Inhalt. IAS 39: Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung

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Überblick. Bewertung. Ausweis. Ansatz. Anschaffungskosten Herstellungskosten planmäßig Abschreibungen außerplanmäßig Zuschreibungen.

Transkript:

Inhalt 1. Ziele des Standards im Überblick... 2 2. Definitionen... 3 I. Arten von Finanzinstrumenten... 4 II. Sicherungsgeschäfte - Hedge Accounting... 6 3. Anwendungsbereich... 7 4. Wesentliche Inhalte... 8 I. Bewertung von Finanzinstrumenten:... 8 5. Beispiel (zur Bewertung von Finanzanlagen):... 10 I. Originäre Finanzinstrumente... 11 www.boeckler.de August 2014 1/13

1. Ziele des Standards im Überblick Ansatz, Bewertung und Angaben von Finanzinstrumenten www.boeckler.de August 2014 2/13

2. Definitionen Finanzinstrumente: Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei Unternehmen A zu einem finanziellen Vermögenswert und bei Unternehmen B zu einer finanziellen Verbindlichkeit führen. Finanzielle Vermögenswerte: Finanzielle Vermögenswerte umfassen liquide Mittel (z.b. Bargeld) an anderen Unternehmen e Eigenkapitalinstrumente (z.b. Aktien) vertraglich vereinbarte Rechte zum Erhalt von Zahlungsmitteln vertraglich geregelte Rechte auf einen ggf. vorteilhaften Tausch von Finanzinstrumenten Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte: nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar bestimmt wurden, oder keine der folgenden Kategorien zugeordnet sind: Kredite und Forderungen bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Darlehen und Forderungen: www.boeckler.de August 2014 3/13

nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind Finanzielle Verbindlichkeiten: Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen vertragliche vereinbarte Verpflichtungen, Barmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte abzugeben sowie vertraglich geregelte Verpflichtungen, Barmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte zu ggf. unvorteilhaften Bedingungen auszutauschen Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente: finanzielle Vermögenswerte mit festen bestimmbaren Zahlungen und einer festen Laufzeit sowie der Absicht und Fähigkeit diese bis zur Endfälligkeit zu halten Fortgeführte Anschaffungskosten eines/einer finanziellen Vermögenswertes/Schuld: Betrag, zu welchem der/die finanzielle Vermögenswert/Schuld bei der erstmaligen Erfassung angesetzt wird, abzüglich Tilgung, zuzüglich oder abzüglich kumulativer Amortisierungsbeträge. Berechnungsschema Betrag zu dem der erstmalige Ansatz erfolgt (i.d.r. beizulegender Zeitwert)./. Tilgung./. kumulierte Amortisierungsbeiträge (Abzinsung) = fortgeführt Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswertes/finanziellen Schuld I. Arten von Finanzinstrumenten Derivate oder derivative Finanzinstrumente www.boeckler.de August 2014 4/13

