Vision Trion An die Arbeit. Was die Psychiatrie für die Wirtschaft leistet. 25. Oktober 2011 Psychosomatik und Wirtschaft Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit Dr. med. Hanspeter Flury Facharzt Psychiatrie Psychotherapie FMH, Executive MBA HSG Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Schützen Rheinfelden Klinik für Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie
Take Home Messages. Die Wirtschaft und die Betriebe müssen die Integration von Menschen mit psychischen Problemen schaffen. Auch aus oekonomischer Sicht. Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik behandeln psychische h Krankheiten zweckmässig, effizient und wirtschaftlich machen wieder arbeitsfähig. Die Zukunft fordert von Betrieben ohnehin eine Entwicklung, die die Integration von Menschen mit psychischen Problemen fördert. Zwingend und möglich: Weitere Massnahmen für Arbeitsfähigkeit und Reintegration - zwischen Psychiatrie, Wirtschaft und Gesellschaft konzertiert.
These 1: Unsere Wirtschaft MUSS die Integration von Menschen mit psychischen Problemen leisten. Auch aus oekonomischer Sicht.
These 1: Unsere Wirtschaft MUSS die Integration von Menschen mit psychischen Problemen auch aus oekonomischer Sicht leisten. weil arbeitsbezogene Krankheiten wie Burnout, Mobbing, Stresskrankheiten zunehmen Gesamttotal: CHF 1.7 6.5 Mia
These 1: Unsere Wirtschaft MUSS die Integration von Menschen mit psychischen Problemen auch aus oekonomischer Sicht leisten weil Menschen der Arbeitsbelastung auch anders ausweichen.
These 1: Unsere Wirtschaft MUSS die Integration von Menschen mit psychischen Problemen leisten.. weil Betriebe dies sehr effizient tun können.
These 1: Unsere Wirtschaft MUSS die Integration von Menschen mit psychischen Problemen auch aus oekonomischer Sicht leisten.. aufgrund der Demografie der Zukunft Arbeitskräfte-Mangel Wenig Arbeitstätige müssen mehr Rentner finanzieren.
These 1: Unsere Wirtschaft MUSS die Integration von Menschen mit psychischen Problemen auch aus oekonomischer Sicht leisten, weil Weitere Argumente: die demografischen Entwicklung es nicht erlaubt, vorschnell Arbeitskräfte aus dem Arbeitsprozess auszuschliessen Integration gesamtwirtschaftlich effizienter ist als Berentung (was sich auch in der Belastung der Sozialsysteme zeigt) eine hohe Erwerbsquote für die Attraktivität unserer Volkswirt- wirtschaft im internationalen Standortwettbewerb entscheidend ist. Sonst drohen unnötig hohe Sozialleistungen eine sinkende Produktivität der Volkswirtschaft eine sinkende soziale und öffentliche Sicherheit sonst gesellschaftliche Mikro-Systeme (wie Familien) über- belastet t werden
These 2: Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik behandeln psychische Krankheiten zweckmässig, effizient und wirtschaftlich machen wieder arbeitsfähig.
These 2: Psychiatrie ist effizient. Herausforderungen bei der Rehabilitation psychisch Kranker in die Arbeitswelt Charakteristika schwerer psychischer Krankheiten: In der akuten Krankheit: Energie und Ausdauer!!! Konzentration, Aufmerksamkeit!!! Optimismus! Einschätzungen unrealistisch!! emotionale und leistungsmässige Konstanz und Belastbarkeit!!! Empfindlichkeit, Kränkbarkeit!! Im Langzeitverlauf oft phasenhafter h Verlauf!!! Generell: Tabu-Schwelle; Stigmatisierung!!! Häufigkeit hoch, mit vermehrter Therapiebedürftigkeit
These 2: Psychiatrie ist effizient. Psychiatrie macht viel für Integration. Behandlung psychischer Krankheiten mit wirksamen, zweckmässigen und effizienten Methoden: psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen Psychopharmaka h Unterstützung mobilisieren im psychosozialen Umfeld der Patienten Förderung der Arbeitsintegration i t ti generell: Arbeitsintegration über IV, Taggeldversicherungen Frühinterventionen über Casemanagement von Versicherungen Förderung arbeitszentrierter Ansätze im Kanton Aargau PDAG, Kliniken Barmelweid, Hasel und Schützen: Job-Coaching Klinik Schützen: Gruppen «Psyche und Arbeit» Kooperation Psychiatrie- Wirtschaft: z.b. ABB / IfA Baden
These 2: Psychiatrie i ist effizient. i Die Psychiatrie macht viel für die Arbeitsfähigkeit. Rest- und Begleit-Symptomen effizient behandeln: Kern-Symptome begleitende Ängste und Depressionen Patienten bezüglich Arbeit realistisch unterstützen: So lang wie nötig, aber so kurz wie möglich krankschreiben. Möglichkeiten realistisch einschätzen; Arbeit ist nicht Therapie. Patienten aktiven Player in Planung und Umsetzung fördern Psychosoziale Realität der konkreten Arbeitsstelle erfassen Weiteres psychosoziales Umfeld mit einbeziehen (Lebens- und Beziehungssituation, weiteres Umfeld, Transkulturelles) Alle Beteiligten koordinieren: Helfersystem, Arbeitswelt innerpsychische Aspekte von Arbeit bearbeiten
Exkurs: Arbeitsfähigkeit psychiatrisch-psychotherapeutisch i h h th ti h steigern. Fokus auf innerpsychischen Stellenwert von Arbeit. Eigene Erwartungen an Leistung, Erfolg, Belohnung Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit Eigene Voraussetzungen für Arbeitsfähigkeit Erwartungen an Unterstützung etc. aus Umgebung Herkunft, transkulturelle Aspekte, Werte Arbeit ist mehr als Broterwerb: Sinnstiftung, Identität, Soziales Traumatische Erschütterung des bisherigen Arbeits- und arbeitsbezogenen Selbstkonzepts bearbeiten Mögliche neue eigene Motivatoren
These 3: Die Zukunft fordert von Betrieben ohnehin eine Entwicklung, die die Integration von Menschen mit psychischen Problemen fördert.
