Kindergerechte Lernkultur: Individuelle Förderung - eigenverantwortliches und kooperatives lernen

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Transkript:

Makista, Frankfurt/ Main, 22.05.2015 Kindergerechte Lernkultur: Individuelle Förderung - eigenverantwortliches und kooperatives lernen Fortbildung am 19. Mai 2015 an der Hessischen Lehrkräfteakademie Frankfurt/ Main mit der Regenbogenschule Schalkenbach (Modellschule für Partizipation und Demokratie Rheinland-Pfalz) und dem HKM-Projekt Gewaltprävention und Demokratielernen (GuD) in der Reihe Kinderrechte lernen und leben des Modellschul-Netzwerks für Kinderrechte Hessen. Ein Programm von Makista in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium, UNICEF Deutschland mit der Ann-Kathrin-Linsenhoff-UNICEF-Stiftung, dem Deutschen Kinderhilfswerk und der Zukunftsstiftung Bildung. Die Bildung des Kindes muss darauf ausgerichtet sein, die Persönlichkeit, Begabung und geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Kindes voll zur Entfaltung zu bringen. Wie kann Schule diese Aufgabe bewältigen und eine kindergerechte Lernkultur im Sinne der UN- Kinderrechtskonvention schaffen? An der Regenbogenschule Schalkenbach gelingt das durch systematische Beteiligung der Grundschulkinder am eigenen Lernen, durch Kompetenzorientierung und individualisierten Unterricht in allen Fächern. Mit zahlreichen Anschauungsmaterialien im Gepäck präsentierte Schulleiterin Annette Richter-Göckeritz am 19. Mai 2015 interessierten Lehrkräften aus Hessen ihre Konzepte zu Lernbüros, jahrgangsgemischten Kulturwerkstätten und individueller Lernbegleitung. Ergänzend stellte Petra Becker (Projekt GuD) tiefergehende Beratungsund Fortbildungsangebote zum kooperativen Lernen, individueller Förderung und schüleraktivierendem Lehren vor. Download: Programm der Fortbildung 1

Die Regenbogenschule Schalkenbach: Schule der Demokratie und Kinderrechte Die Regenbogenschule Schalkenbach steht für Gesundheitsförderung, ökologisches und demokratisches Lernen und Handeln. Seit 10 Jahren verfolgt die Grundschule einen systematischen Schulentwicklungsprozess, in dem Mitbestimmung, Partizipation und zukunftsfähiges Lernen im Mittelpunkt ihres Schullebens und Unterrichts steht. Seit 2011 ist die Schule Mitglied des Netzwerks der Modellschulen für Partizipation Demokratie Rheinland-Pfalz. Aufbauend darauf hat die Regenbogenschule die Kinderrechtskonvention und ihre Grundprinzipien Gleichheit, Schutz, Förderung, Partizipation in ihr Schulprofil integriert. Die Schulöffnung zur Bekanntmachung der Kinderrechte (z. B. mit dem Kinderrechtepfad in der Region), eine partizipative Schulkultur (z. B. mit Schülerparlament und Pausenhelfer) sowie eine demokratische Lernkultur (mit Klassenrat und individualisiertem Unterricht) sind dabei gleichwertige Bausteine. Instrumente eines individualisierten und kompetenzorientierten Unterrichts Das demokratische Leben und Lernen an der Grundschule Schalkenbach findet in einem rhythmisierten, fächerübergreifenden Schulalltag sowohl in altersgemischten als auch in klassenbezogenen Lerngruppen statt. Es gibt zwei bis drei Lernzeiten zu jeweils 100 Minuten. Seit der Auflösung des fächerorientierten Arbeitens werden vernetzte Lernbereiche angeboten: Lernbüro, Kultur-Werkstatt, Projektlernen und selbstorganisiertes Lernen. Das Konzept baut auf Individualisierung als Teil der Kompetenzorientierung und Einbeziehung der Schüler*innen durch Selbstevaluation auf. Schon im Anfangsunterricht werden die Kinder an das selbstständige Lernen herangeführt. Sie arbeiten an festgelegten Zielen und reflektieren die Ergebnisse ihres Lernens. Lernbeweise nach Teilzielen und Urkunden dokumentieren im Logbuch den individuellen Lernfortschritt und die erworbenen Kompetenzen. Jeden Tag gehen die Kinder Fragen zu sich und ihrem Lernen eigenständig nach und tauschen sich in Gesprächen mit anderen Kindern und ihren Lehrern darüber aus. Download: Instrumente im Detail Hospitationen und Fortbildungen der Schule: www.grundschuleschalkenbach.de Lesetipp: Annette Richter-Göckeritz Partizipation und Verantwortung für das eigene Lernen in Grundschule aktuell, Heft 127, Sept. 2014 2

