Die ökonomischen Effekte des Euro auf Österreich Ein Überblick über die wissenschaftliche Literatur



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Transkript:

Die ökonomischen Effekte des Euro auf Österreich Ein Überblick über die wissenschaftliche Literatur Mögliche Auswirkungen des Euro auf Österreich werden regelmäßig diskutiert. In der vorliegenden Studie soll ein Überblick über die wissenschaftliche Literatur zu den Effekten des Euro auf Österreich gegeben werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Auswirkungen auf die Inflation, den Außenhandel und das Wirtschaftswachstum. Nicht überraschend zeigt sich, dass die Quantifizierung der (spezifischen) Effekte des Euro schwierig ist und in der wissenschaftlichen Literatur nur wenige konkrete Aussagen zu den Auswirkungen auf Österreich gemacht werden. Die rein ökonomischen Auswirkungen der gemeinsamen Währung scheinen aus Sicht der wissenschaftlichen Literatur nicht sehr groß zu sein; andere zum Teil mit der Währungsunion in Zusammenhang stehende europäische Integrationsprojekte dürften einen stärkeren Einfluss auf die österreichische Wirtschaft haben. Generally, it is easier to conduct ex ante studies on economic integration than to analyse the outcome ex post. This is also documented by the much larger number of ex ante studies (Badinger und Breuss, 2011). Die vorliegende Studie hat zum Ziel, einen Überblick über die wissenschaftliche Literatur zu den Effekten des Euro auf Österreich zu geben. Der Beitrag beschränkt sich dabei auf die ökonomischen Auswirkungen der gemeinsamen Währung und stellt die Effekte auf Preisstabilisierung, Außenhandel sowie Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in den Mittelpunkt. Allfällige Wechselwirkungen der gemeinsamen Währung mit der Wirtschafts- und Fiskalpolitik in den Staaten des Euroraums werden nicht berücksichtigt. Auch wenn die Einführung des Euro oft weniger als ein wirtschaftspolitisches denn als ein europapolitisches Projekt betrachtet wird, wird der Zusammenhang zwischen der Gemeinschaftswährung und der europäischen Integrationspolitik in dieser Studie nicht untersucht. Auch die Auswirkungen des Euro auf die Synchronisierung der Konjunkturzyklen im Euroraum werden in dieser Studie nicht behan1 2 delt. Ein umfassender Überblick dazu findet sich in ZEW (2008). Eine weitere Einschränkung dieses Beitrags ist, dass er sich wie ein Großteil der hier berücksichtigten wissenschaftlichen Arbeiten auf die quantitativen Auswirkungen der Währungsunion beschränkt, aber keine Bewertung der Vor- und Nachteile der Währungsunion vornimmt, da hiefür ein (normativer) Maßstab, wie beispielsweise die Annahme einer spezifischen Wohlfahrtsfunktion, notwendig wäre. Als theoretische Grundlage zur Analyse der Effekte einer Währungsunion bzw. des Nutzens und der Kosten eines Beitritts zu einer Währungsunion bietet sich die Theorie der optimalen Währungsräume (Mundell, 1961; McKinnon, 1963; Kenen, 1969) an. Mithilfe dieser Theorie wurden auch vor dem Beginn der dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) die Auswirkungen einer gemeinsamen europäischen Währung analysiert (z. B. Europäische Kommission, 1990). Gemäß der Theorie der optimalen Währungsräume2 sind die direkten Vorteile einer Währungsunion in erster Linie mikroökonomischer Natur Oesterreichische Nationalbank, Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen, christian.beer@ oenb.at. Siehe dazu auch De Grauwe (2009a). Christian Beer1 Wissenschaftliche Begutachtung: Harald Badinger, Wirtschaftsuniversität Wien 23

(u. a. Eliminierung von Transaktionskosten, Verringerung des Wechselkursrisikos und der -volatilität, verstärkter Wettbewerb aufgrund erhöhter Preistransparenz). Diese Vorteile können sich indirekt auf den Außenhandel sowie auf Wachstum und Beschäftigung auswirken. Aufgrund geringerer Transaktionskosten und verminderter Unsicherheit kann sich das Volumen des Außenhandels und der grenzüberschreitenden Investitionen ausweiten, wodurch eine effizientere Allokation von Kapital und Ressourcen erreicht werden kann. Positive Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung können sich zusätzlich aus der Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Faktorproduktivität und aus einem Rückgang der risikoadjustierten Kapitalverzinsung ergeben. Eine Währungsunion ist auch mit Kosten für die teilnehmenden Staaten verbunden, da mit der Aufgabe einer eigenständigen Geld- und Wechselkurspolitik ein Instrument zur Stabilisierung bei makroökonomischen Schocks verloren geht. Diese Kosten sind nach der Theorie der optimalen Währungsräume umso geringer, je symmetrischer die Schocks sind, von denen die an einer Währungsunion teilnehmenden Länder betroffen sind, je höher die Lohn- und Preisflexibilität ist und je mobiler die Faktoren Arbeit und Kapital sind. Weiters ist bei der Einschätzung der Kosten der Teilnahme an einer Währungsunion zu berücksichtigen, inwieweit eine eigenständige Geldpolitik außerhalb der Währungsunion möglich wäre und wie effektiv diese wäre. Die Teilnahme an der dritten Stufe der WWU bedeutete für die Länder des