NATIONENBILDER EINE INTERKULTURELL VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG ZUR ASSOZIATION EINES GLÜCKLICHEN LEBENS

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Transkript:

NATIONENBILDER EINE INTERKULTURELL VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG ZUR ASSOZIATION EINES GLÜCKLICHEN LEBENS Ani Jordanowa & Stefanie Mayer HS-Augsburg SS 13 C. Kaelber

PROJEKT Das Projekt Nationenbilder entstammt dem Forschungsprojekt Days of fake, das sich im Rahmen der Lehrveranstaltung an der HS-Augsburg die Problematik des Microbloggings im ethischen Kontext zum übergreifenden Thema gemacht hat. Genauer handelt es sich bei dieser Arbeit um eine erste Untersuchung experimentellen Charakters, die sich mit dem kulturellen Vergleich hinsichtlich der Vorstellung eines glücklichen Lebens auf Grundlage der Inhalte der sogenannten Tumblr-Plattform beschäftigt. Demnach untersucht das Projekt, wie sich die individuelle Definition von Glück auf die Auswahl von Bildern auswirkt, die im Gegensatz zu den persönlichen Assoziationen, einem vorwiegend kommerziellen Hintergrund entstammen. Die Betrachtung erfolgt zudem unter dem Gesichtspunkt der Nationalität, sodass die Ergebnisse hinsichtlich kultureller Unterschiede, Auffällig- und Abhängigkeiten analysiert werden können. Das heißt, im Vordergrund steht zum einen der Vergleich der persönlichen Assoziation von Glück in Abhängigkeit von der kulturellen Herkunft und zum anderen die Reflexion derer bezüglich des Äquivalents auf visueller Ebene in Form von Tumblr-Bildern. Zu den Aufgaben des Projekts Nationenbilder zählten schließlich die Entwicklung eines ersten Experiments einschließlich Fragebogen sowie deren deskriptive Evaluation mit dem Ziel, eine fundierte Operationalisierung für aufbauende Studien definieren zu können. Genauer gesagt besteht das Ergebnis dieser Arbeit nicht in der Aufstellung signifikanter Datensätze, sondern vielmehr im Entwurf einer empirischen Untersuchung und dem Aufzeigen von weiterführenden Ansätzen einer Art Sammlung von Interpretationsmöglichkeiten, welche es in einem zweiten Schritt genauer zu beleuchten bedarf. Diese Vorgehensweise ist vor allem damit zu begründen, dass aufgrund des zeitlichen Rahmens und des Arbeitsumfangs der Veranstaltung eine umfangreiche Studie mit validen und signifikanten Ergebnissen nicht realisierbar war. Die vorliegende Arbeit stützt sich dementsprechend auf eine Momentaufnahme, die alle erhobenen Daten bis einschließlich dem 24.07.2013 umfasst und zwar die Aspekte der Heterogenität und Repräsentativität im Sinne der Statistik nicht erfüllt, jedoch ausführliche deskriptive Aussagen und Deutungen zulässt. Ebenfalls des Aufwands der Projektrealisierung geschuldet ist der vergleichsweise naive Umgang mit dem Begriff Nationalität. So wird dieser in der vorliegenden Arbeit aus Gründen der Einfachheit nicht ausreichend definiert bzw. differenziert. Die Angabe der Probanden zu Ihrer Herkunft wurde nicht genauer hinterfragt, sondern in der Form hingenommen. Für eine weiterführende Studie wäre eine detaillierte Spezifikation dessen, was man als Nationalität bezeichnet allerdings zwingend notwendig und unumgänglich. So sei an dieser Stelle beispielsweise auf Aspekte des Geburtsorts, der Erziehung oder der Binationalität hingewiesen. In Bezug auf das Journal als Gruppenergebnis, entstand eine Webseite, welche das im Vorfeld durchgeführte Experiment, den dazugehörigen Fragebogen sowie einen interaktiven Auswert- 2

