Interne Modelle in der Lebensversicherung Individualität als Norm!? Berlin, 07. Dezember 2009



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Transkript:

Interne Modelle in der Lebensversicherung Individualität als Norm!? Berlin, 07. Dezember 2009

Agenda Einleitung Modellkomponenten Replicating Portfolio Gesamtkunstwerk Zertifizierung 2

Solvency II Säule 1 Kapitalanforderungen Quantitative Regulierung Aufsicht Säule 2 Qualitative Anforderungen Säule 3 Marktdisziplin Markttransparenz Ganzheitliche Betrachtung der Risikokapitalbestimmung Explizite Analyse und Evaluierung aller Risiken eines Versicherungsunternehmens Prinzipienbasierte Regelungen fordern umfangreiche Analysen, geben aber auch Spielraum in der konkreten Umsetzung 3

Was sind die Solvency II Optionen? Standard Formel versus Internes Modell Gesellschaften können entweder den Standard Ansatz, ein internes Modell oder eine Kombination der beiden Ansätze zur Berechnung der Anforderungen an Solvenzkapital anwenden Standard Formel Der Standard Ansatz berechnet die Kapitalanforderungen eines Versicherers durch Bestimmung der Kapitalkosten für verschiedene Risiken mit vorgeschriebenen Formeln, Kategorisierungen und Stress Test Parametern und Aggregation dieser Werte mit vorgeschriebenen Korrelationsmatrizen. Internes Modell Das Interne Modell ist ein von einem Versicherer entwickeltes Risikomanagement System, um die gesamte Risiko Position zu analysieren, Risiken zu quantifizieren und die Risikokapitalanforderungen zur Tragung der Risiken zu bestimmen. Die Verwendung eines Internen Modells gibt der Gesellschaft die Möglichkeit die Kategorisierung und Parametrisierung auf Ihre individuellen Risiken anzupassen. Partielles Internes Modell Eine Kombination der obigen Varianten, bei der das Unternehmen individuelle Stress Parameter oder Kategorisierungen für einige Risiken nutzt, deren Abbildung im Standardmodell nicht angemessen sind. 4

Marktwertbilanz Aktiva Sach Economic Capital (EC) Leben, Kranken MCEV Der MCEV bzw EEV stellt in einer Marktwertbilanz Leben das ökonomische Eigenkapital dar. Die Definition weicht ggf. von den CFO Principles ab. Risikomarge Risikomarge Risikopuffer Marktkonsistenter Wert der Aktiva Zukünftige Überschussbeteiligung Erwartungswertrückstellung Optionen und Garantien In Leben können sowohl EC als auch ZÜB als Risikopuffer verwendet werden. Marktkonsistenter Wert der Verpflichtungen Barwert der Garantieleistungen 5

Modellaufbau (Leben / Kranken) Aktiva Passiva Projektionsbeginn Eigenkapital Kurse und Zinsen Liability- Modell Asset- Modell Nettoverzinsung Asset Allokation Cash Flows Stochastisches Kapitalmarktmodell Managementmodell Gesamtverzinsung Aktiva Passiva Projektionsende vers.techn. Rückstellungen Kapitalanlagen und HGB GuV Eigenkapital Kapitalanlagen vers.techn. Rückstellungen 6

Modellaufbau (Sach) Kapitalmarktmodell Stochastik Prämien Rückversicherung Kosten Schäden Reserven v.t.-ergebnis Aktiva Jahresgewinn Eigenkapital 7

Modellaufbau (Kapitalmarkt) ZCB Preise Optionspreise Total Return Indizes Dividend Yields Korrelationen ILB Preise Swaptionpreise Kapitalmarktmodell Zinskurven Inflation 8

Kapitalmarktmodell Anforderungen Ziel Ziel ist eine konsistente Bewertung der Aktiva und Passiva, die auf der Preisbestimmung von Kapitalmarktinstrumenten basiert Eigenschaften Arbitragefrei: Höherer Ertrag nur bei höherem Risiko, eindeutiger Preis Marktkonsistent: Preisbestimmung durch Diskontfaktoren Risikoneutral: risikolose Renditen aller Anlageklassen Real World: reale Renditeerwartungen, Deflatoren Entscheidungen Eigenentwicklung vs. Einkauf eines Modells vs. Einkauf der Szenarien Real World vs. Risikoneutral Zugrunde liegender Modellansatz Output des Modells muss auf grundlegende Merkmale analysiert und dessen Qualität eingeschätzt werden können 9