Eigenschaften der wichtigsten Formen derivativer Finanzinstrumente : Forwards Futures Option Swaps nicht standardisiert, over the counter (OTC) gehandelt unbedingter Terminkontrakt, beiderseitige, nicht kündbare Verpflichtung Käufer: long-position ; Verkäufer: short-position Zinsforward = Forward Rate Agreement (FRA) unbedingter Terminkontrakt standardisiert, an Börsen gehandelt Recht, aber nicht Verpflichtung des Optionskäufers Käufer zahlt Optionsprämie für das Recht Kaufrecht = Call ; Verkaufsrecht = Put besondere Optionen Caps = Schutz gegen Kursentwicklung nach oben Floors = Schutz gegen Kursentwicklung nach unten Vereinbarung des Austauschs v. Zahlungen zu festgelegten Zeitpunkten Zinsswaps: Austausch von Zinszahlungen, i.d.r. auf unterschiedlicher Zinsbasis Devisenswaps: Austausch von Kapitalbeträgen in unterschiedlichen Währungen zu verschiedenen Zeitpunkten (Kombination von Kassa- und Termingeschäft) Währungsswaps: Austausch von Kapitalbeträgen und Zinsen zu verschiedenen Währungen Zweck derivativer Finanzinstrumente: Derivative Finanzinstrumente Trading (z.b. Spekualtion) Hedging (Sicherungszwecke) Fair-value-hedge (Sicherung gegen risikoinduzierte fair-value-schwankungen von bilanzierten oder schwebenden Grundgeschäften) Hedge of a net investment in a foreign operation (Absicherung der Nettoinvestition in ausländische Geschäftsbetriebe) Cash-flow-hedge (Sicherung des Cash- Flows von bilanzierten oder geplanten Grundgeschäften, also nicht des Werts des Grundgeschäfts selbst) GuV-wirksame Berücksichtigung des Derivats in der laufenden Periode GuV-neutrale Berücksichtigung der Wertveränderung im Eigenkapital Quelle: In Anlehnung an: Coenenberg, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 20. Auflage, S. 266 ff www.boeckler.de August 2014 5/13

II. Sicherungsgeschäfte - Hedge Accounting Grundgedanke Ziel Grundgeschäfte Sicherungsgeschäfte Hedging: Ökon. Absicherung von offenen Risikopositionen durch den Aufbau von wertmäßig gegenläufigen Positionen Was versteht man unter Hedge Accounting? bilanzielle Abbildung zweier oder mehrerer Verträge die in einem Sicherungszusammenhang stehen Verträge sind aufgrund ihrer Ausgestaltung dazu geeignet die jeweiligen Risiken gegenseitig teilweise oder vollständig zu kompensieren ein Vertrag stellt das Grundgeschäft und der andere das Sicherungsgeschäft bzw. Hedgegeschäft dar Hedgegeschäft bzw. Sicherungsgeschäft ist derjenige Vertrag, der das Risiko aus dem Grundgeschäft absichert Bilanziell einheitliche Abbildung von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument und damit Darstellung der kompensatorischen Wertentwicklung Beispiele: bilanzierte Vermögenswerte und Schulden schwebende Geschäfte, erwartete zukünftige Transaktionen Fremdwährungsinvestments in ausländische Betriebseinheiten grundsätzlich alle derivativen Finanzinstrumente Beispiele: Optionen, Futures, Swaps www.boeckler.de August 2014 6/13

3. Anwendungsbereich IAS 39 regelt im Wesentlichen: Ansatz und Bewertung von Finanzinstrumenten Definition von Finanzinstrumenten und deren Anhangangaben werden in den zwei Standards IAS 32 und IFRS 7 geregelt. Für Finanzinstrumente insgesamt sind somit drei Standards relevant: IAS 32 Darstellung definiert Finanzinstrumente IAS 39 Ansatz und Bewertung IFRS 7 Angaben v.a. im Anhang keine Anwendung von IAS 39 z. B. auf: Anteile an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Joint Ventures, die nach IAS 27, IAS 28 und IAS 31 zu bilanzieren sind Rechte und Pflichten die aus Leasingverhältnissen stammen (IAS 17) Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Arbeitgebers aus Altersversorgungsplänen die nach IAS 19 bilanziert werden www.boeckler.de August 2014 7/13

