Mathematik für Informatiker/Informatikerinnen 2

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Transkript:

Mathematik für Informatiker/Informatikerinnen 2 Koordinaten: Peter Buchholz Informatik IV Praktische Informatik Modellierung und Simulation Tel: 755 4746 Email: peter.buchholz@udo.edu OH 16, R 216 Sprechstunde Do. 10.00 11.30 und n.v. URL: http://ls4-www.cs.uni-dortmund.de Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 1

Fachprüfung Fachprüfung Klausur 180 Min Termine: Dienstag 23.8.16 8.00-11.00 Uhr Dienstag 4.10.16 8.00-11.00 Uhr (nach heutigem Stand, Änderungen sind noch möglich!!) Zugelassene Hilfsmittel: 1 Seite (DIN A4) beidseitig per Hand beschrieben! Keine weiteren Hilfsmittel Voraussetzung zur Teilnahme erfolgreiche Teilnahme an den Übungen (dazu später mehr) Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 2

Gliederung der Vorlesung (insgesamt 29 Vorlesungen) 1. Grundlagen (1V) (Menge, natürliche Zahlen, Beweistechniken) (im Wesentlichen Wiederholung aus MafI 1) 2. Reelle Zahlen (3V) 3. Folgen (2V) 4. Reihen (3V) 5. Grundlagen Funktionen und Beispiele (3V) 6. Differenzierbarkeit und Differenzialrechnung (5V) 7. Gleichungslösung, lokale Approximation von Funktionen (1V) 8. Integralrechnung (5V) 9. Differentialrechnung im n (3V) 10. Kombinatorik (2V) 11. Wiederholung Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 3

Übungen Zusätzliche Angebote Mittwochstermin: Tutorium Mi (ab 20.4.) 16-18 Uhr SRG 1 HS 0001 Nehmen Sie die Angebote wahr!! Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 4

Literatur Mathematisch orientiert K. Königsberger., Analysis 1. Springer 2003. O. Forster. Analysis 1. Vieweg 2011. Übungsbuch zu Analysis 1 (enthält zahlreiche Beispiele!) u.v.a. Informatikbezogen M. Oberguggenberg, A. Ostermann. Analysis for Computer Scientists. Springer 2011. G. Teschl, S. Teschl. Mathematik für Informatiker 1 & 2. Springer 2007-2008 u.v.a. Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 5

Ziel der Vorlesung Vervollständigung der mathematischen und formalen Grundlagen der Informatik als Ergänzung der Vorlesungen: Mathematik für Informatiker/Informatikerinnen I Wahrscheinlichkeitsrechnung und Mathematische Statistik Grundbegriffe der Theoretischen Informatik (GTI) Voraussetzung für den Stoff der Vorlesung: Schulmathematik Vorlesung auf Folien und an der Tafel (Ausnahme heute!) Notizen vorlesungsbegleitend im Netz http://ls4-www.cs.tu-dortmund.de/cms/de/lehre/2016_ss/mathe2/ Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 6

1. Grundlagen Gliederung 1.1 Was ist Analysis? 1.2 Aussagen und Mengen 1.3 Natürliche Zahlen 1.4 Ganze Zahlen, rationale Zahlen Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 7

1.1 Was ist Analysis? Analysis ist neben der linearen Algebra ein Grundpfeiler der Mathematik! Grundlage der Analysis: Infinitesimalrechnung (d.h. beliebig kleine Abstände) Wikipedia Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) Isaac Newton (1643-1727) Wikipedia Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 8

Analysis befasst sich mit Folgen und Reihen insbesondere deren Grenzwerten Funktionen reeller Zahlen insbesondere deren Stetigkeit, Differenzierbarkeit, Integration Anwendungen der Analysis In allen Natur- und Ingenieurwissenschaften Funktionen als Modelle der Realität, z.b. Fallgesetze in der Physik Chemische Reaktionsgleichungen Differentialgleichungen für elektrische Schaltkreise u.v.a. in der Informatik Modellbildung (Inf. als Natur-/Ingenieurwissenschaft) Analyse von Funktionen (Computer als Lösungsinstrument) aber Informatik baut auf diskreten Strukturen auf! Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 9

