Energiebetonte Kraftfutterergänzung zu Vollweide Andreas Münger



Ähnliche Dokumente
Die ideale Graslandkuh?

Ausgeklügeltes Fütterungs- und Herdenmanagement auf dem Low- Input Milchviehbetrieb Andreas Schori, Meliofeed AG

Auswertungsbogen Versorgungskapazitäten & Public Health

Hochschule Anhalt. Futteraufnahme und Nährstoffversorgung von Mutterkühen im geburtsnahen Zeitraum beim Einsatz von Grassilagen.

Statistiken zur Herde. Anzahl Kühe in der Herde: 1017 Aktuelle Tagesleistung: 37Kg Herdenschnitt: 305 Tage, Kg Fett: 3,8% Eiweiß: 3,2%

Zukunftsforum - Veredlungsland Sachsen Zukunftsforum. Sächsischer Landeskontrollverband e.v.

Ergebniszusammenfassung TU Clausthal

I. Empfehlungen für die Nähr- und Mineralstoffversorgung von Milchkühen

Die Führung von großen Herden: Denkanstöße zu Beweidungstechniken, Fütterung und Herdenmanagement

Spezielle Lebenslösung für die Grafts zum Aufbewahren - Songul Alci

Mögliche Auswirkungen des Wegfalles der Milchquote

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege

Wie ist das Wissen von Jugendlichen über Verhütungsmethoden?

Eiweißalternativen in der Milchviehfütterung

Sichere Anleitung Zertifikate / Schlüssel für Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel. Sichere . der

Zukunftsforum - Veredlungsland Sachsen Zukunftsforum. Sächsischer Landeskontrollverband e.v.

Qualitätsmanagement in der Aus- und Weiterbildung Geschichte Theorie Praktische Anwendung

Vom Kalb zur Färse in 24 Monaten

Orientierungsverhalten der Konsumenten bei gesunden Lebensmitteln April 2008

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Über uns. Was bedeutet der Name traloco?

ÖBB-Biodiversitätsprogramm

Kleinstunternehmen (bis 9 MA)

Personalmanagement in und nach der Krise. Ergebnisse im Zeitvergleich

Prof. Dr. Förderreuther. Donnerstag, 21. März 2002

Manuel Schmalz. Abteilungsleiter Vertragsmanagement. Düsseldorf,

Fragebogen zur Erhebung der Zufriedenheit und Kooperation der Ausbildungsbetriebe mit unserer Schule

PRODUKTIONSPROZESSE VON PRINT- UND DIGITALMEDIEN.

Forschungsprojekt. Untersuchung zu Studienverläufen und Studienerfolg

Naturgewalten & Risikoempfinden

Workshop für die Versicherungswirtschaft

Konzeption & Umsetzung eines länderübergreifenden IKZM - Prozesses

Kundenorientierung ist wichtigster Wachstumstreiber in Europa

Vorankündigung Die Verlagsleitung und der Erfolgsautor der Blauen Business-Reihe ist auf der Frankfurter Buchmesse 2007 vertreten.

Die Wünsche und Bedürfnisse der Kreuzfahrtgäste noch besser kennenlernen

Diversitykompetenz in der Hochschullehre entwickeln - Good Practices anderer deutscher Hochschulen

Kundenbindung durch Versorgungsmanagement und Mehrwertdienste

PROFIS Software Lösungen

Resultate GfS-Umfrage November Wie bekannt ist das Phänomen Illettrismus bei der Schweizer Bevölkerung?

E-Labor im WS / SS. Versuch HS Homogenes Strömungsfeld / Passive Zweipole

Lizenzierung von StarMoney 10 bzw. StarMoney Business 7 durchführen

1. Bayreuther Krankenhausforum

Projektmanagement - Ein typischer Ablauf und Variationen in Abhängigkeit von der Projektkomplexität

Studie Autorisierungsverfahren Online-Banking n = 433, Befragungszeitraum: Februar bis März 2014

Qualitätssicherung durch. Evaluation

Benchmark Report Herdenmanagement

Appendix 2: Interview Leitfäden

3. Pflanzliche und tierische Produktionswerte in Kärnten

Anregung zur Einrichtung einer Betreuung (rechtlichen Vertretung)

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

Weiterbildungsberatung der VHS des Kreises Olpe

Drucken in den Pools

Finanzierung der Erwachsenenbildung Österreich im Vergleich

Ergebniszusammenfassung Studienbereichsrankings der gebührenerhebenden Bundesländer

Hier bin ich richtig!

