AUSBLICK UND STRATEGIE



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Transkript:

AUSBLICK UND STRATEGIE DEZEMBER 2012 DER DEZEMBER AUF EINEN BLICK Das Wichtigste auf einer Seite. AUSBLICK & STRATEGIE Die Börsen haben auf die Wiederwahl von US-Präsident Obama mit Kursverlusten reagiert, außerdem steht mit der US-Fiskalklippe das nächste Problem im Raum. Die expansive Geldpolitik weltweit und Anzeichen für eine Wachstumserholung in China sollten den Märkten zum Jahreswechsel aber Schwung verleihen. Wir bleiben bei Aktien übergewichtet. ENTWICKLUNG DER MARKTINDIZES WELTWEIT Nach geschlagener Wahl in den USA richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die Fiskalklippe, also den Budgetstreit im US-Kongress. Das sorgte in den letzten Wochen für einige Verunsicherung und entsprechende Volatilität. In Summe ist die Bilanz für das heurige Aktienjahr aber immer noch sehr erfreulich. Die höhere Schwankungsanfälligkeit hat die Renditen der Kernländer zurückgehen lassen, der Ölpreis legte nach dem Dämpfer durch Hurrikan Sandy zuletzt zu. 6 FOKUS KONSUM IN CHINA Der chinesische Konsum wird sich zu einem wesentlichen Standbein der Wirtschaft entwickeln, die bereits in wenigen Jahren die größte der Welt sein könnte. 2 3 11

DER DEZEMBER AUF EINEN BLICK Bedeutendstes Ereignis im November war wohl die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten, die natürlich auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte hat. Sie blieb bis zuletzt spannend, wenngleich sich Barack Obama im Endeffekt recht deutlich gegen seinen Widersacher Mitt Romney durchsetzen konnte. Für welche Sektoren die Wiederwahl Obamas eine besonders gute Nachricht ist, wird sich zeigen, tendenziell sollten unter anderem Teile des Gesundheitssektors profitieren, wohingegen zum Beispiel die Rüstungsindustrie vermutlich lieber Mitt Romney als neuen Präsidenten begrüßt hätte. Grundsätzlich reagierte die Wall Street irritiert auf den Sieg Obamas, die Kurse fielen in den Handelstagen unmittelbar nach der Wahl deutlich. Kursentwicklung S&P 500 Index seit der Wiederwahl Obamas (6. November 2012) 1440 1420 1400 1380 1360 1340 12 19 26 30 Kursentwicklung S&P 500 Index seit 6.11.2012 beziehen und dass die frühere Wertentwicklung kein verlässlicher Indikator Neben den Wahlen beschäftigten außerdem die Unsicherheiten bezüglich der Fiskalklippe in den USA die Märkte. Die Kombination aus auslaufenden Steuererleichterungen und gleichzeitigen Ausgabenkürzungen per Jahresbeginn 2013 könnte den Konsum deutlich belasten, was negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben und im schlimmsten Fall eine Rezession auslösen könnte. Mitte des Monats ließ Obama allerdings etwas Kompromissbereitschaft in den Verhandlungen mit den Republikanern durchklingen. Aus Europa verbleibt die Abwertung der Bonitätseinschätzung Frankreichs durch die Ratingagentur Moody s zu vermelden. Die Märkte reagierten allerdings kaum, vermutlich kam der Schritt für viele Investoren nicht überraschend. Wir bleiben weiterhin positiv zu Aktien gestimmt, da wir sie im Vergleich zu Anleihen immer noch als attraktiver einschätzen. Die Bewertung ist sowohl gegenüber Anleihen als auch im eigenen historischen Vergleich günstig. Darüber hinaus möchten wir einmal mehr bekräftigen, dass eine Diversifikation des Vermögens über verschiedene Anlageklassen und Investmentprodukte höchste Priorität hat. Zur Diversifikation des Portfolios halten wir Alternative Veranlagungen weiterhin für sehr geeignet. Der Fokus widmet sich diesen Monat der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China. Nach einer moderaten Abschwächung des Wachstums ist in Zukunft wieder mit starken Zahlen zu rechnen, was positive Impulse auf die gesamte Weltwirtschaft verheißen könnte. 2

