Alzheimer Demenz: Unser Engagement Eine Broschüre für Betroffene, Ihre Angehörigen und Interessierte
Wer wir sind und wofür wir stehen Simone Thomsen Im Jahre 1876 gründete Colonel Eli Lilly das heutige Unternehmen Eli Lilly & Company im Bundesstaat Indiana in den USA. Bereits zu diesem Zeitpunkt haben wir als Unternehmen das Versprechen abgegeben, das Leben von Menschen mit chronischen Erkrankungen zu verbessern und trafen eine mutige Entscheidung: die kommerzielle Herstellung des ersten Insulins. Stets mit dem Ziel vor Augen, das Leben von erkrankten Menschen zu verbessern, folgten in den darauffolgenden Jahren bahnbrechende Leistungen durch unsere Forscher, die es Patienten ermöglichen, ein aktiveres und gesünderes Leben zu leben. Mittlerweile zählt Eli Lilly & Company zu den führenden Pharmazeutischen Unternehmen der Welt. Einer unserer Schwerpunkte ist auch die Behandlung von Menschen mit psychischen und neurologischen Erkrankungen. Der Erforschung einer wirksamen Therapie bei Alzheimer widmen wir uns seit 1989, also seit mehr als 25 Jahren. Auf das bisher Erreichte sind wir stolz. Es treibt uns an, weiterhin nach neuen Wegen zu suchen und es besser und besser zu machen: die Erforschung neuer Medikamente und Diagnosemöglichkeiten. Zudem stellen wir uns auch den Herausforderungen des Gesundheitssystems in der Zukunft: zum Beispiel der demografischen Entwicklung, die einen steigenden Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft zur Folge hat und dem wachsenden Kostendruck im Deutschen Gesundheitssystem. Diese Herausforderungen sind enorm und betreffen uns als Pharmazeutisches Unternehmen ebenfalls. Wir nehmen diese an und verstehen sie als Chance, um gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen zu suchen. Stets mit unserem Anspruch, das Leben der Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern. Seit über 50 Jahren ist Lilly auch in Deutschland, Bad Homburg v.d. Höhe, vertreten. Mit freundlichen Grüßen Simone Thomsen Geschäftsführerin Lilly Deutschland 2 3
Die Ursprünge der Alzheimer-Erkrankung Zurückgeführt wird die Erkrankung auf einen Fall einer Patientin namens Auguste D., die 1901 in eine Frankfurter Klinik mit den Anzeichen einer Demenz aufgenommen wurde. Alois Alzheimer, ein renommierter Psychiater untersuchte die Patientin, die 5 Jahre später in dieser Klinik verstarb. Nach ihrem Tod untersuchte Alois Alzheimer das Gehirn von Auguste D. und fand dort Plaques und eigenartige Knäuel in den Nervenzellen. Von seiner Entdeckung berichtete er im gleichen Jahr auf einer Versammlung Südwestdeutscher Irrenärzte. Später wurde die von ihm beschriebene Demenzerkrankung als die Alzheimersche Krankheit bezeichnet. Bis zu seinem Tod im Jahre 1915 widmete sich Alois Alzheimer in unterschiedlichen Kliniken intensiv der Forschung dieser Erkrankung. Das Geburtshaus von Alois Alzheimer in Marktbreit (Unterfranken) wurde 1995 von der Firma Lilly erworben und wird heute noch als Gedenk- und Tagungsstätte genutzt. Lilly stellt das Alzheimer-Haus der interessierten Öffentlichkeit für Tagungen und Besichtigungen zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die Tourist-Information in Marktbreit (Telefon 09332-591595). 4 5
