Impulsvortrag betriebliche Altersversorgung (bav)

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Transkript:

aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Impulsvortrag betriebliche Altersversorgung (bav) Klaus Stiefermann, Geschäftsführer der aba (Berlin) und Mitglied des Vorstandes von PensionsEurope (Brüssel)

Verbreitung der bav noch unbefriedigend Verbreitung der bav seit 2001 deutlich gewachsen Zwei von drei Arbeitnehmern haben eine Anwartschaft Bei jedem zweiten Arbeitgeber gibt es bav bav ist gut verbreitet Je größer das Unternehmen Je höher das Einkommen und der Bildungshintergrund Flächendeckend im öffentlichen Dienst und dem Baubereich Verbreitungsprobleme bestehen Bei atypisch Beschäftigten (Befristung, Teilzeit, geringfügig Beschäftigte, infolge dessen häufig bei Frauen) In Niedriglohnbranchen und Branchen mit hoher Arbeitnehmermobilität In Ostdeutschland (keine Betriebsrententradition) aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 2

Eine neue Rolle der bav in der Säulenarchitektur Traditionelle Rolle der bav Ergänzend zur lebensstandardsichernden gesetzlichen Rente Nahezu ausschließlich arbeitgeberfinanziert, bedeutendste Sozialleistung der Arbeitgeber Freiwillige Sozialleistung der Arbeitgeber Neue Rolle der bav durch Riester-Reform Teilweise ersetzend: Sinkendes Rentenniveau in gesetzlicher Rentenversicherung soll (zumindest teilweise) von bav aufgefangen werden; Ziel: GRV + bav ermöglichen Lebensstandardsicherung Arbeitnehmer-/Mischfinanziert: Arbeitnehmer können bav auch betreiben, wenn der Arbeitgeber selbst keine Beiträge leistet Anspruch auf Entgeltumwandlung aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 3

Das Gesamtsystem sehen: zentrale Fehlanreize beseitigen und Anreize schaffen AN Sonderlast durch KV-/PflV-Beitrag im Alter Volle Anrechnung auf Grundsicherung Nicht lebensphasengerecht: keine flexible Dotierung möglich Nicht generationengerecht: z.b. Anpassungsproblematik Keine attraktive Förderung für Niedrigverdiener vorhanden Kosten zunehmender, vom Gesetzgeber geförderter Individualisierung der bav (Kosten, Reduktion der biom. Risiken) AG Versorgungseinrichtung Zu hoher Rechnungszins bei DZ (Rückstellungen) und Zins bei Handelsbilanz Konzentration auf externen Durchführungsweg nicht möglich Dotierungsmöglichkeit bei DV/PK/PF zu niedrig: oft Kombination von Durchführungswegen notwendig =( 3 Nr. 63 EStG-Probl.) Zu niedrige Abfindungsgrenze (EU-weit grenzüberschreitend nur noch einvernehmlich) Verwaltungsaufwand oft zu hoch (Bsp.: Versorgungsausgleich) Wettbewerb der Einrichtungen oft über Aufsichtsrecht entscheiden Belastung EU-Recht: Überarbeitung Pensionsfondsrichtlinie etc. Niedrigzinsumfeld aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 4

wenn die Rahmenbedingungen stimmen aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 5

Auszug aus Deutschland Zukunft gestalten Koalitionsvertrag für die 18. Legislatur-Periode Die Alterssicherung steht im demographischen Wandel stabiler, wenn sie sich auf mehrere starke Säulen stützt. Deswegen werden wir die betriebliche Altersvorsorge stärken. Sie muss auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klein- und Mittelbetrieben selbstverständlich werden. Daher wollen wir die Voraussetzungen schaffen, damit Betriebsrenten auch in kleinen Unternehmen hohe Verbreitung finden. Hierzu werden wir prüfen, inwieweit mögliche Hemmnisse bei den kleinen und mittleren Betrieben abgebaut werden können. Wir werden auch im europäischen Kontext darauf achten, dass die guten Rahmenbedingungen für die betriebliche Altersvorsorge erhalten bleiben. aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 6

Ein robustes Altersversorgungssystem für Deutschland Staat Rentensystem mit einem dualen Kern Betrieb aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 7

