1 2846 Ballen à 30 m EUR EUR 78 Werteströme und Werte erfassen und dokumentieren 1.4 Umsatzsteuer Rudolf Heller soll folgende Rechnungen buchen: Sommerfeld Bürosysteme GmbH, Gladbecker Straße 85 91, 45141 Essen Bürofachhandel Karl Schneider GmbH Brunostraße 45 45889 Gelsenkirchen Ihre Bestellung vom:..-05-15 Lieferdatum:..-06-03 Ein ökologisch orientiertes Unternehmen mit Zukunft Anschrift: Gladbecker Straße 85 91 45141 Essen Telefon: 0201 163456-0 Telefax: 0201 1634589 Banken: Deutsche Bank Essen BLZ 36070050 Kto.-Nr. 25 203488 Postbank Dortmund BLZ 440 10046 Kto.-Nr. 286778-341 KOPIE Rechnung Kunden-Nr. Rechnungs-Nr. Rechnungsdatum 24003 1428..-06-03 Bei Zahlung bitte angeben Pos. Artikel-Nr. Artikelbezeichnung Menge Einzelpreis Gesamtpreis EUR EUR 109,00 11 090,00 540,00 1 831 /5 Cubis Polstersessel, eloxiert Liege 10 2 754,00 2 890 / 6 Cana Polsterbank Warenwert netto Verpackung Fracht Entgelt netto USt-% USt-EUR Gesamtbetrag 38 630,00 38 630,00 19 7 339,70 45 969,70 Wollux GmbH Wollux GmbH Peter Findeisen, Zinckestraße 19, 39122 Magdeburg Sommerfeld Bürosysteme GmbH Gladbecker Straße 85 91 45141 Essen Wollux GmbH Peter Findeisen Zinckestraße 19 39122 Magdeburg Telefon 0391 334231 Telefax 0391 334232 Bank: Dresdner Bank Magdeburg Konto-Nr. 674 563 870 BLZ 810 800 00 Zahlbar innerhalb 30 Tagen netto. Steuernummer: 110/120/0189 USt.-IDNr.: DE 129666846 Rechnung Nr. 1742 Bei Zahlung bitte Rechnungs-Nr. und Kunden-Nr. angeben! Ihre Bestellung vom Unser Zeichen Kunden-Nr. Lieferdatum Rechnungsdatum..-05-28 ke-lb 1832..-06-01..-06-03 Pos. Artikel-Nr. Artikelbezeichnung Menge Einzelpreis Gesamtpreis 2853 Velourspolsterstoff Ballen à 30 m 150,00 7 500,00 Das ist aber komisch, brummt er vor sich hin, das Finanzamt verlangt sowohl auf Einkäufe als auch auf Verkäufe Umsatzsteuer. Das wird den Gewinn der Sommerfeld Bürosysteme GmbH aber ganz schön schmälern! Synthexpolsterstoff schwarz 100 120,00 12 000,00 Warenwert netto Verpackung Fracht Entgelt netto USt-% USt-EUR Gesamtbetrag 19 500,00 19 500,00 19 3 705,00 23 205,00 Zahlung innerhalb 30 Tagen netto. Steuernummer: 101/765/7658 USt.-IDNr.: DE 093842224 Arbeitsauftrag Überprüfen Sie die Aussage von Rudolf Heller auf ihre Richtigkeit! Bilden Sie die Buchungssätze für beide Belege! Umsatzsteuersystem Der Gesetzgeber erhebt auf die Umsätze der Unternehmungen Umsatzsteuer. Steuerbare Umsätze im Sinne des Umsatzsteuergesetzes sind Lieferungen und sonstige Leistungen, und zwar im Inland gegen Entgelt erbrachte Leistungen Beispiele Verkauf von Büro- und Einrichtungsmöbeln, Verkauf von gebrauchten Maschinen, Verkauf von Plänen zur Bürogestaltung, Reparaturen an verkauften Büro- und Einrichtungsmöbeln, Vermittlung von Vertragsabschlüssen die Einfuhr von Gegenständen aus Drittländern (= Nicht-EU-Länder) in das Inland (Einfuhrumsatzsteuer) Beispiele Die Sommerfeld Bürosysteme GmbH kauft bei einem kanadischen Hersteller Tischlerplatten ein.
