Erste Erkenntnisse der ökonomischen Wirkungsforschung

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Transkript:

Erste Erkenntnisse der ökonomischen Wirkungsforschung Alexander Spermann Stephan Lothar Thomsen Martin Ruppert 3. Symposium zum Pflegebudget 7.- 8.12.2006 Koblenz

Agenda I. Vorstellung des Evaluationsdesigns II. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung III. Fallbeispiele IV. Fazit 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 2

Agenda I. Vorstellung des Evaluationsdesigns 1. Problemstellung 2. Projektstrukur 3. Evaluationsdesign 4. Erste Resonanz: Probleme & Lösungsansätze II. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung III. Fallbeispiele IV. Fazit 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 3

1. Problemstellung Demographie: Anteil der Pflegebedürftigen wird stark zunehmen Single-Gesellschaft und Mobilität: Verlust familiärer Netzwerke Sachleistungssystem: Zu unflexibel wegen staatlich definierter Leistungskomplexe? Gefahr: Heimsog treibt Pflegekosten in die Höhe 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 4

Ziele des Pflegebudgets Ziel 1: Höhere Zufriedenheit und höhere Pflegequalität Ziel 2: Stabilisierte häusliche Pflegearrangements und längere Verweildauer in häuslicher Pflege Ziel 3: Dynamische Kosteneffizienz bei gleicher Pflegequalität 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 5

Die drei Elemente des Pflegebudgets Geldleistungselement Sachleistungselement Fallbetreuung 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 6

Sachleistungselement Auszahlung in Höhe des Sachleistungsniveaus Ausschließlich für legale Anbieter Nicht für Familienangehörige 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 7

Geldleistungselement Keine Restriktion der Ausgaben auf gesetzlich definierte Verrichtungen Geldzahlung geht an Pflegebedürftige, die Leistungserbringer selbst bezahlen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 8

Fallbetreuer Hilft bei der Organisation des Pflegearrangements Überwacht die Pflegequalität bei regelmäßigen Besuchen Output-Kontrolle statt Input-Kontrolle 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 9

2. Die Projektstruktur Rechtsberatung Weiterbildung Spitzenverbände der sozialen Pflegekassen (Auftraggeber) Projektträger Evangelische Fachhochschule Freiburg Koordinierungsstelle der Spitzenverbände Geschäftsführende Steuerungsgruppe Case Manager Coaching Stäbe Öffentlichkeitsarbeit 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 10

Wissenschaftliche Begleitforschung ZEW ökonomische Aspekte der Budgetverwendung Verweildauer in der häuslichen Pflege FIFAS soziologische Begleitung Messung von Zufriedenheit und Lebensqualität der Pflegebedürftigen und der Angehörigen Veränderung von Pflegearrangements EFH/AGP Koordination ZEW: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung FIFAS: Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft EFH: Evangelische FH Freiburg AGP: Arbeitsschwerpunkt Gerontologie und Pflege 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 11

Die Projektstandorte Bayern: München (Neuperlach, Bogenhausen) Hessen: Marburg Biedenkopf & Kassel Nordrhein Westfalen: Unna Rheinland Pfalz : Neuwied (mit integriertem Budget) Sachsen: Annaberg Thüringen: Erfurt 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 12

Das Evaluationsproblem Ziel: Ermittlung des kausalen Effekts Definition: Unterschied zwischen der Situation eines Pflegebedürftigen bei Bezug des Pflegebudgets und der Situation des Pflegebedürftigen bei Bezug einer alternativen Leistung Problem: Fehlende kontrafaktische Situation 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 13

Lösungsansatz Konstruktion einer geeigneten Kontrollgruppe: Grundsätzlich anspruchsberechtigte Personen werden zufällig in eine Teilnehmerund in eine Nicht-Teilnehmergruppe unterteilt. 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 14

