Erfassung von bodenbrütenden Vogelarten im Knoblauchsland im Stadtgebiet von Nürnberg

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Erfassung von bodenbrütenden Vogelarten im Knoblauchsland im Stadtgebiet von Nürnberg Stand 11.02.2014 Büro Dr. Gudrun Mühlhofer/ ifanos Landschaftsökolgie Hessestr.4 D-90443 Nürnberg Tel. : 0911 / 92 90 56 13 e-mail: g.muehlhofer@ifanos.de

Inhaltsverzeichnis 1 Anlass und Aufgabenstellung... 3 2 Methodik... 5 2.1 Erfassungstermine... 5 2.2 Kriterien Brutvogelstatus... 7 2.3 Kartendarstellung... 7 3 Grundinformationen und Ergebnis der Kartierung... 8 3.1 Kiebitz... 9 3.2 Kartierergebnisse Kiebitz... 9 3.3 Habitatflächen des Kiebitzes in den Untersuchungsgebieten...13 3.3.1 Gebiet A...14 3.3.2 Gebiet B...15 3.3.3 Gebiet C...22 3.4 Rebhuhn...23 3.4.1 Steckbrief...23 3.4.2 Kartierergebnisse und Habitatflächen des Rebhuhns...24 3.5 Wiesenschafstelze...26 3.5.1 Steckbrief...26 3.5.2 Kartierergebnisse und Habitatflächen der Wiesenschafstelze...27 3.6 Feldlerche...30 3.6.1 Steckbrief...30 3.6.2 Kartierergebnisse und Habitatflächen der Feldlerche...30 3.7 Braunkehlchen und Steinschmätzer...32 3.7.1 Steckbriefe...32 3.7.2 Kartierergebnisse Braunkehlchen und Steinschmätzer...34 4 Zusammenfassung...34 5 Literatur und Quellen...36 Ifanos Landschaftsökologie 1

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Artbezogene Empfehlungen für Erfassungstermine und Wertungsgrenzen für die Bestandsermittlung bei Brutvögeln... 5 Tabelle 2: Gefährdungsgrad und Schutzstatus der Vogelarten... 8 Tabelle 3: Brutbestand Kiebitz im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten...12 Tabelle 4: Bestandszahlen Kiebitz in 2013 und 1994...13 Tabelle 5: Brutbestand Rebhuhn im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten...24 Tabelle 6: Bestandszahlen Rebhuhn in 2013 und 1994...25 Tabelle 7: Brutbestand Wiesenschafstelze im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten...27 Tabelle 8: Bestandszahlen Wiesenschafstelze in 2013 und 1994...29 Tabelle 9: Brutbestand Feldlerche im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten...31 Tabelle 10: Nachweise von Braunkehlchen und Steinschmätzer im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten...34 Tabelle 11: Brutbestand (wahrscheinliches und gesichertes Brüten) der Bodenbrüter in drei Gebieten in 2013...36 Tabelle 12: Brutbestand der Bodenbrüter in drei Gebieten in 2013 bezogen auf die Habitatfläche...36 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Gebiet A um Neunhof... 3 Abbildung 2: Gebiet B westlich der Erlanger Straße... 4 Abbildung 3: Gebiet C östlich der Erlanger Straße... 4 Abbildung 4: Niederschlagsmengen in Nürnberg vom 19.05.-11.07. bzw. 05.06.2013... 6 Abbildung 5: Habitatflächen in Gebiet B nach Schlechtwetterphase...11 Abbildung 6: Raumnutzung des Kiebitzes in Gebiet A an den Beobachtungstagen im Jahr 2013...14 Abbildung 7: Raumnutzung des Kiebitzes in Gebiet B an den Beobachtungstagen im Jahr 2013...15 Abbildung 8: Habitatfläche Gemüseanbau nach den Regentagen...16 Abbildung 9: Habitatfläche mit Kiebitz...17 Abbildung 10: Habitatfläche in intensiver Nutzung (Kiebitz mittig)...18 Abbildung 11: Überschwemmte Bereiche mit Kiebitz...18 Abbildung 12: Kiebitz mit zwei Jungen (innerhalb der Markierung)...19 Abbildung 13: Die beiden Jungen der obigen Abb. in Nahaufnahme...19 Abbildung 14: Der linke Jungvogel der obigen Abb. in Nahaufnahme...20 Abbildung 15: Der rechte Jungvogel der obigen Abb. in Nahaufnahme...20 Abbildung 16: Intensiv genutzte Fläche mit dicht stehenden Pflanztöpfen....21 Abbildung 17: Raumnutzung des Kiebitzes in Gebiet C an den Beobachtungstagen im Jahr 2013...22 Abbildung 18: Beispiel für eine bevorzugte Habitatfläche der Wiesenschafstelze....28 Abbildung 19: Wiesenschafstelze (s. Markierung) auf erhöhter Warte sitzend....28 Abbildung 20: Wiesenschafstelze bei der Nahrungssuche am Wegrand....29 Ifanos Landschaftsökologie 2

1 Anlass und Aufgabenstellung Im Rahmen von Grundlagenerhebungen im Stadtgebiet Nürnberg wurden bodenbrütende, ökofaunistisch relevante Vogelarten im Knoblauchsland kartiert. Schwerpunktarten waren Kiebitz und Rebhuhn, sowie Schafstelze und Feldlerche. Seltenere Bodenbrüter wie z.b. Steinschmätzer, Wiesenpieper, Bekassine etc. wurden ggfs. als Beibeobachtungen erfasst. Untersuchungsgegenstand waren folgende Bereiche des Nürnberger Knoblauchslandes: Gebiet A um Neunhof, ca. 400 ha (Abbildung 1) Gebiet B westlich der Erlanger Straße, ca. 422 ha (Abbildung 2) und Gebiet C östlich der Erlanger Straße, ca. 186 ha (Abbildung 3). Das Büro Dr. Gudrun Mühlhofer/ ifanos Landschaftsökologie wurde Ende April 2013 mit der Kartierung beauftragt. Abbildung 1: Gebiet A um Neunhof Ifanos Landschaftsökologie 3

Abbildung 2: Gebiet B westlich der Erlanger Straße Abbildung 3: Gebiet C östlich der Erlanger Straße Ifanos Landschaftsökologie 4

2 Methodik Die Erfassung der benannten bodenbrütenden Vogelarten in den Untersuchungsgebieten fand anhand von 4 Geländeterminen im Zeitraum April/Mai bis Anfang Juli 2013 statt. Die Begehungen erfolgten nur zu optimalen Witterungsbedingungen und mittels der Erfassungsstandards nach SÜDBECK ET AL. 2005. 2.1 Erfassungstermine Tabelle 1: Artbezogene Empfehlungen für Erfassungstermine und Wertungsgrenzen für die Bestandsermittlung bei Brutvögeln Artname Feb März April Mai Juni Juli E A M E A M E A M E A M E A Kiebitz 1. 2. 3. 4. Rebhuhn 1. 2. 3. Wiesenschafstelze 1. 2. 3. 4. Feldlerche 1. 2. 3. G. Steinschmätzer 1. 2. 3. G. Braunkehlchen 1. 2. 3. Quelle: Südbeck, P., H. Andretzke, S. Fischer, K. Gedeon, T. Schikore, K. Schröder & C. Sudfeldt (Hrsg. 2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell, 792 S. Legende: Die Spanne über alle drei Zeiträume bildet die Wertungsgrenze für die jeweilige Art. A Anfang des jeweiligen Monats, erste Monatsdekade (1. bis 10. Tag) M Mitte des jeweiligen Monats, zweite Monatsdekade (11. bis 20. Tag) E Ende des jeweiligen Monats, dritte Monatsdekade (21. bis letzter Tag) 1. = Empfehlung für Erfassungstermine 1. bis 4.; erstrecken sich z.t. über mehrere Monatsdekaden = Zeitraum zwischen empfohlenen Erfassungsdekaden; erstreckt sich z.t. über mehrere Monatsdekaden [Ein Befund muss innerhalb der Spanne 1. bis 4. Termin erbracht werden, weitere Einschränkung ist möglich. s. Steckbrief] = erweiterter Erfassungszeitraum vor bzw. nach empfohlenen Erfassungsterminen [z.b. darf eine von den meist zwei geforderten Feststellungen (Revierkartierung) aus diesem Zeitraum stammen] Auf Grund des Termins der Ausschreibung und Auftragsvergabe konnten insbesondere bei Rebhuhn und Kiebitz die vorgesehenen Erfassungstermine (Tabelle 1) nicht eingehalten werden. Wegen der kalten Witterung im März hatten sich jedoch z. B. die Kiebitzaktivitäten Ifanos Landschaftsökologie 5

