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Transkript:

Ausgabe 4/2013 Hier schlägt das Herz der Wirtschaft M+E-Infodienst Tarif-Angebot der M+E-Arbeitgeber 2,3 Prozent für 13 Monate sind verlässlich und fair Deutschlands Chancenindustrie Mehr Stammkräfte, Ältere und Azubis weniger Zeitarbeit Herausforderung Demografischer Wandel Mentalitätswechsel in den Betrieben spürbar Die Unternehmen der Metall- Ausgabe 1/2012 und Elektro- Industrie Kontakt: Antonin Finkelnburg, finkelnburg@gesamtmetall.de, 030-55150-205

Tarif-Angebot Verlässlich und fair das Motto der diesjährigen Tarifrunde zeichnet auch das Angebot aus, das die Arbeitgeber der Metall- und Elektro-Industrie am 19. April vorgelegt haben. Es sieht eine Anhebung der Tabellenentgelte um 2,3 Prozent zum 1. Juli 2013 vor. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 13 Monaten haben und am 31. Mai 2014 enden. Verteilungsspielraum voll ausgeschöpft Damit würde selbst nach gewerkschaftlicher Lesart der Verteilungsspielraum 2013 voll ausgeschöpft und das Durchschnittseinkommen in der M+E-Industrie auf einen neuen Rekordwert von deutlich über 50.000 Euro im Jahr angehoben, sagte Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger. Unser Angebot zeigt die Grenze dessen auf, was innerhalb einer kurzen Laufzeit machbar ist. Jetzt geht es darum, mit der IG Metall ein vernünftiges Ergebnis zu finden, das die unterschiedliche Lage der einzelnen Branchen und Betriebe berücksichtigt. Der vorige 4,3-Prozent-Abschluss hatte den Mitarbeitern bei M+E bereits ein kräftiges Reallohnplus beschert. Auch 2013 wird die Steigerung der Lebenshaltungskosten mehr als ausgeglichen. Damit sind wir der IG Metall sehr weit entgegengekommen, betonte Dulger. Denn die Betriebe müssen in diesem Jahr nicht nur die hohe Kostenbelastung aus dem Abschluss 2012 verdauen, die alleine schon mit 1,3 Prozent zu Buche schlägt, sondern auch noch die Branchenzuschläge für Zeitarbeiter, die ab August 2013 ihre höchste Stufe erreichen. Vorbelastung 2012 plus Tariferhöhung 2013 plus Branchenzuschläge: An dem Paket haben die Unternehmen schwer zu tragen. Echtes Wachstum wohl erst 2014 2013 wird die M+E-Produktion voraussichtlich nur um 0,5 Prozent wachsen. Erst für 2014 rechnet Gesamtmetall wieder mit einer merklichen Belebung. Vordringlichste Aufgabe der Betriebe sei es daher, den M+E-Konjunkturmotor möglichst schnell wieder in Fahrt zu bringen, so Dulger. Je früher und je länger die Unternehmen Planungssicherheit bei den Löhnen haben, umso besser können sie sich auf diese Aufgabe konzentrieren. Kontakt: Dr. Nico Fickinger, fickinger@gesamtmetall.de, 030-55150-200

Deutschlands Chancenindustrie Beschäftigung zieht wieder an Zeitarbeit geht zurück 3.750 3.700 3.650 Saisonbereinigte Entwicklung, Beschäftigte in Tausend, Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten* Feb. 2013 gegenüber Feb. 2012: +1,4 % Feb.: 3.695 250.000 200.000 Zeitarbeit in der M+E-Industrie jeweils 30.6. eingesetzte Zeitarbeitnehmer in Prozent der Stammbelegschaft 10 8 3.600 150.000 6 3.550 3.500 3.450 Aufbau von Feb. 2006 bis Okt. 2008: +242.000 Abbau von Okt. 2008 bis März 2010: 231.000 Aufbau seit März 2010: +257.000 100.000 50.000 4 2 3.400 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 0 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: Statistisches Bundesamt, Gesamtmetall-Berechnungen Die Betriebe stellen wieder mehr ein, aus der Seitwärtswurde eine leichte Aufwärtsbewegung. Im Februar stieg die Beschäftigung um 5.000 auf 3.695 Millionen Mitarbeiter ein Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Allerdings ist ein Teil des Zuwachses auf die jährliche Datenanpassung des Statistischen Bundesamtes im Januar zurückzuführen. Quellen: IAB-Betriebspanel, Gesamtmetall (Umrechnung auf absolute Beschäftigtenzahlen) Der Einsatz von Zeitarbeit hat deutlich abgenommen. 2012 beschäftigte die M+E-Industrie zusätzlich zur Stammbelegschaft rund 205.000 Zeitarbeitnehmer und damit 35.000 weniger als noch 2011. Neben der nachlassenden Konjunktur dürfte der Rückgang auch auf die Fest einstellung von Zeitarbeitern zurückzuführen sein. Kontakt: Dr. Michael Stahl, stahl@gesamtmetall.de, 030-55150-203

