Prozessorganisation Mitschriften aus den Vorlesung bzw. Auszüge aus Prozessorganisation von Prof. Dr. Rudolf Wilhelm Feininger



Ähnliche Dokumente
Protokolle, Bericht der Managementbewertung, Übersicht der QM-Dokumente. Durchgeführt von/am: Max Mustermann am Freigegeben durch:

Erstellung einer Prozesslandkarte

Prozessorganisation Mitschriften aus den Vorlesung bzw. Auszüge aus Prozessorganisation von Prof. Dr. Rudolf Wilhelm Feininger

Anleitung für die Managementbewertung

Fragebogen. zur Beurteilung der Zertifizierungsfähigkeit des Betrieblichen Gesundheitsmanagements nach DIN SPEC

Arbeitsschutz als ein Teil von integrierten Managementsystemen

QM-Handbuch. der. ReJo Personalberatung

Qualitätsmanagement-Leitfaden

ISO 9001: Einleitung. 1 Anwendungsbereich. 2 Normative Verweisungen. 4 Qualitätsmanagementsystem. 4.1 Allgemeine Anforderungen

Prozess-Management (Business Process Management - BPM) als Voraussetzung für die Digitalisierung

PROZESSMANAGEMENT. QFU Der Partner für Ihr Unternehmen

DIN EN ISO Die acht Grundsätze.

MID GmbH. Prozessorientiertes Wissensmanagement in einem ganzheitlichen Qualitätsmanagement

CHE-Jahresprogramm Basis III: Erfahrungen aus den Quality Audits von evalag und Hinweise zur Systemakkreditierung

ISO 14001:2015 die Änderungen aus der Sicht der Unternehmen

(IT) Notfallmanagement im Unternehmen und in der Behörde Planung und Umsetzung gemäß BSI-Standard und ISO 22301

Norm Revision ISO 9001:2015. Konsequenzen für Unternehmung, Prozesseigner und Auditoren

Informationen zum QM-System

Anliegen und Normung des Qualitätsmanagements

Die Neuerungen bei den Anforderungen nach dem DStV-Qualitätssiegel. Anforderungen nach dem DStV-Qualitätssiegel

abcd abc LRQA Webinar DIN SPEC der neue Standard zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement

Qualitätsmanagement. von der Theorie zur Praxis. (Einführung und Umsetzung im Arbeitsalltag) Seite 0

REGLEMENT VERANTWORTLICHKEITEN DER BAU-RICHTLINIEN IM TEC

Management- Handbuch. Entwicklung, Produktion, Dienstleistung und Vertrieb. DIN EN ISO 9001:2015. Auflage 1.1

Herzlich Willkommen zum Webinar!

Leitfaden Geschäftsprozesse gestalten

Was heißt (Qualitäts-) Management?

Was verbirgt sich hinter der Unternehmenssoftware SAP ERP und den SAP-Zertifizierungen. SAP Consultant Wolfgang Hübner

Wenn ich das vorher gewusst hätte... - Wie der Prozess der Leitbildentwicklung das Unternehmen verändert

Übersicht über ISO 9001:2000

Geschäftsprozessmanagement. im Bankensektor kein Selbstzweck! BANKINGLOUNGE München. Referent: Christian Kaltenbach. 16.

Software-Engineering

Volker Wenzel GmbH. Unternehmenshandbuch. Volker Wenzel GmbH Ein Unternehmen der CADCON Gruppe Max - von Laue - Straße Augsburg

Immaterielle Vermögenswerte

Fragen eines Auditors zur ISO 9001:2015

COMbridge Web-Forms. SAP Geschäftsvorfälle mit individuellen Web-Formularen einfach darstellen. Zeit sparen mit optimierten Oberflächen

Vorgangs- und Vertriebssteuerung

Unternehmensgestaltung im Spannungsfeld von Stabilität und Wandel

AUSWAHL UND BEWERTUNG VON ÜBERSETZUNGSDIENSTLEISTUNGEN. tekom Frühjahrstagung Berlin, Jürgen Sapara