1.2 Aussagen und Mengen Definition 1.1 Aussagen sind (schrift)sprachliche Gebilde, denen ein Wahrheitswert wahr (w oder t) oder falsch (f ) zugeordnet werden kann Beispiele für Aussagen: 1. Borussia Dortmund war deutscher Fußballmeister 2012. (w) 2. Delfine sind Fische. (f) 3. 5 ist eine Primzahl. (w) 4. Es gibt unendlich viele Primzahlen. (w) 5. Jede gerade natürliche Zahl größer als zwei ist Summe zweier Primzahlen. (?) Keine Aussagen: 1. Guten Tag! 2. Diese Aussage ist falsch Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 10

Definition 1.2 (Verknüpfung von Aussagen) Seien A und B Aussagen, dann bilden auch die folgenden Operationen Aussagen: Negation von A: A. Disjunktion von A und B: A B. Die Aussage ist wahr, wenn A falsch ist. Die Aussage ist wahr, wenn mindestens eine der beiden Aussagen wahr ist. Konjunktion von A und B: A B. Die Aussage ist wahr, wenn beide Aussagen wahr sind. Implikation von A und B: A B. Die Aussage ist wahr, wenn A falsch oder B wahr ist. Äquivalenz von A und B: A B. Die Aussage ist wahr, wenn beide Aussagen den gleichen Wahrheitswert besitzen. Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 11

Wahrheitswert von Aussagen können in Wahrheitstafeln zusammengefasst werden: A B A A B A B A B A B f f w f f w w f w w w f w f w f f w f f f w w f w w w w Aussagen mit identischen Wahrheitswerten bezeichnet man als äquivalent A B. Einige Beispiele (es gibt viele mehr): ( (A)) A doppelte Negation oder A A w A B C A B C Assoziativität A B B A (Kommutativität) A A A (Idempotenz) A (A B) A (Absorption) Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 12

Aussagenlogik ist nicht ausreichend für die Behandlung allgemeiner mathematischer Theorien und wird deshalb zur Prädikatenlogik erweitert (die in der Vorlesung Logik detailliert eingeführt wird). Prädikatenlogik basiert auf einer grundlegenden Struktur z.b. den natürlichen Zahlen mit den Operationen + und, sowie den Relationen = und (siehe Kapitel 1.2). Damit können wir die Aussagenlogik erweitern und z.b. folgende Aussagen definieren 1+2 = 3 oder n+1 4 (n freie Variable aus einer Grundmenge, hier ) Zur Erweiterung der Aussagenformen werden All- und Existenzquantor verwendet A(n) sein eine Aussage mit freier Variable n: Allaussage n. A(n), ist genau dann wahr, wenn A(n) für alle n aus der Grundmenge gilt. Existenzaussage n. A(n), ist genau dann wahr, wenn A(n) für mindestens ein n aus der Grundmenge gilt. Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 13

Definition 1.5 (Nummerierung folgt der Nummerierung im Skript) Unter einer Menge verstehen wir jede Zusammenfassung M von bestimmten wohlunterscheidbaren Objekten m unserer Anschauung oder unseres Denkens (welche Elemente von M genannt werden) zu einem Ganzen. Wir schreiben a M ( a ist eine Element von M ) oder a M ( a ist kein Element von M ) Beschreibung von Mengen: Aufzählung der Elemente: M = {Samstag, Sonntag, Montag} Durch Prädikate über Elemente M = {m A(m)} m M A(m) = w, wobei A eine Aussage mit freier Variable m ist M = {m m ist Datum (Tag, Monat) m kommt nur in Schaltjahren vor} = {29. Februar} Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 14

Wir schreiben M = für die leere Menge (Menge ohne Elemente) Definition 1.6 Seien A und B Mengen, dann definieren wir 1.A = B genau dann wenn m A m B wir schreiben A B für (A = B). 2.A B genau dann wenn m A m B. 3.A B genau dann wenn A B A B. Definition 1.7 Sei M eine Menge. Die Potenzmenge ist definiert durch P(M) = {M M M}. Beispiel: M = {1, 2, 3}, dann gilt P(M) = {, {1}, {2}, {3}, {1,2}, {1,3}, {2,3}, {1,2,3}} Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 15