Kapitalanlagemodell (1) Grundanforderungen Ziel Ziel ist die Projektion von Cashflows, Buch- und Marktwerten der Kapitalanlage unter Berücksichtigung von Kauf- und Verkaufsentscheidungen Bilanz Markt- und (daraus resultierend) Buchwerte der Anlagen müssen auf Basis der Kapitalmarktszenarien bestimmt werden können Indexperformance (Total Return, Dividendenrendite) Zinskurve Volatilitäten (?) Cashflow Die erwarteten Zahlungsströme müssen auf Basis des Kapitalmarktszenarios und Ausgestaltung der Anlage berechnet werden können Dividenden Kupons (fix, floating, ) Rückzahlung (Nominal, indexgebunden, Optionsausübung, ) 10

Kapitalanlagemodell (2) Risikomodellierung Risiken Das Modell sollte zusammen mit dem Szenariogenerator die Möglichkeit bieten bestimmte Anlagerisiken explizit zu modellieren Marktpreisrisiko Zinsrisiko Credit Defaults Konzentrationsrisiken Relevanz Die Modellierung ist nur insoweit relevant, sofern derartige Risiken tatsächlich signifikant im eigenen Portfolio vorhanden sind. Bonds bester Bonität keine Modellierung von Credit Defaults Breite Diversifikation im Aktienportfolio keine Modellierung von Klumpen 11

Liability-Modell Leben / Kranken Grundanforderungen Ziele Ziele sind die Projektion von versicherungstechnischen Cashflows (Beiträge, Leistungen, Kosten, ) und Rückstellungen sowie die Projektion der Bestandsentwicklung unter bestimmten Annahmen Modellierung der Versicherungstarife Vervollständigung der Bilanz und GuV Berücksichtigung von Managementregeln Anwendungen Sensitivitätsanalysen Berechnung von Stress-Szenarien Stochastische Berechnungen (Simulationen) Ergebnisse Versicherungstechnische Größen der Bilanz und GuV Kennzahlen Gewinnzerlegung Entwicklung des Bestandes 12

Managementregeln Steuerungs- und Zielgrößen Gewinnabführung / -thesaurierung Vorgabe eines Prozentsatzes oder eines absoluten Betrages, falls Rohüberschuss hinreichend groß Mindestzuführungsverordnung Nettoverzinsung Anpassung der Zielrendite je Kapitalmarkt-Pfad negative Rohüberschüsse vermeiden Solvabilität Mindest-Solva erfüllen Ziel-Solva erreichen Eigenkapital Zuführung bei Unterschreitung der Solvabilität Entnahmen im Verlustfall Risikokennzahlen freie Mittel-Quote(n) z.b. (stille Reserven Aktiva stille Lasten Passiva + freie RfB + SÜA Fonds + EK) / BW Kapitalanlagen Solva-Quote (nicht Solvency II) 13

Managementregeln Maßnahmen Neuanlage Asset Allokation Realisierung von Bewertungsreserven Anpassung der Überschussbeteiligung Gewinnausschüttung Gleitende Allokationssteuerung Veränderung Risikoexposure Veränderung Duration Steuerung Nettoverzinsung Verlustvermeidung/-reduzierung Laufende Zinsgewinne Schlussgewinne Aktionärs- vs. VN-Mittel Aufnahme von Kapital Solvenzausstattung 14