zeitlich nach hinten verschoben. Anzunehmen ist, dass es sich bei den Rebhühnern ähnlich verhielt. Folgendes Vorgehen wurde vereinbart: Die erste Begehung erfolgt sofort nach der Erstellung der Kartengrundlagen am 01.05.2013, um z. B: noch Rufaktivitäten des Rebhuhns zu verzeichnen. Allerdings konnten hierbei keine aussagekräftigen Ergebnisse erzielt werden. Zwei weitere Termine (M Juni bis A Juli) dienten der Erfassung der Familienverbände. Für den Kiebitz galten folgende Verschiebungen: 1. Termin Ende April (bzw. 01.Mai), Termine 2-4 in den darauf folgenden Dekaden. Für die Feldlerche galt ebenfalls eine Verschiebung in den Mai hinein: 1.Termin: E April (bzw. 01.Mai), 2. Termin: A Mai, 3. Termin: M-E Mai. Der weitere Witterungsverlauf brachte in der letzten Maidekade und der ersten Junidekade eine starke Regenperiode mit sich, die im Knoblauchsland dramatische Auswirkungen hatte (s. Fotodokumentation). Die Kartierung in der letzten Maidekade fiel buchstäblich ins Wasser, so dass sich die Beobachtungsdurchgänge bis in die zweite Junidekade erstreckten. Abbildung 4: Niederschlagsmengen in Nürnberg vom 19.05.-11.07. bzw. 05.06.2013 Quelle: http://www.wetter.com/wetter_aktuell/rueckblick Ifanos Landschaftsökologie 6

2.2 Kriterien Brutvogelstatus Die Statuseinstufung richtet sich nach den EOAC-Brutvogelstatus-Kriterien (nach Hagemeijer & Blair 1997) mit den Kategorien A = mögliches Brüten, B = wahrscheinliches Brüten und C = gesichertes Brüten. Für die Wertung des Brutbestandes gelten nur die Kriterien B und C (Quelle: Südbeck et al. 2005). Als Brutrevier werden B - und C -Nachweise nach EOAC-Kriterien gewertet: B: Wahrscheinliches Brüten / Brutverdacht 3 Ein Paar zur Brutzeit in geeignetem Bruthabitat beobachtet 4 Revierverhalten (Gesang etc.) an mindestens zwei Tagen im Abstand von mindestens sieben Tagen am gleichen Platz lässt ein dauerhaft besetztes Revier vermuten 5 Balzverhalten 6 Aufsuchen eines möglichen Neststandortes/Nistplatzes 7 Erregtes Verhalten bzw. Warnrufe von Altvogeln 8 Brutfleck bei Altvogeln, die in der Hand untersucht wurden 9 Nest- oder Höhlenbau, Anlage einer Nistmulde u.a. C: Gesichertes Brüten / Brutnachweis 10 Ablenkungsverhalten oder Verleiten (Flügellahmstellen) 11 Benutztes Nest oder Eischalen gefunden (von geschlupften Jungen oder solchen, die in der aktuellen Brutperiode gelegt worden waren) 12 Eben flügge Junge (Nesthocker) oder Dunenjunge (Nestflüchter) festgestellt 13 Altvögel, die einen Brutplatz unter Umstanden aufsuchen oder verlassen, die auf ein besetztes Nest hinweisen (einschließlich hoch gelegener Nester oder unzugänglicher Nisthöhlen) 14 Altvögel, die Kot oder Futter tragen 15 Nest mit Eiern 16 Junge im Nest gesehen oder gehört Den Altdaten liegt eine 4-stufige Einteilung mit den Kategorien A = zur Brutzeit beobachtet, B = möglicherweise brütend, C = wahrscheinlich brütend und D = sicher brütend zu Grunde. 2.3 Kartendarstellung Nachweis: In den Karten der Gebiete A, B und C wird der Brutbestand (Nachweis B und C, s.o.) dargestellt. Beim Kiebitz wird zusätzlich der Nachweis von Kiebitzen mit Jungvögeln angezeigt. Brutpaar/ Brutrevier: Jede Signatur (Arteintrag) stellt ein Brutpaar im Mittelpunkt des Brutreviers dar. Habitatfläche: Nutzbare Fläche als Fortpflanzungshabitat inkl. Nahrungshabitat. Die Größe der Habitatfläche wird zur Berechnung der Zahl der Brutpaare pro Hektar herangezogen. Habitatfläche mit eingeschränkter Funktion: Gemüseanbauflächen, die zeitweise durch Folien abgedeckt sind, intensiv genutzte Weiden und gehölznahe Bereiche. Die Folienabdeckungen sind sehr variabel und werden v.a. im Frühjahr zur Zeit der Brutplatzsuche ausgebracht. Eingeschränkt können diese Bereiche zur Nahrungssuche genutzt werden. Die Flächen können sich auch jährlich ändern. Die Zuordnung erfolgte nach dem Luftbild (Stand 2012) und stellt somit nicht den aktuellen Stand des Erfassungszeitraums (2013) dar. Ifanos Landschaftsökologie 7

3 Grundinformationen und Ergebnis der Kartierung In der folgenden Tabelle sind der Gefährdungsgrad und der Schutzstatus der Bodenbrüter aufgelistet. Der Wiesenpieper wurde während der Erfassungszeit nicht beobachtet. Tabelle 2: Gefährdungsgrad und Schutzstatus der Vogelarten Artname Artname wissenschaftl. RLB RLD sg Braunkehlchen Saxicola rubetra 2 3 - Feldlerche Alauda arvensis 3 3 - Kiebitz Vanellus vanellus 2 2 x Rebhuhn Perdix perdix 3 2 - Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 1 - Wiesenschafstelze Motacilla flava 3 - - Wiesenpieper Anthus pratensis V V - Legende: RLB: Rote Liste Bayern für Tiere: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003) 1 Vom Aussterben bedroht 2 Stark gefährdet 3 Gefährdet V Arten der Vorwarnliste - Ungefährdet RLD: Rote Liste Deutschland für Wirbeltiere: Bundesamt für Naturschutz (2009) [1] Kategorien wie RLB für Tiere sg: streng geschützte Art nach 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG [1] Bundesamt für Naturschutz (2009, Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 1: Wirbeltiere. - Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(1). Bonn - Bad Godesberg Ifanos Landschaftsökologie 8

