Bericht 2015: Patenschaft «Klimaschutz für alle» Verändert das Klima die Welt?
Stürme und Überschwemmungen, Trockengebiete, die zu Wüsten werden, schmelzende Gletscher, Küsten, die der steigende Meeresspiegel einfach verschluckt: Der Klimawandel betrifft uns alle. Doch die einen trifft er härter als die anderen. Klimabedingte Naturkatastrophen sind vor allem für die Bevölkerung in Entwicklungsländern existenzbedrohend. Oft verfügen diese Länder über ein ungenügend entwickeltes Frühwarnsystem und Katastrophen treffen die meist kleinbäuerlichen Familien unvorbereitet. Viele verlieren ihr ganzes Hab und Gut, viele auch ihr Leben. Ist die Existenz zerstört, fehlen die eigenen und häufig auch die staatlichen Ressourcen, um sie wieder aufzubauen. Noch grössere Armut und Hunger sind die Folgen. Der Klimawandel zerstört Existenzen und tötet. Weltweites Handeln ist dringend gefordert.
Unser Einsatz gegen die Folgen des Klimawande Viele Entwicklungsländer werden immer häufiger von verheerenden Naturkatastrophen heimgesucht und leiden Jahre an den Folgen. Die Menschen in diesen Ländern verfügen nicht über das Wissen, um sich auf diese Katastrophen vorzubereiten, sich zu schützen und dagegen anzukämpfen. Die Caritas klärt deshalb Dorfgemeinschaften über den Klimawandel auf und zeigt ihnen, wie sie sich auf Naturkatastrophen vorbereiten können. Wir forsten Wälder wieder auf, bauen Schutzunterkünfte und gründen Katastrophenschutz-Komitees. Kleinbauernfamilien erlernen den Anbau von resistentem Saatgut und werden für die schonende Ressourcennutzung sensibilisiert, um die Umweltzerstörung zu stoppen. Der Wald schützt vor Naturkatastrophen und kann eine Einnahmequelle sein. Deshalb forstet die Caritas in der Provinz Khatlon in Tadschikistan zusammen mit Partnern 4000 Hektaren Wald wieder auf. In 36 Küstendörfern entlang des Danajon- Riffgürtels auf den Philippinen schult die Caritas Katastrophenschutzkomitees für den Ernstfall, um die Auswirkungen von Naturkatastrophen einzudämmen.
ls: Teil unserer Arbeit gegen Armut Mit Veränderungen umgehen können In Kambodscha sind die Bauern gegen den Klimawandel gewappnet Dass die Flüsse über die Ufer treten, ist in Kambodscha normal. Die Bauernfamilien leben seit je mit den monatelangen Überschwemmungen ihrer Felder. Doch die Regenzeit wurde in den letzten Jahren immer unberechenbarer und neu plagen auch Dürren die Bevölkerung. Zerstörte Ernten, Hunger und die Flucht in die Städte sind die Folgen. Die Caritas schult 10 000 Familien, wie sie sich auf Katastrophen vorbereiten können, erstellt Bewässerungskanäle und bildet die Bauern im Gemüseanbau weiter. Die Dörfer bereiten sich vor In Myanmar ist der Katastrophenschutz wirksam Myanmar wird immer wieder von Wirbelstürmen, Überschwemmungen, Erdbeben und Erdrutschen heimgesucht. In den letzten 35 Jahren sind über 140 000 Menschen ums Leben gekommen. Katastrophenschutz ist dringend notwendig. 28 500 Menschen in 57 Dörfern werden von der Caritas und ihren Partnern in Katastrophenschutz und Erster Hilfe geschult. Zudem werden Schutzunterkünfte errichtet und ein Frühwarnsystem wird aufgebaut. So schützen sich die Dörfer wirksam gegen die nächsten Katastrophen. Dank neuen Produktionstechniken und Anbauprodukten erhöhen 9117 Bäuerinnen und Bauern in der Region Kayes in Mali ihre Produktion und haben sich so an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst. 7612 Familien aus Bangladesch schützen sich gemeinsam vor Naturkatastrophen. Sie organisieren sich in Freiwilligengruppen, die sich zum Beispiel um die Evakuierung von Hilfsbedürftigen kümmern.