Euroraums keinen Wechsel von einer uneingeschränkt eigenständigen Geldpolitik zu einer gemeinsamen Geldpolitik, da die Koordinierung der Wechselkursentwicklung 24 innerhalb der EU (z. B. Europäisches Währungssystem) und für einige Euroraum-Staaten die Anbindung an die Geldpolitik der Deutschen Bundesbank bereits vorher Einschränkungen zur Folge hatte. Nach der Bildung der Währungsunion wurde der Endogenität optimaler Währungsräume (Frankel und Rose, 1998) mehr Beachtung geschenkt. Diese Theorie nimmt an, dass die Bildung einer Währungsunion selbst beispielsweise aufgrund der damit verbundenen Auswirkungen auf den Außenhandel dazu beiträgt, dass die Kriterien für einen optimalen Währungsraum erfüllt werden. Möchte man die wirtschaftlichen Auswirkungen des Euro abschätzen, muss man berücksichtigen, dass die Entwicklungen im Euroraum nicht ausschließlich auf die Währungsunion zurückgeführt werden können, sondern die Folge einer Vielzahl an Faktoren sind, die teilweise in Wechselwirkung mit den Auswirkungen der Währungsunion stehen. Neben bzw. bereits vor der Währungsunion gab es innerhalb der EU eine Vielzahl weiterer Integrationsschritte, wie etwa die Vertiefung des Binnenmarktes und die Integration der Produktmärkte. Die wirtschaftliche Entwicklung in den EuroraumStaaten wurde auch durch diverse zum Teil asymmetrische externe Schocks und die jeweilige Wirtschaftsund Finanzpolitik, die nach wie vor im Wesentlichen in die Kompetenz der Mitgliedstaaten fallen, beeinflusst. Ein weiteres Problem, das ökonometrische Studien zu den Auswirkungen des Euro berücksichtigen müssen, ist die Festlegung des Zeitpunkts, ab dem allfällige Effekte des Euro einsetzen. Einerseits war Konvergenz eine Voraussetzung für die Währungsunion, sodass Auswirkungen des Euro bereits vor der dritten Stufe der WWU eingetreten sein könnten. Andererseits set-

zen sich die Gesamteffekte des Euro aus den Effekten der dritten Stufe der WWU (1999) und jenen der Einführung des Euro-Bargelds (2002) zusammen. Durch die dritte Stufe der WWU wurde die Geldpolitik von den nationalen Zentralbanken auf das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) übertragen und die Wechselkurse zwischen den Währungen der EuroraumStaaten wurden unwiderruflich festgelegt, wodurch die Wechselkursvolatilität und die mit der Wechselkursentwicklung verbundenen Unsicherheiten wegfielen. Alle wechselkursbedingten Transaktionskosten entfielen allerdings erst im Jahr 2002 mit der Einführung des Euro als Bargeld. Wie Baldwin et al. (2008) im Zusammenhang mit Studien zu den Außenhandelsauswirkungen des Euro feststellen, kann die Verwendung einer einzigen binären Variablen, die ab 1999 auf 1 gesetzt wird, die Ergebnisse ökonometrischer Studien verzerren. Für Österreich liegen die Öffnung Osteuropas (1989), der EU-Beitritt (1995), die dritte Stufe der WWU (1999) sowie die Einführung des Euro als Zahlungsmittel (2002) jeweils nur wenige Jahre auseinander. Es ist davon auszugehen, dass diese Ereignisse Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft hatten; deshalb ist es schwierig, die Auswirkungen des Euro zu isolieren. Des Weiteren bedarf es zur Einschätzung der Effekte des Euro der Bestimmung eines adäquaten Alternativszenarios und der Abschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung, die in diesem Alternativszenario eingetreten wäre. Zur Analyse der Auswirkungen des Euro auf Österreich könnte man als Alternativszenario annehmen, dass die dritte Stufe der WWU überhaupt nicht 3 zustande gekommen wäre. Ein anderes Szenario ist die Bildung einer Währungsunion durch alle derzeitigen Euroraum-Staaten mit Ausnahme Österreichs. Bei diesen Szenarien würde sich die Frage stellen, welche Geld- und Wechselkurspolitik Österreich verfolgt und wie sich die Geldpolitik der anderen Staaten auf Österreich ausgewirkt hätte. Ein großer Teil der empirischen Arbeiten auf diesem Gebiet berechnet die Auswirkungen des Euro, indem als Kontrollgruppe Staaten berücksichtigt werden, die zwar Mitglieder der EU sind, aber nicht an der Währungsunion teilnehmen. Es ist allerdings fraglich, ob diese Vorgangsweise tatsächlich alle in diesem Zusammenhang auftretenden ökonometrischen Probleme lösen kann.3 Aufgrund der üblichen zeitlichen Verzögerung bei wissenschaftlichen Publikationen gibt es kaum Studien, die mögliche Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Abschätzung der Euro-Effekte berücksichtigen konnten. Ein Gutteil der in diesem Beitrag berücksichtigten wissenschaftlichen Arbeiten betrachtet die ersten zehn Jahre der Währungsunion und damit einen Zeitraum, der durch eine außergewöhnliche makroökonomische Stabilität (Great Moderation) gekennzeichnet war. In den nachfolgenden Kapiteln werden die Themen Preisstabilität (Kapitel 1), Außenhandel (Kapitel 2) sowie Wirtschaftswachstum und Beschäftigung (Kapitel 3) behandelt. Zu jedem dieser Bereiche werden einleitend die aus theoretischer Sicht zu erwartenden Auswirkungen einer gemeinsamen Währung diskutiert und in der Folge anhand empirischer Studien die in Österreich eingetretenen Auswirkungen dargestellt. In Kapitel 4 werden Zu dieser Problematik und der Frage von kontrafaktischen Szenarien siehe auch Boltho und Eichengreen (2008). 25