Umsatzsteuer 79 der innergemeinschaftliche gewerbliche Erwerb gegen Entgelt im Inland aus EU-Mitgliedstaaten Beispiel Die Sommerfeld Bürosysteme GmbH kauft Polsterstoffe bei einem französischen Hersteller ein. Die Höhe der Umsatzsteuer bemisst sich nach dem vereinbarten Entgelt (= Bemessungsgrundlage). Entgelt ist alles, was der Unternehmer als Gegenleistung für seine Lieferungen oder sonstigen Leistungen mit seinem Vertragspartner in einem Vertrag vereinbart hat. Der Regelsteuersatz beträgt zur Zeit 19 % des Umsatzes, also der Bemessungsgrundlage. Beispiel Die Sommerfeld Bürosysteme GmbH schuldet dem Finanzamt aufgrund der ausgeführten Lieferung an den Kunden Bürofachhandel Karl Schneider GmbH laut AR Nr. 1428 7 339,70 EUR Umsatzsteuer. Für verschiedene Umsätze gilt der ermäßigte Steuersatz von 7 %. Beispiele Grundnahrungsmittel für Endverbraucher (Milch, Milcherzeugnisse, Mehl, Brot u. Ä.), Bücher, Zeitungen, Blumen und Kunstgegenstände. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber verschiedene Umsätze aus sozial-, kultur- oder wirtschaftspolitischen Gründen von der Umsatzsteuer befreit. Beispiele Ausfuhrlieferungen: Lieferungen eines bundesdeutschen Unternehmens an Unternehmen in Nicht-EU-Mitgliedstaaten (Drittstaaten). Innergemeinschaftliche Lieferungen: Ein bundesdeutscher Unternehmer führt an einen Unternehmer im Gemeinschaftsgebiet (EU-Mitgliedstaaten) eine Lieferung oder sonstige Leistung aus. Umsätze der Ärzte, Zahnärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten, Krankenhäuser, Altenheime, Museen, Büchereien, botanischen und zoologischen Gärten u. a. Die Umsatzsteuer laut Ausgangsrechnung ist eine Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt. Jeder Unternehmer wälzt die abzuführende Umsatzsteuer auf den Kunden ab. Daher schreibt der Gesetzgeber vor, dass die Umsatzsteuer offen in der Ausgangsrechnung ausgewiesen werden muss. Vorumsatz und Vorsteuer Um den Umsatz erbringen zu können, muss eine Industrieunternehmung Lieferungen und Leistungen anderer Unternehmungen in Anspruch nehmen (Vorumsatz), die für den Lieferer Umsatz sind. Beispiel Neben Holzplatten kauft die Sommerfeld Bürosysteme GmbH Leim, Lack, Profilleisten, Anlagegüter (Sägen, Hobel- und Fräsanlagen) ein oder nimmt Dienstleistungen anderer Unternehmen in Anspruch (Fremdinstandsetzung, Strom, Transport durch Spediteure und Frachtführer, Geschäftsvermittlung durch Handelsvertreter). Laut Eingangsrechnung der Wollux GmbH Peter Findeisen kaufte die Sommerfeld Bürosysteme GmbH Bezugsstoffe zum Materialwert von 19 500,00 EUR ein, die Umsatz der Wollux GmbH Peter Findeisen darstellen. Daher stellt diese 3 705,00 EUR Umsatzsteuer in Rechnung, die sie dem Finanzamt schuldet. Die Eingangsrechnungen weisen daher neben dem vereinbarten Entgelt für die Waren oder Dienstleistungen die Umsatzsteuer aus. Aus der Sicht der beschaffenden Unternehmung wird die Umsatzsteuer auf Eingangsbelegen als Vorsteuer bezeichnet. Werden Güter oder Leistungen aus Nicht-EU-Mitgliedstaaten eingeführt, müssen bundesdeutsche Unternehmen Einfuhrumsatzsteuer (EUSt.) an das Zollamt zahlen. Der Einfuhrumsatzsteuersatz stimmt immer mit dem Umsatzsteuersatz der Bundesrepublik Deutschland überein. Beispiel Beim Bezug von Holz im Werte von 35 000,00 EUR aus Kanada zahlt die Sommerfeld Bürosysteme GmbH 19 % EUSt. = 6 650,00 EUR an das Zollamt. Ein Erwerb von Unternehmen in EU-Mitgliedstaaten (innergemeinschaftlicher Erwerb) unterliegt der Erwerbsteuer. Der Erwerbsteuersatz stimmt ebenfalls mit dem Umsatzsteuersatz überein. Beispiel Die Sommerfeld Bürosysteme GmbH bezieht Kunststoffteile, Silikon und Öle von den Jansen BV. Chemiewerken, Niederlande, im Werte von 24 000,00 EUR. Sie schuldet dem Staat 4 560,00 EUR.
