qu.int.as Managementanforderungen der BGW zum Arbeitsschutz (MAAS-BGW) Integration des Arbeitsschutzes in QM-Systeme nach IQMP-Reha



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Transkript:

Unternehmer qu.int.as Managementanforderungen der BGW zum Arbeitsschutz (MAAS-BGW) Integration des Arbeitsschutzes in QM-Systeme nach IQMP-Reha FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

Unternehmer

qu.int.as Unternehmer Managementanforderungen der BGW zum Arbeitsschutz (MAAS-BGW) Integration des Arbeitsschutzes in QM-Systeme nach IQMP-Reha FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

Unternehmer Impressum Managementanforderungen der BGW zum Arbeitsschutz (MAAS-BGW) Integration des Arbeitsschutzes in QM-Systeme nach IQMP-Reha Stand 08/2010 2010 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege BGW Alle Rechte vorbehalten. Alle Texte, Verweise und Abbildungen unterliegen dem Urheberrecht. Sie dürfen weder für kommerzielle Zwecke noch zur bloßen Weitergabe kopiert, verändert oder Dritten zugänglich gemacht werden. Verstöße hiergegen können zu Strafbarkeit und zur Schadensersatzpflicht führen. Unter Hinweis auf 5 Absatz 3 Markengesetz und das deutsche Urheberrecht nimmt die BGW außerdem Titelschutz und Copyright in Anspruch in allen Schreibweisen und Darstellungsformen für MAAS-BGW. Herausgeber Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege BGW Hauptverwaltung Pappelallee 35/37 22089 Hamburg Telefon: (040) 202 07-0 Telefax: (040) 202 07-24 95 www.bgw-online.de Bestellnummer TQ-MAAS5 Inhaltliche Erarbeitung/Redaktion BGW Präventionsdienste, Abteilung qu.int.as Gestaltung und Satz Terminal 4 Verlag GmbH, Hamburg Druck MAREIS Druck GmbH, Weißenhorn Gedruckt auf Profisilk chlorfrei, säurefrei, recyclingfähig, biologisch abbaubar nach ISO-Norm 9706. 4 Impressum

Inhalt 0 Einleitung................................................. 9 0.1 Allgemeines................................................ 9 0.2 Grundsätze zur Integration des Arbeitsschutzes in das Managementsystem..... 9 0.3 Beziehung der MAAS-BGW zum Qualitätsmodell nach IQMP-Reha........ 10 0.4 Umsetzung der MAAS-BGW für IQMP-Reha......................... 10 0.5 Anwendungsbereich......................................... 11 0.6 Standortbestimmung zum Arbeitsschutz............................ 12 1 Führung................................................. 15 1b1 Ausrichtung der Organisationsstruktur und Führungsarbeit an dem Leitbild.... 15 1b1-BGW 1 Verpflichtung der Leitung............................. 15 1b1-BGW 2 Verantwortung und Befugnisse festlegen.................. 15 1b1-BGW 3 Beauftragter der Leitung............................. 16 1b2 Sicherstellen eines Prozesses für die Bewertung und Verbesserung von Ergebnissen............................................ 17 1b2-BGW 1 Managementbewertung durchführen..................... 17 1d1 Motivierende und anerkennende Führungsarbeit...................... 18 1d1-BGW 1 Mitarbeiter beteiligen Zufriedenheit der Mitarbeiter ermitteln und fördern............................... 18 1d1-BGW 2 Kommunikation regeln.............................. 18 2 Politik und Strategie......................................... 19 2c1 Entwicklung von Politik und Strategie............................. 19 2c1-BGW 1 Arbeitsschutzpolitische Grundsätze entwickeln, Arbeitsschutzziele ableiten und festlegen............................... 19 3 Mitarbeiter............................................... 20 3b1 Qualifikationen ermitteln...................................... 20 3b1-BGW 1 Qualifizierungsbedarf ermitteln........................ 20 3b2 Qualifikationen fördern und aufrechterhalten........................ 20 3b2-BGW 1 Wirksamkeit der Schulungen beurteilen................... 20 Inhalt 5

Unternehmer 4 Partnerschaften und Ressourcen................................. 21 4c1 Managen von Gebäuden und Einrichtungen........................ 21 4c1-BGW 1 Bereitstellung von Ressourcen.......................... 21 4c1-BGW 2 Infrastruktur und Arbeitsumgebung managen............... 21 4c1-BGW 3 Prüfung und Wartung............................... 22 4c1-BGW 4 Überwachungs- und Messmittel managen................. 23 4c2 Managen von Material....................................... 24 4c2-BGW 1 Den Beschaffungsprozess regeln........................ 24 5 Prozesse................................................. 26 5a1 Prozessmanagement sicherstellen................................ 26 5a1-BGW 1 Das QM-Handbuch um die Inhalte des Arbeitsschutzes erweitern............................ 26 5a1-BGW 2 Arbeitsschutzdokumente managen...................... 26 5a1-BGW 3 Arbeitsschutzaufzeichnungen managen................... 27 5a1-BGW 4 Arbeitsschutz und Kundenanforderungen.................. 28 5a1-BGW 5 Arbeitsschutz in den Prozessen verwirklichen............... 29 5a1-BGW 6 Kontinuierlich Daten zum Arbeitsschutz ermitteln und analysieren.. 30 5a2 Hygiene, Arbeitsschutz, Brandschutz und Sicherheit gewährleisten......... 31 5a2-BGW 1 Gesetzliche, berufsgenossenschaftliche und behördliche Anforderungen ermitteln und umsetzen................... 31 5a2-BGW 2 Spezielle arbeitsmedizinische Vorsorge................... 32 5a2-BGW 3 Gefährdungsermittlung und -beurteilung durchführen.......... 33 5a2-BGW 4 Umgang mit biologischen und chemischen Arbeitsstoffen....... 34 5a2-BGW 5 Regelungen für Betriebsstörungen und nichtmedizinische Notfälle treffen................................... 35 5b1 Prozesse systematisch verbessern................................ 36 5b1-BGW 1 Umfassendes Fehlermanagement....................... 36 5b3 Lernprozesse für Verbesserung nutzen............................. 37 5b3-BGW 1 Arbeitsschutz bei internen Audits berücksichtigen............ 37 6 Inhalt

5c2 An Patienten und Interessengruppen orientierte Dienstleistungen und Angebote entwickeln......................................... 39 5c2-BGW 1 Integration des Arbeitsschutzes in die Prozessabläufe planen......................................... 39 5c2-BGW 2 Arbeitsschutzanforderungen bei der Dienstleistung berücksichtigen................................... 40 Checkliste...................................................... 41 Standortbestimmung zur Zertifizierung nach MAAS-BGW für IQMP-Reha Glossar....................................................... 44 Kontakt....................................................... 50 Impressum...................................................... 4 Inhalt 7