Was sind Replicating Portfolios? Ein Replicating Portfolio ist ein Portfolio von Kapitalanlagen, die das Verhalten von Lebensversicherungs-Verpflichtungen unter verschiedenen ökonomischen Bedingungen wiedergeben Hat man ein Replicating Portfolio gefunden, gilt für eine Bandbreite an Kapitalmarktsituationen Wert des Replicating Portfolio = Wert der Liabilities Das Replicating Portfolio kann als Passivmodell verwendet werden, welches schnell an zukünftigen Zeitpunkten neu bewertet werden kann Kapitalanlagen sind einfacher zu bewerten als marktkonsistente Passiva Dadurch können Passiva, Marktwertbilanzen, Kapitalanforderungen und Embedded Values schnell berechnet werden wenn sich ökonomische Bedingungen ändern für was wäre wenn und spezielle Szenarien für die Projektion von Marktwertbilanzen 15

Replicating Portfolios - Konstruktion 4. Auswahl geeigneter Anlagetitel als Kandidaten 5. Output aktualisierte Passiva, Sensitivitäten oder Projektionen Insurance Contract Capital Market Equivalent 3. Cash Flows unter definierten Szenarien Guaranteed Liabilities Maturity guarantees Option to annuitise Zero Coupon Cashflows Put Option Interest Rate Swaption Max 95% 75% 50% 25% 5% Min Jun-07 Dec-07 Jun-08 Dec-08 Jun-09 Dec-09 Jun-10 Dec-10 Jun-11 Dec-11 Jun-12 Dec-12 Jun-13 Dec-13 Jun-14 Dec-14 Jun-15 Dec-15 Jun-16 Dec-16 Jun-17 Dec-17 Jun-18 Dec-18 Jun-19 Dec-19 Jun-20 Dec-20 Jun-21 Dec-21 Jun-22 Dec-22 Jun-23 Dec-23 Jun-24 Dec-24 Jun-25 Dec-25 Jun-26 Dec-26 Optimierungs Maschine Replicating Portfolio 2. Aktuarielles Projektions System Salary Inflation UK Equities Price Inflation UK Bonds Cash 1. Auswahl der ökonomischen Szenarien Risk factor scenarios 1 2 3 4 2000 1d x x x x x 10d x x x x x Time points Price or % 3M USD LIBOR 30Y USD RATE RISK FACTOR N 1 2 3 1000 2000 1 2 3 1000 2000 1 2 3 Replicating Portfolio 6. Validierung mittels detailliertem Test Programm Value of replicating portfolio against projected liability value Overseas Equities Index Linked 16 1d 10d 1000 2000 Time point Target Value

Replicating Portfolio für BEL Deflated Cash Flow Methode Nebenbedingungen sind exakte Marktwerte für: Basis Szenario 0.5%- und 99.5%-Quantile der Aktien- und Zinsstresse 4 kombinierte Stresse 60% 40% -0,41% -0,07% Stützstellen Teststellen -0,38% 20% 0,18% -0,52% -0,03% 0% -200-150 -100-50 0 50 100 150 200 Zinsstress in bp -0,38% -0,08% -20% -0,45% -0,42% -40% -60% Aktienstress in % 17

Risikomodell Die bis hierhin beschriebenen Modelle sind lediglich die Rechenmaschinen. Zu einem internen Modell gehören vielmehr die Methoden der Risikomessung ein regelmäßiges Reporting die Einbettung der Berechnungen ins Tagesgeschäft die Einbindung der Ergebnisse in die Unternehmenssteuerung 18

Kernfragen und -entscheidungen im Entwicklungsprozess eines internen Modells 1. Entscheidung 2. Entscheidung 3. Entscheidung 4. Entscheidung 5. Entscheidung 6. Entscheidung Basis Zeithorizont Risikomaß Risikolandschaft Methode Segmentierung Solvency I/ II HGB IFRS ökonomische Ergebnisgrößen Einjahres Horizont n Jahre (3-5) Abwicklungszeitraum Konfidenzniveau VaR TVAR Risiken des Standardmodells (QIS) Tiefere Risikosegmentierung / andere Risiken Stochastisch Stress-Testing/ Szenarien Faktorbasiert Unternehmen Sparten RV-Verträge Kundengruppen Vertriebskanäle 7. Entscheidung 8. Entscheidung 9. Entscheidung Aggregation Additiv Varianz/ Kovarianz Stochastisch Umgang mit pauschal bewerteten Risiken Allokation Verfahrensauswahl Abhängigkeiten Praktikabilität Interpretierbarkeit politische Umsetzbarkeit Incentivierung Budgetparameter Organisatorische Tiefe Höhe Je einheitlicher die Entscheidungen für die Segmente getroffen werden (Basis, Zeithorizont, Risikomaß, ) desto einfacher die Aggregation! 19