Supply Chain Management: Einführung im Rahmen einer ganzheitlichen ERP-Implementierung

FACHWIRT IMMOBILIENVERWALTUNG. Skript. Managementkompetenz Verwalter Teil IV Unternehmenssteuerung/Controlling

2 QM-Handbuch. Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008

Einführung eines betrieblichen prozessorientierten Arbeitsschutzmanagementsystems

Was geht Qualitätsmanagement/ Qualitätsicherung die Physiotherapeutenan? Beispiel einer zertifizierten Abteilung

Umweltmanagement nach ISO 14001:2015

Fallstudie: TextLab Klartext-Initiative Universität Hohenheim

t consulting management-consul

Die Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015 Eine erste Einschätzung

...und läuft. Komplexe unternehmerische Aufgaben mit maßgeschneiderter ERP-Software-Lösung effizient und einfach meistern! Das geht ja einfach!

Nutzen und Eigenschaften eines integrierten Prozessmodells (ipm)

Folien zum Textbuch. Kapitel 2: Planung, Entwicklung und Betrieb von IS. Teil 2: Modellierung von betrieblichen Informationssystemen

CURRICULUM AUS BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE 2. Biennium FOWI/SPORT

Erstellung eines Managementhandbuches als Grundlage für die Umsetzung der Betreiberverantwortung

Normrevision DIN EN ISO 9001:2015. Seite: 1

Verantwortung der Leitung (ISO 9001 Kap. 5)

Qualitätsmanagement-Leitfaden

QM nach DIN EN ISO 9001:2015. copyright managementsysteme Seiler Tel:

Klausur im Fach Organisation, 3. Semester. Prof. Dr. Heinz Siebenbrock WS 2013/2014

B&R Leitfaden Retouren-/Reparaturbestellung Erläuterung - Ablauf

ISO 9001:2015 FÜHRUNG. Arbeitskreis Qualitätsmanagement WKO Tirol Meeting Waltraud Dietrich

PLANTA Project. Einsatz in IT und Organisation

Gesundes Führen lohnt sich!

Leitbild der Stadtwerke Offenbach Holding GmbH EIT-BILD

Schaeffler möchte SupplyOn nutzen. Und was hat mein Unternehmen davon?

Seminar Benchmarking von Unternehmen. Wedel, 4. Juni 2008 Jens Umland

Projekt Assessment. Ermittlung und Umsetzung von Verbesserungspotentialen in der Projektarbeit. Project Consulting C o m p a n y

Wege in die digitale Zukunft

Qualifikationsbaustein zum Berufseinstieg

Entwicklung von zuverlässigen mechatronischen Systemen

Inhalt. 2.1 Grundlagen Vision, Mission und Strategien Das Werkzeug Balanced Scorecard nutzen Die BSC mit Prozessen verknüpfen 33

Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung

Überblick über Managementsysteme

Der Einsatz einer MES Lösung Eine Möglichkeit zur Zukunftssicherung des Standortes Deutschland?

Bewertungskatalog. zur ganzheitlichen Umsetzung von Verbesserungsinitiativen. SIXSIGMA Europe GmbH Theodor-Heuss-Ring Köln

Wie zuverlässig funktionieren Ihre kritischen Schnittstellen?

DE 098/2008. IT- Sicherheitsleitlinie

BESCHWERDEMANAGEMEN IN DER PRAXIS

Qualitäts- und Umwelt-Management-Handbuch

Nutzen Sie das in Easy Turtle voll editierbare Modell der DIN EN ISO 9001:2008

DIN EN ISO 9001:2008 Qualitätsmanagement

Hinweise zur Einschätzung der Qualität schulischer Prozesse

Der Prozess für erfolgreiche

Projektfortschrittsentscheidung für InfoMaPa Projekt genehmigt

European Foundation for Quality Management

Zuordnung der Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015 im QMS-Reha

Das V-Modell XT. Ein Standard für die Entwicklung von Systemen.