Unternehmer 8

0 Einleitung 0.1 Allgemeines BGW qu.int.as verknüpft Qualitätsmanagement und Arbeitsschutz eng miteinander. Mit qu.int.as unterstützt die BGW Unternehmen dabei, auf erfolgreiche Weise sichere und gesunde Arbeits bedingungen zu gestalten und zugleich ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Und dies wiederum schafft optimale Voraussetzungen für die Gesundheit und Motivation aller Mitarbeiter 1 und somit für quali tativ hochwertige Dienstleistungen. Basis des Präventionsangebotes qu.int.as ist ein von der BGW entwickelter und erprobter Standard: die Managementanforderungen der BGW zum Arbeitsschutz (MAAS-BGW) 2. Mit Hilfe der vorliegenden MAAS-BGW für das Integrierte Qualitätsmanagement-Programm-Reha (IQMP-Reha) kann eine Rehabilitationseinrichtung den Arbeitsschutz fest in ihrem Qualitäts - managementsystem (QM-System) verankern. Ist das integrierte Managementsystem erfolgreich im Unternehmen etabliert, kann die gemeinsame Zertifizierung nach IQMP-Reha und MAAS- BGW erfolgen. Nach erfolgreicher Einführung und Zertifizierung profitieren Rehaeinrich tun gen nicht nur von den positiven Wechselwirkungen von Qualitäts manage ment und Arbeitsschutz, sondern kommen auch in den Genuss der finanziellen Förderung durch die BGW. Informa tionen und Unterstützungsangebote hierzu finden Sie im Internet unter www.quintas-online.de 0.2 Grundsätze zur Integration des Arbeitsschutzes in das Managementsystem Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter lassen sich auf effiziente Weise erreichen, wenn der Arbeitsschutz fester Bestandteil der betrieblichen Prozesse ist. Dazu muss die Einrichtung ein integriertes Managementsystem erfolgreich aufbauen, dokumentieren, aufrechterhalten und dessen Wirksamkeit ständig verbessern. Wird der Arbeitsschutz auf diese Weise in das QM-System integriert, besteht der besondere Vorteil darin, dass die üblichen Managementmethoden dabei auch für das Management des be trieb - lichen Arbeitsschutzes genutzt werden. Die Merkmale eines solchen Systems sind: Es wird von der Einrichtungsleitung verantwortet. Es bezieht die Mitarbeiter aktiv ein. Es beinhaltet einen systemorientierten Managementansatz. Es ist prozessorientiert angelegt (Prozessmanagement). Es beinhaltet Instrumente für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess nach dem Plan-Do-Check-Act (PDCA)-Zyklus. Es basiert auf sachbezogenen Entscheidungen (Zahlen, Daten, Fakten). Es erfüllt bestimmte Mindestanforderungen an die Dokumentation. 1 In diesen Manage ment - anforderungen sind Frauen und Männer gleichermaßen ange - sprochen. Der besseren Lesbarkeit halber wird in diesem Dokument nur die männliche Form gewählt. 2 Die BGW hat bereits die MAAS-BGW für die Integration des Arbeits - schutzes in QM-Systeme nach DIN EN ISO 9001:2008, EFQM, KTQ-Krankenhaus und QEP entwickelt. Weitere Anpassungen der MAAS-BGW an andere zertifizierbare QM- Modelle werden folgen. Dabei stellt die BGW jeweils die Anforderungs - gleichheit zwischen den verschiedenen Versionen der MAAS-BGW sicher. 0 Einleitung 9

Unternehmer 0.3 Beziehung der MAAS-BGW zum Qualitätsmodell IQMP-Reha Die MAAS-BGW für IQMP-Reha ergänzen das Integrierte Qualitätsmanagement-Programm- Reha um das Thema Arbeitsschutz. Die in diesem Dokument aufgestellten arbeitsschutzspezi - fischen Managementanforderungen lassen sich nur erfüllen, wenn auch die Anforderungen an ein QM-System nach dem IQMP-Reha-Manual in der Version 3.0 erfüllt sind. Aufbau der MAAS-BGW für IQMP-Reha Die MAAS-BGW für IQMP-Reha folgen der IQMP-Reha-Systematik, bestehend aus Kriterien, Teilkriterien und Indikatoren, und sind in Tabellenform dargestellt (siehe Beispieltabelle). Jede Tabelle beinhaltet ein Teilkriterium zum Arbeitsschutz, das durch mehrere Indikatoren beziehungsweise Nachweise konkretisiert wird. Die Leitfragen unterstützen bei der Bearbeitung und dienen als mögliche Fragen für ein internes Audit. Inwieweit eine Anforderung zur Integration des Arbeitsschutzes in das Managementsystem bereits erfolgreich bearbeitet ist, kann die Einrichtung in der rechten Tabellenspalte kennzeichnen. Die Bezüge zu IQMP-Reha sowie die Umsetzungshinweise helfen die Anforderungen inhaltlich zuzuordnen und umzusetzen. Das Glossar unterstützt das fachliche Verständnis und die einheitliche Verwendung der wichtigsten Begriffe dieses Dokumentes. Nummerierung des Teilkriteriums zum Arbeitsschutz Hier ist das Teilkriterium zum Arbeitsschutz formuliert. Alle Teilkriterien der MAAS-BGW müssen nach Maßgabe der sie konkretisierenden Nachweise beziehungsweise Indikatoren umgesetzt und erfüllt werden. 1 Hier finden Sie konkrete Nachweise beziehungsweise Indikatoren zur ausführlichen Bearbeitung des Teilkriteriums. Leitfragen unterstützen Sie bei der Umsetzung und dienen als mögliche Fragen für ein internes Audit. Umsetzungshinweise: Ausgewählte Sachverhalte werden zum besseren inhaltlichen Verständnis erläutert und sollten bei der Bearbeitung des Teilkriteriums berücksichtigt werden. 0.4 Umsetzung der MAAS-BGW für IQMP-Reha Mit der Integration des Arbeitsschutzes in das Qualitätsmanagement nach IQMP-Reha wird der prozessorientierte Ansatz des IQMP-Reha-Katalogs für das Management des betrieblichen Arbeitsschutzes nutzbar gemacht. 10 0 Einleitung

Das Vorgehen zur inhaltlichen Bearbeitung der MAAS-BGW kann wie zu IQMP erfolgen. Es bietet sich an, bereits eingerichtete Arbeitsgruppen beizubehalten. Für die Integration des Arbeitsschutzes sollten unbedingt die Fachkraft für Arbeitssicherheit, der Betriebsarzt und die Sicherheitsbeauftragten in die Teams eingebunden werden. Bei Bedarf sind weitere Arbeits - schutzexperten, der Managementbeauftragte oder die Einrichtungsleitung einzubeziehen. Das Bewertungsverfahren nach MAAS-BGW unterscheidet sich vom IQMP-Reha-Verfahren in folgender Weise: Im Unterschied zum IQMP-Verfahren besteht für die Zertifizierung nach MAAS-BGW keine Verpflichtung zur Erstellung eines schriftlichen Selbstbewertungsberichts zum Arbeitsschutz. Ein Bewertungssystem, und damit auch die Feststellung der Zertifizierungsreife durch eine Mindestpunktzahl, ist nach MAAS-BGW nicht vorgesehen. Anstelle der Selbstbewertungsmethode führt die Einrichtung nach MAAS-BGW regelmäßig Managementbewertungen (siehe MAAS-BGW, 1b2-BGW 1) und integrierte interne Audits (siehe MAAS-BGW, 5b3-BGW 1) durch und erbringt die hierzu geforderten Nachweise. Wenn eine Einrichtung sich entscheidet analog zur Qualität einen Selbstbewertungsbericht zum Arbeitsschutz zu erstellen, kann dieser Selbstbewertungsbericht, auf Wunsch der Einrichtung, im Rahmen der Fremdbewertung vor Ort geprüft und als Nachweis für den internen Auditbericht und die Durchführung der Managementbewertung nach MAAS-BGW, 5b3-BGW 1 und 1b2-BGW 1 anerkannt werden. Der Selbstbewertungsbericht zum Arbeits - schutz muss die entsprechenden Maßstäbe, die für ein internes Audit und eine Manage mentbewertung nach MAAS-BGW für IQMP gelten, vollständig erfüllen. 0.5 Anwendungsbereich Die MAAS-BGW beinhalten die Anforderungen der BGW an eine systematische und nachhaltige Organisation des Arbeitsschutzes in einer Einrichtung. Sie können von allen Reha - bilitationseinrichtungen genutzt werden, die ein Qualitätsmanagementsystem nach IQMP- Reha aufgebaut oder in Planung haben. Die MAAS-BGW sind kein Katalog von Maßnahmen zur Erfüllung der in Vorschriften und Regeln erhobenen Arbeitsschutzanforderungen. Der Nachweis der Konformität zu den MAAS-BGW entbindet die Unternehmersleitung daher auch nicht von ihrer Pflicht zur 0 Einleitung 11