Die Erkrankung Der Alzheimer-Demenz liegt ein langsamer Abbau (im Medizinischen: Degeneration) der Nervenzellen und Nervenzellkontakte zugrunde. Lange bevor sich die ersten Symptome, wie zum Beispiel Gedächtnislücken, bemerkbar machen, sind im Gehirn der Betroffenen bereits die von Alois Alzheimer beschriebenen Veränderungen nachweisbar. Typisch für diese Erkrankung ist eine Anhäufung von Eiweißablagerungen, Amyloid Plaques und Neurofibrillen. 1 Demenzerkrankungen betreffen Frauen häufiger als Männer. Dies deshalb, da Frauen aufgrund einer höheren Lebenserwartung auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Demenz haben als Männer. 2 Die Häufigkeit der Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Wohingegen bei 60-Jährigen nur jeder Hundertste erkrankt, ist jeder zehnte 80-Jährige von der Demenz betroffen. Bei über 90-Jährigen ist wahrscheinlich jeder Dritte betroffen. Heute, ca. 100 Jahre später nach dem Tod von Alois Alzheimer, leben alleine in Deutschland ca. 1,4 Millionen Menschen, die von einer Demenz betroffen sind. 2 Experten vermuten, dass die Zahl der Fälle in den nächsten vier Jahrzehnten um ca. 40.000 pro Jahr ansteigen wird, sofern nicht bald effektive Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen zur Verfügung stehen. 3 An dieser anspruchsvollen Aufgabe arbeiten unsere Forscher unermüdlich seit über 25 Jahren. Wir sind zuversichtlich, Patienten mit einer Demenz irgendwann eine geeignete Therapieoption zur Verfügung stellen zu können. Unser Forschergeist treibt uns auch weiterhin an, uns dieser großen Verantwortung zu stellen. Der Verlauf einer Demenz Im frühen Stadium, der leichtgradigen Demenz, treten leichtere Beeinträchtigungen auf, aber ein unabhängiges Leben ist weiterhin möglich. 6 Zum Beispiel können Patienten Schwierigkeiten mit dem Erinnerungsvermögen haben. Weiterhin können Probleme bei der Bewältigung von Alltagsaktivitäten auftreten. Erste Wortfindungs- und Orientierungsschwierigkeiten sind ebenfalls typische Merkmale. Die meisten Patienten sind sich dieser eigenen Veränderung bewusst und reagieren je nach persönlichen Eigenschaften entsprechend: sie werden unsicher, aggressiv, depressiv oder ziehen sich aus Beschämung zurück. Alltägliche Tätigkeiten können weitgehend selbständig ausgeführt werden. Bei komplexeren Aufgaben sind diese Patienten jedoch auf Hilfe angewiesen. In der Regel kann eine noch bestehende Berufstätigkeit nicht mehr ausgeübt werden. 2 Die oben genannten Einschränkungen nehmen im Laufe der Zeit zu und erreichen irgendwann das Stadium der mittelschweren Demenz, in dem die Patienten zunehmend Unterstützung bei ihren gewohnten alltäglichen Aufgaben benötigen und eine selbständige Lebensführung unmöglich wird. 6 Dabei kommt es zu Beeinträchtigungen, zum Beispiel bei der Zubereitung ihrer Mahlzeiten, der eigenen körperlichen Hygiene bis hin zur Benutzung einer Toilette. Durch verstärkt auftretende Sprachstörungen wird es für die Patienten in der Phase einer mittelschweren Demenz zunehmend schwieriger, sich verständlich zu machen. Zunehmende Einschränkung der zeitlichlichen und räumliche Orientierung belasten den Patienten und sein Umfeld.. Einerseits verschwindet das Erinnerungsvermögen von Familiärem und Beruflichem immer mehr, andererseits leben die Betroffenen häufig in der Vergangenheit und suchen zum Beispiel nach Verstorbenen oder möchten sich auf den Weg zur Arbeit machen. Wichtige Phasen des eigenen Lebens, wie zum Beispiel Familiäres und Berufliches verblassen. Nicht selten kommt es vor, dass nahestehende Personen nicht mehr erkannt werden. All diese Veränderungen stellen für die Angehörigen eine zunehmende Belastung dar, die sich nur schwer ohne fremde Hilfe bewältigen lässt. 2 Bei der schweren Demenz sind die Betroffenen vollständig auf Hilfe angewiesen, nicht zuletzt beim Essen und Trinken. Meist verlieren die Patienten die Kontrolle über Blase und Darm, benötigen einen Rollstuhl oder können das Bett nicht mehr verlassen. Sie verfügen nur noch über ganz wenige Wörter oder können gar nicht mehr sprechen. Ausgelöst durch Ess- und Schluckstörungen kann es zu Lungenentzündungen kommen. 2 6 7