AUSBLICK & STRATEGIE US-WEIHNACHTSGESCHÄFT MIT SONDERFAKTOREN, AKTIEN WEITER CHANCENREICH Das heurige Weihnachtsgeschäft in den USA wird von einer Reihe außergewöhnlicher Faktoren bestimmt. Wirbelsturm Sandy sorgte Ende Oktober, Anfang November einerseits für eine Reihe von Schließungen beim Einzelhandel im bevölkerungsreichen Nordostkorridor. Da geht man allerdings allgemein davon aus, dass alle Filialen rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft wieder in Betrieb sind. Mehr Auswirkungen könnte es beim Budget der Konsumenten im Einzugsbereich von Sandy geben. Jene Menschen, die ihr Haus vor den Auswirkungen des Sturms schützen mussten, haben für die Weihnachtseinkäufe eventuell nicht mehr so viel Geld verfügbar. Aktuelle Schätzungen gehen derzeit von einem Zuwachs von 3,9 % für das heurige Weihnachtsgeschäft aus, was immer noch ein sehr guter Wert wäre. Vor dem Eintreffen von Sandy lag die Schätzung noch bei 4,1 %. Und die 3,9 % liegen immer noch deutlich über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre, der bei 3,5 % hält. Von diesen Sonderfaktoren abgesehen hält auch heuer der Trend zum Kauf im Internet an. Der Onlinehandel wird heuer vermutlich um rund 12 % gegenüber dem Vorjahr zulegen, was eine etwas schwächere Wachstumsrate bedeutet als im letzten Jahr, wo sie noch rund 15 % betrug. Eine Bremswirkung auf das Weihnachtsgeschäft könnte auch die Fiskalklippe, also die fehlende Einigung auf einen Haushaltsplan in den USA, entfalten. Sollten hier die Schlagzeilen deutlich schlechter werden, könnte die Kauflust der Amerikaner darunter leiden. Wir bleiben weiterhin bei Aktien übergewichtet, da wir ein gutes Chancen-Risiko-Verhältnis sehen. Bevorzugte Regionen sind weiterhin die USA und die Schwellenländer. In der Anlageklasse Anleihen bleiben wir untergewichtet. Einmal mehr möchten wir auf die Wichtigkeit der Diversifikation hinweisen. Eine Streuung über verschiedene Anlageklassen sollte höchste Priorität genießen, sodass das Portfolio auch in unsicheren Zeiten gut aufgestellt ist. ANLEIHEN UNTERGEWICHTEN Infolge der Wiederwahl von Barack Obama als US-Präsidenten gingen die Renditen der Anleihen der Kernländer deutlich zurück, nachdem Investoren ihren Fokus auf die am Jahresanfang drohende Fiskalklippe in den USA gerichtet hatten. Bei einem Treffen mit Präsident Obama zeigten sich die Republikaner jedoch gesprächsbereit, womit sich diese Tendenz wieder umkehrte. Zwischenzeitlich stufte Moody s das Rating Frankreichs auf Aa1 mit negativem Ausblick ab. In den Peripherieländern gestaltete sich die Entwicklung der Renditen unterschiedlich. In Spanien standen nach unten gerichtete Wachstumsaussichten sowie die Befürchtung, das Land stelle möglicherweise keinen Antrag auf Finanzhilfe, im Fokus. Mittelfristig rechnen wir in den Kernländern mit einem weiteren Anstieg des Renditeniveaus. Infolgedessen bleiben wir bei der Anleihenpositionierung vorsichtig und belassen unser Anlagevotum für Staatsanleihen auf untergewichten, wobei wir innerhalb dieser Kategorie die Kernländer bevorzugen. Bei Unternehmensanleihen sehen wir aufgrund der weiterhin positiven Fundamentaldaten nach wie vor ein gutes Chancen-Risiko-Profil. Unsere positive Einschätzung betreffend Schwellenländeranleihen bleibt ebenso unverändert. Die lokalen Notenbanken setzen zunehmend geldpolitische Lockerungsmaßnahmen, die sich positiv auf die lokalen Anleihenmärkte auswirken sollten. Weiters eignen sich diese Anleihen hervorragend zur Diversifikation europäischer Anleihenportfolios. 3