Der IT-Security Dschungel im Krankenhaus. Ein möglicher Ausweg

VERANTWORTUNG DER LEITUNG

Werkzeuge für die innovative Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz Eine Praxis der Chilenischen Vereinigung für Arbeitsschutz

DEFINITION EINES IDEALTYPISCHEN BIM- REFERENZPROZESSES

Der Control-M Application Integrator im Projekt

ONLINE SHOP

Einfluß der Prozesskostenrechnung auf die Aufbauorganisation - Stellgrößen eines aktiven Prozessmanagements

Lieferantenauswahl und - beurteilung

Zertifizierung Auditdauer und Preise

Leistungsfähige QM-Systeme im betrieblichen Alltag

Brancheninfotag Revision der ISO 9001 Änderungen und Auswirkungen

Unternehmenspolitik Container Terminal Dortmund DIN EN ISO 9001:2008 / DIN EN ISO 14001:2009

Transkript:

Prozesse allgemein Typische betriebliche Prozesse: Bearbeitung von Angeboten Einkauf von Materialien Fertigung und Versand von Produkten Durchführung von Dienstleistungen Prozessorganisation befasst sich mit: betrieblichen Prozessen o innerhalb des Unternehmens o zwischen Kunden und Unternehmen o zwischen Lieferanten und Unternehmen Ziel: Prozesse optimal durchführen Prozesse weiterentwickeln gut entwickelte Prozesse = wichtige Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens Was ist ein betrieblicher Prozess? besteht aus mehreren Schritten bestimmte Reihenfolge Input-Output-Beziehung wird durch Ergebnis oder Situation ausgelöst (Input) Vorgaben werden in Ergebnisse umgewandelt (Output) Prozesse haben Ergebnisse, die der externe Kunde direkt erhält. Andere Prozesse führen zu Resultaten, die der externe Kunde nicht sieht, die aber nötig sind. Page 1/11

Prozess vom Angebot bearbeiten durch Anfrage eines Kunden bis zum Abschluss: Angebot für Kunden fertig. mehrere betriebliche Organisationseinheiten sind beteiligt wenige Prozesse spielen sich innerhalb einer Abteilung ab wichtig: gute Zusammenarbeit man kann Prozesse nicht betrieblichen Funktionen zuordnen, da die Prozessschritte auf mehrere Abteilungen verteilt sind Was soll Prozessorganisation leisten? Aufgaben: betriebliche Prozesse festlegen so daß gewünschte Ergebnisse erreicht werden Durchführung in optimaler Weise ständig verbessern um Leistungsfähigkeit zu nerhöhen Festlegung betrieblicher Prozesse: Typische Problemstellungen: welche Prozesse muß ein Unternehmen überhaupt haben zu welchem Ergebnis sollen die Prozesse führen welche Schritte in welcher Reihenfolge welche Organisationseinheiten sind verantwortlich Definition von Schnittstellen (Vorgänge zwischen den Abteilungen regeln) Prozesse aufeinander abstimmen, damit sie gut zusammenspielen Festlegung der Abteilungsübergreifenden Prozesse Prozessergebnisse sicher, schnell und kostengünstig Erreichen der Verbessern und Erneuern der Prozesse: Aufgabe: immer wieder Möglichkeiten finden, um gesteigerte Qualität, schnelle und kostengünstiger ständige Verbesserung Beurteilung der Leistungsfähigkeit, so daß Prozesse immer leistungsfähiger werden (verbessern und erneuern) Page 2/11