80 Werteströme und Werte erfassen und dokumentieren Die Vorsteuer ist eine Forderung gegenüber dem Finanzamt, weil sie eine Vorleistung auf die zu zahlende Umsatzsteuer darstellt. Sie kann bei der Umsatzsteueranmeldung mit der geschuldeten Umsatzsteuer verrechnet werden. Die Erstattung der Vorsteuer ist an zwei Voraussetzungen gebunden: Die Unternehmung muss eine Lieferung oder sonstige Leistung empfangen, eine Rechnung mit gesondertem Ausweis der Umsatzsteuer erhalten haben. Mehrwert und Mehrwertsteuer Der wertmäßige Unterschied zwischen dem Umsatz mit den Kunden und der Summe der Vorumsätze mit den Lieferern stellt den Mehrwert oder die Wertschöpfung dar, die die Industrieunternehmung zum Wert der verkauften Erzeugnisse oder Dienstleistungen selbst beigetragen hat. Beispiel Umsatz Ausgangsrechnung Nr. 1428: 38 630,00 EUR Lieferung an einen Kunden Büromöbel Vorumsatz Eingangsrechnung Nr. 1742: 19 500,00 EUR Lieferung von einem Lieferer Polsterstoffe Mehrwert 19 130,00 EUR Wertschöpfung der Unternehmung Die Unternehmungen der einzelnen Wirtschaftsstufen erzeugen einen Mehrwert, der mit 19 % besteuert wird. Dies wird dadurch erreicht, dass die einzelnen Unternehmen von der geschuldeten Umsatzsteuer die zu fordernde Vorsteuer abziehen. Die zu zahlende Restschuld wird als Umsatzsteuerzahllast bezeichnet. Wirtschafts- Umsatz Vor- Mehrwert Umsatz- Vor- Zahllast stufen (Entgelt) umsatz steuer steuer = Vb geg. = Fo geg. FA FA I. Hersteller von Bezugsstoffen 19 500,00 19 500,00 3 705,00 3 705,00 II. Hersteller von Büromöbeln 38 630,00 19 500,00 19 130,00 7 339,70 3 705,00 3 634,70 III. Büromöbelgroßhandel 58 500,00 38 630,00 19 870,00 11 115,00 7 339,70 3 775,30 IV. Büromöbeleinzelhandel 92 000,00 58 500,00 33 500,00 17 480,00 11 115,00 6 365,00 private Haushalte 19 % des (Konsumenten) privaten Verbrauchs 92 000,00 92 000,00 17 480,00 Wie die Tabelle zeigt, bekommt der Verbraucher vom letzten Unternehmen der Handelskette die Summe aller Mehrwerte und die gesamte Umsatzsteuer aller Wirtschaftsstufen in Rechnung gestellt. Er trägt also die gesamte Umsatzsteuer. Dies ist vom Gesetzgeber so gewollt, weil die Umsatzsteuer eine Verbrauchsteuer ist.
