Leistungskonzept der Kilianschule Stand: 26.01.2015 1
Vorwort Die Leistung von Schülerinnen und Schüler zu bewerten gilt als eine besondere Herausforderung für jede Lehrkraft. Es gilt die Balance zwischen dem individuellen Lernzuwachs eines Kindes auf der einen Seite, und der Vergleichbarkeit in einer Lerngruppe auf der anderen Seite zu behalten. Dem entsprechenden gibt es verschiedene Schwerpunktsetzungen bei der Benotung der einzelnen Leistung. Das Leistungskonzept einer Schule gibt für alle Lehrkräfte verbindlich den Rahmen vor, in dem eine Benotung stattfindet. Dabei gilt es ein Konzept zu entwerfen, das zum einen für alle Beteiligten nachvollziehbar ist und zum andern der einzelnen Lehrkraft Möglichkeiten aufzeigt, auf die Lernbedürfnisse einzelner Kinder eingehen zu können. Die Vergleichbarkeit und die Individualität in der Leistungsbewertung stehen demnach bei der Bewertung stets in einem gewissen Spannungsverhältnis. Das hier vorgelegte Leistungskonzept fasst den derzeitigen Stand der Entwicklung zusammen. Es weist in verschiedenen Bereichen noch Lücken auf, die im nächsten Schuljahr (2015/16) weiter geschlossen werden sollen. 2
Inhaltsverzeichnis Vorwort...2 Grundsätze der Leistungsbewertung...4 Fächerübergreifende Aspekte für sonstige Leistungen...6 Leistungsbewertung im Fach Deutsch...8 Gewichtung der Teilbereiche des Deutschunterrichts...8 Leistungskonzept Sprachgebrauch...8 Leistungskonzept Rechtschreiben...11 Leistungskonzept Lesen...13 Leistungsbewertung im Fach Mathematik...14 Gewichtung der Teilbereiche des Mathematikunterrichts...14 Schriftliche Leistungen im Mathematikunterricht...14 Korrekturhinweise für schriftliche Leistungskontrollen...15 Leistungsbewertung im Fach Sachunterricht...17 3
Grundsätze der Leistungsbewertung Das Kollegium der Kilianschule hat am 02.05.2013 mit der Formulierung des schuleigenen Leistungskonzeptes begonnen. Im Kollegium werden verbindliche Vereinbarungen für die Leistungsbewertung in allen Fächern getroffen. Die Leistungsmessung orientiert sich an den Kompetenzerwartungen der Richtlinien und Lehrpläne des Landes NRW. Weiterhin haben wir uns im Kollegium auf folgende Grundsätze der Leistungsbewertung festgelegt: Für eine faire Leistungsbewertung sind für uns folgende Aspekte wichtig: Motivation Leistungsbewertung an unserer Schule soll bewirken, dass unsere SchülerInnen motiviert sind und gerne lernen. SchülerInnen, die Anstrengung geleistet haben, erhalten eine positive Verstärkung. Durch die Leistungsbewertung soll möglichst kein Konkurrenzkampf zwischen den SchülerInnen entstehen. Sie sollen nicht unter Druck stehen, sondern sich trauen ihre eigene Meinung zu sagen, ohne eine wertende Kritik zu bekommen. Rückmeldung Wir bewerten Leistungen mit dem Ziel, dass die SchülerInnen eine differenzierte Rückmeldung über ihre Leistungen bekommen. Die SchülerInnen erhalten einen Überblick darüber, was sie schon können und was noch erlernt werden muss (auch im Hinblick auf die weiterführenden Schulen). Sie sollen selbstständig werden und einen Sinn für die Realität ihres eigenen Leistungsstands entwickeln. 4