Mit Effizienz den Holzverbrauch eindämmen In Tadschikistan verringern neue Kochherde die Entwaldung Tadschikistan besteht zu zwei Dritteln aus Gebirge. Der Grossteil der Bevölkerung lebt in tieferen Regionen. Der Druck auf die natürlichen Ressourcen ist dort deshalb gross. Seitdem Usbekistan kein Gas mehr liefert, sind die Menschen auf Holz als Energiequelle angewiesen. Nur drei Prozent des ursprünglichen Waldbestands besteht noch. Zum Schutz der Wälder produzieren Schmiede aus dem Distrikt Muminabad für 1000 Familien energieeffiziente Kochherde, die nur noch die Hälfte an Holz brauchen. Mit neuen Anbautechniken dem Klima trotzen In Mali lernen die Bauern produktiver zu werden In Mali leben 80 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Doch der Anbau in der Sahelzone ist als Folge des Klimawandels schwierig: Es fällt wenig Regen und die Ernten werden in regelmässigen Abständen von Heuschrecken gefressen. Um die Ernährungssicherheit von 4130 Bauernfamilien im Kreis Bandiagara zu gewährleisten, erlernen sie neue Anbautechniken, die Verwendung von verbessertem Saatgut und die Kompostherstellung. So erwirtschaften die Familien mehr Ertrag. In der Region Caruaru in Brasilien müssen Kleinbauern immer wieder lange Dürrezeiten überstehen. 273 Familien erhalten Wasserzisternen zur Lagerung von Trinkwasser und für den Gemüseanbau. Die klimatischen Bedingungen im Tschad sind für die Bauernfamilien katastrophal. 8250 Familien verwenden heute neues und resistentes Saatgut und lernen, wie sie der Natur Sorge tragen können.
Caritas in Zahlen 2015 Mittelherkunft für Projekte und Programme der Caritas im Ausland Kennzahlen gemäss Zewo-Richtlinien Spenden 40,3 29,2 Beiträge öffentliche Hand Projekte 90,1 % % 30,5 Private Beiträge Dritter Private Beiträge Dritter = Beiträge der Glückskette aus ihren Spendensammlungen für die Projekt arbeit im Inland und im Ausland sowie Beiträge anderer Hilfswerke (u. a. aus dem internationalen Caritas-Netz). Der ausführliche aktuelle Jahresbericht ist jeweils ab Mitte April im Internet einsehbar unter www.caritas.ch/jahresbericht. 4,4 5,5 Fundraising und Werbung Übriger administrativer Aufwand Dringend: Sind Sie bereit, noch mehr zu tun? Die Katastrophe verhindern Der Klimawandel bedroht die Ärmsten im Norden von Bangladesch. Sie müssen lernen, mit Wetterextremen zu leben und sie sind dringend gefordert, jetzt ihre Infrastruktur anzupassen. Besonders wichtig ist das Wasser. Die Caritas sorgt dafür, dass 53 000 Menschen sicheren Zugang zu Trinkwasser und zu sanitären Einrichtungen bekommen und ihre Felder bewässern können. Für dieses Projekt sind wir sehr dringend auf Unterstützung angewiesen. Danke für Ihre zusätzliche Spende. PK 60-7000-4, Vermerk: «Wasser Bangladesch».
Das Risiko, bei einer Naturkatastrophe grösseren Schaden zu erleiden, konnte für 180 000 Menschen erheblich gesenkt werden. Um den Klimawandel zu begrenzen, haben 9000 Menschen im vergangenen Jahr Zugang zu erneuerbaren Energien oder energiesparenden Technologien erhalten. Insgesamt 32 000 Personen haben Kurse zur Katastrophenprävention besucht und sind jetzt besser vorbereitet, wenn es als Folge des Klimawandels zur nächsten Katastrophe kommt.
Bilder: Alexandra Wey, Luca Zanetti, Caritas Schweiz «Die jährlichen Überschwemmungen unserer Felder sind wir gewohnt. Doch seit ein paar Jahren kommt der Regen zu spät oder zu heftig. Regelmässig verliere ich einen Teil meiner Ernte. Ich war am Verzweifeln. Die Caritas hat mir gezeigt, was der Klimawandel ist und wie wir uns gegen Naturkatastrophen vorbereiten können. Und sie hat uns geholfen, einen Bewässerungskanal zu bauen. Heute können wir schon zweimal im Jahr Reis anbauen.» Bauer Sout ist 60 Jahre alt. Er lebt mit Frau und Enkel in der kambodschanischen Gemeinde Kork Balang unweit der thailändischen Grenze. Danke, dass Sie Teil der Bewegung «Klimaschutz für alle» sind und die Klimaprojekte von Caritas als Patin oder Pate unterstützen. Caritas Schweiz Adligenswilerstrasse 15 Postfach CH-6002 Luzern Telefon: +41 41 419 22 22 Telefax: +41 41 419 24 24 E-Mail: info@caritas.ch Internet: www.caritas.ch Postkonto: 60-7000-4 Das Richtige tun