Workshop 6. Psychotraumatherapie bei Kindern und Jugendlichen. Arnfried Heine

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Transkript:

Workshop 6 Psychotraumatherapie bei Kindern und Jugendlichen Arnfried Heine Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Verhaltenstherapie, therapeutische Hypnose Spezielle Psychotraumatherapie für Kinder und Jugendliche (DeGPT) EMDR-Therapeut für Kinder, Jugendliche und Adoleszente (EMDRIA) Praxis für seelische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter Berufsausübungsgemeinschaft Dipl. med. Silke Felgentreff & Dr. med. Arnfried Heine Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Ewald-Haase-Str. 12 03044 Cottbus dr.a.heine@online.de 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 1

unter Verwendung von Materialien des KTI Kinder Trauma Institut Augustastr 1 77654 Offenburg www.kindertraumainstitut.de Mein Dank für die freundliche Genehmigung an Dipl. Psych. Thomas Hensel 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 2

Geplanter Inhalt ;) Belastungen Trauma Symptomatik Rolle der Bezugspersonen Methoden Beispiele Diskussion 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 3

Diskussion 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 4

Belastungen - Trauma Einschätzung des Belastungsgrades durch Fachleute (Maximum = 100 Punkte) Tod eines Elternteils 95 Trennung von den Eltern (außerfam. Unterbringung) 86 Scheidung der Eltern 81 sexueller Missbrauch des Kindes 80 Auftreten einer erkennbaren Missbildung 78 Tod eines Geschwisterkindes 78 Gefängnisaufenthalt eines Elternteils länger 1J 74 ernsthafte Erkrankung des Kindes mit Krankenhausaufenthalt 74 Entdeckung, ein adoptiertes Kind zu sein 71 Ehe eines Elternteils mit einem Stiefelternteil 70 ernsthafte Erkrankung eines Elternteils 67 Wiederholung einer Schulklasse (Klassenwechsel) 61 Verlust der Beliebtheit des Kindes bei Freunden 61 Tod eines Freundes oder Verwandten 60 Einschulung 59 zunehmende Streitigkeiten zwischen den Eltern 55 Verweis von der Schule 52 zunehmende Auseinandersetzungen mit den Eltern 51 Geburt eines Geschwisterkindes 50 Tod eines Großelternteils 50 Quelle: Minde, K.: Somatische, psychische, psychosoziale und soziokulturelle Einflüsse. In: Remschmidt, H., Schmidt, M.H. (Hrsg.): Kinder- und Jugendpsychiatrie in Klinik und Praxis. Band 1, Thieme Stuttgart, 1988 Aus dem Buch: U. Knölker, F. Mattejat, M. Schulte-Markwort, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie systematisch, 4. Auflage, Uni-Med-Verlag, S. 31 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 5

Belastungen - Trauma Trauma: Vitales Diskrepanzerlebnis zwischen Art der Bedrohung und Möglichkeiten der Bewältigung: Erschütterung des Selbst- und Weltbildes basale Überlebensreaktionen (fight, flight, freeze) sind erfolglos Erschütterung basaler Grundannahmen: Ich bin sicher. Ich bin wertvoll. Ich kann Menschen vertrauen. Die Welt ist kotrollierbar. 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 6

Symptomatik Kleinkinder bis 3 Jahre Wiedererfahren des Traumas: posttraumatisches Spiel, Alpträume, Kummer durch Erinnerung, Dissoziation Verminderung der Responsivität und Verlangsamung der Entwicklung: sozialer Rückzug, eingeschränktes Spektrum der Gefühle, Verlust bereits erworbener Entwicklungsstufen, Rückgang des Spiels Verstärkte Erregbarkeit: Alpträume, Ein- und Durchschlafstörungen, erhöhte Wachsamkeit, starke Schreckreaktionen) Verhaltensauffälligkeiten (Aggressionen, Angst vor Trennung, vor Dunkelheit, vor, Provokationen, sexuelle Verhaltensweisen, Somatisierungen) 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 7

Symptomatik Kinder bis 5 Jahre Trennungsängste; Schreien/Wimmern; Erstarren und/oder ungezielter Bewegungsdrang; Zittern; ängstlicher Gesichtsausdruck; extremes Anklammerungsbedürfnis; Regression: Daumenlutschen, Bettnässen, Dunkelangst Kinder 6 bis 11 Jahre sozialer Rückzug; Kontaktabbruch; ADS-Symptomatik; Alpträume; Schlafprobleme; Reizbarkeit; Wutausbrüche; Prügeleien; Schulverweigerung; psychosomatische Beschwerden 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 8

Symptomatik Kinder / Jugendliche 12 bis 17 Jahre Flashbacks; Alpträume; Vermeidung von allem, was erinnern könnte; Depression; Drogenkonsum; soziale Probleme und dissoziales Verhalten; Suizidgedanken; nachlassende Schulleistungen; Rachephantasien 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 9

Symptomatik Diagnostik Den Goldstandard für eine gesicherte Diagnose nach DSM-IV stellen zur Zeit das IBS-A-KJ für die Akute Belastungsstörung und das IBS-P-KJ für die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) dar. Deutschsprachige Traumadiagnose-Instrumente für Kinder/Jugendliche Akute Belastungsstörung IBS-A-KJ; ETI-KJ; CAB Traumasymptome (Screening) PEDS-ES; CBCL 1½ - 5; TSK/10; CRIES-8; ETI-KJ; C- DES/PTSI ; PROPS/CROPS PTBS-Diagnose Kinder-DIPS (2. Auflage); IBS-P-KJ Dissoziative Symptome (Screening) CDES/PTSI; CDC; A-DES II (A-DES 8); Somatogene Dissoziation Weitere traumabezogene Erhebungsinstrumente cptci-25 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 10