Projektarbeit Kinderrechte Projekte zum Kennenlernen und Bekanntmachen der Kinderrechte werden an der Regenbogenschule im Projektlernen/ Lernbüro und in Kinderrechte-Werkstätten mit den Schüler*innen entwickelt und durchgeführt. Im Jahr 2014/ 2015 hat die Regenbogenschule mit der Kinderrechte-Entdeckungstour große Öffentlichkeit für die Rechte der Kinder geschaffen. Der Themenweg Wir erfahren und verstehen die Kinderrechte im Brohmtal macht kleine und große Besucher auf die Kinderrechte aufmerksam und vermittelt Wissenswertes darüber. An zehn Stationen mit Skulpturen, Kunstwerken und Infotafeln kann man die Kinderrechte er fahr en und ver steh en. Bewegungs- und Spielangebote fördern zusätzlich Gesundheit, Motorik, Motivation und Spaß. In einem weiteren fächerübergreifenden Projekt zu den Kinderrechten arbeiteten alle Schüler*innen im Lernbüro. Sie orientierten sich dabei an dem Lotusdiagramm, das wichtige Aspekte des Themas und Ziele darstellt. Von den Lehrkräften erhielten die Kinder Materialien und Hilfestellungen zu den Bausteinen Ich und meine Welt, Mein Lernpatenkind und Wir und unsere Rechte. 3

Kooperatives Lernen und schüleraktivierendes Lehren: Angebote aus dem Projekt Gewaltprävention und Demokratielernen GuD unterstützt Grund- und weiterführende Schulen in Hessen bei der nachhaltigen Implementierung von gewaltpräventiven und demokratieförderlichen Programmen durch Fortbildung und Beratung. Seit Start des Schulnetzwerks für Kinderrechte 2010 ist GuD ein wichtiger Partner für Makista und die Kinderrechte-Schulen. Das Thema Kooperatives Lernen und schüleraktivierendes Lehren im Unterricht ist neben dem Klassenrat ein Schwerpunkt der Arbeit des Projekts. Es geht um Förderung sozialer Kompetenzen, individuelle Verantwortung, direkte Interaktion und Feedback. Der Dreischritt Denken Austausch Präsentation (Ich Du Wir) ist dabei eine wichtige Arbeitsmethode für den Unterricht. Lehrkräfte werden entlastet und können individuell fördern, die Heterogenität im Klassenzimmer wird genutzt. Eine Beispiel-Übung zum Einstieg in das Thema Kinderrechte: In gemischten Kleingruppen machen sich die Gruppenmitglieder zunächst still Gedanken zu Fotos/ Abbildungen, die kinderrechtliche Themen oder Situationen zeigen. Im Austausch mit der Kleingruppe gestalten alle gemeinsam ein Akrostichon/ Leistenvers mit dem Wort Kinderrechte. Assoziativ wird zu jedem Buchstaben ein Begriff aufgeschrieben, der den Gruppenmitgliedern zu dem Thema Kinderrechte einfällt. In der ganzen Klasse/ Plenum teilen die Kleingruppen ihre Ideen und präsentieren ihre Ergebnisse. Download: Angebote von GuD und Kontakt www.gud.bildung.hessen.de 4

Zur Fortbildungsreihe Kinderrechte lernen und leben In der Reihe Kinderrechte lernen und leben lädt das Modellschul- Netzwerk für Kinderrechte Hessen zu Hospitationen und Fortbildungen ein. Aktive Kinderrechte-Schulen zeigen in Kooperation mit Experten, wie sie die Kinderrechte in einzelnen Unterrichtsfächern, in Projekten und als Teil ihrer Schulkultur umsetzen so wie es der Hessische Referenzrahmen Schulqualität seit 2011 empfiehlt. Die Themen der Fortbildungsreihe decken wichtige Aspekte einer erfolgreichen Schulentwicklung unter dem Fokus Kinderrechte ab. In jeder Veranstaltung steht eine Kinderrechte-Schule im Vordergrund, die zu sich einlädt und ihren individuellen Weg zur Kinderrechte-Schule unter dem thematischen Schwerpunkt beschreibt. Alle Veranstaltungen stellen Beispiele aus Grund- und weiterführenden Schulen vor. Kontakt: Makista e. V., Projektleitung Kinderrechte-Schulen, Jasmine Gebhard, Tel.: 069 949446741, Mail: gebhard@makista.de oder info@kinderrechteschulen.de 5