehr wertvoll, dass die hsl im Unterricht aktuelle Impulse aus dem Praxisalltag weitergibt.» Urs Speck, Student hsl 10
Praxis gleichwertig mit Theorie Die hsl gewichtet die Ausbildung im sozialpädagogischen Berufsfeld als gleichwertig mit der schulischen Ausbildung. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis gehört zentral zu unserem Ausbildungsauftrag. Die hsl zeichnet sich durch ihre hohe Bereitschaft aus, Impulse aus dem «gelebten Praxisalltag» laufend aufzunehmen. In der Praxisausbildung können die Studierenden die an der Schule erworbenen Kompetenzen anwenden, umsetzen, erweitern und vertiefen. Dabei geht es nicht ausschliesslich um einen gedeihlichen Theorie-Praxistransfer, sondern ebenso um die Reflexion und Ausformung der personalen und sozialen Kompetenzen. Dieser Lernprozess wird durch qualifizierte Praxisausbildner/innen begleitet und ausgewertet; sie fördern beim Studierenden das kritische Beobachten, Analysieren und Reflektieren. Ihrer hohen Bedeutung entsprechend ist die Qualifikation der Praxis Teil der Promotion. Praxistätigkeit Innerhalb der Vollzeitausbildung absolvieren die Studierenden zwei halbjährige Praktika in je verschiedenen Institutionen und Berufsfeldern. Studierende der berufsintegrierten Ausbildung sind mindestens 50 % im künftigen Beruf tätig, dies im Rahmen einer festen Anstellung. Die Praxisinstitutionen «Die Ausbildung fordert mich, aber sind die zentralen Partner ich werde auch gut begleitet.» der hsl, da sie in eigener Madeleine Udahemuka, Studentin hsl Kompetenz ihre Ausbildungs- und Qualifikationsverantwortung wahrnehmen. Die Praxis institutionen brauchen eine HF-Ausbildungsanerkennung. Die Praxisausbildung wird durch Fachpersonen mit Zusatzausbildung als Praxisausbildner/innen wahrgenommen. 11
Berufseignung und Zulassung Für das Studium der Sozialpädagogik eignen sich kommunikative Personen mit einer ausgeprägten «Antenne» für soziale Fragen und der Bereitschaft, das eigene Sein und Tun selbstkritisch zu überprüfen. Voraussetzung für die Aufnahme ist eine abgeschlossene Berufslehre oder ein anderer Abschluss auf Stufe Sek II. Personen mit einschlägiger Vorbildung, z. B. Berufslehre Fachperson Betreuung, besuchen einen Lehrgang mit 3600 Lernstunden (statt 5400 Lernstunden). Vgl. Seiten 8/9. Erwartungen an die Studierenden Wir erwarten, dass sich die Studierenden ganzheitlich in die Ausbildung einbringen, sich aktiv an den hsl-angeboten beteiligen und genügend Zeitkapazitäten für Selbststudium und die Erfüllung der verschiedenen Leistungsnachweise einsetzen. Für den Unterrichtsbesuch besteht Präsenzpflicht. «Als gelernte Malerin bin ich der hsl dankbar, dass ich meinem inneren Ruf folgen und jetzt Sozialpädagogik studieren kann.» Nadja Zimmermann, Studentin hsl 12
Zulassungsbedingungen zum Aufnahmeverfahren Die hsl führt mehrmals jährlich ein Aufnahmeverfahren durch. Um zu diesem Verfahren zugelassen zu werden, gelten u. a. folgende Bedingungen: Mindestalter: 20 Jahre für Vollzeitausbildung, 22 Jahre für berufsintegrierte Ausbildung Vorbildung: Neun Jahre Volksschule sowie 3- oder 4-jährige Berufslehre mit Abschluss oder: Matura, Berufsmatura, Fachmatura, FMS-Diplom Vorkenntnisse: Samariterkurs, Deutschkenntnisse Referenzniveau B2, EDV-Anwenderkenntnisse Vorpraktikum: für Bildungsgänge OHNE berufsspezifische Vorbildung wird ein Vorpraktikum von mind. sechs Monaten in einer sozialpädagogischen Institution verlangt. Bei rein schulischer Vorbildung werden zudem sechs Monate Arbeitserfahrung verlangt. Die vollständige