3.1 Kiebitz Kurzsteckbrief (Quelle LFU Artinformation) Rote Liste Bayern: Rote Liste Deutschland: Erhaltungszustand Kontinental: Kiebitz (Vanellus vanellus) Stark gefährdet Stark gefährdet in Bezug auf Status Brutvorkommen: ungünstig/schlecht, in Bezug auf Status Rastvorkommen: ungünstig/unzureichend Der Kiebitz ist in Bayern lückig verbreitet. Schwerpunkte bilden Flussniederungen und Beckenlandschaften in Nordbayern. Sein Bestand hat zwischen 1980 und 2005 um ca. 60 % abgenommen. Hauptursache ist die Industrialisierung der Landwirtschaft, die sich regional unterschiedlich bemerkbar macht. Die Brutplätze liegen in offenen, zumeist flachen und baumarmen Landschaften. Am Nistplatz darf die Vegetationshöhe zum Brutbeginn nicht zu hoch sein, toleriert werden etwa 10 cm, bei sehr geringer Vegetationsdichte auch etwas mehr. Während der Kiebitz zu Beginn des 20. Jh. noch fast ausschließlich in Feuchtwiesen brütete, findet sich heute der Großteil der Gelege in Äckern. Wiesen werden bevorzugt dann besiedelt, wenn sie extensiv bewirtschaftet werden und noch Feuchtstellen aufweisen. Intensiv genutzte Silagewiesen sind dagegen als Brutplatz ungeeignet. Auch Brachflächen mit niedriger Vegetation, die durchaus auch relativ trocken sein dürfen, werden besiedelt. Kiebitze brüten zumeist in Kolonien (z.b. auf 0,75 ha 5 Brutpaare) und verteidigen nur die Umgebung des Nestes gegenüber Artgenossen. Im Extremfall lagen Nester nur 3 m voneinander entfernt. Stark abnehmender Brutvogel, zahlreicher Durchzügler, Kurzstreckenzieher. Wanderungen: Ankunft im Brutgebiet FEB/MRZ, Abzug ab JUN, Hauptdurchzug MRZ. Brut: Bodenbrüter, offene Nestmulde, brütet gern in lockeren Kolonien; Eiablage ab Mitte MRZ bis JUN; 1-2 Jahresbruten. Brutzeit: MRZ bis JUN, bei Zweitbruten/Nachgelegen bis JUL. Der Kiebitz ist in Bayern stark gefährdet, im Alpenvorland sogar vom Aussterben bedroht. Ursachen sind: Trockenlegung von Feuchtwiesen. Veränderungen in der Bewirtschaftung von Äckern und Grünland (frühere Einsaat von Mais, zu dichte Saatreihen, kürzere Ruhephasen zwischen Bearbeitungszyklen, Mahd vor Anfang JUN, hohe Viehdichten, Verlust von Brachen und Säumen). Pestizideinsatz und fehlende Feuchtstellen bringen vermutlich Nahrungsengpässe für Jungvögel. Störungen an den Brutplätzen (MRZ bis Anfang JUN), z.b. Hunde, Modellflugsport. 3.2 Kartierergebnisse Kiebitz Im Erfassungszeitraum wurde in den drei Gebieten ein Brutbestand von insgesamt 82 Kiebitzpaaren festgestellt. Die höchsten Zahlen mit 57 Paaren weist das Gebiet B westlich der Erlanger Straße auf. Im Gegensatz zu den beiden anderen Gebieten liegen innerhalb des Untersuchungsbereichs außer Höfles keine weiteren Siedlungsanteile. Die zusammenhängende Habitatfläche ist hier am größten. Mit 18 Paaren liegt die Zahl im Gebiet A deutlich niedriger. Die zusammenhängende Habitatfläche ist hier deutlich kleiner, da sich zum einen im Zentrum der Ortsteil Neunhof befindet. Zum anderen quert im Norden die Gründlach mit Gehölzsäumen das Gebiet, wodurch die freie Sicht für die Vögel eingeschränkt ist. Ifanos Landschaftsökologie 9

Auch im kleinsten Gebiet C ist die Habitatfläche durch Siedlungsbereiche eingeschränkt. Auch die höhere Zahl an Gewächshäusern vermindert die Fläche, die für die Bodenbrüter zur Verfügung steht. Mit 7 Paaren wurde hier der niedrigste Brutbestand festgestellt. Hinsichtlich des im Jahr 2013 festgestellten Bruterfolgs liegt ebenfalls das Gebiet B an der Spitze. Bei 17 Paaren konnten Jungvögel nachgewiesen werden. Auch wenn möglicherweise nicht alle Jungen gesichtet werden konnten, ist doch eine deutliche Diskrepanz zu den Verdachtsbrutpaaren festzustellen. Am 18.06. wurden an verschiedenen Stellen 7 einzelne Jungvögel festgestellt. Der Abstand zu adulten Vögeln war allerdings so groß, dass sie keinem BP zugeordnet werden konnten. Auch im Gebiet A sank die Zahl von 18 Paaren mit Brutverdacht auf 4 Paare mit sicherem Brutnachweis. Beständig blieben die Zahlen im Gebiet C von 7 Paaren wurden bei 5 Paaren Jungvögel beobachtet. Die Zahl der adulten Tiere ist im Vergleich der Zeiträume vor und nach der Starkregenperiode fast konstant geblieben. So wurden z. B. im Gebiet B auch in den ersten beiden Maidekaden 59 Paare mit Brutverdacht registriert. Durch das kühle Frühjahr und die Schlechtwetterperiode im Mai war das Jahr 2013 für die Vogelwelt insgesamt ein schlechtes Jahr. Auch bei den Vögeln im Knoblauchsland lag der Bruterfolg in 2013 mit Sicherheit niedriger als in normalen Jahren. Der Kiebitz gilt grundsätzlich als eine Art, deren Bestand auf Grund von Witterungseinflüssen stark schwankt. Insbesondere kalte Winter und Frühjahre mit hohen Niederschlägen wirken sich negativ auf die Bestände aus. Ifanos Landschaftsökologie 10

Abbildung 5: Habitatflächen in Gebiet B nach Schlechtwetterphase Der Legebeginn ist stark witterungsabhängig und schwankt zwischen Anfang März bis Juni, die Hauptbrutzeit liegt im April und Mai. Die Küken, die zu den Nestflüchtern gehören, schlüpfen nach 26 bis 29 Tagen. Sie können mit 35 bis 40 Tagen fliegen und selbständig werden. Meist führt das Weibchen die Jungen, wobei das Männchen Wache hält. Bei einem Legebeginn um den 1. Mai wäre das Schlüpfen der Jungen nach 26 bis 29 Tagen genau in die Starkregenzeit in der letzten Maidekade gefallen. In der 2. Junidekade konnten in allen drei Gebieten sowohl pullis als auch Juvenile festgestellt werden. Legezeit für diese pullis wäre somit die 2. Maidekade gewesen, für die Juvenilen die 1. Maidekade. Die Kiebitze haben meist nur eine Jahresbrut, bei Verlust erfolgen jedoch häufig Nachgelege. In den intensiv genutzten Gebieten im Knoblauchsland ist mit Nachgelegen zu rechnen, auch ein (nach mdl. Mitteilung von den Kiebitzeltern akzeptiertes) Verlegen der Eier soll mitunter stattgefunden haben. Die Verteilung der Kiebitznachweise auf die einzelnen Gebiete zeigt Tabelle 3. Ifanos Landschaftsökologie 11

Tabelle 3: Brutbestand Kiebitz im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten Gebiet A um Neunhof Habitatfläche: 311 ha Brutbestand 18 Paare 0,06 BP/ ha 4 Brutpaare mit Nachweisen von jungen Kiebitzen. Gebiet B westlich der Erlanger Straße Habitatfläche: 291 ha Brutbestand 57 Paare 0,2 BP/ ha 17 Brutpaare mit Nachweisen von jungen Kiebitzen. Gebiet C östlich der Erlanger Straße Habitatfläche: 105 ha Brutbestand 7 Paare 0,07 BP/ ha 5 Brutpaare mit Nachweisen von jungen Kiebitzen. Ifanos Landschaftsökologie 12