Angedachte Reformansätze von BMAS und BMF kleinere Änderungen 3 Nr. 63 EStG Automatische Einbeziehung Zulagenförderung bav- Reform KV/PflV auf bav Anrechnung Grundsicherung BMAS- Sozialpartnermodell aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 8

Verbesserung der Rahmenbedingungen einige (sehr) kleine Schritte 3 Nr. 63 EStG: Erhöhung auf 6,5%, keine weitere SV-Freiheit BMAS- Sozialpartnermodell Beseitigung der doppelten vollen KV/PflV-Beiträge auf kleinere Änderungen 3 Nr. 63 EStG Riester-bAV Anrechnung auf die Grundsicherung: kleiner Freibetrag (200 Euro) Automatische Einbeziehung: Zulagenförderung bav- Reform KV/PflV auf bav wohl nur im Sozialpartnermodell bav-zulagenmodell für Anrechnung Grundsicherung Automatische Einbeziehung Geringverdiener aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 9

Sozialpartnermodell Betriebsrente Ziel: Förderung der Verbreitung von bav über Tarifverträge Kernpunkte des Modells: Tarifvertragliche Vereinbarung über bav Der Arbeitgeber sagt nur Beitragszahlung zu, keine Subsidiärhaftung Zusage einer Zielrente (Nur ein bestimmter Leistungskorridor wird zugesagt) Bei Entgeltumwandlung zahlt der AG eine Pauschale auf die eingesparten SV-Beiträge Möglichkeit der Einrichtung eines Optionsmodells zur automatischen Einbeziehung Insolvenzsicherung noch unklar Keine (erleichterte) Allgemeinverbindlicherklärung vorgesehen Keine Anwendung auf den Bestand (Altzusagen) aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 10

aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Ergänzende Folien

Prozentuale Aufteilung der Deckungsmittel in der betrieblichen Altersversorgung im Jahr 2014 - nach Durchführungswegen (Stand: Juni 2016) Pensionsfonds 5,5% Direktversicherungen 10,8 Pensionskassen 25,7% Direktzusagen 51,2% Deckungsmittel 2014: 557,0 Mrd. Euro Unterstützungskassen 6,8% Quelle: Schwind J. (2016): Die Deckungsmittel der betrieblichen Altersversorgung in 2014, in: Betriebliche Altersversorgung, Heft 4/2016, S. 350f. aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 12

Sozialversicherungspflichtige Beschäftige mit aktiven BAV-Anwartschaften (Tsd.) 2001 2009 2010 2011 2012 2013 Privatwirtschaft 8.518 11.562 11.785 12.110 12.372 12.499 Öffentlicher Dienst 5.105 5.063 5.105 5.170 5.241 5.292 Beschäftigte 13.623 16.625 16.890 17.280 17.613 17.791 aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 13

Aktiv Versicherte und sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit BAV-Anwartschaften (Tsd.) (inkl. Mehrfachmeldung von Durchführungswegen) 2001 2009 2010 2011 2012 2013 Pensionskassen 1.389 4.507 4.564 4.628 4.786 4.794 Pensionsfonds - 340 363 382 435 448 Direktversicherungen 4.205 4.339 4.437 4.722 4.805 4.919 Direktzusagen/ Unterstützungskassen Privatwirtschaft insgesamt Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst 3.861 4.499 4.585 4.601 4.617 4.633 9.455 13.685 13.949 14.333 14.643 14.794 5.105 5.063 5.105 5.170 5.241 5.292 Insgesamt 14.560 18.748 19.054 19.503 19.884 20.086 aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 14

bav ist nicht in allen Wirtschaftszweigen gleichermaßen verbreitet Anteil der Arbeitnehmer mit bav-anwartschaften, 2012 Kredit- und Versicherung Verarb. Gewebe 63% Bergbau 61% ICT 56% Gesuntheitswesen 51% Kunst 49% Handel 48% Freiberufl. Dienstl. 47% Verkehr- und Lagerei 47% Bau 43% Landwirtsch. 40% Grundstücks- und Wohnungswesen 40% Sonst. Dienstl. 33% Gastgewebe 26% Erziehung 23% Sonst. Wirtsch. Dienstl. 23% Quelle: Bundesministerium für Arbeit uns Soziales, Alterssicherungsbericht, Stand Ende 2012 84% aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 15