Warum soll man sich mit betrieblichen Prozessen beschäftigen? analysieren, verstehen, was passiert um kontinuierlich weiterzuentwickeln Kunde, Lieferanten und Eigentümer sowie MA und Führungskräfte profitieren 1. Gut organisierte Prozesse sind Voraussetzung für Rentabilität des Unternehmens: Gewinn = Different aus Umsatz und Kosten Prozesse beeinflussen Umsatz und Kosten klar definierte Prozesse = zuverlässig = zufriedene Kunden = Erhöhung Umsatz schlechte Prozessorganisation = Kosten steigen = Vergeudung von Material und Zeit = Fehler = Zeit und Kosten für Fehlerbeseitigung 2. gut organisierte Prozesse bewirken, daß die Kunden mit den Leistungen des Unternehmens zufrieden sind Anforderungen dauerhaft große Verlässlichkeit langfristige Kundenbindung schlechte Prozesse: fehlerhafte oder falsche Lieferungen = Kosten = unzufriedene Kunden 3. gut organisierte Prozesse liegen im Interesse der Lieferanten, da dieser dann mit einem zuverlässigen Partner zusammenarbeitet Verlässlichkeit bei erteilten Aufträgen nicht dauernd ändern oder stornieren = kontinuität 4. gut organisierte Prozesse sind wichtig, daß sich die Führungskräfte ihren eigentlichen Aufgaben widmen können wenn Prozesse von allein laufen, können sich Führungskräfte mit strategischen Fragen beschäftigen 5. gut organisierte Prozesse auch im Interesse der Mitarbeiter, da sich Arbeitssituation verbessert keine Feuerwehraktionen keine zusätzliche Arbeiten Handlungssicherheit der MA wird verbessert Page 3/11

Verhältnis von Prozess- und Aufbauorganisation noch üblich (in deutschen Unternehmen) zwischen Aufbau- und Ablauforganisation zu unterscheiden o Aufbauorganisation: Gliederung in Organisationseinheiten (z.b. Abteilungen) o Ablauforganisation: Tätigkeiten innerhalb der Abteilungen Aufbauorganisation wurde immer höher gewichtet als betriebliche Abläufe = Mangel Ablauforganisation durch Bezeichnung Prozessorganisation ersetzt, o Unterschied: Ablauforganisation befasst sich nur mit den Prozessen innerhalb der Abteilung und o Prozessorganisation auch mit den abteilungsübergreifenden Prozessen (Schnittstellen) Aufbau- und Ablauforganisation: Aufgaben: o regeln verschiedener Tätigkeiten in den Abteilungen o dafür sorgen, daß Beiträge der Organisationseinheiten koordiniert werden (Verantwortlichkeiten, wer wem Weisungsberechtigt) o Organigramme zeigen funktionale Aufbauorganisation weniger Aufmerksamkeit für betriebliche Abläufe Grund: o Interesse der Führungskräfte Ressortdenken Page 4/11

Mängel: jede Abteilung nur für Teil Prozessschritt verantwortlich 1. Prozessergebnisse: keine klaren und verbindlichen Absprachen der Schnittstellen wie Prozessergebnisse auszusehen haben Unkenntnis der Mitarbeiter, wozu Prozessergebnisse eigentlich gebraucht werden Unkenntnis über Anforderungen der Empfänger geistige Mauern zwischen den Abteilungen Ressortegoismus jeder ist bemüht seine eigene Zielsetzung zu erfüllen, was nicht unbedingt das Beste für den gesamten Prozeß bedeuten muß Interessen der Abteilungen teilweise gegensätzlich Ressortegoismus ist in einer funktionalen Aufbauorganisation unvermeidlich 2. Prozessschritte: Reihenfolge nicht durchdacht überflüssige Prozessschritte gewünschte Ergebnisse werden nicht auf optimaler Weise erreicht fehleranfällig, langsam und unnötig aufwendig 3. Informationstechnische Unterstützung: Voraussetzung: Informationen müssen vorhanden sein und rechtzeitig zur Verfügung stehen. informationstechnische Unterstützung ist nicht gut auf Prozesse abgestimmt = holprige und fehleranfällige Prozesse Bsp. Informationen müssen während des Prozessverlaufes auf verschiedene Informationsträger gebracht werden (Medienbrüche) Mehrfachführung von Daten Page 5/11