Aussagen zu populationsdynamischen Trends im Vergleich zu früheren Daten sind nur unter Vorbehalt zu treffen; möglicherweise unterlagen auch die Erhebungsmethode und die Statuseinschätzung anderen Voraussetzungen. Die Angaben von 1994 beruhen auf dem damaligen Status D = sicher brütend. Wie Tabelle 4 zeigt, sind die Zahlen mit sicherem Brutnachweis in beiden Zeiträumen recht ähnlich. Tabelle 4: Bestandszahlen Kiebitz in 2013 und 1994 Gebiet 2013 1994 A B C Brutbestand 18 Paare, davon 4 Brutpaare mit Nachweisen von jungen Kiebitzen. Brutbestand 57 Paare, davon 17 Brutpaare mit Nachweisen von jungen Kiebitzen. Brutbestand 7 Paare, davon 5 Brutpaare mit Nachweisen von jungen Kiebitzen. 2 Brutpaare 23 Brutpaare 3 Brutpaare 3.3 Habitatflächen des Kiebitzes in den Untersuchungsgebieten Als Bodenbrüter braucht der Kiebitz weite, offene und wenig strukturierte Flächen mit möglichst geringen Baumbeständen. Er gilt als sehr standorttreu und hat sich an Kultur- und Ackerlandschaften als Ersatzlandlebensräume angepasst. In den folgenden Abbildungen wird deutlich, dass die größte Dichte an Beobachtungen aus dem Jahr 2013 in Gebiet B liegt und auch hier wiederum ein besonders bevorzugter Bereich festzustellen ist. Auch in den beiden anderen Gebieten sind Schwerpunkte zu erkennen, ein Hinweis darauf, dass der Kiebitz gerne in Kolonien brütet. Unter welchen Umständen sich diese Schwerpunkte bilden, ist z. B. im Gebiet B nicht zu erkennen. Auch ob diese Schwerpunktbereiche jedes Jahr gleich verteilt sind, lässt sich aus einem Untersuchungsjahr nicht ableiten. Es könnte ein Zusammenhang bestehen zwischen der jeweiligen Flächennutzung und Anbauweise, die evtl. auch jedes Jahr unterschiedlich ist oder zumindest auf Teilflächen wechselt. Auch der Zeitpunkt und der Ort, an dem die zahlreichen Bespannungen mit Folien (s. Abb. 12) erfolgen, spielen sicher eine Rolle. Als Ergebnis aus dem Jahr 2013 ist festzuhalten, dass die offenen Flächen mit hoher Sichtweite in allen drei Gebieten prinzipiell als Habitatflächen für den Kiebitz geeignet sind. Der potenzielle Lebensraum lässt sich nicht auf die Bereiche beschränken, in denen im Jahr 2013 Kiebitze beobachtet wurden. Ein steigender Flächenbedarf etwa für Gewächshäuser bedeutet immer einen Flächenverlust für die Kiebitze und die anderen Bodenbrüter. Um den Bestand dieser Vogelarten zu schützen und zu sichern, ist daher ein Konzept für das Knoblauchsland erforderlich, das im Einvernehmen mit den Gemüsebauern erarbeitet werden muss. Im Folgenden wird die Raumnutzung in den einzelnen Gebieten aufgezeigt. In den Abbildungen zu den jeweiligen Gebieten zeigen die grünen Punkte alle Beobachtungen von 2013 an. Ifanos Landschaftsökologie 13

Die pinkfarbenen Punkte und Dreiecke zeigen als Ergänzung die sicheren Brutnachweise aus dem Jahr 1994 bzw. Nachweise aus dem Jahr 2010. 3.3.1 Gebiet A Das Gebiet um Neunhof ist gekennzeichnet durch den zentralen Siedlungsbereich von Neunhof. Mit Ziehgraben, Gründlach, Ochsen- und Lachgraben sowie dem Kothbrunnengraben im Süden queren einige Fließgewässer das Gebiet. Habitatflächen in extensiver Grünlandnutzung mit feuchten Stellen befinden sich im nördlichen Abschnitt des Gebiets. Die Hauptnutzung stellen Ackerflächen und Gemüseanbau dar. Nördlich Neunhof sind vermehrt Pferdeweiden mit meist intensiver Nutzung festzustellen. Die meisten Kiebitze wurden nördlich der Gründlach und in den kleinteiligen Gemüseanbauflächen südlich des Kothbrunnengrabens beobachtet. Abbildung 6: Raumnutzung des Kiebitzes in Gebiet A an den Beobachtungstagen im Jahr 2013 Altnachweise Nachweise 2013 Ifanos Landschaftsökologie 14

3.3.2 Gebiet B Das Gebiet ist charakterisiert durch kleinteiligen Gemüseanbau auf großer, zusammenhängender Fläche, extensiv genutzte Grünlandflächen fehlen fast völlig. Siedlungen befinden sich eher in den Randbereichen, die Zahl der Gewächshäuser ist noch gering (Stand Juni 2013). Der Bucher Landgraben durchzieht das Gebiet zwischen Buch und Fürth, Sack. Im südlichen Abschnitt verläuft der Poppenreuther Landgraben. Entsprechend dieser Ausstattung dienen dem Kiebitz in erster Linie die Gemüseanbauflächen als Habitatflächen. Eine Häufung der Beobachtungen zeigt sich in einem Korridor entlang des Bucher Landgrabens sowie des Poppenreuther Landgrabens (s. Karte Gebiet B). Abbildung 7: Raumnutzung des Kiebitzes in Gebiet B an den Beobachtungstagen im Jahr 2013 Altnachweise Nachweise 2013 Die intensive Nutzung mit Bewässerung, häufigem Abernten und Setzen von Jungpflanzen zeigt auf die Anwesenheit von Kiebitzen weit weniger Auswirkungen als man erwarten könn- Ifanos Landschaftsökologie 15

te. Diese Feldarbeiten werden von den Kiebitzen deutlich weniger als Störung wahrgenommen als Jogger, Radfahrer und Spaziergänger. Die Bearbeitung der Flächen war im Jahr 2013 sicher besonders intensiv, da die Ernte in vielen Fällen vernichtet werden musste und die Flächen umgeackert und neu bepflanzt wurden. Die folgenden Bilder zeigen Habitatflächen in Gebiet B und die Auswirkungen der starken Regenfälle. Die extremen Lebensraumbedingungen für den Nachwuchs sind in den Abbildungen deutlich zu erkennen. Abbildung 8: Habitatfläche Gemüseanbau nach den Regentagen Ifanos Landschaftsökologie 16

Abbildung 9: Habitatfläche mit Kiebitz Ifanos Landschaftsökologie 17

Abbildung 10: Habitatfläche in intensiver Nutzung (Kiebitz mittig) Abbildung 11: Überschwemmte Bereiche mit Kiebitz Ifanos Landschaftsökologie 18

Abbildung 12: Kiebitz mit zwei Jungen (innerhalb der Markierung) Abbildung 13: Die beiden Jungen der obigen Abb. in Nahaufnahme Ifanos Landschaftsökologie 19

Abbildung 14: Der linke Jungvogel der obigen Abb. in Nahaufnahme Abbildung 15: Der rechte Jungvogel der obigen Abb. in Nahaufnahme Ifanos Landschaftsökologie 20

Am 21.06.2013 wurden frisch geschlüpfte Kiebitze mit Altvogel direkt zwischen Pflanztöpfen beobachtet. Die leider unscharfen Bilder zeigen die dicht stehenden Pflanztöpfe. Ein landwirtschaftliches Fahrzeug näherte sich den Vögeln fast bis auf 1 Meter, ohne dass der Altvogel wegflog! Abbildung 16: Intensiv genutzte Fläche mit dicht stehenden Pflanztöpfen. Ifanos Landschaftsökologie 21

3.3.3 Gebiet C Das Gebiet um Almoshof und Lohe ist deutlich kleiner als die Gebiete A und B. Siedlungen und ein hoher Anteil an Gewächshäusern schränken die zusammenhängenden Habitatflächen für die Kiebitze weiter ein. Die Offenflächen werden auch hier überwiegend zum Gemüseanbau genutzt. Die sieben Nachweise von Kiebitzbrutpaaren lagen in den Randbereichen des Gebiets (s. Karte Gebiet C), bei fünf Paaren wurde durch die Beobachtung von Jungvögeln ein sicherer Brutnachweis festgestellt. Eine Bevorzugung des nördlichen Abschnitts mit den teilweise angrenzenden Offenflächen des Flugplatzgeländes ist zu erkennen. Die Kiebitze befinden sich hier teilweise in nächster Nähe zu einem beliebten Rad- und Fußweg. Die Zahl der Verteidigungs-und Warnflüge war auffällig hoch, was für die Kiebitze hohe Energieverluste bedeutete. Abbildung 17: Raumnutzung des Kiebitzes in Gebiet C an den Beobachtungstagen im Jahr 2013 Altnachweise Nachweise 2013 Ifanos Landschaftsökologie 22