3. Das Evaluationsdesign Stationäre Pflege Häusliche Pflege Zufallsauswahl Pflegebedürftige Teilnehmer Nicht-Teilnehmer Pflege budget Sach- oder Geldleistung Teilnehmer: Pflegebedürftige, die sich bereit erklärt haben, an dem Modellprojekt teilzunehmen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 15

Erfahrungen in anderen Ländern Positive internationale Erfahrungen in den Niederlanden, Großbritannien und USA Deskriptive Evidenz durch Studien Umfangreiche Evaluation: Cash & Counseling in den USA 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 16

Beispiel USA Zielsetzung: Pflegebudget soll für alle Pflegebedürftigen geeignet sein unabhängig vom Alter und der Art der Pflegebedürftigkeit Innovationen: Auch Angehörige (außer Ehepartnern) u. Freunde können als Pflegekräfte eingestellt werden Überforderte Pflegebedürftige können einen Vertreter ernennen Case-Manager beraten und unterstützen bei der Buchführung/Gehaltsabrechnung 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 17

Methodische Umsetzung: Soziales Experiment Teilnehmerzahlen (sowohl Programmgruppe als auch Kontrollgruppe): Arkansas: 2.008 New Jersey: 1.730 Florida: 1.817 Insgesamt: 5.555 Nach der Anmeldung: Randomisierung in Programm- und Kontrollgruppe Untersuchung der Vergleichbarkeit von Programm- und Kontrollgruppe ergab keine signifikanten Unterschiede 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 18

Datenerhebung Auswertung von Telefoninterviews mit Pflegebedürftigen und privaten Hauptpflegepersonen vor Projektantritt und 9 Monate nach Projektantritt Zusätzlich Auswertung der Medicaid-Ausgabenstuktur Ausgewertet wird die Möglichkeit ein Budget zu bekommen, nicht aber der tatsächliche Leistungsempfang (nicht alle Teilnehmer der Programmgruppe haben tatsächlich ein Budget erhalten) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 19

Ergebnisse USA Untersuchung bezüglich: Zufriedenheit des Pflegebedürftigen und Pflegequalität Auswirkungen auf private Pflegepersonen Kosteneffizienz 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 20

Fazit USA Programm steigert deutlich die Zufriedenheit der Pflegebedürftigen und ihrer privaten Pflegepersonen ohne die Qualität der Pflege einzuschränken 96% aller Teilnehmer gaben an, das Pflegebudget -Modell weiterempfehlen zu wollen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 21

Fazit USA / Offene Fragestellungen Fragen der Kosteneffizienz noch offen: Verzerrung der Ergebnisse durch Arbeitskräftemangel Alle drei Staaten haben dennoch beschlossen, die Programme permanent in ihre Medicaid-Leistungen aufzunehmen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 22

Agenda I. Vorstellung des Evaluationsdesigns II. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung III. Fallbeispiele IV. Fazit 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 23

Agenda I. Vorstellung des Evaluationsdesigns II. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung 1. Untersuchungsgegenstand & Teilnehmer 2. Zufriedenheit der Teilnehmer 3. Verbleib in häuslicher Pflege 4. Entlohnung & Zeitaufwand III. Fallbeispiele IV. Fazit 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 24

1. Untersuchungsgegenstand Zufriedenheit der Pflegebedürftigen Verbleib in häuslicher Pflege Entlohnung und Zeitaufwand 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 25

Teilnehmerzahlen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 26

Teilnehmerzahlen Teilnehmer: 594 Aktive Teilnehmer: 412 Davon aktive Programmgruppe: 274 Davon aktive Vergleichsgruppe: 138 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 27

Gründe für die Teilnahme am Modellversuch Individuelle Pflegearrangements sind möglich Sachleistungen sind zu wenig flexibel Unterstützung durch Fallmanager 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 28