ungsteil enthält. Darin inbegriffen sind wiederum die Projektbeschreibung, die persönliche Auswertung und die Gesamtauswertung der Momentaufnahme. Das heißt der Leser hat die Möglichkeit, zunächst die selben Schritte der Untersuchung zu durchlaufen wie die Probanden vorab. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass er ein genaues Bild davon gewinnt. Anschließend erhält er neben den auflösenden Projektdetails, eine individuelle Auswertung basierend auf seinen eigenen Angaben sowie eine zusammenfassende Auswertung als Ergebnis der Evaluation der Momentaufnahme. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG Aufgrund der Besonderheit des Projektes, dass nicht die Bestätigung bzw. Ablehnung gegebenen Hypothesen im Vordergrund steht, sondern vielmehr die Entwicklung des Versuchs selbst, wird im Folgenden auch zunächst das Konzept mit den entsprechenden Festlegungen beschrieben. V ERSUCHSPLAN & V ERSUCHSMATERIAL Eine erste wesentliche Entscheidung ist die Realisierung der Untersuchung als Webprojekt. Das heißt das gesamte Experiment und alle weiteren Komponenten werden im Gegensatz zu einem klassischen Test online und ohne Anwesenheit des Testleiters durchgeführt. Dieses Prozedere hat zwar Vor- und Nachteile, trägt aber im Zusammenhang mit den vielzähligen und unterschiedlichen Faktoren der Untersuchung zu einer deutlich höheren Reichweite bei. So ist der Mehraufwand von Seiten der Programmierung, wie beispielsweise das plattformunabhängige und responsive Design und die Automatisierung mittels Datenbank und Umfragetool, dank einer erweiterten Nutzergruppe bei vergleichsweise gleichem Zeitaufwand gut zu verschmerzen. Des Weiteren und um gewonnen Daten vergleichbar zu machen, werden zwei weitere Festlegungen getroffen. Zum einen werden dem Begriff Glück gemäß [11] neun Kategorien zugeordnet, die mit dessen Vorstellung primär in Zusammenhang gebracht werden Anerkennung, Arbeit, Familie, Freiheit, Gemeinschaft, Gesundheit, Luxus, Natur und Sicherheit. Zum anderen werden in Anlehnung an die GLOBE Studie, die unter anderem in [12] ausführlich erläutert wird, sogenannte Ländercluster eingeführt, welche die Herkunftsländer wie in Abbildung 1 in zehn Gruppen unterteilt. Maßgebliche Faktoren, die dabei berücksichtig werden, stellen geografische, sprachliche, klimatische, geschichtliche und kulturelle Merkmale dar. Man spricht in diesem Fall von einem geschichteten Stichprobenverfahren. Schließlich wird ein Experiment konzipiert, das darin besteht, aus einer vordefinierten Auswahl genau neun Bilder zu wählen, die den persönlichen Vorstellungen eines glücklichen Lebens bestmöglich entsprechen. Der Proband hat zu diesem Zeitpunkt keinerlei Wissen über die Unterkategorien. Der zur Verfügung stehende Bilderpool ist jedoch gleichverteilt in jene unterteilt. Das heißt der Proband kann aus 9x23 Bildern pro Kategorie, also insgesamt 207 Bildern wählen, wobei diese bei jedem Aufruf in randomisierter Reihenfolge präsentiert werden. Die Vorauswahl erfolgt dabei mit Hilfe der Kategorieschlagwörter als Tags auf der Plattform 3

Tumblr. Während der Proband demnach seine Favoriten aus eine für Ihn willkürliche Auswahl an Bildern aussucht, wählt er in Wirklichkeit eine unterschiedliche Anzahl aus den jeweiligen Kategorien und definiert somit seine Glücksvorstellung auf visueller Ebene. Abbildung 1: Ländercluster nach GLOBE Um die auf diesem Wege erhaltene Bildermatrix eines jeden Probanden mit dessen Herkunft und anderen entscheidenden Faktoren in Zusammenhang setzen zu können, wird in einem weiteren Schritt auf einen herkömmlichen anonymisierten Fragebogen zurückgegriffen. Dem Untersuchungsziel entsprechend wird der gesamte Webauftritt bilingual in Deutsch und Englisch implementiert, sodass der Teilnehmer jederzeit die Wahl hat und schnell und einfach zwischen den Sprachen wechseln kann. 4