3.4 Rebhuhn 3.4.1 Steckbrief Kurzsteckbrief (Quelle LFU Artinformation) Rote Liste Bayern: Rote Liste Deutschland: Erhaltungszustand Kontinental: Rebhuhn (Perdix perdix) Gefährdet Stark gefährdet in Bezug auf Status Brutvorkommen: ungünstig/schlecht Das Rebhuhn ist außerhalb der Alpen und der höheren Mittelgebirge in Bayern lückenhaft verbreitet: Größere zusammenhängende Flächen sind im Mittelfränkischen Becken einschließlich der Osthälfte Unterfrankens und der Westhälfte Oberfrankens sowie im nördlichen Südbayern und Donaugebiet besiedelt. Das Rebhuhn ist in Bayern ein häufiger Brutvogel. Allerdings hat der Bestand von 1980 bis 2005 um ca. 40 % abgenommen. Nicht mehr besiedelte Räume finden sich in einigen Gebieten Mittelfrankens und im westlichen Unterfranken sowie auch an anderen Stellen des ehemals zusammenhängend besiedelten Gebiets. Auffällig ist der Rückzug aus einer Reihe von Brutgebieten im südlichen Südbayern. Vorübergehende lokale Bestandserholungen können ein Hinweis sein, dass Populationen bei Verbesserung der Lebensräume regenerationsfähig sind. Das Rebhuhn besiedelt vor allem offenes, reich strukturiertes Ackerland. Klein parzellierte Feldfluren mit unterschiedlichen Anbauprodukten, die von Altgrasstreifen, Staudenfluren sowie Hecken und Feldrainen durchzogen sind, bieten optimale Lebensräume. Auch Gebiete mit intensiv betriebenen Sonderkulturen, wie das Nürnberger Knoblauchsland, werden dicht besiedelt. Grenzlinienstrukturen, wie Ränder von Hecken, Brachflächen, Äckern und Wegen spielen eine wichtige Rolle. Ebenso unbefestigte Feldwege, an denen die Rebhühner ihre vielfältige Nahrung sowie Magensteine finden. Weitere Schlüsselfaktoren der Dichte sind Deckungsangebot im Jahresverlauf und ausreichende Insektennahrung während der Kükenaufzuchtsphase. Nasse und kalte Böden werden gemieden. Wärmere, fruchtbare Böden (Löß, Braun- und Schwarzerde) in niederschlagsarmen Gebieten mit mildem Klima weisen höchste Siedlungsdichten auf. Nur selten vollziehen die Tiere größere Ortswechsel. Brut- und Standvogel. Brut: Bodenbrüter, das Nest wird in flachen Mulden angelegt. Die Eiablage beginnt ab APR, Hauptlegezeit ist MAI, ab AUG sind alle Jungtiere selbständig. Der Familienverband ("Kette") bleibt bis zum Winter zusammen. -- Brutzeit: APR/MAI bis AUG/SEP. Das Rebhuhn ist in Bayern gefährdet, im Ostbayerischen Grundgebirge und Tertiären Hügelland/Schotterplatten sogar stark gefährdet. Im Alpenvorland sind die Vorkommen erloschen. Wesentliche Rückgangsursachen sind: Der Verlust von geeigneten Lebensraumelementen wie Hecken, Feldrainen, Staudenfluren und Brachflächen durch Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung. Intensive Nutzung von Landwirtschaftsflächen (v.a. intensive Düngung, Biozide, häufige Ackerbearbeitung, Umbruch kurz nach der Ernte, zu dichte Saatreihen). Asphaltierung von Wegen sowie intensive Unterhaltung von Feld- und Wegrändern (v.a. ungünstige Mähtermine, Biozide). Mangelnde Deckung und fehlende Grenzlinienstrukturen führen gegen Ende der Winter in der Paarbildungsphase zu geringeren Brutpaardichten. Hohe Brutverluste durch Intensität und Rhythmus der Bewirtschaftung, z.b. Gelegeverluste durch frühe Mähtermine. Reduktion der für das Jungenwachstum entscheidenden Insektennahrung, z.b. durch Einsatz von Herbiziden und häufige Mahd (Vernichtung von Ackerwildkräutern). Nasse und kühle Frühsommer erhöhen die Kükensterblichkeit, v.a. wenn die Vegetation durch Düngung schnell hoch wächst. Abschüsse (2001/2002: 3.728). Ifanos Landschaftsökologie 23

3.4.2 Kartierergebnisse und Habitatflächen des Rebhuhns Im Erfassungszeitraum wurden in den drei Gebieten insgesamt 15 Rebhuhn-Brutpaare festgestellt. Die Verteilung auf die einzelnen Gebiete zeigt die folgende Übersicht: Tabelle 5: Brutbestand Rebhuhn im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten Gebiet A um Neunhof Habitatfläche: 311 ha Brutbestand 5 Paare 0,02 BP/ ha Gebiet B westlich der Erlanger Straße Habitatfläche: 291 ha Brutbestand 8 Paare 0,03 BP/ ha Gebiet C östlich der Erlanger Straße Habitatfläche: 105 ha Brutbestand 2 Paare 0,02 BP/ ha Ifanos Landschaftsökologie 24

Mit zwei Brutpaaren ist das Gebiet südlich des Flughafens in 2013 am geringsten besiedelt. Freie und störungsarme Flächen sind allerdings auch nur eingeschränkt vorhanden. Die Nutzung des Gebiets durch Gewächshäuser schreitet hier besonders rasch voran. Grenzlinienstrukturen wie Altgrasstreifen, Staudenfluren, Hecken und Feldraine sind kaum noch vorhanden. Im Gebiet B mit der größten zusammenhängenden Fläche mit Äckern und Sonderkulturen zeigt sich der höchste Bestand. Auch in diesem Gebiet mit intensiver Nutzung ist die Zahl der Strukturen, die das Rebhuhn braucht, im Verhältnis zur Gesamtfläche als gering anzusehen. Das Gebiet A um Neunhof weist mit den zahlreichen Gräben noch die meisten Strukturelemene auf. Jedoch werden nasse Wiesen, wie sie nördlich der Gründlach noch vorhanden sind, von den Vögeln gemieden. Grundsätzlich sind auch alle Brachflächen potenzielle Habitatflächen des Rebhuhns. Auch bei den Rebhühnern hat der nasse und kühle Frühsommer den Bruterfolg gemindert. Die Gegenüberstellung mit den Daten von 1994 ist, wie beim Kiebitz bereits dargelegt, nur unter Vorbehalt zu sehen. Angaben zum Bestandstrend würden eine deutliche Abnahme der Bestände aufzeigen. Tabelle 6: Bestandszahlen Rebhuhn in 2013 und 1994 Gebiet 2013 1994 A um Neunhof Brutbestand 5 Paare 3 Brutpaare B westlich der Erlanger Straße Brutbestand 8 Paare 16 Brutpaare C östlich der Erlanger Straße Brutbestand 2 Paare 7 Brutpaare Ifanos Landschaftsökologie 25