Schlussfolgerungen abgeleitet. Im Anhang werden die Hauptergebnisse der in diesem Beitrag behandelten Studien in Tabellenform dargestellt. Im Folgenden wird, wenn nicht explizit anders erwähnt, unter den Effekten des Euro die kombinierte Auswirkung der dritten Stufe der WWU und der Euro-Bargeldeinführung verstanden. 1 Preisstabilität Sowohl in Österreich als auch in den meisten anderen Ländern des Euroraums (Mongelli und Wyplosz, 2008) sind seit Einführung des Euro niedrige Inflationsraten zu beobachten. Von 1980 bis 1989 lag die durchschnittliche Inflationsrate in Österreich bei 3,8 %, von 1990 bis 1998 bei 2,3 % und von 1999 bis 2010 bei 1,7 %. Dies, obwohl in den letzten zehn Jahren eine Vielzahl an Schocks (z. B. Tierseuchen, Ernteausfälle, Anstieg des Erdölpreises und anderer Rohstoffpreise) auf die Inflationsrate zu beobachten war. Auch wenn seit der Euro-Einführung über die meiste Zeit ein stabiler bzw. bis 2007/08 sogar ein rückläufiger Trend zu beobachten war, kann diese Entwicklung nicht ausschließlich der Währungsunion zugerechnet werden. Rückläufige Inflationsraten wurden weltweit beobachtet, wofür die Globalisierung und der damit einhergehende höhere Wettbewerbsdruck (Breuss, 2009), eine weltweit zu beobachtende Stärkung der Unabhängigkeit der Notenbanken, verstärkter Wettbewerb im internationalen Handel, Deregulierung der Finanzmärkte, die hohen Leistungsbilanzüberschüsse in Ostasien und in den OPEC-Ländern (Boltho und Eichengreen, 2008) ursächlich sein könnten. Bei der Einschätzung der Inflationsentwicklung im Euroraum muss allerdings berücksichtigt werden, dass einige Euroraum-Staaten vor dem Beitritt zur Währungsunion regelmäßig 26 hohe Inflationsraten zu verzeichnen hatten und es für die EZB als neu geschaffene Zentralbank eine herausragende Leistung ist, sich die Reputation einer auf Preisstabilität bedachten Zentralbank geschaffen zu haben (De Grauwe, 2009b). Eine quantitative Studie zu den Auswirkungen der Währungsunion auf die Inflationsentwicklung in Österreich stammt von Windberger und Zeileis (2011). Mittels statistischer Verfahren zeigen die Autoren, dass es in Österreich im Herbst 1994 einen Strukturbruch bei der Inflationsentwicklung gab. Daher unterscheiden Windberger und Zeileis (2011) zwei Zeiträume, Februar 1990 bis September 1994 und Oktober 1994 bis Dezember 2010. Im ersten Zeitraum betrug die durchschnittliche monatliche Inflationsrate in Österreich 0,255 % und im zweiten 0,135 %; wobei im zweiten Zeitraum die Varianz der Inflationsrate höher war (0,037 im Vergleich zu 0,015). Windberger und Zeileis (2011) interpretieren dieses Ergebnis so, dass in Österreich zwar die Vorbereitung auf die Währungsunion zu niedrigeren Inflationsraten geführt, die Teilnahme an der Währungsunion selbst aber keine strukturellen Auswirkungen auf die Preisentwicklung hatte. Unter den Staaten, die ihre Geldpolitik vor der Währungsunion an der Deutschen Bundesbank orientiert hatten, konnten Windberger und Zeileis (2011) lediglich in Luxemburg einen mit der Euro-Einführung im Zusammenhang stehenden Strukturbruch feststellen. Die Ergebnisse von Windberger und Zeileis (2011) deuten darauf hin, dass Österreich und die anderen Staaten, die bereits vor der Währungsunion niedrige Inflationsraten aufwiesen, von der Preisniveaustabilisierung durch die EZB weniger profitierten als die frühe-

ren Hochinflationsländer. Da die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) bereits vor der Währungsunion über eine relativ stark ausgeprägte, gesetzlich im Notenbankgesetz verankerte, Unabhängigkeit4 verfügte, brachte die Teilnahme an der Währungsunion kaum mehr zusätzliche Glaubwürdigkeitsgewinne. 2 Außenhandel Hinsichtlich der Auswirkung einer Währungsunion auf den Außenhandel gehen traditionelle theoretische Ansätze davon aus, dass sich das Außenhandelsvolumen aufgrund des Rückgangs der Transaktionskosten5 (Wechselkosten) und der Unsicherheit über die Wechselkursentwicklung ausweitet. Aufgrund der mit einem Rückgang der Transaktionskosten innerhalb des Euroraums verbundenen Änderung der relativen Preise sollte sich auch der Handel zwischen den Euroraum-Staaten auf Kosten des Handels mit Staaten außerhalb des Euroraums verstärken. Flam und Nordström (2006) weisen darauf hin, dass selbst ein relativ geringer Rückgang der Transaktionskosten starke Effekte auf den Außenhandel haben kann. Ausgehend von Yi (2003) argumentieren sie, dass aufgrund der internationalen Fragmentierung des Außenhandels Exportgüter Grenzen mehrmals überqueren und allfällige Transaktionskosten daher öfter anfallen. Die Auswirkungen eines Rückgangs der Transaktionskosten können nichtlinear sein, da niedrigere Handelskosten zu einer weiteren Frag4 5 6 mentierung des Außenhandels führen können. Eine alternative Erklärung der Außenhandelseffekte einer Währungsunion gibt die New-Goods-Hypothese, die auf Baldwin und Taglioni (2004) zurückgeht. Die Zunahme des Außenhandels wird dabei nicht in erster Linie durch die Zunahme des Handels