Gründe für die Nicht-Teilnahme Hauptgrund: Keine Bezahlung für Familienangehörige möglich (im Gegensatz zum Pflegegeld) Höhere Transaktionskosten Unsicherheit durch Zufallsauswahl 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 29

2. Zufriedenheit der Teilnehmer Betrachtung von: Zufriedenheit mit Lebensqualität / Wohlbefinden im Allgemeinen Zufriedenheit mit Möglichkeiten, Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen Zufriedenheit mit der allgemeinen Versorgung 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 30

Verwendete Skala Skala von 1 bis 7, wobei: Völlig unzufrieden Teils/teils Völlig zufrieden 1 2 3 4 5 6 7 Negative Bewertungen Positive Bewertungen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 31

Zufriedenheit mit Lebensqualität/Wohlbefinden allgemein: Erstbefragung vs. Folgebefragung 10 8 6 4 2 0-2 -4-6 -8-10 8.81 2.1-8.56-0.2 Programmgruppe Vergleichsgruppe Veränderung negativer Bewertungen in Prozentpunkten Veränderung positiver Bewertungen in Prozentpunkten 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 32

Zufriedenheit mit Möglichkeiten, Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen: Erstbefragung vs. Folgebefragung 6 4 2 0 8.81-2 -4-6 -8-6.97 Programmgruppe -6.25-1.35 Vergleichsgruppe Veränderung negativer Bewertungen in Prozentpunkten Veränderung positiver Bewertungen in Prozentpunkten 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 33

Zufriedenheit mit der allgemeinen Versorgung: Erstbefragung vs. Folgebefragung 15 10 5 0-5 -4.08 8.81-6.14 5.63-10 Programmgruppe Vergleichsgruppe Veränderung negativer Bewertungen in Prozentpunkten Veränderung positiver Bewertungen in Prozentpunkten 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 34

3. Verbleib in häuslicher Pflege Bisher konnte kein signifikanter Unterschied zwischen Teilnehmer- und Vergleichsgruppe gefunden werden. Grund: Kürze des Erhebungszeitraumes Geringe Fallzahlen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 35

4. Entlohnung und Zeitaufwand Aggregation der Akteure Deskriptive Evidenz Erste Wirkungsergebnisse 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 36

Aggregation der einzelnen Akteure Bezeichnung Typische Akteure Beispiele Informeller Sektor 1 Informeller Sektor 2 Formeller Sektor 1 Formeller Sektor 2 Angehörige, Familie Freunde, Bekannte, Nachbarn, Ehrenamtliche Professionelle Pflegekräfte, -dienste, sonstige prof. Anbieter Sonstige berufliche und/oder kommerzielle Anbieter Tochter, Sohn, Ehefrau, Schwiegertochter, Schwiegersohn, Neffe, Nichte, Vater... Eine gute Freundin, der Nachbar Herr X, Hand in Hand e.v.,... Pflegefachkraft, Krankenschwester, Physiotherapeut... Ich-AG, Haushaltshilfe, Putzfrau, Frisör, Menüdienst... 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 37

Zeit von den Sektoren / Geld an die Sektoren Durchschnittswerte Erstbefragung (n=329) Programm- und Kontrollgruppe 60 200 Stunden pro Woche 50 40 30 20 10 0 7 6 5 35 Euro pro Woche 150 100 50 0 33 110 28 11 inf.sektor 1 inf.sektor 2 form.sektor 1 form.sektor 2 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 38

Der Preis der Sektoren: durchschnittliche Stundensätze Erstbefragung / Programm und Vergleichsgruppe (n=329) 35 30 31.14 inf.sektor 1: Angehörige Euro pro Stunde 25 20 inf.sektor 2: sonst.inf.netz 15 form.sektor 1: 12.10 prof.anbieter 10 5.40 form.sektor 2: 5 sonst.berufl./ 0.55 kommerz.anbieter 0 Bezogen auf Fälle, bei denen durch einen entsprechenden Sektor Leistungen erbracht wurden. 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 39