Grundsätze zur Führung und Zusammenarbeit. Ernst Schweizer AG, Metallbau

»Infografik GIS«bei der Stadt Erlangen. Version 1.0 Stand August 2015

EINE UNI FÜR ALLE. Universität Luzern, Montag, 5. Mai Uhr

Präventionsbausteine mit Schulen Auswertung AOK PLUS Gesundheitsförderung 2014

Ein neues System für die Allokation von Spenderlungen. LAS Information für Patienten in Deutschland

Business-Plan. F & E Aufwand/Innovationskraft Wird aktive, eigene Produktentwicklung betrieben? Nein

Mehr als Tools und Tempo das Projekt L3T 2.0 als Beispiel für die Potenziale von Online-Kollaboration

Rennstrategie für Führungskräfte SPITZENLEISTUNG ALS ZIEL

EMDR Supervisions- und Auffrischungstag

LEAN Lernstatt - LEAN Basics -

Zusatzprämientarif. Gültig ab 1. April 2013 (Version 5.0/2013)

Thema / Inhalt allgemeine Leistungsziele spezifische Leistungsziele Lehrmittel: Kapitel Semester

Verbesserung der häuslichen Versorgung von Palliativpatienten durch Unterstützung pflegender Angehöriger

Wir machen Sie rundum fit!

Fragebogen zum Thema Bewerbungssituation für den höheren Polizeidienst

Schwabenverlag Aktiengesellschaft mit Sitz in Ostfildern. Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung 2015

WSO de. <work-system-organisation im Internet> Allgemeine Information

Ergänzende Informationen zum LehrplanPLUS

Downloadfehler in DEHSt-VPSMail. Workaround zum Umgang mit einem Downloadfehler

DÜNGEMITTELRECHTLICHE ASPEKTE BÖDEN. Hans-Walter Schneichel Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Koblenz

Die Sch. kennen die Zusammensetzung von Luft und können die verschiedenen Gase per Formel benennen.

Implantologie und Materialwirtschaft in der Zahnarztpraxis als Grundlage des Qualitätsmanagements.

SELBSTSTÄNDIGE SCHULE warum eigentlich? Qualitätsverbesserung internationaler Vergleich Freiheit in Verantwortung

AO Agrar-Office. und Vermessung

Agentur für Technologie und Netzwerke. Gründung innovativ

... Teamentwicklung...

SWOT Analyse zur Unterstützung des Projektmonitorings

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Der Einsatz von Alcohol Interlock aus eignungsdiagnostischer Sicht

Liebe Homepagebesucherin, lieber Homepagebesucher,

Ackerbohnen oder Lupinen zur Eiweißversorgung von Milchkühen

Selbstreinigung bei IVECO Magirus Brandschutztechnik GmbH (Ulm) Verfahren des Bundeskartellamtes bei Löschfahrzeugen und Drehleitern

Zu 3.7 Werbung Erstellt eine Werbung für eure Schule. Ihr könnt zum Beispiel ein Werbeplakat malen oder einen kurzen Werbefilm dazu drehen.

MORE Profile. Pass- und Lizenzverwaltungssystem. Stand: MORE Projects GmbH

Erfolgreich das rauchfreie Krankenhaus umsetzen - mit dem BZgA-Manual!

4 Ideen zur Verbesserung des -Marketings!

Am Dienstag den um18.30 Uhr findet ein Vortrag von Frau Dr. König, zum Thema: Schlank im Schlaf. Die revolutionäre Ernährungsformel

Proteinversorgung im ökologischen Landbau

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Feiertage in Marvin hinterlegen

Anleitung für die Teilnahme an den Platzvergaben "Studio II, Studio IV und Studio VI" im Studiengang Bachelor Architektur SS15

Anzeigeformular gemäß 4 Abs. 1 EKV Erwerb/Erhöhung einer qualifizierten Beteiligung

Leitbild. LG Liechtensteinisches. Gymnasium

Modalitäten der LSF-Belegung für die Lehrveranstaltungen

Sind wir attraktiv für Mitarbeiter? Employer Branding für Unternehmen auf Wachstumskurs.

Transkript:

Energiebetonte Kraftfutterergänzung zu Vollweide Andreas Münger

Inhalt Vollweide - Variationsfaktoren Rolle(n) der Ergänzungsfütterung Wirksamkeit der Ergänzungsfütterung Untersuchungen zur Variation der Zuteilungsmenge Untersuchungen zum Ergänzungsfuttertyp Folgerungen 2

Variationsfaktoren der Vollweide Potenzial (Boden, Klimabedingungen, Arten/Sorten ) Wetterbedingungen Management (Weidesystem, Düngung, Konservierung, Weideführung) Tier (Potenzial, Verhalten) 3

Mengenmässige Variation des Weideangebotes kg TS/ha/Tag 140 120 100 80 2000 2001 2002 2003 60 40 20 0 1.3. 31.3. 1.5. 31.5. 1.7. 1.8. 31.8. 1.10. 31.10. 1.12. 4

Variation der Qualität des Weidegrases NEL MJ / kg TS 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 Woche 5