Symptomatik Traumasymptome (Screening) CROPS 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 11

Die Rolle der Bezugspersonen Betroffenheit und Verhalten der Eltern / Bezugspersonen je mehr Stresssymptome bei den Eltern, desto mehr Stresssymptome beim Kind Mütter mit emotionalen Störungen stellen ein hohes Risiko für Traumafolgestörungen beim Kind dar hohe emotionale Sensitivität der Eltern korreliert mit höheren PTBS-Raten beim Kind die traumatische Belastung ist der stärkste Prädiktor für eine PTBS beim Kind: - vorbestehende Traumatisierung einer Bezugsperson - Zeugenschaft bei der Traumatisierung des Kindes - akute Belastungsreaktion einer Bezugsperson 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 12

Methoden Stabilisierung Ressourcen Prozessorientierung Neuorientierung Exposition Stemmer, Kerstin 2016 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 13

Methoden Stabilisierung ( A & O ) Schutz Sicherheit Verlässlichkeit Klarheit Zuwendung Rituale (Schulbesuch, Sportverein, feste Termine, berechenbare Abläufe) 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 14

Methoden Ressourcen Positives Erleben in Gegenwart und/oder Vergangenheit Qualitäten: Freude, Glück, Liebe, Akzeptanz, Interesse, Sicherheit, Ruhe, Frieden, innerer Raum, Kraft, Lebendigkeit, Lebensfreude, Stolz Quellen: Erinnerungen, Handeln, Kompetenzen Inhalte: Selbstfürsorge, Selbstwirksamkeit, Kontakt und Beziehung zu wichtigen Personen, Kontakt zu sich selber 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 15

Methoden Ressourcen wecken / vermitteln Naturerfahrung, Schwimmen, Laufen, Entspannung, Spielen, Lesen, Sprechen, Lachen, Musik, Pflanzen, Tiere, Religiosität, Arbeit... Verhalten: andere Blickrichtung; andere Atmung; Sprechen; eigener Rhythmus; Kurz-EMDR Innere Helfer: Heilungsfarbe, positive Kognition, innerer sicherer Ort, das heilsame Element (Wasser, Luft, Erde, Feuer), Heilungs- und Zukunftsvision, das weise innere Wesen, der hilfreiche Zorn 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 16

Methoden Modell der Selbstheilungskräfte (nach Plassmann) Negativ-Pol Positiv-Pol emotionale Belastungen, Traumatisierungen Gesunde Persönlichkeit, Ressourcen stabilisierender (therapeutischer) Rahmen 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 17

Methoden Exposition State of the Art: Aktualisierung des emotionalen Gehalts eines Traumas in einem als sicher empfundenen therapeutischen Rahmen. D.h. Exposition des Kindes ggü. dem Trauma oder bestimmten Aspekten desselben. Ziel: Verringerung der emotionalen Belastung durch das Trauma UND eine kognitivemotionale Neueinschätzung des Geschehens. Möglichkeiten: Trauma-fokussierte kognitiv-behaviorale Therapie, EMDR, KIDNET (Narrative Exositionstherapie), Traumabezogene Spieltherapie, Strukturierte Trauma Intervention Psychodynamisch-Immaginative TT, Mehrdimensionale Psychodynamische TT, Hypnotherapeutische Techniken, Progressive Counting (Greenwald), Pharmakotherapie 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 18

Methoden Wann Exposition? Wenn die Fähigkeit erworben wurde, eine gewisse Intensität an Gefühlen zu tolerieren (nicht zu dissoziieren oder auszuagieren) sowie aufkommendes physiologisches Arousal und intensive Gefühle zu modulieren (window of tolerance). Traumafokussierung emotionale Aktivierung des traumatischen Erlebens unter sicheren, ressourcenhaften Bedingungen. Zusammenfügen sensorisch fraktionierter Erinnerungsaspekte zu einem erzählbaren Teil des eigenen Lebens 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 19

Methoden Besonderheiten in der Kinder-Traumatherapie Gegenüber der Traumatherapie mit Erwachsenen muss der Kindertraumatherapeut den Behandlungsprozess aktiver und zugleich flexibler handhaben. die Bedeutung der Bezugspersonen ist besonders zu beachten, informed consent ist für Patienten UND Bezugspersonen herzustellen Motivierung ist oft die Hauptarbeit, mit Vermeidungstendenzen ist konstruktiv umzugehen, kindspezifische Symbolisierungen (Materialien, Spielsachen, Geschichten Trostund Sicherheitsobjekte) sind wichtig, Methoden der indirekten Lenkung sind wichtig. 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 20

Methoden Exposition: SUD kindgerecht 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 21

Methoden Exposition: EMDR altersangepasst 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 22

Methoden Exposition: EMDR altersangepasst 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 23

Methoden Exposition: EMDR altersangepasst 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 24

Methoden Neuorientierung Integration des Erlebten als bewältigter (überlebter) Teil der eigenen Lebensgeschichte Erprobung des zuvor erschütterten Welt- und Selbstbildes des Kindes Wiederanknüpfen an phasenspezifische Entwicklungsaufgaben Reorganisation des Alltags Aufbau befriedigender sozialer Kontakte Betrauern erlittener Verluste und Veränderungen 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 25

Beispiele Zwillinge 6J Kleinkind ab ½ bis 5J 3 Omas und 1 Baby 8J 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 26

Erklärung zu Interessenskonflikten: Dr. Heine erhielt in den letzten 10 Jahren Kongressgebühren und/oder Reisekostenerstattung von den Firmen: Lilly, Novartis, Shire, Medice 23.09.2016 Dr. Arnfried Heine, Cottbus 27