Wirkungsergebnisse 1: Entlohnung und Zeitaufwand der Angehörigen Pflegende Angehörige erhalten pro Woche rund 30 weniger als pflegende Angehörige in der Vergleichsgruppe. Möglicherweise beziehen Angehörige der Kontrollgruppe weiterhin Pflegegeld. Kein Unterschied im Zeitaufwand 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 40

Wirkungsergebnisse 2: Entlohnung & Zeitaufwand Pflegepersonal Entlohnung des Pflegepersonals in der Programmgruppe niedriger als in der Kontrollgruppe Pflegepersonal wird in der Programmgruppe vier Stunden mehr pro Woche in Anspruch genommen Hinweis auf steigende Kosteneffizienz der professionellen Hilfe 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 41

Agenda I. Vorstellung des Evaluationsdesigns II. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung III. Fallbeispiele IV. Fazit 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 42

Fallbeispiel 1 - Frau L. aus Neuwied Alter 59 Jahre Familienstand Verheiratet, lebt mit Mann & Sohn in eigenem Haus Pflegebedürftig durch Aneurysma, starke Einschränkung von Beweglichkeit und Sehstärke Einstufung der Pflegebedürftigkeit Pflegestufe 1 (205 als Geldleistung) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 43

Fallbeispiel 1 Frau L. aus Neuwied, 59 Jahre, Aneurysma, Pflegestufe 1 - Es liegen keine Angaben über die genaue Verteilung des Budgets auf die einzelnen Dienstleister vor - Altes Arrangement (205 ) Neues Arrangement (384 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Ehemann Betreuung, Ständig Ehemann Betreuung, Ständig Hauswirtsch. Hauswirtsch. Sohn Betreuung 7h/Woche Sohn Betreuung 7h/Woche Bekannte Grundpflege 3h/Woche Bekannte Grundpflege 3h/Woche (schwarz) (Minijob) Ehrenamtliche Tagesunter- 3h/Woche Ehrenamtliche Tagesunter- 3h/Woche Betreuerin stützung Betreuerin stützung Nachbarin Hausputz 2h/Woche Nachbarin Hausputz 4h/Woche & teilw. Vorbereitung der Mahlzeiten Außerdem abgedeckt: Fußpflege & Friseur 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 44

Fallbeispiel 1 Frau L. aus Neuwied, 59 Jahre, Aneurysma, Pflegestufe 1 - Es liegen keine Angaben über die genaue Verteilung des Budgets auf die einzelnen Dienstleister vor - Altes Arrangement (205 ) Neues Arrangement (384 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Ehemann Betreuung, Ständig Ehemann Betreuung, Ständig Hauswirtsch. Hauswirtsch. Sohn Betreuung 7h/Woche Sohn Betreuung 7h/Woche Bekannte Grundpflege 3h/Woche Bekannte Grundpflege 3h/Woche Pflegerin (schwarz) Pflegerin (Minijob) Ehrenamtliche Tagesunter- 3h/Woche Ehrenamtliche Tagesunter- 3h/Woche Betreuerin stützung Betreuerin stützung Nachbarin Hausputz 2h/Woche Nachbarin Hausputz 4h/Woche & teilw. Vorbereitung der Mahlzeiten Außerdem abgedeckt: Fußpflege & Friseur 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 45

Auswirkungen des Pflegebudgets im Fallbeispiel Legalisierung bestehender Arbeitsverhältnisse Leichte Ausweitung der empfangenen Leistungen Bürokratischer Aufwand 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 46

Fallbeispiel 2 - Frau S. aus Neuwied Alter 82 Jahre Familienstand Verwitwet, lebt mit Sohn in eigenem Haus Pflegebedürftig durch Starke Demenz, Tremor, Panikreaktionen, bettlägerig 24h Betreuung nötig Einstufung der Pflegebedürftigkeit Pflegestufe 2 (921 max. als Kombileistung) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 47