Information finden Sie unter www.hsl-luzern.ch. Auch das Sekretariat hilft Ihnen gerne weiter. Leistungsnachweise in Haupt- und Grundstudium Grundsätzlich werden alle Bereiche sozialpädagogischer Handlungskompetenz beurteilt. Bewertet werden insbesondere die schulische und die berufspraktische Leistung sowie die personale und soziale Kompetenz. Im Grundstudium geschieht die Leistungsüberprüfung durch Arbeitsaufträge (Seminararbeit usw.) und mündliche und schriftliche Prüfungen. In der Promotion am Ende des Grundstudiums wird jede/jeder Studierende umfassend beurteilt und über die Fortsetzung des Studiums entschieden. Bei der Bewertung der personalen und sozialen Kompetenzen stehen folgende Qualifikationen in Zentrum: Selbstständigkeit, Leistungsfähigkeit, Gruppen-/Teamfähigkeit, Beziehungsfähigkeit, Lernfähigkeit, Transferfähigkeit, Reflexionsfähigkeit. Im Hauptstudium erfolgt die Leistungsüberprüfung in den diplomierungsrelevanten Bereichen Projektarbeit, Diplomprüfungsarbeit, Diplomarbeit und mündliche Diplomprüfung. Für die Praxisqualifikation als Teil der Gesamtbeurteilung ist die Praxisinstitution zuständig, dies auf der Basis des kompetenzorientierten Gesprächsund Qualifikationsrasters der hsl. 13
Luzern: ein Studienort, der s in sich hat Als gesellschaftliches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Zentralschweiz bietet Ihnen Luzern einen inspirierenden Rahmen für Ihr Studium. Die geschichtsträchtige Leuchtenstadt am Fusse des sagenumwobenen Pilatus ist reich an Sehenswürdigkeiten und bietet viele Ausgeh-, Kulturund Sportmöglichkeiten. Auch Ihr Unterrichtsort, das im 19. Jahrhundert erbaute Gebäude am Abendweg 1, strahlt historische Würde aus. Von der Terrasse aus geniessen Sie einen prächtigen Ausblick über das Luzerner Seebecken. Luzern ist auch eine Bildungsstadt In Luzern studieren einige tausend Menschen, sei es an Höheren Fachschulen, an der Universität Luzern, an der Hochschule Luzern oder an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz. «Täglich unterschiedlichste Situationen bewältigen darauf hat mich die Ausbildung an der hsl ausgezeichnet vorbereitet.» Genia Gonzalez, Sozialpädagogin HF 14
Das Kleingedruckte: Kosten und Versicherungsschutz Die hsl schliesst mit den Studierenden nach deren Aufnahme einen Ausbildungsvertrag ab. Kosten Die Studierenden beteiligen sich mit einem Schulgeld an den Ausbildungskosten. Die Kosten für Lehr mittel, Literatur, Unterrichtsprojekte, Exkursionen, Semester- und Diplomarbeiten usw. werden von den Studierenden getragen. Die hsl informiert zu Beginn des Studiums über die zu erwartenden Nebenkosten. Zusätzlich zum Schulgeld bezahlen die Wohnsitzkantone der Studierenden den grössten Teil der Ausbildungskosten. Für die Aufnahmeprüfung und das Diplomierungsverfahren wird je eine Gebühr erhoben. Gesuche für Ausbildungsbeiträge (Stipendium, Studiendarlehen, Verwandtenunterstützung) sind Sache der Studierenden. Die hsl liefert die erforderlichen Bestätigungen. Versicherungen Die Studierenden sind für ihren Versicherungsschutz selbst verantwortlich, insbesondere bei Krankheit und Betriebs-/ Nichtbetriebsunfall; ebenso regeln sie die Erfüllung der gesetzlichen Pflichten gegenüber AHV/IV und ALV eigenständig. 15
vierfältig ausbilden fachlich praxisnah musisch ganzheitlich CURAVIVA hsl Höhere Fachschule für Sozialpädagogik Luzern Abendweg 1, 6000 Luzern 6 Telefon 041 419 01 70 Telefax 041 419 01 71 info@hsl-luzern.ch www.hsl-luzern.ch Konzept, Text: werbung-texte.ch; Gestaltung: Rüttimann+Haas, Luzern