Green Controlling Steuerung der Nachhaltigkeit am Flughafen Stuttgart

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Transkript:

11. Controlling Competence Stuttgart LEISTUNG DURCH CONTROLLING STEIGERN 28. November 2013 in Stuttgart Prof. Georg Fundel Reiner Koch Flughafen Stuttgart GmbH www.flughafen-stuttgart.de Green Controlling Steuerung der Nachhaltigkeit am Flughafen Stuttgart

Agenda fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Green Controlling zur Unterstützung der nachhaltigen Steuerung Erfahrungen und Ausblick 2

fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Wirtschaftsfaktor Flughafen Stuttgart Kenndaten der FSG in 2012 Die FSG ist ein Beteiligungsunternehmen der öffentlichen Hand: Die Eigentümer sind das Land Baden-Württemberg (65%) und die Stadt Stuttgart (35%). 255 Unternehmen, Behörden und Institutionen 9.500 Mitarbeiter Flughafen Stuttgart GmbH inkl. Tochter-/Beteiligungsunternehmen 1.654 Mitarbeiter Passagiere 9,7 Mio. Airlines 55 Destinationen 100 in 30 Ländern Umsatz 230,5 Mio. Jahresergebnis 30,3 Mio. 3

fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Der Schutz der Umwelt hat bei der FSG eine lange Tradition Übersicht zu ausgewählten Meilensteinen 1969 1976 1987 1991 1994 1995 1997 Installation einer stationären Fluglärmmessanlage Einführung von lärmbezogenen Landeentgelten Planfeststellung für die Verlängerung der Start- und Landebahn und Investitionen in den Naturschutz von rund 8,7 Mio. Einsatz von Hybridschleppern für den Gepäcktransport Einführung der Abfalltrennung in den Terminals Finanzierung von Schallschutz für über 9.000 Haushalte; Gesamtinvestitionen bis 2001 von rund 53 Mio. Inbetriebnahme des Abfallwirtschaftszentrums Erstellung eines jährlichen Gesamtenergieberichts 2001 Neubau des Sammelbeckens für Enteisungsabwasser und jährliche Gewässergüteuntersuchung Inbetriebnahme des Luftfrachtzentrums mit 2002 Ausgleichszahlungen für den Naturschutz von rund 590.000 Umfassendes Bio-Monitoring und 2005 Bodenuntersuchung der Grünflächen 2006 2009 Installation einer biologischen Abwasserbehandlungsanlage Eröffnung der ersten Wasserstofftankstelle in Baden-Württemberg am Flughafen Inbetriebnahme einer Fotovoltaikanlage mit über 7.000 m² Panelfläche 2010 Veröffentlichung eines Umweltberichts 2011 2012 Inbetriebnahme einer Fotovoltaikanlage mit 3.300 m² Panelfläche Eröffnung des Umwelt- und Nachhaltigkeitsrundgangs fairport STR Einführung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS 4

fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Der fairport -Gedanke fasst die globalen Ziele zusammen und bündelt alle Aktivitäten unter einem strategischen Dach Wirtschaftlich Erfolgreich Ökologisch verträglich Sozial verantwortlich - Mitarbeiter - Gesellschaft 5

fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit werden vielfältige Themen verfolgt und konsequent umgesetzt Fliegen & Klimaschutz Energie Gewässerschutz Emissionsfreie Mobilität Lärmschutz Abfall- und Wertstoffmgmt. Biologische Vielfalt Nachhaltiges Bauen 6

fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Die Herausforderung beim Umweltschutz: Die FSG kann nicht auf alle Emissionen vollständig Einfluss nehmen 7

fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Mit der Verankerung der ökologischen Ziele haben sich konkrete Fragestellungen für ein Green Controlling ergeben?? Wie lässt sich die ökologische Leistung des Flughafens messen und bewerten? Wie wirken sich unsere Nachhaltigkeitsziele (bspw. Reduktion der CO2-Emissionen um 20%) auf finanzielle Ziele aus? Was kosten uns die Nachhaltigkeitsmaßnahmen und welchen finanziellen Nutzen bringen sie? Welche Maßnahmen sind wirtschaftlich am vorteilhaftesten? Welche Kennzahlen werden für das interne und das externe Reporting benötigt? 8

Agenda fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Green Controlling zur Unterstützung der nachhaltigen Steuerung Erfahrungen und Ausblick 9