Deutschlands Chancenindustrie Doppelt so viele ältere Arbeitnehmer Zahl der Azubis wächst gegen den Trend 240 220 200 180 160 140 120 100 80 M+E-Beschäftigte 60 Jahre und älter Indexwerte 2000 = 100 Stand jeweils 30.6. 2000 60 Jahre und älter 2000: 84.880 2012: 192.800 insgesamt 2000: 3.531.700 2012: 3.632.400 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 +127 % +3 % 2011 2012 105 104 103 102 101 100 99 98 97 96 95 M+E-Ausbildungsverträge Indexwerte 2011 = 100 M+E-Industrie Allgemein 2011 Abgeschlossene Ausbildungsverträge in M+E-Berufen 2011: 72.367 2012: 73.550 +1,6 % 2012 3,2 % Quelle: Bundesagentur für Arbeit In Deutschlands größtem Industriesektor ist der Paradigmenwechsel weg von der Frühverrentung geglückt: Der Anteil der Arbeitnehmer in der Altersklasse 60plus hat sich in den Jahren 2000 bis 2012 von 2,4 auf 5,3 Prozent mehr als verdoppelt. Quellen: DIHK und Destatis Eine Ausbildung in den industriellen Metall- und Elektro- Berufen bleibt ungebrochen beliebt. 2012 wurden 73.550 neue Verträge geschlossen eine Zunahme um 1,6 Prozent. Über alle Branchen hinweg ist die Zahl dagegen um 3,2 Prozent gesunken. Kontakt: Dr. Michael Stahl, stahl@gesamtmetall.de, 030-55150-203

Herausforderung Demografischer Wandel Anstrengungen tragen Früchte Unter dem Begriff Demografischer Wandel werden gemeinhin zwei Entwicklungen verbucht: mehr Ältere und weniger Junge. Bei beiden Gruppen hat die Metall- und Elektro-Industrie, das Herz der deutschen Wirtschaft, deutliche Erfolge zu verzeichnen. So hat sich die Zahl der Mitarbeiter über 60 von rund 85.000 im Jahr 2000 auf etwa 193.000 in 2012 mehr als verdoppelt (siehe Grafik). Auf Erfahrung setzen und Flexibilität ermöglichen Gleichzeitig ist ein eindeutiger Mentalitätswandel bei den Betrieben und Beschäftigten zu erkennen: Der ohnehin hohe Anteil der Unternehmen, die Mitarbeiter so lange wie möglich im Betrieb halten wollen, ist zwischen 2002 und 2012 nochmals von 71 auf 82 Prozent gestiegen; gleichzeitig sagen nun sogar 85 statt vorher 61 Prozent der Firmen, dass sich eine Investition in die Weiterbildung von über 50-jährigen lohnt. Das kommt auch bei den Arbeitnehmern an: Nur 27 Prozent sind heute noch der Überzeugung, ihr Unternehmen wolle die Mitarbeiter so früh wie möglich in Rente schicken. Hingegen glauben 43 Prozent, die Firma wolle die Beschäftigten so lange wie möglich halten. 2002 war das Verhältnis fast umgekehrt. Zugleich wollen weniger Mitarbeiter von sich aus früher in Rente gehen. Ihr Anteil ist trotz Rente mit 67 von 56 auf 44 Prozent gesunken. Neugier wecken und Nachwuchs fördern Auch bei den Azubis steht M+E hoch im Kurs. Während andere Branchen um Bewerber ringen, wächst die Zahl der Ausbildungsverträge in der Metall- und Elektro- Industrie. Bis Jahresende wurden 73.550 neue Verträge geschlossen ein Plus von 1,6 Prozent (siehe Grafik) trotz unsicherer konjunktureller Aussichten der Unternehmen. Ebenso sind mehr Ingenieurabsolventen zu verzeichnen: fast 57.000 in 2011 und damit ein Zuwachs von 66 Prozent seit 2005. Dennoch bleibt qualifizierter Nachwuchs Mangelware. Spätestens ab 2020 werden mehr Ingenieure in den Ruhestand gehen, als aus den Hochschulen nachrücken. Die gemeinsamen Anstrengungen von Politik und Wirtschaft dürfen daher nicht erlahmen. Kontakt: Jutta Kemme, kemme@gesamtmetall.de, 030-55150-303

Zu guter Letzt Wer arbeiten will, dem müssen wir die Möglichkeiten dazu einräumen. Wer nicht arbeiten kann, den sollten wir, wenn möglich, in die Lage versetzen. Dr. Rainer Dulger, Gesamtmetall-Präsident Impressum: M+E-Infodienst Herausgeber: GESAMTMETALL Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metallund Elektro-Industrie e. V. Voßstraße 16, 10117 Berlin Redaktion: Antonin Finkelnburg finkelnburg@gesamtmetall.de Tel.: 030-55150-205 Die Unternehmen der Metallund Elektro- Industrie Kontakt: Antonin Finkelnburg, finkelnburg@gesamtmetall.de, 030-55150-205