4. Verantwortlichkeiten: Kompetenzgerangel oder nicht zuständig fühlen Prozessschritte werden nicht ausgeführt 5. Prozessschnittstellen: von einer Abteilung in die Andere keine Organisationseinheit, die für die Koordination der Schnittstellen verantwortlich ist Verzögerungen an den Schnittstellen Missverständnisse an den Schnittstellen Prozesse werden nicht optimal durchgeführt Bedeutung Prozessgedanke: Wandel vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt ungenügend beherrschte betriebliche Prozesse nicht mehr tollerierbar Entwicklungen in Bereichen wie Wirtschaftsinformatik, Kostenrechnung und Qualitätsmanagement betrieblicher Einsatz von Softwareprodukten setzt voraus, daß Prozesse besser durchdacht werden Prozesskostenrechnung ebenfalls Voraussetzung für ISO 9001:2000 Zertifikat Voraussetzung für Re-engeneering Prozessorganisation vor Aufbauorganisation? bei einer prozessorienteirten Aufbauorganisation sind die Prozesse um die Abteilungen zu definieren gesamter Prozeß vorrangig von einer Abteilung bedient Vorteile: Kein Problem mit Ressortegoismus Abteilungsziele = Prozessziele Verantwortungen im Gesamtprozess klar geregelt Nachteile: keine effiziente Nutzung von Ressourcen (wie bei funktionaler Aufbauorganisation) = Dopplungen Nutzung gleichartiger Ressourcen nicht gegeben selben Ressourcen werden nicht von verschiedenen Prozessen genutzt Page 6/11

Prozessorganisation als Teil der Unternehmensführung: Unternehmen muß stabile, sichere Prozesse haben Auseinandersetzung mit betrieblichen Prozessen Klare Strategie muß vorhanden sein Focus auf wichtige Prozesse organisation betrieblicher Prozesse = Strategiegerecht Festlegung des Geschäftsfeldes = Grundsätzliche Ausrichtung des Unternehmens welche Produkte und Dienstleistungen welche Kunden Definition der Unternehmensstrategie = was will das Unternehmen Definition der Prozesse = wie werden die Leistungen ausgeführt Umsetzung der Unternehmensstrategie in Prozessen: Welche Prozesse braucht das Unternehmen festlegen Welche Ergebnisse liefern die einzelnen Prozesse entscheiden Auf welcher Weise werden Prozesse durchgeführt Wege zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Prozessen finden Änderung von Prozessen bei Änderung der Unternehmensstrategie strategische Veränderung fordert in der Regel auch Änderung der Prozesse = Anpassung der Organisation notwendige Änderungen der Prozesse können dann bestehen: o daß neue Prozesse hinzukommen oder bestehende wegfallen o Prozesse auf andere Art durchführen o andere Kriterien als in der Vergangenheit spielen eine Rolle Unternehmen muß festlegen, welche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden sollen. Was will der Kunde, was sind die wesendlichen Erfolgsfaktoren Überlegen, welche Prozesse es geben muß und wie diese organisiert werden müssen. Page 7/11

Merkmale/Eigenschaften betrieblicher Prozesse: Prozesse bilden eine Folge von Prozessen im Unternehmen werden durch Anforderung des Kunden für den Kunden umgesetzt jeder interne Prozess liefert Ergebnisse mit denen der anschließende Prozess weiterarbeitet Verhältnis zwischen aufeinander folgenden Prozessen = Kunde-Lieferant- Beziehung in jedem Prozess werden Vorgaben in Ergebnisse umgewandelt Prozess wird durch Input initiiert und führt zu einem Output Innerhalb des Prozesses finden Prozessschritte statt, die den Input in ein Output überführen Durchführung von Prozessschritten wird durch Informationen gesteuert Verbesserung der Prozesse durch betriebswirtschaftliche Software Folge der betrieblichen Prozesse: beginnt beim Kunden und endet beim Kunden Durchlauf aufeinander aufbauender Prozesse mit letztem Prozess (Erstellung der betrieblichen Leistung für den Kunden) Abschluß einfacher Prozess = linear Wertschöpfungskette Kunden-Lieferanten-Beziehungen innerhalb der Prozessfolge: zwischen den Organisationseinheiten = interne Kunden und Lieferanten Kunde = erhält Ergebnis eines Prozesses Lieferant = liefert Input Erweiterung des Begriffes auch für Intern Ermittlung der Kundenzufriedenheit auch intern Input Output Relation eines Prozesses: jeder Prozess beginnt mit einem definiertem Anfangszustand (Input) und endet mit einem festgelegten Endzustand (Output) Prozessbeginn und Prozessende Page 8/11