bei bereits gehandelten Gütern (Intensive Margin), sondern durch die Ausweitung des Außenhandels auf neue, zuvor nur lokal gehandelte Produkte (Extensive Margin) erklärt. Die New-GoodsHypothese basiert auf der New-NewTrade-Literatur (Melitz, 2003), die Heterogenität der potenziellen Exporteure zulässt und in der die Produktivität der Unternehmen eine wichtige Determinante der Außenhandelsperformance ist, sodass nur die produktivsten Unternehmen exportieren.6 Baldwin und Taglioni (2004) zeigen anhand eines theoretischen Modells mit Markteintrittskosten für Exporteure (Baldwin, 1998) und Produktivitätsdifferenzen zwischen den potenziellen Exporteuren, dass das Außenhandelsvolumen umso höher ist, je weniger volatil der Wechselkurs ist und je geringer die Handelsbarrieren sind. Da in diesem Modell nur Unternehmen exportieren, deren Größe über einer gewissen Schwelle liegt und diese Schwelle von der Wechselkursvolatilität abhängt, führt ein Rückgang der Wechselkursvolatilität nicht nur zu einem Anstieg der Exporte je exportierender Firma, sondern auch dazu, dass sich mehr Unternehmen entscheiden, Zu den Auswirkungen der Währungsunion auf die Unabhängigkeit der OeNB siehe Gnan et al. (2005). Die Europäische Kommission (1990) schätzt diese Transaktionskosten auf ungefähr ein halbes Prozent des BIP der Europäischen Gemeinschaft. Diese Ergebnisse werden durch die im Rahmen des EFIGE-Projekts (European Firms in a Global Economy) erhobenen und ausgewerteten Mikrodaten bestätigt (Navaretti et al., 2011). Für diese dieses Projekt wurden insgesamt 14.162 Unternehmen befragt, wobei auf Österreich 492 entfielen. Die Fragen beziehen sich zum Großteil auf das Jahr 2008. Es zeigt sich, dass exportierende Unternehmen in allen untersuchten Ländern größer, produktiver und innovativer sind sowie besser ausgebildete Arbeitnehmer beschäftigen. 27

zu exportieren. Die Auswirkungen der Wechselkursvolatilität sind zudem nichtlinear. Aufgrund der niedrigeren Transaktionskosten sollte der Außenhandel mit allen Ländern zunehmen, wenn auch der Effekt für die Euroraum-Staaten ausgeprägter ist.7 Die New-Goods-Hypothese kann daher auch den schnellen Eintritt der EuroEffekte auf den Außenhandel erklären, da der Export bereits bestehender Produkte keine Änderung der Produktionsstrukturen voraussetzt. Des Weiteren ist die Hypothese mit der Beobachtung kompatibel, dass die EuroEffekte noch vor der Einführung des Euro als Bargeld und der damit einhergehenden Senkung der Transaktionskosten eintraten. Zu den Auswirkungen des Euro auf den Außenhandel gibt es eine Vielzahl an Studien, die methodisch zum größten Teil auf Gravitätsmodellen beruhen. Für den vorliegenden Beitrag werden nur einige repräsentative Arbeiten und Studien mit expliziten Ergebnissen für Österreich ausgewählt. Eine der ersten empirischen Untersuchungen über die Handelseffekte einer Währungsunion stammt von Rose (2000). Das bekannte und vielfach zitierte Ergebnis dieser Studie ist, dass eine Währungsunion zu einem Anstieg der Handelsströme um bis zu 200 % führen kann. Aufgrund der Arbeit von Rose (2000) hat die Forschung über die Effekte einer Währungsunion auf den Außenhandel stark zugenommen. Baldwin (2006a, 2006b) bespricht die Studie von Rose (2000) und weitere Studien kritisch und nennt folgende Gründe, weshalb daraus nur eingeschränkt Rückschlüsse auf die Auswirkungen des Euro gezogen werden kön7 28 nen: Einerseits untersucht Rose (2000) Währungsunionen zwischen Staaten, die nicht als repräsentativ für die Euroraum-Staaten gesehen werden können. Andererseits weist Baldwin auf eine Vielzahl an ökonometrischen Problemen hin, wie z. B. Verzerrungen aufgrund ausgelassener Variablen, umgekehrte Kausalität (starke Handelsströme führen zu einer Währungsunion) und Fehlspezifikation des Modells. Basierend auf der von ihm erörterten Literatur nimmt Baldwin (2006a) einen Außenhandelseffekt des Euro zwischen 5 % und 15 % an, wobei er 9 % als beste Schätzung bezeichnet. Rose und Stanley (2005) führen eine Metaanalyse der Effekte der Währungsunion auf den Außenhandel durch und schätzen je nach verwendeter Methode einen Anstieg zwischen 8 % und 23 %. Eine weitere Metaanalyse (Havránek, 2010) schließt nicht aus, dass es kaum Auswirkungen des Euro gibt und die positiven Ergebnisse in der Literatur auf einen Publikationsbias zurückzuführen sind. Wissenschaftliche Papiere, die Ergebnisse zu Österreich enthalten, sind von Micco et al. (2003) und Faruquee (2004). Diese Studien berücksichtigen allerdings nur die ersten Jahre der Währungsunion. Micco et al. (2003) verwenden IWF-Daten von 1992 bis 2002 und untersuchen die Auswirkung der Währungsunion auf den gesamten Außenhandel (Exporte und Importe). Für Österreich berechnen sie einen Intra-EU-Handelseffekt aus der Einführung des Euro von 13,7 %, wobei der EU-Durchschnitt bei 12,6 % liegt und der stärkste Effekt in Spanien (21,7 %) und der schwächste in Griechenland ( 2,4 %) zu verzeichnen waren. Für Eine Erweiterung des theoretischen Modells auf Multiproduktfirmen findet sich in Bernard et al. (2011); ein Literaturüberblick in Bernard et al. (2007).