Gerechtigkeit Unsere SchülerInnen sollen sich stets gerecht behandelt fühlen. Akzeptanz von jeder und jedem als Person: Alle SchülerInnen haben die Möglichkeit, sich zu verbessern (kein Schubladendenken). Es gibt Absprachen im Team, um objektiv und gerecht bewerten zu können. Der Schwierigkeitsgrad und die unterschiedlichen Lerntypen der Kinder werden berücksichtigt. Leistungsbewertung bezieht sich nie nur auf ein Produkt, sondern bewertet auch den Lernprozess. Auch die Mitarbeit und das Interesse werden berücksichtigt. In Einzelfällen können die besonderen Lern- und Lebensumstände eines Kindes bei schriftlichen Leistungsüberprüfungen berücksichtigt werden. Transparenz Die Kriterien und Anforderungen der Leistungsbewertung sind den SchülerInnen mitzuteilen. Die Leistung der SchülerInnen soll für die Eltern transparent und nachvollziehbar rückgemeldet werden. Der Elternschaft wird in geeigneter Weise das Leistungskonzept vorgestellt. Befähigung zum Lernen Wir wollen das Selbstbewusstsein unserer SchülerInnen steigern. Lernen soll als wichtig empfunden werden. Dazu gehört auch, dass unsere SchülerInnen mit Kritik, Misserfolgen und Rückschlägen umgehen können. Leistungsbewertung soll an unserer Schule bewirken, dass die Kinder erkennen, dass man mit Lernen eine positive Persönlichkeitsentwicklung erreicht (Übung macht den Meister!). Unser Ziel ist es, die SchülerInnen auf das Leben vorzubereiten. Sie sollen zu eigenständigen LernerInnen werden. SchülerInnen werden auf Testsituationen vorbereitet. 5
In den Fächern Sachunterricht, Englisch, Religion, Sport, Kunst und Musik werden in den Jahrgangsteams Kriterienkataloge erarbeitet, die mit Hilfe von mindestens drei Symbolen die erreichte Leistung der SchülerInnen zurückmeldet. Die Kriterienkataloge enthalten fachübergreifende, fachbezogene und themenbezogene Kriterien. Fächerübergreifende Aspekte für sonstige Leistungen Der Beurteilungsbereich Sonstige Leistungen im Unterricht umfasst alle in Zusammenhang mit Unterricht erbrachten mündlichen, schriftlichen und praktischen Leistungen. (Richtlinien und Lehrpläne NRW, S. 35) Folgende Aspekte dienen unter anderem der Leistungsbewertung: Mündliche Mitarbeit Qualität und Quantität Konstanz sich melden sachliche Richtigkeit auch auf Nachfrage reproduzieren weiterführen Aufmerksamkeit Artikulation Lösungsansätze liefern Referate und Präsentationen Fachsprache 6
freies Sprechen Verwendung von Hilfsmaterialien kann Fragen beantworten fachliche Richtigkeit Artikulation Anschaulichkeit Vollständigkeit Struktur Gestaltung Heft- und Mappenführung Vollständigkeit Ordnung Sauberkeit Übersichtlichkeit Richtigkeit Datum, Überschrift und Name 7
Leistungsbewertung im Fach Deutsch Gewichtung der Teilbereiche des Deutschunterrichts schriftliche Leistungen sonstige Leistungen Leistungskonzept Sprachgebrauch Ab dem zweiten Halbjahr der Klasse 2 schreiben die SchülerInnen mindestens zwei benotete Klassenarbeiten pro Halbjahr. Die folgende Tabelle stellt eine Übersicht über mögliche benotete Klassenarbeiten dar. Das Kollegium orientiert sich bei den schriftlichen Klassenarbeiten an den in den Richtlinien festgelegten Kompetenzbereichen appellierend, informierend und erzählend. Die Kompetenzen im Bereich der appellierenden Texte werden tendenziell aber auch durch sonstige Leistungen ermittelt. 8
Klasse 2.2 Klasse 3 Klasse 4 informierende Textproduktionen Personenbeschreibung X Vorgangsbeschreibung X X Bericht X Gegenstandsbeschreibung X X erzählerische Textproduktionen Bildergeschichte X Reizwortgeschichte X X Nacherzählung aus veränderter Perspektive X Nacherzählung X Fantasiegeschichte X X X Fortsetzungsgeschichte X X X appellierende Textproduktionen Brief (z.b. als Einladung) X X Suchanzeige X Werbetext X X Die Textproduktionen werden immer nach einem im Jahrgangsteam erarbeiteten Kriterienkatalog bewertet. Die SchülerInnen erhalten vor der Klassenarbeit eine Checkliste mit den Kriterien. Die Klassenarbeiten im Bereich Sprachgebrauch werden