Mundell-Fleming Modell. b) Was versteht man unter der Preis- und der Mengennotierung des Wechselkurses?



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Transkript:

Mundell-Fleming Modell 1. Wechselkurse a) Was ist ein Wechselkurs? b) Was versteht man unter der Preis- und der Mengennotierung des Wechselkurses? c) Wie verändert sich bei der Preisnotierung der Wechselkurs, wenn es zu einer Abwertung kommt? d) Zeigen Sie, welchen Effekt jeweils eine Erhöhung von Importen von Gütern und Kapital auf den Wechselkurs haben würde. Verwenden Sie dazu eine geeignete Grafik des Devisenmarktes. e) Was versteht man unter einem System fester bzw. flexibler Wechselkurse? Geben Sie jeweils ein Beispiel. 2. Die EZB erhöht seit einiger Zeit die Zinsen im Euroraum, um etwaigen Inflationsgefahren frühzeitig zu begegnen. a) Welche Auswirkungen sind unter sonst gleichen Bedingungen für den Außenwert des US Dollars zu erwarten? Beantworten Sei diese Frage anhand einer geeigneten Grafik. b) Welche Maßnahme müsste die amerikanische Zentralbank (Fed) ergreifen, um den erwarteten Wechselkurseffekt zu verhindern? 4. Zahlungsbilanz a) Aus welchen Teilbilanzen setzt sich die Zahlungsbilanz zusammen? b) Buchen Sie folgende Transaktionen in die jeweiligen Unterkonten der Zahlungsbilanz. 1. Inländische Unternehmen exportieren Waren im Wert von 200 ins Ausland. Die Hälfte wird als Kredit gewährt, die andere Hälfte wird sofort bezahlt. 2. Für die Versicherung der vorher genannten Warenexporte überweisen die ausländischen Importeure einem inländischen Versicherungsunternehmen 10. 3. Inländer führen ausländische Waren im Wert von 130 gegen sofortige Zahlung ein. 4. Im Rahmen von Auslandsreisen geben Touristen 7 im Ausland aus.

5. Weil ihnen die Erträge zu gering sind, verkaufen Inländer ausländische Wertpapiere und kaufen dafür inländische Wertpapiere in Höhe von 40. 6. Inländer erhalten aus dem Ausland Zinszahlungen auf Wertpapieranlagen in der Höhe von 8. 7. Ein Inländer nimmt im Ausland einen Kredit in der Höhe von 5 auf und kauft dafür ausländische Wertpapiere. 8. Ingeneure aus dem Ausland erhalten Löhne in der Höhe von 6. c) Ermitteln Sie den Leistungsbilanzsaldo, den Kapitalbilanzsaldo und den Zahlungsbilanzsaldo. 5. Mundell-Fleming Modell a) Von welchen ökonomischen Variablen hängen die Teilbilanzen der Zahlungsbilanz ab? b) Stellen Sie die Zahlungsbilanz in Gleichungsform dar. c) Leiten Sie den Verlauf der Zahlungsbilanzgleichgewichtskurve in einem (y,r)-diagramm ab (BP-Kurve). d) Welche Extremfälle sind vorstellbar und wie wären sie zu interpretieren? e) Welches sind die Lage- und Steigungsparameter dieser Kurve? f) Welche Bedeutung haben Punkte links und rechts von der BP-Kurve? Welchen Saldo nehmen Kapitalverkehrs- und Handelsbilanz jeweils an? Erläutern Sie was unter einem Zahlungsbilanzdefizit bzw. überschuss zu verstehen ist. 6. Leiten Sie das IS-LM-Modell für eine kleine offene Volkswirtschaft her (Mundell- Fleming Modell). Unterscheiden Sie dabei zwischen einem System mit fixem Wechselkurs und einem System mit flexiblen Wechselkursen. a) Welche Grundannahmen müssen Sie treffen? b) Wie lautet die Gleichung für die Zahlungsbilanz? Wodurch kann die Zahlungsbilanz ausgeglichen werden? Was versteht man unter der heimischen und der ausländischen Komponente der Geldmenge? c) Fassen Sie die einzelnen Verhaltungsgleichungen zu einem Gleichungssystem für Gütermarkt, Geldmarkt und Zahlungsbilanz zusammen.

d) Welches sind die endogenen und exogenen Variablen des Systems? e) Analysieren Sie nun die Wirkungen von Geld- und Fiskalpolitik auf Einkommen, Zins und Devisenreserven. Interpretieren Sie Ihr Ergebnis. 7. Welche Bedeutung haben unterschiedliche Wechselkurssysteme gemäß Ihrer Analyse in Aufgabe 6 normalerweise bezüglich der Effektivität von Geld- und Fiskalpolitik? 8. Eine Volkswirtschaft weise einen Zahlungsbilanzüberschuss bei gleichzeitigem Vorliegen eines internen Gleichgewichts auf. a) Stellen Sie die Situation für die Fälle geringer und hoher Kapitalmobilität jeweils anhand einer geeigneten Grafik dar und erläutern Sie diese. b) Erörtern Sie die in dieser Situation resultierende Anpassung zum neuen internen und externen Gleichgewicht bei festen und flexiblen Wechselkursen. c) Wie wirkt sich in den betrachteten Fällen eine Sterilisierungspolitik der Zentralbank aus?

Zusatzaufgabe 1 Analysieren Sie die Auswirkungen einer Geldmengenverknappung im Euro-Gebiet auf Einkommen, Zinsen und nominalen (und realen) Wechselkurs. Verwenden Sie dabei das Mundell-Fleming Modell für die offene Volkswirtschaft mit flexiblen Wechselkursen. (Das Euro-Gebiet sei die heimische Volkswirtschaft). a) Wie lauten die Gleichungen des Mundell-Fleming Modells? Wie sind Nettoexporte definiert? Von welchen Variablen hängen diese ab? Erklären Sie die Abhängigkeit genauer. Warum ist das Mundell-Fleming Modell nur geeignet, kurzfristige Effekte zu analysieren? b) Analysieren Sie die kurzfristigen Effekte einer Geldmengenverknappung auf das Einkommen, die Zinsen und den nominalen Wechselkursen mit geeigneten Grafiken. Erklären Sie die Veränderung des nominalen Wechselkurses ökonomisch. Wie verändert sich der reale Wechselkurs? Wie verändern sich die Nettoexporte? c) Nehmen Sie nun an, ein Land mit fixem Wechselkurs (gegenüber dem Rest der Welt) entscheidet sich, das Geldangebot zu senken. Verwenden Sie eine geeignete Grafik, um die Effekte einer Geldmengenverknappung für ein Land mit fixem Wechselkurs zu analysieren. Erklären Sie Ihr Ergebnis.

Zusatzaufgabe 2 Es wird vielfach argumentiert, dass die USA durch ihr starkes Wirtschaftswachstum als Konjunkturlokomotive auch in Europa eine Wachstumsbeschleunigung hervorrufen können. Analysieren Sie die Zusammenhänge im Rahmen des Mundell-Fleming Modells. Erläutern Sie hierzu die Wirkungen fester und vollkommen flexibler Wechselkurse anhand geeigneter Grafiken. Annahme: Das Wirtschaftswachstum in den USA beeinflusst nicht den Zinssatz, d.h. die Einkommenssteigerung erfolgt zinsneutral.