Die Familiengenossenschaft e.g. mit Tageseltern und Unternehmen garantiert sie eine kontinuierliche und verlässliche Kinderbetreuung Kurz nach der Idee folgte die Umsetzung: in nur fünf Monaten hat die heutige Geschäftsführerin Dorothea Frey gemeinsam mit dem Genossenschaftsverband Frankfurt ein Konzept entwickelt und realisiert. Unterstützung kam vom Forum Vereinbarkeit von Beruf und Familie der Metropolregion Rhein-Neckar. Unternehmen und Tageseltern sorgen gemeinsam für eine gute Betreuungsstruktur Die Familiengenossenschaft e.g. ist der bundesweit erste Zusammenschluss von qualifizierten Tagesmüttern und investierender Unternehmen, die die Vorteile einer familienbewussten Personalpolitik erkannt haben und sich die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zum Ziel gesetzt haben. Die Familiengenossenschaft bündelt und koordiniert die Betreuungsangebote ihrer Tagsmütter und -väter in der Metropolregion Rhein-Neckar und ist für die Unternehmen Ansprechpartner für eine flexible und verlässliche Kinderbetreuung. Die Metropolregion Rhein-Neckar setzt sich mit innovativen Ideen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Zusammenarbeit wird groß geschrieben im Dreiländereck von Baden- Württemberg, Hessen und Rheinlandpfalz: die Metropolregion Rhein- Neckar geht über die Grenzen der Bundesländer hinaus. Mehr als 100.000 Unternehmen mit rund 750.000 Beschäftigten sind hier ansässig. Aber auch in der wirtschaftlich erfolgreichen Region ist klar: der demographische Wandel und die Beschäftigung von Frauen würden zukünftig eine große Rolle spielen. Diese Erkenntnis und das große Engagement einiger Einzelpersonen führte zur Gründung des Forums Vereinbarkeit von Beruf und Familie unter dem Dach der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. Das Ziel: die Schaffung familiengerechter Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt. Mehrere Projekte wurden seitdem erfolgreich realisiert. Eines davon ist die Familiengenossenschaft, die Tageseltern, Unternehmen und Familien zusammenbringt. Die treibende Kraft dahinter ist Dorothea Frey, die Leiterin der Familiengenossenschaft.
Tageseltern-Genossenschaft ermöglicht flexible Kinderbetreuung Tageseltern zu finden, ist nicht einfach und sehr zeitaufwendig. Denn es muss einiges dabei zusammenpassen. Zum einen die Erreichbarkeit und Flexibilität, zum anderen soll das Kind sich auch wohl fühlen. Doch auch für die Tageseltern sei es nicht leicht, sagt Dorothea Frey. Seit 10 Jahren werden diese über das Forum Vereinbarkeit von Beruf und Familie qualifiziert. Sie erhalten am Ende einen Qualitätspass, der ihre professionelle Ausbildung in Sachen Pflege, Bildung und Erziehung bestätigt. Viele haben hinterher trotzdem keine oder nur wenige Kinder in Betreuung. Das Problem ist, dass Eltern und Tageseltern nicht zueinander finden. Die Lösungssuche Unsere Gesellschaft verändert sich. Der demographische Wandel wird auch in der Arbeitswelt spürbar, Unternehmen klagen über Fachkräftemangel. Während der Mitarbeit bei der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz, die mit dem Zukunftsradar 2030 einen Ausblick auf die nächsten Jahre versucht, wurde Dorothea Frey klar, dass viele Unternehmen es sich kaum noch leisten können, Frauen nach der Geburt als Arbeitskraft zu verlieren. Und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist vor allem optimale Betreuung der Kinder entscheidend. Warum also nicht die Unternehmen direkt mit den Tageseltern zusammenbringen? Die Idee Nun stellte sich die Frage, wie dieses organisiert werden könnte. Dabei half Dorothea Frey eine wirtschaftliche Überlegung: Tageseltern sind ja eigentlich kleine Selbständige, die allein auf sich gestellt keinen Zugang zum Markt haben. Das heißt, sie haben keine Homepage, keine Visitenkarten, machen kaum Werbung, weil der finanzielle und zeitliche Aufwand zu hoch ist. Die Methode, ihnen dennoch einen Marktzugang zu ermöglichen, ist 150 Jahre alt: die Gründung einer Genossenschaft. Das bewährte Kooperationsmodell funktioniert nach dem Motto gemeinsam handeln, mehr erreichen. Doch wäre eine Tageseltern-Genossenschaft rechtlich möglich? Die Nachfrage beim Genossenschaftsverband in Frankfurt ergab: ja, sie ist es. Hilfreich war in diesem Zusammenhang, dass das Genossenschaftsgesetz im selben Jahr reformiert und vereinfacht wurde, sagt Dorothea Frey. Die Umsetzung Im April 2006 wurde die Idee dem Forum Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorgestellt. Dort