Eigenschaften eines guten Modells Was ist ein gutes Internes Modell? Risiko Umfang Versicherungs-, Markt-, Kredit- und Operationale Risiken sind enthalten Projektion jährlicher Cashflows für mehrere Jahre, die Konstruktion aller relevanter Bilanzen ermöglicht (GAAP, Economic, Solvency II, IFRS, SST) Integriert Risiken werden nicht solo betrachtet, sondern im Zusammenwirken Daten & Parameter Automatisiert Parameter und Daten werden als Geschäftsroutine zusammengestellt, Umfang aktueller Prozesse wird ggf. erweitert Klare Zuständigkeit Parameter werden kontrolliert und freigegeben durch Zuständigen, z.b. Schaden Parameter werden vom Underwriting freigegeben Methode, Design & Detail Modell sieht aus wie ein stochastischer Business Plan einer Versicherung Intuitiv und leicht zu verstehen, Verwendung geeigneter Software In der Regie der Risikofunktion, kein Kopfmonopol Erzeugt und sichert Daten die relevant für die Führung des Geschäfts sind 20

Eigenschaften für die Aufsicht Worauf schauen die Aufsichtsbehörden? Design, Aufbau& Methode Gut dokumentiert dead team test Bekannte Methoden keine Überraschungen bitte Nachweis von Tests, Kontrollen und unabhängigem Sign-Off Kontrollsystem Änderungen vorab beschlossen und umgesetzt, Nachweis Daten & Parameter Statistisch relevant und begründet, Alternativen geprüft Sensitivitätstests, Zuständigkeiten, regelmäßige Überprüfung, Freigabe, Validierung und Kalibrierung Gut verstanden und kommuniziert Nachweis der Anwendung Verstanden durch die Geschäftsführung Kapital Allokation, risikobasiertes Performance Monitoring, einbezogen in die Bonifikation Auswirkungen strategischer Optionen werden bewertet und betrachtet bevor die Entscheidung gefällt wird 21

Wie werden interne Modelle zertifiziert? Für die Zertifizierung muss ein internes Modell sechs Tests durchlaufen, die bei Änderungen des Modells wiederholt werden müssen, um eine kontinuierliche Qualität des Modells zu gewährleisten Nachweis, dass das Modell vielfältig genutzt wird und eine wichtige Rolle in der Unternehmenssteuerung spielt, insbesondere im Risikomanagement und der Bestimmung des ökonomischen und des Solvenzkapitals Nachweis, dass das Modell aktuariellen und statistischen Qualitätsstandards entspricht. Alle materiellen Risiken, denen die Gesellschaft ausgesetzt ist, und alle Mitigationsmaßnahmen werden berücksichtigt, einschließlich realistischem VN- und Managementverhalten. Nachweis der Kalibrierungsdetails des internen Modells, der Vergleichbarkeit zu regulatorischen Anforderungen, d.h. Sicherheitsniveau auf 1-Jahres Sicht zu einem 99,5% Konfidenzniveau Nachweis, dass die Ursachen und Quellen von Gewinnen und Verlusten jeder größeren Geschäftseinheit jährlich analysiert werden und die gewählte Risikokategorisierung die Ursachen für Gewinne und Verluste erklärt. Nachweis, dass ein regelmäßiger Prozess der Modellvalidierung vorhanden ist, inklusive Performance Monitoring, Angemessenheit der Annahmen und Abgleich zwischen Modell und Ist. Dokumentation des Designs und der operativen Details, als detaillierte Aufstellung der Theorie, der Annahmen und der mathematischen und empirischen Basis des Modells, sowie Hinweise auf Gegebenheiten, die das Modell nicht erfasst. 22

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu und seiner Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/ueberuns. Member of Deloitte Touche Tohmatsu