4. Wesentliche Inhalte I. Bewertung von Finanzinstrumenten: Wahl des Ansatzzeitpunktes: Wahlrecht Beizulegender Zeitwert oder Buchwert Ansatz zum Handelstag Zeitpunkt des Vertragsabschlusses oder Ansatz zum Erfüllungstag Zeitpunkt, an dem das Unternehmen die Verfügungsrechte erlangt bzw. abgibt Wahlrecht besteht für jede Kategorie von Finanzinstrumenten innerhalb der Kategorie besteht Ansatzstetigkeit Kategorien finanzieller Vermögenswerte: Finanzinstrumente (FI), die ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet werden Financial instruments at fair value through profit or loss Bis zur Endfälligkeit e finanzielle Vermögenswerte Held-to-maturity nähere Erläuterungen/ Begriffsbestimmungen FI`s die zu Handelszwecken werden müssen hier zugeordnet werden: primärer Erwerb mit kurzfristiger Veräußerungsabsicht Teil eines Portfolios, übergeordnetes kurzfristig Ziel ist die Gewinnerzielung durch Veräußerung Derivate (jedoch nicht im Rahmen des Hedge Accounting ) sind immer als zu Handelszwecken anzusehen Wahlrecht für bestimmt FI s nach der sog. Fair Value-Option Hybride FI s (FI, die eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital bilden), die gemäß IAS 39.11 aufzuspalten wären FI s die in einem Portfolio von ähnlichen Instrumenten auf Basis ihres beizulegenden Zeitwerts gesteuert werden Zentrale Bedingungen für die Zuordnung Vermögenswert mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und fester Endfälligkeit Unternehmen muss die Absicht und die Fähigkeit haben den Vermögenswert bis zur Endfälligkeit zu halten keine Ausleihungen oder Forderungen Kredite und Forderungen loans and receivables Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte available-for-sale financial assets Vermögenswerte mit festen oder klar bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem organisierten Markt gehandelt werden können Sammelposten, für alle anderen finanzielle Vermögenswerte die nicht in eine der anderen drei eingeteilt wurden ( Restposition ) Beachte das Wahlrecht bei erstmaligem Ansatz eines FI: Ausleihung, Forderung oder ein bis zur Endfälligkeit es FI kann das Unternehmen so klassifizieren Vermögenswerte die zu Handelszwecken werden können nicht als zur Veräußerung verfügbar definiert werden www.boeckler.de August 2014 8/13

Erstbewertung alle Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert IAS (39.43) Bei der Ermittlung des beizulegende Zeitwerts ist zu unterscheiden, ob ein aktiver Markt vorliegt: Aktuelle Preise, die z.b. von einer Börse, einem Händler, einer Preisagentur o.ä. abgeleitet sind, stellen den beizulegenden Zeitwert dar. kein aktiver Markt vorliegt: Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts mittels geeignetem Bewertungsverfahren (z.b. DCF- Verfahren, Optionsbewertungsmodell). Folgebewertung abhängig von der nachfolgenden Kategorisierung oder Klassifizierung (siehe oben) Bis zur Endfälligkeit Ausleihungen und Forderungen Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert Kategorien finanzieller Vermögenswerte: Folgebewertung (IAS 39.46) Held to maturity / Loans and receivables Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode* Available for sale Ergebnisneutrale Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert (Falls nicht möglich erfolgt Bewertung zu Anschaffungskosten) Financial assets at fair value through profit or loss Ergebniswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert Berücksichtigung von Wertminderung und Uneinbringlichkeit (IAS 39.63 ff.) Ergebniswirksame Verbuchung der Differenz von Buchwert und Barwert künftiger Cashflows (außerplanmäßige Abschreibung) Wertminderung führt zur Ausbuchung der bisher ergebnisneutral verrechneten Verluste und zur ergebniswirksamen Erfassung -- * Gemäß IAS 39 werden fortgeführte Anschaffungskosten mit der Effektivzins-Methode berechnet. Mit dem effektiven Zinssatz werden die erwarteten Cashflows über den gesamten Lebenszyklus der Finanzanlage diskontiert. In die Berechnung des effektiven Zinssatzes fließen alle direkt zurechenbaren Transaktionskosten, Gebühren, Prämien, Rabatte, Nachlässe und andere erhaltene oder geleistete Zahlungen ein. www.boeckler.de August 2014 9/13