Definition 1.8 (Verknüpfung von Mengen) Seien A und B Mengen. Dann sind folgende Mengenverknüpfungen definiert: Vereinigung A B = {m m A m B} Schnitt A B = {m m A m B} Differenz A \ B = {m m A m B} Symmetrische Differenz A B = {(A B) \(A B)} Kartesisches Produkt A B = {(m, n) m A n B} Vereinigung und Schnitt lassen sich auf mehrere Mengen verallgemeinern. Sei N eine Menge von Mengen über einer Grundmenge M, dann gilt M N M = {m M N m M } M N M = {m M N m M } Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 16

Graphische Darstellung der Mengenoperationen A B A B A B A B A B A B A \ B B \ A B A A B A B A B Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 17

endlich Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 18

1.3 Natürliche Zahlen Wir setzen die natürlichen Zahlen 1, 2, 3, mit den Operationen und sowie den Relationen und als bekannt voraus und nutzen ferner für alle n, m : n m n m nm, n m nm und nm nm mit =, > ist vollständig geordnet, d.h. für zwei beliebige n, m gilt n > m oder n = m oder m > n. 0 = {0} natürliche Zahlen mit 0 (werden in der Literatur manchmal auch mit bezeichnet) Beweisprinzip der vollständigen Induktion Aussage A(n) gilt für alle n n 0, falls folgende zwei Schritte bewiesen werden: 1. A(n 0 ) ist richtig (Induktionsanfang) 2. Für jedes n n 0, für das A(n) richtig ist, ist auch A(n+1) richtig (Induktionsschritt) Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 19

Satz 1.9 Sei 123, dann gilt für alle. Beweis: Induktionsanfang: 1 1 Induktionsschritt 1. Wir nehmen an, dass gilt und zeigen, dass dann 1 1 1 1 1 2 1 2 2 Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 20

Einige Operationen und Notationen (,, ): falls 0falls falls 1 falls! 1 2 für 1 sowie 0! 1!!! für 0 Falls es sich aus dem Kontext ergibt, lassen wir für die Multiplikation weg (d.h. ) Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 21

1.4 Ganze und rationale Zahlen Die natürlichen Zahlen lassen sich leicht erweitern Definition 1.10 (Ganze Zahlen) Die Menge = {,-2,-1,0,1,2, } heißt die Menge der ganzen Zahlen. Definition 1.11 (Rationale Zahlen) Die Menge Q, 0 Zahlen. Man bezeichnet p als Zähler und q als Nenner. heißt die Menge der rationalen Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 22

Einige Rechenregeln für Q: Für, Q gilt: 0 Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 23

Eine Ordnung auf Q ist definiert durch, 0, 0 ist keine Einschränkung (überlegen warum) Rechenregeln für Ungleichungen,, Q und : falls 0 falls 0 falls, 0 (die Regeln können auch für genutzt werden) Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 24

Offensichtlich gilt Q Die Anzahl der Elemente ist in allen 3 Mengen unendlich (dargestellt durch ) Gibt es mehr rationale als natürliche Zahlen? Antwort darauf durch Georg Cantor (1845-1918) 1 2 3 4 1 1 1 1 1 2 3 4 2 2 2 2 1 2 3 4 3 3 3 3 1 2 3 4 4 4 4 4 Wikipedia Alle Mengen sind abzählbar unendlich! Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 25

Umfasst die Menge Q alle Zahlen? Die Griechen (Pythagoras ca. 570-480 v. Chr.) waren davon überzeugt und glaubten auch, dass es ein Qgibt, so dass 2. (oder anders ausgedrückt 2 Q) Offensichtlich gilt d 2 =1 2 + 1 2 (Satz von Pythagoras) d 1 1 Beweis, dass Q(Euklid ca. 300 v. Chr.) Falls Q dann 2 2 p und q seien nicht beide gerade Zahlen (sonst könnte man gemeinsame Faktoren kürzen) ist eine gerade Zahl p ist eine gerade Zahl 2. Damit gilt auch 4 2 2. Damit muss auch q eine gerade Zahl sein. (Widerspruch zur Annahme p, q können damit nicht existieren) Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 26