Unternehmer Erfüllung der geltenden Vorschriften und Regeln. Ein funktionierendes Qualitätsmanage - mentsystem mit integrierem Arbeitsschutz (qu.int.as-system) trägt jedoch wesentlich dazu bei, die gesetzlichen und behördlichen Anfor de rungen systematisch umzusetzen und damit den Arbeitsschutz kontinuierlich zu verbessern. Für eine erfolgreiche Zertifizierung setzt die BGW grundsätzlich voraus, dass alle Arbeits - schutzanforderungen erfüllt sind. Es ist daher zu empfehlen, den Zertifizie rungs prozess nicht einzuleiten, bevor nicht alle Teilkriterien bearbeitet sind und die zugeordneten Leitfragen beantwortet werden können. Ob eine Einrichtung die Zertifizierungsreife nach MAAS-BGW erreicht hat, kann mit Hilfe der Standortbestimmung zur Zertifizierung (siehe Checkliste Seite 41) geprüft werden. 0.6 Standortbestimmung zum Arbeitsschutz Bevor Sie mit der Integration des Arbeitsschutzes in Ihr QM-System beginnen, sollten Sie bestimmte Standards im Arbeitsschutz erfüllen. Eine erste Orientierung bietet Ihnen die Standortbestimmung zum Arbeitsschutz. Mit ihrer Hilfe können Sie schnell und unkompliziert prüfen, welche notwendigen Arbeitsschutzmaßnahmen in Ihrem Unternehmen bereits umgesetzt sind. Sollten noch nicht alle Standards erfüllt sein, unterstützt Sie die BGW mit Handlungshilfen und Informationen. Die Spalte Hier finden Sie ausgewählte Informationen führt Sie zum jeweils passenden Angebot. Die aufgeführten Broschüren können Sie aus dem Internet - angebot der BGW unter www.bgw-online.de direkt herunterladen oder dort über den Info - korb bestellen. Branchenspezifische Erläuterungen finden Sie unter www.bgw-online.de 3 Kundenzentrum 3 Gesund und sicher arbeiten. Grundlegende Hinweise zu den relevanten Arbeitsschutz themen erhalten Sie in der BGW-Schrift BGR A1 Grundlagen der Prävention (Bestell-Nr. BGRA1). 12 0 Einleitung

Hier finden Sie ausgewählte Informationen Erledigt? 1 Haben Sie eine Fachkraft für Arbeitssicherheit und einen Betriebsarzt schriftlich bestellt und deren Aufgaben konkret beschrieben? BGW-Schrift: Informationen zur BGV A2 Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit (Bestell-Nr. TP-BGVA2) bgw-online.de > Suchbegriff: Arbeitsschutz-Betreuung 2 Ist die erforderliche Anzahl an Sicherheitsbeauftragten BGW-Schrift: Sicherheitsbeauftragte im Betrieb benannt (notwendig ab 20 Mitarbeitern)? (Bestell-Nr. TP-SiB) 3 Berücksichtigen Sie Sicherheit und Gesundheitsschutz bgw-online.de > Suchbegriff: Gesund und sicher Ihrer Mitarbeiter bereits bei der Planung von arbeiten Arbeitsabläufen und -verfahren? BGW-Schrift: bgw kompakt für Ihre Branche 4 Werden die erforderlichen arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen (gegebenenfalls auch Schutzimpfungen) regelmäßig durchgeführt und dokumentiert? Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) BG-Vorschriften: Arbeitsmedizinische Vorsorge (Bestell-Nr. BGVA4) 5 Besteht für alle Arbeitsbereiche eine aktuelle BGW-Schrift: bgw check für Ihre Branche Gefährdungs beurteilung, leiten Sie hieraus geeignete bgw-online.de > Suchbegriff: Gefährdungsbeurteilung Schutzmaß nahmen ab und setzen Sie diese um? www.baua.de > Themen von A-Z 6 Stehen Ihren Mitarbeitern die erforderlichen Betriebs - BG-Informationen: Sicherheit durch anweisungen, zum Beispiel beim Einsatz von Gefahr - Betriebsanweisungen (Bestell-Nr. BGI578) stoffen und Biostoffen, zur Verfügung? bgw-online.de > Suchbegriff: Bausteine 7 Entsprechen Arbeitsumgebung und Infrastruktur bewährten Standards zur Vermeidung von Gefahren für Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeiter? www.bgw-online.de > Suchbegriff: Gesund und sicher arbeiten www.baua.de > Themen von A-Z BG-Informationen: Mensch und Arbeitsplatz (Bestell-Nr. BGI523) 8 Werden Arbeitsmittel regelmäßig auf ihren sicheren Zustand geprüft und die Ergebnisse erfasst? Betriebssicherheitsverordnung BG-Vorschriften: Elektrische Anlagen und Betriebsmittel (Bestell-Nr. BGVA3) Spezielle Prüfgrundlagen bestehen zum Beispiel für Medizinprodukte und Autos; vergleiche www.bgw-online.de > Suchbegriff: Gesund und sicher arbeiten Fortsetzung auf der folgenden Seite 0 Einleitung 13

Unternehmer Hier finden Sie ausgewählte Informationen Erledigt? 9 Finden regelmäßig vor Aufnahme einer neuen Tätigkeit und danach Unterweisungen zu relevanten rechtlichen Bestimmungen, sicherem und gesunden Verhalten bei der Arbeit sowie zu einer sachgerechten Anwendung von Schutzausrüstungen und Arbeitsmitteln statt? BG-Vorschriften: Grundsätze der Prävention (Bestell-Nr. BGRA1) BGW-Schrift: Unterweisung in der betrieblichen Praxis (Bestell-Nr. RGM8) www.baua.de > Themen von A-Z 10 Organisieren und dokumentieren Sie Maßnahmen für die Notfallvorsorge und Erste Hilfe? BG-Vorschriften: Grundsätze der Prävention (Bestell-Nr. BGRA1) BG-Vorschriften: Sicherheits- und Gesundheitsschutz - kennzeichnung am Arbeitsplatz (Bestell-Nr. BGVA8) BG-Informationen: Erste Hilfe (Bestell-Nr. BGI503); Arbeitssicherheit durch vorbeugenden Brandschutz (BGI560) 14 0 Einleitung