Umsatzsteuer 81 Darstellung des Umsatzsteuersystems aus der Sicht der Sommerfeld Bürosysteme GmbH Lieferer ER: Polsterstoffe 19 500,00 EUR + 19 % USt. 3 705,00 EUR 23 205,00 EUR Sommerfeld Bürosysteme GmbH AR: Büromöbel 38 630,00 EUR + 19 % USt. 7 339,70 EUR Rechnungsbetrag Rechnungsbetrag 45 969,70 EUR Kunden USt.-Einnahmen aufgrund von Verkäufen = USt.-Schuld gegenüber FA 7 339,70 EUR USt.-Ausgaben aufgrund von Einkäufen = Forderungen gegenüber FA 3 705,00 EUR = USt.-Zahllast an das Finanzamt 3 634,70 EUR Diese Rechnung und die obige Darstellung zeigen, dass die Umsatzsteuer keinen Einfluss auf den Erfolg der Unternehmung hat. Vorsteuer und Umsatzsteuer sind durchlaufende Posten. Buchungen Buchung der Umsatzsteuer: Die Umsatzsteuer laut Ausgangsrechnung stellt eine Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt dar. Sie wird deshalb auf dem passiven Bestandskonto Umsatzsteuer gebucht. Beispiel Buchung der Ausgangsrechnung S. 78: Forderungen a. LL 45 969,70 an Umsatzerlöse 38 630,00 an Umsatzsteuer 7 339,70 Buchung der Vorsteuer: Die bei Beschaffungsvorgängen zu zahlende Vorsteuer laut Eingangsrechnung ist eine Forderung an das Finanzamt. Sie wird auf dem aktiven Bestandskonto Vorsteuer gebucht. Beispiel Buchung der Eingangsrechnung S. 78: Rohstoffe 19 500,00 Vorsteuer 3 705,00 an Verbindlichkeiten a. LL 23 205,00 Ermittlung und Zahlung der Umsatzsteuerzahllast Um die Umsatzsteuerzahllast zu ermitteln, muss der Saldo des Kontos Vorsteuer mit der Umsatzsteuer verrechnet werden. Buchungstechnisch wird diese Verrechnung durch Übertragung oder Umbuchung der Vorsteuer auf das Konto Umsatzsteuer durchgeführt. Die für den vergangenen Monat ermittelte Umsatzsteuerzahllast ist jeweils bis zum 10. eines Monats an das Finanzamt zu überweisen. Beispiel Umbuchung der Vorsteuer zum Monatsende: Umsatzsteuer 3 705,00 an Vorsteuer 3 705,00 Buchung der Banküberweisung der Umsatzsteuerzahllast am 10. d. f. Monats: Umsatzsteuer 3 634,70 an Bank 3 634,70
82 Werteströme und Werte erfassen und dokumentieren Darstellung auf Konten: S Rohstoffe H S Umsatzerlöse für Erzeugnisse H Vb 19 500,00 Fo 38 630,00 S Vorsteuer H S Umsatzsteuer H Vb 3 705,00 USt. 3 705,00 VSt. 3 705,00 Fo 7 339,70 Ba 3 634,70 S Verbindlichkeiten a. LL H S Forderungen a. LL H Ro, VSt. 23 205,00 Ums, USt. 45 969,70 Passivierung der Umsatzsteuerzahllast: Wird die Umsatzsteuerzahllast für den letzten Monat des Geschäftsjahres ermittelt, dann ist die ermittelte Zahllast über das Schlussbilanzkonto abzuschließen (Passivierung der Zahllast). Beispiel Darstellung auf Konten: S Vorsteuer H S Umsatzsteuer H Vb 3 705,00 USt. 3 705,00 VSt. 3 705,00 Fo 7 339,70 SBK 3 634,70 S SBK H USt. 3 634,70 Vorsteuerüberhang Ein Vorsteuerüberhang entsteht, wenn die Vorsteuer eines Monats größer ist als die Umsatzsteuer. Ursachen für einen Vorsteuerüberhang können sein: große Vorratskäufe aufgrund von Sonderangeboten oder wegen erwarteter Preissteigerungen Geschäftseröffnung Investitionskäufe umsatzsteuerfreie Exporte Im Falle eines Vorsteuerüberhanges besteht ein Erstattungsanspruch gegenüber dem Finanzamt. Dieser wird im Rahmen der Umsatzsteuererklärung geltend gemacht. Ergibt sich im letzten Monat des Geschäftsjahres der Vorsteuerüberhang, ist dieser über das SBK abzuschließen (Aktivierung des Vorsteuerüberhangs). Beispiel Stand der Konten Vorsteuer und Umsatzsteuer zum 31.12.: S Vorsteuer H S Umsatzsteuer H Su 290 000,00 Su 250 000,00 Su 462 000,00 Su 480 000,00 USt. 18 000,00 VSt. 18 000,00 SBK 32 000,00 480 000,00 480 000,00 290 000,00 290 000,00 Umbuchung: Ermittlung des Vorsteuerüberhangs Umsatzsteuer 18 000,00 an Vorsteuer 18 000,00 Abschlussbuchung: Aktivierung des Vorsteuerüberhangs SBK 32 000,00 an Vorsteuer 32 000,00 Eröffnung des Kontos Vorsteuer im folgenden Jahr: Vorsteuer 32 000,00 an EBK 32 000,00 Buchung der Banküberweisung des Vorsteuerüberhangs durch das Finanzamt: Bank 32 000,00 an Vorsteuer 32 000,00