Fallbeispiel 2 Frau S. aus Neuwied, 82 Jahre, Demenz, Pflegestufe 2 (921 ) Altes Arrangement (KL: <921 ) Neues Arrangement (921 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Sohn & Tochter Ehrenamtliche Betreuerin Pflege Tagesunter- Stützung Ständig 12h/Monat Sohn Ambulanter Pflegedienst Pflege Grundpflege Ständig 60h/Monat (720 ) Sozialstation Baden 6h/Monat (150 ) Sozialstation Baden 6h/Monat (150 ) Außerdem ist nach wie vor die Schwester an der Pflege beteiligt, bei privaten Terminen kann Herr S. den ambulanten Dienst auch flexibel zusätzlich einsetzen oder auf eine ehrenamtliche Hospizhelferin zurückgreifen (9 /h). 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 48

Fallbeispiel 2 Frau S. aus Neuwied, 82 Jahre, Demenz, Pflegestufe 2 (921 ) Altes Arrangement Neues Arrangement Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Sohn & Tochter Ehrenamtliche Betreuerin Pflege Tagesunter- Stützung Ständig 12h/Monat Sohn Ambulanter Pflegedienst Pflege Grundpflege Ständig 60h/Monat (720 ) Sozialstation Baden 6h/Monat (150 ) Sozialstation Baden 6h/Monat (150 ) Außerdem ist nach wie vor die Schwester an der Pflege beteiligt, bei privaten Terminen kann Herr S. den ambulanten Dienst auch flexibel zusätzlich einsetzen oder auf eine ehrenamtliche Hospizhelferin zurückgreifen (9 /h). 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 49

Auswirkungen des Pflegebudgets im Fallbeispiel Leistungshöhe ermöglicht ambulante Versorgung Verstärkter Bezug professioneller Leistungen entlastet Angehörige Im Bsp: Entfernung zu Mann & Kindern sowie hoher Pflegeaufwand Überforderung der Tochter Häusliche Pflege nimmt Pflegeperson trotzdem sehr stark in Anspruch Sozialleben wird eingeschränkt 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 50

Fallbeispiel 3 Frau M. aus Marburg-Biedenkopf Alter 42 Jahre Familienstand Allein stehend Pflegebedürftig durch Fortgeschrittene MS Einstufung der Pflegebedürftigkeit Pflegestufe 2 (921 Sachleistungen) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 51

Fallbeispiel 3 Frau M. aus Marburg-Biedenkopf, 42 Jahre, fortgeschrittene MS, Pflegestufe 2 (921 ) Altes Arrangement (1.013 ) Neues Arrangement (992 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Pflegedienst Hauswirtschaft, Tagesunterstützung Hauswirtschaft 27 h/monat (405 ) Hauswirtschafterin 40h/Monat (400 ) Pflegedienst Pflege ~16 h/monat Pflegedienst Pflege 4 h/monat (448 ) (112 ) ~20 h/monat (160 ) Pflegedienst (nach Bedarf) Altenpflegerin Nachtpflege Tagesunterstützung 5h/Monat (140 ) Altenpflegerin 4 Nächte/ Monat 40 h/monat (340 ) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 52

Fallbeispiel 3 Frau M. aus Marburg-Biedenkopf, 42 Jahre, fortgeschrittene MS, Pflegestufe 2 (921 ) Altes Arrangement (1.013 inkl. Eigenmittel) Neues Arrangement (992 inklusive Eigenmittel) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Pflegedienst Hauswirtschaft, Tagesunterstützung Hauswirtschaft 27 h/monat (405 ) Hauswirtschafterin 40h/Monat (400 ) Pflegedienst Pflege ~16 h/monat Pflegedienst Pflege 4 h/monat (448 ) (112 ) ~20 h/monat (160 ) Pflegedienst (nach Bedarf) Altenpflegerin Nachtpflege Tagesunterstützung 5h/Monat (140 ) Altenpflegerin 4 Nächte/ Monat 40 h/monat (340 ) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 53

