Seminar Alterswohnheim Rosenau Alterspolitik im Kanton Bern Alters- und +41 Behindertenamt (31) 633 79 24 1
Alterspolitik ein kurzer Rückblick 1993 2004 2007 2011 2015 2
Alterspolitik - eine Herausforderung Grundlage der Alterspolitik bilden die Auswirkungen der demographischen Entwicklung Ziel ist es, einen Heimeintritt zu verzögern oder zu verhindern Dazu sind flankierende Massnahmen auf verschiedensten Ebenen notwendig 3
9 Handlungsfelder 1. Unterstützung der Selbstständigkeit und der Gesundheit im Alter 2. Unterstützung der Pflege und Betreuung zu Hause und Entlastung betreuender Angehöriger 3. Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze 4. Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter 5. Abteilung Anstoss Alter zur breiten Auseinandersetzung mit der Gesundheits- Altersversorgung und Fürsorgedirektion 6. Alters-Bedarfsgerechtes und Behindertenamt Angebot von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen 7. Rekrutierung +41 (31) 633 79 von 24 Pflege- und Betreuungspersonal 8. Qualitätssicherung 9. Überprüfung der Finanzierungsmechanismen 4
Entwicklung Pflege- und Betreuungsbedarf 2006-2040 90'000 Bevölkerung 80+ im Kanton BE Bevölkerung 80+ 60'000 Gesundheits- 30'000und Fürsorgedirektion 0 +41 IST (31) 2006 633 40 19 2020 2035 Jahr Anzahl benötigte Plätze bei Bettenrichtwert von 30% der 80 und mehr jährigen Bevölkerung Stabiles Angebot an Pflegeheimplätzen
Versorgungsangebot Gesundheitsförderung / Prävention Pflege und Betreuung zu Hause / Spitex Angehörige / Freiwillige Kommunale Angebote des Kantons Pflege- Bern und Alters- und Betreuungsheime Behindertenamt +41 (31) Betreutes 633 40 19 Wohnen Betagter Mensch Tagesbetreuung Hausarzt / Facharzt Akutspital: Post- Akut-Pflege Akutgeriatrie und geriatrische Reha
Zu erwartende künftige Entwicklung Im Jahr 2010 55'000 über 80jährige, resp. 185'000 über 65jährige Im Jahr 2030 88'000 über 80jährige, resp. 269'000 über 65jährige Anteil 80+ wächst um ca. 60% (Anteil 65+ um ca. 45%) ABER: das Kontingent an Pflegeplätzen bleibt unverändert 7
Strategie des Kantons Ambulant vor stationär Keine zusätzlichen Pflegeheimplätze Vermehrte unternehmerische Freiheit aber auch auf die entsprechende Verantwortung für die Institutionen und Organisationen Grundsätzlich sollen bedarfsgerecht Leistungen finanziert werden, unabhängig vom Leistungserbringer 8
Für wen sollen die kontingentierten Pflegeplätze in Zukunft zur Verfügung stehen? Angesichts der demogr. Entwicklung muss das Ziel sein, die beschränkte Anzahl Plätze denjenigen zur Verfügung zu stellen, die sie wirklich benötigen. des Erfahrung Kantons Bern zeigt: Pflegestufen 0-2 von der Spitex Rathausgasse gut betreubar 1 ambulante Versorgung in den eigenen +41 (31) 633 vier 79 24Wänden (entspricht dem Wunsch der Leute) 9
Auswirkungen auf Betroffene und Angehörige Betroffene: bleiben so lange wie möglich zu Hause entspricht ihrem Wunsch Angehörige: benötigen gute und möglichst flexible Entlastungsnetze und angebote 10
Auswirkungen auf Heime Heime: BewohnerInnen treten schon heute viel später und viel pflegebedürftiger ein kürzere Aufenthaltsdauer im Heim, höhere Fluktuation Heime: hören damit auf, zu kommunizieren, dass nur eintreten darf, wer seinen Koffer noch selber trägt Umdenken in der "Heimlandschaft" findet statt Heime: erhöhter Stellenetat bei durchschnittl. grösserer Pflegebedürftigkeit notwendig 11
Auswirkungen auf ambulante Dienste Ausbau des Angebots, z.b. Einführung von Abendund Nachtdiensten bei der Spitex zunehmendes Angebot an Begleit und Betreuungsdiensten, z.b. Senior Home Care, Home Instead dienen der Unterstützung, solange als möglich zu Hause bleiben zu können 12