5. Beispiel (zur Bewertung von Finanzanlagen): Sachverhalt: IFRS AG erwirbt am 01.01.2010 eine festverzinsliche Staatsanleihe für 500.000 und einer Verzinsung von 10 % p.a. IFRS AG beabsichtigt, diese Anleihen bis zur Endfälligkeit am 31.12.2012 Jahren zu halten. Hieraus ergibt sich folgende Zuordnung: Klassifizierung der Anleihe als bis zur Endfälligkeit e finanzielle Vermögenswerte (held-to-maturity investment ) Bilanzausweis erfolgt im Anlagevermögen (langfristige finanzielle Vermögenswerte). Frage: Wie erfolgt die Bewertung der festverzinslichen Staatsanleihe zum 31.12.2010 und 31.12.2011? Lösung: Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode. Wertänderungen werden erfolgswirksam, also in der Gesamtergebnisrechnung, erfasst. Buchungssätze: 1. 01.01.2010 Finanzanlage an Bank 500.000 2. 31.12.2010 Finanzanlage an Zinsertrag 50.000 3. 31.12.2011 Finanzanlage an Zinsertrag 50.000 Ausweis der Finanzanlagen in der Bilanz zum 31.12.2010 i.h.v. 550.000. Ausweis der Finanzanlagen in der Bilanz zum 31.12.2011 i.h.v. 600.000. Buchungssätze: 1. 31.12.2012 Finanzanlagen an Zinsertrag 50.000 2. 31.12.2012 Bank an Finanzanlagen 650.000 Möglichkeit der Umklassifizierung von Finanzinstrumenten: in Zu von Beizulegender Kredite und Bis zur Handelszwecken Zeitwert Forderungen Endfälligkeit Zur Veräußerung Zu Handelszwecken nein ja ja ja Beizulegender Zeitwert nein nein nein nein Kredite und Forderungen nein nein nein nein Bis zur Endfälligkeit Zur Veräußerung nein nein nein ja * nein nein ja ja sofern ein Ausnahmetatbestand gemäß IAS 39 AG 22 vorliegt, da sonst eine Zwangsumgliederung erfolgen muss; * sofern die Bedingungen für eine Umklassifizierung gemäß IAS 39.50 ff erfüllt sind www.boeckler.de August 2014 10/13

I. Originäre Finanzinstrumente Geschäfte (Verträge), die der Kapitalübertragung zwischen Gläubigern und Schuldnern dienen, in Form von: Eigenkapitalinstrumenten (z.b.: Aktien, GmbH-Geschäftsanteilen) Finanziellen Verbindlichkeiten, (z.b.: Verbindlichkeiten, ausgegebene Anleihen) Finanziellen Vermögenswerte, (z.b.: Beteiligungen (z.b. als Aktien oder GmbH-Geschäftsanteile, festverzinsliche Wertpapiere Forderungen aus Lieferung und Leistung, Guthaben bei Kreditinstituten, Bargeld) 1. Eigenkapital Unterscheidung zwischen eingezahlten und erwirtschafteten Kapital Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage zählen zum eingezahlten Kapital, da sie nicht erwirtschaftet wurden, sondern durch Einzahlungen der Gesellschafter zustande gekommen sind. Gewinnrücklagen und die Neubewertungsrücklagen wurden selbst erwirtschaftet Eigenkapitalpositionen: Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklage Neubewertungsrücklage setzt sich zusammen aus Stamm- und Vorzugsaktien erhält das Aufgeld, dass bei der Ausgabe von Anteilen durch die Gesellschafter eingezahlt wird und sonstige Einlagen der Gesellschafter Summe der einbehaltenen Gewinne (vermindert um Verluste) der Vorjahre zuzüglich des aktuellen Periodenergebnisses dient der ergebnisneutralen Erfassung von Wertsteigerungen der Sachanlagen und der Immateriellen Vermögenswerten über die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten hinaus www.boeckler.de August 2014 11/13