Finanzielle Zukunftsfragen Man geht heute davon aus, dass ca. zwei Drittel der Demenz-Patienten von ihren Angehörigen versorgt werden. Neben der enormen psychischen und körperlichen Belastung, die für die pflegenden Angehörigen mit einhergeht, stellen auch die anfallenden Kosten eine zunehmende Herausforderung dar. Je nach Schweregrad der Demenz belaufen sich diese auf geschätzte 25.000 bis 50.000 pro Jahr. Dies sind Kosten zum Beispiel für die ärztliche Versorgung, Medikamente, Heilmittel, die ambulante und stationäre Pflege sowie die Pflege durch Angehörige. 4 Viele der pflegenden Angehörigen sind gezwungen, ihre Berufstätigkeit vollständig oder teilweise aufzugeben, um dem immensen Zeitaufwand für die Pflege gerecht werden zu können. Hierfür werden zukünftig unterstützende Modelle benötigt. Davon ausgehend, dass die Anzahl der Demenz-Patienten in Zukunft ansteigen wird, gilt es Lösungen zu finden, die hohen Kosten für die Pflege und die Versorgung zu reduzieren. Doch wie könnte das gelingen? Eine frühzeitige Diagnostik von Demenzerkrankungen ist von grosser Bedeutung, da viele therapeutische und präventive Ansätze gerade im Frühstadium der Erkrankung Belastung und Pflegebedürftigkeit verzögern können. 5 Daneben müssen weitere Ansätze gefunden werden, wie die Themengebiete Pflegezeit und Qualität der Pflege zukünftig ausgestaltet werden. 8 9
Ziele und Perspektiven einer Therapie Auch wenn die Erkrankung heute noch nicht heilbar ist, können mit einer geeigneten Therapie bestimmte Fähigkeiten und Alltagsfunktionen über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden. Dies bedeutet für die Patienten und deren Angehörige eine spürbare Erleichterung. Entscheidend hierfür ist jedoch eine frühzeitige Diagnose, damit geeignete Therapie-Maßnahmen auch rechtzeitig eingeleitet werden können. Es ist daher ratsam, mit einem Arzt zu sprechen, sofern Patienten oder Angehörige die ersten Symptome feststellen. Neurologen und Psychiater, zum Beispiel in Gedächtnisambulanzen (Memory-Kliniken), sind darauf spezialisiert, die jeweiligen körperlichen und psychologischen Untersuchungen durchzuführen. Während früher die mit einer Alzheimer-Demenz einhergehenden Amyloid- Plaques erst nach dem Tod nachweisbar waren, können diese mit den heutigen Untersuchungstechniken bereits in einem frühen Stadium erkannt werden. Derzeit wird intensiv daran geforscht, sogenannte krankheitsmodifizierende Medikamente, die den Krankheitsverlauf verzögern sollen, zu entwickeln. Auch Lilly engagiert sich sich auf diesem Gebiet. Literatur: 1 You W, Lu B. Synapses and dendritic spines as pathogenic targets in Alzheimer s disease. Neural Plast. 2012; 2012: 247150. 2 http://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/alz/broschueren/das_wichtigste_ueber_alzheimer_und_demenzen.pdf 3 http://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/alz/pdf/factsheets/infoblatt1_haeufigkeit_demenzerkrankungen_dalzg.pdf 4 Leicht H, et al. Net costs of dementia by disease stage. Acta Psychiatr Scand 2011; 124: 384 395. 5 http://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/kurzversion-leitlinien/s3-leitlinie-demenz-kf.pdf 6 Förstl H, et al. Alzheimer Demenz in Lehrbuch der Gerontopsychiatrie und -psychologie, Georg Thieme Verlag,2003, S. 333 334. 10 11
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