den Extra-EU-Handel schätzen Micco et al. (2003) für Österreich einen Anstieg von 8,8 %. Der Euro-Effekt für Österreich liegt damit leicht über dem EU-Durchschnitt von 8,6 %. Den stärksten Anstieg im Extra-EU-Handel ermitteln Micco et al. (2003) für die Niederlande (21,7 %) und den stärksten Rückgang für Portugal ( 3 %). Zu ähnlichen Ergebnissen kommt Faruquee (2004), der für Österreich einen Anstieg des Intra-EU-Handels von 14,8 % (Durchschnitt 14,4 %) schätzt, wobei die Auswirkungen von 5,1 % für Portugal bis 20,9 % für Spanien variieren. Hinsichtlich des Extra-EU-Handels liegt Österreich mit einem Anstieg von 6 % unter dem EU-Durchschnitt von 8 %. Wie in der Arbeit von Micco et al. (2003) sind auch hier die stärksten Auswirkungen in den Niederlanden (19,3 %) zu verzeichnen; den geringsten Zuwachs berechnet Faruquee (2004) für Finnland (2,1 %). Die New-Goods-Hypothese von Baldwin und Taglioni (2004) wurde von Baldwin und Di Nino (2006) empirisch untersucht. Baldwin und Di Nino (2006) berücksichtigen in ihrer empirischen Spezifikation, dass es sich bei Export- bzw. Importdaten um beschränkt abhängige Variable handelt, da Unternehmen nur dann exportieren, wenn es für sie profitabel ist. Die von der Theorie geforderten Daten (bilaterale Handelsdaten auf Produktebene für einzelne Unternehmen) stehen den Autoren nicht zur Verfügung,8 daher verwenden sie Außenhandelsstatistiken aus der Comtrade-Datenbank (sechsstellige Warennummer) über den Zeitraum von 1994 bis 2003. Baldwin und Di Nino (2006) schätzen einen Gesamteffekt des Euro auf den österrei8 chischen Außenhandel von rund 6 %, wobei der Durchschnitt der EuroraumStaaten rund 4 % beträgt und der höchste Wert (11 %) für Spanien gefunden wurde. Für ungefähr die Hälfte der Euroraum-Staaten sehen Baldwin und Di Nino (2006) keine signifikanten Auswirkungen des Euro auf den Außenhandel. Der Anstieg im österreichischen Außenhandel ist nach den Ergebnissen von Baldwin und Di Nino (2006) sowohl auf ein höheres Volumen bei Unternehmen, die bereits vor der Währungsunion im Außenhandel aktiv waren, als auch auf zusätzlichen Außenhandel in neuen Produktgruppen zurückzuführen. Aufbauend auf einem theoretischen Modell von Casella (1996) untersuchen Badinger und Breuss (2009), ob die Größe eines Landes Auswirkungen auf das Ausmaß der Außenhandelseffekte des Euro hat. Sie gehen davon aus, dass die Größe des Heimatmarktes eine wichtige Determinante der Wettbewerbsfähigkeit ist. Der Rückgang der Transaktionskosten und des Wechselkursrisikos in der Folge der Währungsunion bedeutet eine Vergrößerung des Heimatmarktes und diese Vergrößerung fiel für kleine Länder relativ stärker aus. Weiters muss angenommen werden, dass der Euroraum kein vollkommen integrierter Markt ist (z. B. rechtliche Unterschiede, Kulturund Sprachbarrieren), da es sonst keinen Unterschied in der Marktausweitung zwischen großen und kleinen Ländern gibt. Da Badinger und Breuss (2009) die Euro-Effekte als Folge der Reduktion der Transaktionskosten betrachten, stützen sie sich auf den traditionellen Blickwinkel und streben keine umfassende Analyse der Auswirkungen Es gibt nur wenige Studien mit Mikrodaten auf Firmenebene (z. B. Berthou und Fontagné, 2008; De Nardis et al., 2008; Esteve-Pérez et al., 2011) und diese beschränken sich auf einzelne Euroraum-Staaten; für Österreich liegt eine derartige Studie nicht vor. 29

der Währungsunion auf den Außenhandel an. Badinger und Breuss (2009) verwenden ein Gravitätsmodell und vergleichen einen Zeitraum vor dem Beginn der Währungsunion (1994 bis 1998) mit einem Zeitraum danach (2001 bis 2005). Um die Bedeutung von steigenden Skalenerträgen im Modell von Casella (1996) zu berücksichtigen und mögliche Endogenitätsprobleme zu mildern, führen sie zusätzlich eine Analyse mit sektoralen Daten durch. Die Autoren zeigen, dass in der Folge der Währungsunion der Außenhandel kleiner Länder um 3 % bis 9 % stärker steigt als jener großer Länder, wobei der Unterschied auch von der Größendifferenz zwischen den Staaten abhängt. Dieses Ergebnis ist einigermaßen robust über alle Schätzungen. Badinger und Breuss (2009) enthält keine expliziten Resultate für Österreich; Österreich wird von den Autoren im Vergleich zu Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden als klein betrachtet; als groß gilt Österreich nur relativ zu Irland. Aufgrund der steigenden internationalen Bedeutung wird der Euro zunehmend auch außerhalb des Euroraums als Fakturierungswährung verwendet. Dies trug laut Breuss (2009) wesentlich zur Vereinfachung des Außenhandels mit Staaten außerhalb des Euroraums bei. Positive Auswirkungen auf den österreichischen Außenhandel sieht Breuss (2009) auch im Wegfall der Abwertungsmöglichkeiten der ehemaligen Weichwährungsländer. Ähnliche Wirkungskanäle wie im Güterhandel könnten auch zu Auswirkungen des Euro auf den Tourismus führen. Dieses Thema wird in GilPareja et al. (2007) mit einem Paneldatensatz von 20 OECD-Ländern aus den Jahren 1995 bis 2002 analysiert. Die Autoren kommen zu dem Ergeb- 30 nis, dass der Euro zu einem Anstieg der Tourismusströme im Euroraum geführt hat. Für den Euroraum insgesamt schätzen Gil-Pareja et al. (2007) einen Zuwachs von rund 6 %, wobei Griechenland das stärkste Wachstum (rund 25 %) verzeichnen konnte und der Anstieg in Österreich (6 %) dem Euroraum-Durchschnitt entspricht. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die in den Studien ermittelten quantitativen Auswirkungen des Euro auf den Außenhandel stark differieren. Neben den in Baldwin (2006a, 2006b) diskutierten Problemen legt die ökonomische Theorie nahe, dass die Auswirkungen des Euro auf den Außenhandel je nach Sektor bzw. sogar aufgrund von Unterschieden zwischen einzelnen Unternehmen differieren. Die vermehrte Verwendung entsprechender disaggregierter Mikrodaten in Auswirkungsstudien wäre daher wünschenswert (Baldwin et al., 2008). Hinsichtlich einer Einschätzung der Auswirkung des Euro auf den Außenhandel stehen alle diesbezüglichen Studien vor dem Problem, dass die zur Verfügung stehenden Zeitreihen relativ kurz sind. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die Effekte des Euro auf den Außenhandel noch nicht vollständig eingetreten sind. Dies legt auch eine Arbeit von Glick und Rose (2002) nahe. Unter Verwendung von Daten von 1948 bis 1997 wird gezeigt, dass es mehr als 30 Jahre dauern kann, bis die Auswirkungen einer Währungsunion auf den Außenhandel vollständig eingetreten sind. Baldwin et al. (2008) weisen darauf hin, dass die Effekte des Euro auf den Außenhandel noch zunehmen können, wenn mit der Währungsunion im Zusammenhang stehende Projekte wie der einheitliche EuroZahlungsverkehrsraum umgesetzt und grenzüberschreitende Zahlungen dadurch vereinfacht werden.

3 Wirtschaftswachstum und Beschäftigung Abgesehen von den indirekten Auswirkungen durch höhere Preisstabilität und eine Intensivierung des Außenhandels kann sich eine gemeinsame Währung auch über weitere Kanäle positiv auf Wirtschaftswachstum und Beschäftigung auswirken (Europäische Kommission, 1990; Barrell et al., 2008; Boltho und Eichengreen, 2008). Ein Rückgang der realen Zinsen und der Kapitalkosten aufgrund des Wegfalls der Wechselkursschwankungen und geringerer Unsicherheiten kann zu einem Anstieg der Investitionen und einem verstärkten Zufluss von ausländischen Direktinvestitionen führen. Eine erhöhte Preistransparenz durch die Verwendung eines einheitlichen Zahlungsmittels kann den Wettbewerb und damit die Effizienz sowie die Effekte des Binnenmarktes verstärken. Außerdem kann eine Währungsunion eine verstärkte Integration der Finanzmärkte zur Folge haben und damit zu einer effizienteren internationalen Kapitalallokation beitragen. Während es zu den Effekten der gemeinsamen Währung auf den Außenhandel eine Vielzahl an wissenschaftlichen Arbeiten gibt, liegen nur sehr wenige Studien über die Auswirkungen der Währungsunion auf das Wirtschaftswachstum vor. Ein Grund dafür mag sein, dass die Einschätzung der Wachstumsauswirkung auf Basis der kurzen zur Verfügung stehenden Zeitreihe schwieriger ist als eine Einschätzung der Handelsauswirkungen. Im Vergleich zu den USA oder zu den EU-Ländern außerhalb des Euroraums war das Wirtschaftswachstum im Euroraum seit Beginn der Wäh9 rungsunion relativ gering. Diese Entwicklung kann aber nicht ursächlich mit der Währungsunion in Zusammenhang gebracht werden, sondern ist die Folge einer Vielzahl anderer Faktoren, wie eine Kombination aus externen Schocks (z. B. Rohölpreisentwicklung) und schwacher Inlandsnachfrage in den ersten fünf Jahren der Währungsunion (Europäische Kommission, 2004), positiven länderspezifischen Entwicklungen in Staaten außerhalb des Euroraums (Wyplosz, 2006) oder dem schwachen Wachstum der Arbeitsproduktivität (OECD, 2007). Eine den gesamten Euroraum abdeckende Untersuchung zu den Auswirkungen der gemeinsamen Währung auf Wirtschaftswachstum und Beschäftigung stammt von Barrell et al. (2008). In dieser Arbeit verwenden die Autoren panelökonometrische Methoden sowie die Kointegrationsanalyse und berücksichtigen zusätzlich zu den Euroraum-Staaten Dänemark, Schweden, das Vereinigte Königreich und die USA als Kontrollgruppe. Die direkten Auswirkungen der Währungsunion analysieren Barrell et al. (2008) anhand der Entwicklung des um die Ausbildung bereinigten Outputs pro Arbeitsstunde. Sie können in ihrer Untersuchung allerdings nur den Zeitraum bis 2004 abdecken, da sie für das Ausbildungsniveau Daten aus der EU-KLEMS-Datenbank9 verwenden. Barrell et al. (2008) finden positive Auswirkungen der Währungsunion auf das Wirtschaftswachstum, wobei diese in den Kernländern (Belgien, Frankreich, Deutschland, Niederlande) am stärksten ausgeprägt waren. Langfristig kann laut Barrell et al. (2008) die Mitgliedschaft im Euroraum den Output Ziel des EU KLEMS Project ist die Erstellung einer Datenbank mit Informationen zu Wirtschaftswachstum, Produktivität, Schaffung von Arbeitsplätzen, Kapitalbildung und technischem Wandel für alle EU-Staaten. Eine Überblicksdarstellung findet sich in O Mahony und Timmer (2009). 31