V ERSUCHSABLAUF Die gesamte Untersuchung erstreckt sich letztendlich über die folgenden vier Teile: Die Instruktionsphase beginnt bereits in der Einladungs-Email und setzt sich auf der Startseite des Webauftritts fort. Hier erhält der Proband alle Informationen, die den Ablauf der Untersuchung anbelangen. Er wird darauf hingewiesen, dass die Teilnahme anonymisiert verläuft und keinerlei Daten erhoben werden, die einen Rückschluss auf seine Person zulassen. Informationen zum theoretischen Hintergrund der Untersuchung erhält der Proband dagegen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, sodass er weder voreingenommen ist, noch eine bestimmte Erwartungshaltung einnimmt. Die Experimentalphase besteht aus dem eigentlichen Experiment. Dabei findet der Proband auf der rechten Seite eine Liste aller zur Verfügung stehenden Bilder, die er über einen Klick auswählen, aktivieren und somit in seine persönliche Bildmatrix einfügen kann, welche sich linkerseits befindet. Über einen Zähler oberhalb der Matrix wird der Proband über die noch zu wählende Anzahl an Bildern informiert. Unabhängig an welchem Punkt der Proband sich befindet, kann er jederzeit die Hilfe aufrufen oder die Sprache wechseln. Der Knopf, um das Experiment abzuschließen, wird erst in dem Moment aktiv, in dem sich tatsächlich neun Bilder in der Matrix befinden. Abbildung 2: Screenshot vom Experiment Es folgt die Datenerhebung mit Hilfe eines integrierten Fragebogens, der aus insgesamt 17 Fragen besteht und sich in drei Fragegruppen untergliedert. Im ersten Abschnitt Allgemeine Fragen werden die demografischen Daten wie Alter, Geschlecht, Bildungsgrad und Nationalität erhoben. Außerdem wird der Teilnehmer nach seinem Umgang mit Microblogging-Plattformen generell befragt. Der größte Abschnitt des Fragebogens die Kontextfragen beschäftigt sich nochmals mit der persönlichen Glücksdefinition, allerdings in Form einer Auswahlliste und der Aufforderung die vier wichtigsten Kategorien zu wählen und zu priorisieren. Das heißt an diesem 5

Punkt ist der Proband darauf bedacht, seine Vorstellung zu definieren und zwar ohne von jeglichen visuellen Störfaktoren beeinflusst zu werden. Anschließend muss er jeweils einen Vertreter aus jeder Kategorie nach seinem Erachten zuordnen, mit dem Hintergrund die Vorwahl des Bilderpools bewertbar machen zu können. Der Abschnitt Probleme dient schließlich dazu, Störvariablen basierend auf Verständnisschwierigkeiten oder technischen Problemen ausschließen zu können. Zum Schluss gelangt der Proband zur Auswertung. Hier erhält er neben der detaillierten Projektbeschreibung, eine deskriptive Datenanalyse der Momentaufnahme bestehend aus Verteilungsdiagrammen. Als besonderen Höhepunkt erhält er zudem seine individuelle Auswertung in Form eines Netzdiagramms. Dieses verdeutlicht, wie sich die Verteilung seiner ausgewählten Bilder über die neun Kategorien erstreckt und ob seine visuelle Auswahl mit der verbalen übereinstimmt oder inwiefern sich die zwei unterscheiden. F RAGESTELLUNG Alles in allem ergibt sich die Fragestellung Inwiefern erstreckt sich die Auswahl der Bilder über die neun Kategorien und in welchem Zusammenhang steht sie zu den Faktoren des Fragebogens?. Im Sinne der Statistik heißt das, die abhängige Variable besteht in der Anzahl der Bilder einer Kategorie und als unabhängige Variable können die Faktoren Nationalität, Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, Umgang mit Microblogging und die verbale Definition von Glück untersucht werden. DESKRIPTIVE DATENANALYSE (STAND: 24.07.2013) Die Stichprobe der Untersuchung besteht aus 64 Probanden, wobei sie mit 33 weiblichen und 31 männlichen hinsichtlich des Geschlechts nahezu ausgeglichen ist. Im Gegensatz dazu ist die Verteilung des Alters jedoch relativ homogen. 92,2% der Teilnehmer sind zwischen 20 und 35 Jahre alt. Die Gruppen der unter 20- und über 65-jährigen sind gar nicht vertreten und die 36-50 bzw. 51-65-jährigen nur zu kleinen Prozentsätzen von unter 5%. 6

Was den Bildungsgrad anbelangt, deckt die Stichprobe bis auf diejenigen ohne Hauptschulabschluss alle Gruppen ab. Allerdings überwiegen die Teilnehmer mit Hochschulabschluss deutlich mit annähernd dreiviertel Prozent. Eine sehr interessante Beobachtung vor allem in Hinblick auf die vorwiegend junge Stichprobe ist jene, das trotzdem 15,6% angeben, Micoblogging-Plattformen gar nicht zu kennen bzw. 46,9% sie zwar kennen, jedoch nie nutzen. Hinsichtlich der Nationalität umfasst die Stichprobe 9 unterschiedliche Länder, in Bezug auf die Ländercluster nach GLOBE entsprechen sie 5 Gruppen. Dabei ist die Germanic mit Dreivierteln übermäßig vertreten. Auf der folgenden Seite befindet sich ein Überblick der empirischen Glücksvorstellung, die auf Basis der Tumblr-Bilder (siehe oben) und diejenige, die während der Datenerhebung per Auswahl und Prioritätszuordnung erfasst wurde (siehe unten). Dabei handelt es sich um die prozentualen Häufigkeiten mit welchen alle 64 Probanden die Kategorien gewählt haben. 7