mit Punkten benotet, die KollegInnen entscheiden selbst, ob sie die Punkte bekannt machen. Die Kinder erhalten in jedem Fall eine Checkliste, aus der die Bewertung deutlich wird. Diese Checkliste kann mit einem Symbolsystem versehen sein, das den Kindern vorher vertraut gemacht worden ist. Die Selbsteinschätzung der SchülerInnen zu ihrer eigenen Leistung kann sowohl im Rahmen einer Selbsteinschätzung vor der Klassenarbeit als auch im Rahmen einer Selbstkontrolle während bzw. nach der Klassenarbeit erfolgen. Die Textproduktionen werden nach der folgenden prozentualen Stufung 9
benotet: Prozente 100-95% 1 94-85% 2 84-70% 3 69-50% 4 49-25% 5 24-0% 6 Note Kilianschule Letmathe Sonstigen Leistungen im Teilbereich Sprachgebrauch sind alle Leistungen, die nicht in Klassenarbeiten (siehe oben)erbracht worden sind. Folgende Aspekte dienen unter anderem der Leistungsbewertung: Gedichte vortragen Rollenspiele Konfliktlösung Gesprächsregeln Grammatiktests freies Schreiben Ausdrucksweise im Erzählkreis Wortwahl, Stil... 10
Leistungskonzept Rechtschreiben Kilianschule Letmathe Die SchülerInnen schreiben ab dem zweiten Halbjahr der Klasse 2 mindestens zwei benotete Klassenarbeiten pro Halbjahr. Diese können sein: - Abschreibtexte - Diktate zur Überprüfung von Rechtschreibphänomen - kombinierte Rechtschreibüberprüfungen: kurze diktierte Texte, Fehlersuche, Markieren der Rechtschreibregeln, Abfrage der Überprüfungskompetenz Sonstige Leistungen im Teilbereich Rechtschreiben sind: - alle freien Texte der SchülerInnen - Korrekturaufgaben zum Rechtschreiben - Arbeit mit dem Wörterbuch - Dosendiktate - Schleichdiktate Benotete Abschreibtexte werden auf Grundlage folgender Tabelle benotet. Dieses Schema dient jeder Lehrkraft auch als Grundorientierung bei der Bewertung von Diktaten. Bei Wiederholungsfehlern wird s.o. angemerkt und kein Fehler gezählt. In Klasse 4 schreiben die SchülerInnen i.d.r. Diktate mit einer Anzahl von 120 Wörtern, im dritten Schuljahr mit bis 90 Wörtern und im zweiten Schuljahr zwischen 40 und 50 Wörtern. Die folgenden Angaben gelten als Richtwerte, die nach Umfang und Schwierigkeitsgrad etwas variieren können. 11
Note Abschreibtexte bis 130 Wörter 3. Schuljahr/ ca. 140 bis 180 Wörter 4. Schuljahr und Diktate 1 0-1 Fehler 2 2-3 Fehler 3 4-6 Fehler 4 7-10 Fehler 5 11-14 Fehler 6 ab 15 Fehlern Folgende Regelung gilt sowohl bei Abschreibtexten als auch bei Diktaten: Bei mehreren Fehlern im Wort wird nur ein Fehler gezählt. i-punkt, t-strich vergessen werden nicht als Fehler gewertet. Jeder unlesbare Buchstabe, jedes fehlende Wort und jedes zu viel geschriebene Wort zählen als ganze Fehler. Ein fehlendes oder falsches Satzzeichen gilt als ganzer Fehler. ä, ü, ö Punkte vergessen, wird als ganzer Fehler bewertet. I.d.R. dauert eine schriftliche Leistungsüberprüfung eine Unterrichtsstunde. Bei manchen benoteten Abschreibtexten ist es den Lehrpersonen freigestellt, den Faktor Zeit in den Mittelpunkt der Leistungsüberprüfung zu stellen. Dies bietet sich besonders im Hinblick auf die Vorbereitung auf die weiterführende Schule an. Diejenigen SchülerInnen, die für die Leistungserbringung länger brauchen als vereinbart wurde, rücken pro zehn bis fünfzehn Minuten in eine andere Notenstufe. 12
Leistungskonzept Lesen Kilianschule Letmathe Wir erarbeiten diesen Bereich bis zum Schuljahr 2015/16. 13