1 Führung Teilkriterien 1b, 1d: Arbeitsschutz-Spezifizierungen Teilkriterien 1a, 1c, 1e: zurzeit keine Arbeitsschutz-Spezifizierungen 1b1 Ausrichtung der Organisationsstruktur und Führungsarbeit an dem Leitbild 1b1-BGW 1 Verpflichtung der Leitung Die Einrichtungsleitung verpflichtet sich, ein qu.int.as-system in der Einrichtung zu verwirklichen und weiterzuentwickeln sowie dessen Wirksamkeit ständig zu verbessern. 1 Aufgaben und Verantwortungen für den Bereich Arbeits - schutz sind schriftlich festgelegt, arbeitsschutzpolitische Grundsätze sind verabschiedet und Arbeitsschutzziele festgelegt. Eine Managementbewertung wurde durchgeführt. Wie kommen Sie Ihrer Verpflichtung zur Entwicklung und Umsetzung eines qu.int.as-systems nach? 2 Regelmäßige Unterweisungen und Schulungen zum Wie stellen Sie sicher, dass Mitarbeiter und Beauftragte Arbeitsschutz werden durchgeführt. im Arbeitsschutz die Bedeutung des Arbeitsschutzes für sich erkennen und entsprechend handeln? Umsetzungshinweise: Den Nachweis über die Einhaltung der Verpflichtung erbringt die Einrichtungsleitung, indem sie alle Führungskräfte und Mitarbeiter auf die Erfüllung der Anforderungen des Arbeitsschutzes sowie der jeweiligen gesetzlichen, berufsgenossenschaftlichen und behördlichen Anforderungen zum Arbeitsschutz verpflichtet und ihnen insbesondere verdeutlicht, wie wichtig es ist, aktiv am Arbeitsschutz mitzuwirken und sich stets sicherheitsgerecht und gesundheitsbewusst zu verhalten, die arbeitsschutzpolitischen Grundsätze festlegt, sicherstellt, dass Arbeitsschutzziele festgelegt werden und Managementbewertungen auch in Bezug auf den Arbeitsschutz durchführt. 1b1-BGW 2 Verantwortung und Befugnisse festlegen Die Einrichtungsleitung legt Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten im Arbeitsschutz fest. 1 In Funktions- oder Stellenbeschreibungen beziehungsweise in Beziehungs-/Verantwortungsmatrices sind Verantwor tungen und Befugnisse im Arbeitsschutz erläutert und den Mitarbeitern durch eine geregelte Kommunikation bekannt. Inwieweit haben Sie festgelegt, wer im Arbeitsschutz wofür zuständig und verantwortlich ist und welche Befugnisse Personen und Gremien der Einrichtung haben? Wie werden die Mitarbeiter darüber informiert, wer für welche Arbeits schutzaufgaben zuständig und verantwortlich ist? Umsetzungshinweise: Festlegungen, wer beim Arbeitsschutz wofür zuständig beziehungsweise verantwortlich ist und wie die Aufgaben wahrzunehmen sind, werden in die Aufbauorganisation der Einrichtung eingebunden und dort zum Beispiel als Beziehungsmatrix dargestellt. 1 Führung 15

Unternehmer 1b1-BGW 3 Beauftragter der Leitung Die Leitung bestellt einen Beauftragten für die Integration des Arbeitsschutzes in das Managementsystem der Einrichtung und bindet ihn in die Führung der Einrichtung ein oder nimmt die Aufgaben dieses Beauftragten selbst wahr. 1 Ein Beauftragter der obersten Leitung ist schriftlich benannt. Hat die Einrichtungsleitung eine geeignete Person zum Beauftragten für die Integration des Arbeitsschutzes in das Managementsystem der Einrichtung benannt? 2 Verantwortung und Befugnisse des Beauftragten sind Inwieweit sind die festgelegten Befugnisse des Beauf - genau festgelegt. tragten geeignet, die Arbeitsschutzanforderungen in das Management der Einrichtung zu integrieren? 3 Weitere Beauftragte zum Arbeitsschutz (zum Beispiel Strahlenschutzbeauftragte) sind bestellt. Wodurch stellt die Einrichtungsleitung sicher, dass andere Beauftragte entsprechend gesetzlicher, berufsgenossenschaftlicher und behördlicher Anforderungen bestellt werden und die dort vorgesehenen Aufgaben wahr nehmen können? Umsetzungshinweise: Der Beauftragte der obersten Leitung berät und unterstützt die Einrichtungsleitung sowie die Führungskräfte und Mitarbeiter bei der Entwicklung, Umsetzung und Verbesserung des Arbeitsschutzmanagements als Bestandteil eines Qualitätsmanagements und wirkt auf die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen hin. Der Beauftragte ist in diesem Sinne verantwortlich für die Entwicklung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und Verbesserung des Arbeitsschutzmanagements, die regelmäßige Berichterstattung über Ergebnisse und notwendige Verbesserungen gegenüber der Einrichtungsleitung und die Förderung der Beteiligung aller Mitarbeiter der Einrichtung Nach dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) hat der Unternehmer Betriebsärzte ( 2 ASiG) und Fachkräfte für Arbeitssicherheit ( 5 ASiG) schriftlich zu bestellen. Weitere Beauftragte beraten und unterstützen die Leitung sowie die Führungskräfte und Mitarbeiter bei der Entwicklung, Umsetzung und Verbesserung des Arbeitsschutzes. 16 1 Führung

1b2 Sicherstellen eines Prozesses für die Bewertung und Verbesserung von Ergebnissen 1b2-BGW 1 Managementbewertung durchführen Die Leitung führt regelmäßig eine Bewertung der Ergebnisse des qu.int.as-systems durch. In diese Managementbewertung sind arbeitsschutz- und qualitätsbezogene Informationen einbezogen. Über die fortdauernde Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit des integrierten Managementsystems werden geeignete Aufzeich - nungen (siehe 5a1-BGW 3) geführt. 1 Die Managementbewertung muss die fortdauernde Eignung, Angemessenheit und Wirk - sam keit des integrierten Managementsystems prüfen und sicherstellen Anpassungsbedarfe für das Managementsystem einschließlich der Arbeitsschutzpolitik und Arbeitsschutz - ziele beurteilen und Entscheidungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Wirksamkeit des Managementsystems und der Arbeitsschutzmaßnahmen sowie zur bedarfsgerechten Ressourcenbereitstellung zum Ergebnis haben. Wie gehen Sie vor, um die Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit Ihres qu.int.as-systems zu überprüfen und sicherzustellen? Welche Entscheidungen und Maßnahmen leiten Sie aus der Managementbewertung zur Verbesserung des Arbeitsschutzes ab? Wird die Umsetzung überwacht? Wie werden die Ergebnisse der Managementbewertung dokumentiert? 2 Die Eingaben für die Managementbewertung enthalten folgende Informationen: Folgemaßnahmen aus vorangegangenen Managementbewertungen, Ergebnisse aus Gefährdungsbeurteilungen, Audits und sonstigen Wirksamkeitsbewertungen, die den Arbeitsschutz einbeziehen, Umsetzungsgrad der Arbeitsschutzziele, Status von Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen, Berichte und Empfehlungen von Beauftragten und externen Arbeitsschutzpartnern, Ergebnisse der internen Kommunikation und Rückmeldungen von Beschäftigten und Ergebnisse der Datenanalyse (siehe 5a1). Welche Daten, Berichte und Auswertungen ziehen Sie für die Managementbewertung konkret heran? Beziehen Sie außer arbeitsschutzbezogenen Informationen auch relevante Informationen aus dem Qualitätsmanagement (zum Beispiel Rückmeldungen von Kunden, Prozessleistungen, Status von Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen) in Ihre Managementbewertung ein? Werden beispielsweise auch Rückmeldungen von Mit ar - bei tern, die an einem Betrieblichen Eingliederung - management teilgenommen haben sowie Einschätzungen zu dessen Wirksamkeit, berücksichtigt? Umsetzungshinweise: Die integrative Bewertung muss Antworten auf Fragen liefern: Was ist im Arbeitsschutz gelaufen (Maßnahmen)? Wie ist es gelaufen (Wirksamkeit)? Was können wir in Zukunft besser machen (Verbesserungspotenziale)? Die Ergebnisse der Management bewertung versetzen die Einrichtung in die Lage, ihre Zielsetzungen zum Arbeitsschutz anzupassen, Maßnahmen für eine Verbesserung abzuleiten und Ressourcen bedarfsgerecht einzusetzen. 1 Führung 17

Unternehmer 1d1 Motivierende und anerkennende Führungsarbeit 1d1-BGW 1 Mitarbeiter beteiligen Zufriedenheit der Mitarbeiter ermitteln und fördern Die Mitarbeiter werden an der Planung, Durchführung, Überwachung und Verbesserung des qu.int.as-systems beteiligt. 1 Die Mitwirkung von Mitarbeitern wird beispielsweise durch ein betriebliches Vorschlagswesen, ein Meldewesen für Gefahrstellen und Beinahe-Unfälle von Mitarbeitern sowie Anreize für vorbildliches Verhalten gefördert. Wie wird die Beteiligung der Mitarbeiter an der Planung, Durchführung, Überwachung und Verbesserung des qu.int.as-systems sichergestellt? 2 Eine Mitarbeiterbefragung und/oder Mitarbeiter gespräche Mit welchen Methoden und Verfahren werden die An - werden in regelmäßigen Abständen wiederholt. forderungen, Wünsche und Erwartungen der Mitarbeiter an den Arbeitsschutz ermittelt und bewertet? 3 Einrichtungsleitung und Qualitätsmanagementbeauftragter Wie finden die gewonnenen Informationen Eingang in verständigen sich über die Wünsche und Erwartungen der den ständigen Verbesserungsprozess? Mitarbeiter. Umsetzungshinweise: Die Einrichtung ermittelt und erfasst Vorschläge und Anforderungen der Mitarbeiter an den Arbeitsschutz, bewertet und priorisiert diese und berücksichtigt sie entsprechend. Erfassung, Bewertung und Beschlussfassung zur Umsetzung müssen schriftlich dokumentiert werden. 1d1-BGW 2 Kommunikation regeln Die innerbetriebliche Kommunikation soll den Informationsfluss fördern und die Mitarbeiter dazu motivieren, ihre Zusammenarbeit, das sicherheitsgerechte Verhalten und die Verantwortung für die Sicherheit der anderen Mitarbeiter zu verbessern. 1 Die Einrichtungsleitung erarbeitet zusammen mit den Mitarbeitern Kommunikationsstrukturen und -regeln. Wie stellen Sie eine der Einrichtung angemessene Kommunikation sicher? 2 Bei der Erarbeitung des Kommunikationskonzeptes wird Inwieweit ist geregelt, wie Informationen und Hinweise zum der Arbeitsschutz berücksichtigt. Arbeitsschutz weitergegeben und ausgetauscht werden? 3 Die Einrichtungsleitung nimmt bei Bedarf Kontakt zur BGW, Wie wird die Kommunikation mit den Arbeitsschutz - zur Fachkraft für Arbeitssicherheit, zum Betriebsarzt und partnern sichergestellt? anderen Arbeitsschutzexperten auf. Umsetzungshinweise: Keine Ergänzung 18 1 Führung

2 Politik und Strategie Teilkriterien 2c: Arbeitsschutz-Spezifizierungen Teilkriterien 2a, 2b, 2d: zurzeit keine Arbeitsschutz-Spezifizierungen 2c1 Entwicklung von Politik und Strategie 2c1-BGW 1 Arbeitsschutzpolitische Grundsätze entwickeln, Arbeitsschutzziele ableiten und festlegen Die Leitung legt eine Arbeitsschutzpolitik fest und stellt sicher, dass hieraus verbindliche Ziele zur Steuerung der betrieblichen Arbeitsschutzaktivitäten abgeleitet werden. Die Ergebnisse werden allen Mitarbeitern vermittelt. Geeignete Aufzeichnungen (siehe 5a1-BGW 3) werden geführt. 1 Die Unternehmenspolitik enthält Aussagen zum Arbeitsschutz. Wurde die Unternehmenspolitik um die Belange des Arbeitsschutzes ergänzt? 2 In den arbeitsschutzpolitischen Grundsätzen ist das Sind die arbeitsschutzpolitischen Grundsätze geeignet, eine Prinzip der ständigen Verbesserung verankert. ständige Verbesserung des Arbeitsschutzes zu erreichen? 3 Die Arbeitsschutzziele wurden aus den arbeitsschutz - Stimmen die Arbeitsschutzziele mit den Aussagen der politischen Grundsätzen abgeleitet. arbeitsschutzpolitischen Grundsätze überein? 4 Die Arbeitsschutzziele, bis wann diese Ziele umgesetzt Ist die Terminierung nachvollziehbar? Ist die Messbarkeit werden müssen und wie die Umsetzung gemessen gewährleistet? werden soll (Maßeinheit), sind in einer Liste verzeichnet. Umsetzungshinweise: Arbeitsschutzpolitische Grundsätze müssen: auf die Größe der Einrichtung, die Art ihrer Aktivitäten, die vorhandenen Gefährdungen und die damit verbundenen Risiken zugeschnitten sein, eine Verpflichtung der Einrichtungsleitung enthalten, die Anforderungen eines umfassenden und vorbeugenden Arbeitsschutzes zu erfüllen, Verbesserungen ständig anzustreben und die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen, mit anderen politischen Grundsätzen (Qualitätspolitik) der Einrichtung übereinstimmen, die daraus abgeleiteten Ziele für alle Angehörigen der Einrichtung verbindlich machen, auf Veranlassung der Einrichtungsleitung allen Mitarbeitern der Einrichtung mitgeteilt und von diesen verstanden werden und hinsichtlich ihrer Angemessenheit fortdauernd bewertet werden. 2 Politik und Strategie 19

Unternehmer 3 Mitarbeiter Teilkriterien 3b: Arbeitsschutz-Spezifizierungen Teilkriterien 3a, 3c, 3d, 3e: zurzeit keine Arbeitsschutz-Spezifizierungen 3b1 Qualifikationen ermitteln 3b1-BGW 1 Qualifizierungsbedarf ermitteln Die Einrichtungsleitung muss die erforderlichen Kompetenzen für Führungskräfte, Mitarbeiter und Arbeitsschutz - beauftragte definieren und Festlegungen treffen und aufrechterhalten die sicherstellen, dass alle Mitarbeiter ausreichend qualifiziert und geeignet sind, um ihre Pflichten und Zuständigkeiten für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu erfüllen. 1 Die Einrichtungsleitung legt für bestimmte Arbeitsschutz - aufgaben die erforderlichen Kompetenzen fest und ermittelt den notwendigen Qualifizierungsbedarf. Welche Maßnahmen ergreift die Einrichtung, damit die Mitarbeiter, Führungskräfte und die für den Arbeitsschutz beauftragten Personen ihre Pflichten und Zuständigkeiten für den Arbeitsschutz erfüllen können? 2 Die Schulungen zum Arbeitsschutz berücksichtigen die Wie wird der Qualifizierungsbedarf der Mitarbeiter, unterschiedlichen Grade von Verantwortlichkeiten, bezogen auf den Arbeitsschutz, ermittelt? Wie wird der Fähigkeiten und Bildung der Teilnehmer. festgestellte Schulungsbedarf gewährleistet? Umsetzungshinweise: Keine Ergänzung 3b2 Qualifikationen fördern und aufrechterhalten 3b2-BGW 1 Wirksamkeit der Schulungen beurteilen Die Einrichtung beurteilt die Wirksamkeit der Schulungen und stellt fest, inwieweit die vermittelten Inhalte und angewandten Methoden die Mitarbeiter zu einem sicheren und gesundheitsfördernden Verhalten am Arbeits platz befähigen. 1 Die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen wird beurteilt, wobei möglichst eine Bewertung der Arbeitsschutz schulung durch die Teilnehmer hinsichtlich ihres Verständnisses und nachhaltigen Lerneffektes erfolgen sollte. Wie wird die Wirksamkeit der Schulungsmaßnahmen überprüft und beurteilt? 2 Die Einrichtungsleitung stellt sicher, dass diese Personen sich der Bedeutung und Wichtigkeit ihrer Tätigkeit bewusst sind und wissen, wie sie zum Erreichen der Arbeitschutz - ziele beitragen. Es werden Aufzeichnungen zu Ausbildung und Schulung geführt. Welche Maßnahmen verfolgt die Einrichtung, um ihre Mit ar - beiter für die Bedeutung sicherheits- und gesundheitsgerechter Verhaltensweisen zu sensibilisieren und sie zur Umset zung der Arbeitsschutzziele zu motivieren? Wie überprüfen Sie die Praxistauglichkeit und Nachhaltig keit dieser Maßnahmen? Umsetzungshinweise: Keine Ergänzung 20 3 Mitarbeiter

4 Partnerschaften und Ressourcen Teilkriterien 4c: Arbeitsschutz-Spezifizierungen Teilkriterien 4a, 4b, 4d, 4e: zurzeit keine Arbeitsschutz-Spezifizierungen 4c1 Managen von Gebäuden und Einrichtungen 4c1-BGW 1 Bereitstellung von Ressourcen Um den Arbeitsschutz und dessen Integration in das QM-System planen, verwirklichen, aufrechterhalten, überprüfen und verbessern zu können, muss die Einrichtungsleitung sicherstellen, dass die erforderlichen Ressourcen hierfür ermittelt und bereitgestellt werden. 1 Bei der Budgetplanung des Folgejahres werden mögliche anfallende Kosten für den Arbeitsschutz berücksichtigt. Wie stellt die Einrichtungsleitung sicher, dass die erforderlichen Ressourcen zur Planung, Verwirklichung und Ver - besserung des Arbeitsschutzes sowie zur Integration des Arbeitsschutzes in das Qualitätsmanagement auch künftig verfügbar sind? Umsetzungshinweise: Keine Ergänzung 4c1-BGW 2 Infrastruktur und Arbeitsumgebung managen Die Einrichtung gewährleistet eine sichere und gesundheitsgerechte Infrastruktur und Arbeitsumgebung und wirkt auf ihre ständige Verbesserung hin. 1 Die betriebliche Infrastruktur wird im Hinblick auf ihre Eignung für den Arbeitsschutz überprüft und bei Bedarf angepasst. Wie stellen Sie sicher, dass die Infrastruktur den Arbeitsschutzanforderungen genügt? Werden Erwartungen und Wünsche der Beschäftigten an die Infrastruktur ermittelt? 2 Die für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zusätzlich erforderliche spezifische Arbeitsschutzinfra - struktur wird ermittelt, bereitgestellt und aufrechterhalten. Wie gehen Sie vor, um die benötigte Arbeitsschutzinfra - struktur zu ermitteln, bereitzustellen und aufrechtzuerhalten? Wird die bereitgestellte Arbeitsschutzinfrastruktur vorschriftsmäßig eingesetzt beziehungsweise genutzt? 3 Die Einrichtung muss eine Arbeitsumgebung, in der die Beschäftigten sicher und gesundheitsgerecht arbeiten können, ermitteln, bereitstellen und aufrechterhalten sowie deren ständige Verbesserung anstreben. Werden die für eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung notwendigen Einrichtungen, Techniken, Schutzvorrichtungen und organisatorischen Bedingungen bereitgestellt? Wie nutzen Sie die Erkenntnisse aus Prüfungen, Messungen und Gefährdungsbeurteilungen, um die Arbeitsumgebung sicher und gesundheitsgerecht zu gestalten? Fortsetzung auf der folgenden Seite 4 Partnerschaften und Ressourcen 21

Unternehmer 4c1-BGW 2 Infrastruktur und Arbeitsumgebung managen Fortsetzung Umsetzungshinweise: Infrastrukturelle Ressourcen umfassen typischerweise alle Mittel, die zur betrieblichen Leistungserbringung notwendig sind. Dazu zählen technische Aspekte, wie Arbeitsstätten (Gebäude, Büros, Sanitäranlagen), Betriebs- und Arbeitsmittel (Fahrzeuge, Geräte, Büromaterial) sowie unterstützende Dienste (Transport- und Informationssysteme). Die MAAS-BGW unterscheidet hiervon die spezifische Arbeitsschutzinfrastruktur und hebt sie als besondere Komponente hervor. Hierzu zählen Persönliche Schutzausrüstungen, Hebehilfen, Kanülenabwurfbehälter und Messgeräte genauso wie räumliche (Gefahrstofflager, Sozialräume) und organisatorische Rahmenbedingungen (Flucht- und Rettungswege). Die Arbeitsumgebung bezieht sich auf die Bedingungen, unter denen die Arbeit ausgeführt wird. Sie wird durch physikalische, chemische, biologische, physische, psychische und soziale Faktoren geprägt. Hierzu zählen unter anderem Atemluft und Raumtemperatur, Beleuchtung, Mengen/Konzentrationen von Gasen, Dämpfen und Stäuben, Lärmschutz, Hitzeeinwirkung, Hygienebedingungen, Arbeitszeit und Arbeits struktur. Die Gestaltung dieser Faktoren sollte unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen der Beschäftigten erfolgen (zum Beispiel familienverträgliche Arbeitszeiten). Im übergreifenden Sinn bezieht sich die Forderung nach einer sicheren und gesunden Arbeits um gebung auf Fragen der menschengerechten Gestaltung der Arbeitsplätze. 4c1-BGW 3 Prüfung und Wartung Die Einrichtung legt die notwendigen Prüf- und Wartungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur fest. Die Ermittlung, Durchführung und Bewertung dieser Maßnahmen ist durch schriftliche Festlegungen geregelt. Entsprechende Aufzeichnungen (siehe 5a1-BGW 3) werden geführt. 1 Die Einrichtung ermittelt und dokumentiert die erforder - lichen Prüf- und Wartungsmaßnahmen zum Arbeitsschutz. Die Zuständigkeiten und Befugnisse für die Durchführung der Prüfungs- und Wartungsmaßnahmen sind festgelegt. Was muss (aufgrund von Vorschriften) oder sollte (nach Gefährdungsbeurteilung) wann geprüft beziehungsweise gewartet werden? Welche Prüfmethode ist anzuwenden (Sicht-, Funktions-, Wirksamkeitsprüfungen gegebenenfalls mit besonderen Prüfmitteln)? Wer darf prüfen, was kann intern geprüft werden, was muss extern geprüft werden? 2 Die Prüfungs- und Wartungsmaßnahmen werden wiederkehrend durchgeführt und kontrolliert. Aus den Mess - protokollen, Prüfbüchern oder vergleichbaren Unterlagen geht hervor, welche Prüfungen und Wartungsmaßnahmen zu welchem Zeitpunkt von wem durchgeführt wurden und welches Ergebnis sie erzielt haben. Wann wird was von wem geprüft? Wie halten Sie die Ergebnisse fest? Welche Maßnahmen veranlassen Sie? Wie kontrollieren Sie ihre Umsetzung? 3 Im Anschluss an eine Prüfung oder Wartung wird die Frist In welchen Abständen muss (Vorschrift) oder sollte für die nächste Durchführung festgelegt. (Gefährdungsbeurteilung) erneut eine Prüfung oder Wartung veranlasst werden? Fortsetzung auf der folgenden Seite 22 4 Partnerschaften und Ressourcen

4c1-BGW 3 Prüfung und Wartung Fortsetzung Umsetzungshinweise: Grundsätzlich sind Arbeits- und Betriebsmittel vor der ersten Inbetriebnahme, nach Änderungen und Instand - setzungen sowie in regel mäßigen Zeitabständen zu prüfen. Das Prüf- und Wartungsmanagement liegt in der Organisationsverantwortung des Unternehmers. Art, Umfang und Fristen von Prüfungen sind nach der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) gefährdungsbezogen zu ermitteln und müssen passende Maßnahmen nach sich ziehen. Kriterien sind zum Beispiel spezielle Belastungen oder besondere Voraussetzungen der Beschäftigten, Erfahrungen oder Erwartungen zum Unfallgeschehen mit ähnlichen Arbeitsmitteln, Fehlerquoten oder Verschleiß. Im Allgemeinen bestehen keine starren Vorgaben zu Prüfarten, -umfang und -fristen. Stattdessen sind die konkreten Einsatz - bedingungen, Herstellerangaben, betriebliche Erfahrungen und der Stand der Technik zugrunde zu legen. Die Prüfung überwachungs - bedürftiger Anlagen erfolgt durch eine zugelassene Stelle ( 12 ff. BetrSichV). Spezielle Anforderungen werden in zutreffenden Rechts - grundlagen, wie zum Beispiel der Medizinprodukte-Betreiberverordnung und der BGV A3 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel, geregelt. 4c1-BGW 4 Überwachungs- und Messmittel managen Die Einrichtung muss die Überwachungen und Messungen, einschließlich der hierzu erforderlichen Überwachungsund Messmittel, ermitteln, die notwendig sind, um die Erfüllung der Arbeitsschutzanforderungen nachzuweisen. 1 Je nach Bedarf ist das geeignete Messmittel zum Arbeits - schutz auszuwählen, zum Beispiel Schallpegelmessgerät, Beleuchtungsmesser oder Klimamessgerät. Welche Überwachungs- und Messmittel sind zur Erfüllung der Arbeitsschutzanforderungen in der Einrichtung notwendig? 2 Die Überwachung und Aufbewahrung entspricht folgenden Anforderungen: Kalibrierung der Messmittel in festgelegten Abständen anhand von Messnormalen, Justierung und Nachjustierung der Messmittel bei Bedarf, Kennzeichnung der Messmittel mit Angaben zum Kalibrierstatus, Sicherung der Messmittel vor Verstellungen, Beschädi - gung und Verschlechterung während der Handhabung und Instandhaltung und Lagerung. Wie stellt die Einrichtung sicher, dass die Überwachungen und Messungen unter gleichen Bedingungen wiederholbar zu gleichen Messergebnissen führen? Wie stellt die Einrichtung sicher, dass gültige Mess ergeb - nisse erreicht werden? 3 Die Messergebnisse werden von den Beauftragten und Wie werden die Messergebnisse bewertet und geeignete anderen Experten bewertet. Maßnahmen werden von Maßnahmen zum Arbeitsschutz getroffen? ihnen vorgeschlagen. Umsetzungshinweise: Die Einrichtung muss sicherstellen, dass die Überwachungen und Messungen so durchgeführt werden, dass der Zweck der Überwachung und Messung erreicht wird. Wenn festgestellt wird, dass die Messmittel die Anforderungen nicht erfüllen, muss die Einrichtung die Gültigkeit früherer Messergebnisse bewerten und die Ergebnisse dieser Bewertung aufzeichnen. Geeignete Aufzeichnungen sind zu führen (5a1-BGW 3 Arbeitsschutzaufzeichnungen managen). 4 Partnerschaften und Ressourcen 23

Unternehmer 4c2 Managen von Material 4c2-BGW 1 Den Beschaffungsprozess regeln Die Einrichtung muss sicherstellen, dass die beschafften Produkte die festgelegten Arbeitsschutzanforderungen erfüllen. 1 Eine schriftliche Festlegung zur Beschaffung, entsprechend In welchen Dokumenten werden die Anforderungen an den Umsetzungshinweisen a) f), liegt vor. die schriftliche Festlegung verbindlich geregelt? 2 Die Einrichtung überprüft für die zu beschaffenden Wie wird sichergestellt, dass die zu beschaffenden Produkte die Arbeitsschutzanforderungen. Produkte die Beschaffungsanforderungen bezüglich des Arbeitsschutzes erfüllen? 3 Dienstleister werden über mögliche Gefahren informiert. Wie stellt die Einrichtung sicher, dass sich externe Dienstleister arbeitsschutzgerecht verhalten? 4 Ein Kriterienkatalog wurde mit Hilfe des Betriebsarztes Wie ist sichergestellt, dass die Arbeitsschutzanforderungen und der Fachkraft für Arbeitssicherheit erarbeitet. bei zu beschaffenden Produkten und Dienstleistungen ermittelt werden? 5 Die ermittelten Arbeitsschutzanforderungen sind Bestandteil Wie werden die ermittelten Arbeitsschutzanforderungen von Verträgen mit Lieferanten. im Rahmen der Auftragsvergabe berücksichtigt? 6 Ein Kriterienkatalog zu Anforderungen an Lieferanten Hat die Einrichtung Kriterien für die Auswahl, Beurteilung liegt vor. und Neubeurteilung von Lieferanten unter Arbeitsschutz - aspekten aufgestellt und wie werden diese berücksichtigt? 7 Die Einhaltung der Arbeitsschutzanforderungen wird Wie wird überprüft, ob die beschafften Produkte und eingekauften beispielsweise durch Sichtprüfung nach Wareneingang Dienstleistungen den Arbeitsschutzanforderungen überprüft. entsprechen? 8 In regelmäßigen Abständen werden die Arbeitsschutzan - Wie werden Lieferantenbeurteilungen vorgenommen und die forde rungen an Lieferanten überprüft und dokumentiert. daraus abzuleitenden Schlussfolgerungen aufgezeichnet? 9 Eine Arbeitsanweisung Lager oder eine Lagerordnung Gibt es Festlegungen zur sicheren Lagerung (zum Beispiel liegt vor. Gefahrstoffe, Biostoffe, Medizinprodukte, Lasten)? Fortsetzung auf der folgenden Seite 24 4 Partnerschaften und Ressourcen

4c2-BGW 1 Den Beschaffungsprozess regeln Fortsetzung Umsetzungshinweise: Die Einrichtung wählt solche Lieferanten und Dienstleister aus, die arbeitsschutzgerechte Produkte und Dienstleistungen liefern und die sich im Verantwortungsbereich der Einrichtung arbeitsschutzgerecht verhalten. Die Einrichtung legt hierzu Folgendes schriftlich fest in Bezug auf: a) Ermittlung der Arbeitsschutzanforderungen an zu beschaffende Produkte und Dienstleistungen im Vorwege der Beschaffung, b) Berücksichtigung der ermittelten Arbeitsschutzanforderungen an zu beschaffende Produkte und Dienstleistungen bei der Auftragserteilung oder Ausschreibung, c) Auswahl von Lieferanten, d) Wareneingangsprüfung beziehungsweise Prüfung der Dienstleistung, e) regelmäßigen Beurteilung von Lieferanten und f) sichere Lagerung. Geeignete Aufzeichnungen sind zu führen (5a1-BGW 3 Arbeitsschutzaufzeichnungen managen). 4 Partnerschaften und Ressourcen 25

Unternehmer 5 Prozesse Teilkriterien 5a, 5b, 5c: Arbeitsschutz-Spezifizierungen Teilkriterien 5d, 5e: zurzeit keine Arbeitsschutz-Spezifizierungen 5a1 Prozessmanagement sicherstellen 5a1-BGW 1 Das QM-Handbuch um die Inhalte des Arbeitsschutzes erweitern Die Arbeitsschutzdokumentation der Einrichtung ist fester Bestandteil der Dokumentation zum Qualitätsmanagement. Eine getrennte Dokumentation von Qualität und Arbeitsschutz erfüllt die Anforderungen nicht. 1 Arbeitsschutzpolitische Grundsätze 2 Arbeitsschutzziele 3 4 Arbeitsschutzspezifische Prozesse Arbeitsschutzrelevante Ergänzungen der Kern-, Führungsund Unterstützungsprozesse Inwieweit wurde das QM-Handbuch um die entsprechenden Arbeitsschutzinhalte erweitert? 5 Beschreibungen von Wechselwirkungen der Prozesse 6 Die in diesem Dokument geforderten schriftlichen Festlegungen zum Arbeitsschutz Umsetzungshinweise: Keine Ergänzung 5a1-BGW 2 Arbeitsschutzdokumente managen In der Einrichtung besteht ein schriftliches Verfahren zum Management arbeitsschutzrelevanter Vorgabedoku - mente. Die schriftlichen Festlegungen enthalten Regelungen zur Freigabe, Aktualisierung, Änderung, Verteilung, Lesbarkeit, Erkennbarkeit, Rücknahme und Archivierung der Dokumente. 1 Eine schriftliche Festlegung zum Management von Doku - In welchen Dokumenten werden die Anforderungen an men ten, entsprechend den Umsetzungshinweisen a) g), die schriftliche Festlegung verbindlich geregelt und wie liegt vor. sind diese Dokumente zu managen? 2 Die Arbeitsschutzdokumente sind entsprechend der Werden alle Dokumente vor Herausgabe von den festgelegten Abzeichnungsliste freigegeben. Verantwortlichen freigegeben? Fortsetzung auf der folgenden Seite 26 5 Prozesse

5a1-BGW 2 Arbeitsschutzdokumente managen Fortsetzung 3 Es werden ausschließlich aktuelle Arbeitsschutzdokumente Wie ist sichergestellt, dass immer aktuelle Dokumente verwendet. Verwendung finden? 4 Der Qualitätsmanagement-Beauftragte ist mit dem Wie wird sichergestellt, dass bewertete Dokumente verwendet Änderungsdienst beauftragt. werden? 5 Eine Verteilerliste ist erarbeitet. Wie ist sichergestellt, dass die Mitarbeiter über die für sie relevanten Dokumente verfügen können? 6 Die Arbeitsschutzdokumente sind vor ihrer Freigabe auf Gestatten die Vorgaben zur Formulierung und Gestaltung ihre Lesbarkeit hin überprüft worden. von Dokumenten eine gute Lesbarkeit? 7 Externe Arbeitsschutzdokumente werden gekennzeichnet. Ist sichergestellt, dass externe Dokumente nach diesem Verfahren gelenkt werden? 8 Die Archivierung erfolgt nach datenschutzrechtlichen Wie werden Arbeitsschutzdokumente archiviert? Maßgaben. Umsetzungshinweise: Die Einrichtung muss ein Verfahren zum Management von Dokumenten festlegen, um a) Dokumente bezüglich ihrer Angemessenheit vor ihrer Herausgabe zu genehmigen, b) Dokumente zu bewerten, sie bei Bedarf zu aktualisieren und erneut zu genehmigen, c) sicherzustellen, dass Änderungen und der aktuelle Überarbeitungsstatus von Dokumenten gekennzeichnet werden, d) sicherzustellen, dass gültige Fassungen zutreffender Dokumente an den jeweiligen Einsatzorten verfügbar sind, e) sicherzustellen, dass Dokumente lesbar und leicht erkennbar bleiben, f ) sicherzustellen, dass Dokumente externer Herkunft gekennzeichnet werden und ihre Verteilung gelenkt wird und g) die unbeabsichtigte Verwendung veralteter Dokumente zu verhindern und diese in geeigneter Weise zu kennzeichnen, falls sie aus irgendeinem Grund aufbewahrt werden. 5a1-BGW 3 Arbeitsschutzaufzeichnungen managen In der Einrichtung besteht ein schriftliches Verfahren zum Management arbeitsschutzrelevanter Aufzeichnungen (Nachweisdokumente). Die schriftlichen Festlegungen enthalten Regelungen zur Kennzeichnung, zum Schutz, zur Aufbewahrung, Wiederauffindbarkeit, Verfügung und Vernichtung der Aufzeichnungen. 1 Eine schriftliche Festlegung zum Management von Arbeits - In welchen Arbeitsschutzdokumenten werden die Anforde - schutzaufzeichnungen, entsprechend den oben genannten rungen an die schriftliche Festlegung verbindlich geregelt? Vorgaben, liegt vor. Fortsetzung auf der folgenden Seite 5 Prozesse 27

Unternehmer 5a1-BGW 3 Arbeitsschutzaufzeichnungen managen Fortsetzung 2 Die Arbeitsschutzaufzeichnungen sind gut lesbar, leicht Gibt es Regelungen dahingehend, wie zum Beispiel Form - erkennbar und auffindbar. Die Aufzeichnungen können blätter ausgefüllt werden sollen und welcher Datenträger von jedem Berechtigten eingesehen werden. eingesetzt werden soll? 3 Die Lenkungsmaßnahmen beziehen sich auf Kennzeichnung, Welche Lenkungsmaßnahmen sind in dem Verfahren Aufbewahrung, Schutz, Auffindbarkeit, Aufbewahrungs - festgelegt? frist und Verfügung von Arbeitsschutzaufzeichnungen. Umsetzungshinweise: Die Einrichtung muss ein Verfahren zum Management von Aufzeichnungen festlegen, das Folgendes regelt: die erforderlichen Kennzeichnungen, die Aufbewahrung, den Schutz, die Widerauffindbarkeit und Aufbewahrungsfrist von Aufzeichnungen sowie die Verfügung über Aufzeichnungen. 5a1-BGW 4 Arbeitsschutz und Kundenanforderungen Die Einrichtung ermittelt und bewertet die Auswirkungen ihrer kundenbezogenen Prozesse auf die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Maßnahmen zur Gestaltung der Prozesse stellen sicher, dass Kunden - anforderungen keine Gefährdungen darstellen oder damit verbundene Risiken hinreichend verringert werden. 1 Die Einrichtung ermittelt die Anforderungen Arbeitsschutzerwartungen der Beschäftigten, bezogen auf ihre jeweiligen Tätigkeiten Anforderungen und Empfehlungen von Arbeitsschutz - beauftragten und externen Arbeitsschutzpartnern Anforderungen, die in Vorschriften und Regeln erhoben werden. Welche Vorgaben, Erwartungen und Empfehlungen zum Arbeitsschutz ergeben sich aus den Kundenanforderungen? 2 Die Kommunikation mit Kunden über Inhalte, Änderungen Wie regeln Sie die Kommunikation mit Ihren Kunden und Rückmeldungen zum Arbeitsschutz ist wirksam geregelt. (zum Beispiel bei neuen Anforderungen, Änderungen der Arbeitsverfahren)? Fortsetzung auf der folgenden Seite 28 5 Prozesse