2. Finanzielle Verbindlichkeiten finanzielle Verbindlichkeiten entstehen aus Verpflichtungen entweder flüssige Mittel an einen externen Vertragspartner zu liefern oder Finanzinstrumente zu ungünstigen Bedingungen zu tauschen. Beispiel (Bilanzierung einer Kreditverbindlichkeit): Sachverhalt: IFRS AG nimmt am 01.01.2010 ein Bankkredit über 1 Mio. auf. Die Verzinsung beträgt 5 % p.a. und die jährliche Tilgung 10 % der Kreditsumme. Frage: Wie lauten die entsprechenden Buchungssätze? In welcher Höhe werden zum 31.12.2010 und 31.12.2011 die Darlehensverbindlichkeiten ausgewiesen? Lösung: Buchungssatz: 1. 01.01.2010 Bank 1.000.000 an Finanzverbindl. 1.000.000 2. 31.12.2010 Finanzverbindl. 100.000 an Bank 150.000 Zinsaufwand 50.000 3. 31.12.2011 Finanzverbindl. 100.000 an Bank 145.000 Zinsaufwand 45.000 Zum 31.12.2010 betragen die Finanzverbindlichkeiten 900.000 und zum 31.12.2011 noch 800.000. Lösungsweg: Durch Aufnahme des Bankkredites steigt das Bankkonto um 1 Mio.. Dementsprechend erhöhen sich gleichzeitig die Finanzverbindlichkeiten um die gleiche Summe Zum 31.12.2010 wird die jährliche Tilgung in Höhe von 0,1 Mio. (also 10% von 1 Mio. ) fällig. Ebenfalls wird die IFRS AG mit Kreditzinsen von 5% pro Jahr belastet. Dies entspricht einer Summe in Höhe von 50 T (5% von 1 Mio. ) Analog dazu wird zum 31.12.2011 wiederum die jährliche Tilgung in Höhe von 0,1 Mio. fällig. Die 5 % zu zahlenden Kreditzinsen beziehen sich auf die reduzierte Kreditsumme in Höhe von 0,9 Mio. (1 Mio. - 0,1 Mio. Tilgung in 2010) www.boeckler.de August 2014 12/13

3. Verbindlichkeiten aus LuL und sonstige Verbindlichkeiten Verpflichtungen des bilanzierenden Unternehmens gegenüber Dritten, bei denen Höhe und Fälligkeit am Bilanzstichtag feststehen (Verbindlichkeiten). Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung: Das Unternehmen erhält Waren oder nimmt Dienstleistungen in Anspruch, hat aber noch keine Gegenleistung erbracht. Beispiel (Bilanzierung einer Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen): Sachverhalt: IFRS AG hat im Dezember 2010 Vorräte im Wert von 1 Mio. auf Ziel eingekauft. Dadurch erhöhten sich sowohl die Vorräte als auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (LuL) um jeweils 1 Mio.. IFRS AG begleicht die offene Rechnung im Januar 2011 durch eine Banküberweisung. Frage: Wie lauten die entsprechenden Buchungssätze? Lösung: IFRS AG hat im Dezember 2010 Vorräte im Wert von 1 Mio. auf Ziel eingekauft. Buchungssatz: Vorräte 1.000.000 an Verbindlichkeiten aus LuL 1.000.000 IFRS AG begleicht die offene Rechnung im Januar 2011 durch eine Banküberweisung. Buchungssatz: Verbindlichkeiten aus LuL 1.000.000 an Bank 1.000.000 Lösungsweg: Durch den Einkauf und die Lieferung im Dezember erhöht sich die Bilanzsumme der IFRS AG um jeweils 1 Mio. auf der Aktivseite (Vorräte) und der Passivseite (Verbindlichkeiten aus LuL) Mit Begleichung der offenen Rechnung findet jedoch wieder eine Verringerung der Bilanzsumme um 1 Mio. statt Auf der Passivseite werden die Verbindlichkeiten durch den Mittelabfluss des Bankkontos reduziert. www.boeckler.de August 2014 13/13