Auswirkungen des Pflegebudgets im Fallbeispiel Erweitertes Pflegearrangement Niedrigere Kosten Niedrigere Zuzahlung aus Eigenmitteln 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 54

Fallbeispiel 4 Herr P. aus Neuwied Alter 81 Jahre Familienstand Verheiratet Pflegebedürftig durch Demenz, mehrere Schlaganfälle Einstufung der Pflegebedürftigkeit Pflegestufe 2 (410 als Geldleistung) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 55

Fallbeispiel 4 Herr P. aus Neuwied, 81 Jahre, Demenz & Schlaganfall, Pflegestufe 2 Altes Arrangement (410 ) Neues Arrangement (921 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Frau Komplette Pflege Ständig Frau Pflege Ständig Kinder Zusätzl. Nach Bedarf Pflegedienst Grundpflege Täglich Hilfe (ohne Kostenangabe) Tagespflege 1x pro Woche (48 pro Tag) Außerdem: Einstellung eines Gärtners & einer Putzhilfe 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 56

Fallbeispiel 4 Herr P. aus Neuwied, 81 Jahre, Demenz & Schlaganfall, Pflegestufe 2 Altes Arrangement (410 ) Neues Arrangement (921 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Frau Komplette Pflege Ständig Frau Pflege Ständig Kinder Zusätzl. Nach Bedarf Pflegedienst Grundpflege Täglich Hilfe (ohne Kostenangabe) Tagespflege 1x pro Woche (48 pro Tag) Außerdem: Einstellung eines Gärtners & einer Putzhilfe Deutlich: Einfluss des Case Managers 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 57

Weitere Entwicklung des Fallbeispiels Der Pflegebedürftige erlitt einen weiteren Schlaganfall und wurde bettlägerig Neueinstufung in Pflegestufe 3 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 58

Fallbeispiel 4 Herr P. aus Neuwied, 81 Jahre, Demenz & Schlaganfall, Pflegestufe 3 (1432 ) Altes Arrangement Neues Arrangement Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Frau Pflege Ständig Nach Wechsel Osteurop. Hilfskraft Pflege Ständig (1532 ) der der Pflegestufe Zuzahlung 100 nicht vergleichbar Gleiches Arrangement in diesem Fall auch mit Sachleistungsbezug möglich, die Beratung durch den Case Manager war Grund für die Wahl des Pflegebudgets. 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 59

Fallbeispiel 4 Herr P. aus Neuwied, 81 Jahre, Demenz & Schlaganfall, Pflegestufe 3 (1432 ) Altes Arrangement Neues Arrangement Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Frau Pflege Ständig Nach Wechsel Osteurop. Hilfskraft Pflege Ständig (1532 ) der der Pflegestufe Zuzahlung 100 nicht vergleichbar Neues Arrangement kam erst durch die Beratung des Case Manager zustande (Aufenthalt im Pflegeheim wurde u.u. vermieden), aber Sachleistungsarrangement wäre auch möglich gewesen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 60

Auswirkungen des Pflegebudgets im Fallbeispiel Leistungshöhe ermöglicht weiterhin ambulante Versorgung Beratung durch Case Manager Hoher bürokratischer Aufwand Hohe Abgaben Bsp.: Gärtner 1/4 Jahr beschäftigt, Versicherungsbeiträge für 1 Jahr fallen an 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 61

Meldung des Forum Sozialstation am 5.12.2006 Alzheimer Gesellschaften kritisieren Mangel an Info- und Hilfsangeboten nach Dementia Carers Survey : Nur 17% der pflegenden Angehörigen Demenzkranker sind der Ansicht, dass das Pflegeangebot in ihrem Land ein gutes Niveau hat 80% hätten gern mehr über Hilfseinrichtungen und Dienstleistungen erfahren 50% wollten mehr über medikamentöse Behandlungsmethoden wissen 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 62