Massnahmen im Bereich Wohnen mit Dienstleistungen Wohnen mit DL wird heute nur durch EL mitfinanziert, wenn Angebot an einem Heim angeschlossen ist (Heim-EL ist höher als Wohn- EL) Definition Art. 34 EV ELG Gesundheits- Aber: und Wohnen Fürsorgedirektion mit DL ist ein relativ teures Alters- Angebot und Behindertenamt (CHF 115.-/Tag) in einer kollektiven 3011 Wohnform Bern 13
Erfahrungen Wohnen mit Dienstleistungen ist ein Renner Angebot und Nachfrage wachsen Das Angebot ist teuer Philosophie des Kantons Finanzierung von Leistungen statt Defizitdeckung Wenn möglich und sinnvoll: Subjektfinanzierung der +41 Wohnform (31) 633 79 24 Folge: inskünftig Finanzierung aufgrund eines nachgewiesenen Bedarfs und nicht aufgrund 14
Steuerung des Zugangs Derzeit keine Zugangsregelung 2014: Modularisierung des Angebots mit gleichzeitiger Einführung einer individuellen Bedarfsabklärung für EL-BezügerInnen Notwendige DL können über Krankheits- und Behinderungskosten (EL) finanziert werden 15
Erkenntnisse aus 29 Jahren Alterspolitik Mittlerweile sind die Auswirkungen der demograph. Entwicklung allgemein bekannt, aber es werden längst nicht überall Massnahmen ergriffen. Im Kanton Bern haben fast alle Gemeinden Altersleitbilder erstellt, die aktive Umsetzung ist aber sehr unterschiedlich. Die demographische Entwicklung mit ihren Auswirkungen fordert die gesamte Gesellschaft. 16
Folgerungen für die Politik Alterspolitik muss Thema auf der politischen Agenda des Bundes, der Kantone und der Gemeinden bleiben. Sie muss mit anderen politischen Themen verknüpft werden. Gesundheitsförderung statt Reparaturwerkstatt! Aktualisierung der Altersbilder! 17
Herausforderungen für die Arbeitswelt Mehr ältere Arbeitnehmende, Mangel an Auszubildenden und generell Mangel an Arbeits- und Fachkräften. Kürzere Verweildauer in den Betrieben Verlust von Wissen durch Pensionierung Kulturwandel in den Unternehmen durch Alters- Migration und Behindertenamt 18
Folgerungen für die Politik Einführung eines flexiblen Rentenalters Lebenslanges Lernen mit modularen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten Duales Bildungssystem fördern und zu starke Akademisierung verhindern Potential der alten Menschen für die Gesellschaft nutzen 19
Herausforderungen für die Gemeinden Urbanisierung Entvölkerung in Randregionen und ländlichen Gebieten Unbezahlbare Wohnungen in attraktiven Gemeinden Hausärztemangel Dorfkerne verlieren Zentrumsfunktion 20
Folgerungen für die Politik Attraktive Lebens- und Wohnbedingungen auch für alte Menschen schaffen Erhaltung des service publique in Randregionen und ländlichen Gebieten Läden im Dorf statt an der Autobahnausfahrt Kreative Initiativen unterstützen (Gründung von Genossenschaften) 21
Herausforderungen für das Individuum Wir dürfen länger leben als alle früheren Generationen. Dies bedeutet auch, sich mit dem eigenen Alter aktiv auseinanderzusetzen. Unser Lebensstil trägt dazu bei, dass sich die Gefahr einer (starken) Pflegebedürftigkeit Alters- erhöht. und Behindertenamt Es gilt, aktiv zu werden, um trotz eventueller Abhängigkeit autonom zu bleiben. 22
Ziele der GEF Vorgaben nur da, wo unbedingt nötig Gute Rahmenbedingungen für Innovationen Gesundheitsschutz Gleiche Bedingungen für alle Anbieter von Leistungen durch Steuerung über qualitative Vorgaben Effizienz und Effektivität der Leistungserbringung sollen die Pflege und Betreuung auch in Zukunft finanzierbar machen 23
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen??? 24
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