3.5 Wiesenschafstelze 3.5.1 Steckbrief Kurzsteckbrief (Quelle LFU Artinformation) Rote Liste Bayern: Rote Liste Deutschland: - Erhaltungszustand Kontinental: Wiesenschafstelze (Motacilla flava) Gefährdet in Bezug auf Status Brutvorkommen: ungünstig/unzureichend Die Verbreitung der Superspezies Schafstelze reicht von Europa über Asien bis ans Beringmeer. Die Schafstelze M. [f.] flava ist in Mitteleuropa nördlich der Alpen, Süd-Skandinavien und ostwärts bis in die nördliche Kaspi-Region verbreitet. In Bayern brütet Motacilla [f.] flava (Linnaeus 1758), doch sind auch Individuen beobachtet worden, die phänotypisch anderen Formen der Superspezies gleichen (z.b. Motacilla [flava] cinereocapilla (Savi 1831). Zur Unterscheidung von den anderen europäischen Schafstelzen- Rassen wird die Nominatform heute Wiesenschafstelze genannt. Die Wiesenschafstelze ist lückig über die Tieflandgebiete Bayerns verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte mit so gut wie flächendeckendem Vorkommen sind das Fränkische Keuper-Lias-Land mit dem Mittelfränkischen Becken im Zentrum und auslaufend bis in den Grabfeldgau, das Oberpfälzische Hügelland und der Oberpfälzer Wald bis zur Naab-Wondreb-Senke im Norden, in Südbayern das Donautal sowie Mittel- und Unterlauf der dealpinen Flüsse mit angrenzenden Teilen der Donau-Iller-Lech-Schotterplatten und des Donau-Isar-Hügellandes. Die Art fehlt weitgehend weiter östlich im Isar-Inn-Hügelland, ferner im Voralpinen Hügel- und Moorland und in Mittelgebirgen sowie gänzlich in den Alpen. Brutbestand BY: 15.000-20.000 Brutpaare. Die Art brütete ursprünglich vor allem in Pfeifengraswiesen und bultigen Seggenrieden in Feuchtgebieten. Heute besiedelt sie extensiv bewirtschaftete Streu- und Mähwiesen auf nassem und wechselfeuchtem Untergrund, sowie Viehweiden. Auch klein parzellierte Ackeranbaugebiete mit einem hohen Anteil an Hackfrüchten (Kartoffeln, Rüben) sowie Getreide- und Maisflächen zählen zu regelmäßig besetzten Brutplätzen. In der Naab-Wondreb-Senke werden z.b. neu entstandene Erdbeerkulturen rasch besiedelt. Phänologie: Verbreiteter Brutvogel im nördlichen Bayern, oft zahlreicher Durchzügler, Langstreckenzieher. Wanderungen: Ankunft im Brutgebiet APR, Wegzug ab JUL/AUG.; Durchzug APR/MAI und AUG/SEP. Brut: Bodenbrüter, Nest in dichter Vegetation versteckt, in nassem Gelände auf Erdhügeln oder Bulten, Eiablage Ende APR, meist Mitte MAI, Zweitbrut bis Anfang JUL. Brutzeit: APR/MAI bis AUG. Tagesperiodik: Tagaktiv. Gefährdungen und Beeinträchtigungen: Die Wiesenschafstelze ist in Bayern gefährdet. Im Ostbayerischen Grundgebirge gilt sie als sehr gefährdet, im Alpenvorland ist sie vom Erlöschen bedroht und im Tertiären Hügelland/Schotterplatten ist sie als Art der Vorwarnliste einzustufen. Bei starker Bestandsabnahme ist die Art zwar noch nicht selten, aktuelle Bedrohung durch bestehende und abzusehende Eingriffe können jedoch eine weiter merkliche Bestandsabnahme zur Folge haben. Bedroht sind vor allem wiesenbrütende Populationen durch Entwässerung und Nutzungsintensivierung mit Düngung und mehrmaliger Mahd. Auch moderne Methoden der Ackerbewirtschaftung sorgen für Brutausfälle. Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen: Erhalt und Entwicklung von Flächen extensiverer Nutzung und vernässte Flächen mit langsamerem Graswachstum zu Beginn der Brutzeit können wirkungsvolle Bestandsstützung bewirken. Ifanos Landschaftsökologie 26

3.5.2 Kartierergebnisse und Habitatflächen der Wiesenschafstelze Im Erfassungszeitraum wurden in den drei Gebieten insgesamt 63 Brutpaare der Wiesenschafstelze festgestellt. Die Verteilung auf die einzelnen Gebiete zeigt die folgende Übersicht: Tabelle 7: Brutbestand Wiesenschafstelze im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten Gebiet A um Neunhof Habitatfläche: 311 ha Brutbestand 23 Paare 0,07 BP/ ha Gebiet B westlich der Erlanger Straße Habitatfläche: 291 ha Brutbestand 30 Paare 0,1 BP/ ha Gebiet C östlich der Erlanger Straße Habitatfläche: 105 ha Brutbestand 10 Paare 0,1 BP/ ha Ifanos Landschaftsökologie 27

Die Wiesenschafstelze findet in den relativ klein parzellierten Flächen des Knoblauchslandes mit einem hohen Anteil unterschiedlicher und strukturreicher Gemüsesorten sehr gute Habitatbedingungen. Neben Rhabarberfeldern und Kohlanbauflächen findet man sie häufig auch in den zahlreichen Erdbeerkulturen. Vor allem die Rhabarberpflanzen aber auch Zäune stellten beliebte Singwarten dar. Die Nester befinden sich gut geschützt zwischen den Pflanzen. Abbildung 18: Beispiel für eine bevorzugte Habitatfläche der Wiesenschafstelze. Abbildung 19: Wiesenschafstelze (s. Markierung) auf erhöhter Warte sitzend. Ifanos Landschaftsökologie 28

Abbildung 20: Wiesenschafstelze bei der Nahrungssuche am Wegrand. Die Gegenüberstellung mit den Daten von 1994 ist, wie bereits dargelegt, nur unter Vorbehalt zu sehen. Angaben zum Bestandstrend würden eine deutliche Zunahme der Bestände aufzeigen. Tabelle 8: Bestandszahlen Wiesenschafstelze in 2013 und 1994 Gebiet 2013 1994 A um Neunhof Brutbestand 23 Paare 4 Brutpaare B westlich der Erlanger Straße Brutbestand 30 Paare 11 Brutpaare C östlich der Erlanger Straße Brutbestand 10 Paare 3 Brutpaare Ifanos Landschaftsökologie 29

3.6 Feldlerche 3.6.1 Steckbrief Kurzsteckbrief (Quelle LFU Artinformation) Rote Liste Bayern: Rote Liste Deutschland: Erhaltungszustand Kontinental: Feldlerche (Alauda arvensis) Gefährdet Gefährdet in Bezug auf Status Brutvorkommen: ungünstig/schlecht Das Areal der Art erstreckt sich von Nordafrika und Westeuropa bis Japan. Die Feldlerche ist nahezu flächendeckend in Bayern verbreitet, weist allerdings Lücken in den großen Waldgebieten des ostbayerischen Grenzgebirges und in einigen Mittelgebirgen Nordbayerns auf; sie fehlt fast geschlossen im Alpengebiet. Brutbestand BY: 80.000-120.000 Brutpaare. Als "Steppenvogel" brütet die Feldlerche in Bayern vor allem in der offenen Feldflur sowie auf größeren Rodungsinseln und Kahlschlägen. Günstig in der Kulturlandschaft sind Brachflächen, Extensivgrünland und Sommergetreide, da hier am Beginn der Brutzeit die Vegetation niedrig und lückenhaft ist. Auch in Bayern bevorzugt die Feldlerche daher ab Juli Hackfrucht- und Maisäcker und meidet ab April/Mai Rapsschläge. Phänologie: Verbreiteter, abnehmender Brutvogel, zahlreicher Durchzügler, Kurzstreckenzieher. Wanderungen: Ankunft im Brutgebiet FEB/MRZ, ab SEP Schwarmbildung, Durchzug skandinavischer Vögel SEP/OKT, Wegzug OKT (NOV). Brut: Als Bodenbrüter baut die Art ihr Nest in bis zu 20 cm hoher Gras- und Krautvegetation, Eiablage ab (MRZ?) APR, Zweitbruten ab JUN; meist 2 Jahresbruten. Brutzeit: MRZ bis AUG. Tagesperiodik: Tagaktiv. Gefährdungen und Beeinträchtigungen: Die Feldlerche ist in Bayern gefährdet, im Tertiären Hügelland/Schotterplatten steht sie auf der Vorwarnliste. Die Art hat also Zentren, in denen der Bestand derzeit offensichtlich noch stabil oder zumindest nicht unmittelbar gefährdet ist. Langfristig könnten sich aber geringe Dichte und niedriger Bruterfolg in Teilen der Kulturlandschaft auswirken. Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen: Erhaltung, Sicherstellung und Neuschaffung extensiver bewirtschafteter Flächen. Einbringen von Saumbiotopen und Randstreifen. Reduktion versiegelter Wirtschaftswege. Anlage von "Lerchenfenstern". Sonstige Hinweise: Um die Auswirkungen geringer Dichte und niedriger Bruterfolge zu erfassen, ist ein standardisiertes Langzeitmonitoring der Feldlerche erforderlich. 3.6.2 Kartierergebnisse und Habitatflächen der Feldlerche Im Erfassungszeitraum wurden in den drei Gebieten insgesamt 140 Paare der Feldlerche festgestellt. Die Verteilung auf die einzelnen Gebiete zeigt die folgende Übersicht: Ifanos Landschaftsökologie 30