Green Controlling zur Unterstützung der nachhaltigen Steuerung Herausforderungen einer Integration der ökologischen Nachhaltigkeit in das Controlling Informationen liegen in den klassischen Controllingsystemen zumeist nicht strukturiert vor Neue Prozesse und Formen der Zusammenarbeit nötig Herausforderungen Weiterentwicklung der Controller-Rolle erforderlich Ökologische Standards müssen im Konzept berücksichtigt werden Fehlendes Bewusstsein muss hergestellt werden 10

Green Controlling zur Unterstützung der nachhaltigen Steuerung Aus den ökologischen Zielen der FSG wurden Ziele und Aufgaben eines Green Controlling abgeleitet Ziele der ökologischen Ausrichtung der FSG Leuchtturm -Funktion im Umweltschutz und in der Verbindung von Ökologie und Ökonomie Entwicklung einer ökologischen Wahrnehmung der FSG durch die Eigentümer und die (lokale) Öffentlichkeit Ziele des Green Controllings Gewährleistung einer abgestimmten, zielorientierten Steuerung nach ökologischen und ökonomischen Zielen Integration der ökologischen Dimension in bestehende Entscheidungsprozesse der FSG Zentrale Instanz für das Reporting ökologischer Aspekte im Unternehmen Koordinator/Rationalitätssicherer als Leitbild des Green Controllings 11

Green Controlling zur Unterstützung der nachhaltigen Steuerung Aus den ökologischen Zielen der FSG wurden Ziele und Aufgaben eines Green Controlling abgeleitet Aufgaben des Controllings Ökologische und ökonomische Informationen zusammenführen und bewerten Aufgaben des Umweltmanagements Ökologische Maßnahmenplanung/ -durchführung Bestehende Steuerungssysteme um ökologische Aspekte erweitern (Prozess- und Systemverantwortung) Erhebung und Absicherung Qualität der ökologischen Daten Controlling-Regelkreis (Planung Kontrolle Reporting) auf ökologische Themen erweitern Sparringspartner für technische Bewertung von Maßnahmen und deren Monitoring 12

Für den Aufbau des Green Controllings wurden zunächst zwei Schwerpunkte gewählt Carbon Management Accounting Anpassung der Investitionsrechnung Abbildung eines Umweltinformationssystems in SAP BW Berechnung und Reporting der CO2- Emissionen auf Knopfdruck Zentrale Verfügbarkeit für weitere Analysen Erweiterung der klassischen Investitionsrechnung um CO2- Emissionen Bewertung anhand neuer Kennzahlen (Veränd. CO2, Kosten pro reduzierter Tonne) 13

Das Umweltinformationssystem in SAP BW soll künftig alle relevanten Informationen bereitstellen Ressourcen- und Energieverbräuche Emissionen Strom Enteisungsmittel Flugverkehr / Kerosin Wasser CO2-BIlanz Emissionsforecast Luftschadstoffe Gas Kältemittel Kraftstoffe / Fuhrpark Abfall Kältemittel KPI s Prozessenergie Heizöl Dienstreisen RHB Fluglärm Alle Berichte sind nach Merkmalen wie Emittent (z.b. Fahrzeug, Technischer Platz, Equipment, Kostenstelle oder ext. Kunde) und bis hin zu den gescannten Rechnungen weiter analysierbar x Umrechnungsfaktoren 14

Green Controlling zur Unterstützung der nachhaltigen Steuerung Das Carbon Management Accounting steigert die Transparenz über Emissionen der FSG maßgeblich 15

Auch die Investitionsbewertung wurde um die CO2-Emissionen durch geeignete Kennzahlen erweitert CO 2 -Veränderung über Nutzungsdauer (ND) Details zu Emissionen p.a. Kurvenverlauf CO 2 -Emissionen p.a. Detail Kennzahlen Green Controlling 16

Agenda fairport STR Nachhaltigkeit beim Flughafen Stuttgart Green Controlling zur Unterstützung der nachhaltigen Steuerung Erfahrungen und Ausblick 17

Nächste Schritte Entwicklung Sozio-Controlling und Zusammenführung von Green Controlling und Sozio-Controlling zu einem fairport Controlling Einbezug weiterer Controllingprozesse (z.b. Planung) Nachhaltigkeitsbericht 2014 Beitritt zum Nachhaltigkeitskodex der Bundesregierung mit Veröffentlichung Report 2014 Wissenschaftlicher Beirat Umwelt & Klima Recht Soziales Wirtschaft 18

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!