Input: löst Prozess aus, indem z.b.: o etwas geschieht o vorangegangener Prozess abgeschlossen o bestimmter Zeitpunkt eingetreten o Entscheidungen getroffen Output: liefert Ergebnis eines Prozesses: o Fertigung eines Produktes ist abgeschlossen o Beratungsdienstleistung wurde durchgeführt o Angebot für Kunden wurde erstellt o Kundendaten sind aktualisiert o Kundenbeschwerde wurde gelöst Prozessschritte innerhalb eines Prozesses: um Prozessschritt zu definieren muß festgelegt werden: o Welche Tätigkeit z.b. Sachverhalt überprüfen Entscheidung getroffen Dokument erstellt o Welche Organisationseinheit verantwortlich meistens eine Abteilung unterschiedliche Organisationseinheiten (bei funktionalen Aufbauorganisation) einer Organisationseinheit (bei prozeßorientierter Aufbauorganisation) Page 9/11

Prozessschritte folgen einer logischen Reihenfolge (bestimmt Bedingungen müssen erfüllt sein: o vorheriger Prozessschritt abgeschlossen o Entscheidung getroffen o Sachmittel und Informationen vorhanden) Komplexität eines Prozesses: wie verschiedenartig Prozessschritte miteinander verknüpft sind o wenig komplex: wenig Prozessschritte o komplex: viele Prozessschritte Steuerung von Prozessen durch Informationen: jede Aufgabenerfüllung lebt von empfangenen Informationen und produziert neue Informationen Prozessschritte sind stets von Informationsflüssen begleitet innerhalb des Systems durch Informationssysteme verarbeitet hängt von Informationssystemen ab, wie gut Prozesse sein können Informationstechnische Unterstützung betrieblicher Prozesse: Informelles Informationssystem o wenig dokumentiert o vorhandene Software wird nur punktuell genutzt Papierbasiertes Informationssystem o Formblätter, Liste, Tabellen, Aktennotizen o keine Softwareunterstützung Computergestützte Informationssysteme: o Hardware, Software, Datenbanken o Prozessen größere Mengen detaillierter Informationen zugängig gemacht werden o keine Verzögerung o an verschiedenen Stellen abrufbar, sobald sie produziert wurden Page 10/11

ERP Software (Enterprise Resource Planning) z.b. SAP Möglichkeiten: Referenzprozesse nutzen und sich anpassen Referenzprozesse durch verstellen von Parametern anpassen (Customizing) Anpassung durch Programmierung mit Werkzeug, daß mit Standardsoftware mitgeliefert wurde Weitere Programmierung und ergänzende Softwarepakete Für Einführung betrieblicher Software im Unternehmen, müssen zunächst Prozesse ermittelt und optimiert werden. Da es keinen Sinn macht bestehende Schwachstellen in die Software zu übernehmen. Wichtige Frage: Wie können die existierenden Unterschiede zwischen den realen Prozessen im Unternehmen und den vordefinierten Prozessen der Software überwunden werden. erste Variante: preiswertere Lösung Anpassung an die Prozesse der Software Mitarbeiter müssen sich ggf. umstellen zweite Variante: Softwarelösungen anpassen teurer, Beachte, Updates müssen auch immer angepasst werden d.h. Kompromiss zwischen beiden Lösungen finden: evtl. Standardsoftware mit Standardprozessen und ABAPs nutzen. Page 11/11