Meldung des Forum Sozialstation am 5.12.2006 Alzheimer Gesellschaften kritisieren Mangel an Info- und Hilfsangeboten nach Dementia Carers Survey : Nur 17% der pflegenden Angehörigen Demenzkranker sind der Ansicht, dass das Pflegeangebot in ihrem Land ein gutes Niveau hat 80% hätten gern mehr über Hilfseinrichtungen und Dienstleistungen erfahren 50% wollten mehr über medikamentöse Behandlungsmethoden wissen Verbesserungspotential durch Case Manager 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 63

Fallbeispiel 5 Ehepaar P. aus Annaberg Alter Sie 45 Jahre, er 47 Jahre Pflegebedürftig durch Frau P. von Geburt an spastisch gelähmt; Herr P. seit 20 Jahren MS Patient Einstufung der Pflegebedürftigkeit Frau P. Härtefallregelung (1918 max. SL) Herr P. Pflegestufe 3 (1432 max. SL) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 64

Fallbeispiel 5 Ehepaar P. aus Annaberg Altes Arrangement (6000 ) Neues Arrangement (4200 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Pflegedienst Komplette Pflege Ohne Angabe Ambulante Betreuung Büroangelegenheiten 2x wöchentlich 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 65

Fallbeispiel 5 Ehepaar P. aus Annaberg Altes Arrangement (6000 ) Neues Arrangement (4200 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Pflegedienst Komplette Pflege Kostendeckung durch: Ohne Angabe Sachleistung Härtefallregelung Ambulante Betreuung Büroangelegenheiten Sachleistung Pflegestufe III 2x wöchentlich 1918 1432 Zuzahlung örtlicher Sozialhilfeträger max. 2650 Summe 6000 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 66

Fallbeispiel 5 Ehepaar P. aus Annaberg Der Bedarf an Pflege stieg kontinuierlich Anstieg der durch den Sozialhilfeträger gedeckten Kosten Überprüfung von 13 SGB XII Unterbringung im Heim hätte angestanden, wurde aber durch das Pflegebudget nicht benötigt 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 67

Fallbeispiel 5 Ehepaar P. aus Annaberg Altes Arrangement (6000 ) Neues Arrangement (4200 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Pflegedienst Komplette Pflege Ohne Angabe Ambulante Betreuung Büroangelegenheiten 2x wöchentlich 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 68

Fallbeispiel 5 Ehepaar P. aus Annaberg Altes Arrangement (6000 ) Neues Arrangement (4200 ) Dienstleister Leistung h/kosten Dienstleister Leistung h/kosten Pflegedienst Komplette Pflege Ohne Angabe Helfer & professionellen Dienste Ambulante Betreuung Büroangelegenheiten 2x wöchentlich blieben im neuen Vertrag gleich, wobei: Kosten um 30% reduziert wurden Leistungen auf Zuzahlung zu Inklusivleistungen wurden Bsp: 4x pro Woche Vesper 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 69

Auswirkungen des Pflegebudgets im Fallbeispiel Kostenreduzierung / Leistungserweiterung Verbleib in häuslicher Pflege Beratung durch Case Manager Bürokratischer Aufwand, u.u. auch sehr hoher zeitlicher Aufwand des Case Managers 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 70

Negative Effekte des Pflegebudgets Überblick für gesehene Fallbeispiele Bürokratischer Aufwand, u.u. auch sehr hoher zeitlicher Aufwand des Case Managers Höhere Abgaben durch Minijobs 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 71

Positive Effekte des Pflegebudgets Überblick für gesehene Fallbeispiele Legalisierung bestehender Arbeitsverhältnisse Entlastung Angehöriger Kosteneffizienz / geringerer Eigenmittelaufwand Beratung durch Case Manager Verbleib in häuslicher Pflege Allen gemein: Hohe Zufriedenheit 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 72