um rund 2 % erhöhen. Für die Euroraum-Staaten, die nicht zu den zuvor genannten Kernländern zählen, darunter auch Österreich, finden Barrell et al. (2008) allerdings keinen statistisch signifikanten Einfluss der Währungsunion auf das Wirtschaftswachstum. Barrell et al. (2008) gehen auch der Frage nach, ob die Währungsunion indirekte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in den Euroraum-Staaten hatte. In diesem Zusammenhang untersuchen sie die Volatilität des Outputs und des realen Wechselkurses und analysieren, ob eine Reduktion der Volatilität über den Anstieg des Kapitalstocks oder die Produktivität zu einem höheren Wirtschaftswachstum führte. Mithilfe ökonometrischer Schätzungen über den Zeitraum 1984 bis 2006 stellen Barrell et al. (2008) fest, dass die Währungsunion in den meisten Mitgliedstaaten zu einer Verringerung der Volatilität des Outputs und des realen Wechselkurses geführt hat. Österreich ist allerdings neben den Niederlanden das einzige Land, für das Barrell et al. (2008) einen Anstieg der Output-Volatilität beobachten. Auch der Rückgang der Wechselkursvolatilität durch die Währungsunion war in Österreich relativ gering und entsprach ungefähr der Hälfte des Euroraum-Durchschnitts. Dies kann möglicherweise durch die geringen Schwankungen des Wechselkurses des Schilling zur Deutschen Mark vor der Währungsunion erklärt werden. Infolgedessen waren die Output-Effekte der Währungsunion über diesen Kanal für Österreich gering. Barrell et al. (2008) kommen zu dem Schluss, dass nicht eindeutig gesagt werden kann, ob die Währungsunion positive Auswirkungen auf kleine Länder wie Österreich oder Finnland hatte. Breuss (2009) stellt fest, dass Österreich im Zeitraum von 1999 bis 2008 32 gemessen an fast allen gesamtwirtschaftlichen Indikatoren besser abgeschnitten hat als der Durchschnitt des Euroraums und der EU-15. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die Reallöhne je Beschäftigten und das Beschäftigungswachstum. Zur Einschätzung der Auswirkungen des Euro auf das Wirtschaftswachstum führen Breuss (2009, 2010) Modellsimulationen der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen durch. Breuss (2009) verwendet das Oxford Economic Forecasting-Weltmakromodell, um die Effekte der Währungsunion auf Österreich über den Zeitraum 1999 bis 2008 abzuschätzen. Breuss (2010) entwickelt hingegen ein Integrationsmodell, das es ermöglicht, die Auswirkungen der Währungsunion von den Effekten anderer Integrationsschritte, wie etwa der EU-Mitgliedschaft, zu trennen und berechnet die Effekte der Währungsunion auf Österreich von 1999 bis 2010. Die beiden Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Positiv auf das Wirtschaftswachstum wirkten sich die Budgetsanierung (verminderte Verdrängung privater Investitionen, positiver Beitrag zur Kapitalbildung), die Fixierung der Wechselkurse und der Produktivitätsanstieg aus. Insgesamt zeigen die Simulationen eine Erhöhung des Wirtschaftswachstums aufgrund der Währungsunion um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte (Breuss, 2009) bzw. um 0,4 Prozentpunkte p. a. (Breuss, 2010). Davon sind rund 1/10 Prozentpunkte auf die Budgetsanierung zurückzuführen. Aufgrund der Fixierung der Wechselkurse konnte die österreichische Währung nicht mehr aufwerten, was sich positiv auf die österreichische Wettbewerbsfähigkeit auswirkte. Die daraus resultierenden Einflüsse auf das BIP werden von Breuss (2009, 2010) allerdings als gering eingeschätzt. In

Breuss (2010) ergibt sich aus dem Integrationsmodell, dass die Währungsunion zu einer Zunahme der Forschungs- und Entwicklungsausgaben führt und dadurch indirekt die Entwicklung der totalen Faktorproduktivität beeinflusst. Der Effekt auf das Wirtschaftswachstum wird von Breuss (2010) mit 0,4 Prozentpunkten p. a. beziffert. In Breuss (2009) folgt aus dem stärkeren Wachstum der totalen Faktorproduktivität aufgrund der Währungsunion ein durchschnittlicher jährlicher BIP-Effekt von 0,27 Prozentpunkten. Die Währungsunion wirkte sich damit in erster Linie über den Produktivitätskanal auf das Wirtschaftswachstum aus. Breuss (2010) stellt auch fest, dass durch die Teilnahme an der WWU und die Euro-Einführung rund 10.000 neue Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen wurden. Aus den Berechnungen mit dem Integrationsmodell folgt, dass die Arbeitslosenquote aufgrund der Währungsunion um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte geringer ausfiel. Als dämpfender Effekt der Währungsunion wird in den Studien von Breuss (2009, 2010) die Geldpolitik der EZB genannt. Da diese an der Entwicklung im gesamten Euroraum ausgerichtet ist, war sie für Österreich möglicherweise zu restriktiv. Dies zeigt sich daran, dass der durchschnittliche Realzinssatz während der Währungsunion in Österreich um 0,4 Prozentpunkte höher war als im Durchschnitt des Euroraums. Allerdings