ANLEIHENRENDITEN 5.00 4.50 4.00 3.50 3.00 2.50 2.00 1.50 1.00 Deutsche Staatsanleihen (10-jährige) US-Staatsanleihen (10-jährige) AKTIEN ÜBERGEWICHTEN Auch die internationalen Aktienmärkte gerieten unter Druck, da Befürchtungen aufkamen, der US-Kongress könnte unter Umständen keinen Kompromiss in der Budgetfrage finden und damit in den USA eine Rezession auslösen. In Europa drückten zudem Unsicherheiten hinsichtlich weiterer finanzieller Hilfszahlungen an Griechenland auf die Stimmung. Da wir jedoch die Probleme für beherrschbar halten, bleiben wir für die Assetklasse Aktien weiterhin bei unserem Anlagenvotum übergewichten. Trotz vorhandener Risiken sind wir von der Attraktivität des Aktienmarktes gegenüber Anleihen überzeugt. Wir beobachten die Situation aber weiterhin sehr genau und würden eine Reduzierung der Aktienquote jederzeit in Betracht ziehen. MSCI INDIZES 110 100 90 80 70 60 50 40 MSCI EM - Preis Index MSCI Japan- Preis Index MSCI EMU - Preis Index MSCI USA- Preis Index 4

ALTERNATIVE VERANLAGUNGEN ÜBERGEWICHTEN Die Anlageklasse der Absolute-/Total-Return-Produkte nutzen wir weiterhin zur Steigerung der Diversifikation und der Ertragschancen. Der Euro gab gegenüber dem US-Dollar zuletzt etwas nach. Mit ein Grund hierfür ist, dass die Entscheidung bezüglich weiterer Hilfszahlungen an Griechenland weiter auf sich warten lässt. Darüber hinaus dürfte die EWU-Schuldenkrise nun auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung Deutschlands haben. EURO-DOLLAR 1.60 1.55 1.50 1.45 1.40 1.35 1.30 1.25 1.20 US-Dollar / Euro Wechselkurs Bitte beachten Sie: Vergangenheitswerte, Simulationen und Prognosen sind keine Garantie oder ein verlässlicher Indikator für eine zukünftige Wertentwicklung. Quelle: Thomson Reuters Datastream 5

ENTWICKLUNG DER MARKTINDIZES WELTWEIT AKTIEN Nach dem Sieg Obamas bei den Präsidentschaftswahlen in den USA steht nun die Problematik des Fiscal Cliff im Mittelpunkt des Geschehens. Konkret bedeutet dies auslaufende Steuerbegünstigungen und automatisch eintretende Sparmaßnahmen zur Budgetkonsolidierung Ende des heurigen Jahres, sollte sich der Kongress davor auf keine Gegenmaßnahmen einigen können. Da von republikanischer Seite bereits Kompromissbereitschaft signalisiert wurde, halten sich die Auswirkungen bis dato in Grenzen. Traditionell wichtig für den Einzelhandel in den USA ist das Weihnachtsgeschäft, das mit dem Tag nach Thanksgiving, dem sogenannten Black Friday, eingeläutet wird. Am gesamten Einkaufswochenende machte der amerikanische Handel einen Umsatz von 59,1 Mrd. Dollar. Dies bedeutet ein Plus von rund 13 Prozent, das sich positiv auf die Aktienkurse vieler Einzelhändler auswirkte. Der S&P 500 legte im Monatsverlauf um 0,28 % zu. Der Dow Jones schloss hingegen mit minus 0,54 % leicht negativ ab. MSCI INDIZES 110 100 90 80 70 60 50 40 MSCI EM - Preis Index MSCI Japan- Preis Index MSCI EMU - Preis Index MSCI USA- Preis Index Unsicherheiten bezüglich des weiteren Verlaufs der europäischen Schuldenkrise beeinflussten im November auch die europäischen Aktienkurse. Einige Werte kamen unter Druck, nachdem sich Ende des Monats die europäischen Finanzminister in der Frage über den weiteren Verlauf der Hilfszahlungen an Griechenland vorerst nicht hatten einigen können. Die Herabstufung der Bonitätseinschätzung Frankreichs durch Moody s auf Aa2 belastete die Kurse hingegen nur wenig. Jedoch sind auch in Europa die Unsicherheiten bezüglich des Fiscal Cliff in den USA zu verspüren. Im volatilen Handel konnte der EURO STOXX 50 um 2,86 % zulegen, der deutsche DAX beendet den Monat mit einem Zugewinn von genau 2 %. Die japanische Wirtschaft steht momentan im Zeichen der Regierungsauflösung durch den japanischen Ministerpräsidenten Noda sowie der Festsetzung des Neuwahltermins auf den 16. Dezember. Spekulationen um einen Sieg der Liberaldemokratischen Partei, die eine stärkere Lockerung der Geldmarktpolitik fordern würde, führten zu steigenden Aktienkursen japanischer Unternehmen. So erreichte der Nikkei-Index den höchsten Stand seit Ende April. Positiv auf die japanische Wirtschaft wirken sich weiters steigende Exportzahlen der Automobilindustrie, vor allem in den amerikanischen Markt, aus. Der Nikkei schloss den November mit 9.458,18 Zählern ab und stieg damit um beachtliche 5,80 % gegenüber dem Vormonat. Der Hang Seng schloss den November mit 1,80 % ebenfalls im Plus ab. Der Shanghai Composite Index stürzte dagegen um 4,29 % ab. 6