war man gleich begeistert und sicherte Unterstützung zu. Gemeinsam mit dem Genossenschaftsverband machte sich Dorothea Frey daran, ein Konzept zu entwickeln. Und versuchte gleichzeitig, die ersten Unternehmen ins Boot zu holen. Dafür konnte sie auf das Netzwerk des Forums zurückgreifen. Denn dort war seit 1999 viel Überzeugungsarbeit geleistet worden. Damals war vom Fachkräftemangel noch keine Rede und die Skepsis gegenüber dem Thema Familie und Beruf noch recht groß, erzählt Andrea Kiefer. Sie ist die Beauftragte für Vereinbarkeit von Beruf und Familie der Metropolregion Rhein-Neckar und von Anfang an dabei. Von 30 Mitgliedern ist das Forum inzwischen aber auf 160 Mitglieder gewachsen. Bei solchen Projekten sei es sehr wichtig, gleich mit Praktikern zusammen zu arbeiten, sagt Andrea Kiefer. Man sollte sich ein Unternehmen suchen, das schon Erfahrungen gesammelt hat und sich weiter engagieren möchte. Das tat Dorothea Frey und wurde im Netzwerk fündig. Zwei Unternehmen gaben einen Zuschuss für den finanziellen Grundstock der Familiengenossenschaft, der Gründung stand nichts mehr im Wege. Am 15. September 2006 war es soweit, die Genossenschaft startete mit sechs Unternehmen und 13 Tageseltern. So funktioniert es Um Mitglied zu werden, muss man Genossenschaftsanteile erwerben. Für die Tageseltern sind das einmalig 100 Euro. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist außerdem das Vorhandensein des Qualitätspasses. Supervision, Weiterbildung und Qualitätssicherung begleiten danach die Tageseltern. Was sich nach Kontrolle anhört, hat eine hohe Akzeptanz. Tagesmütter und -väter sind froh über die Unterstützung. Sie müssen nicht mit allen Problemen alleine fertig werden, sondern haben Ansprechpartner, die sie mit Rat und Tat unterstützen. Unternehmen erwerben als Eintritt fünf Grundanteile á 100 Euro. Sie erhalten im Gegenzug eine Beratung inklusive Bedarfsanalyse. Pro Betreuungsplatz werden vom Unternehmen einmalig noch mal 500 Euro gezahlt. Vom Betreuungsgeld, das die Eltern zahlen, gehen ebenfalls 10 Prozent an die Genossenschaft. Der Vorteil für die Unternehmen und auch die Eltern liegt darin, dass die Genossenschaft eine große Flexibilität bietet und es zu weniger Arbeitsausfällen kommt. Denn es wird zum Beispiel auch Ferien- und Notfallbetreuung angeboten. Wird ein Platz benötigt, melden sich die Unternehmen bei Dorothea Frey und ihrem Team. Mittels eines Beratungsgesprächs mit den Eltern wird deren Bedarf ermittelt. Danach erhalten diese die Adressen von drei Tageseltern, die zu den individuellen Bedürfnissen passen. Heute besteht die Familiengenossenschaft aus 36 Tageseltern und 20 Unternehmen darunter
auch Selbständige wie zum Beispiel ein Rechtsanwaltsbüro und eine Boutiquebesitzerin. So soll es weitergehen Da die Idee der Familiengenossenschaft sich bewährt hat, plant das Team um Dorothea Frey Zweigstellen in ganz Deutschland zu eröffnen. Wer also ein ähnliches Projekt realisieren möchte, könnte unter das Dach der bestehenden Familiengenossenschaft schlüpfen. Wir geben unser Know-How gerne weiter, sagt die Geschäftsführerin Dorothea Frey. Links: www.m-r-n.com (Metropolregion Rhein-Neckar) www.dgrv.de, www.neuegenossenschaften.de (Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.v) www.initiative-fuer-beschaeftigung.de (Initiative für Beschäftigung) www.zukunftsradar2030.de (Zukunftsradar)
Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (Unterzeichner der "Gemeinsamen Erklärung Erfolgsfaktor Familie") Unternehmenskategorie Verbände/Institutionen/Multiplikatoren Stammsitz N 7, 5-6 68161 Mannheim Bundesland: Baden-Württemberg Telefon: 0621-12987-41 E-Mail: alice.guentert@m-r-n.com Internet: www.metropolregion-rhein-neckar.com Branche Sonstige Zahl der Beschäftigten 1-50 Hauptansprechpartner Alice Güntert, Projektleitung Forum Vereinbarkeit von Beruf und Familie Telefon: 0621-1298741 Telefax: 0621-1298752 E-Mail: alice.guentert@m-r-n.com