Tabelle 9: Brutbestand Feldlerche im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten Gebiet A um Neunhof Habitatfläche: 311 ha Brutbestand 64 Paare 0,21 BP/ ha Gebiet B westlich der Erlanger Straße Habitatfläche: 291 ha Brutbestand 69 Paare 0,24 BP/ ha Gebiet C östlich der Erlanger Straße Habitatfläche: 105 ha Brutbestand 7 Paare 0,07 BP/ ha Ifanos Landschaftsökologie 31

Für die Feldlerche stellen die offenen Gemüseanbau- und Ackerflächen im Knoblauchsland mit oft lückiger Vegetation gut geeignete Habitatflächen dar. Auch die noch vorhandenen, nicht versiegelten Feldwege mit Saumstrukturen stellen wichtige Habitatelemente dar. Allerdings geben die Zahlen des Brutbestandes keine gesicherten Daten über den Bruterfolg. Die intensive Nutzung und das Fehlen von Brachflächen können sich hier negativ auswirken. Altdaten, die sich nur auf die Fläche der drei Untersuchungsgebiete beziehen, sind nicht vorhanden. 3.7 Braunkehlchen und Steinschmätzer 3.7.1 Steckbriefe Kurzsteckbrief (Quelle LFU Artinformation) Rote Liste Bayern: Rote Liste Deutschland: Erhaltungszustand Kontinental: Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Stark gefährdet Gefährdet in Bezug auf Status Brutvorkommen: ungünstig/schlecht Das Areal der Art erstreckt sich von Europa bis ins westliche Zentralasien. In Bayern brütet Saxicola rubetra (Linnaeus 1758). Das Braunkehlchen ist in Bayern nur noch regional verbreitet. Ein weitgehend zusammenhängendes Areal erstreckt sich entlang der bayerischen Nordgrenze und der östlichen Mittelgebirge bis nahe an die Donau. Große Verbreitungslücken bestehen im westlichen Unterfranken, im zentralen und westlichen Mittelfranken sowie in der südlichen Oberpfalz. Südlich der Donau sind weitere Flächen unbesiedelt. Brutbestand BY: 1.500-2.500 Brutpaare. Braunkehlchen sind Brutvögel extensiv genutzten Grünlands, vor allem mäßig feuchter Wiesen und Weiden. Auch Randstreifen fließender und stehender Gewässer, Quellmulden, Streuwiesen, Niedermoore, nicht gemähte oder einmahdige Bergwiesen, Brachland mit hoher Bodenvegetation sowie sehr junge Fichtenanpflanzungen in hochgrasiger Vegetation werden besiedelt. Die Vielfalt reduziert sich auf bestimmte Strukturmerkmale, unter denen höhere Sitzwarten, wie Hochstauden, Zaunpfähle, einzelne Büsche, niedrige Bäume und sogar Leitungen als Singwarten, Jagdansitz oder Anflugstellen zum Nest eine wichtige Rolle spielen. Die bestandsbildende, tiefer liegende Vegetation muss ausreichend Nestdeckung bieten und mit einem reichen Insektenangebot die Ernährung gewährleisten. Phänologie: Nicht häufiger Brutvogel, Durchzügler, Langstreckenzieher. Wanderungen: Heimzug APR/MAI, Wegzug ab Anfang AUG, letzte Durchzügler Anfang OKT. Brut: Bodenbrüter; Nest in kleiner Vertiefung unter dichter Vegetation nahe einer Sitzwarte, Legebeginn ab APR/MAI. Brutzeit: MAI bis AUG (SEP). Tagesperiodik: Tagaktiv; Gesang auch nach Sonnenuntergang. Gefährdungen und Beeinträchtigungen: Das Braunkehlchen ist in Bayern stark gefährdet, im Tertiären Hügelland/Schotterplatten des nördlichen Südbayerns sogar vom Erlöschen bedroht. Die Gründe liegen vor allem in der Entwässerung und intensiven landwirtschaftlichen Grünlandnutzung früherer Brutgebiete. Hinzu kommen Brutverluste durch häufige und frühe Mahd sowie Reduktion des Nahrungsangebots (Insekten) und Rückgang der pflanzlichen Artenvielfalt. Auch die Freizeitnutzung vernichtet Brutflächen (z.b. Golfanlagen). Natürliche Verlustursachen durch Überschwemmung und Prädatoren sowie Verschlechterung der Habitate in Zugräumen und im Winterquartier kommen dazu. Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen: Förderung von Grünland- Brachflächen, Verzicht auf Nutzung von Grenzertragsböden, Sicherung und extensive Nutzung von Streuwiesen. Der Schutz von Niedermoorresten ist ebenfalls ein wichtiger Ansatz. Sicherung und Einrichtung von natürlichen und künstlichen Ansitzwarten. Ifanos Landschaftsökologie 32

Kurzsteckbrief (Quelle LFU Artinformation) Rote Liste Bayern: Rote Liste Deutschland: Erhaltungszustand Kontinental: Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) Vom Aussterben bedroht Vom Aussterben bedroht in Bezug auf Status Brutvorkommen: ungünstig/schlecht Das Areal des Steinschmätzers erstreckt sich von Europa durch Sibirien bis zum Beringmeer, südlich bis in die Mongolei, außerdem in Nordamerika in Teilen Kanadas und Alaskas. In Bayern brütet Oenanthe o. oenanthe (Linnaeus 1758). Der Steinschmätzer ist in Bayern nur lokal verbreitet. Brutplätze finden sich in Unter-, Mittel- und Oberfranken, im Isartal und um München sowie in den Berchtesgadener Alpen; das größte zusammenhängend besiedelte Gebiet ist in den Allgäuer Hochalpen nachgewiesen. Brutbestand BY: 50-120 Brutpaare. In Bayern bewohnt der Steinschmätzer zwei deutlich voneinander getrennte Bruthabitate. In den außeralpinen, meist unter 600 m ü.nn liegenden Gebieten sind es kurzrasige, oft mit Steinen, kleinen Felsen oder Mauern durchsetzte trockene Wiesen, die ein Angebot an Höhlen und Spalten zur Nestanlage sowie ausreichende Ansitzwarten aufweisen. Aber auch Sekundärbiotope wie Weinberge, Steinbrüche, Kies- und Sandgruben sowie gelegentlich Industrieanlagen können besiedelt werden. Die Brutplätze in den Bayerischen Alpen liegen dagegen fast stets über 1.700 m ü.nn. Hier sind es meist südexponierte, kurzrasige Hänge, die im Frühjahr schnell ausapern und oft mit Steinen und größeren Felsblöcken sowie kleineren Latscheninseln (Bergkiefer) durchsetzt sind. Phänologie: Seltener Brutvogel, oft zahlreicher Durchzügler, Langstreckenzieher. Wanderungen: Ankunft im Brutgebiet MRZ/APR, Wegzug ab AUG; Durchzug (MRZ) APR/MAI und AUG-OKT. Brut: Bodenbrüter, der sein Nest in Spalten und Höhlungen im Boden oder in vertikalen Strukturen (Felsen, Wurzeln, Mauern) baut, Eiablage ab Mitte/Ende APR, bei Zweitbruten bis Ende JUN. Brutzeit: APR/MAI bis AUG. Tagesperiodik: Tagaktiv. Gefährdungen und Beeinträchtigungen: Der Bestand des Steinschmätzers ist in Bayern vom Erlöschen bedroht. Die hauptsächlichen Gefährdungsursachen sind in einer teilweise massiven Lebensraumveränderung und -zerstörung zu suchen. Durch eine intensivere Nutzung der Kulturlandschaft wie z.b. Umwandlung und Beseitigung von Ödland, Veränderungen in der Grünlandwirtschaft, Rekultivierung und Aufforstung von Heide- und Moorflächen, Ausräumen von Kleinstrukturen (Büsche, Lesesteinhaufen, Natursteinmauern) gingen und gehen viele Bruthabitate des Steinschmätzers verloren. Durch Biozid-Einsatz auch außerhalb von Kulturanbauflächen, wie z.b. an Bahndämmen und Wegrändern, wird die Vielfältigkeit des Insektenangebots drastisch eingeschränkt. Klimatische und landschaftliche Veränderungen in den Durchzugs- und Überwinterungsgebieten dürften ebenfalls zum Rückgang beitragen. Vom Biotop her hat die alpine Steinschmätzer-Population wohl höhere Überlebenschancen, wenn warme Sommer anhalten und kalte Witterungsseinbrüche während der Brutzeit abnehmen. Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen: Erhaltung von Ödland- und Brachflächen mit Lesesteinhaufen, alten Mauern und/oder Gebäuden. Pflege und Entwicklung von Brandflächen, ehemalige Tagebaugebiete etc. Ifanos Landschaftsökologie 33