Agenda I. Vorstellung des Evaluationsdesigns II. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung III. Fallbeispiele IV. Fazit 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 73

Fazit Dass der Kunde über sein Pflegearrangement selbst entscheidet und selbst zahlt, ist ein Systemwechsel Status quo: Staat legt Sachleistungskatalog fest und zahlt an Pflegedienste Pflegeanbieter haben sich auf bestehende Institutionen eingestellt, befürchten Existenzverlust durch Pflegebudget 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 74

Bisher keine Evidenz dynamischer Kosteneffizienz Höhere Zufriedenheit der Pflegebedürftigen ist auch Hinweis auf höhere Pflegequalität 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 75

Anhang 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 76

ANHANG Leistungen im Überblick Art der Unterstützung PS 1 PS 2 PS 3 Härtefall Sachleistungen 384 921 1432 1918 Geldleistungen 205 410 665 Ersatz Pflege 1432 1432 1432 Teilst. Tag/Nacht Pflege 384 921 1432 Kurzzeitpflege 1432 1432 1432 Pflegeheim 1023 1279 1432 1688 (Alle Beträge in Euro) 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 77

ANHANG Gründe geringer Fallzahlen Ausschluss der Familienangehörigen Bestehendes System der Kombinationsleistung wird durch Absprachen zwischen Pflegediensten und Pflegebedürftigen de facto flexibler Geringe Beteiligung der Pflegedienste aus Angst vor geringerer Kostenerstattung für ihre Dienste 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 78

ANHANG Zufriedenheit der Teilnehmer Antworten PG Antworten KG Antworten Gesamt Zufriedenheit mit Lebensqualität / Wohlbefinden im Allgemeinen: Zufriedenheit mit Möglichkeiten, Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen Zufriedenheit mit der allgemeinen Versorgung 153 59 213 149 55 205 209 79 289 Differenz durch fehlenden Eintrag der Gruppe Differenz durch fehlenden Eintrag der Gruppe Differenz durch fehlenden Eintrag der Gruppe 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 79

ANHANG Dementia Carers Survey Umfrage mehrerer nationaler Alzheimer Gesellschaften Durchgeführt in 5 europäischen Ländern Befragung von 1.200 Pflegepersonen Zeitraum: November 2005 bis Januar 2006 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 80

ANHANG 13 SGB XII Leistungen für Einrichtungen, Vorrang anderer Leistungen Text ab 01.01.2005 (1) Die Leistungen können entsprechend den Erfordernissen des Einzelfalles für die Deckung des Bedarfs außerhalb von Einrichtungen (ambulante Leistungen), für teilstationäre oder stationäre Einrichtungen (teilstationäre oder stationäre Leistungen) erbracht werden. Stationäre Einrichtungen sind Einrichtungen, in denen Leistungsberechtigte leben und die erforderlichen Hilfen erhalten. Vorrang haben ambulante Leistungen vor teilstationären und stationären Leistungen sowie teilstationäre vor stationären Leistungen. Der Vorrang der ambulanten Leistung gilt nicht, wenn eine Leistung für eine geeignete stationäre Einrichtung zumutbar und eine ambulante Leistung mit unverhältnismäßigen Mehrkosten verbunden ist. Bei der Entscheidung ist zunächst die Zumutbarkeit zu prüfen. Dabei sind die persönlichen, familiären und örtlichen Umstände angemessen zu berücksichtigen. Bei Unzumutbarkeit ist ein Kostenvergleich nicht vorzunehmen. (2) Einrichtungen im Sinne des Absatzes 1 sind alle Einrichtungen, die der Pflege, der Behandlung oder sonstigen nach diesem Buch zu deckenden Bedarfe oder der Erziehung dienen. 3. Symposium zum Pflegebudget - 7.- 8.12.2006 Koblenz 81