meint Breuss (2009), dass die Entwicklung der langfristigen Realzinssätze konsistent mit einer Verstärkung des Wirtschaftswachstums und einer Dämpfung der Inflation in Österreich ist. Durch die Teilnahme an der Währungsunion hat sich auch die Reaktion der österreichischen Wirtschaft auf Schocks verändert. Dies wird in Breuss und Rabitsch (2009) sowie Breuss und Fornero (2009) untersucht. Breuss und Rabitsch (2009) kommen zu dem Ergebnis, dass Österreich stärker auf Nachfrageschocks und Schocks auf die totale Faktorproduktivität reagiert als andere Euroraum-Staaten. Darüber hinaus wirken sich durch die Währungsunion Konjunkturentwicklungen in anderen Ländern stärker auf die österreichische Wirtschaft aus. Auf diesen Ergebnissen aufbauend entwickelten Breuss und Fornero (2009) ein dynamisch-stochastisches allgemeines Gleichgewichtsmodell und verwendeten Daten von 1984 bis 2007, um es mit bayesianischen Methoden zu schätzen. Das Modell berücksichtigt drei Länder, die die Charakteristika Österreichs (kleine offene Volkswirtschaft), des Euroraums (großes Land, Österreichs Haupthandelspartner) und der USA (repräsentiert den Rest der Welt) aufweisen, um die Ausbreitung von nominellen und realen Schocks sowie die Wohlfahrtsauswirkungen (gemessen als verlorener Steady-State-Konsum) von nominellen Rigiditäten zu untersuchen. Das Ergebnis von Breuss und Fornero (2009) zeigt, dass die Währungsunion die allokative Effizienz im Euroraum erhöht und dadurch die Wohlfahrtseinbußen aufgrund nomineller Rigiditäten zurückgegangen sind. Österreich ist allerdings das einzige Land, in dem als Folge der Währungsunion eine Zunahme der Wohlfahrtsverluste zu beobachten war. 4 Schlussfolgerungen Auch wenn Breuss (2009) zusammenfassend feststellt, dass der erwartete Wachstumsbonus des Euro ausgeblieben sei, haben sich etwa in der Abschirmwirkung vor den Gefahren der Globalisierung aber Vorteile der Währungsunion gezeigt. Der Euro hat mindestens zu einer Dämpfung des Preisanstiegs von in US-Dollar verrechneten 33

Rohstoffen beigetragen und für mehr Stabilität in Zeiten internationaler Finanzkrisen gesorgt. Betrachtet man die Entwicklung seit Beginn der Währungsunion zeigen fast alle makroökonomischen Indikatoren, dass sich die österreichische Wirtschaft besser als der Durchschnitt des Euroraums entwickelt hat (Breuss, 2009). Aufgrund der Einführung des Euro konnte in Österreich jedes Jahr ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozentpunkten erzielt werden (Breuss, 2010). Die Währungsunion wirkt sich auch positiv auf die österreichischen Exporte aus, und wie Badinger und Breuss (2009) zeigen, konnte der Außenhandel kleiner Länder (z. B. Österreich) durch die Währungsunion besonders starke Zuwächse verzeichnen. In den ersten Jahren der Währungsunion waren in Österreich niedrige Inflationsraten zu beobachten. Allerdings wies Österreich schon vor der Einführung des Euro ein hohes Maß an Preisstabilität auf und konnte daher weniger von den positiven Effekten der Währungsunion auf die Preisniveaustabilität profitieren als die ehemaligen Hochinflationsländer. Die Vorteile der Teilnahme an einem größeren Währungsraum haben sich für Österreich möglicherweise am deutlichsten im Frühjahr 2009 und im Sommer 2011 gezeigt. Im Frühjahr 2009 dürfte Österreich vom Wegfall des Abwertungsrisikos profitiert haben. Es ist anzunehmen, dass aufgrund der aus der Tätigkeit der österreichischen Unternehmen in Zentral-, Ostund Südosteuropa resultierenden er- 34 höhten Risikoeinschätzung ohne Währungsunion ein starker Abwertungsdruck entstanden wäre. Im Sommer 2011 wäre Österreich möglicherweise in eine ähnliche Lage wie die Schweiz gekommen und die massiven Aufwertungen hätten sich negativ auf die Realwirtschaft auswirken können. Ein in der vorliegenden Studie nicht direkt behandelter Punkt ist die durch den Euro hervorgerufene Integration der Finanzmärkte. Die Währungsunion dürfte einen wichtigen Beitrag zur Integration der Finanzmärkte im Euroraum geleistet haben (Lane, 2009). Eine verstärkte Integration der Finanzmärkte kann zur effizienteren Allokation von Kapital beitragen sowie die Risikoteilung innerhalb des Euroraums erhöhen und damit die negativen Auswirkungen von Heterogenität im Euroraum verringern. Allerdings können im Licht der jüngsten Krise die Effekte der Integration der Kapitalmärkte (z. B. Zinskonvergenz und niedrigere Finanzierungskosten für Unternehmen und Staaten) nicht uneingeschränkt positiv gesehen werden. Die nichtökonomischen Auswirkungen des Euro, wie z. B. der Beitrag der Währungsunion zu einer stärkeren Integration Europas, wurden zwar nicht behandelt, sind aber möglicherweise bedeutender als die ökonomischen Auswirkungen. Um die daraus resultierenden Vorteile zu sichern und die potenziellen ökonomischen Vorteile des Euro zu realisieren, scheint es wichtig, aus der Krise die richtigen Lehren für die Architektur des Euroraums zu ziehen.

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