3.7.2 Kartierergebnisse Braunkehlchen und Steinschmätzer Nachweise der beiden Arten in den drei Gebieten im Jahr 2013 zeigt die folgende Übersicht: Tabelle 10: Nachweise von Braunkehlchen und Steinschmätzer im Jahr 2013 in den drei Untersuchungsgebieten Gebiet A um Neunhof 1 Brutpaar Braunkehlchen mit Status B wahrscheinliches Brüten. Gebiet B westlich der Erlanger Straße 1 Nachweis Steinschmätzer mit Status A mögliches Brüten. Gebiet C östlich der Erlanger Straße 1 Nachweis Braunkehlchen mit Status A mögliches Brüten. Das Braunkehlchen, ein Brutvögel des extensiv genutzten Grünlands, vor allem mäßig feuchter Wiesen und Weiden, ist entsprechend der Strukturausstattung im Gebiet A als wahrscheinlicher Brutvogel zu verzeichnen. In diesem Bereich sind noch v. a. nördlich der Gründlach Extensivwiesen mit feuchtem Charakter vorhanden. Der Steinschmätzer im Gebiet B ist als Durchzügler zu werten. 4 Zusammenfassung Im Erfassungszeitraum 2013 wurde in den drei Gebieten ein Brutbestand von insgesamt 82 Kiebitzpaaren festgestellt. Die höchsten Zahlen mit 57 Paaren weist das Gebiet B westlich der Erlanger Straße auf, ebenso bei den errechneten Brutpaaren pro Hektar mit einem Wert von 0,02 BP/ ha. Mit 18 Paaren liegt die Zahl im Gebiet A um Neunhof deutlich niedriger. Mit 7 Paaren wurde im kleinsten Gebiet C östlich der Erlanger Straße der niedrigste Brutbestand festgestellt. Die Brutpaarzahlen bezogen auf die Habitatfläche sind allerdings fast gleich: 0,06 BP/ ha in Gebiet A und 0,07 BP/ ha in Gebiet C. Ifanos Landschaftsökologie 34

Hinsichtlich des im Jahr 2013 festgestellten Bruterfolgs liegt ebenfalls das Gebiet B an der Spitze. Bei 17 Paaren konnten Jungvögel nachgewiesen werden. Durch das kühle Frühjahr und die Schlechtwetterperiode im Mai war das Jahr 2013 für die Vogelwelt insgesamt ein schlechtes Jahr. Auch bei den Vögeln im Knoblauchsland lag der Bruterfolg in 2013 mit Sicherheit niedriger als in normalen Jahren. Der Kiebitz gilt grundsätzlich als eine Art, deren Bestand auf Grund von Witterungseinflüssen stark schwankt, so dass sich das kalte Wetter mit hohen Niederschlägen negativ auf die Bestände ausgewirkt hat. Auch bei den Rebhühnern hat der nasse und kühle Frühsommer den Bruterfolg gemindert. Die Gegenüberstellung mit den Daten von 1994 ist, die nur unter Vorbehalt zu sehen ist, würde eine deutliche Abnahme der Bestände aufzeigen. Im Gebiet B mit der größten zusammenhängenden Fläche mit Äckern und Sonderkulturen zeigt sich mit 8 Paaren der höchste Bestand. Grenzlinienstrukturen wie Altgrasstreifen, Staudenfluren, Hecken und Feldraine sind insbesondere in Gebiet C kaum noch vorhanden. Die Brutpaarzahlen pro Hektar unterscheiden sich nur geringfügig (0,02 BP/ ha in Gebiet A und C, 0,03 BP/ ha in Gebiet B). Die Wiesenschafstelze findet in den relativ klein parzellierten Flächen des Knoblauchslandes mit einem hohen Anteil unterschiedlicher und strukturreicher Gemüsesorten sehr gute Habitatbedingungen. Auch Erdbeerkulturen sind gerne angenommene Habitatflächen, ebenso wie Rhabarber- und Kohlfelder, deren höhergelegene Pflanzenteile beliebte Singwarten darstellen. Mit 10, 23 und 30 Brutpaaren konnten gute Bestände festgestellt werden. Die Brutpaarzahlen pro Hektar zeigen Werte zwischen 0,07 und 0,1 BP/ ha. Auch für die Feldlerche stellen die offenen Gemüseanbau- und Ackerflächen im Knoblauchsland mit oft lückiger Vegetation gut geeignete Habitatflächen dar, was sich an Zahlen von jeweils über 60 Brutpaaren in den Gebiet A und B zeigt. Allerdings geben die Zahlen des Brutbestandes keine gesicherten Daten über den Bruterfolg. Die intensive Nutzung und das Fehlen von Brachflächen können sich negativ auf den Bruterfolg auswirken. Auffällig ist der niedrige Wert von nur 7 Brutpaaren in Gebiet C, der auch in der Zahl der Brutpaare pro Hektar deutlich wird (0,07 zu 0,21 und 0,24). Möglicherweise spielt hier die stark zergliederte Struktur eine Rolle, die nur kleinere Offenflächen als Inseln in der Siedlungs- und Gewächshausnutzung bietet. Als Ergebnis der Raumnutzung der Kiebitze ist festzuhalten, dass in den drei Gebieten die offenen Flächen mit hoher Sichtweite prinzipiell als Habitatflächen für den Kiebitz geeignet sind. Ein steigender Flächenbedarf etwa für Gewächshäuser bedeutet immer einen Flächenverlust für die Kiebitze und die anderen Bodenbrüter. Um den Bestand dieser Vogelarten zu Ifanos Landschaftsökologie 35

schützen und zu sichern, ist daher ein Konzept für das Knoblauchsland erforderlich, das im Einvernehmen mit den Gemüsebauern erarbeitet werden muss. Die folgenden Tabellen 11 und 12 zeigen die Ergebnisse nochmals im Überblick. Tabelle 11: Brutbestand (wahrscheinliches und gesichertes Brüten) der Bodenbrüter in drei Gebieten in 2013 Gebiet Kiebitz Rebhuhn Feldlerche A um Neunhof B westlich der Erlanger Straße C östlich der Erlanger Straße Wiesenschafstelze Braunkehlchen 18 5 64 23 1 57 8 69 30 0 7 2 7 10 0 Summe 82 15 140 63 1 Tabelle 12: Brutbestand der Bodenbrüter in drei Gebieten in 2013 bezogen auf die Habitatfläche Gebiet Kiebitz BP/ ha Rebhuhn BP/ ha Feldlerche BP/ ha Wiesenschafstelze BP/ ha A um Neunhof 0,06 0,02 0,21 0,07 B westlich der Erlanger Straße C östlich der Erlanger Straße 0,20 0,03 0,24 0,10 0,07 0,02 0,07 0,10 5 Literatur und Quellen Südbeck, P., H. Andretzke, S. Fischer, K. Gedeon, T. Schikore, K. Schröder & C. Sudfeldt (Hrsg. 2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell, 792 S. Quelle Wetter: http://www.wetter.com/wetter_aktuell/rueckblick Quelle Kurzsteckbriefe: http://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/ Ifanos Landschaftsökologie 36