Umsatzsteuer 83 Besonderheiten des Umsatzsteuerrechts Kleinbetragsrechnungen: Bei Rechnungen, deren Gesamtbetrag 100,00 EUR nicht übersteigt, dürfen das Entgelt und der Umsatzsteuerbetrag in einer Summe angegeben sein. Es muss nur der Umsatzsteuersatz angegeben werden. Beispiel Zum Zwecke der Buchung muss die Umsatzsteuer (19 %) aus dem Bruttorechnungsbetrag (vermehrter Grundwert) herausgerechnet werden, welcher 119 % entspricht. J. F. CASPERS e. K. seit über 135 Jahren Flurstraße 36, 45355 Essen, Tel. 0201 662196 Sommerfeld Bürosysteme GmbH Essen Fachgeschäft für Büroausstattung, Buch- und Offsetdruckerei, Adressbuch- und Telefonbuchverlag Datum..-05-24 EUR EUR Cent 20 Ordner 2,00 40 00 10 Alleskleber 2,88 28 80 20 Register 1,40 28 00 96 80 Betrag dankend erhalten Essen, den 24. Mai.. J. F. CASPE RS Ermittlung des Umsatzsteuerbetrages mithilfe des Dreisatzes Rechenweg Bedingungssatz: 119 % 96,80 EUR Fragesatz: 19 % x Bruchsatz: x = 96,80 19 x 119 = 15,46 EUR Vielen Dank für Ihren Einkauf. Bitte kommen Sie bald wieder! Verk. Bei Irrtümen oder Umtausch bitte diesen 3 4557-8 Zettel vorlegen. Betrag einschl. 19 % Mehrwertsteuer Lösung 19 % (15,46 EUR) 100% (81,34 EUR) Umsatzsteuer = 19 % (Prozentwert) Rechnungsbetrag netto (Grundwert) = 100 % Bruttorechnungsbetrag (vermehrter Grundwert) 119 % = 96,80 EUR Ermittlung des Rechnungsbetrages netto mithilfe des Dreisatzes Rechenweg Bedingungssatz: 119 % 96,80 EUR Fragesatz: 100 % x Bruchsatz: 96,80 100 x = 119 x = 81,34 EUR Umsatzsteuerbetrag = Bruttorechnungsbetrag Umsatzsteuersatz 96,80 19 = 15,46 EUR 100 + Umsatzsteuersatz 119 Buchung: Büromaterial 81,34 Vorsteuer 15,46 an Kasse 96,80
84 Werteströme und Werte erfassen und dokumentieren Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: Unternehmen, die an einem gemeinschaftlichen Handel der EU teilnehmen, erhalten zur Überprüfung der Umsatzsteuerzahlungen neben der Steuernummer vom zuständigen Finanzamt auf Antrag eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer vom Bundeszentralamt für Steuern Außenstelle Saarlouis. Unternehmen dürfen nur dann umsatzsteuerbefreit an gewerbliche Kunden in anderen EU-Staaten liefern, wenn in der Rechnung die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer des Kunden aufgeführt ist. Die USt.-IDNr. dient der Identifikation der Erwerber, dem Nachweis der Steuerbefreiung einer gemeinschaftlichen Lieferung und einem gemeinschaftlichen USt.-Kontrollverfahren. Umsatzsteuervoranmeldung: Nach dem Umsatzsteuergesetz müssen Unternehmungen grundsätzlich während des Geschäftsjahres monatlich Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben, und zwar jeweils bis zum 10. eines Monats für den Vormonat (Voranmeldungszeitraum). Die Umsatzsteuervoranmeldung ist eine Steuererklärung beim Finanzamt auf amtlich vorgeschriebenem Vordruck. In dieser Steuererklärung hat jedes Unternehmen die zu zahlende Umsatzsteuer für den vorangegangenen Monat zu berechnen. Dabei sind die Nettoumsätze und die hierauf entfallende Umsatzsteuerschuld darzustellen. Der Umsatzsteuerschuld sind die auf den Voranmeldungszeitraum entfallenden Vorsteuerbeträge gegenüberzustellen. Die Differenz von Umsatzsteuerschuld und Vorsteuer ergibt die Zahllast oder den Vorsteuerüberhang. Die Zahllast ist an das Finanzamt als Vorauszahlung auf die Umsatzsteuer des Kalenderjahres zu entrichten. Der notwendige Vordruck wird von der Finanzverwaltung unter der Internetadresse http://www. elster.de angeboten. Der ausgefüllte Vordruck wird dem Finanzamt per Internet gesendet. Der Absender erhält dann ein Übertragungsprotokoll, das die gesendeten Daten enthält. Der Vordruck selbst kann nicht ausgedruckt werden. Auszug aus dem Übertragungsprotokoll der Umsatzsteuer-Voranmeldung Sommerfeld Bürosysteme GmbH Steuernummer: 110/120/0189 Gladbecker Straße 85 91 45141 Essen Tel: 0201 163456-0 Empfangsdatum: 09.08.20../13:36:46 Uhr..