These 3: Aktuelle Trends in der Arbeitswelt helfen Zunahme der Häufigkeit arbeitsinduzierter Krankheiten wie Burnout, Mobbing Wettbewerb der Arbeitgeber um Arbeitskräfte ganzheitlich, h Freude, Teamkultur, Sinn gesunde Unternehmen; Weiterbildung der Mitarbeitenden, auch in Stressbewältigung ökologisch nachhaltig die steigende Flexibilität von Arbeitnehmern und Arbeitgebern Arbeitsplätze für Teilzeitarbeitende, Ältere, weniger Belastbare/Kranke Tagesstrukturen, Kinderbetreuung längere Lebensarbeitszeit mehr Schulung, Weiter-und Fortbildung lebenslang erhöhte Leadership-Kompetenz der Führungskräfte im p p g Personalbereich
These 4: Zwingend und möglich: Weitere Massnahmen für die Erhaltung und Steigerung g von Arbeitsfähigkeit und Reintegration - zwischen Psychiatrie, Wirtschaft und Gesellschaft konzertiert.
These 4: Weitere Massnahmen sind nötig. Ansatzpunkt: suboptimale Strukturen. Medizinisch-therapeutische Hilfe oft zu spät: Intensivere Hilfen oft erst nach Monaten einsetzend (ambulant, tagesklinisch, stationär) Zu wenig Focus auf Arbeits-Reintegration Versicherungen erst seit kurzem integrationsfördernd. Neu: IV- Frühintervention (nach 5. IV-Revision) Case Management der Versicherungen (KTG, PK) Arbeitswelt oft unbeholfen, überfordert: zu wenige Modelle, zu wenig Kenntnisse bei Arbeitgebern? zu wenig unterstützende Strukturen am Arbeitsplatz? Für Arbeitgeber zu wenig direkte Anreize.
These 4: Weitere Massnahmen sind nötig. Konkrete Ansätze für bessere Integration. Basis: Integration ist gesellschaftlich notwendig, aus ethischer und oekonomischer Sicht. Bessere Arbeitsintegration psychisch Kranker durch: Mehr Kenntnis über die guten Erfolgsaussichten für Behandlung und Wiedererlangen der Arbeitsfähigkeit bei psychischen Leiden Optimierung der Dauer von Arbeitsunfähigkeit durch früheren und genügend intensiven Einsatz der nachgewiesen effizienten Therapien («frappez vite et fort»). Versicherungen: konsequent «Integration vor Rente» Hürden eliminieren, z.b. im Grenzbereich Therapie Integration Mehr Flexibilität der Arbeitgeber und mehr Kommunikation bezüglich unterschiedlicher Leistungslevels in der Arbeitswelt mehr Modelle für individuelle Anliegen und psychische Probleme in der Arbeitswelt Gesellschaftliche Anreize für integrationsfreundliche Arbeitgeber
These 4: Weitere Massnahmen sind notwendig. Bessere Integration im Einzelfall - konkret. Helfersystem koordinieren: Widersprüche eliminieren, Verwirrung abbauen Relevante gemeinsame Sichtweise erarbeiten Vorgehens- und Behandlungsplan mit den verschiedenen Akteuren koordinieren ACHTUNG: Wer übernimmt den Lead? Mit Betroffenen: Klare Absprachen, Ziele und Abmachungen Während der Krankheit Bei (Wieder-) Einstieg als Langzeitperspektive im Sinne einer langfristigen Rückfallprophylaxe
Take Home Messages. Die Wirtschaft und die Betriebe müssen die Integration von Menschen mit psychischen Problemen schaffen. Auch aus oekonomischer Sicht. Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik behandeln psychische h Krankheiten zweckmässig, effizient und wirtschaftlich machen wieder arbeitsfähig. Die Zukunft fordert von Betrieben ohnehin eine Entwicklung, die die Integration von Menschen mit psychischen Problemen fördert. Zwingend und möglich: Weitere Massnahmen für Arbeitsfähigkeit und Reintegration - zwischen Psychiatrie, Wirtschaft und Gesellschaft konzertiert.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. med. Hanspeter Flury Executive MBA HSG Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Schützen Rheinfelden Klinik für Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie