Sehr verhaltene Kreditnachfrage trotz historisch guter Finanzierungsbedingungen

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Transkript:

Zur Lage der Unternehmensfinanzierung Sehr verhaltene Kreditnachfrage trotz historisch guter Finanzierungsbedingungen 22. Mai 2014 Die deutsche Wirtschaft expandierte zu Jahresbeginn 2014 mit einer kräftigen Dynamik. Allerdings hat sich diese positive Entwicklung bisher nicht auf das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen ausgewirkt. So war trotz historisch günstiger Finanzierungsbedingungen das Gesamtvolumen der Kredite im ersten Quartal 2014 leicht rückläufig. Den deutschen Unternehmen geht es mehrheitlich gut, robuste Erträge führen zu einer stabilen Innenfinanzierungssituation. Für den weiteren Jahresverlauf deuten die Indikatoren auf eine Fortsetzung des Wachstumskurses der Wirtschaft hin. Mit einem deutlichen Wachstum des Kreditvolumens ist jedoch nicht zu rechnen. Kräftiger Schub zum Jahresauftakt Die deutsche Wirtschaft ist mit viel Schwung in das Jahr 2014 gestartet. Im ersten Quartal expandierte die gesamtwirtschaftliche Leistung preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,8 % gegenüber dem Vorquartal. Wachstumsmotor war dabei ausschließlich die Binnennachfrage. Der Außenhandel trug in den ersten drei Monaten dieses Jahres hingegen nicht zum Wirtschaftswachstum bei: Während die Importe deutlich stiegen, gaben die Exporte sogar leicht nach. Das außerordentlich gute Ergebnis im ersten Quartal überzeichnet allerdings die tatsächliche Dynamik. Wegen des außergewöhnlich milden Winters war beispielsweise die Bautätigkeit sehr hoch. Im zweiten Quartal wird es deshalb zu einer merklichen Wachstumsverlangsamung kommen, zumal auch die Auftrags- und Produktionszahlen für die Industrie zuletzt überraschend schwach ausfielen. Ein Ende der konjunkturellen Erholung droht aus heutiger Sicht aber nicht. So liegen die Stimmungsindikatoren für die deutsche Wirtschaft nach wie vor im positiven Bereich und signalisieren grundsätzlich eine Fortsetzung des Wachstumskurses. Ein wichtiger Hoffnungsträger ist dabei der private Konsum, der sich dank der guten Arbeitsmarktlage, etwas höherer Tarifabschlüsse, einer moderaten Inflationsrate und einer leicht rückläufigen Sparquote sehr robust entwickeln sollte.

Ausrüstungsinvestitionen als Impulsgeber? Ein Wackelkandidat bei den binnenwirtschaftlichen Faktoren bleibt bis auf weiteres die Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen. Zwar gibt es bei den Unternehmensinvestitionen nach der außergewöhnlich langen Schwächephase von Ende 2011 bis Anfang 20 inzwischen eine Wiederbelebung, und auch im ersten Quartal 2014 stiegen die Ausrüstungsinvestitionen merklich. Fraglich ist aber, ob die Ausrüstungsinvestitionen tatsächlich wieder zu einem verlässlichen konjunkturellen Impulsgeber werden. Denn trotz extrem niedriger Zinsen, trotz einer inzwischen wieder leicht überdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung und trotz insgesamt recht zuversichtlicher Konjunkturprognosen scheint bei den Ausrüstungsinvestitionen immer noch eine große Vorsicht zu herrschen. Unternehmen weisen in diesem Zusammenhang vor allem auf die Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Energiekosten (Stichwort: Energiewende) in Deutschland hin. Aber auch in der allgemeinen Wirtschaftspolitik werden Weichenstellungen vermisst, die hierzulande Investitionsimpulse geben könnten. Gefahr durch außenwirtschaftliche Faktoren Alles in allem ist im laufenden Jahr in Deutschland mit einem realen Wirtschaftswachstum von knapp 2 % zu rechnen. Diese Rate wäre gut doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr und würde auch das Potenzialwachstum übersteigen, das gegenwärtig auf weniger als 1 ½ % veranschlagt wird. Nennenswerte Risiken für diese Prognose liegen zurzeit allesamt auf der außenwirtschaftlichen Seite: Sie reichen von der Gefahr einer weiteren Eskalation des Ukrainekonflikts über das Risiko einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft bis hin zu einer langwierigen wirtschaftlichen Stagnation bei unserem wichtigen Handelspartner Frankreich. Gesamtvolumen der Kredite im 1. Quartal 2014 erneut leicht rückläufig Das Gesamtvolumen der Kredite an inländische Unternehmen und wirtschaftlich Selbständige war bereits im vergangenen Jahr rückläufig. Die zurückhaltende Nachfrage und die vergleichsweise geringe Kreditvergabe des vergangenen Jahres setzte sich auch im Anfangsquartal 2014 fort. So lag im ersten Quartal 2014 das Volumen der Kredite an Unternehmen und Selbständige nach Angaben der Bundesbank mit rund 856 Mrd. erneut unter dem Wert des Vorquartals (knapp 857 Mrd. ). Noch deutlicher war der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal (873 Mrd. ). Wesentliche Gründe hierfür sind die trotz erster Belebungstendenzen insgesamt weiterhin schwache Investitionstätigkeit sowie die nach wie vor starke Innenfinanzierungskraft der Unternehmen. Mit einem deutlichen Wachstum des Kreditvolumens ist auch im weiteren Jahresverlauf nicht zu rechnen. Seite 2 / 7

Kredite an inländische Unternehmen und wirtschaftlich Selbständige (ohne Wohnungsbau und ohne Finanzierungsinstitutionen) Jahr Insgesamt* Kreditbanken Sparkassen und Genossenschaftssektor Landesbanken Stand am Jahres- bzw. Quartalsende in Mrd. 2008 902,31 241,41 401,85 6,28 2009 860,61 220,98 387,56 2,30 2010 857,36 215,77 384,01 148,39 2011 866,65 222,23 384,34 151,88 20 871,00 222,31 384,51 162,61 1. Q. 20 873,39 224,84 383,82 164,88 2. Q. 20 868,16 222,61 380,46 166,19 3. Q. 20 861,71 220,75 378,75 167,50 4. Q. 20 856,96 219,27 376,43 167,74 1. Q. 2014 856,28 218,92 374,25 169,51 Veränderung gegenüber Vorjahr (in %) 2009-4,6-8,4-3,6 +4,8 2010-0,4 +2,3-0,9 +,1 2011 +0,6 +0,9 +0,1 +3,9 20 +0,3-2,3 +0,6 +5,3 1. Q. 20 +0,0-1,7 +0,2 +5,0 2. Q. 20-1,3-3,0-1,7 +3,8 3. Q. 20-2,1-3,0-2,4 +3,3 4. Q. 20-1,5-1,5-2,0 +3,1 1. Q. 2014-1,8-2,1-2,4 +2,7 * Zum Berichtskreis gehören zusätzlich: Realkreditinstitute, Bausparkassen und Banken mit Sonderaufgaben. Quelle: Deutsche Bundesbank, Mai 2014. Innerhalb der einzelnen Bankengruppen sind Verschiebungen erkennbar: Während das Kreditvolumen bei Regionalbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken seit 20 kontinuierlich stieg, ist es bei den Groß- und Landesbanken im gleichen Zeitraum zurückgegangen. In dieser Entwicklung bilden sich auch strukturelle Unterschiede in der Kreditnachfrage zwischen kleineren und größeren Unternehmen ab: Während die Kreditnachfrage bei den Unternehmen ohne Kapitalmarktzugang stabil ist und sie von einem aktuell sehr guten Zugang zu Bankkrediten profitieren, nutzen kapitalmarktfähige Unternehmen durch die Ausgabe von Anleihen die günstigen Konditionen auf dem Kapitalmarkt. Seite 3 / 7

Unternehmensanleihen als Alternative für große Unternehmen in Mrd. 0,0 110,0 100,0 90,0 80,0 Umlauf inländischer Anleihen von nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften in Mrd. 70,0 2011 20 20 2014 Quelle: Deutsche Bundesbank. Da die deutsche Wirtschaft mittelständisch geprägt ist, wird der klassische Bankkredit bei der Finanzierung der Unternehmen zentral bleiben. Alternativen zum Bankkredit gewinnen aber für die Unternehmen an Bedeutung, oft aus Gründen der Diversifikation der Finanzierungsstruktur. So hat das niedrige Zinsniveau der letzten Jahre das Wachstum des Marktes für Unternehmensanleihen begünstigt. In den vergangenen Jahren ist das Volumen der im Umlauf befindlichen Unternehmensanleihen nach den Angaben der Bundesbank kontinuierlich gestiegen und lag zuletzt bei rund 117 Mrd.. Unternehmensanleihen spielen bei der Finanzierung der Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle. Bank Lending Survey in Deutschland 70 50 30 10-10 Bank Lending Survey Anteil des Saldos von Verschärfungen und Erleichterungen der Kreditvergabestandards der Banken an den Meldungen Positive Salden zeigen Verschärfungen, negative Salden Erleichterungen der Kreditvergabestandards der Banken an. -30 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 20 20 2014 Euro-Raum Quellen: EZB und Deutsche Bundesbank. Deutschland Verschärfungen Lockerungen Im vierteljährlichen Bank Lending Survey der Europäischen Zentralbank (EZB) berichten die deutschen Banken, dass sich die Kreditvergabestandards für Unternehmen im 1. Quartal 2014 kaum verändert haben. In Bezug auf die (Brutto-) Margen haben die Banken kleinere Anpassungen vorgenommen. So verringerte sich Seite 4 / 7

bei durchschnittlich riskanten Unternehmenskrediten die (Brutto-) Marge im Vergleich zum Vorquartal leicht, während sie für risikoreichere Kredite minimal ausgeweitet wurde. und im Euroraum Die Kreditinstitute des gesamten Euroraums berichten über weitgehend unveränderte Kreditstandards für Unternehmenskredite im ersten Quartal 2014. Wie in Deutschland sind die Kreditstandards in Spanien und Frankreich unverändert geblieben, während sie in Italien erneut verschärft worden sind. Das Niveau ihrer Kreditstandards schätzen die Banken im Euro- Raum derzeit als vergleichsweise straff ein. Für das zweite Quartal 2014 erwarten sie per saldo eine Lockerung der Kreditstandards für Unternehmenskredite. Unverändert niedrige Zinsen für Unternehmen in Deutschland 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 Jul Effektivzinssätze von Krediten bis 1 Mio. an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (Neugeschäft) in % Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Dez Jan 14 Feb Mrz 14 14 Kredite mit anfänglicher Zinsbindung bis 1 Jahr Kredite mit anfänglicher Zinsbindung von über 1 bis 5 Jahren Kredite mit anfänglicher Zinsbindung von über 5 Jahren Quelle: Deutsche Bundesbank, Mai 2014. Im ersten Quartal 2014 blieb das Niedrigzinsumfeld erhalten. Die Effektivzinssätze für neu ausgereichte Kredite an Unternehmen verharrten auf dem niedrigen Niveau des vergangenen Jahres. So wurden Kredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften im März 2014 je nach Laufzeit und Volumen zu Effektivzinssätzen von durchschnittlich 1,91 % p.a. (für Kredite über 1 Mio. und Zinsbindung bis 1 Jahr) bis 3,54 % p.a. (für Kredite bis 1 Mio. und Zinsbindung von über 1-5 Jahren) ausgereicht. Seite 5 / 7

3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 Jul Effektivzinssätze von Krediten über 1 Mio. an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (Neugeschäft) in % Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Dez Jan 14 Kredite mit anfänglicher Zinsbindung bis 1 Jahr Kredite mit anfänglicher Zinsbindung von über 1 bis 5 Jahren Kredite mit anfänglicher Zinsbindung von über 5 Jahren Feb Mrz 14 14 Damit profitieren die Unternehmen weiterhin von sehr günstigen Finanzierungskonditionen. Eine weitere geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) ist für Anfang Juni 2014 durchaus wahrscheinlich. Die direkten Auswirkungen auf die Effektivzinssätze für neu ausgereichte Unternehmenskredite dürften aber angesichts des ohnehin schon niedrigen Zinsniveaus überschaubar sein. Quelle: Deutsche Bundesbank, Mai 2014. Reform des EU-Beihilferechts erschwert das Fördergeschäft Banken bieten ihren Unternehmenskunden neben dem klassischen Bankkredit in der Regel auch Förderkredite an. Insbesondere für Investitionen, die auf die Entwicklung von Innovationen in Unternehmen oder auf einen sparsamen Energieverbrauch abzielen, sind zahlreiche Fördermöglichkeiten verfügbar. Jedoch wird die seit 20 andauernde Initiative der EU- Kommission zur Modernisierung des EU-Beihilferechts aller Voraussicht nach in der Summe zu einer Verschlechterung der Fördermöglichkeiten für Unternehmen und zusätzlicher Bürokratie auch für Banken führen. Bisher feststehende Änderungen umfassen beispielsweise neue Einschränkungen im Anwendungsbereich für sogenannte De-minimis-Beihilfen, die Senkung von Förderintensitäten in bestimmten Regionen oder höhere Anforderungen an den Nachweis des Anreizeffekts von Beihilfen, damit Mitnahmeeffekte unterbunden werden. Auch die noch in der Diskussion befindlichen Punkte deuten auf eine weitere Erhöhung des administrativen Aufwandes bei der Beantragung von Förderkrediten hin. Seite 6 / 7

Endgültiger SEPA-Start am 1. ust 2014 Am 1. ust 2014 läuft die Übergangsfrist für die SEPA-Migration ab. Bis dahin müssen alle Unternehmen auf die neuen SEPA-Zahlverfahren umgestellt haben. Der EU-Gesetzgeber hatte zum 1. Februar 2014 eine Fristverlängerung beschlossen. Seitdem haben immer mehr Unternehmen die Migration auf die SEPA-Verfahren vorangetrieben. Innerhalb Deutschlands ist daher im Vergleich zu den vorherigen Monaten ein deutlicher Anstieg der SEPA-Transaktionszahlen zu verzeichnen. Alle Unternehmen, die bisher nicht auf SEPA umgestellt haben, sollten zunächst bei der Bundesbank online eine Gläubiger-Identifikationsnummer (Gläubiger-ID) beantragen. Über die weiteren notwendigen Schritte informiert die Publikation des Bankenverbandes SEPA - Der Countdown läuft: Reibungslosen Zahlungsverkehr jetzt sicherstellen. Herausgeber: Bundesverband deutscher Banken e.v., Postfach 040307, 10062 Berlin, Telefon +49 30 1663-0, Telefax +49 30 1663-99, E-Mail: bericht.unternehmensfinanzierung@bdb.de V.i.S.d.P.: Iris Bethge, Geschäftsführerin Kommunikation; Inhaltliche Verantwortung: Markus Becker-Melching, Geschäftsführer Unternehmensfinanzierung Bundesverband deutscher Banken e.v. Der Bankenverband ist die Interessenvertretung der privaten Banken in Deutschland. Seite 7 / 7