EUROPA INDIZES 110 100 90 80 70 60 50 40 30 DAX Deutschland IBEX35 Spanien CAC40 Frankreich ATX Österreich MIB30 Italien ANLEIHEN Nach der US-Wahl legten die Marktteilnehmer ihren Fokus auf die Anfang 2013 drohende Fiskalklippe in den USA. Aufgrund der Kräfteverhältnisse im amerikanischen Kongress werden zähe Verhandlungen befürchtet, was zu einem deutlichen Renditerückgang bei Anleihen des Kernlandes führte. In Abhängigkeit von diesbezüglichen Nachrichtenlage ist bis zur Klärung dieser Thematik mit weiteren Schwankungen zu rechnen. Auch die europäischen Anleihenmärkte waren im November von den Budgetverhandlungen in den USA geprägt, woraufhin die Renditen der Anleihen der Kernländer im Monatsverlauf weiter zurückgingen. Lediglich für kurzfristige Irritationen sorgten die Diskussionen rund um die wirtschaftlichen Probleme Frankreichs sowie dessen Ratingabstufung auf Aa1 mit negativem Ausblick durch die Agentur Moody s. In der Griechenland-Thematik konnte schlussendlich ein Konsens über weitere Hilfszahlungen erzielt werden. In Summe soll Griechenland 43,7 Mrd. Euro erhalten. Mit dem beschlossenen Maßnahmenpaket soll die Schuldenquote bis 2020 auf 124 % des BIP reduziert werden. Die Renditen in den Peripherieländern gingen zuletzt zurück, womit auch die aktuelle Wahrscheinlichkeit für einen Hilfsantrag Spaniens gesunken ist. ANLEIHENRENDITEN 5.00 4.50 4.00 3.50 3.00 2.50 2.00 1.50 1.00 Deutsche Staatsanleihen (10-jährige) US-Staatsanleihen (10-jährige) 7

Angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfeldes werfen Anleihen großer, als sicher geltender Industriestaaten nach Abzug der Inflation real oft nur eine negative Rendite ab. Höher fällt diese meist bei Anleihen der Schwellenländer aus, die mit niedrigen Verschuldungsquoten und trotzdem hohen Wachstumsraten punkten. Immer wieder im Fokus steht China, das gerade einen Führungswechsel vollzogen hat und wo weitere Lockerungsmaßnahmen der Geldpolitik zu erwarten sind. Langfristig wird der Umbau der stark exportabhängigen Wirtschaft hin zu einem konsumgetriebenen Wachstumsmodell mit Fokus auf den Binnenmarkt weiter vorangetrieben werden. Zuletzt positivere Wirtschaftszahlen aus China und den USA sowie die lockere Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken werden auch in Zukunft zu hoher Nachfrage nach Schwellenländeranleihen führen. Auf Jahressicht konnte in dieser Anlageklasse eine Performance von rund 17 % erreicht werden. Im Monat November erzielte der Verkauf von Unternehmensanleihen in den USA eine Rekordsumme von 165,1 Mrd. US-Dollar und egalisierte damit das bisherige Rekordniveau von 124,7 Mrd. US-Dollar vom November 2006. Unternehmen möchten noch rasch in den Genuss der derzeit überaus niedrigen Finanzierungskosten kommen. Ein weiterer Grund für das erhöhte Emissionsvolumen sind Sorgen in Bezug auf das drohende Fiscal Cliff. Unternehmen ziehen Emissionen vor, um Marktschwankungen, die im Zuge der Budgetverhandlungen auftreten könnten, zu umschiffen. Auch beim Emissionsvolumen in Europa, das aktuell bei 167 Mrd. Euro liegt, konnten aufgrund der reduzierten Finanzierungskosten deutliche Zuwächse erzielt werden. LEITZINSEN 5.00 4.50 4.00 3.50 3.00 2.50 2.00 1.50 1.00 0.50 0 EZB Euro Refinanzierungssatz (Durchschnitt) US-FED Refinanzierungssatz (Durchschnitt) 8