-7 Juli zum Steuersatz von 19 v. H. 51 612 400 116 356,00 zum Steuersatz von 7 v. H. 86 Abziehbare Vorsteuerbeträge KZ Bemessungsgrundlage KZ Steuer 36 116 356,00 Vorsteuerbeträge aus Rechnungen von anderen Unternehmen 66 67 336,00 Verbleibende Umsatzsteuervorauszahlungen bzw. verbleibender Überschuss 83 49 020,00 Umsätze, die anderen Steuersätzen unterliegen 0,00
Umsatzsteuer 85 Umsatzsteuer Umsatzsteuer Vorsteuer = Umsatzsteuerzahllast Steuer vom Umsatz laut Ausgangsrechnungen Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt Buchung auf dem passiven Bestandskonto Umsatzsteuer Steuer vom Vorumsatz laut Eingangsrechnungen Forderung an das Finanzamt Buchung auf dem aktiven Bestandskonto Vorsteuer Steuer vom Mehrwert Restschuld gegenüber dem Finanzamt Ermittlung: Umsatzsteuer Vorsteuer Passivierung der USt.-Zahllast Ist die Vorsteuer größer als die Umsatzsteuer, entsteht ein Vorsteuerüberhang, der zu aktivieren ist. Bei Kleinbetragsrechnungen bis zu 100,00 EUR wird in der Praxis der Rechnungsbetrag brutto ausgewiesen. In diesen Fällen muss der Umsatzsteuersatz angegeben sein, damit der Umsatzsteueranteil herausgerechnet werden kann. Die Unternehmungen müssen bis zum 10. eines Monats für den Vormonat (Voranmeldungszeitraum) auf dem amtlich vorgeschriebenen Vordruck eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben. Wurde eine Zahllast ermittelt, ist diese gleichzeitig an das Finanzamt zu entrichten (Vorauszahlung auf die Umsatzsteuer des Kalenderjahres). 1 Entscheiden Sie bei den folgenden Geschäftsfällen einer Möbelfabrik, ob es sich um Vorumsätze, Umsätze oder Elemente des Mehrwertes handelt! 1. ER: Zieleinkauf von Tischlerplatten 2. AR: Verkauf von produzierten Büromöbeln auf Ziel 3. BA: Zahlung der Gehälter an die Angestellten 4. ER: Forderung des Spediteurs für Warenlieferungen an Kunden 5. AR: Rechnung über Arbeitsleistungen für die Aufstellung einer Verkaufstheke 6. PBA: Postbanküberweisung der Gewerbesteuer an die Stadt 7. ER: Zieleinkauf einer Tischfräsmaschine für die Fertigung 8. ER: Abrechnung des Handelsvertreters über Provisionsansprüche für abgeschlossene Kaufverträge 9. BA: Zahlung der Ausbildungsvergütung an die gewerblichen Auszubildenden 10. ER, KB: Barzahlung der Fracht an den Frachtführer für die Anlieferung von Spanplatten 2 Bilden Sie zu folgenden Geschäftsfällen eines Metall verarbeitenden Industriebetriebes, der Werkzeuge produziert, die Buchungssätze und ermitteln Sie a) die Umsatzsteuer, b) die Vorsteuer, c) die Umsatzsteuerzahllast! Geschäftsfälle: EUR EUR 1. ER: Zieleinkauf von Werkzeugstahl zur Herstellung von Bohrern und Sägen, netto.......................... 65 000,00 + 19 % Umsatzsteuer.............................. 12 350,00 77 350,00 2. ER, BA: Banküberweisung an eine Werbeagentur für die Durchführung einer Werbeaktion, netto.............. 4 000,00 + 19 % Umsatzsteuer.............................. 760,00 4 760,00 3. AR, BA: Verkauf von Werkzeugen gegen Bankscheck, netto 520,00 + 19 % Umsatzsteuer.............................. 98,80 618,80 4. ER, BA: Kauf von Diesel für einen Lkw................ 170,00 + 19 % Umsatzsteuer, mit EC-Karte................... 32,30 202,30