Leistungsbewertung im Fach Mathematik Gewichtung der Teilbereiche des Mathematikunterrichts schriftliche Leistungen sonstige Leistungen Schriftliche Leistungen im Mathematikunterricht Ab dem zweiten Halbjahr der Klasse 2 schreiben die SchülerInnen mindestens zwei, ab dem ersten Halbjahr der Klasse 4 mindestens zwei nach Möglichkeit drei - benotete Klassenarbeiten pro Halbjahr. Die Aufgaben der schriftlichen Leistungen orientieren sich an dem eingeführten Mathematiklehrwerk (Welt der Zahl, Ausgabe 2009). In der Regel sind die Lerninhalte der schriftlichen Leistungsüberprüfungen im Jahrgang abgesprochen. Über die Inhalte und den Zeitpunkt der Leistungsüberprüfungen werden die Kinder in angemessener Form informiert. 14
Die schriftlichen Leistungsüberprüfungen sind so konzipiert, dass die Erfüllung des Anforderungsniveaus I und II (vgl. Lehrplan Mathematik, 2008) eine befriedigende Leistung gewährleisten. Bei schriftlichen Leistungsüberprüfungen sind Hilfsmittel (z.b.: Rechenplättchen, Abakus, Hunderterfeld, usw.) in Absprache mit der Lehrkraft zulässig. Der Einsatz von Hilfsmitteln führt nicht zu einer Abwertung der Leistung bei der Beurteilung. Der Einsatz wird jedoch dokumentiert. Im II. Schulhalbjahr des 2. Schuljahres dauern die schriftlichen Arbeiten in der Regel eine Unterrichtsstunde. Individuelle Zeitverlängerungen können ggf. gewährt werden. Ab dem II. Schulhalbjahr des 3. Schuljahres sind schriftliche Leistungen in einer vorgegebenen Zeit zu erbringen. Korrekturhinweise für schriftliche Leistungskontrollen Der Bewertung der schriftlichen Leistung liegt folgende Tabelle zu Grunde: Prozente Note 100-95% 1 94-85% 2 84-70% 3 69-50% 4 49-25% 5 24-0% 6 15
Bei der Bewertung der schriftlichen Leistung sind folgende Aspekte zu beachten: Eine mathematisch korrekt durchgeführte Teilleistung, die auf einer vorher falschen Teilleistung aufbaut wird trotzdem gepunktet. Folgende Fehler führen auch zu einem Punktabzug: Abweichungen von mehr als 1mm bei Zeichnungen unlesbare Ergebnisse fehlendes Rechenzeichen fehlendes Komma Das Fehlen der Maßeinheit (, g, kg, m, cm, usw.) führt innerhalb einer (Teil-) Rechnung einmalig zu ½ Punkt Abzug. Sonstige Leistungen im Fach Mathematik sind alle Leistungen, die nicht in Klassenarbeiten (siehe Kapitel: schriftl. Leistungen im Fach Mathematik) erbracht worden sind. Folgende Aspekte dienen unter anderem der Leistungsbewertung: fachübergreifende Aspekte S. 6 fachbezogen: - Verständnis für mathematische Begriffe und Operationen - Schnelligkeit im Abrufen von Kenntnissen - Sicherheit im Ausführen von Fertigkeiten - Richtigkeit bzw. Angemessenheit von Ergebnissen bzw. Teilergebnissen - Flexibilität und Problemangemessenheit des Vorgehens - Selbstständigkeit und Originalität der Vorgehensweisen - Fähigkeit zur Nutzung vorhandenen Wissens und Könnens in ungewohnten Situationen - Fähigkeit zum Anwenden von Mathematik bei lebensweltlichen Aufgabenstellungen - Schlüssigkeit der Lösungswege und Überlegungen 16
- Mündliche und schriftliche Darstellungsfähigkeit - Ausdauer beim Bearbeiten mathematischer Fragestellungen - Fähigkeit zur Kooperation bei der Lösung mathematischer Aufgaben Leistungsbewertung im Fach Sachunterricht Die Leistungsbewertung im Fach Sachunterricht orientiert sich an den Ausführungen im Kapitel: Fachübergreifende Aspekte für sonstige Leistungen. Die Bewertung von Experimenten erfolgt unter folgenden Aspekten: Kooperationsfähigkeit sich an die Regeln halten können sachgerechter Umgang mit den bereitgestellten Materialien Versuchsanordnungen beschreiben nach Vorlage aufbauen können Lösungsvorschläge formulieren können vermuten und beschreiben hält sich an den korrekten Versuchsablauf dokumentiert Ergebnisse nachvollziehbar und anschaulich 17