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E XPLORATIVE DATENANALYSE An die deskriptive Datenanalyse würde in einem nächsten Schritt darauf aufbauend die explorative Auswertung anschließen. Das heißt nun wäre es an der Reihe, die unterschiedlichen Faktoren in Zusammenhang zu setzen. Mittels interferenzstatistischer Verfahren müssten zu den erhobenen Daten Häufigkeiten, Lage- und Streuungsmaße ermittelt werden. In diesem Zusammenhang wäre eine Bestimmung und Visualisierung der vorliegenden Verteilungen in Form von Histogrammen und Boxplots sowie deren Überprüfung auf Normalverteilung mit Hilfe des Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstests zu empfehlen. Abhängig vom Skalenniveau der jeweiligen unabhängigen Variable und der betrachteten Interaktion sollte auf Kreuztabellen bzw. mehrfaktorielle Varianzanalysen (MANOVA) zurückgegriffen werden, um sämtliche Ergebnisse in einem letzten Schritt auf Signifikanz überprüfen zu können. Eine Übersicht über mögliche Korrelationsfaktoren zeigt die folgende Abbildung: Maskulinität Individualismus Geschlecht Unsicherheitsvermeidung Langzeitorientierung Machtdistanz Alter Hofstedesche Kulturdimensionen HDI (Human Development Index) Umgang mit Microblogging Ost-Wet- Gefälle Demographische Daten Geografische Lage Assoziation von "Glück" in Abhängigkeit von... Bildungsgrad mit Hochschulabschluss mit Oberschulabschluss mit Realschulabschluss Nord-Süd- Gefälle Persönliche Definition Störrfaktoren ohne Hauptschulabschluss mit Hauptschulabschluss Deckungsgleichheit Bild Beschreibung Technische Probleme Verständnisprobleme 9

LITERATURSAMMLUNG [1] ATTESLANDER, P. 2008. Methoden der empirischen Sozialforschung. ESV basics. Erich Schmidt, Berlin. [2] DIEKMANN, A. 2008. Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen. Rororo Rowohlts Enzyklopädie 55678. Rowohlt-Taschenbuch-Verl., Reinbek bei Hamburg. [3] ERLL, A., AND GYMNICH, M. 2007. Interkulturelle Kompetenzen - erfolgreich kommunizieren zwischen den Kulturen. Uni-Wissen : Kernkompetenzen. Klett Lernen und Wissen, Stuttgart. [4] HEPP, A. 2006. Transkulturelle Kommunikation. UTB 2746. UVK, Konstanz. [5] LÜSEBRINK, H.-J. 2005. Interkulturelle Kommunikation. Interaktion, Fremdwahrnehmung, Kulturtransfer. Metzler, Stuttgart. [6] MCGUIGAN, F.J., AND DIEHL, J.M. 1979. Einführung in die experimentelle Psychologie. Methoden in der Psychologie Bd. 10. Fachbuchhnadlung für Psychologie, Verlagsabteilung, Frankfurt am Main. [7] SCHÄFER, E. 2000. Internet, Film, Fernsehen. Zur Nutzung aktueller Medien als Folie für Selbstund Weltbilder. Ästhetik - Medien - Bildung Bd. 3. KoPaed, München. [8] SCHORB, B. 1992. Medienerziehung in Europa. Auf dem Weg zu einer europäischen Medienkultur = Media education in Europe : towards a European culture of media. Reihe Medienpädagogik Bd. 3. KoPäd Verlag, München. [9] SEDLMEIER, P., AND RENKEWITZ, F. 2013. Forschungsmethoden und Statistik für Psychologen und Sozialwissenschaftler. Pearson Studium - Psychologie. Pearson Studium ein Imprint von Pearson Deutschland, München. [10] THEUNERT, H., Ed. 2008. Interkulturell mit Medien. Die Rolle der Medien für Integration und interkulturelle Verständigung ; [das Buch basiert auf der Tagung "Interkulturell mit Medien", die am 30.11.2007 vom JFF-Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in München veranstaltet wurde]. Interdisziplinäre Diskurse / Jff - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, München (Hrsg.) 3. KoPaed, München. [11] 2012. Werte-Index 2012. New Business, Hamburg. [12] WALHER, J., 2006. Unterschiede der Kulturen: Eine Analyse und Bewertung kulturvergleichender Studien unter Aufnahme ausgewählter Länder. Diplomarbeit, Universität Passau [13] ZIEMANN, A. 2011. Medienkultur und Gesellschaftsstruktur. Soziologische Analysen. Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Wiesbaden, Wiesbaden. 10