Rollen der Ergänzungsfütterung Deckung des Bedarfs, der das Potenzial der Weide übersteigt Deckung spezifischer Nährstoffmängel Zeitlich begrenzte Nährstoffdefizite decken (Trockenheit, schlechte Weidebedingungen, Fehler in der Weideführung) Strategischer Einsatz: Verlängerung der Laktation, flushing, Verbesserung der Persistenz 6

Effizienz der Ergänzungsfütterung Verdrängungs- (Substitutions-) Effekt, abhängig von Grasangebot (quant. + qualit.) Versorgungsniveau des Tieres Eigenschaften des Ergänzungsfutters (Nährstoffdichte, -zusammensetzung) + 1 kg Milch pro kg Ergänzungsfutter (Kraftfutter) Faustregel grosse Variation möglich 7

Wirkung der Ergänzungsfütterung Nach Delaby, Peyraud (INRA) 8

Untersuchungen an ALP Variation der Zuteilung 2 Versuche Variation des Ergäzungsfuttertyps 2 Versuche 9

Untersuchungen ALP - Versuchsbedingungen Herden um 24 Kühe aller Laktationen, RH/HO/BR, mittleres Potenzial 7000 7500 kg Milch/ Lakt. Abkalbungen Januar - April Umtriebsweide auf Halb-Naturwiese, 2 3 Tg / Schlag Keine andere Ergänzungsfütterung, ausser Mineralstoffe und Übergangsfütterung Versuchsvarianten immer mit einem energiebetonten Ergänzungsfutter 10

Variation der EF-Zuteilung I Ergänzungsfutter ab 25 / 22 kg Milch / Tag Getreidemischung Gerste / Mais / Weizen 1 : 1 : 1 Varianten h: 1 kg EF pro 2 kg Mehrmilch l: 1 kg EF pro 3 kg Mehrmilch 11

Variation der EF-Zuteilung I EF-Menge 4.5 4 3.5 3 kg EF / Tag 2.5 2 1.5 h l 1 0.5 Weideperiode 0 00/07 00/11 00/15 00/19 00/23 00/27 00/31 00/35 00/39 00/43 00/47 12

Variation der EF-Zuteilung I Milchleistung der Gruppen 40.0 35.0 30.0 kg ECM / Tag 25.0 20.0 15.0 h l 10.0 5.0 Weideperiode 0.0 00/07 00/11 00/15 00/19 00/23 00/27 00/31 00/35 00/39 00/43 00/47 13

Variation der EF-Zuteilung II EF ab 25 / 22 kg Milch / Tag Getreidemischung Gerste / Mais / Weizen 1 : 1 : 1 1 kg EF pro 2 kg Mehrmilch A: ab 24 kg B: ab 30 kg 14

Variation der EF-Zuteilung II Beziehung EF-Menge - Milchproteingehalt 3.9 3.7 % Milchprotein 3.5 3.3 3.1 A B 2.9 2.7 2.5 0.1 1 2 2.9 3.8 5.2 kg EF / Tag 15

Variation der EF-Zuteilung II Beziehung EF-Menge Produktion 50 45 40 kg ECM / Tag 35 30 Faustregel A B 25 20 15 0.1 1 2 2.9 3.8 5.2 kg EF / Tag 16

Variation des Ergänzungsfuttertyps I Vergleich von: Gerste (G) / Mais (M) / Gerste & Mais 1 : 1 (GM) 1 kg EF pro 2 kg Mehrmilch ab 22 kg Milch / Tag 17

Variation des Ergänzungsfuttertyps I Milchproduktion im Saisonverlauf 40 35 kg ECM / Tag 30 25 G GM M 20 15 04/12 04/17 04/22 04/27 04/32 04/37 04/42 Woche 18

Variation des Ergänzungsfuttertyps I Milchgehalte im Saisonverlauf 4 80 3.5 70 3 60 Protéingehalt % 2.5 2 1.5 50 40 30 Harnstoff mg/dl Protein - G Protein - GM Protein - M Hst - G Hst - GM Hst - M 1 20 0.5 10 0 0 04/12 04/17 04/22 04/27 04/32 04/37 04/42 Woche 19

Variation des Ergänzungsfuttertyps II Vergleich von: Gerste & Mais 1 : 1 (MG) und Rüben-Trockenschnitzel (RU) Gerste / Mais 1 kg pro de kg Milch über 24 kg Rübenschnitzelmenge in Proportion für gleiches Energieangebot 20

40 Variation des Ergänzungsfuttertyps II Milchproduktion im Saisonverlauf 35 30 25 MG RU 20 15 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 2005 21

Folgerungen - Bei gutem Grasangebot nimmt die Produktionsreaktion der Kuh auf zusätzliches Kraftfutterangebot ab - Die Art der angebotenen Energie scheint eine untergeordnete Bedeutung zu haben - Die Ergänzungsfutterzuteilung sollte sich vor allem am aktuellen Grasangebot orientieren (grössere Effizienz, wenig verzögerte Wirkungen) 22