WÄHRUNGEN UND ROHSTOFFE Wie erwartet hat der Sieg Obamas nur kurzfristig den EUR/USD-Kurs beeinflusst. Das sich anbahnende Fiscal Cliff in den USA sowie die Schuldenproblematik in Europa standen im November im Fokus der Betrachtung. Spekulationen über weitere Finanzhilfen für die europäischen Peripherieländer sorgten für Kursschwankungen mit leicht positiven Tendenzen für den Euro Ende des Monats. Der Dollar beendet den November mit 1,30 gegenüber dem Euro. Er verliert 0,25 % auf Monatssicht bzw. 0,32 % seit Jahresbeginn. Mitte November löste der Ministerpräsident Japans das Parlament auf und rief Neuwahlen für den 16. Dezember aus. Obwohl die japanische Notenbank die bisherige Geldpolitik unverändert ließ, führten Spekulationen auf eine weitere Lockerung im Zuge des Regierungswechsels zu einer starken Kaufnachfrage in EUR/JPY. Der Yen schließt den November mit 107,28 gegenüber dem Euro ab. Daraus ergibt sich auf Monatssicht ein Minus von 3,59 %, seit Jahresbeginn akkumuliert sich der Verlust auf 7,53 %. Die Bereitschaft der Schweizer Notenbank, die Marke von 1,20 zu verteidigen, hat sich auch im November fortgesetzt. Der EUR/CHF-Kurs beendet den Monat mit 1,205, damit gewinnt der Franken auf Monatssicht 0,17 %, seit Jahresbeginn liegt die Veränderung bei plus 0,95 %. EURO-DOLLAR 1.60 1.55 1.50 1.45 1.40 1.35 1.30 1.25 1.20 US-Dollar / Euro Wechselkurs Bitte beachten Sie: Vergangenheitswerte, Simulationen und Prognosen sind keine Garantie oder ein verlässlicher Indikator für eine zukünftige Wertentwicklung. Quelle: Thomson Reuters Datastream Die Krise in Nahost verlieh dem Ölpreis im November etwas Auftrieb, sollten arabische Erdölproduzenten in den Konflikt hineingezogen werden, ist mit einem noch wesentlich deutlicheren Anstieg zu rechnen. Die anhaltend eher schwach eingeschätzte Wirtschaftslage sollte aber das Aufwärtspotenzial des Ölpreises begrenzen. Für Entspannung auf dem Ölmarkt könnten zusätzlich auch hohe Lagerbestände und die steigende Erdölförderung in den USA und im Irak sorgen. Experten zufolge könnte der Irak bis 2030 zum weltweit zweitgrößten Ölexporteur aufsteigen. Die Rohölsorten Brent und WTI avancierten im Monatsverlauf um 2,33 % bzw. 3,10 %. Seit über zehn Jahren befindet sich der Goldkurs in einem langfristigen Aufwärtstrend, der unter anderem von negativen Realzinsen angetrieben wird. Nach Ankündigungen unlimitierter Anleihenkaufprogramme der EZB sowie der Fed konnte der Goldpreis die Konsolidierungsphase kurzfristig überwinden. Unterstützt wird der Goldpreis von seinem Status als sicherer Hafen, wobei die Nachfrage von der schwachen Wirtschaftslage eher gedrückt werden könnte. Der Goldpreis schließt den November mit 1.714,80 US-Dollar je Feinunze ab. 9

ÖL 160 140 120 100 80 60 40 20 Crude Oil-WTI Near Month FOB U$/BBL Crude Oil-Brent Cur. Month FOB U$/BBL 10