Leistungen der betrieblichen Altersversorgung und der Zusatzversorgung in Deutschland (1991 bis 2015) - in Mrd. Euro - (Stand: Juli 2016) 26 23 20 23,60 24,23 26,01 26,69 26,78 Sozialbudget 2015: 888,243 Mrd. Euro (s) Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung 2015: 282,481 Mrd. Euro (s) 17 14 16,61 Betriebliche Altersversorgung in der Privatwirtschaft 11 11,21 10,69 10,88 11,35 11,51 11,85 Zusatzversorgung im Öffentlichen Dienst 8 5,96 8,19 5 1991 2000 2010 2011 2013 2014p 2015s Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2016): Sozialbudget 2015; Tab. I-2; bei den Angaben zum Jahr 2014 (Zusatz p ) wurden vorläufige Zahlen verwendet, da statistische Ergebnisse nicht, noch nicht, nicht vollständig oder noch nicht endgültig vorliegen. Der Zusatz (s) beim Jahr 2015 bedeutet Schätzung. aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 16

Zielrenten Durch Verzicht auf Garantien deutlich höheres Versorgungsniveau als bei klassische Überschussrentensystemen möglich Aus Arbeitgebersicht reine Beitragszusage; aus Arbeitnehmersicht klar definierte in Aussicht gestellte Leistung Arbeitgeber und Versorgungseinrichtung erteilen keine Garantien Für Kapitalanlage und Langlebigkeit erfolgt Ausgleich im Kollektiv Leistungen können im Rentenbezug sinken: Umdenken erforderlich! Erhöhte Anforderungen an die Kommunikation! Kapitalanlage ist wesentlicher Bestandteil der Zusage, wobei Arbeitnehmerkollektiv die Risiken trägt Rolle der Tarif-/Betriebspartner in der Strategiefestlegung? aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 17

Grundidee der Zielrente Zielrente Chancen und Risiken der Kapitalanlage beim Kollektiv der Arbeitnehmer, keine Garantie durch PK oder Arbeitgeber Versorgung kann ggf. gekürzt werden; das gilt auch für laufende Renten Leistungshöhe kann auf Basis realistischer langfristiger Annahmen festgelegt werden Deckungsrückstellung entspricht i.w. den zur Bedeckung der Verpflichtungen vorhandenen Mitteln Risikotragfähigkeit für Kapitalanlagen immer gegeben (beitragsorientierte) Leistungszusage Chancen der Kapitalanlage beim Arbeitnehmer (Überschüsse); Risiken aufgrund Garantien bei PK und Arbeitgeber Kürzung von Leistungen nur im Extremfall der Sanierung Leistungshöhe muss mit sehr vorsichtigen Annahmen festgelegt werden Garantierte Leistungen bestimmen die Höhe der mit vorsichtigen Annahmen zu bemessenden Deckungsrückstellung Ausreichende Risikotragfähigkeit für risikobehaftete Anlagen sicherstellen aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 18

Grundidee der Zielrente Zielrente Defined Contribution kollektive Kapitalanlage Absicherung des Langlebigkeitsrisikos im Kollektiv zu erwartende Versorgung ist bekannt, Zielrente ist klar definiert Zielrente wird möglichst beibehalten; Volatilitäten werden über Glättungsmechanismen oder Schwankungspuffer ausgeglichen individuelle Kapitalanlagekonten keine Langlebigkeitsabsicherung, nur Kapital- oder Ratenzahlung möglich üblicherweise nur aktueller Kapitalkontenstand bekannt Wertänderungen bei den Kapitalanlagen wirken sich unmittelbar auf die Versorgung aus aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 19

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit! aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Seite 20

aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v Ẇeitere Infos: Klaus Stiefermann Geschäftsführer Telefon: 030 33 85811-10 Klaus.Stiefermann@aba-online.de aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.v. Wilhelmstraße 138 10963 Berlin www.aba-online.de info@aba-online.de