FOKUS KONSUM IN CHINA CHINAS KONSUMHUNGER ERWACHT Der wirtschaftliche Aufstieg Chinas scheint ungebrochen. Zwar kürzte die chinesische Regierung das Wachstumsziel für das heurige Jahr von 8,0 % auf 7,5 %, doch sind diese Zahlen im Vergleich zu jenen der Industrienationen immer noch auffallend hoch. Laut aktuellen Prognosen wird China bis 2030 die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt ablösen. Dieser Aufschwung geht auch an der chinesischen Bevölkerung nicht vorüber. Setzen sich die aktuellen Trends fort, könnte sich das Versprechen des chinesischen Staatschefs, das Durchschnittseinkommen der Bevölkerung bis 2020 zu verdoppeln, durchaus bewahrheiten. Führt man sich die große Bevölkerungszahl von aktuell rund 1,3 Milliarden Menschen vor Augen, wird das enorme Potenzial dieses Marktes offensichtlich. Positiv auf die privaten Einkommen wirkt sich auch das ständige Bevölkerungswachstum der Städte aus, wo tendenziell mehr verdient wird als in ländlichen Regionen. Zwar liegt die Konsumquote, die die privaten Ausgaben in Relation zum Bruttoinlandsprodukt setzt, immer noch erst bei rund 35 %, verglichen mit ca. 70 % in den USA, doch könnte dieser Wert bereits bis 2020 auf 50 % steigen. Hinzu kommt, dass die chinesische Regierung keine Zweifel aufkommen lässt, dass sie eine solche Entwicklung sehr begrüßen würde. Mit niedrigen Steuern und hohen Mindestlöhnen soll die Nachfrage in den nächsten Jahren noch verstärkt werden. Auch die Ausweitung des Rentensystems auf immer mehr Teile der Bevölkerung wird sich positiv auf das Konsumverhalten auswirken. Bis 2015 soll die Zahl der Rentenempfänger von aktuell rund 250 Millionen um weitere 100 Millionen Menschen steigen. Neben einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ärmerer Bevölkerungsschichten führt das rasante Wachstum zu einer immer breiter werdenden Mittel- und Oberschicht. Hiervon profitieren auch europäische Hersteller wie BMW oder Louis Vuitton. Doch solche Luxushersteller bedienen nur einen kleinen Teil der chinesischen Nachfrage, denn den Großteil des Konsumbedarfs decken chinesische Firmen selbst. Sie sind es, die der chinesischen Bevölkerung Massenkonsumgüter erschwinglich machen. Oft erhalten sie Subventionen seitens der Regierung und können so von Kostenvorteilen profitieren. Außerdem haben sie sich auf die Bedürfnisse des chinesischen Marktes eingestellt, was sich gut anhand der Produktion von Kühlschränken erkennen lässt, wo jene chinesischer Hersteller am besten auf die häufigen Stromschwankungen eingestellt sind. Auch die voranschreitende Modernisierung des Landes könnte Chancen für Firmen und Investoren bieten. Bisher hat nur gut ein Drittel der chinesischen Bevölkerung einen Internetzugang, ein Wert, der in Zukunft vermutlich rasant steigen wird. Innerhalb von 30 Jahren ist China zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen, und die Zeichen stehen gut, dass das Land seinen Siegeszug fortsetzen wird. Es ist davon auszugehen, dass sich der chinesische Konsum in Zukunft zu einem wesentlichen Standbein der Wirtschaft entwickeln wird, die vermutlich bereits in wenigen Jahren die größte der Welt sein wird. 11

IMPRESSUM Medieninhaber UniCredit Bank Austria AG 1010 Wien, Schottengasse 6-8 www.bankaustria.at Firmenbuchgericht: HG Wien Firmenbuchnummer: FN 150714p Aufsichtbehörde: Finanzmarktaufsicht, Bereich Banken- u. Wertpapieraufsicht Kammer/Berufsverband: WK Österreich, Bundessparte Bank u. Versicherung WICHTIGE RECHTLICHE INFORMATION BITTE LESEN: Diese Publikation stellt weder eine Marketingmitteilung noch eine Finanzanalyse dar. Es handelt sich lediglich um Informationen über allgemeine Wirtschaftsdaten. Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen kann keine Verantwortung für Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität und Genauigkeit übernommen werden. Die Publikation wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Informationen sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder als Aufforderung, ein solches Angebot zu stellen, zu verstehen. Diese Publikation dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine individuelle, auf die persönlichen Verhältnisse der Anlegerin bzw. des Anlegers (z. B. Risikobereitschaft, Kenntnisse und Erfahrungen, Anlageziele und finanzielle Verhältnisse) abgestimmte Beratung. Wertentwicklungen in der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Es ist zu bedenken, dass Wert und Rendite einer Anlage steigen und fallen können und dass jede Anlage mit Risiko verbunden ist. Die vorstehenden Inhalte enthalten kurzfristige Markteinschätzungen. Die Wertangaben und sonstigen Informationen haben wir aus Quellen bezogen, die wir für zuverlässig erachten. Unsere Informationen und Einschätzungen können sich ändern, ohne dass wir dies bekannt geben. 12